Corona, Saarland: Verwaltungsrichter setzen 2G-Regel im Einzelhandel aus

Im Saarland können ab sofort nicht mehr nur Geimpfte und Genesene (2G) den Einzelhandel betreten, sondern auch Ungeimpfte. Das Oberverwaltungsgericht des Landes hat per Beschluss vom Freitag die 2G-Regel außer Vollzug gesetzt. Die Richter betonten allerdings, dass unabhängig von der aufgehobenen Zutrittsbeschränkung weiterhin die in Hygienekonzepten und Verordnungen festgelegten Maßnahmen zur Kontaktvermeidung und Verhinderung der Ausbreitung des Virus gelten.

Gegen die 2G-Regel hatten mehrere Fachmärkte für Elektroartikel geklagt. Die bisher im Saarland geltende Regelung verstoße gegen das Gebot der Bestimmtheit von Normen, teilte das Gericht mit. Demnach ist nicht klar genug formuliert gewesen, wieso manche Geschäfte von der Regelung ausgenommen waren, obwohl sie nicht dem täglichen Bedarf entsprechen.

Hinzu komme, dass es keine konkrete Regelung für sogenannte Mischbetriebe gebe, erklärte das Gericht. So komme es letztlich auf den Gesamteindruck des Betriebes an. Für diese seien die Behörden vor Ort zuständig. Dementsprechend komme es dadurch zu unterschiedlichen Bewertungen. Am Mittwoch hatte bereits der bayerische Verwaltungsgerichtshof die 2G-Zugangsbeschränkungen zum Einzelhandel im Freistaat gekippt.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

16.01 Uhr – Polens Ex-Präsident Lech Walesa positiv auf Corona getestet

Der polnische Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Ich kann es nicht glauben! Dreimal geimpft. Abstrich genommen. Ich bin infiziert“, schrieb Walesa auf Facebook. Er habe Kopfschmerzen und Schwierigkeiten, seinen Körper warm zu halten, teilte der 78-Jährige mit. Der gelernte Elektriker war von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarnosc und als Arbeiterführer maßgeblich an der Überwindung des kommunistischen Regimes in Polen beteiligt. Von 1990 bis 1995 war er Präsident seines Landes.

15.00 Uhr – Entwurf für Impfpflicht

Sieben Abgeordnete der Koalitionsfraktionen von SPD, FDP und Grünen haben einen ersten Gesetzentwurf für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht angekündigt. Die Gruppe spricht sich für eine Pflicht ab 18 Jahren aus, sie will nach der für nächsten Mittwoch geplanten Orientierungsdebatte im Parlament an einem Entwurf dazu arbeiten, wie es in einem Schreiben heißt.

„Bei diesem bedeutenden Thema stellen wir uns ausdrücklich offen und fraktionsübergreifend auf, da wir einen demokratischen Konsens für die bestmögliche Lösung herbeiführen möchten“, heißt es weiter. Ziel sei eine „nachhaltige, verhältnismäßige und gleichzeitig zielgerichtete“ Lösung. „Unsere Motivation liegt vor allem darin, langfristig mit Blick auf die kommende Herbst- und Winter-Saison vorbereitet zu sein und eine Überlastung des Gesundheitssystems auch in zukünftigen Infektionswellen zu verhindern.“

Unterzeichnet ist das Schreiben von den SPD-Abgeordneten Dirk Wiese, Heike Baehrens und Dagmar Schmidt, den Grünen-Abgeordneten Janosch Dahmen und Till Steffen und den FDP-Abgeordneten Katrin Helling-Plahr und Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

14.45 Uhr – Tod von Sängerin sorgt für Debatte

Der Tod einer Sängerin, die sich nach Angaben ihres Sohnes bewusst mit Corona angesteckt haben soll, hat in Tschechien eine Debatte über die Rolle von Desinformationen ausgelöst. In bestimmten Kreisen gebe es ein „allgemeines Misstrauen gegenüber dem System, einschließlich der Wissenschaft und des Bildungssystems“, sagte der Experte Vaclav Vaclavik in einer Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Die unter Folkmusik- und Countryfans bekannte Sängerin Hana Horka war am Sonntag im Alter von nur 57 Jahren nach einer Corona-Infektion gestorben. Ihr Sohn, der Musiker Jan Rek, machte Beiträge von Impfgegnern in den sozialen Medien für den Tod seiner Mutter mitverantwortlich. „Es ist traurig, dass sie fremden Leuten mehr geglaubt hat als der eigenen Familie“, sagte er in einem Rundfunkinterview. Sie habe sich entschieden, „lieber die Krankheit durchzumachen, als sich impfen zu lassen“.

