Corona: Scholz und Habeck fliegen weiter ohne Maskenpflicht

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

19.50 Uhr: Scholz und Habeck fliegen weiter ohne Maskenpflicht – nur Empfehlung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sind von Toronto zur letzten Station ihrer dreitägigen Kanada-Reise weitergeflogen – wieder ohne die Pflicht, eine Maske zu tragen, sondern nur mit einer entsprechenden Empfehlung. Die beiden brachen am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mit ihren Mitarbeitern, Sicherheitskräften, einer Wirtschaftsdelegation und rund 25 Journalisten nach Stephenville in Neufundland auf. Insgesamt waren wieder mehr als 80 Passagiere an Bord.

Die verpflichtenden PCR-Tests vor Beginn der Reise in Berlin am Sonntag waren zum Zeitpunkt des Abflugs mindestens 50 Stunden her. Ein weiterer PCR- oder Schnelltest wurde für die Weiterreise nicht verlangt. Für den Flug mit dem Airbus A340 waren 2:45 Stunden angesetzt.

Ein Video und Fotos vom Hinflug der beiden Regierungsspitzen nach Kanada von Berlin nach Montreal am Sonntag hatten für Wirbel gesorgt. Darauf waren Habeck und eng beieinander sitzende Journalisten ohne Masken zu sehen. Ein Regierungssprechers erklärte anschließend dazu: “Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet.” Alle Passagiere mussten sich höchstens 24 Stunden vor Abflug testen lassen.

Nach Angaben eines Sprechers der Luftwaffe ist bei Flügen in den Regierungsmaschinen den auf Corona getesteten Passagieren das Tragen einer Maske freigestellt. “Der Bedarfsträger stellt für die Delegation sicher, dass Passagiere getestet sind. Das Tragen einer Maske wird nur noch empfohlen”, sagte der Sprecher am Dienstag auf Anfrage. Und: “Die Hygienemaßnahmen an Bord der Flugbereitschaft regelt ein Geschwaderbefehl. Dieser berücksichtigt die aktuelle Situation und wird ständig fortgeschrieben.” Die Flugbereitschaft sei in einem ständigen Austausch mit zuständigen Fachleuten, um auf Lageänderungen zu reagieren.

19.43 Uhr: Kabinett berät über Corona-Regeln und Kita-Förderung

Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch die Weichen für die geplanten Corona-Auflagen für diesen Herbst und Winter stellen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten ihre Vorschläge für die Regeln im Infektionsschutzgesetz Anfang August vorgelegt und dafür teils heftige Kritik von den Bundesländern einstecken müssen. Im Kern sehen die Pläne vor, dass zum Schutz vor einer Corona-Herbstwelle in Geschäften oder Behörden ab Oktober wieder Maskenpflichten möglich sein sollen.

Im Kabinett soll zudem ein “Kita-Qualitätsgesetz” als Anschlussregelung für das sogenannte Gute-Kita-Gesetz beschlossen werden, das zum Jahresende ausläuft. Darüber hatte der Bund den Ländern seit 2019 5,5 Milliarden Euro für die Kitas zur Verfügung gestellt. Das Nachfolge-Gesetz sieht weitere knapp 4 Milliarden in den kommenden beiden Jahren vor, damit weiterhin in mehr Qualität wie zusätzliches Personal, längere Öffnungszeiten oder Sprachförderung investiert werden kann.

13.29 Uhr: Urteil nach Kindesentziehung nach Paraguay um Corona-Impfung zu verhindern

Das Auswanderer-Paar, das ohne Zustimmung der jeweils anderen Elternteile ihre minderjährigen Kinder nach Paraguay verschleppt hatte, bleibt auf freiem Fuß. Wie das zuständige Essener Amtsgericht am Dienstag auf Anfrage erklärte, haben die beiden Eltern der Verurteilung auf dem Strafbefehlswege über zehn Monate Haft auf Bewährung wegen gemeinschaftlicher zweifacher Kindesentziehung zugestimmt. Die Strafe sei für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Zudem müssen die beiden Elternteile als Bewährungsauflage eine Geldbuße von je 2.520 Euro zahlen, erläuterte ein Gerichtssprecher. Das strafrechtliche Verfahren in dem aufsehenerregenden Fall sei damit abgeschlossen.

Das deutsche Paar hatte die beiden damals zehn und elf Jahre alten Mädchen gegen den Willen ihrer jeweiligen ehemaligen Partner aus Essen und München im November 2021 nach Südamerika verschleppt. Nach Angaben der seinerzeit in Deutschland verbliebenen Mutter eines der Mädchen hatten die beiden Elternteile in einem Abschiedsbrief erklärt, dass sie ihre Töchter nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.

Die Kindesentziehung war nach schwierigen Verhandlungen und etwa sieben Monaten im Juni zu Ende gegangen. Das Auswanderer-Paar stellte sich wegen des hohen Fahndungsdrucks zunächst den Behörden in Paraguay und kehrte – wie zuvor die Mädchen – nach Deutschland zurück.

🔸Unser Push-Service zum Coronavirus🔸

Wie entwickelt sich die Lage weltweit und in Sachsen? Über unsere Push-Benachrichtigungen halten wir Sie über das aktuelle Geschehen in Sachen Coronavirus auf dem Laufenden. So abonnieren Sie den kostenlosen Push-Service.
(Leider nicht kompatibel für iPhone und iPad.)

13.00 Uhr: Auf Lufthansa-Flügen gilt weiterhin Maskenpflicht

Auf Lufthansa-Flügen von und nach Deutschland gilt weiterhin die von der Bundesregierung verhängte allgemeine Maskenpflicht. Das hat die Airline am Dienstag im Zusammenhang mit Berichten klargestellt, dass bei einer Regierungskreise mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) Passagiere einer Luftwaffenmaschine keinen Mund-Nasen-Schutz getragen haben. Die Luftwaffe hatte darauf verwiesen, dass sämtliche Flugteilnehmer einen aktuellen negativen Corona-PCR-Test vorlegen mussten.

“Ein negativer PCR-Test befreit nicht vom Tragen einer Maske”, stellte hingegen das Social-Media-Team der Lufthansa auf die Nachfrage von Twitter-Nutzern für die eigenen Flüge klar. Die Crews seien verpflichtet, sämtliche Passagiere auf die Tragepflicht hinzuweisen, erläuterte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Zur Corona-Prävention müsse eine medizinische oder eine FFP2-Maske getragen werden, die nur kurzzeitig etwa zum Essen und Trinken abgenommen werden dürfe. Das Unternehmen hatte aber bereits im Mai erklärt, aus Sicherheitserwägungen die in vielen anderen Staaten bereits weggefallene Tragepflicht nicht mehr mit allen Mitteln durchzusetzen.

11.56 Uhr: Nach Regierungsflug: Forderung nach Fliegen ohne Maske für alle

FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat sich nach breiter Kritik an einen Regierungsflug mit Passagieren ohne Corona-Schutzmasken für das Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen ausgesprochen. Man müsse kein Maskengegner oder FDP-Politiker sein, um zu wissen: “Nach diesen Bildern KANN es nicht bei #Maskenpflicht in “normalen” Flugzeugen bleiben”, schrieb Lambsdorff am Dienstag bei Twitter. Er selbst sei auch kein Maskengegner. Zuvor hatten Aufnahmen von Bord eines Regierungsfliegers für Unverständnis und Kritik gesorgt. Sie zeigen während einer Kanada-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unter anderem zahlreiche Journalisten und Journalistinnen in der Maschine ohne Corona-Schutzmasken.

Nach Angaben der Bundesregierung verstieß das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: “Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet”, hatte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage erklärt.

Für Flugzeuge – wie auch für Fernzüge – gilt derzeit bundesweit eine Maskenpflicht für Passagiere und Personal. Die Verkehrsmittel des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs dürfen sie nur nutzen, wenn sie während der Beförderung eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske tragen, wie es im Infektionsschutzgesetz in Paragraf 28b festgelegt ist. Von der Pflicht ausgenommen sind unter anderem Kinder unter sechs Jahren. Die Maske abnehmen kann man nur beim Essen und Trinken. Die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz für Herbst und Winter sollen an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. Das vorab vorgelegte Regierungskonzept sieht weiterhin eine bundesweit geltende Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen vor.

10.59 Uhr: Ifo-Institut: Inflation frisst die Corona-Ersparnisse auf

Die Inflation hat die in Corona-Zeiten angesammelten Ersparnisse der Deutschen laut Ifo-Institut inzwischen aufgezehrt. Weil die Verbraucherpreise aber weiter kräftig steigen, “wird der private Konsum im weiteren Verlauf des Jahres als Konjunkturmotor in Deutschland leider ausfallen”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag in München. Die privaten Haushalte hätten von April 2020 bis März 2021 gut 70 Milliarden Euro mehr auf den Bankkonten geparkt als in normalen Jahren, sagte Wollmershäuser.

Wie die Bilanzen der Banken zeigen, haben die Verbraucher seit Ende vergangenen Jahres aber verstärkt auf diese Ersparnisse zurückgegriffen. Die Überschusseinlagen wurden demnach “bis zum Ende des ersten Quartals 2022 fast vollständig abgebaut. Und im zweiten Vierteljahr setzte sich diese Entwicklung in beinahe unverändertem Tempo fort”. Die hohe Inflation dürfte dieses “Entsparen der Haushalte” maßgeblich getrieben haben. Während der Konsum in den ersten Monaten des Jahres trotz hoher Inflation noch kräftig ausgeweitet wurde, “zeichnet sich seit Jahresmitte anhand vieler Frühindikatoren ein deutlicher Dämpfer ab”.

9.13 Uhr: In Sachsen sinkt die Inzidenz auf 250, ein Landkreis unter 200

Der Abwärtstrend hält an: Während die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in einer Woche im Bundesdurchschnitt steigt, geht sie in Sachsen weiter zurück. Nach den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (PKI) vom Dienstagmorgen ist die 7-Tage-Inzidenz auf 250,5 zurückgegangen, nach 259,6 am Montag. Im bundesweiten Schnitt stieg die Inzidenz von 282,2 auf aktuell 288,5. Sachsen hat im Vergleich der Bundesländer jetzt die fünftniedrigste Inzidenz. Mit Thüringen und Berlin weisen zwei Länder Werte unter 200 auf, sieben Länder liegen noch über 300.

Allerdings liefern diese Zahlen nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb des Freistaates reichen die Inzidenzen in den 13 Regionen von 324,3 und 305,5 in den Landkreisen Leipzig und Vogtland bis zu den Landkreisen Görlitz mit 175,6 und Mittelsachsen mit 206,7. Die Landeshauptstadt Dresden hat mit 240,0 den siebtendniedrigsten Wert.

8.40 Uhr: Wachstum bei Zoom verlangsamt sich weiter

Dem Videokonferenz-Dienst Zoom macht nach dem Boom zu Beginn der Corona-Pandemie nun langsameres Wachstum zu schaffen. Im vergangenen Vierteljahr gab es im Jahresvergleich nur noch ein Umsatzplus von acht Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar, wie Zoom nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Unterm Strich sank der Gewinn im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal auf 45,7 Millionen Dollar von 316,9 Millionen Dollar vor einem Jahr. Einer der Gründe waren deutlich gestiegene Marketing-Ausgaben.

Zoom, ursprünglich entwickelt für den Einsatz in Unternehmen, wurde in der Corona-Pandemie schlagartig zu einem Massenprodukt. Nicht nur Firmen griffen zu der Software, um ihre Geschäfte im Homeoffice weiterzuführen, sondern auch Verbraucher nutzten sie etwa für Familientreffen oder Yoga-Stunden. Dieses explosive Wachstum flaute bereits mit dem Abbau der Corona-Einschränkungen ab. Zoom fokussiert sich nun auf große Unternehmenskunden und unter anderem das Geschäft mit Call-Centern, um den Grundstein für neues Wachstum zu legen.

Zur Strategie gehört auch, die starke Position bei Videokonferenzen zu nutzen, um Firmenkunden auch die Sprachtelefonie anzubieten. In diesem Bereich – Zoom Phone – sei das vergangene Quartal das bisher beste gewesen.

7.47 Uhr: Corona-Impfgegner steht in Zittau vor Gericht

Nach dem Auftritt zweier Corona-Maßnahmen-Kritiker und Impfgegner im September 2021 bei einer Schüler-Impfaktion in der Aula des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) in Zittau steht ein 46-Jähriger heute ab 13 Uhr vor dem Amtsgericht Zittau. An jenem 14. September verabredete sich eine Gruppe, um Jugendliche vor dem Gebäude über die von ihnen behauptete Gefährlichkeit der Impfung zu informieren. Doch eine Frau und ein Mann beließen es nicht dabei. Was genau passiert ist und warum der Mann jetzt angeklagt ist, lesen Sie hier im Artikel.

Wegen des aggressiven Verhaltens dieses Mannes im Beruflichen Schulzentrum Zittau im September 2021 musste die Polizei anrücken. Jetzt wird gegen ihn verhandelt.
© Archivfoto: Markus van Appeldorn

7.01 Uhr: Gamescom wieder als Vor-Ort-Messe

Nach zwei Jahren als coronabedingt rein digitales Event startet die Spielemesse Gamescom am Mittwoch (24. August) wieder in den Kölner Messehallen. Allerdings wird die Messe aus Termingründen nicht wie geplant von Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) eröffnet. Habeck begleitet Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner Antrittsreise nach Kanada. Als Vertretung kommt Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) nach Köln. Er wird die Messe Mittwochabend gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eröffnen.

Die Gamescom beginnt am Mittwoch mit einem Fachbesuchertag, für Privatbesucher ist die Messe ab Donnerstag bis Sonntag (28. August) geöffnet. Rund 1100 Aussteller sind angekündigt, aus 53 Ländern und auf 220.000 Quadratmetern – ein paar große Unternehmen wie Sony, Nintendo und Electronic Arts, die in vergangenen Jahren teils halbe Hallen füllten, fehlen jedoch. Ab Freitag (26. August) findet an zwei Bühnen in Köln außerdem das Gamescom City Festival mit Musik-Acts statt.

Dienstag, 5.44 Uhr: RKI registriert 60.411 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 288,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 288,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 282,2 gelegen (Vorwoche: 313,6; Vormonat: 709,7).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 60.411 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 63.745) und 146 Todesfälle (Vorwoche: 140) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 31.868.639 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Corona-Pandemie: Das geschah am Montag

21.49 Uhr: Keine Maskenpflicht bei Kanada-Flug von Scholz und Habeck

Während der Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sorgen Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen.

Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: “Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet”, erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.

An Bord des Airbus A340 der Luftwaffe waren auf dem Flug von Berlin ins kanadische Montreal am Sonntag mehr als 80 Passagiere, darunter 25 Medienvertreter. Fotos und ein ARD-Video zeigen Wirtschaftsminister Habeck und Journalisten dicht beieinander ohne Mund-Nasen-Schutz. Voraussetzung für die Mitreise war ein negativer PCR-Test, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein durfte.

Ex-CDU-Chef Armin Laschet schrieb am Montag auf Twitter, Journalisten und Regierungsmitglieder setzten sich “über (zwar unsinnige, aber geltende) Gesetze” hinweg. Er war im Oktober 2020 als damaliger NRW-Ministerpräsident selbst einmal wegen eines Fotos in die Kritik geraten, das ihn ohne Maske in einem Flieger zeigten. Ein Sprecher erklärte damals, Laschet habe die Maske entsprechend der AHA-Regeln und Vorgaben der Fluggesellschaft nur für einen kurzen Moment zum Verzehr von Speisen und Getränken abgesetzt.

Auch die Lufthansa meldete sich in einem Twitter-Thread zu Wort: “Ein negativer PCR Test befreit nicht vom Tragen einer Maske.” Der frühere Berliner AfD-Fraktionschef Georg Pazderski kritisierte auf Twitter: “Warum müssen eigentlich alle Fluggäste, die von, nach und in Deutschland fliegen, Maske tragen, aber Marie-Antoinette Habeck nicht?”

Der mitreisende stellvertretende Chefredakteur des Portals “The Pioneer”, Gordon Repinski, schrieb auf Twitter, er halte das Ansteckungsrisiko auf einem Flug, vor dem alle Insassen PCR-getestet worden sein, für minimal. “Sieht es trotzdem blöd aus, wenn solche Bilder öffentlich werden? Total. Es ist ein Beispiel mehr dafür, wie ein Flickenteppich an Regeln nur Vertrauen zerstört.”

Für Flugzeuge – wie auch für Fernzüge – gilt nach dem Ende vieler anderer Corona-Regeln weiter eine bundesweit geregelte Maskenpflicht für Passagiere und Personal. Die Verkehrsmittel des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs dürfen sie nur nutzen, wenn sie während der Beförderung eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske tragen, wie es im Infektionsschutzgesetz in Paragraf 28b festgelegt ist. Von der Pflicht ausgenommen sind unter anderem Kinder unter sechs Jahren. Die Maske abnehmen kann man nur beim Essen und Trinken.

Vize-Kanzler Robert Habeck im Gespräch an der Bord des Airbus A340 der Luftwaffe.
Vize-Kanzler Robert Habeck im Gespräch an der Bord des Airbus A340 der Luftwaffe.
© Kay Nietfeld/dpa

20.29 Uhr: US-Präsidentenberater Fauci tritt ab

Der international bekannte US-Immunologe Anthony Fauci will zum Jahresende als Berater von Präsident Joe Biden aufhören. Der 81-Jährige kündigte am Montag in Washington an, im Dezember als medizinischer Chefberater des Präsidenten und Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten abzutreten. “Ich werde nicht in Rente gehen”, betonte Fauci. Vielmehr wolle er “das nächste Kapitel” seiner Karriere beginnen. Konkretere Angaben machte er nicht. In der Corona-Krise wurde Fauci zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie.

