Stand: 29.01.2022 11:08 Uhr
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute – am Sonnabend, 29. Januar 2022 – aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog vom Freitag nachlesen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Pneumologe zu Omikron-Umgang: “Wir müssen aus dem Panik-Modus heraus”
- Hamburg: Für heute geplante Demo bleibt verboten
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 3.997 in Schleswig-Holstein, 15.241 in Niedersachsen
- RKI: Bundesweit 189.166 Neuinfektionen – Inzidenz bei 1.127,7
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
11:08 Uhr
Patientenschützer: Heime noch nicht ausreichend vor Corona geschützt
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Forderungen kritisiert, die Omikron-Variante des Coronavirus ohne strengere Beschränkungen freien Lauf zu lassen. Bisher schienen die vielen Omikron-Infektionen zwar mildere Verläufe zu nehmen, sagte Stiftungs-Vorstand Eugen Brysch der Düsseldorfer “Rheinischen Post“. “Der Welle aber tatenlos freien Lauf zu lassen, wäre irrsinnig”, sagte Brysch mit Blick auf die Situation der Pflegeheime und Krankenhäuser. Denn bis heute seien die Pflegeheime und Krankenhäuser nicht ausreichend geschützt gegen Corona-Ausbrüche. Es fehlten weiterhin tägliche, fachkundig durchgeführte Schnelltests direkt in der Einrichtung, sagte Brysch. Auch geboosterte Beschäftigte dürften davon nicht ausgeschlossen sein, denn auch Geimpfte könnten das Virus weitergeben. Nur so lasse sich verhindern, dass Omikron unbemerkt eingeschleppt werde. Zudem sollte das Personal der Gesundheitsämter in die Teststrategie der Einrichtungen eingebunden werden, statt “ihre Arbeitszeit mit einer ineffizienten Nachverfolgung zu verschwenden”.
10:55 Uhr
IHK Nord: Maßnahmen-Flickenteppich bei 2G-Regel beim Shoppen beenden
In immer mehr Bundesländern kippt die 2G-Regel beim Shoppen. Die Industrie und Handelskammer bekräftigt auch für den Norden ihre Forderung, die Beschränkung zu beenden. Vor allem solle der Maßnahmen-Flickenteppich beendet werden, sagte der Vorsitzende Norbert Aust. In Hamburg muss jede Kundin und jeder Kunde an der Ladentür kontrolliert werden. In Schleswig-Holstein reichen Stichproben. In Niedersachsen hatte das Oberverwaltungsgericht 2G Mitte Dezember einkassiert. Dort gilt eine FFP2-Maskenpflicht für den gesamten Einzelhandel.
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10:26 Uhr
Lungenfacharzt: Schutzmaßnahmen beibehalten, aber insgesamt etwas lockern
In kleinen Nachbarländern wie Dänemark und den Niederlanden oder in Großbritannien mit zwei Drittel der deutschen Bevölkerungsanzahl sind oder werden die Corona-Beschränkungen stark gelockert beziehungsweise komplett abgeschafft. Lungenfacharzt Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hält das für nachvollziehbar, da schwere Verläufe bei der mittlerweile auch in Deutschland dominierenden Omikron-Variante nur noch selten und wenn, dann bei Ungeimpften und Immungeschwächten vorkämen. “Im ersten Schritt müssten wir – ich übertreibe etwas – aus dem Panik-Modus heraus”, sagte der Pneumologe im Interview bei NDR Info. Viele Menschen würden sich infizieren und erkranken, aber es gäbe wenig schwere Infektionen. “Natürlich müssen wir die Risikogruppen weiter schützen.” Deshalb sei er eher für eine Kompromisslösung: Abstand, Maske-Tragen würde er beibehalten, aber insgesamt etwas mehr lockern – vor allem in Bereichen an der frischen Luft.
09:38 Uhr
OVG: Demo von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Hamburg bleibt verboten
Die von der Polizei verbotene Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen heute in Hamburg bleibt untersagt. Die Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts sei erfolglos gewesen, sagte ein Sprecher des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) am Morgen. “Damit bleibt es beim Demonstrationsverbot.” Ursprünglich war eine Demo mit 11.000 Teilnehmern angemeldet. Nachdem die Kooperationsgespräche zwischen dem Antragsteller und der Versammlungsbehörde jedoch erfolglos verlaufen seien, habe die Versammlungsbehörde die Demo auf der Grundlage der Coronavirus-Eindämmungsverordnung untersagt. Der Anmelder – ein Verein – hatte nach Polizeiangaben deutlich gemacht, dass er den Protestzug rund um die Binnenalster nur ohne Masken abhalten wolle.
