Corona: RKI meldet mit 442,9 erneut sinkende Inzidenz

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 442,9 an. Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert leicht darunter bei 452,2 gelegen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 404,5 gelegen (Vormonat: 118,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 67.186 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.55 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 66.884 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 446 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 335 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.903.999 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,73 an (Montag: mit 5,52). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

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Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 4.937.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 101.790.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

07:44 Uhr – FDP-Fraktionsvize Thomae offen für Impfpflicht

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FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae hält eine Zustimmung seiner Partei zu einer Impfpflicht durchaus für möglich. „Man kann nicht einfach stur sagen, wir verschließen uns neuen Erkenntnissen“, sagt Thomae im ZDF-Morgenmagazin. Die Impfquote von aktuell rund 70 Prozent reiche nicht aus. „Und deswegen muss man auch jetzt reagieren und überlegen, was ist das angemessene, notwendige, geeignete Mittel. Das kann auch eine Impfpflicht sein“, betont Thomae, der einer der Beschwerdeführer vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Bundesnotbremse war.

Mit Blick auf weitere mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sagte er: „Es wäre völlig falsch, jetzt Dinge kategorisch von vorne herein auszuschließen.“ Aber die Karlsruher Richter, die die Bundesnotbremse für verfassungsgemäß erklärt hatten, hätten betont, Politik müsse immer „das mildeste Mittel suchen“, um die Krise zu bekämpfen.

05:00 Uhr – Thüringen: Weniger Corona-Patienten auf Intensivstationen als befürchtet

In Thüringen waren Ende November weniger Corona-Patienten auf den Intensivstationen als zunächst befürchtet. Seit etwa einer Woche sei ein Plateau von rund 200 mit Covid-19-Patienten und -Patientinnen belegten Intensivbetten erreicht, sagte eine Sprecherin des Thüringer Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte Mitte November noch vor bis zu 300 Corona-Intensivpatienten bis Monatsende gewarnt, wenn sich die Infektionszahlen weiter so entwickeln und keine neuen Maßnahmen hinzukommen. Das sei aus einer Prognose hervorgegangen, hatte sie damals gesagt. Der bisherige Höchststand hatte im April 2021 bei 233 gelegen.

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Woran es liegt, dass sich die Zahlen anscheinend eingepegelt haben, sei schwer zu sagen, hieß es von der Sprecherin. „Wir glauben nicht, dass es jetzt schon an den Maßnahmen liegt, die letzte Woche umgesetzt wurden.“ Vergangene Woche wurden in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Einschränkungen und Schließungen beschlossen und umgesetzt. Bis sich solche Maßnahmen auf die Infektionszahlen auswirkten, dauere es aber in der Regel bis zu zwei Wochen. Bis sich das dann in den Krankenhauszahlen zeige, dauere es nochmal eine Zeit. 

04:50 Uhr – Messner fürchtet um Südtirols Ansehen

Angesichts sehr vieler Impfverweigerer und der höchsten Corona-Rate in Italien sorgt sich der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner um das Ansehen seiner Heimat als Tourismusziel. „Wir verlieren an Renommee“, sagte der 77-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Die Leute werden sich überlegen, ob sie zu uns zum Skifahren kommen, wenn es heißt: In Italien sind wir die schlechtesten.“ Südtirol gehört bislang auch für Bundesbürger zu den beliebtesten Urlaubsregionen.

Messner hat kaum Hoffnung, dass strengere Maßnahmen dazu führen, dass sich bisherige Verweigerer doch noch gegen das Virus impfen lassen. „Es ist wahrscheinlich zu spät“, sagte der ehemalige Europa-Abgeordnete der Grünen, der selbst schon drei Mal geimpft wurde. „Die, die sich bis jetzt nicht haben impfen lassen, die diese Verschwörungsmythen aus dem Netz saugen, die sind nicht mehr zu bekehren.“

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A protester holds a poster reading "We shout loud: Are you out of your mind? Dictatorship must not win!" during a demonstration of Germany's "Querdenker" (Lateral Thinkers) movement that emerged as the loudest voice against the government's coronavirus curbs, on November 6, 2021 in Leipzig, eastern Germany. - The movement is attracting a wide mix of people including vaccine sceptics, neo-Nazis and members of the far-right AfD party. (Photo by STRINGER / AFP)