Der renommierte Wissenschaftler leitet das Nationale Institut für Infektionskrankheiten seit 38 Jahren und arbeitete unter insgesamt sieben US-Präsidenten. Er gilt seit Jahrzehnten als einer der herausragenden Experten für Infektionskrankheiten in den USA. Bekannt ist er weit über die Zirkel der Wissenschaft und die amerikanischen Grenzen hinaus. In der politisch sehr aufgeladenen Debatte über die Corona-Pandemie war Fauci auch regelmäßig Ziel von Kritik und Anfeindungen.

Biden würdigte seinen Berater als öffentlichen Bediensteten, der mitgeholfen habe, das Land “mit Weisheit und Einsicht” durch einige der gefährlichsten und schwierigsten Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu steuern. “Ich weiß, dass das amerikanische Volk und die ganze Welt weiterhin von Dr. Faucis Fachwissen profitieren werden, egal, was er als nächstes tut.”

Der bekannte US-Immunologe Anthony Fauci will zum Jahresende als Berater von US-Präsident Joe Biden aufhören.
Der bekannte US-Immunologe Anthony Fauci will zum Jahresende als Berater von US-Präsident Joe Biden aufhören.
© Alex Brandon/AP/dpa

17.58 Uhr: Biontech/Pfizer beantragen US-Notfallzulassung für Omikron-Impfstoff

Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen an die derzeit kursierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff beantragt. In den kommenden Tagen solle auch ein Antrag für die Europäische Arzneimittelbehörde Ema abgeschlossen werden, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit.

Bei entsprechenden Zulassungen könne schon im September mit der Auslieferung begonnen werden, hieß es weiter. Allerdings gibt es zu der angepassten Variante noch keine klinische Studie. Zuvor hatten die Firmen bereits Anträge für einen auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff eingereicht. In Deutschland spielt diese Variante keine Rolle mehr.

17.06 Uhr: Streit um Gutachten im Prozess um den Tankstellen-Mord

Nach mehrwöchiger Unterbrechung ist der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht am Montag fortgesetzt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach wies zunächst den Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den psychiatrischen Gutachter zurück. Der Gutachter hatte dem 50 Jahre alten Angeklagten trotz dessen Alkoholisierung bei der Tat eine volle Schuldfähigkeit attestiert.

Der Befangenheitsantrag sei unbegründet, die Verteidigung habe darin Aussagen des Sachverständigen verkürzt wiedergegeben, erklärte das Gericht. Es sei keine Voreingenommenheit des Experten feststellbar. Die Verteidigung beantragte anschließend, ein weiteres Sachverständigengutachten zur Schuldfähigkeit einzuholen. Dies wies die Schwurgerichtskammer nach mehrstündigen Beratungen zurück.

Der Angeklagte hatte am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) laut Anklage und eigenen Angaben einen Kassierer erschossen. Ihm wird Mord vorgeworfen. Die Tat hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Vor Gericht hatte der Deutsche den tödlichen Schuss auf den 20-Jährigen eingeräumt und gesagt, er könne sich die Tat bis heute nicht erklären.

Nach Ansicht der Verteidigung war in dem bisherigen Gutachten nicht hinreichend berücksichtigt worden, wie sich der Suizid des Vaters des Angeklagten rund eineinhalb Jahre vor der Tat auf dessen Steuerungsfähigkeit und eine mögliche Anpassungsstörung ausgewirkt habe. Die Staatsanwaltschaft forderte das Gericht auf, den Antrag abzulehnen.

Das Gericht entschied schließlich, dass der Sachverständige in seinem Gutachten explizit auf die psychischen Auswirkungen des Tods des Vaters und der anderen genannten Umstände auf den Angeklagten eingegangen sei. Der Prozess soll am 5. September mit den Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage fortgesetzt werden.

15.12 Uhr: Streit um Maskenpflicht im Zug: Lokführer die Nase gebrochen

Bei einem Streit um die Maskenpflicht im Zug soll ein Fahrgast einem Lokführer die Nase gebrochen haben. Der Lokführer sei privat in der Regionalbahn zwischen Trier und Konz unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Montag. Er habe den 20-jährigen Fahrgast auf die Maskenpflicht angesprochen, daraufhin sei es zu einem Streit gekommen. Dabei soll der junge Mann zugeschlagen haben.

14.36 Uhr: Männer “daddeln” seit Corona mehr am Computer

Besonders Männer verbringen seit der Coronakrise mehr Zeit mit Computer- oder Handyspielen. Obwohl die Lockdown-Phasen längst vorbei seien, würde aktuell jeder achte Mann häufiger als vor der Pandemie “daddeln”, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Montag mit und verwies auf eine bundesweite Forsa-Umfrage unter 1.000 Menschen im Auftrag der Kasse. Aktuell spiele nur jede 13. Frau mehr als zuvor.

Insgesamt machen 61 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen Computerspiele. Jeder dritte Mann und jede vierte Frau zocken an mindestens zwei Tagen pro Woche, je 18 Prozent der Frauen und Männer teils täglich. Mehr als die Hälfte der Männer spielt mindestens eine Stunde täglich an PC, Konsole, Tablet oder Smartphone, bei den Frauen ist es ein Drittel. 16 Prozent der Männer spielen am Wochenende täglich mindestens zwei Stunden und länger, neun Prozent sogar mindestens fünf Stunden. Bei den Frauen sind es acht beziehungsweise ein Prozent.

“Spielen bis zum Umfallen ist offenbar immer noch die Ausnahme”, sagt KKH-Suchtexperte Michael Falkenstein. Dabei ist nicht jeder, der mehrere Stunden am Stück spielt, auch automatisch süchtig. Dafür gebe es klare Alarmsignale, wie der Verlust der Kontrolle über die Häufigkeit und Dauer des Spielens. Falkenstein: “Süchtig nach Computerspielen ist jemand, der seine Familie und Freunde, die Schule oder die Arbeit vernachlässigt, der sich wegen des ständigen Spielens schlecht ernährt, kaum noch schläft, Hobbys und sportliche Aktivitäten sausen lässt.”

13.17 Uhr: Prozess um Tankstellen-Mord wegen Maske: Verteidigung fordert weiteres Gutachten

Nach mehrwöchiger Unterbrechung ist der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht am Montag fortgesetzt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach wies zunächst den Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den psychiatrischen Gutachter zurück. Der Gutachter hatte dem 50 Jahre alten Angeklagten trotz dessen Alkoholisierung bei der Tat eine volle Schuldfähigkeit attestiert. Der Befangenheitsantrag sei unbegründet, die Verteidigung habe darin Aussagen des Sachverständigen verkürzt wiedergegeben, erklärte das Gericht. Es sei keine Voreingenommenheit des Experten feststellbar.

Die Verteidigung beantragte anschließend ein weiteres Sachverständigengutachten zur Schuldfähigkeit einzuholen. Es geht dabei um den Vorwurf, dass die Auswirkungen des Suizides des Vaters des Angeklagten, der sich rund eineinhalb Jahre vor der Tat an der Tankstelle ereignet hatte, auf die Steuerungsfähigkeit des 50-Jährigen und eine mögliche Anpassungsstörung in dem bisherigen Gutachten nicht hinreichend berücksichtigt worden seien. Der Vater hatte bei seiner Selbsttötung auch auf die Mutter des Angeklagten geschossen und sie dabei schwer verletzt.

Die Tat am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Der 50 Jahre alte Deutsche hat vor Gericht den tödlichen Schuss auf den 20 Jahre alten Kassierer eingeräumt und gesagt, er könne sich die Tat bis heute nicht erklären. Ihm wird Mord vorgeworfen.

12.02 Uhr: Virologe Dittmer kritisiert unzureichende Corona-Datenlage

Der Essener Virologe Ulf Dittmer hat die Corona-Datenlage in Deutschland als unzureichend kritisiert. “Die Immunitätslage für den Durchschnitt der Bevölkerung kennen wir nicht, wir sind nicht in der Lage, hier in Deutschland vernünftige Daten dazu zu liefern”, sagte Dittmer der “Kölnischen Rundschau” (Montag). Hier könne man viel vom Ausland lernen. “Es ist schlecht, dass wir da so unbefriedigend aufgestellt sind. Es gibt ja auch noch andere Krankheitserreger außer Sars-Cov2”, sagte der Virologe. Seiner Ansicht nach hätte Deutschland die Corona- Pandemie nutzen müssen, um ein System zu etablieren, mit dem man solche Zahlen verlässlich erfassen kann.

“Andere Länder kriegen es hin, wir kriegen es leider nicht hin”, betonte Dittmer: “Das muss man ganz klar sagen.” Laut dem Wissenschaftler lassen sich genetische Veränderungen des Coronavirus schwer voraussagen. “Ich halte aber die Theorie, im Herbst und Winter komme ein Killervirus ähnlich schwer wie Delta zurück, für relativ unwahrscheinlich.”

Bei weiteren Corona-Impfungen empfahl er den Patienten zu warten, bis die an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe von Biontec und Moderna zur Verfügung stehen. “Es sind bivalente Impfstoffe, sie enthalten den alten Impfstoff und eine angepasste Variante und lösen eine breite Immunantwort gegen alle bisherigen Varianten aus”, erläuterte er. “Also würde ich bis September oder Oktober warten, bis diese Impfstoffe auf dem Markt sind, und mich dann für die Wintersaison impfen lassen.”

Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen.
Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen.
© Bernd Thissen/dpa (Archiv)

10.44 Uhr: Telekom-Chef zum Homeoffice-Trend: “Kommt zurück in die Büros”

Das durch die Corona-Pandemie zum Trend gewordene Homeoffice sieht Telekom-Chef Timotheus Höttges inzwischen kritisch. “Durch das Homeoffice ist ein hohes Maß an Vitalität in unserer Konzernzentrale verloren gegangen”, sagte er der “Augsburger Allgemeinen” (Montag). Homeoffice sei zwar nicht mehr wegzudenken, aber virtuell bleibe das persönliche Gespräch und die Kreativität oft auf der Strecke.

“Ich appelliere deshalb an die Beschäftigten: Kommt zurück in die Büros. Wir brauchen den persönlichen Austausch.” Viele Beschäftigte, die seit der Coronakrise mobil von zuhause aus arbeiten, unterschätzten zudem, was sie für ihre Kollegen zwischenmenschlich bedeuteten und wie wichtig persönliche Netzwerke seien, sagte der Manager. “Und wie sehr gerade neue und junge Beschäftigte darauf angewiesen sind, mit Menschen statt an Monitoren zu arbeiten.”

Abschaffen will Höttges die Regelungen aber nicht. “Natürlich können Beschäftigte weiter im Homeoffice bleiben, wenn sie in Ruhe an etwas arbeiten”, betonte er. “Aber Homeoffice ist ein Stück weit auch ein Privileg: Gut 20.000 unserer Beschäftigten sind täglich draußen bei den Menschen. Die haben keine Chance auf Homeoffice.”

9.28 Uhr: 7-Tage-Inzidenz sinkt in Sachsen weiter deutlich

Die Tendenz zeigt weiter nach unten: Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in einer Woche ist in Sachsen weiter gesunken. Nach den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (PKI) vom Montagmorgen sind die 7-Tage-Inzidenz auf 259,6 zurück nach 292,1 am Freitag. Am Wochenende gab es keine neuen Daten. Im bundesweiten Durchschnitt sank die Inzidenz auf 292,1 nach 302,9 am Samstag. Sachsen hat im Vergleich der Bundesländer die sechstniedrigste Inzidenz. Mit Thüringen und Hamburg weisen zwei Werte unter 200 auf, acht Länder liegen noch über 300.

Allerdings liefern diese Zahlen nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb des Freistaates reichen die Inzidenzen in den 13 Regionen von 326,6 und 300,3 im Landkreis und in der Stadt Leipzig bis zu den Landkreisen Zwickau mit 209,3 und Görlitz mit 213,9. Die Landeshauptstadt Dresden hat mit 260,3 den sechsthöchsten Wert.

8.02 Uhr: Studie: Direktvertrieb trotz Corona im Aufwind

Mit ihren Verkaufsparties, Vertreterbesuchen und einer wachsenden Internetpräsenz hat die Direktvertriebsbranche ihre Umsätze im vergangenen Jahrzehnt um über 50 Prozent gesteigert. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Universität Mannheim im Auftrag des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland (BDD) hervor. Danach stiegen Umsätze von Vorwerk, Avon, Bofrost und Co. zwischen 2011 und 2021 von 12,6 auf 19,1 Milliarden Euro. Selbst die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden weltweiten Lieferengpässe konnten dem Direktvertrieb kaum etwas anhaben.

Im ersten Corona-Jahr 2020 steigerte die Branche trotz aller Kontaktbeschränkungen ihre Umsätze noch einmal um rund 1 Prozent. Im zweiten Corona-Jahr 2021 legte sie um 1,9 Prozent zu. Der aktuelle Einbruch der Konsumstimmung nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine macht allerdings auch den Verkaufsprofis zu schaffen. “Auch der Direktvertrieb spürt die durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflation ausgelöste Kaufzurückhaltung vieler Verbraucherinnen und Verbraucher”, sagte die stellvertretende BDD-Vorsitzende Elke Kopp. “Das Einkaufsverhalten hat sich geändert. Die Kundinnen und Kunden greifen häufig zu günstigeren Varianten – oder sie kaufen weniger.”

6.53 Uhr: Schulstart für mehr als 300.000 Schüler in Brandenburg mit Corona-Tests

Nach gut sechs Wochen Sommerferien startet für rund 303.000 Schülerinnen und Schüler in Brandenburg am Montag wieder der Unterricht. In der ersten Woche nach den Sommerferien gilt für nicht immunisierte Schüler, Lehrkräfte und andere Beschäftigte an den Schulen eine dreimalige Testpflicht. Anschließend soll es keine Corona-Beschränkungen mehr geben und der Unterricht in allen Klassen ohne Masken in Präsenz stattfinden. In Sachsen sind keine Tests zu Beginn des Schuljahres vorgesehen.

Auch für die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind, gilt vom neuen Schuljahr an die Schulpflicht. Wie viele Schüler dies betrifft, kann vom Bildungsministerium erst nach dem Schulstart erhoben werden. Vor den Sommerferien waren an den Brandenburger Schulen rund 4.500 Schüler aus der Ukraine gemeldet.

Die Brandenburger Polizei hat zum Schulstart am Montag Kontrollen an den Schulwegen angekündigt. Denn insgesamt 24.000 Erstklässler starten in den Unterricht. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer daher um besondere Rücksichtnahme, weil die ABC-Schützen sich nun auf dem Schulweg erst im Verkehr zurechtfinden müssen.

Montag, 5.45 Uhr: Weltärztechef: Stiko sollte zweite Auffrischimpfung auch für jüngere Impfwillige empfehlen

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat eine umfassendere Stiko-Empfehlung für die zweite Auffrischimpfung gegen das Coronavirus gefordert. Dass die Ständige Impfkommission den zweiten Booster nun für alle ab 60 Jahren empfehle, sei gut. „60 ist zumindest besser als 70″, sagte Montgomery dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Die Stiko sollte zusätzlich empfehlen, dass auch Unter-60-Jährige, deren letzte Impfung oder Infektion mindestens sechs Monate zurück liegt, auf Wunsch eine zweite Auffrischimpfung bekommen können“, forderte Montgomery. Viele Ärzte und Krankenhäuser würden nur dann impfen, wenn eine positive Entscheidung der Stiko vorliege. „Dass rechtlich die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen, reicht vielen nicht. Das sollte die Stiko in ihren Entscheidungen bedenken“, erklärte Montgomery.

Von dem angekündigten Omikron-Impfstoff erhofft sich der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes nur kleinere Fortschritte. „Der erwartete angepasste Impfstoff wird für eine weitere Verbesserung der Immunsituation sorgen, ist aber auch kein Allheilmittel“, sagte Montgomery. Er werde aber helfen, mit der Pandemie besser klarzukommen.

Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, fordert weitreichendere Stiko-Empfehlungen für die zweite Auffrischungsimpfungen.
Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, fordert weitreichendere Stiko-Empfehlungen für die zweite Auffrischungsimpfungen.
© Guido Kirchner/dpa

Corona-Pandemie: Das geschah am Sonntag

16.22 Uhr: Anwälte wollen Haftbeschwerde für Ballweg einlegen

Die Verteidiger des in Untersuchungshaft sitzenden “Querdenken”-Initiators Michael Ballweg wollen zeitnah Haftbeschwerde einlegen. Damit müsse sich erstmals das Landgericht mit der Angelegenheit befassen, teilte Ballwegs Anwalt Alexander Christ, der innerhalb eines Teams aus Anwälten die Medienarbeit für Ballweg übernommen hat, am Sonntag mit. Am Freitag hatte Christ mitgeteilt, dass Ballweg nach einer Haftprüfung weiter in Untersuchungshaft bleibe.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg. Dieser sitzt seit dem 29. Juni wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Bei einer Durchsuchung Ende Juni hatten sich laut Behörden-Angaben konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Ballweg sich mit seinen Vermögenswerten ins Ausland absetzen wollte. Nach Angaben aus Justizkreisen besteht der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro sowie der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.

Die “Querdenken”-Bewegung hat sich im Zuge der Corona-Pandemie von Stuttgart aus in vielen deutschen Städten formiert. Die Anhänger demonstrieren immer wieder öffentlich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet wegen verfassungsfeindlicher Ansichten, Verschwörungsideologien und antisemitischen Tendenzen.

15.33 Uhr: US-First Lady nach Corona-Infektion wieder negativ getestet

Wenige Tage nach ihrer Infektion mit dem Coronavirus ist die Ehefrau des US-Präsidenten, Jill Biden, wieder negativ getestet worden. Das Büro der First Lady teilte am Sonntag mit, zwei aufeinanderfolgende Corona-Tests seien bei Jill Biden negativ ausgefallen. Nachdem sie sich für fünf Tage im Bundesstaat South Carolina isoliert habe, wolle sie nun noch im Laufe des Sonntages von dort aus nach Delaware aufbrechen. Ihr Ehemann Joe Biden ist dort momentan im Küstenort Rehoboth Beach im Urlaub.