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09:16 Uhr
Unionsfraktion für Impfpflicht mit “enger zeitlicher Befristung”
Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, hält eine Corona-Impfpflicht nur unter Bedingungen und mit enger zeitlicher Befristung für sinnvoll. “Eine Impfpflicht wäre nur dann sinnvoll, wenn besonders gefährliche Virusvarianten drohen – und wenn es zugleich passende Impfstoffe gibt”, sagte der CDU-Politiker der “Welt am Sonntag”. “Trifft eines von beidem nicht zu, wäre eine Impfpflicht wenig zielführend.” Das klare Signal an die Bevölkerung müsse außerdem sein: “Wenn eine Impfpflicht kommt, dann nur mit einer klaren, engen zeitlichen Befristung.” Die bislang bekannten Initiativen verschiedener Bundestagsabgeordnete für eine allgemeine Impfpflicht kritisierte Sorge: “Die Differenzierung nach Virusvarianten und zeitlicher Komponente fehlt allen Gruppenanträgen – ebenso wie Ideen zur Verbesserung der Datenbasis.” Zu diesen drei Punkten werde die Union einen Vorschlag unterbreiten, sagte er. Am Mittwoch hatte der Bundestag in einer Orientierungsdebatte über das gesellschaftlich brisante Thema diskutiert.
09:07 Uhr
IHK Mecklenburg-Vorpommern: MV-Schutzfonds sollte ausreichen
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern rechnen damit, dass der 2,8 Milliarden Euro schwere MV-Schutzfonds ausreichen wird, die Pandemie-Folgen zu bewältigen. Da der Bund seine Hilfsprogramme verlängert habe und die Landesregierung durch den Schutzfonds lediglich Lücken fülle, sei man zuversichtlich, teilte Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwerin, stellvertretend für alle IHK des Landes mit.
08:53 Uhr
Corona-Schutzimpfungen in MV: Schulungen von Apothekern beginnen
Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Mecklenburg-Vorpommern erhalten von heute an in Rostock eine Schulung zum Impfen. Insgesamt bietet die Apothekerkammer des Landes fünf Kurse an. Die Angebote der Apothekerkammer MV sind bereits jetzt komplett ausgebucht.
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08:29 Uhr
Patentschutz-Streit: WTO hofft auch Einigung
Im Streit über den Umgang mit Corona-Impfstoffen zeichnet sich nach Angaben der Welthandelsorganisation eine Einigung ab. Die WTO-Vorsitzende Ngozi Okonjo-Iweala stellte für die kommenden Wochen eine Kompromisslösung in Aussicht. Vorgesehen sei unter anderem, dass Entwicklungsländer besseren Zugang zu Technologietransfers erhalten. Länder wie Indien und Südafrika fordern seit Längerem, den Patentschutz bei Corona-Impfstoffen auszusetzen. Mehrere Industriestaaten und Pharmakonzerne sind dagegen.
07:31 Uhr
Omikron dominiert bei Krankenhaus-Einweisungen in MV
Die Omikron-Variante des Coronavirus dominiert mittlerweile bei den Corona-Einweisungen in den Krankenhäusern des Nordostens. An der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) und an der Universitätsmedizin Rostock (UMR) entfielen nach eigenen Angaben zuletzt etwa 90 Prozent der Proben auf die ansteckendere Variante. Bei über 80 beziehungsweise über 70 Prozent habe der Anteil zuletzt am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg und am Klinikum Südstadt Rostock gelegen.
07:28 Uhr
Hamburger Polizei löst Partys mit bis zu 200 Teilnehmenden auf
Zweimal hat die Hamburger Polizei am späten Freitagabend die Party einer Gruppe von Feiernden aufgelöst, die die Corona-Regeln nicht eingehalten hatten. Nachdem der erste Rave im Bereich der großen Elbstraße durch die Polizei beendet worden war, setzten die 100 bis 200 Partygäste ihre Feier wenig später in der Hafencity fort. Das teilte ein Sprecher des Hamburger Lagezentrums am frühen Morgen mit. Die Beamten rückten demnach erneut an und lösten die Veranstaltung wieder auf.
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07:23 Uhr
Ärztepräsident hält Verkürzung des Genesenenstatus für sinnvoll
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die umstrittene Verkürzung des Genesenenstatus aus medizinischer Sicht als sinnvoll bezeichnet. “Die bisherige wissenschaftliche Evidenz deutet darauf hin, dass sich Ungeimpfte nach einer durchgemachten Delta-Infektion schon deutlich früher als nach sechs Monaten mit der Omikron-Variante anstecken können”, sagte Reinhardt der “Rheinischen Post”. “Deshalb ist die Verkürzung des Genesenenstatus aus medizinischer Sicht sinnvoll”. Der Präsident der Bundesärztekammer sprang damit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Seite, der die Verkürzung auf drei Monate verteidigt hatte.