In einem ihrer letzten Twitter-Beiträge hatte die Sängerin geschrieben, sie freue sich nach durchgemachter Infektion auf den Besuch von „Theater, Konzerten und Sauna“. 

14.25 Uhr – Ohne Maske im Bus – Fahrgast verletzt Busfahrer

Nach der Aufforderung, seine Schutzmaske aufzuziehen, hat ein Fahrgast eine Scheibe in einem Linienbus in Krefeld zerschlagen und den Busfahrer verletzt. Zuvor habe er den 45-Jährigen mehrfach beleidigt, berichtete die Polizei. Schließlich habe er mit der Faust die Scheibe der Fahrerkabine zertrümmert. Der Fahrer sei durch umherfliegende Glassplitter mit mehreren kleinen Schnitten verletzt worden. Noch während der Fahrt habe der Täter dann die hintere Bustür gewaltsam geöffnet, sei aus dem Bus gesprungen und verschwunden.

13.45 Uhr – Dresdner Polizei bereitet sich auf Einsatz wegen Corona-Protesten vor

Die Dresdner Polizei bereitet sich wegen möglicher Proteste von Corona-Leugnern und Kritikern der Schutzmaßnahmen am Samstag auf einen größeren Einsatz vor. Seit Tagen werde in Telegram-Gruppen sachsenweit zu einem „Spaziergang“ am Nachmittag in Dresden aufgerufen, teilte die Polizeidirektion in der Landeshauptstadt mit. In der Gefahrenprognose gehe man von mehreren Tausend Menschen aus, die dem Aufruf folgen werden. „Darunter werden auch einige hundert Gewaltbereite und Extremisten erwartet.“

12.46 Uhr – Krankheitsverläufe mit Delta schwerer

Krankheitsverläufe in der Delta-Welle waren nach Zahlen der München Klinik häufiger schwer als bei Patienten im ersten Corona-Jahr 2020. Obwohl die Zahl der Patienten insgesamt etwa gleich war, habe der Anteil der Patienten auf Intensivstation im vergangenen Jahr mit rund 500 deutlich höher gelegen als 2020 mit rund 400 Intensivpatienten, teilte die München Klinik mit.

Die vorwiegend mit der Delta-Virusvariante infizierten Patienten hätten 2021 auch länger auf Intensivstation gelegen, nämlich im Schnitt 14,8 Tage. 2020 war der Durchschnitt noch bei 12,6 Tagen.

12.42 Uhr – Regierung will Deutschland auf hohe Corona-Zahlen vorbereiten

Die Bundesregierung will Deutschland organisatorisch auf das rasante Wachstum der Omikron-Welle mit erwarteten Hunderttausenden Infizierten pro Tag vorbereiten. Neben einer Priorisierung der besonders sicheren PCR-Tests wird dafür auch eine weitere Konzentration der Kontaktnachverfolgung auf wichtige gesellschaftliche Bereiche erwogen, wie ein Sprecher von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Blick auf die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz sagte.

Der Sprecher des Gesundheitsressorts bekräftigte die Einschätzung, dass Mitte Februar mit mehreren hunderttausend Corona-Neuinfektionen pro Tag zu rechnen sei.

12.41 Uhr – Keine Impfpflicht bei osteuropäischen Pflegekräften

Wegen der fehlenden Corona-Impfpflicht für osteuropäische Pflegekräfte in privaten Haushalten sieht der Bremer Forscher Stefan Görres Regelungsbedarf. „Da muss eine Lücke geschlossen werden, da ist der Gesetzgeber gefragt“, sagte der Pflegewissenschaftler.

Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 200.000 und 600.000 nach Deutschland vermittelte osteuropäische Pflege- und Betreuungskräfte in privaten Haushalten tätig sind. Einige sind direkt bei den Privathaushalten angestellt und versichert, andere werden etwa über polnische Zeitarbeitsfirmen und deutsche Agenturen entsandt, wieder andere arbeiten schwarz.

Nach der vom Bundestag beschlossenen Reform des Infektionsschutzgesetzes gilt ab 16. März eine sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht, unter anderem in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten. Die osteuropäischen Betreuungskräfte würden aber von dieser Impfpflicht juristisch nicht erfasst, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium mit. 

12.34 Uhr – Russland verzeichnet neuen Höchststand

Russland hat einen neuen Höchststand bei den täglichen Corona-Neuinfektionen gemeldet. Nach Behördenangaben wurden binnen 24 Stunden 49.513 Ansteckungen nachgewiesen. Staatschef Wladimir Putin hatte vergangene Woche gewarnt, Russland habe nur zwei Wochen, um sich auf einen sprunghaften Anstieg der Corona-Infektionen wegen der hochansteckenden Omikron-Virusvariante vorzubereiten. Er rief die Behörden auf, mehr Corona-Tests und Impfungen bereitzustellen.

Die Entwickler des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V versicherten diese Woche, dass das Vakzin einen „starken Schutz“ gegen die Omikron-Variante biete. Dies belege eine Studie des Spallanzani-Insitituts in Italien. In Russland sind vier Corona-Impfstoffe verfügbar, doch die Impfskepsis im Land ist groß. Nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

11.59 Uhr – Baden-Württemberg will reguläres Corona-Stufensystem wieder in Kraft setzen

Baden-Württemberg will schon nächste Woche das reguläre Stufensystem der Corona-Beschränkungen wieder in Kraft setzen. Die grün-schwarze Landesregierung reagiert damit auch auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs, das das Einfrieren der Alarmstufe II mit harten Einschränkungen für Ungeimpfte für teilweise rechtswidrig erklärt hatte. Das Land wolle aber das Bund-Länder-Treffen am nächsten Montag abwarten, um die Beschlüsse in die neue Verordnung einarbeiten zu können, teilte das Staatsministerium mit.

Das Einfrieren der Alarmstufe II, das ursprünglich bis Ende Januar geplant war, widerspricht nach Einschätzung der Richter dem Infektionsschutzgesetz des Bundes. Die grün-schwarze Landesregierung hatte aus Sorge um die Omikron-Variante diese Stufe in der Corona-Verordnung beibehalten und damit die Grenzwerte für die Belastung der Krankenhäuser bis Ende Januar außer Kraft gesetzt.

10.34 Uhr – Weniger Wiederholer in den Schulen

Während der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Kinder eine Klassenstufe wiederholt. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, wiederholten im Schuljahr 2020/21 an allgemeinbildenden Schulen 93.100 Schülerinnen und Schüler eine Klasse – entweder freiwillig oder weil sie nicht versetzt wurden. Das waren 50.500 weniger als im Schuljahr davor.

Damit sank die Quote der Wiederholer bundesweit von 2,3 Prozent im Schuljahr 2019/20 auf zuletzt 1,4 Prozent. „Aufgrund von Unterrichtsausfällen, Wechsel- und Distanzunterricht wurden in vielen Bundesländern besondere Regeln in Hinblick auf die Versetzung eingeführt. So wurde die Versetzung vielfach nicht mehr an die schulischen Leistungen geknüpft“, ordneten die Statistiker ein.

09.40 Uhr – Corona könnte endemisch werden

Der Leipziger Infektiologe Christoph Lübbert ist verhalten optimistisch, dass das Infektionsgeschehen langsam in eine endemische Situation übergeht. „Es gibt schon ein biologisches Drehbuch für Viren: Je länger eine Pandemie andauert, desto ansteckender wird der Erreger, aber desto mehr passt er sich auch an den menschlichen Wirt an und schwächt sich virologisch ab“, sagte der Chef der Infektiologie am Uniklinikum und am St. Georg der „Leipziger Volkszeitung“. Endemisch ist eine Krankheit, wenn sie in einer Region fortwährend auftritt. Dazu gehört etwa die saisonale Grippe.