Das Weiße Haus hatte zu Wochenbeginn Jill Bidens Corona-Infektion öffentlich gemacht. Die First Lady hatte demnach während eines Urlaubsaufenthaltes mit ihrem Mann in South Carolina leichte Symptome entwickelt. Sie wurde kurz darauf positiv auf das Virus getestet. Sie blieb für mehrere Tage ohne ihren Mann dort, um sich zu isolieren. Der US-Präsident reiste zunächst zurück nach Washington und von dort aus schließlich weiter nach Delaware.

Sonntag, 10 Uhr: Viele ältere Briten seit der Pandemie verfrüht im Ruhestand

Nach den Corona-Lockdowns und Phasen der Kurzarbeit haben etliche ältere Briten der Arbeitswelt den Rücken gekehrt. “Viele ältere Arbeitnehmer sind nicht so auf den Arbeitsmarkt zurückgekommen, wie man sich das erhofft hat”, sagt der Ökonom Christian Dustmann vom University College London im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Viele hätten neue Prioritäten gesetzt während der Pandemie und ihre Situation neu abgewogen. Das zeige sich auch daran, dass mittlerweile deutlich mehr von zuhause gearbeitet werde und die Rückkehr ins Büro nach den Lockdown-Phasen längst nicht so flächendeckend erfolgt sei wie erwartet.

Im März dieses Jahres hatte die Statistikbehörde bereits mitgeteilt, dass Ende 2021 gut eine halbe Million Menschen weniger (522.000) auf dem Arbeitsmarkt tätig waren als noch vor der Pandemie. Von denen, die nicht mehr arbeiten, machte die Gruppe der Über-50-Jährigen mehr als 94 Prozent aus. Besonders stark war der Effekt bei Männern zwischen 50 und 70 mit höherer Bildung zu beobachten. Im Frühjahrsquartal nahm die Zahl der 50- bis 64-Jährigen, die “ökonomisch inaktiv” waren, wie es das nationale Statistikamt bezeichnet, erneut zu.

In Großbritannien wird das Phänomen als “Great Resignation” diskutiert. Einige Ökonomen fürchten, dass es den in vielen Branchen vorherrschenden Personalmangel noch verstärken könnte, der sich durch den Brexit ohnehin schon verschärft hat. Die Chefin der Kaufhauskette John Lewis, Sharon White, fürchtet zudem, dass das Ausscheiden dieser Gruppe an Arbeitnehmern die Inflation zusätzlich in die Höhe treiben könne.

In einigen Berufen – etwa Schulen oder im Gesundheitsdienst – wurden zeitweise sogar Menschen, die schon in Rente sind, gebeten, eine Rückkehr in Erwägung zu ziehen.

Corona-Pandemie – das geschah am Samstag:

15.50 Uhr: Zahl der Covid-Intensivpatienten erstmals wieder unter 1.000

Erstmals seit Anfang Juli ist die Zahl der Schwerkranken, die auf Intensivstationen in Deutschland mit Covid-19 behandelt werden, wieder unter 1000 gefallen. Das geht aus dem Tagesreport des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor. Demnach lagen am Samstag bundesweit 988 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen – das waren 54 weniger als am Vortag. 363 von ihnen, 37 Prozent, wurden invasiv beatmet – also durch einen Schlauch in die Luftröhre. Zuletzt hatte die Zahl der Covid-Intensivpatienten am 2. Juli unter 1000 gelegen.

8.53 Uhr: Corona-Warn-App wird teurer – Bisher 160 Millionen Euro an Kosten

Die offizielle Corona-Warn-App wird für den Bund einem Zeitungsbericht zufolge noch einmal teurer als ursprünglich geplant. Wie die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium berichtet, würden bis Jahresende statt der im Februar kalkulierten weiteren Kosten von 50 Millionen Euro nun 70 Millionen Euro erwartet. Mitte Januar hatte der Bund von bis dahin aufgelaufenen Kosten von rund 130 Millionen Euro gesprochen. Nun belaufen sich die bislang ausgezahlten Gesamtkosten auf rund 160 Millionen Euro, wie eine Sprecherin von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Zeitung sagte.

Entwicklung, Weiterentwicklung und Betrieb der im Juni 2020 gestarteten Warn-App liegen bei den Unternehmen SAP und T-Systems. Die gestiegenen Kosten fallen dem Bericht zufolge etwa für die “Anbindung weiterer Teststellen” an oder für die “verbesserte Anzeige” des aktuellen Status-Nachweises. Vor wenigen Tagen hatte Lauterbach eine Umprogrammierung der App angekündigt. Wer frisch geimpft, getestet oder genesen sei, bei dem werde die App automatisch und ohne Verzögerung grün statt blau zeigen – zum Beispiel in einer Gaststätte sei dies dann auf einen Blick erkennbar, hatte der Minister erklärt.

Corona-Pandemie: Das geschah am Freitag

21.28 Uhr: Verbände fordern von Scholz “Sozialgipfel” – auch wegen Corona-Folgen

Mehrere große Sozialverbände haben wegen der hohen Inflation an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appelliert, schnell einen “Sozialgipfel” einzuberufen. “Angesichts steigender Preise für Energie und Lebensmittel sowie den Folgen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges haben mittlerweile viele Menschen in Deutschland Angst vor der Zukunft”, heißt es nach Mitteilungen vom Freitag in einem gemeinsamen Brief. “Sie wissen nicht, wie sie die höheren Rechnungen für Strom, Gas und Öl bezahlen und wie sie durch Herbst und Winter kommen sollen.” Hinter dem Appell stehen die Sozialverbände VdK und SoVD, der Deutschen Mieterbund und die Tafel Deutschland.

19.25 Uhr: 75.000 Bußgeldverfahren der Berliner Bezirke wegen Corona-Verstößen

In den zweieinhalb Jahren der Corona-Pandemie haben die Berliner Bezirke bislang mehr als 75.000 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen den Infektionsschutz eingeleitet. Ganz vorne lag der Bezirk Mitte mit rund 20.300 Verfahren, wie der Senat auf eine Linke-Anfrage antwortete. Es folgten Charlottenburg-Wilmersdorf (8.286) und Neukölln (7.546). Die tatsächlichen Zahlen liegen deutlich höher, weil viele Verfahren noch nicht in den entsprechenden Datensätzen erfasst sind.

Die häufigsten Verstöße waren fehlende FFP2-Masken, Verlassen der Wohnung ohne nötigen Grund, private Zusammenkünfte, Nichteinhaltung von Hygieneschutzvorschriften, Ausschank von Alkohol und Verstöße gegen Einreisebestimmungen. Eingenommen wurden von den Bezirken bislang knapp 3,75 Millionen Euro.

17.10 Uhr: Sachsen meldet 1.528 neue Infektionen und elf Tote

Die Zahl neuer Corona-Infektionen ist in Sachsen im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken. Das Sächsische Sozialministerium meldete am Freitag 1.528 neue Corona-Infektionen, knapp 500 weniger als vor einer Woche, als 2.022 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet wurden. Zudem wurden elf weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert, drei davon im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und jeweils zwei im Landkreis Zwickau und in Chemnitz. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.695.847 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.833 Menschen starben. Die Zahl der Genesenen wurde mit 1.654.900 angegeben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungsraten nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 356,8 im Vogtlandkreis über 320,9 in Dresden bis zur niedrigsten Inzidenz im Landkreis Mittelsachsen mit 227,8 – in den drei Regionen stiegen die Werte seit dem Vortag an. Die Ansteckungsrate im Freistatt ist von 286,7 am Donnerstag auf aktuell 292,1 angestiegen.

16.43 Uhr: Anwalt: “Querdenken”-Initiator Ballweg bleibt in U-Haft

Der Initiator der “Querdenken”-Bewegung, Michael Ballweg, bleibt nach einer Haftprüfung weiter in Untersuchungshaft. Dies teilte der Anwalt Alexander Christ am Freitag mit. Das Amtsgericht Stuttgart habe zuvor entschieden, den Haftbefehl aufrechtzuerhalten, teilte Christ mit, der innerhalb eines Teams aus Anwälten die Medienarbeit für Ballweg übernommen hat. Das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Stuttgart waren am Freitagnachmittag zunächst nicht zu erreichen. Das Verteidigerteam will nach Angaben von Christ “nach Auswertung und Begründung kurzfristig eine Erklärung abgeben”. Die Anwälte des 47-Jährigen hatten die Haftprüfung zuvor beantragt.

Das Amtsgericht Stuttgart traf nach einem Haftprüfungstermin am vergangenen Montag zunächst keine Entscheidung, sondern machte von einer einwöchigen Frist dafür Gebrauch. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg. Dieser sitzt seit dem 29. Juni wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Bei einer Durchsuchung Ende Juni hatten sich laut Behörden-Angaben konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Ballweg sich mit seinen Vermögenswerten ins Ausland absetzen wollte. Nach Angaben aus Justizkreisen besteht der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro sowie der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.

13.53 Uhr: Pflege-Ausbildung auch ohne Corona-Impfung?

Der AfD-Kreisrat Steffen Lehmann fordert, dass im Landkreis Bautzen auch Personen, die nicht gegen Corona geimpft sind, jetzt eine Ausbildung im Pflegebereich beginnen können. Er bezieht sich dabei auf eine Aussage von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der bei einer Diskussionsrunde zum Thema Pflege auf dem Lausitzer Kirchentag im Juni dieses Jahres eine Lösung für Pflege-Azubis, die sich nicht impfen lassen wollen, angekündigt hatte. Die Landesregierung prüfe, so Kretschmer, ob man eine Brücke für Impfskeptiker bauen könne, die vorsehe, dass bis Ende dieses Jahres nur theoretische Ausbildung erfolgt und die praktische dann im neuen Jahr.

12.55 Uhr: Hausärztechef Weigeldt warnt: Deutschland droht unvorbereitet in den Corona-Herbst zu gehen

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, sieht Deutschland für den nächsten Corona-Herbst nicht ausreichend vorbereitet und zieht das Bundesgesundheitsministerium dafür in die Verantwortung. Das geht aus einem Brief hervor, den Weigeldt an alle Landeschefs des Hausärzteverbands geschickt hat und der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. „Es besteht aus unserer Sicht die Gefahr, dass die Politik erneut die Vorbereitungen auf den Herbst nicht rechtzeitig in die Wege leitet – und das, obwohl die Instrumente zur Verfügung stehen!“, kritisiert Weigeldt darin.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich angekündigt, dass die neu angepassten Impfstoffe am 2. und 28. September 2022 ausgeliefert werden sollen. Die Impfkampagne sei allerdings eine Baustelle, heißt es in dem Schreiben weiter. „Sowohl wir, als auch nach unserer Kenntnis die weiteren relevanten ärztlichen Organisationen, haben darüber hinaus keinerlei Informationen zum geplanten Prozedere“, ärgert sich Weigeldt. „Weder wissen wir, wie viel Impfstoff zu Beginn zur Verfügung stehen wird, noch scheint es einen konzertierten Plan zu geben, wie das weitere Verfahren konkret ausgestaltet sein wird.“

11.30 Uhr: Unicef: Verzicht auf Corona-Schulschließungen jetzt vorbereiten

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef Deutschland appelliert an die Politik, das versprochene Offenhalten der Schulen in einer möglichen Corona-Herbstwelle jetzt vorzubereiten. “Für viele Schülerinnen und Schüler beginnt jetzt das vierte Schuljahr unter Pandemiebedingungen, viele jüngere Kinder kennen bisher nur einen Schulalltag im Ausnahmezustand”, erklärte der Vorsitzende von Unicef Deutschland, Georg Graf Waldersee, in einer Mitteilung am Freitag. “Bund und Länder haben zwar versichert, Schulen und Kitas offen zu halten, doch es kommt jetzt darauf an, rechtzeitig alles dafür zu tun, dieses Versprechen auch einhalten zu können.” Es seien Investitionen in die bauliche, digitale und personelle Ausstattung der Einrichtungen nötig.

Deutschland müsse dringend eine langfristige Strategie entwickeln, um die negativen Auswirkungen der Pandemie und künftiger Krisensituationen für Kinder und Jugendliche zu minimieren, so Unicef weiter. Die Bundesregierung hatte mit Blick auf die Corona-Lage in den kommenden Monaten flächendeckende Schulschließungen abermals ausgeschlossen.

8.20 Uhr: Tourismus in Sachsen erholt sich – bleibt aber unter Vorkrisenniveau

Der Tourismus in Sachsen erholt sich langsam, bleibt aber unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Die Beherbergungsbetriebe im Freistaat verzeichneten im ersten Halbjahr 2022 etwa 2,8 Millionen Besucher und rund 7,5 Millionen Übernachtungen, wie das Statistische Landesamt in Kamenz am Freitag mitteilte. Damit sei die Branche auf einem guten Weg, die Ergebnisse aus dem Jahr 2019 sind damit aber noch nicht erreicht.

Im ersten Halbjahr 2022 lag die Zahl der Besucher um mehr als ein Viertel unter dem Wert aus dem Jahr 2019, bei den Übernachtungen war es knapp ein Fünftel. Die Kreisfreie Stadt Chemnitz ist den Angaben nach das einzige Reisegebiet, welches im Vergleich zu 2019 zulegen konnte.

7.35 Uhr: Berliner Clubcommission: Wir gehen mit Angst in den Herbst

Manche Betreiber aus der Berliner Clubszene stellen sich auf einen schwierigen Herbst ein. Seit Monaten darf in der Hauptstadt wieder getanzt werden, das Leben ist an vielen Ecken zurück. Angesichts von Personalmangel, steigenden Preisen und anhaltender Pandemie stellten sich aber viele Fragen. “Wir gehen mit einer riesengroßen Angst in den Herbst, weil die Vorzeichen total ungünstig sind”, sagte Verbandschefin Pamela Schobeß.

Frühjahr und Sommer seien alles andere als rund gelaufen. Es habe ein Überangebot an Veranstaltungen gegeben. “Die Leute gehen nicht mehr so viel weg, manche haben auch noch Angst, sich drinnen zu bewegen”, sagte Schobeß. Auch Geld ist nach ihrer Beobachtung ein Thema. “Viele Leute haben Angst vor den steigenden Energiepreisen.”

Der Branche sind während der Pandemie auch Beschäftigte verloren gegangen. Angesichts der unsicheren Perspektive im Herbst sei es schwer, die Menschen zurückzugewinnen, sagt Schobeß. Ähnliches erzählt ihr Kollege Robin Schellenberg. Die Leute seien in verschiedene andere Jobs gewechselt. Auch an die Supermarktkasse, was früher vielleicht als weniger sexy gegolten habe. Jetzt hätten es manche lieben gelernt, nicht mehr nachts arbeiten zu müssen.

5.51 Uhr: RKI registriert 46.724 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 312,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 312,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Donnerstag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 314,2 gelegen (Vorwoche: 345,9; Vormonat: 702,4). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.724 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.839) und 169 Todesfälle (Vorwoche: 167) innerhalb eines Tages

Corona-Pandemie: Das geschah am Donnerstag

22.00 Uhr: WHO-Impfrat nun für zweiten Corona-Booster in höherem Alter

Der unabhängige Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals die Verabreichung einer zweiten Corona-Auffrischimpfung für ältere Menschen. Der Vorsitzende des Rates (Sage), Alejandro Cravioto, betonte am Donnerstag in Genf, dass dies keine Empfehlung für eine regelmäßige Auffrischung alle vier bis sechs Monate bedeute. Der Impfrat ließ in seiner Empfehlung die genaue Altersgruppe offen.

Jedes Land müsse selbst entscheiden, ab welchem Alter es zweite Auffrischimpfungen anbieten wolle. Sie sollten im Idealfall vier bis sechs Monate nach der ersten Auffrischimpfung verabreicht werden. Zusätzlich empfiehlt der Impfrat zweite Auffrischungen für Gesundheitspersonal jeden Alters sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen Krankheiten, die das Risiko einer schweren Erkrankung nach einer Corona-Infektion erhöhen.

21.12 Uhr: Deutscher Uffizien-Direktor in Florenz warnt vor Personalmangel

Angesichts deutlich gestiegener Besucherzahlen in italienischen Kultureinrichtungen nach der Corona-Pandemie warnt der Direktor der Uffizien in Florenz vor einem drohenden Personalmangel. “In einer Zeit, in der das Museumsangebot wächst und die Besucherzahlen wieder steigen, schrumpft die Zahl der Beschäftigten in den Museen weiter”, sagte der Deutsche Eike Schmidt der Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Das Personal ist dem 54 Jahre alten Kunsthistoriker zufolge sehr stark reduziert, es drohten deshalb gar Schließungen. Während der Pandemie waren viele Museen lange zu.

Der gebürtige Freiburger, der die weltberühmte Kunstsammlung in der Hauptstadt der Toskana mit Werken von Leonardo da Vinci oder Michelangelo seit 2015 leitet, blickt auch auf die kommende Parlamentswahl am 25. September in Italien. Die Personalpolitik sei die größte Herausforderung, mit der sich, egal wer, in der Kulturpolitik der neuen Regierung auseinandersetzen müsse.

Eike Schmidt, der deutscher Direktor der Uffizien-Galerie in Florenz , spricht bei einem Interview in der Galerie. Angesichts deutlich gestiegener Besucherzahlen nach der Corona-Pandemie warnt er vor einem drohenden Personalmangel.
Eike Schmidt, der deutscher Direktor der Uffizien-Galerie in Florenz , spricht bei einem Interview in der Galerie. Angesichts deutlich gestiegener Besucherzahlen nach der Corona-Pandemie warnt er vor einem drohenden Personalmangel.
© Luca Bruno/AP/dpa

20.22 Uhr: RKI: Corona-Zahlen erneut gesunken – Infektionsgefahr weiter hoch

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts RKI in der vergangenen Woche erneut gesunken. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liege um 18 Prozent niedriger als in der Vorwoche, heißt es im Wochenbericht des Instituts vom Donnerstag, der sich auf die Woche 8. bis 14. August bezieht. Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag in der Woche bei 356. Es ist jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

“Trotz des Rückganges der Fallzahlen bleibt der Infektionsdruck in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch”, schreibt das RKI und wirbt nochmals für die Impfung: “Weiterhin zeigt sich für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Verlaufsform der Covid-19-Erkrankung.” Am Donnerstag hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) eine zweite Auffrischimpfung für Risikogruppen und für Menschen ab dem Alter von 60 Jahren empfohlen, um sie vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Zuvor galt die Empfehlung Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren.

