Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, hat sich im WELT-Fernsehen kritisch zur allgemeinen Impfpflicht geäußert. Es müsse mehr geimpft und Überzeugungsarbeit geleistet werden, eine allgemeine Impfpflicht sei aber ein Eingriff in die Freiheitsrechte und müsse intensiv diskutiert werden. „Einige von uns sind aber offen für eine allgemeine Impfpflicht, wir haben auch einer einrichtungsbezogenen Impfnachweispflicht im Deutschen Bundestag zugestimmt. Die Argumente für und wider werden hier aber abgewogen werden müssen.“
Die entscheidende Frage sei, wie man die Impfquote erhöhen könne. „Ich persönlich bin für Überzeugungsarbeit. Ich glaube, dass weder ein Bußgeld, also eine Sanktion, noch eine Geldprämie, also ein positiver Anreiz, einen Menschen, der Angst vor der Impfung hat, überzeugt, sondern nur Sachargumente.“ So würde immer wieder fälschlicherweise behauptet, dass die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer oder Moderna Lebendimpfstoffe seien. Das entspreche nicht den Tatsachen. Denn das RNA sei ein synthetisches RNA.
„Ich glaube, dass es gelingt, wenn Patientinnen und Patienten mit dem Arzt oder der Ärztin ihres Vertrauens sprechen und so am ehesten die Bedenken überwinden werden können. Also ich persönlich bin skeptisch, was allgemeine Impfpflicht angeht und würde mehr auf Überzeugungsarbeit setzen.“ Am 6. Januar findet das traditionelle Dreikönigstreffen der FDP statt. Dann treffen sich Liberale aus dem Südwesten und ganz Deutschland am Dreikönigstag in Stuttgart, um sich auf die kommenden Herausforderungen und inhaltliche Schwerpunkte einzustimmen.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
13:54 Uhr – Omikron in wenigen Tagen in Deutschland dominierend
Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. „Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. In einigen Bundesländern, insbesondere im Norden Deutschlands, sei Omikron bereits dominierend. „Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in wenigen Tagen Omikron eigentlich auch bundesweit die dominierende Variante sein wird.“
13:40 Uhr – Forscher: Tests nicht für alle Kita-Kinder notwendig
Um Corona-Ausbrüche in Kitas rechtzeitig zu erkennen, muss nur mindestens die Hälfte der Kinder getestet werden. Das ist ein Ergebnis der Würzburger Kita-Cov-Studie, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Jama veröffentlicht sind. Es müsse nicht unbedingt auch noch das letzte Kind getestet werden, erklärten die Studienleiter Professor Oliver Kurzai und Professor Johannes Liese der Deutschen Presse-Agentur.
Das interdisziplinäre Studienteam hatte zwischen Oktober 2020 und März 2021 in Würzburger Kindertagesstätten untersucht, welche Testmethode Kinder, Eltern und Kita-Personal am besten akzeptieren. Ein PCR-Test sei zwar zuverlässiger, aber wenn die Auswertung lange dauere, sei ein Antigen-Test besser. Die Forscher hatten sogenannte Spucktests für PCR-Untersuchungen mit Nasenabstrichen für Antigen-Schnelltests verglichen. Sogenannte Lollitests kamen in der Studie nicht vor, seien sind aber sicher auch eine sehr gute Methode, so die Forscher.
13:19 Uhr – Polens Präsident Duda positiv auf Corona getestet
Der polnische Präsident Andrzej Duda ist positiv auf Corona getestet worden. Das gab sein Bürochef im Online-Dienst Twitter bekannt. Bei Duda seien jedoch „keine schwerwiegenden Symptome“ der Krankheit aufgetreten, es gehe ihm gut.
Bürochef Pawel Szrot führte die Infektion auf Ansteckungen im Büro des Präsidenten und in seiner unmittelbaren Umgebung zurück. Duda begebe sich wegen der Erkrankung in eine Quarantäne, er werde fortwährend medizinisch überwacht, fügte Szrot hinzu. Demnach wurde der Präsident bereits drei Mal geimpft gegen Corona, zuletzt im Dezember.