Ein zweiter Effekt sei, dass der Organismus Immunität über verschiedene Infektionswellen und mehrfaches Impfen entwickele, sagte Lübbert. „Nach diesem Drehbuch wären wir vielleicht nächstes Jahr in der Endemie, spätestens das Jahr darauf.“ Mit viel Glück und deutlicher Steigerung der Impfquote könne eine solche Situation noch dieses Jahr erreicht werden.

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit macht leichte Hoffnung auf eine Entspannung der derzeitigen Corona-Lage. Für eine sichere Beurteilung sei der Verlauf der derzeitigen Welle in den nächsten ein bis zwei Wochen entscheidend, sagte der Mediziner vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin der „Hamburger Morgenpost“. „Momentan gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten ein bis zwei Monaten aber damit durch sind.“

08.54 Uhr – Corona-Inzidenz in Berlin 1258

Die Corona-Inzidenz in Berlin ist erneut gestiegen und lag am Freitag bei 1258,3. Berlin hatte damit zusammen mit Bremen (1258,7) den höchsten Wert aller Bundesländer. Am Vortag betrug der Wert in Berlin noch 1154,2. Für ganz Deutschland liegt die Inzidenz bei rund 700.

Im Berliner Bezirk Mitte zeigte der Lagebericht des Senats einen Inzidenzwert von rund 2200 an. Die Bezirke Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau lagen bei knapp 1600.

08.35 Uhr – Wegen Omikron will Eon Mitarbeiter kasernieren

Um sich gegen Personalausfälle durch die Coronavirus-Variante Omikron zu wappnen, bereitet der Energiekonzern Eon die Kasernierung von Mitarbeitern an wichtigen Standorten vor: „Im Rahmen der Vorbereitung auf alle denkbaren Krisenszenarien ziehen wir verschiedene Maßnahmen in Betracht, unter anderem haben wir auch die Möglichkeit einer vorübergehenden Unterbringung von Mitarbeitenden direkt am Standort berücksichtigt (Kasernierung)“, teilte ein Eon-Sprecher der „Rheinischen Post“ mit.

Derartige Maßnahmen habe das Unternehmen bislang noch nicht umsetzen müssen, betonte der Sprecher. Demnach gibt es auch für das Atomkraftwerk Isar, das die Unternehmenstochter PreussenElektra betreibt, besondere Notfallpläne. 

„Um auch in pandemiebedingten Extremsituationen den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, haben wir im Kraftwerk und bei PreussenElektra einen detaillierten Pandemie-Notfallplan aktiviert, der verschiedene Maßnahmenstufen beinhaltet“, zitierte die Zeitung den Sprecher. „Diese umfassen unter anderem die Reduzierung der Betriebsmannschaft zur Schaffung von Personalreserven, aber auch die Vorhaltung notwendiger Betriebsstoffe, um für einen größeren Zeitraum autark am Standort den Betrieb aufrecht halten zu können.“ 

Das Kernkraftwerk Isar versorgt laut Konzern 3,5 Millionen Haushalte und erzeugt zwölf Prozent des bayerischen Stroms.

07.51 Uhr – Weil spricht sich bei der Pandemiebekämpfung gegen weitere Lockerungen aus

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich gegen eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. „Wir dürfen die Pandemie nicht entgleiten lassen, deswegen brauchen wir weiter Vorsichtsmaßnahmen“, sagte Weil am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Trotz der hohen Corona-Inzidenz sei eine Rückkehr in einen „totalen Lockdown“ aus seiner Sicht aber nicht nötig, da sich die Situation „geändert“ habe.

Weil kritisierte die beträchtliche Impflücke in der deutschen Bevölkerung. „Wenn wir uns wirklich schützen wollen, brauchen wir eine ganz hohe Impfquote in der ganzen Gesellschaft und die werden wir mit dem Tempo, das wir jetzt haben, so nicht schaffen.“ Es sei spürbar, „dass im neuen Jahr die Impfdynamik deutlich nachgelassen hat“.