Die seit Mitte Juni in Deutschland dominierende Omikron-Sublinie BA.5 habe mit einem Anteil von 95 Prozent in der ersten Augustwoche andere Varianten fast vollständig verdrängt. Ihr Anteil sei erneut leicht gestiegen, während die Varianten BA.2 und BA.4 in der Woche auf 1,1 und 3,7 Prozent weiter zurückgegangen seien. Die unter anderem in Indien stark verbreitete Sublinie BA.2.75 wurde in Deutschland laut RKI bisher insgesamt zehnmal in einer Stichprobe nachgewiesen. Bislang sei es noch nicht beobachtet worden, dass BA.2.75 in einem von BA.4/BA.5-dominierten Geschehen, wie in Deutschland, einen Wachstumsvorteil habe.

19.33 Uhr: Keine Impfpflicht: Betrüger ergaunern mit erfundenem Antarktisstaat Geld

Kriminelle in Italien haben Hunderte mit der Gründung eines fiktiven Staats und damit vermeintlich verbundenen Vorteilen um insgesamt Hunderttausende Euro betrogen. Die Täter lockten laut Polizei die Leute zum Beispiel damit, dass es in dem angeblichen Land in der Antarktis einen niedrigen Steuersatz und keine Impfpflicht gebe. Der Fall begann im April 2021 mit einer Hausdurchsuchung im süditalienischen Catanzaro, wo Ermittler einen dort eingerichteten angeblich diplomatischen Sitz des “Souveränen Antarktischen Staates St. Georg” durchsuchten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Mehr als 700 Menschen mit Wohnsitz in Italien ließen sich von den Tätern demnach überzeugen und beantragten für 200 bis 1000 Euro eine Staatsbürgerschaft in dem nicht existierenden Land. Die ergaunerte Summe beläuft sich den Ermittlern zufolge auf ungefähr 400.000 Euro, die über ein Konto in Malta gewaschen worden seien. Tatverdächtig sind zwölf Menschen, die bei einem italienweiten Einsatz in mehreren Städten unter Hausarrest gestellt wurden.

18.18 Uhr: EU-Arzneimittelbehörde prüft neuen Corona-Impfstoff Skycovion

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren eines neuen Impfstoffes gegen Covid-19 gestartet. Skycovion wurde von dem südkoreanischen Unternehmen SK Bioscience entwickelt. Ein Zulassungsantrag sei gestellt worden, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit. Das Unternehmen habe Daten zur Wirksamkeit gegen das Coronavirus sowie zu Sicherheit und Qualität vorgelegt.

Die Experten der EMA prüfen nun die Daten und werden dann über eine Empfehlung für die bedingte Marktzulassung entscheiden. Nach einer positiven Empfehlung der EMA muss die EU-Kommission noch zustimmen – das aber gilt als Formsache. Der Impfstoff enthält nach Angaben der EMA kleinste Teilchen des Spike-Proteins des Virus. Nach der Impfung soll der Körper diese Proteine als Fremdkörper erkennen und Antistoffe und T-Zellen bilden. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus soll das Immunsystem die Spike-Proteine wiedererkennen und das Virus bekämpfen. Unklar ist, inwieweit dieser Impfstoff auch vor der Omikron-Variante des Coronavirus schützt.

Zurzeit sind in der EU sechs Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Zwei dieser Präparate wurden zudem an Varianten des Virus angepasst. Die EMA-Experten prüfen aber noch die Daten dieser angepassten Präparate. Wann die Entscheidung vorliegt, ist noch unklar.

17.01 Uhr: Sachsen meldet 2.062 neue Infektionen und sieben Tote

Die Zahl neuer Corona-Infektionen ist in Sachsen im Vergleich zur Vorwoche nahezu gleich geblieben. Das Sächsische Sozialministerium meldete am Donnerstag 2.062 neue Corona-Infektionen, 113 weniger als vor einer Woche, als 2.195 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet wurden. Zudem wurden sieben weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert, jeweils zwei in Chemnitz sowie in den Landkreise Leipzig und Meißen. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.694.319 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.822 Menschen starben. Die Zahl der Genesenen wurde mit 1.652.850 angegeben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungsraten nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 331,4 im Vogtlandkreis über 315,9 in Dresden bis zur niedrigsten Inzidenz im Landkreis Mittelsachsen mit 221,6. Am Mittwoch hatten neben Mittelsachsen auch der Erzgebirgskreis noch Werte unter 200. Die Ansteckungsrate im Freistatt ist von 269,3 am Mittwoch leicht auf aktuell 286,7 gefallen.

16.21 Uhr: Stiko empfiehlt zweiten Corona-Booster ab 60

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun offiziell eine zweite Corona-Auffrisch-Impfung auch für Menschen ab 60 Jahren. Menschen in dieser Altersgruppe und im Alter ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung sollten einen weiteren Booster erhalten, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums vom Donnerstag zur Aktualisierung der Impfempfehlung.

Die Stiko erweitere ihre bisherige Empfehlung “mit dem primären Ziel, besonders gefährdete Personen noch besser vor schweren Covid-19-Erkrankungen und Covid-19-bedingten Todesfällen zu schützen”.Angeraten sei der weitere Booster, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, nach “drei immunologischen Ereignissen” – etwa nach Grundimmunisierung und erster Auffrisch-Impfung oder Grundimmunisierung und Sars-CoV-2-Infektion.

Bedingung für die Auffrisch-Impfung ab 60 sei im Regelfall, dass die erste Booster-Impfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sei. Nur in begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die Stiko. Bislang hatte die Stiko den zweiten Booster nur Menschen über 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche und erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ab fünf Jahren sowie Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen empfohlen.

In der aktualisierten Stiko-Empfehlung spricht sich das Gremium auch für den Einsatz des Proteinimpfstoffs von Novavax zur Grundimmunisierung für Jugendliche ab 12 aus – bislang war er erst ab 18 empfohlen. Geimpft werden solle mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Zudem empfiehlt die Stiko besonderen Gruppen ab 12 Jahren zusätzlich zur Impfung nun das Antikörper-Präparat Evusheld als Präventionsmaßnahme. Es besteht aus zwei Sars-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern.

15.41 Uhr: Curevac erholt sich nur langsam von fehlgeschlagenem Impfstoff

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac erholt sich nur langsam von den Kosten seines fehlgeschlagenen Corona-Impfstoffs aus dem vergangenen Jahr. “Im zweiten Quartal 2022 zeigten sich weiterhin Effekte in unserer Finanzlage im Zusammenhang mit unserem Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV”, sagte Finanzvorstand Pierre Kemula am Donnerstag laut Mitteilung. Der Verlust vor Steuern belief sich im zweiten Quartal auf 57,6 Millionen Euro (2021: 152,2 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse sanken auf 20,1 Millionen Euro, 2,3 Millionen Euro weniger im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Der operative Verlust sank auf 60,3 Millionen Euro (2021: 147,8 Millionen Euro).

Curevac hatte Ende März 2022 eine klinische Studie seines neuen Impfstoffkandidaten (CV2CoV) gegen Corona begonnen. Nach dem Rückzieher von CVnCoV wegen vergleichsweise schwacher Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren im vergangenen Jahr hatte Curevac mit seinem britischen Partner – dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) – die Entwicklung eines neuen Impfstoffs begonnen. Das Präparat des Tübinger Unternehmens ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff – wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) und Moderna (USA). Daten aus der neuen Phase 1-Studie werden laut Curevac in der zweiten Jahreshälfte 2022 erwartet.

Ein Schild mit dem Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac steht vor der Zentrale in Tübingen.
Ein Schild mit dem Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac steht vor der Zentrale in Tübingen.
© Bernd Weißbrod/dpa (Archiv)

14.38 Uhr: Länder rufen nur 22 Prozent der Bundesmittel für mobile Luftfilter ab – Sachsen weit hinten

Die Bundesländer haben weniger als ein Viertel der Bundesmittel für mobile Luftreiniger an Schulen und Kitas abgerufen, die für einen besseren Corona-Schutz sorgen sollen. Das geht aus einer Bilanz zum Ende der Förderung hervor, die das Bundeswirtschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage übermittelt hat. Demnach hatten die Länder bis zum 11. August dieses Jahres knapp 43,2 Millionen der verfügbaren Mittel in Höhe von 200 Millionen Euro in Anspruch genommen. Das entspricht knapp 22 Prozent.

Bei den Zahlen handelt es sich dem Ministerium zufolge um die endgültige Bilanz der Auszahlungen. Weitere seien nicht vorgesehen, da das Förderprogramm für mobile Luftfilter am 31. Juli dieses Jahres ausgelaufen sei. Eine Verlängerung ist nicht geplant. Die meisten Bundesmittel für mobile Luftfilter, gemessen an den für das jeweilige Bundesland maximal möglichen Auszahlungen, haben demnach die Länder Hamburg (mehr als 87 Prozent), Thüringen (knapp 76 Prozent) und Bremen (fast 58 Prozent) abgerufen.

Besonders wenig wurde die Förderung dagegen in Sachsen (knapp 6,5 Prozent) und Rheinland-Pfalz (fünf Prozent) angenommen. Das Saarland belegt mit nur knapp 3,9 Prozent der möglichen Auszahlungssumme den letzten Platz unter den Bundesländern. Dort wurden von der maximal möglichen Förderung in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro lediglich rund 95.000 Euro geltend gemacht.

Ein Luftfilter wird in einen Klassenraum einer Schule geschoben. Die Bundesmittel dafür sind nur wenig genutzt worden.
Ein Luftfilter wird in einen Klassenraum einer Schule geschoben. Die Bundesmittel dafür sind nur wenig genutzt worden.
© Julian Stratenschulte/dpa (Archiv)

13.40 Uhr: Noch unter Vor-Corona-Niveau: Umsätze in Europas Fußball-Top-Ligen

Die Umsätze in den fünf wichtigsten Fußball-Ligen Europas sind wieder leicht gestiegen, haben das Niveau der Vor-Corona-Zeit aber noch nicht wieder erreicht. Das geht aus der 31. Auflage des “Annual Review of Football Finance” hervor, den das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte am Donnerstag veröffentlichte. In der Saison 2020/21 stiegen demnach die Erlöse in der Bundesliga, der englischen Premier League, der spanischen La Liga, der Serie A in Italien und der Ligue 1 in Frankreich im Vergleich zur vorherigen Spielzeit leicht um drei Prozent von insgesamt 15,1 Milliarden auf 15,6 Milliarden Euro. 2018/2019 lag der Gesamtumsatz bei Europas Big Five noch auf der Rekordhöhe von 17 Milliarden Euro.

Die Einnahmen der Bundesliga sanken wegen des 94-prozentigen Rückgangs bei den Spieltagserlösen. Grund dafür war der Zuschauerausschluss wegen der Pandemie. Etwa drei Milliarden Euro erwirtschafteten die Vereine in der Saison 2020/2021, das waren 203 Millionen Euro (minus 6 Prozent) weniger als in der Saison zuvor. Die Premier League ist mit 5,5 Milliarden Euro weiter die finanzstärkste Liga. Die Bundesliga (3 Mrd. Euro) folgt knapp vor La Liga (2,9 Mrd.), der Serie A (2,5 Mrd.) und der Ligue 1 (1,6 Mrd.).

11.42 Uhr: Corona-Inzidenz in Sachsen sinkt auf 286,7

Die Corona-Inzidenz in Sachsen ist im Wochenvergleich gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab sie am Donnerstag mit 286,7 an, eine Woche zuvor hatte der Wert bei 296,3 gelegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen für Deutschland lag bei 314,2 (Vorwoche: 354,5).

Die Inzidenz liefert jedoch kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus, vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen – in der Statistik zählen nur positive PCR-Tests.

Unter den 13 sächsischen Regionen hat die Stadt Leipzig (326,7) die höchste Inzidenz vor dem Landkreis Leipzig (324,7). Am niedrigsten ist der Wert laut RKI derzeit mit 221,6 im Landkreis Mittelsachsen.

10.35 Uhr: Erhöhtes Risiko für neurologische Probleme nach Covid-19

Covid-19-Patienten haben noch zwei Jahre nach der Infektion ein leicht erhöhtes Risiko für manche psychiatrische und neurologische Probleme. Das berichten britische Forscher im Fachjournal “The Lancet Psychiatry” nach Auswertung der Krankenakten von 1,28 Millionen Covid-Patienten und von ähnlich vielen Menschen mit einer anderen Atemwegserkrankung.

Die Gruppe um Paul Harrison und Maxime Taquet von der University of Oxford verwendeten Daten aus den USA, Großbritannien, Spanien, Bulgarien, Australien, Indien, Malaysia und Taiwan. Bei dem Abgleich achteten die Forscher darauf, dass die Gruppe der Covid-19-Patienten und die Kontrollgruppe mit anderen Atemwegserkrankungen im Hinblick auf Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft und andere Merkmale sehr ähnlich waren. Die Covid-Erkrankungen waren zwischen Januar 2020 und April 2022 diagnostiziert worden.

9.51 Uhr: Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich nochmals verschärft

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages noch einmal verschärft. “Die Bewerbersituation spitzt sich zu”, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks am Donnerstag in Berlin. Das könne man beschreiben mit dem Satz: “Ausbildungsplatz sucht Azubi.”

Noch nie sei es für Betriebe schwieriger gewesen, geeignete Azubis zu finden. Der DIHK sprach von alarmierenden Ergebnissen einer Erhebung unter bundesweit rund 15 000 Ausbildungsbetrieben. Mehr als vier von zehn IHK-Ausbildungsbetrieben hätten im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen können. Dies sei ein Allzeithoch.

Von diesen Unternehmen habe mehr als jedes dritte keine einzige Bewerbung erhalten. Durch Corona-bedingte Einschränkungen seien Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche weiterhin erheblich erschwert. Dazu komme die demografische Entwicklung.

7.11 Uhr: Familienministerin Paus: Maskenpflicht in Schulen nutzen

Familienministerin Lisa Paus hat die Bundesländer aufgefordert, bei hohen Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter die Option einer Maskenpflicht in den Schulen offensiv zu nutzen. “Das neue Infektionsschutzgesetz gibt den Ländern die Möglichkeit, in den Schulen von der Maskenpflicht Gebrauch zu machen. Mein Appell an die Länder ist: Nutzt diese Möglichkeit in den Schulen, wenn es nötig ist!”, sagte die Grünen-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). “Das ist besser, als wenn wegen zu vieler kranker Lehrkräfte der Unterricht ausfällt.”

Am 24. August soll das Bundeskabinett grünes Licht für den umstrittenen Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und FDP-Justizminister Marco Buschmann zu den Corona-Maßnahmen im Herbst und Winter geben. Dem Vorschlag zufolge sollen die Länder ab 1. Oktober eine Maskenpflicht in Innenräumen einführen – unabhängig von der Inzidenz. Die Länder könnten auch darauf verzichten, betonte Lauterbach. Doch er erwarte, dass alle Bundesländer die Maßnahme ergreifen. Denn unter anderem das Ende der Sommerferien werde die Corona-Lage wohl wieder verschlechtern.

Donnerstag, 5.15 Uhr: RKI registriert 58.685 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 314,2

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen am Donnerstagmorgen mit 314,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Mittwoch hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 311,8 gelegen (Vorwoche: 354,5; Vormonat: 708.6). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 58.685 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 59.888) und 184 Todesfälle (Vorwoche: 153) innerhalb eines Tages.

Corona-Pandemie: Das geschah am Mittwoch

21.45 Uhr: Aussteller aus mehr als 80 Ländern bei Frankfurter Buchmesse – Unterstützung wegen Corona

An der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (19. bis 23. Oktober) nehmen Aussteller aus mehr als 80 Ländern und zahlreiche prominente Autorinnen und Autoren teil. Alle großen Verlagsgruppen aus Deutschland, den USA und Großbritannien, aber auch die bedeutenden europäischen Buchmärkte Frankreich, Italien, Norwegen und Polen sowie die asiatischen Buchmärkte seien wieder vertreten, teilte die Buchmesse am Mittwoch mit. Ukrainische Buchverlage und Institutionen stellten an einem 100 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand mit eigener Bühne aus. Um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern, würden die Aussteller auch in diesem Jahr aus dem Programm “Neustart Kultur” der Bundesregierung unterstützt. Ehrengastland ist Spanien.

Die Messe sei allerdings weit mehr als ein Handelsplatz, sagte der Direktor Juergen Boos. Sie stehe auch für eine “diverse Gesellschaft, für Pluralität und gegen jede Art von Diskriminierung”. Entsprechend seien viele Akteurinnen und Akteure zu Gast, die in ihren Büchern Antworten auf aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen suchten, etwa der pakistanische Schriftsteller Mohsin Hamad (“Der letzte weiße Mann”), der tansanische Literatur-Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah (“Afterlives”), die spanische Autorin Irene Vallejo (“Papyrus”), die französisch-marokkanische Schriftstellerin Leïla Slimani (“Das Land der Anderen”), sowie der ukrainische Friedenspreisträger Serhij Zhadan (“Internat”).

An der wegen der Corona-Pandemie verkleinerten Präsenzmesse 2021 nahmen etwa 2.000 Aussteller aus 80 Ländern teil, etwa 300 Autorinnen und Autoren präsentierten ihre Werke. Allein das Ehrengastland Kanada war mit rund 70 Verlagen und 60 Autoren vor Ort präsent.