Deutsche Sprache und Impfskepsis

Dass just Südtirol – ähnlich wie Bayern oder Österreich – niedrige Impfquoten hat, sei auch historisch begründet, sagte Messner zur Erläuterung. Die Bergregion hatte Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Bayern und Franzosen sowie im 20. Jahrhundert gegen Italien und Faschisten um die Freiheit gekämpft. Viele interpretierten den Begriff Freiheit heute aber ganz falsch. „In der Pandemie geht es nur gemeinsam.“

03:15 Uhr – Experte: Vielleicht einige Hundert Omikron-Fälle

Nach ersten Nachweisen der Omikron-Variante in Deutschland gehen Experten von einem bereits darüber hinausgehenden Vorkommen aus. Der Zeitraum, in dem Reisende das Virus bereits international verbreiteten, betrage sicher Wochen, teilte Oliver Keppler, Vorstand am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München der Nachrichtenagentur dpa mit. „Einige Hundert Fälle können es in Deutschland vielleicht sein.“

Die aktuellen Infektionszahlen könne man nicht mit Omikron in Verbindung bringen, das sei die Delta-Welle, betonte Keppler auch. Er halte eine größere unentdeckte Omikron-Verbreitung in Deutschland für unwahrscheinlich.

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Am Max von Pettenkofer-Institut waren Omikron-Fälle in Bayern nachgewiesen worden. Die Variante war kurz nach ihrem Bekanntwerden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft worden. Inzwischen haben mehrere Länder weltweit Nachweise gemeldet. Gesamtzahlen für Deutschland veröffentlicht das Robert Koch-Institut bisher nicht.

02:11 Uhr – Weil kündigt Hilfen an

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kündigt erneute finanzielle Unterstützung für von Corona-Einschränkungen betroffen Branchen an. Auf die Frage, ob es weitere Wirtschaftshilfen von Bund und Ländern geben werden, sagt Weil der Zeitung „Rheinische Post“: „Ja, muss es und wird es! Und zwar auch in den Fällen, in denen es keine förmliche Betriebsschließung gibt.

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Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz gibt vor, dass keine Branche komplett geschlossen werden darf. Aber natürlich haben die Schausteller recht: auch wenn die Weihnachtsmärkte durch die Vorgabe 2Gplus oder infolge einer klugen Zurückhaltung der Menschen immer weniger Kunden bekommen, dann führt das zu massiven Einnahmeverlusten. Deswegen: Wir werden den sehr betroffenen Branchen auch im zweiten Corona-Winter finanziell zur Seite stehen.“

02:00 Uhr – Einzelhandelsverband HDE warnt vor erneuten Lockdowns

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) warnt Bund und Länder eindringlich vor neuen bundes- oder landesweiten Lockdowns. „Die Folgen der zurückliegenden, monatelangen Lockdowns zehren bis heute an den Händlerinnen und Händlern. Ihre letzte Hoffnung haben sie in das laufende Weihnachtsgeschäft gesetzt. In einer so wichtigen Zeit wären erneute Ladenschließungen fatal“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der Zeitung „Rheinische Post“.

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Die Geschäfte in einen weiteren Lockdown zu schicken, sei weder landesweit noch bundesweit eine Lösung. Der Einzelhandel habe in den vergangenen eineinhalb Jahren der Pandemie bewiesen, dass sicheres Einkaufen mit professionellen Hygienekonzepten, der bewährten Maskenpflicht sowie Abstandsregelungen möglich sei.

01.40 Uhr – Omikron-Fälle in Brasilien entdeckt

In Brasilien sind am Dienstag die ersten beiden Fälle mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron festgestellt worden. Es könnte sich dabei auch um den ersten Fall in Lateinamerika überhaupt handeln. Proben von zwei Brasilianern, die durch das renommierte Hospital Albert Einstein positiv auf die Omikron-Variante getestet wurden, würden für eine bestätigende Laboranalyse eingeschickt werden, hieß es in einer Mitteilung der brasilianischen Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa am Dienstag (Ortszeit). Nach Angaben des Nachrichtenportals „G1“ handelt es sich um brasilianische Missionare, die in Südafrika leben.