06.17 Uhr – 5000 Verfahren wegen Coronahilfen-Betrug

Knapp zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie führt die Polizei derzeit mehr als 5000 Ermittlungsverfahren wegen Betrügereien bei den Hilfszahlungen. „Das Deliktsfeld beschäftigt uns immer noch immens“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Eine spezielle Ermittlungsgruppe im Landeskriminalamt mit knapp 30 Polizisten bearbeite die Verfahren.

„Die dazu erfassten Schadenssummen belaufen sich insgesamt auf um die 100 Millionen Euro“, sagte Slowik. „Da die Hilfsgelder schnell benötigt wurden und schnell ausgezahlt werden mussten, war uns bewusst, dass es zu Betrugsversuchen und -taten kommen wird.“ Die Polizei sei daher sehr früh in die Ermittlungen eingestiegen. Dadurch habe sich auch die so hohe Zahl der Ermittlungsverfahren ergeben.

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Slowik erläuterte weiter: „In 285 Verfahren haben wir Bezüge ins islamistische Spektrum festgestellt.“ Eine weitere Ermittlungsgruppe sei dafür beim Staatsschutz, der für Kriminalität von Extremisten zuständig sei, eingerichtet worden. „Beide Ermittlungsgruppen konnten im Zuge von Durchsuchungen schon erhebliche Vermögenswerte beschlagnahmen.“

05.08 Uhr – Inzidenz auf mehr als 700 in Deutschland

Der Inzidenzwert und die Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben die nächsten Höchstwerte erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 706 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 639 gelegen, vor einer Woche waren es noch 471. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter 140.160 – nach 133.536 am Vortag und 92.223 vor einer Woche.

Es war bereits der achte Tag in Folge mit einer neuen Rekordinzidenz und der dritte Tag mit einem neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Weiterhin wurden am Freitag 170 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

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Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 8.460.546 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 116.485. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 7.178.000.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Donnerstag lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,56.

05.01 Uhr – Australischer Hilfsgüterflug für Tonga wegen Coronafall gecancelt

Ein australisches Flugzeug mit Hilfsgütern an Bord musste auf dem Weg nach Tonga mitten im Flug umdrehen, nachdem die Crew über einen positiven Coronavirus-Fall informiert worden war. Wie eine Sprecherin des australischen Verteidigungsministeriums mitteilt, hätten alle Besatzungsmitglieder vor dem Abflug einen negativen Antigen-Schnelltest abgegeben, jedoch zeigten PCR-Tests später ein positives Ergebnis.

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Die seit einem Vulkanausbruch und einem Tsunami verwüstete Südpazifiknation Tonga ist zwar dringend auf Hilfen angewiesen, jedoch verfolgt der coronafreie Inselstaat eine strenge Grenzkontrollpolitik und verlangt die kontaktlose Übergabe von Hilfsgütern, die seit Donnerstag per Flugzeug ankommen. Die Vorräte wurden nun auf einen anderen Flug verlegt.

03.01 Uhr – Pfizer und BioNTech bekommen in Japan Zulassung für Kinder-Impfstoff

Wie das Pharmaunternehmen Pfizer mitteilt, hat der von Pfizer und BioNTech entwickelte Impfstoff gegen das Corona-Virus für Kinder von fünf bis elf Jahren in Japan eine Sonderzulassung erhalten. Das mRNA-Vakzin der beiden Unternehmen ist der bisher in Japan am häufigsten verwendete Impfstoff zum Schutz gegen das Coronavirus.

02.16 Uhr – Argentinien evakuiert ungeimpfte Corona-positive Mitarbeiter von Antarktis-Basis

Wegen eines Corona-Ausbruchs auf einer argentinischen Forschungsbasis in der Antarktis sind neun positiv getestete, ungeimpfte Mitarbeiter evakuiert worden. Insgesamt sind 24 der 43 Wissenschaftler und Militärangehörigen auf der Basis La Esperanza infiziert, sagte Patricia Ortuzar von der Nationalen Antarktisbehörde der argentinischen Regierung der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Die asymptomatischen Ungeimpften wurden demnach vorsorglich per Hubschrauber in die Hauptstadt Buenos Aires gebracht.