An der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (19. bis 23. Oktober) nehmen Aussteller aus mehr als 80 Ländern und zahlreiche prominente Autorinnen und Autoren teil.
An der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (19. bis 23. Oktober) nehmen Aussteller aus mehr als 80 Ländern und zahlreiche prominente Autorinnen und Autoren teil.
©  Sebastian Gollnow/dpa (Symbolfoto)

20.57 Uhr: CDC-Chefin räumt Versäumnisse der US-Behörde im Umgang mit Corona ein

Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, hat US-Medienberichten zufolge Versäumnisse der Behörde im Umgang mit der Corona-Pandemie in den USA eingeräumt. In einer an ihre Mitarbeiter gerichteten Stellungnahme von Mittwoch, aus der unter anderem die “New York Times” zitierte, sagte Walensky, die Performance der Behörde habe “die Erwartungen im entscheidenden Moment nicht verlässlich erfüllt”. Sie kündigte an, die Behörde erneuern zu wollen. Ziel sei es, ein größeres Augenmerk auf die öffentliche Gesundheit und die Pandemie-Prävention zu legen. Konkrete Maßnahmen waren zunächst nicht bekannt.

Walensky hatte im April nach Kritik an der Behördenarbeit in der Pandemie eine externe Überprüfung in Auftrag gegeben. Darin hieß es laut “New York Times”, die Corona-Regeln seien “verwirrend und überwältigend” gewesen. Auch habe es Unklarheit über Verantwortlichkeiten und bei der Kommunikation gegeben.

20.04 Uhr: Rückgang der Lebenserwartung während Corona auch in Brandenburg und Berlin

Wie auch in anderen Bundesländern ist in Berlin und Brandenburg die durchschnittliche Lebenserwartung während der Corona-Pandemie gesunken. Der Rückgang bewegte sich vor allem in Brandenburg nach neuesten Daten im Ländervergleich tendenziell im oberen Bereich. Das geht aus Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung vom Mittwoch hervor. Im Vergleich zu 2019 dürften demnach 2021 in Brandenburg geborene Jungen im Schnitt 76,84 Jahre alt werden. Das wären rund 1,2 Jahre weniger als bei den im Jahr vor der Pandemie geborenen Jungen. Bei Mädchen beträgt der Rückgang etwa 0,8 Jahre auf zuletzt 83 Jahre. In Berlin sank die Lebenserwartung den Berechnungen zufolge bei Jungen im Vergleich zu 2019 um rund 0,8 Jahre auf 78 Jahre, bei Frauen um etwas über 0,2 Jahre auf 83,43 Jahre. Damit liegen die Werte zum Großteil über dem Bundesschnitt mit einem Minus von 0,61 Jahren bei Jungen und 0,37 Jahren bei Mädchen.

Für die ermittelte Lebenserwartung, die sich auf die im entsprechenden Jahr geborenen Menschen bezieht, wird bestimmt, welche durchschnittliche Lebenslänge sie erreichen würden, wenn die in einem Jahr verzeichneten altersspezifischen Sterblichkeitsraten über die nächsten 115 Jahre konstant gehalten würden. Deutschlandweit sank die Lebenserwartung demnach im Verlauf des ersten Corona-Jahres 2020 bei Jungen um 0,2 Jahre auf 78,49 Jahre und bei Mädchen um 0,1 Jahr auf 83,36 Jahre.

Als 2021 die Alpha- und Deltavarianten dominierten, sei sie bei Jungen um weitere 0,4 und bei Mädchen um 0,3 Jahre gesunken. Vor dem Beginn der Pandemie war die Lebenserwartung in Deutschland jährlich um etwa 0,1 Jahre gestiegen. In den besonders von Corona-Wellen betroffenen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei neugeborenen Jungen rund eineinhalb Jahre niedriger, bei neugeborenen Mädchen etwas mehr als ein Jahr.

18.40 Uhr: Gelockerte Corona-Einreiseregeln nach Deutschland sollen verlängert werden

Die gelockerten Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland sollen auch über das Monatsende hinaus weitgehend erhalten bleiben. Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet an einer Verlängerung der entsprechenden Verordnung, wie ein Sprecher am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dabei würden sich im Vergleich zum Status quo keine größeren Veränderungen ergeben.

Die Vorgaben für Einreisen waren angesichts der entspannteren Pandemie-Lage vor der Sommerferienzeit gelockert worden. Seit Ende Mai müssen Urlaubsrückkehrer und andere Einreisende ab zwölf Jahren keine 3G-Nachweise als Geimpfte, Genesene oder Getestete mehr dabei haben. Die aktuelle Verordnung läuft nur noch bis zum 31. August.

Grundsätzlich als eine “Notbremse” bestehen blieben darin jedoch strengere Regeln für Gebiete, in denen neue Varianten des Coronavirus kursieren. Einreisende von dort müssen sich in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Derzeit ist jedoch auf der entsprechenden Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) kein Land aufgeführt, das von der Bundesregierung als Virusvariantengebiet eingestuft worden ist.

16.36 Uhr: Zweites Corona-Jahr: Bundesbürger geben für Fisch so viel aus wie nie

Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahr für Fisch so viel Geld ausgegeben wie noch nie. Insgesamt seien im zweiten Corona-Jahr 2021 im Lebensmitteleinzelhandel für 495.053 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte rund 5,4 Milliarden Euro bezahlt worden, sagte der Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums, René Stahlhofen, am Mittwoch in Hamburg. Lieblingsfisch sei erneut der Lachs gewesen, gefolgt vom Alaska-Seelachs, der den Thunfisch beziehungsweise die Boniten auf den dritten Platz verdrängt habe. Auf die Plätze vier und fünf kamen der Hering und die Garnelen. Am liebsten aßen die Bundesbürger den Fisch den Angaben zufolge aus der Dose sowie als Tiefkühlware. Danach folgten Krebs- und Weichtiere sowie der Frischfisch.

15.05 Uhr: Sachsen meldet 3.046 neue Infektionen und 13 Tote

Die Zahl neuer Corona-Infektionen ist in Sachsen im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegen. Das Sächsische Sozialministerium meldete am Mittwoch 3.046 neue Corona-Infektionen, gut 500 mehr als vor genau einer Woche, als 2.544 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet wurden. Zudem wurden 13 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert, die meisten davon im Erzgebirgskreis (6) und in Dresden (3). Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.692.257 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.815 Menschen starben. Die Zahl der Genesenen wurde mit 1.650.650 angegeben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungsraten nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 332,1 und 317,7 in den Städten Leipzig und Dresden bis zur niedrigsten Inzidenz im Landkreis Mittelsachsen mit 177,5. Unter 200 liegt auch noch der Erzgebirgskreis mit 188,6. Die Ansteckungsrate im Freistatt ist von 273,7 am Dienstag leicht auf aktuell 269,3 gefallen.

14.01 Uhr: Drei Beschuldigte nach Angriff auf Polizisten bei illegaler Corona-Party im Erzgebirge

Acht Monate nach einem Angriff auf Polizeibeamte am Rande einer illegalen Corona-Party im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz ermittelt die Polizei gegen drei junge Männer. Die Beschuldigten im Alter von 22 und 24 Jahren stehen im Verdacht, an einem schweren Landfriedensbruch beteiligt gewesen zu sein, teilte die zuständige Polizeidirektion Chemnitz am Mittwoch mit. Sie sollen im vergangenen Dezember in Annaberg-Buchholz fünf Polizisten überfallartig angegriffen haben.

In Schneeberg und Crottendorf (beide Erzgebirgskreis) seien am Mittwoch die Wohnungen der drei Männer durchsucht worden. Die Beamten hätten die Beschuldigten angetroffen und unter anderem eine DNA-Vergleichsprobe abgenommen, hieß es. Zudem seien Beweismittel beschlagnahmt worden.

Der Fall hatte sich am 19. Dezember 2021 vor einer Diskothek in der Lindenstraße in Annaberg-Buchholz ereignet. Aus einer Gruppe von etwa 25 Personen heraus waren Polizisten mit Flaschen und Eisklumpen beworfen worden. Bei dem Angriff in den Morgenstunden des vierten Advents wurde laut Polizei ein 60-jähriger Beamter schwer verletzt. Die Angreifer hätten den Beamten wiederholt gewaltsam zu Boden gebracht und ihn mit Schlägen und Tritten schwer verletzt, hieß es.

Zur Aufklärung der Straftat hatte die Kriminalpolizei Chemnitz am 22. Dezember die Ermittlungsgruppe “Linde” eingerichtet. Bereits im März hatten Einsatzkräfte im Rahmen dieses Verfahrens 14 Wohnung durchsucht und Beweismittel sichergestellt.

12.50 Uhr: Olympia-Zweite Kriegerstein beendet Karriere wegen Long Covid

Die Kanu-Olympiazweite von Rio de Janeiro, Steffi Kriegerstein, hat ihre Karriere aufgrund der Folgen einer Corona-Infektion beendet. Das gab die 29-Jährige am Mittwoch in Dresden bekannt. “Trotz aller gesundheitlicher Probleme habe ich im letzten Jahr versucht, wieder fit zu werden. Doch ich habe gemerkt, dass dieser Sprung, um wieder in den Leistungssport zurückzukehren, riesig ist. Und es hat sich gezeigt, das macht mein Körper einfach nicht mehr mit. Deshalb habe ich die Reißleine gezogen”, sagte Kriegerstein einen Tag vor Beginn der in München stattfindenden Kanu-EM.

Kriegerstein war im Dezember 2020 an Covid-19 erkrankt. Die Folgen spürt sie noch heute. “Sobald ich die Belastung hochfahre, machen sich Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle bemerkbar. Leider gibt es auch noch nicht so viele Erkenntnisse über Long Covid und wie man es behandelt”, sagte die K2-Weltmeisterin von 2015. “Ich war immer in Kontakt mit Ärzten, doch die körperlichen Anstrengungen rauben mir die Lebensqualität für den Alltag. In der kommenden Woche werde ich mich bei den Deutschen Meisterschaften endgültig vom Wettkampfsport verabschieden.”

Steffi Kriegerstein, Kanu-Olympiazweite.
Steffi Kriegerstein, Kanu-Olympiazweite.
© Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

9.30 Uhr: Lebenserwartung in Sachsen während Corona-Pandemie gesunken

Die Lebenserwartung in Sachsen ist während der Corona-Pandemie stark gesunken. Genau wie in Sachsen-Anhalt und Thüringen lag sie bei neugeborenen Jungen 2021 rund eineinhalb Jahre niedriger als vor der Pandemie, bei neugeborenen Mädchen etwas mehr als ein Jahr, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden am Mittwoch mit. “In der Betrachtung zwischen 2019 und 2021 haben die südlichen Regionen Ostdeutschlands die stärksten Rückgänge verzeichnet”, erklärte Markus Sauerberg, Mortalitätsforscher am Bundesinstitut: “Dabei gingen nicht nur Lebensjahre bei älteren Personen verloren. Bei Männern trug auch eine erhöhte Sterblichkeit im mittleren Alter zwischen 45 und 70 Jahren erheblich zu dieser Entwicklung bei.”

Für die Lebenserwartung wird ermittelt, welche durchschnittliche Lebenslänge Neugeborene erreichen würden, wenn die in einem Jahr verzeichneten altersspezifischen Sterblichkeitsraten über die nächsten 115 Jahre konstant gehalten würden.

Bundesweit ging die Lebenserwartung im Verlauf des ersten Corona- Jahres 2020 bei Männern um 0,2 Jahre und bei Frauen um 0,1 Jahr zurück. “Als 2021 die Alpha- und Deltavarianten dominierten, sank sie bei Männern um weitere 0,4 und bei Frauen um 0,3 Jahre”, hieß es. Vor Beginn der Pandemie sei die Lebenserwartung in Deutschland jährlich um etwa 0,1 Jahre gestiegen. Eine sinkende Lebenserwartung von mehr als einem Jahr sei außerhalb von Kriegszeiten sehr ungewöhnlich.

“Rückgänge in dieser Größenordnung wurden letztmals zum Ende der DDR verzeichnet”, betonte Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am Institut. Die Zahlen belegten die Gefahr, die vom Coronavirus ausgehen kann. Die starken regionalen Unterschiede verdeutlichten zudem, dass neben den nationalen Rahmenbedingungen auch regionale Faktoren einen Einfluss auf die Sterblichkeit haben. Hierzu zählten etwa regionale Unterschiede in der Infektionslage, den ergriffenen Maßnahmen und dem Verhalten der Bevölkerung.

Mittwoch, 5.50 Uhr: RKI registriert 67.390 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz an Corona-Infektionen am Mittwochmorgen mit 311,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Dienstag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 313,6 gelegen (Vorwoche: 366,8; Vormonat: 725,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 67.390 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 72.737) und 192 Todesfälle (Vorwoche: 213) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Corona-Pandemie: Das geschah am Dienstag

17.55 Uhr: Computerspielbranche wächst nach Corona-Boom deutlich langsamer

Nach dem Boom der ersten Corona-Jahre hat sich das Wachstum der Video- und Computerspielbranche deutlich verlangsamt. Das geht aus Zahlen des Branchenverbands Game und den Marktforschern GfK und Data.ai hervor. Im ersten Halbjahr setzten die Unternehmen der Branche in Deutschland demnach rund 4,55 Milliarden Euro um, etwa 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2021 waren die Umsätze im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020 dagegen um 22 Prozent gestiegen. Ein wichtiger Grund für das große Wachstum in den vergangenen Jahren war die Pandemie – Menschen verbrachten viel Zeit zu Hause und gaben entsprechend viel Geld für digitale Zerstreuung wie Spiele aus.

Inzwischen machen sich nach Angaben von Game-Geschäftsführer Felix Falk jedoch eher die langfristigen Auswirkungen der Pandemie bemerkbar, etwa Lieferengpässe bei wichtiger Spiele-Hardware. Hinzu komme die allgemeine Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten, die auch auf dem Spielemarkt Spuren hinterlasse. Sinkende Umsätze verzeichnen vor allem die Wachstumstreiber vergangener Jahre: Mit sogenannten In-App-Käufen wurden zum Beispiel 1,3 Milliarden Euro umgesetzt, 7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

17.10 Uhr: First Lady Jill Biden positiv auf Corona getestet

Die Ehefrau des US-Präsidenten, Jill Biden, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie habe nur leichte Symptome, teilte das Weiße Haus am Dienstag in Washington mit. Ihr Mann, US-Präsident Joe Biden, der gerade erst eine Infektion mit dem Virus überstanden hat, sei am Dienstag negativ getestet worden. Die First Lady sei doppelt gegen das Virus geimpft und habe zwei Auffrischungsimpfungen erhalten.

Jill Biden hatte am Montagabend während eines Urlaubsaufenthaltes mit ihrem Mann im US-Bundesstaat South Carolina leichte Symptome entwickelt, teilte das Weiße Haus weiter mit. Ein Antigen-Schnelltest sei zunächst negativ ausgefallen, ein PCR-Test dann positiv. Sie werde sich nun mindestens fünf Tage lang isolieren und mit dem Medikament Paxlovid behandelt.

Der US-Präsident wollte unter Einhaltung der von der Gesundheitsbehörde CDC vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen wie geplant nach Washington reisen, um dort am Dienstagnachmittag das neue Klima- und Sozialpaket zu unterschreiben.

First Lady Jill Biden, hier mit ihrem Mann auf dem Südrasen des Weißen Hauses, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
First Lady Jill Biden, hier mit ihrem Mann auf dem Südrasen des Weißen Hauses, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
© Manuel Balce Ceneta/AP/dpa (Archiv)

16.35 Uhr: Urlaub bei Quarantäne weg? – Fall für Europäischen Gerichtshof

Der Streit darüber, ob bereits genehmigter Urlaub bei einer plötzlichen Corona-Quarantäne gutgeschrieben werden muss, wird den Europäischen Gerichtshof (EuGH) beschäftigen. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt schaltete am Dienstag die Richter in Luxemburg ein (9 AZR 76/22 (A)). Verhandelt wurde der Fall eines Schlossers aus Nordrhein-Westfalen, der acht Urlaubstage einbüßte.

Dabei ging es darum, ob Urlaubstage bei einer angeordneten häuslichen Quarantäne oder Isolation ohne Krankschreibung verfallen oder später nachgeholt werden können. Vor ihrem Urteil wollen die höchsten deutschen Arbeitsrichter erst europarechtliche Aspekte klären lassen. Deutsche Arbeitsgerichte, zuletzt das Landesarbeitsgericht Hamm, urteilten in dieser Frage gegensätzlich.

Hintergrund ist eine Regelungslücke: Das Bundesurlaubsgesetz sieht vor, dass Urlaubstage nur bei einer ärztlichen Krankschreibung gutgeschrieben werden dürfen. Eine gesetzliche Regelung für Corona-Quarantäne, wie sie derzeit für Rückkehrer aus Virusvariantengebieten vorgeschrieben ist, oder Corona-Isolation gibt es nicht.

Es geht dabei um die Arbeitnehmer, die keine Krankheitssymptome und damit kein ärztliches Attest haben. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren im August im Schnitt etwa zehn Prozent der Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, symptomfrei.

15.45 Uhr: Sachsen meldet 2.983 neue Infektionen und sieben Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Dienstag 2.983 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche waren 3.282 neue Infektionen gemeldet worden. Zudem wurden sieben weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.689.211 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.802 Menschen starben. Die Zahl der Genesenen wurde mit 1.647.950 angegeben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungsraten nach Angaben des Robert Koch-Institus von 353,0 in der Stadt Leipzig bis zur niedrigsten Inzidenz im Landkreis Görlitz von 187,6. (Siehe auch Beitrag von 11.55 Uhr)

15.02 Uhr: Treibhausgasemissionen der EU bleiben fast so hoch wie vor Pandemie

Die Europäische Union hat im ersten Quartal dieses Jahres fast so viele klimaschädliche Gase wie im gleichen Zeitraum vor der Pandemie ausgestoßen. Zwischen Januar und März wurden 1.029 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) und andere Treibhausgase ausgestoßen, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte. Im gleichen Quartal 2019 waren es demnach 1.035 Million Tonnen.