12:50 Uhr – Bulgarische Außenministerin positiv auf Corona getestet
Die bulgarische Außenministerin Teodora Gentschowska ist bei einem PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 50-Jährige ist vollständig geimpft und bleibt unter ärztlicher Aufsicht, wie die Pressestelle des Ministeriums mitteilte.
12:04 Uhr – Laut SPD-Innenexperte konsequenter gegen Corona-Demonstrationen vorgehen
Der SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler hat von den Ländern ein einheitliches und konsequenteres Vorgehen gegen unangemeldete Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen gefordert. Er erwarte, dass sich die Innenministerkonferenz zeitnah mit dem Thema auseinandersetze, „um abgestimmt deutlich zu machen, dass hier konsequent und einheitlich vorgegangen wird“, sagte der Bundestagsabgeordnete im „Tagesgespräch“ auf Phoenix. „Immer dann, wenn sich Spaziergänger treffen, die dieser Szene und dieser Bewegung zuzuordnen sind, dann erwarte ich, dass Strafanzeigen gestellt werden, im Zweifel aufgelöst wird.“
11:40 Uhr – Testpflicht für alle zwölf Millionen Einwohnern der chinesischen Stadt Zhengzhou
Wegen einer Handvoll Corona-Infektionen in der ostchinesischen Stadt Zhengzhou müssen sich alle zwölf Millionen Einwohner auf das Virus testen lassen. Die Massentests sollten „in der Öffentlichkeit versteckte Infektionen aufdecken“, teilte die Stadtverwaltung mit. Weil in Zhengzhou in den vergangenen Tagen elf Corona-Infektionen nachgewiesen worden waren, war über acht Wohnviertel der Großstadt mit Zehntausenden Einwohnern ein Lockdown verhängt worden.
11:14 Uhr – Mitglieder von „Gorch Fock“-Besatzung mit Corona infiziert
Das Coronavirus hat das Segelschulschiff „Gorch Fock“ erreicht. Bei acht Besatzungsmitgliedern habe es ein positives Testergebnis gegeben, sagte ein Sprecher der Marine. Die Betroffenen hätten entweder keine oder nur leichte Symptome und seien an Bord isoliert. Die gesamte Besatzung ist geimpft. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Bark liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Anreise der Offiziersanwärter für die vorgesehene Ausbildungsfahrt wurde verschoben.
Knapp 20 Frauen und Männer wurden dem Sprecher zufolge als Kontaktpersonen identifiziert. Sie seien alle negativ getestet worden und in einem Hotel in Quarantäne.
10:31 Uhr – Neue Corona-Regelungen auf Grönland
Grönland hat angesichts rekordhoher Infektionszahlen seine Corona-Regeln angepasst. Seit Mittwoch gelten die Maßnahmen nicht mehr grundsätzlich auf der gesamten Insel, sondern nur in Städten und Ortschaften, in denen es in den vergangenen 14 Tagen unbekannte Infektionsquellen gab. Wird ein Ort einer entsprechenden Liste hinzugefügt, treten dort drei Beschränkungen in Kraft: Zum einen müssen alle Menschen über zwölf Jahren vielerorts ihren Corona-Pass vorzeigen, zum anderen dürfen öffentliche Räumlichkeiten wie Restaurants dann nur noch zu 50 Prozent ausgelastet werden. Hinzu kommt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Räumen.
09:52 Uhr – Verkürzte Quarantäne bei Omikron machbar, sagt Lauterbach
Karl Lauterbach plädiert angesichts der Omikron-Virusvariante für eine neue Quarantäne-Verordnung. Besonders für bestimmte Bereiche der kritischen Infrastruktur wie etwa Krankenhäuser, Altenpflege, Polizei, Feuerwehr und die Versorgung mit Wasser und Elektrizität brauche es neue Quarantäne- und Isolationsregeln, sagte Lauterbach der „Mitteldeutschen Zeitung“. Auch die Bereiche Schule und Reisen müssten bedacht werden.