Die Mitarbeiter waren bereits vor Beginn der argentinischen Impfkampagne im Jahr 2021 in der Antarktis und sollten in die Hauptstadt reisen, um sich impfen zu lassen. Sie beschlossen jedoch, mit der Impfung in Argentinien zu warten, weil sie befürchteten, in der extremen Umgebung der Antarktis mit möglichen Nebenwirkungen konfrontiert zu werden.

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02.15 Uhr – Kretschmer fordert von Bundesregierung Vorschlag zur Impfpflicht

In der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer einen Vorschlag der Bundesregierung angemahnt. „Die Impfpflicht einzuführen, ist eine Aufgabe für die Koalition in Berlin“, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) (Freitag). Daher müsse die Regierung jetzt mit einem Vorschlag kraftvoll vorangehen, für ihren Vorschlag werben und andere mitnehmen. „Es kann nicht sein, dass bei dieser Pandemie alle unangenehmen Themen an die Bundesländer, das RKI oder das Paul-Ehrlich-Institut weggewichtelt werden.“

„Ich schreibe auch nur noch über Corona und ich bin mich selbst leid“

WELT-Kolumnist Henryk M. Broder beklagt, dass es keine Themen mehr gibt. Er selbst schreibe auch nur noch über Corona und sei „sich selbst leid“. Zum verkürzten Genesenenstatus sagt er: „Meiner ist auf drei Monate reduziert worden, in der Schweiz ist er übrigens auf 12 Monate verlängert worden.“

Politik brauche Führung, vor allem in den schwierigen Fragen, betonte Kretschmer. Die Ampel-Koalition solle daher der Bevölkerung schnell mitteilen, ob sie die Einführung einer Impfpflicht ernst meine und ob sie dafür eine Mehrheit habe.

01.01 Uhr – GEW-Chefin fordert weiterhin PCR-Tests für Lehrer und Erzieher

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, Lehrern und Erziehern weiterhin PCR-Tests zu garantieren. „Wenn jetzt bei den PCR-Tests priorisiert wird, müssen Beschäftigte in Schulen und Kitas dazugehören“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag). Die Beschäftigten hätten am Arbeitsplatz nicht nur viele Kontakte, „sondern auch sehr viel Kontakt mit ungeimpften Menschen“. Lauterbach hatte zuvor angekündigt, dass vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Variante die zuverlässigeren PCR-Tests vorrangig für Beschäftigte im Gesundheitswesen reserviert werden sollten.

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Finnern kritisierte, dass diese Einschränkungen bei den Tests überhaupt erforderlich seien: „Es hätte nicht passieren dürfen, dass wir jetzt den Zugang zu den PCR-Tests priorisieren müssen. Die Kapazitäten hätten rechtzeitig ausgebaut werden müssen.“ Es sei immer gesagt worden, dass Schulen unbedingt geöffnet bleiben sollten. „Da wäre die Vorsorge bei der Verfügbarkeit von Tests ein Baustein gewesen“, betonte die Gewerkschaftsvertreterin. „Wenn es eine flächendeckende Versorgung mit PCR-Lollitests für Schulen und Kitas gäbe, stünden wir jetzt ganz anders da.“

00.49 Uhr – Krankenhausgesellschaft: Omikron-Welle belastet bereits Normalstationen

Die Belastung auf den Normalstationen hat nach Angaben der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) in Regionen mit hohen Omikron-Infektionszahlen massiv zugenommen. „Mit Blick auf die Zahlen scheint zwar die Belastung auf der Intensivstation abzunehmen, die Belastung auf der Normalstation bleibt allerdings hoch oder steigert sich sogar deutlich“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Freitagsausgaben). Dies machten die ersten Zahlen aus den besonders von Omikron betroffenen Bundesländern deutlich.

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Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Montag verlangte Gaß konkrete Aussagen zur allgemeinen Impfpflicht. „Wir brauchen Klarheit beim Thema Impfpflicht und das sowohl bezogen auf die allgemeine, als auch auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht“, sagte Gaß weiter. „Gerade bei der einrichtungsbezogenen Impflicht brauchen wir Rechtssicherheit und ein einheitliches Vorgehen aller Gesundheitsämter in Deutschland.“

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