Verglichen mit den ersten drei Monaten der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 stiegen die Emissionen um 7 und 6 Prozent jeweils an. Der Ausstoß von Gasen wie CO2, die durch den Treibhauseffekt maßgeblich zur Klimaerwärmung beitragen, war während der Hochphase der Pandemie gesunken, da die Wirtschaft vielerorts zum Halten kam. Im letzten Quartal 2021 wurde erstmals das Vor-Corona-Niveau der Emissionen wieder überschritten.

Grund für den weiteren Anstieg sei vor allem die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise, schrieb Eurostat. So sei der Ausstoß klimaschädlicher Gase im Vergleich zum ersten Quartal im vergangenen Jahr in allen Wirtschaftssektoren angestiegen, bei den Haushalten jedoch gleich geblieben. Am stärksten sei der Ausstoß im Transport und in der Lagerung (plus 21 Prozent), im Bergbau (plus 15 Prozent) und im Bauwesen (plus 11 Prozent) angestiegen. Insgesamt waren Haushalte mit 24 Prozent für die meisten Emissionen verantwortlich, gefolgt von der Strom- und Gasversorgung mit 21 Prozent.

13.12 Uhr: Urlaub auf Pump: 14 Prozent wollen nach zwei Corona-Jahren Dispokredit nutzen

Urlauber lassen sich nach zwei Corona-Jahren einer Umfrage zufolge auch nicht von finanziellen Engpässen schrecken. So sind 14 Prozent der Menschen in Deutschland bereit, für die schönsten Wochen des Jahres ihr Konto mit einem Dispositionskredit zu überziehen, wie aus einer Yougov-Umfrage im Aufrag des Vergleichsportals Check24 hervorgeht. Dabei nutzen acht Prozent der gut 2.000 Befragten den von ihrem Kreditinstut eingeräumten Überziehungsrahmen für einen Teil der Urlaubskosten. Sechs Prozent finanzieren ihre Ausgaben demnach größtenteils per Dispo. Weitere fünf Prozent nutzen einen Ratenkredit zur Finanzierung.

Bei der Umfrage gaben 27 Prozent der Disponutzer an, eine vierstellige Summe für die Urlaubsfinanzierung zu benötigen, 12 Prozent brauchen sogar mehr als 1.500 Euro. Knapp zwei Drittel der Befragen gehen von bis zu 500 Euro beziehungsweise bis zu 1.000 Euro aus. Mit einem Dispokredit räumt die Bank Kunden und Kundinnen die Möglichkeit ein, bis zu einem bestimmten Betrag mehr Geld auszugeben, als tatsächlich auf dem Konto ist. Dafür werden Zinsen fällig. Der Dispo sei eine der teuersten Kreditformen überhaupt, erläuterte Check24.

11.55 Uhr: Corona in Sachsen: Inzidenz stagniert – ein Landkreis unter 200

Die Inzidenz in Sachsen ist nach einem zuletzt leichten Rückgang wieder nahezu gleich geblieben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche hat das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Dienstagmorgen mit 273,7 angegeben, nach 273,4 am Montag. Vor genau einer Woche lag der Wert bei 321,4. Am Freitag und Sonnabend vergangener Woche war der Wert auch gleich geblieben.

Mit dem aktuellen Wert von 273 liegt die Inzidenz im Freistaat weiter deutlich unter dem Bundesschnitt, der aktuell auf 342,2 gefallen ist. Sachsen hat unter allen Bundesländern die sechstniedrigste Inzidenz. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

In vier der 13 Regionen im Freistaat liegen die Inzidenzen noch immer über 300: Stadt Leipzig: 353,0, Landkreis Leipzig: 325,1, Stadt Chemnitz 314,2 und Stadt Dresden 302,6. Mit 187,6 hat der Landkreis Görlitz nach Angaben des RKI als einzige Region in Sachsen einen Wert unter 200. Die Landkreise Mittelsachen und Nordsachsen liegen mit 200,3 und 223,9 knapp darüber.

7.10 Uhr: Jugendliche etwas weniger online – aber deutlich mehr als vor Corona

Gelockerte Corona-Regeln und weniger Digitalunterricht: Im dritten Jahr der Pandemie hat die Internetnutzung von Jugendlichen einer aktuellen Studie zufolge leicht abgenommen. Mit durchschnittlich 67,8 Stunden pro Woche lag die Onlinezeit der 16- bis 18-Jährigen im Jahr 2022 leicht unter dem Wert des vergangenen Jahres (2021: 70,4 Stunden pro Woche). Das geht aus der aktuellen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 verbrachten die Jugendlichen allerdings auch in diesem Jahr wieder über zehn Stunden mehr im Netz.

Sehr beliebt waren zuletzt Tablets: Die Nutzungsdauer betrug 2022 insgesamt 11,5 Stunden pro Woche, rund 4,5 Stunden länger als 2021 und sogar gut sieben Stunden länger als im Vor-Pandemie-Jahr. Damit sind Tablets unter Jugendlichen deutlich beliebter als Desktop-PCs (6,9 Stunden pro Woche) und Laptops (6,2). Die meiste Zeit (39,0 Stunden) verbringen junge Menschen weiterhin am Smartphone, jedoch ebenfalls etwas weniger als 2021 (43,7).

Deutliche Unterschiede in der Nutzung gibt es außerdem zwischen den Geschlechtern. Mädchen präferieren demnach Tablets und Smartphones, Desktop-PCs werden häufiger von Jungs genutzt. Für die repräsentative Studie wurden im Juni dieses Jahres 1000 deutsche Teenager befragt.

“Die starken Verschiebungen bei den präferierten Geräten haben uns überrascht”, sagte Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. “Die leichte Bedienbarkeit wie beim Smartphone in Kombination mit einem großen Bildschirm entpuppt sich offenbar als Gewinnerkonzept.”

Dienstag, 7.07 Uhr: RKI registriert 63.745 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 313,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Samstag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 342,2 gelegen (Vorwoche: 381,5; Vormonat: 752,7). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 63.745 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 78.698) und 140 Todesfälle (Vorwoche: 170) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 31 599 085 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

21.57 Uhr: BAG verhandelt über Urlaubsgutschrift bei Corona-Quarantäne

Das Bundesarbeitsgericht beschäftigt sich damit, ob Urlaubstage, die Arbeitnehmer in Corona-Quarantäne verbringen müssen, verfallen. Im konkreten Fall, der am Dienstag in Erfurt verhandelt wird, geht es um einen Schlosser aus Nordrhein-Westfalen. Er hatte während seines bewilligten Urlaubs Kontakt mit einem Corona-Infizierten und wurde von den Behörden deshalb in häusliche Quarantäne geschickt. Der Schlosser verlangt mit seiner Klage, dass er die aus seiner Sicht verlorenen acht Urlaubstage nachholen kann. Die Quarantäne habe den Erholungseffekt zunichte gemacht, argumentiert er.

Ob die höchsten deutschen Arbeitsrichter dazu bereits am Dienstag eine Grundsatzentscheidung treffen, ist offen. Das Landesarbeitsgericht Hamm, das dem Mann eine Urlaubsgutschrift zugebilligt hatte, nutzte bei seinem Urteil auch europarechtliche Argumente. Urlaubsansprüche bei Quarantäne oder Isolation, bei denen die Betroffenen nicht infiziert sind oder mangels Symptomen keine Krankschreibung bekamen, beschäftigen immer wieder die Arbeitsgerichte in Deutschland.

21.22 Uhr: Israels Tourismus erholt sich

Nach dem Corona-Einbruch erholt sich Israels Tourismus weiter. 249.000 Touristen reisten im Juli in das Land ein, wie das Staatliche Israelische Verkehrsbüro am Montag mitteilte. Dies seien nur rund 23 Prozent weniger als im Juli des Rekordjahres 2019. Die Zahlen deuteten auf einen anhaltenden Erholungstrend hin. In der Einreise-Statistik für Juli belegt Deutschland mit 10.400 Touristen Platz vier. Frankreich rangiert mit 23.100 Urlaubern an erster Stelle. Es folgen das Vereinigte Königreich mit 16.400 Einreisen und Russland mit 13.500 Einreisen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet das Israelische Verkehrsbüro mit 2,2 bis 2,5 Millionen Besuchern.

20.53 Uhr: Anwälte: Noch keine Entscheidung über weitere U-Haft von Ballweg

Der Initiator der “Querdenken”-Proteste gegen die Corona-Politik, Michael Ballweg, bleibt weiter in Haft. Der Anwalt Alexander Christ teilte nach einem mehrstündigen Haftprüfungstermin am Montagabend mit, ein Ermittlungsrichter habe noch keine Entscheidung getroffen. Christ hat innerhalb eines Teams aus Anwälten die Medienarbeit für Ballweg übernommen.

Den Angaben nach soll das Amtsgericht Stuttgart nun innerhalb einer Woche über die weitere Untersuchungshaft des 47-Jährigen entscheiden. Das Gericht war am Abend für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg. Dieser sitzt seit dem 29. Juni wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Bei einer Durchsuchung Ende Juni hatten sich laut Behördenangaben konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Ballweg sich mit seinen Vermögenswerten ins Ausland absetzen wollte. Nach Angaben aus Justizkreisen besteht der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro sowie der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.

Während der Haftprüfung hatten sich den Nachmittag über laut Polizei rund mehrere Hundert Unterstützer der “Querdenken”-Bewegung vor der Justizvollzugsanstalt in Stuttgart-Stammheim versammelt, um für die Freilassung von Ballweg zu demonstrieren.

"Free Michael Ballweg" steht auf dem Plakat eines Teilnehmers der Demonstration "Uneingeschränkte Wiederherstellung sämtlicher Grundrechte". Anlaß für die Veranstaltung sind nach Aussage der Organisatoren die Corona-Schutzmaßnahmen der Länder und des Bund
“Free Michael Ballweg” steht auf dem Plakat eines Teilnehmers der Demonstration “Uneingeschränkte Wiederherstellung sämtlicher Grundrechte”. Anlaß für die Veranstaltung sind nach Aussage der Organisatoren die Corona-Schutzmaßnahmen der Länder und des Bund
© Paul Zinken/dpa

19.52 Uhr: Lauterbach verteidigt sich: Isolation nicht zu früh beendet

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt sich gegen den Vorwurf, seine Corona-Isolation zu früh beendet zu haben. Mehrere Politiker hatten diesen Vorwurf erhoben, nachdem der Sozialdemokrat nach seiner Erkrankung gesagt hatte, er sei noch nicht ganz fit, und am Tag darauf im Kabinett war. Hintergrund sind die Berliner Corona-Regeln, die 48 Stunden Symptomfreiheit vorschreiben, bevor man die Isolation beenden darf. Er habe aber keine Symptome mehr gehabt, keine Hals- oder Kopfschmerzen, sondern sei einfach noch nicht fit gewesen, sagte Lauterbach dem “Spiegel”. Er sei 48 Stunden, bevor er die Isolation beendet habe, negativ getestet gewesen – und zwar gleich dreimal.

“Es wird vollkommen zu Recht gefragt, ob ich gegen Isolationsregeln verstoßen habe. Denn wer das tut, gefährdet seine Mitmenschen”, erklärte er. “An der Isolationsregel müssen wir festhalten”, sagte Lauterbach. Sonst gingen Menschen mit Symptomen ins Büro, und Arbeitgeber könnten entsprechend Druck auf ihre Angestellten ausüben. “Das können wir nicht wollen.”

18.26 Uhr: Auch wegen Corona-Auflagen-Verstoß: Suu Kyi zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt

Ein Gericht in Myanmar hat die gestürzte De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt. Demnach sei Suu Kyi der Korruption in vier Fällen für schuldig befunden worden, berichtete am Montag das Nachrichtenportal “Myanmar Now” unter Berufung auf Justizkreise. Der 77-Jährigen werde vorgeworfen, ihre Position als Parteichefin der “Nationalen Liga für Demokratie” (NLD) dazu missbraucht zu haben, einer nach ihrer Mutter benannten Stiftung unberechtigte Vorteile verschafft zu haben.

Am 1. Februar vergangenen Jahres hatte die Armee gegen Suu Kyis regierende NLD geputscht. Wenige Stunden später wurde Suu Kyi verhaftet und an einem unbekannten Ort festgehalten. Im Juni war sie vom Hausarrest in ein Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw verlegt worden, wo sie sich seitdem in Einzelhaft befindet. Ende April war Suu Kyi in einem ersten Korruptionsverfahren zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Wegen illegalen Imports und Besitzes von Funkgeräten, Verstößen gegen Corona-Auflagen sowie “Anstiftung zum Aufruhr” hatten die Richter sie bereits im Dezember und Januar zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Insgesamt hat Myanmars Junta 17 Klagen gegen die Friedensnobelpreisträgerin initiiert, darunter auch wegen Verrats von Staatsgeheimnissen und Wahlbetrugs. Bei Höchststrafen drohen Suu Kyi bis zu 200 Jahre Haft.

Aung San Suu Kyi, entmachtete De-Facto-Regierungschefin von Myanmar, ist auch wegen Missachtung von Corona-Regeln erneut verurteilt worden.
Aung San Suu Kyi, entmachtete De-Facto-Regierungschefin von Myanmar, ist auch wegen Missachtung von Corona-Regeln erneut verurteilt worden.
© Kham/Pool Reuters/AP/dpa (Archiv)

17.20 Uhr: Großbritannien lässt ersten Doppelimpfstoff gegen Corona zu

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat als erste weltweit eine Zulassung für einen Impfstoff gegen verschiedene Varianten des Coronavirus erteilt. Wie das Gesundheitsministerium in London am Montag mitteilte, schützt das Präparat mit dem Namen “Spikevax bivalent Original/Omicron” des US-Pharmaunternehmens Moderna sowohl gegen die ursprüngliche Corona-Variante als auch gegen Omikron. Der Impfstoff biete eine gute Immunreaktion sowohl gegen die Omikron-Subvariante BA.1 als auch gegen das Virus, wie es 2020 im Umlauf war, hieß es in der Mitteilung.

Zudem habe eine Forschungsanalyse gezeigt, dass der Impfstoff auch gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 Wirkung zeige. Die Nebenwirkungen seien mild, so wie bei dem ersten Moderna-Impfstoff. Ernste Sicherheitsbedenken gebe es keine. MHRA-Chefin June Raine bezeichnete den Booster-Impfstoff als “geschärftes Werkzeug in unserem Arsenal, um uns gegen diese Krankheit, die sich weiterhin fortentwickelt, zu schützen”.

Der Impfstoff soll im Herbst als Booster zur Verfügung stehen. Alle über 50-Jährigen und bestimmte Risikogruppen sollen in Großbritannien von September an eine Auffrischungsimpfung in der einen oder anderen Form erhalten.

16.29 Uhr: Sachsen meldet 2.853 neue Infektionen – Inzidenz angestiegen

Das Sächsische Sozialministerium hat am Montag 2.853 neue Corona-Infektionen gemeldet. 3.172 neue Infektionen waren vor genau einer Woche gemeldet worden. Zudem wurden fünf weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.686.228 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, mindestens 15.795 Menschen starben. Die Zahl der Genesenen gab das Ministerium mit 1.643.800 an.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Inzidenz für Sachsen, also die Zahl der Neuinfektionen unter 100.000 Menschen innerhalb einer Woche, gab das Robert Koch-Institut am Morgen mit 273,4 an. Am Freitag hatte der Wert bei 296,3 gelegen. Innerhalb der 13 sächsischen Regionen variieren die Werte deutlich. Die Stadt Leipzig hat mit 356,7 die höchste Ansteckungsrate, die niedrigste Inzidenz weist das RKI im Landkreis Zwickau (204,5) aus.

14.56 Uhr: Corona-Test-Betrug in Millionenhöhe? Angeklagter weist Vorwurf zurück

Ein ehemaliger Betreiber von Corona-Testzentren in Berlin hat im Prozess wegen Betrugs in Millionenhöhe die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Verteidiger des 46-Jährigen, dem die Staatsanwaltschaft 18 Testzentren zurechnet, erklärte am Montag vor dem Berliner Landgericht, sein Mandant habe anfangs zwei und später lediglich ein Testzentrum betrieben. Die Behauptung, er habe zur Verschleierung seiner Verantwortung andere Personen gegenüber Behörden als Betreiber genannt, werde mit Nachdruck bestritten. Die mitangeklagte Schwester (44) des 46-Jährigen schwieg zunächst.

Die Angeklagten sollen zwischen Mai 2021 und Februar 2022 bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Corona-Tests abgerechnet haben, die gar nicht oder nicht in der angegebenen Anzahl erbracht worden seien. Der Mann soll laut Anklage rund 9,7 Millionen Euro erschwindelt haben, die Frau etwa 2,5 Millionen Euro. Mehr als 6,6 Millionen Euro habe der 46-Jährige auf ein Konto in die Türkei weitergeleitet, heißt es in der Anklage. Für den Hauptangeklagten sagte sein Verteidiger Thomas Baumeyer am Rande, sein Mandant habe “keinen Betrug begangen und kein Geld rechtswidrig erlangt”. Dem Staat sei im Zusammenhang mit Corona-Testzentren ein “ganz erhebliches Versagen” vorzuwerfen. Es seien Kontrollen nicht ausgeübt worden.

Die Anklage wirft dem 46-Jährige vor, er habe “zur Verschleierung seiner faktisch bestehenden operativen Verantwortlichkeit” auch seine Schwester und zwei gesondert verfolgte Komplizen gegenüber den behördlichen Stellen als Betreiber genannt. Die Schwester habe die Taten des 46-Jährigen befördert, indem sie unter anderem die Verwendung ihrer Personalien für die Registrierung und Abrechnung von Testzentren gestattet habe.