Eine Verkürzung der Quarantäne ist laut Lauterbach keine Gefahr, da mit der Omikron-Variante Infizierte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen weniger lange ansteckend sind. Somit sei eine gewisse Verkürzung der Quarantäne ohne Risiko möglich.
09:43 Uhr – Kliniken in England sagen Operationen aus Personalmangel ab
Hohe Infektionszahlen in der Omikron-Welle führen in Großbritannien zu immer mehr Personalmangel und Versorgungsengpässen in Krankenhäusern und anderen Bereichen. Wie die Verwaltung des Großraums Manchester ankündigte, sollen nicht dringende Operationen in den Krankenhäusern der Region vorerst aufgeschoben werden. Nicht betroffen seien Krebs-, Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Transplantationen, hieß es in der Mitteilung.
Hauptgrund für die Entscheidung sei vor allem das „hohe und steigende“ Niveau des Personalmangels. Demnach sind etwa 15 Prozent der Mitarbeiter in den Krankenhäusern der Region derzeit an Covid-19 erkrankt oder in Quarantäne.
09:16 Uhr – Tausende Kreuzfahrtpassagiere in Hongkong unter Quarantäne gestellt
In Hongkong sind Tausende Passagiere an Bord eines Kreuzfahrtschiffes in Quarantäne geschickt worden. Die Behörden ordneten die vorzeitige Rückkehr der „Spectrum of the Seas“ nach Hongkong an, nachdem neun Passagiere als Kontaktpersonen eines mit der Omikron-Variante des Coronavirus infizierten Patienten identifiziert worden waren. Das Schiff kam am Mittwochmorgen in Hongkong an, die Menschen wurden getestet und durften es nicht verlassen.
Die Reederei Royal Caribbean erklärte, die neun Passagiere seien sofort isoliert worden. Tests hätten keine Corona-Infektionen bei ihnen angezeigt. Die Passagiere sollten ein Viertel des Fahrpreises zurückerstattet bekommen. Eine für Donnerstag geplante weitere Kreuzfahrt der „Spectrum of the Seas“ sei abgesagt worden.
08:41 Uhr – Zahl der Neuinfektionen in Israel auf Höchststand
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel einen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht. Das israelische Gesundheitsministerium teilte mit, binnen 24 Stunden seien 11.978 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl hatte am 2. September letzten Jahres bei 11.345 gelegen.
Israels Regierungschef Naftali Bennett warnte, die Fallzahlen könnten während der Omikron-Welle auf bis zu 50.000 am Tag steigen. „Der Omikron-Sturm wird immer stärker“, sagte Bennett.
08:37 Uhr – Corona-Zahlen in Australien nehmen dramatisch zu
Die Corona-Lage in Australien spitzt sich dramatisch zu: Die Behörden in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern meldeten am Mittwoch mehr als 64.700 Neuinfektionen, fast 17.000 mehr als am Dienstag. Seit Tagen verzeichnen die Behörden vor allem wegen der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante immer neue Rekordwerte. Zum Vergleich: Ende November lagen die Zahlen noch bei 1000 bis 1500 Neuinfektionen täglich.
Da rund 2500 Krankenhausmitarbeiter nach Kontakten mit dem Virus in Isolation geschickt worden seien, fehle es vielerorts an Personal, um die Kranken zu betreuen, berichtete der australische „Guardian“. In einigen Kliniken würden deshalb bereits „verzweifelte Maßnahmen“ ergriffen: Pfleger und Pflegerinnen seien zurück zum Dienst gerufen worden, obwohl sie positiv auf das Virus getestet worden seien, so das Blatt unter Berufung auf Betroffene.
08:30 Uhr – „Wir machen alles, was möglich ist, um die Schulen offen zu halten“
Kurz vor dem Ferienende in Niedersachsen hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne bekräftigt, erneuten Distanzunterricht in der Corona-Pandemie vermeiden zu wollen. „Das ist jedenfalls unser erklärtes Ziel: Wir machen alles, was möglich ist, um die Schulen offen zu halten“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Er halte es für gut, dass das neue Bundesinfektionsschutzgesetz keine präventiven flächendeckenden Schulschließungen mehr vorsieht.