Kritik am Alleingang der Bundesregierung kam von der Präsidentin des Marburger Bundes, Susanne Johna. “Ich glaube nicht, dass sich die 90-Tage-Regelung in Deutschland dauerhaft halten lässt”, sagte sie der “Rheinischen Post”. Die Mitgliedstaaten der EU hätten schließlich “erst vor wenigen Tagen die Gültigkeit des Genesenen-Status auf sechs Monate festgelegt”. Zwar sei es prinzipiell richtig, dass die Anzahl der Antikörper bei den meisten Menschen etwa 90 Tage nach einer Infektion absinke. “Das ist aber natürlich kein fester Stichtag und patientenindividuell sehr unterschiedlich Es hängt auch davon ab, wie stark die Immunantwort auf die Infektion war.”
07:20 Uhr
Habeck: Corona-Hilfen werden über März hinaus verlängert – falls nötig
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht gestellt. “Ich hoffe, dass wir Ende März in einer anderen Situation sind. Sollte es aber nötig sein, die Hilfen erneut zu verlängern, um das Überleben hart betroffenen Betriebe zu sichern, dann werden wir in der Bundesregierung die Gelder hierfür bereitstellen”, sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die aktuellen Hilfen seien gut angelaufen, erklärte Habeck. Erste Teilzahlungen – sogenannte Abschlagszahlungen – flössen seit dem 18. Januar und seien auf den Konten der Betroffenen angekommen.
06:54 Uhr
15.241 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Die Behörden haben in Niedersachsen 15.241 neue Corona-Fälle registriert – so viele wie nie zuvor (Vortag: 14.810; Vorwoche: 10.461). Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen steigt ebenfalls auf einen Höchstwert: 886,9 (Vortag: 844,5; Vorwoche: 621,2). Zwölf weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.
06:50 Uhr
Schleswig-Holstein: Inzidenz wieder unter 1.000
Schleswig-Holsteins Neuinfektions-Inzidenz ist unter 1.000 gesunken: auf 992,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner. Am Vortag waren es 1022,8, vor einer Woche 934,5. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen sank binnen eines Tages von 5.463 auf 3.997 (Vorwoche: 4.608), wie aus den Daten des Landesmeldeamtes hervorgeht. Sechs weitere Menschen starben wegen einer Corona-Infektion.Die Hospitalisierungsinzidenz sank gegenüber dem Vortag von 6,42 auf 6,32. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern stieg um 26 auf 367, unverändert 47 von ihnen liegen auf Intensivstationen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatten weiter der Kreis Stormarn (1.602,9), die kreisfreie Stadt Neumünster (1.385,4) und Flensburg (1.205,3). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichneten die Kreise Plön (519,5), Dithmarschen (556,8) und Steinburg (656,4). Experten verweisen darauf, dass die Dunkelziffer nicht entdeckter Corona-Infektionen unter anderem aufgrund der geänderten PCR-Teststrategie zunimmt.
06:48 Uhr
Bundesweite Inzidenz bei 1.127,7
Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen hat erstmals die Schwelle von 1.100 überschritten: 1127,7 (Vortag: 1073,0; Vorwoche: 772,7; Vormonat: 205,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 189.166 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 135.461 Ansteckungen. Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 182 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche waren es 179 Todesfälle
06:42 Uhr
Krankheitslast: Neue Indikatoren zur Bewertung der Pandemielage
Die Inzidenzwerte für Corona-Neuinfektionen werden wegen der stark anschwellenden Omikron-Welle mit vielen milden Verläufen derzeit immer ungenauer, viele Fälle werden nicht mehr diagnostiziert und fließen an den offiziellen Statistiken vorbei. Der Wochenbericht des Robert Koch-Instituts weist deshalb Schätzwerte zu Infizierten mit Covid-19-Krankheitssymptomen verschiedener Schwere aus- die sogenannte Krankheitslast. Spezifisch liegen damit auch Schätzwerte zu Fällen unterhalb der Schwelle von Krankenhausaufnahmen vor, etwa die Häufigkeit von Arztbesuchen: In der Woche bis 23. Januar waren dies demnach 280 pro 100.000 Einwohner, in der Vorwoche waren es laut RKI noch 178 gewesen. NDR Datenjournalist Claus Hesseling ordnet die Situation für das Schleswig-Holstein Magazin ein.
06:35 Uhr
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
06:30 Uhr
Corona-Live-Ticker von NDR.de am Sonnabend startet
Guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de. Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute – am Sonnabend, 29. Januar 2022 – über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Freitag nachlesen.
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