14.02 Uhr: Wellbrock schwimmt nach Corona ins Finale

Spitzenschwimmer Florian Wellbrock hat bei den Europameisterschaften in Rom glanzlos, aber souverän das Finale über 1.500 Meter Freistil erreicht. Der 24-Jährige schlug am Montag nach 15:06,18 Minuten an und belegte damit den fünften Platz der Vorläufe. Wellbrock war verspätet in die EM gestartet. Weil er nach einer Corona-Infektion im Juli noch Probleme hatte, war der Vizeweltmeister auf der Strecke über 800 Meter Freistil nicht angetreten.
Nur elf Schwimmer traten in den beiden Vorläufen an. “Alle sind irgendwie so ein bisschen angeschlagen”, sagte Wellbrock. “Unheimlich viele Leute waren krank. Egal ob normale Grippe oder Corona: Alle hat es irgendwie so ein bisschen rausgenommen.” In Oliver Klemet erreichte auch der zweite deutsche Starter den Endlauf am Dienstagabend. Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte Wellbrock über 1500 Meter die Bronzemedaille gewonnen.

Florian Wellbrock erreicht nach Corona-Erkrankung 1.500-Meter-Finale bei der EM
Florian Wellbrock erreicht nach Corona-Erkrankung 1.500-Meter-Finale bei der EM
© Oliver Weiken/dpa (Archiv)

13.00 Uhr: Stiko empfiehlt vierte Impfung für alle über 60

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die vierte Impfung für alle Deutschen über 60 Jahre. Das teilte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf Twitter mit. Laut seiner Empfehlung sollten diese Menschen nicht auf neue Impfstoffe warten, sondern jetzt zur Impfung greifen. “Jetzt ist das Risiko schon da”, schreibt Lauterbach.

6.06 Uhr: CDU-Chef Merz gegen flächendeckende Maskenpflicht

CDU-Chef Friedrich Merz hat sich gegen eine flächendeckende Maskenpflicht im Herbst ausgesprochen. “Eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum? Nein. Mit welcher Begründung denn?”, sagte Merz, der auch Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin auf die Frage, ob er für eine solche Pflicht sei. Der 66-Jährige betonte zudem, er werde sich “mit Sicherheit nicht” vom Herbst an alle drei Monate gegen Corona impfen lassen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Freitag deutlich gemacht, dass er mit einer flächendeckenden Maskenpflicht ab 1. Oktober rechnet. Merz betonte, er sei gegen eine solche Pflicht “einfach so auf Verdacht, denn Grundrechtseingriffe müssen sorgfältig begründet werden”. Wenn es aber bestimmte gefährdete Räume gebe – Krankenhäuser, Altenheime, Pflegeeinrichtungen, um die Bewohner und die dort arbeitenden Menschen zu schützen – laute seine Antwort Ja zu einer Maskenpflicht.

Auf die Frage, ob er sich darauf einstelle, sich von Herbst an alle drei Monate gegen Corona impfen zu lassen, antwortete Merz: “Mit Sicherheit nicht.” Er habe durch seine drei Impfungen und durch eine Coronaerkrankung am Anfang der Pandemie aus Sicht seines Hausarztes genügend hohen Schutz. Dieser sei auch gemessen und nachgewiesen. “Ich halte nichts davon, dass wir jetzt in dieser Art und Weise die Impfdebatte fortsetzen.”

Heftig attackierte Merz den Gesundheitsminister: “So wie Herr Lauterbach kommuniziert und handelt, erzeugt er überall Chaos und verunsichert die Bevölkerung zusätzlich.” Dadurch würden Impfgegner womöglich noch stärker mobilisiert, warnte er.

Corona-Pandemie: Das geschah am Sonntag

8.50 Uhr: Impfung mit neuen Corona-Impfstoffen für viele noch kein Thema

Eine Impfung gegen das Coronavirus mit den voraussichtlich im Herbst zur Verfügung stehenden angepassten Impfstoffen ist für viele Menschen in Deutschland noch kein Thema. In einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur antworteten auf eine entsprechende Frage 34 Prozent mit “nein” und 22 Prozent mit “vielleicht”. 38 Prozent der Befragten bejahten die Frage. 6 Prozent machten keine Angaben oder antworteten mit “weiß nicht”.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Freitag berichtet, dass die europäische Zulassung der Impfstoffe gegen die Omikron-Varianten BA.1 und BA.5 im September zu erwarten sei. Am 1. September stehe dies für BA.1 an und am 27. September für BA.5. Am jeweiligen Tag darauf könnten die Vakzine ausgeliefert werden. “Die Bundesregierung hat beide Impfstoffe in auskömmlicher Menge besorgt”, sagte Lauterbach.

8.25 Uhr: China meldet höchste Corona-Zahlen seit über drei Monaten

China hat die höchsten Corona-Infektionszahlen seit über drei Monaten gemeldet. Wie die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mitteilte, seien mehr als 2.400 Ansteckungen im Land registriert worden. Das ist der höchste Wert seit dem 12. Mai. Bei drei Viertel der Fälle handele es sich um Infektionen, bei denen die Betroffenen keine Symptome zeigten.

Nach wie vor hält die chinesische Regierung an ihrer rigiden “Null Covid”-Strategie fest, bei der selbst kleine Ausbrüche mit Massentests und Lockdowns eingedämmt werden sollen. Die Maßnahmen sorgten zwar seit dem zweiten Halbjahr 2020 dafür, dass das Virus vorübergehend unter Kontrolle gebracht und sich die Volkswirtschaft rasch erholen konnte. Doch spätestens mit Verbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante stößt die chinesische Strategie an ihre Grenzen.

Regelmäßige Lockdowns lähmen die zweitgrößte Volkswirtschaft und haben insbesondere den Binnentourismus regelrecht einbrechen lassen. Auf der südchinesischen Ferieninsel Hainan, wo derzeit landesweit die meisten Corona-Infektionen gezählt werden, sitzen weiterhin Zehntausende Touristen fest, nachdem die Lokalbehörden einen flächendeckenden Lockdown angeordnet haben.

Corona-Pandemie: Das passierte am Sonnabend

17.31 Uhr: Riesige Techno-Party nach Corona-Pause in Zürich

Nach zweimaliger Corona-Pause hat sich Zürich am Samstag wieder als Ort einer der größten Techno-Partys der Welt zurückgemeldet. Unter dem Motto “Think!” wurden zur 29. Street Parade mehrere Hunderttausend Besucher aus der Schweiz und dem Ausland erwartet. Nur wer denke, könne sein Handeln und seine Vorurteile bestätigen, abhaken oder neu justieren, schreibt das Organisationskomitee.

Am frühen Nachmittag starteten die ersten der rund 25 Love Mobiles – bunt dekorierte Trucks mit großen Musikanlagen und Tanzenden – bei schönsten Sommerwetter zu ihrer zwei Kilometer langen Runde um das Seebecken. Die Menschen am Straßenrand tanzten bestens gelaunt zu wummernden Beats. Auf acht Bühnen entlang der Route in der sonst vor allem als Standort von Banken und Versicherungen bekannten Schweizer Metropole legten DJs elektronische Musik auf. Das Fest sollte offiziell bis Mitternacht dauern.

Schon am Vormittag waren zahlreiche Busse und Züge aus dem Ausland in Zürich angekommen, um die Techno-Anhänger zur Party zu bringen. An der letzten Parade vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 hatten rund 850.000 Menschen teilgenommen.

Tausende von Teilnehmern tanzen während der 29. Street Parade durch die Straßen von Zürich.
Tausende von Teilnehmern tanzen während der 29. Street Parade durch die Straßen von Zürich.
© Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

15.47 Uhr: Shanghai verlängert Corona-Testpflicht bis Ende September

In Shanghai hat die Regierung die verpflichtenden Corona-Tests bis Ende September verlängert. Wie es in einer offiziellen Stellungnahme hieß, bekommen bis dahin sämtliche Bewohner, die nicht mindestens alle sieben Tage einen negativen PCR-Test vorweisen können, ihren sogenannten Gesundheitscode von grün auf gelb umgestellt werden. Der Gesundheitscode bestimmt über die Bewegungsfreiheit eines jeden Bürgers. Ein gelber Code bedeutet, dass man die meisten öffentlichen Gebäuden, etwa Einkaufszentren oder Büros, nicht mehr betreten kann. Zwar haben die Gesundheitsbehörden am Samstag in der wichtigsten Finanzmetropole des Landes lediglich einen einzigen Corona-Fall entdeckt.

Doch nach wie vor verfolgt die Volksrepublik China eine rigide “Null Covid”-Strategie, bei der selbst kleine Ausbrüche mit Massentests und Lockdowns eingedämmt werden sollen. Zuletzt wurde Shanghai im Frühjahr für zwei Monate lang nahezu vollständig abgeriegelt. Landesweit hat die nationale Gesundheitskommission am Samstag 2005 lokale Corona-Fälle gemeldet, am stärksten betroffen ist die südchinesische Insel Hainan. Dort saßen vergangene Woche Zehntausende Touristen fest, da die Lokalregierung im Zuge eines Infektionsausbruchs einen flächendeckenden Lockdown verhängt hatte.

13.28 Uhr: Corona-Inzident in Sachsen: Nur noch vier Regionen über 300

Die Inzidenz in Sachsen ist nach einem stagnierenden Wert wieder leicht gesunken. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche hat das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Sonnabendgmorgen mit 292,8 angegeben, nach 296,3 am Freitag. Vor genau einer Woche lag der Wert bei 379,1.Mit dem aktuellen Wert von 292,8 liegt die Inzidenz im Freistaat weiter deutlich unter dem Bundesschnitt von aktuell 342,2. Sachsen hat unter allen Bundesländern die sechstniedrigste Inzidenz. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

In vier der 13 Regionen im Freistaat liegen die Inzidenzen noch über 300: Stadt Leipzig: 356,7, Landkreis Leipzig: 344,1, Stadt Dresden: 342,5 und Stadt Chemnitz: 316,3. Die niedrigen Werte gibt das RKI aktuell für die Landkreise Görlitz mit 229,1, Nordsachsen mit 231,0 und Mittelsachsen mit 240,5 an.

10.40 Uhr: Deutliche Mehrheit für Maskenpflicht im Fern- und Nahverkehr

Eine Maskenpflicht im Fern-, Flug- und öffentlichen Nahverkehr stößt immer noch auf große Zustimmung der Bevölkerung. In einer Umfrage der Instituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 63 Prozent der Befragten an, sie unterstützten eine solche Pflicht im öffentlichen Nahverkehr. Für den Fernverkehr der Bahn und den Flugverkehr waren es 58 Prozent. Nur 24 Prozent erklärten, sie seien grundsätzlich gegen eine Maskenpflicht. Für andere öffentlich zugängliche Räume wie beispielsweise Geschäfte unterstützten 46 Prozent der Befragten eine Maskenpflicht, für Schulen nur 29 Prozent.

Überdurchschnittlich fiel die Zustimmung bei Anhängern der Grünen aus, deutlich kleiner bei denen der FDP, am geringsten bei Menschen, die bei der vergangenen Bundestagswahl AfD gewählt hatten. Von ihnen erklärte eine knappe Mehrheit von 51 Prozent, generell gegen eine Maskenpflicht zu sein. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeitete Novelle des Infektionsschutzgesetzes sieht vor, dass die Länder ab Oktober selbst entscheiden können, ob sie bei steigenden Infektionszahlen wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen einführen wollen. Das Gesetz muss erst noch vom Kabinett abgesegnet und dann von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Ein Smiley-Aufkleber mit einem Mundschutz und der Aufschrift «Verantwortung tragen» klebt an einer Scheibe einer Straßenbahn in Dresden.
Ein Smiley-Aufkleber mit einem Mundschutz und der Aufschrift «Verantwortung tragen» klebt an einer Scheibe einer Straßenbahn in Dresden.
© Archiv/dpa/Robert Michael

9.09 Uhr: Hamburgs Schulsenator nennt Luftfilter-Programm einen “Flop”

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe hat sich zu Beginn des neuen Schuljahres unzufrieden mit dem in der Corona-Pandemie begonnenen Förderprogramm für Luftfilteranlagen gezeigt. “Das Bundesförderprogramm ist aus unserer Sicht ein Flop”, sagte der SPD-Politiker der “Rheinischen Post” (Samstag). “Offiziell gefördert werden vom Bund Luftfilter nur in solchen Räumen, die nicht gelüftet werden können, also entweder über gar keine Fenster verfügen oder nur über Fenster, die nicht geöffnet werden können. Solche Unterrichtsräume gibt es in der Regel in keiner normalen Schule”, sagte Rabe.

Das Programm sei damit von vornherein nur auf eine extrem kleine Zahl von Unterrichtsräumen begrenzt gewesen. Die Bundesregierung hatte vor rund einem Jahr 200 Millionen Euro für die Anschaffung mobiler Luftreiniger zur Verfügung gestellt. So sollte der Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas möglichst sichergestellt werden. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, bemängelte in der Zeitung das Vorgehen der Länder: “Es ist ein Armutszeugnis, dass die Länder bis heute keine bundesweite Strategie für den Kauf und Einsatz der Anlagen entwickelt haben, es aber auch nur teilweise im Alleingang schaffen, schnell tragfähige Konzepte auszuarbeiten”, sagte Finnern.

Die Folge: Vielfach seien Kommunen als Schulträger trotz der Bundesmittel mit dem Kauf der Anlagen materiell überfordert, weil die notwendige Unterstützung der Länder nicht in erforderlichem Maße klappe.

Samstag, 7.26 Uhr: RKI: 45.859 Neuinfektionen und 137 Tote – Inzidenz bei 342,2

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 342,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 345,9 gelegen (Vorwoche: 417,2; Vormonat: 691,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 45.859 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.609) und 137 Todesfälle (Vorwoche: 141) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 31.535.343 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-Pandemie – Das geschah am Freitag

18.14 Uhr: Ozzy Osbourne sieht in Corona-Pandemie die “Rache der Tiere”

Die britische Rocklegende Ozzy Osbourne sieht in der Corona-Pandemie eine Reaktion der Natur auf die Umtriebe der Menschen und ihrem Umgang mit der Umwelt. “Was wir bei Corona erlebt haben, ist die Rache der Tiere”, sagte der 73-Jährige im Interview mit dem Magazin “Playboy”. Er könne die Tiere verstehen, dass sie sich “gegen uns wehren”, meinte Osbourne in Hinblick auf die Zoonose Corona – eine Infektionskrankheit, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden kann.

Der Rockmusiker habe die Zeit des Lockdowns dazu genutzt, um zu komponieren und ein neues Album aufzunehmen – das habe ihn gesundheitlich stabil gehalten. “Dass ich dieses Album machen konnte, hat mich davon abgehalten durchzudrehen”, sagte Osbourne. “Ich kann mir echt vorstellen, wie es die Leute im Kopf kaputtgemacht hat, zwei Jahre in ihren Häusern eingesperrt gewesen zu sein. Der totale Horror. Ich konnte wenigstens Ziele verfolgen, das Album machen.”

Rockstar Ozzy Osbourne
Rockstar Ozzy Osbourne
© PA Wire

17.20 Uhr: Lauterbach erwartet flächendeckende Maskenpflicht ab 1. Oktober

Trotz sinkender Corona-Zahlen müssen sich die Menschen in Deutschland ab Oktober auf flächendeckende Maskenpflichten und mögliche schärfere Schutzauflagen einstellen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will an seinen umstrittenen Vorschlägen nach Möglichkeit festhalten, wie er am Freitag in Berlin deutlich machte. Trotz teils heftiger Kritik der Länder zeigte sich der SPD-Politiker zuversichtlich, dass sie umgesetzt werden. An die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe stehen wahrscheinlich ab September zur Verfügung, wie Lauterbach zudem mitteilte.

16.15 Uhr: Sachsen meldet 2.025 neue Infektionen und 16 Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Freitag 2.025 neue Corona-Infektionen gemeldet. Zudem wurden 16 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.683.375 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.790 Menschen starben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen gibt es wenig Schwankungen. Der Landkreis Leipzig hat mit 357,6 die höchste Ansteckungsrate, die niedrigste Inzidenz weist das RKI im Landkreis Nordsachsen (235,5) aus.

14.55 Uhr: Streit um Corona-Maskenpflicht – Busfahrer von Fahrgast geschlagen

In einem Streit um eine fehlende Corona-Maske ist ein 62-jähriger Busfahrer in Berlin-Pankow von einem Fahrgast an den Kopf geschlagen worden. Der Busfahrer habe den Fahrgast ohne Maske am Donnerstagnachmittag beim Einstieg auf die Maskenpflicht hingewiesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Mann habe daraufhin gepöbelt und den Busfahrer geschlagen. Kurz danach floh er. Der Busfahrer klagte über Kopfschmerzen und wurde vor Ort behandelt.

13.44 Uhr: Umfrage: Mehrheit für mehr Corona-Strenge

Bei steigenden Infektionszahlen im Herbst ist laut einer Umfrage die Mehrheit der Bürger für strengere Corona-Regeln. Das sagten im ZDF-“Politbarometer” vom Freitag 65 Prozent der 1.389 Befragten, wie die Forschungsgruppe Wahlen ermittelte. 33 Prozent sind gegen strengere Maßnahmen. Dennoch befürworten 74 Prozent die Pläne der Bundesregierung, gesetzlich keine Schulschließungen vorzusehen, nur 23 Prozent sind anderer Meinung. Die Verhinderung sogenannter Lockdowns finden 68 Prozent der Befragten gut, 29 Prozent finden diese Entscheidung nicht gut.

13.01 Uhr: Ministerpräsidentin Dreyer mit Coronavirus infiziert

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nach dem positiven Test habe sie sich mit Erkältungssymptomen in häusliche Isolation begeben, teilte eine Sprecherin der Staatskanzlei am Freitag in Mainz mit. Alle Präsenztermine der Regierungschefin für die kommende Woche wurden abgesagt. Dreyer gehe aber von zuhause aus ihren Dienstgeschäften nach, sagte die Sprecherin.