Angesichts steigender Infektionszahlen will aber auch Tonne das erneute Lernen von zu Hause nicht ausschließen. „Es kann natürlich im Einzelfall an einer bestimmten Schule in einem bestimmten Jahrgang immer mal wieder zu kurzfristigem Distanzunterricht kommen“, sagte er im Interview. „Das auszuschließen wäre unseriös.“ In Niedersachsen starten die Schüler am kommenden Montag ins Jahr 2022.
08:14 Uhr – Laut Gebauer Präsenzunterricht nach den Ferien
Nach dem Ferienende soll der Unterricht in Nordrhein-Westfalen nach Angaben von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in der kommenden Woche in den Schulräumen fortgesetzt werden. „Es findet Präsenzunterricht statt“, sagte Gebauer im WDR2 Morgenmagazin auf Fragen von Hörern. Ein Wechselunterricht würde eine maximale Belastung für alle Lehrkräfte darstellen und würde als schlechteste Variante angesehen. Es müsste zudem eine Notbetreuung für die Kinder eingerichtet werden, deren Eltern in der sogenannten kritischen Infrastruktur tätig seien. Präsenzunterricht sei oberstes Gebot, betonte die Schulministerin.
08:07 Uhr – Lauterbach will schnelle Impfpflicht ohne Impfregister
Karl Lauterbach strebt die rasche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ohne den Aufbau eines Impfregisters an. Als Bundestagsabgeordneter arbeite er an einem Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht für über 18-Jährige, sagte Lauterbach dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Er soll unbürokratisch sein und bevorzugt ohne Impfregister auskommen. Es soll auch keine neuen Meldestrukturen geben“, sagt er.
„Die Impfpflicht muss schnell kommen“, forderte der Minister: „Wir können nicht darauf warten, dass eine Impfpflicht überflüssig wird, weil wir eine sehr hohe Durchseuchung der Bevölkerung haben. Omikron als schmutzige Impfung ist keine Alternative zur Impfpflicht“, betonte der SPD-Politiker mit Verweis auf die neue Virusvariante und fügte hinzu: „Das wäre sehr gefährlich.“
07:30 Uhr – Aulepp: Präsenzunterricht hat höchste Priorität
Bei coronabedingten Einschränkungen müssen nach Worten von Bremens Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den Vordergrund gestellt werden. Dies sei überfällig. Seit fast zwei Jahren hätten Kinder und Jugendliche erhebliche Opfer bringen müssen und Solidarität gezeigt. „Die Folgen sind drastisch – auch gesundheitlich“, sagte Aulepp vor der am Mittwoch beginnenden Kultusministerkonferenz.
06:30 Uhr – Woidke erwartet Entscheidung über weitere Corona-Maßnahmen
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rechnet bei der nächsten Bund-Länder-Runde mit der Festlegung weiterer Corona-Maßnahmen vor allem für den Kampf gegen Omikron. „Ich gehe davon aus, dass am Freitag Entscheidungen getroffen werden, vor allen Dingen, um die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur und die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems weiter zu gewährleisten“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Ich gehe auch davon aus, dass die Entscheidungen natürlich möglichst eine Eindämmung der Infektionsdynamik beinhalten.“ Details nannte er nicht.
06:00 Uhr – WHO warnt vor Entstehung noch gefährlicherer Varianten durch Omikron-Welle
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, „desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt“, sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
„Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase“, betonte Smallwood. „Wir beobachten sehr stark steigende Infektionsraten in Westeuropa, deren Auswirkungen noch nicht ganz klar sind.“
04:14 Uhr – RKI meldet 58.912 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 258,6
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 58.912 Corona-Neuinfektionen. Das sind 18.869 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 40.043 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 258,6 von 239,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 346 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 112.925. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,29 Millionen Corona-Tests positiv aus.