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In der Millionen-Metropole São Paulo, der größten Stadt Brasiliens, war im Februar 2020 auch der erste Coronavirus-Fall in dem Land registriert worden. Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben inzwischen mehr als 22 Millionen Menschen infiziert. Fast 614 000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – mehr Tote gibt es nur in den USA. Brasilien hat rund 210 Millionen Einwohner. Zuletzt erklärte sich São Paulo mit einer Impfquote von etwas über 100 Prozent zur „Impfhauptstadt der Welt“

00:37 Uhr – Verschärfung der US-Einreisebestimmungen wegen Omikron-Variante

Reisende in die USA müssen einem Zeitungsbericht zufolge wegen der Omikron-Variante mit verschärften Corona-Tests bei der Einreise rechnen. Die US-Regierung erwäge weitere Maßnahmen, darunter eine siebentägige Quarantäne und zusätzliche verpflichtende Tests einige Tage nach der Ankunft, berichtet die „Washington Post“.

00:21 Uhr – US-Berater empfehlen Zulassung von Corona-Medikament

Medizinische Berater der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA haben sich für die Zulassung eines neuen Corona-Medikaments des Pharmakonzerns Merck ausgesprochen. Die Mitglieder des Gremiums erklärten am Dienstag mit einer Mehrheit von 13 zu 10 Stimmen, dass die Vorteile des antiviralen Medikaments seine Risiken überwiegen. Sie schufen damit eine Voraussetzung für eine Zulassung des ersten Corona-Medikaments in Tablettenform, das Amerikaner zu Hause einnehmen können.

Der Vorsitzende des Gremiums, Lindsey Baden, sprach von einer schwierigen Entscheidung. Er votierte für das Medikament mit dem Namen Molnupiravir, erklärte aber, die FDA müsse den Einsatz der Tablette sorgfältig abwägen. Der Empfehlung ging eine stundenlange Debatte über den Nutzen des Medikaments und mögliche Risiken voraus. Die meisten Experten, die die Behandlung zulassen wollen, betonten, dass das Medikament nicht von Schwangeren eingenommen werden sollte.

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Medicine pill is seen with the word 'Molnupiravir' displayed on a screen in the background in this illustration photo taken in Poland on November 5, 2021. (Photo by Jakub Porzycki/NurPhoto)

In der Abstimmung wurde das Medikament speziell für Erwachsene mit leichter bis mittelschwerer Covid-19-Erkrankung befürwortet, für die das Risiko eines schweren Verlaufs am größten ist, darunter ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen.

Die meisten Experten sprachen sich auch dafür aus, das Medikament nicht bei geimpften Menschen einzusetzen, die nicht an den Studien von Merck beteiligt waren und für die keine Vorteile nachgewiesen wurden.

00:16 Uhr – Düsseldorf: erster Omikron-Fall bestätigt

In Düsseldorf ist nach Angaben der Stadt ein erster Fall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt worden. Es handle sich um eine Person, die am 21. November aus Südafrika eingereist ist und dort Kontakt zu einem mittlerweile positiv getesteten Fall hatte, wie die Stadt am späten Dienstagabend mitteilte.

Wegen auftretender Symptome habe sich die eingereiste Person am 25. November testen lassen – das Ergebnis war positiv. Die Untersuchung auf Virusvarianten habe Auffälligkeiten gezeigt, die gegen eine Delta-Variante sprachen. „Eine Nachtestung wurde am 27. November durchgeführt und direkt in die Universitätsklinik zur Sequenzierung gebracht“, hieß es. Die Sequenzierung sei aber wegen der zu geringen Viruslast nicht erfolgreich gewesen.

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Daher sei am 29. November ein weiterer Test durchgeführt worden. „In diesem Abstrich war die Viruslast groß genug, um die Omikron-Variante mit einer Sequenzierung zweifelsfrei nachzuweisen“, sagte eine Stadtsprecherin auf Nachfrage der dpa. Die Virologen der Universitätsklinik hätten übermittelt: „Ja, es ist Omikron“.

00:00 Uhr – Bußgeld bei Verletzung einer allgemeinen Impfpflicht denkbar

Der designierte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) geht davon aus, dass die Verletzung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus, sollte der Bundestag sie demnächst beschließen, mit einem Bußgeld geahndet würde.

„Wenn Weihnachtsmärkte zu sind, können die Stadien nicht voll sein“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) berichtet von einem guten und produktiven Gespräch der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz. Man sei auch beim Thema allgemeine Impfpflicht vorangekommen.

„Käme es zu einer allgemeinen Impfpflicht, gibt es einen breiten Konsens unter Verfassungsrechtlern, dass es nicht zulässig wäre, Menschen zur Impfung zu zwingen“, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch). „Vermutlich würde man die Verletzung der Impfpflicht wie eine Ordnungswidrigkeit behandeln und ein Bußgeld daran knüpfen.“

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