12.06 Uhr: Olympiasiegerin Mihambo will nach Corona-Infektion bei EM starten

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo ist optimistisch, dass sie nach ihrer Corona-Infektionen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München starten kann. “Ich merke zwar, dass ich nach den Trainingseinheiten müder bin als normalerweise. Aber darauf kann man gut Rücksicht nehmen. Und so lange ich die Trainingseinheiten gut durchstehen kann, zeigt das ja auch, dass der Körper fit genug ist, sich einer Wettkampfbelastung zu stellen”, sagte Mihambo in einem ARD-Interview.

“Gleichzeitig ist es noch nicht hundertprozentig sicher, dass ich starte”, sagte die 28-Jährige. Um die Medaillen im Weitsprung geht es im Münchner Olympiastadion am kommenden Donnerstag, die Qualifikation findet zwei Tage zuvor statt. Mihambo hatte zuletzt bei den Weltmeisterschaften in den USA ihren Titel erfolgreich verteidigt. In München geht sie ebenfalls als Titelverteidigerin an den Start. In dieser Woche war ihre Corona-Erkrankung publik gemacht worden.

Nach ihrer Rückkehr von der WM in Eugene, wo sie mit 7,12 Metern siegte, hatte sich Mihambo mit dem Virus infiziert. Nach einem Medizincheck hatte sie in dieser Woche zum ersten Mal wieder eine leichte Krafttrainingseinheit absolviert.

Malaika Mihambo springt bei der WM in Eugene zu Gold.
Malaika Mihambo springt bei der WM in Eugene zu Gold.
© dpa/Michael Kappeler

11.10 Uhr: Lauterbach: Angepasste Corona-Impfstoffe kommen im September

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht die Corona-Sommerwelle in Deutschland gebrochen – aber keinen Grund zur Entwarnung in der Pandemie. “Die Sommerwelle fängt jetzt langsam an zurückzugehen”, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe einen “robusten Rückgang der Fallzahlen”. Auch die Sterblichkeit gehe zurück. “Das gibt erst einmal Grund zur Freude. Das ist trotzdem kein Grund für eine Entwarnung.” Es sei zu erwarten, dass die Fallzahlen im Herbst wieder stark stiegen. Man müsse außerdem bedenken, dass der Anteil der nicht registrierten Corona-Erkrankungen gestiegen sei, sagte Lauterbach in der Bundespressekonferenz. “Die Dunkelziffer steigt.” Das zeigten Daten des Robert Koch-Instituts.

Laut Lauterbach gibt es “sehr gute Nachrichten” bei den Impfstoffen. Es sei davon auszugehen, dass angepasste Impfstoffe bereits am 2. beziehungsweise 28. September ausgeliefert werden könnten. “Die Bundesregierung hat beide Impfstoffe in auskömmlicher Welle besorgt. Wir werden daher relativ früh auch beliefert werden.” Die Impfkampagne könne dann zeitnah stattfinden.

Der Bundesgesundheitsminister wies Kritik an der zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeiteten Neufassung des Infektionsschutzgesetzes zurück. Ab dem 1. Oktober könnten die Länder danach unabhängig von Inzidenzen in Innenräumen eine Maskenpflicht einführen. Sie müssten dies aber nicht, erläuterte Lauterbach. Aber: “Ich glaube, dass die Länder das alle machen werden, weil wir zum 1.10. wieder höhere Fallzahlen haben werden.” Es sei auch nicht so, dass eine Impfung künftig nur noch drei Monate gelten werde, und dass man sich alle drei Monate impfen lassen müsse, betonte Lauterbach.

Diese Frist für Ausnahmen von der Maskenpflicht in Innenräumen sei gewählt worden, weil Impfungen in diesem Zeitraum nach bestehender Auffassung gegen Ansteckung schützen. Gegen schwere Infektionsverläufe schützten sie viel länger. Sich alle drei Monate impfen zu lassen, wäre auch “medizinisch völlig unsinnig”.

8.42 Uhr: 7-Tage-Inzident in Sachsen stagniert

Die Inzidenz in Sachsen ist nach mehreren Tagen mit sinkenden Werten auf dem Stand des Vortages geblieben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche hat das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Freitagmorgen mit 296,3 angegeben, genauso hoch wie am Donnerstag. Vor genau einer Woche lag der Wert bei 354,8.

Mit dem aktuellen Wert von 296,3 liegt die Inzidenz im Freistaat weiter deutlich unter dem Bundesschnitt von aktuell 345,9. Sachsen hat unter allen Bundesländern die fünftniedrigste Inzidenz. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Inzidenzen in den 13 Regionen im Freistaat schwanken zwischen über 350 und und unter 240. Die höchsten Werte weisen Landkreis und Stadt Leipzig mit 357,5 und 356,5 auf. Die Stadt Dresden hat mit 355,4 den dritthöchsten Wert. Die niedrigen Werte gibt das RKI aktuell für die Landkreise Nordsachsen (235,5) und Görlitz (237,1) an.

8.53 Uhr: Handball-Boss Bohmann: Corona-Hilfen haben Clubs am Leben gehalten

Frank Bohmann hat die Wichtigkeit der staatlichen Corona-Hilfen für die Clubs der Handball-Bundesliga betont. “Die Krise ist letztlich auch deswegen einigermaßen spurlos an uns vorbeigegangen, weil der Staat uns unterstützt hat. Das kann man gar nicht laut genug sagen”, sagte der Geschäftsführer des Ligaverbands HBL der “Rheinischen Post” (Freitag). Besonders für die nicht so finanzstarken Clubs seien diese Hilfen überlebenswichtig gewesen. Dort hätten “die Staatsbeihilfen maßgeblich dazu beigetragen, dass es diese Clubs jetzt noch gibt”, betonte Bohmann.

Wichtig sei das gemeinsame Auftreten gewesen, sagte der 57-Jährige: “Wir haben in der Corona-Zeit vorbehaltlos und wirklich sehr, sehr offen miteinander an einem Strang gezogen. Und wir sind auch, glaube ich, nur deshalb gehört worden. Jeder, der einzeln losgelaufen wäre, hätte deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt.”

7.41 Uhr: Wenn der Partner Corona hat: Schwimmer Märtens von Gose “eingesperrt”

Die Corona-Infektion von Freistilschwimmer Lukas Märtens hat auch dessen Freundin Isabel Gose vor organisatorische Aufgaben gestellt. Natürlich wollte die 20-Jährige ihrem Partner helfen. Als Leistungssportlerin wollte sie aber auch ihren eigenen Start bei den Europameisterschaften nicht gefährden. “Ich hatte schon Angst, dass ich das auch bekomme – definitiv”, sagte Gose bei der EM in Rom.

Was also tun in der gemeinsamen Wohnung in Magdeburg? “Ich habe ihn im dritten Zimmer eingesperrt und dort gelassen, habe ihm immer Essen gebracht”, sagte Gose und ergänzte mit einem Lächeln: “Das hat ganz gut geklappt, wie man sieht.” Gose blieb gesund, Märtens wurde rechtzeitig für die EM wieder fit. Am Donnerstag belegte er mit der Staffel über 4×200 Meter Freistil Rang sieben. Der 20-Jährige war unmittelbar nach den Weltmeisterschaften vor rund anderthalb Monaten an Covid-19 erkrankt.

Die Corona-Erkrankung von Lukas Märtens hat auch seine Freundin vor große Herausforderungen gestellt.
Die Corona-Erkrankung von Lukas Märtens hat auch seine Freundin vor große Herausforderungen gestellt.
© Michael Kappeler/dpa (Archiv)

6.34 Uhr: Günther will Quarantäne nur noch für Corona-Infizierte mit Symptomen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat eine deutliche Lockerung der Quarantäneregeln für Corona-Infizierte gefordert. “Aktuell müssen Infizierte fünf Tage in Isolation, auch ohne Symptome. Mein Vorschlag: Nur noch wer Symptome hat, bleibt zu Hause”, sagte der CDU-Politiker der “Bild”-Zeitung. Es brauche derzeit “keine Regeln, die die Menschen verunsichern, sondern solche, die vulnerable Gruppen schützen.” Bei einer Verschlechterung der Lage müsse die Möglichkeit zum schnellen Eingreifen bestehen. “Dazu reichen die aktuellen Gesetze”, meinte Günther.

Freitag, 5.51 Uhr: RKI registriert 49.839 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 345,9

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 345,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 354,5 gelegen (Vorwoche: 432,2; Vormonat: 702,4). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 49.839 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 59.506) und 167 Todesfälle (Vorwoche: 165) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 31.489.484 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-Pandemie: Das geschah am Donnerstag

20.30 Uhr: RKI zu Corona-Situation: Gipfel aktueller Welle scheint überschritten

Das Robert Koch-Institut beobachtet zuletzt ein Abflachen des Corona-Infektionsgeschehens und sieht deshalb den Zenit der Sommerwelle überschritten. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei in der vergangenen Woche nach dem bereits deutlichen Rückgang in der Vorwoche erneut um insgesamt 27 Prozent gesunken und in allen Bundesländern und Altersgruppen rückläufig, geht aus dem RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend hervor. Zudem seien die Anzahl Sars-CoV-2-Infizierter mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion in Deutschland und die Zahl der Arztbesuche Infizierter gesunken, “so dass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint”.

Die Zahl der Krankenhausaufnahmen von Menschen, die eine schwere akute Atemwegsinfektion und eine Covid-19-Diagnose hatten, sei in der vergangenen Woche ebenso gesunken wie die Zahl der Patienten mit Covid-19-Diagnose auf Intensivstationen. Auch bei den Todesfällen in Verbindung mit dem Virus spricht das RKI zuletzt von einem Rückgang – in der vergangenen Woche mit 372 übermittelten Todesfällen im Vergleich zu 444 in der Vorwoche.

Die Daten zeigten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten scheine. Dabei seien Menschen im Alter von über 80 Jahren weiterhin am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen, mahnen die RKI-Experten. Trotz des Rückgangs und der verbesserten Situation in der vergangenen Woche bleibt der Infektionsdruck aus ihrer Sicht in allen Altersgruppen hoch – und auch die Belastung des Gesundheitssystems.

Mit Blick auf die nächsten Wochen rechnet das Institut mit einer “weiterhin hohen Zahl an Hospitalisierungen, intensivmedizinisch zu betreuenden Covid-19-Patientinnen und -Patienten und Todesfällen, insbesondere in höheren Altersgruppen”. Entsprechend ruft das RKI weiter dazu auf, die Empfehlungen zum Vermeiden von Ansteckungen “unbedingt” einzuhalten und betont die Bedeutung der Corona-Impfung.

18.30 Uhr: Jugendämter melden etwas weniger Kindeswohlgefährdungen

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen ist nach einem Höchststand im ersten Corona-Jahr 2020 im zweiten Jahr der Pandemie leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, haben die Jugendämter in Deutschland 2021 bei mehr als 59.900 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 600 Fälle oder ein Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Den Daten zufolge sind die Fälle, bei denen die Behörden nach Prüfung des Verdachts zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber einen Hilfebedarf festgestellt haben, um knapp zwei Prozent gestiegen (1.100 Fälle). 2021 meldeten die Jugendämter somit fast 67.700 Fälle von Hilfebedarf. Im zweiten Corona-Jahr haben die Kindeswohlgefährdungen den zweithöchsten Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 und die Fälle von Hilfebedarf einen neuen Höchststand erreicht.

Nicht auszuschließen sei auch im zweiten Corona-Jahr, dass das Dunkelfeld durch die allgemeinen Einschränkungen gewachsen und ein Teil der Kinderschutzfälle unerkannt geblieben ist, erklärte das Bundesamt. In 45 Prozent aller Fälle stellten die Behörden der Statistik zufolge Anzeichen von Vernachlässigung fest. Bei knapp einem Fünftel (18 Prozent) gab es Hinweise auf psychische Misshandlungen. In 13 Prozent wurden Indizien für körperliche Misshandlungen und in weiteren 4 Prozent Anzeichen für sexuelle Gewalt gefunden.

15.58 Uhr: Bulgarien schafft Corona-Maskenpflicht wieder weitgehend ab

Trotz der niedrigsten Impfquote in der EU hat Bulgarien die wieder eingeführte Corona-Maskenpflicht nach nur einer Woche wieder weitgehend abgeschafft. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gilt seit Donnerstag nur noch in Krankenhäusern, Apotheken, Sozialeinrichtungen und im öffentlichen Nahverkehr. In Supermärkten und Geschäften kann darauf verzichtet werden. In Bulgarien sind nach offiziellen Angaben nicht einmal ein Drittel der etwa 6,5 Millionen Einwohner geimpft.

Die Neuregelung betrifft das gesamte EU-Land, obwohl beispielsweise in der Hauptstadt Sofia die Corona-Fallzahlen deutlich höher liegen als in anderen Landesteilen. Begründet wird sie damit, dass es in den Krankenhäusern freie Kapazitäten gebe. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner – liegt in dem Balkanland derzeit bei etwa 138. In Deutschland betrug sie am Donnerstag bundesweit 354,5.

15.15 Uhr: Sachsen meldet 2.195 neue Infektionen

Das Sächsische Sozialministerium hat am Donnerstag 2.195 neue Corona-Infektionen gemeldet. Zudem wurden neun weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.681.350 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 15.774 Menschen starben.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Innerhalb der 13 sächsischen Regionen gibt es wenig Schwankungen. Die Stadt Leipzig hat mit 365 die höchste Ansteckungsrate, die niedrigste Inzidenz weist das RKI im Landkreis Görlitz (234,3) und im Landkreis Nordsachsen (234) aus.

13.45 Uhr: Scholz sichert Ländern weiter Handlungsmöglichkeiten gegen Corona zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Bundesländern zugesichert, dass sie auch im Herbst und Winter Schutzmaßnahmen im Fall einer verschlechterten Corona-Lage ergreifen können. Scholz verwies am Donnerstag in Berlin darauf, dass die Bundesregierung einen Vorschlag für “gesetzliche Rahmenbedingungen für Handlungsmöglichkeiten der Länder” vorgestellt habe. Er verwies damit auf ein Anfang August vorgelegtes Schutzkonzept von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP).

Scholz sagte weiter: “Unser Programm ist, dass wir, wenn der Bundestag im September zusammenkommt, diese Gesetze gleich beschließen, so dass es einen unmittelbaren Anschluss für Handlungsmöglichkeiten für den ganzen Winter gibt, wenn die Gesetze, die heute gelten, am 23. September auslaufen.” Er versicherte: “Das wird klappen.”

Mit den Ländern werde nun weiter über die Vorschläge diskutiert, “um ein gemeinsames Projekt daraus zu machen”. Bei den Ländern waren die Vorschläge von Lauterbach und Buschmann auf geteiltes Echo gestoßen.

13.14 Uhr: Brandenburg verlängert Corona-Schutzmaßnahmen

Sachsens Nachbarland Brandenburg verlängert die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen ebenfalls, um weitere vier Wochen bis zum 12. September. Dies habe das Kabinett in einem schriftlichen Umlaufverfahren beschlossen, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Potsdam mit. Damit gelten weiterhin die Maskenpflicht in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und im öffentlichen Personennahverkehr sowie die Testpflicht für Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen.

Neu aufgenommen sei die bereits angekündigte Schutzwoche in Schulen nach den Sommerferien. In der ersten Woche des neuen Schuljahres müssen den Angaben zufolge in allen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft alle nicht-immunisierten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte am 22., 24. und 26. August einen Corona-Selbsttest durchführen. Diese dreimalige Testpflicht gelte auch für das sonstige Schulpersonal, für das physische Kontakte zu Schülerinnen und Schülern oder zu Lehrkräften nicht ausgeschlossen werden können. Geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler sowie in der Schule Tätige könnten sich freiwillig selbst testen, hieß es. Die für die Schutzwoche erforderlichen Tests seien bereits vor Beginn der Sommerferien ausgegeben worden.

Die tägliche Corona-Testpflicht gelte unverändert unter anderem für alle Beschäftigten in Krankenhäusern, voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen und Gemeinschaftseinrichtungen für Asylsuchende und Flüchtlinge, hieß es. Ausgenommen seien vollständig Geimpfte und nachweislich Genesene. Im öffentlichen Nahverkehr müssen weiter FFP2-Masken getragen werden.

12.40 Uhr: Sachsen verlängert Corona-Schutzmaßnahmen

Die Corona-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr bleibt in Sachsen zunächst bis zum 10. September bestehen. Wegen der anhaltenden Infektionslage habe die Landesregierung die aktuell gültigen Corona-Regelungen verlängert, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Dresden mit. Die sächsische Schutzverordnung gilt nun bis einschließlich 10. September. Eine der Basis-Schutzmaßnahmen ist das Tragen eines medizinischen Mund-Nasenschutzes im Nahverkehr.

In den Krankenhäusern werde bei direktem Kontakt mit vulnerablen Personen eine FFP2-Maske empfohlen, hieß es. Auch in den Arztpraxen besteht eine Maskenpflicht. Wie die aussieht und welche Regeln für andere Einrichtungen gelten, erfahren Sie im Artikel Sachsen hat die Corona-Regeln erneut verlängert

11.39 Uhr: Inzident in Sachsen wieder unter 300

Erstmals seit drei Wochen ist in Sachsen die Inzidenz wieder unter 300 gesunken. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mit 296,3 angegeben. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 300,8 und vor genau einer Woche bei 369,1. Zuletzt lag die Inzidenz am 22. Juli unter 300. Seit Anfang Juni war der Wert im Freistaat stetig angestiegen bis auf 579 am 22. Juli und seither wieder gefallen. Noch immer liegt die Inzidenz im Freistaat deutlich unter dem Bundesschnitt von aktuell 354,5.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

In den 13 Regionen im Freistaat gibt es sehr unterschiedliche Werte zwischen dem Landkreis Leipzig mit 365,0 und dem Landkreis Nordsachsen mit 234,0. Die Stadt Leipzig hat mit 357,8 den zweithöchsten Wert, gefolgt von Dresden mit 353,5. Niedrige Inzidenzen haben auch die Landkreise Görlitz (234,0) und Mittelsachsen (238,2).

source site