03:34 Uhr – Macron will Ungeimpfte „bis zum bitteren Ende nerven“
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer gezeigt. Er werde Ungeimpfte „bis zum bitteren Ende nerven“, indem er ihnen so weit wie möglich den „Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens“ einschränken werde, sagte der Staatschef in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „Le Parisien“.
„Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu ärgern“, fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, „bis zum bitteren Ende“. „Ich werde sie nicht ins Gefängnis stecken, ich werde sie nicht zwangsimpfen“, sagte Macron über seine Strategie zum Umgang mit Impfverweigerern. Stattdessen müsse die Botschaft der Regierung an die Ungeimpften lauten: „Ab dem 15. Januar könnt ihr nicht mehr ins Restaurant gehen, ihr könnt keinen Rotwein mehr trinken, ihr könnt nicht mehr Kaffee trinken gehen, ihr könnt nicht mehr ins Theater gehen, ihr könnt nicht mehr ins Kino gehen…“
03:11 Uhr – Neuer Rekord bei Coronavirus-Infektionen in Argentinien
In Argentinien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen dramatisch angestiegen. Laut Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Dienstag (Ortszeit) wurden binnen eines Tages mehr als 81.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet – fast doppelt so viele wie am Vortag. Dieser neue Rekordwert lag um fast 30.000 über dem alten Rekord vom vergangenen Donnerstag mit 50.500 Fällen. Noch Mitte Dezember hatte das lateinamerikanische Land nur etwa 5000 Fälle täglich verzeichnet.
Die Zahl der Todesfälle stieg weniger stark: Die Behörden meldeten am Dienstag 49 neue Corona-Tote, gegenüber 41 am Montag. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie rund 117.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Knapp 73 Prozent der Menschen in Argentinien haben mittlerweile zwei Impfdosen erhalten.
02:00 Uhr – FDP-Chef Lindner plant ohne Omikron-Lockdown – und wehrt sich gegen Kritik
Trotz der wachsenden Omikron-Welle soll es nach den Worten von Bundesfinanzminister Christian Lindner keinen neuen Corona-Lockdown in Deutschland geben. „Wir wollen auch künftig flächendeckende und pauschale Schließungen vermeiden“, sagte der FDP-Vorsitzende den Tageszeitungen „Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten“ und den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Mittwoch).
Die Virusvariante Omikron sei zwar eine Herausforderung. „Unser Ziel bleibt dennoch, das gesellschaftliche Leben so weit es geht zu erhalten und soziale Schäden so weit es geht zu vermeiden“, sagte der FDP-Chef vor den Bund-Länder-Beratungen an diesem Freitag. Stattdessen solle das Gesundheitssystem in die Lage versetzt werden, bei künftigen Wellen die gesamte Bevölkerung binnen eines Monats impfen zu können.
Lindner verteidigte die Politik seiner Partei in der Corona-Pandemie. Man habe die vierte Welle mit „maßvollen Kontaktbeschränkungen und der erfolgreichsten Boosterkampagne Europas“ bewältigt, sagte er den Blättern. „Als Vorsitzender einer liberalen Partei muss ich aushalten, dass wir kritisiert werden, wenn wir den freiheitlichen Bürgerrechten besonderes Gewicht einräumen.“
01:31 Uhr – Straßenkarneval in Rio wegen Pandemie erneut abgesagt
Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro hat wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge den weltberühmten Straßenkarneval abgesagt. Bürgermeister Eduardo Paes gab die Entscheidung nach einem Treffen mit Vertretern von Karnevalsgruppen in einer Übertragung in sozialen Medien bekannt. Zur Begründung hieß es, Einlasskontrollen und die Einhaltung anderer Corona-Maßnahmen beim Straßenkarneval, für den sich in Rio Hunderte Gruppen angemeldet hatten, seien praktisch unmöglich. Die Entscheidung des Bürgermeisters wurde dem brasilianischen Fernsehen zufolge von den „Blocos“ genannten Gruppen trotz Trauer über den Ausfall des Straßenfests gut angenommen.
01:26 Uhr – Bundesbildungsministerin ruft zum Verzicht auf Schulschließungen auf
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat vor der Kultusministerkonferenz an diesem Mittwoch an die Bildungsminister der Länder appelliert, trotz der Befürchtungen vor explodierenden Infektionszahlen durch die deutlich ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus weiterhin auf Schulschließungen zu verzichten. „Ich hoffe sehr, dass sich die Kultusministerkonferenz dafür aussprechen wird, die Schulen auch mit Omikron offenzuhalten“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
01:10 Uhr – Bayerns Innenminister kündigt hartes Vorgehen gegen gewaltsame Corona-Proteste an
Bayern Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat ein hartes Vorgehen gegen gewaltsame Proteste gegen die Corona-Politik angekündigt. „Selbstverständlich gehört es zur Meinungs- und Versammlungsfreiheit, dass Gegner von Corona-Maßnahmen und Kritiker einer Impfpflicht demonstrieren können“, sagte der neue Vorsitzende der Innenministerkonferenz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Es gebe aber klare Regeln, an die sich alle halten müssten. „Gewalttaten in jedweder Form sind völlig inakzeptabel und werden mit aller Konsequenz durch die Polizei verfolgt.“
Mit Blick auf die Strategie der Teilnehmer, die Aufzüge als bloße „Spaziergänge“ zu bezeichnen, um sich den Regeln des Versammlungsrechts zu entziehen, sagte der Minister: Kreisverwaltungsbehörden könnten per Allgemeinverfügung für konkrete Versammlungen Beschränkungen erlassen, etwa hinsichtlich Ort, Zeit oder Teilnehmerobergrenzen. „Wenn die Teilnehmer an den sogenannten Spaziergängen dann gegen die Anordnungen verstoßen, müssen sie mit empfindlichen Geldbußen rechnen.“
„Klar ist: Wer sich an die infektionsschutzrechtlichen und versammlungsrechtlichen Vorgaben hält, kann uneingeschränkt demonstrieren. Wer dagegen verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen“, sagte Herrmann.
01:00 Uhr – Lehrervertreter fordern bundesweiten Plan für Schulbetrieb in Omikron-Welle
Vor den Beratungen der Kultusministerkonferenz dringen Lehrervertreter auf ein bundesweites Konzept für den Schulbetrieb in einer möglichen Omikron-Welle. Notwendig sei ein einheitlicher Stufenplan, „der sich an Inzidenz, Impfquote und Hospitalisierungsrate orientiert und je nach Lage vor Ort entsprechend umgesetzt werden kann“, sagt die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies schaffe Planbarkeit für Lehrkräfte, Eltern und die Schülerschaft. Einheitliche Kriterien für den Schulbetrieb schützten außerdem vor „politischen Alleingängen in einzelnen Bundesländern“ und gewährleisteten trotzdem ein regional angepasstes Handeln. „Gerade in einem Jahr, in dem vier Landtagswahlen anstehen, sollte die Corona- und Schulpolitik kein Wahlkampfinstrument sein.“
00:30 Uhr – IWF verschiebt Veröffentlichung seines Ausblicks um eine Woche
Der Internationale Währungsfonds (IWF) verschiebt wegen der jüngsten Virus-Entwicklung seinen Ausblick um eine Woche. „Die Aktualisierung des Weltwirtschaftsausblicks wird am 25. Januar veröffentlicht, um unseren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie in die Wirtschaftsprognosen einzubeziehen“, sagt ein Sprecher des globalen Kreditgebers. Die Prognose sollte ursprünglich am 19. Januar erscheinen.
00:00 Uhr – Lauterbach will schärfere Kontaktbeschränkungen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will bei den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am Freitag neben verkürzten Quarantänezeiten auch härtere Kontaktbeschränkungen durchsetzen. „Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen“, sagte Lauterbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Ich werde dazu Vorschläge machen.“