Corona aktuell: Einfachere Corona-Regeln für Heimkehrer – Politik

Die Corona-Regeln für Urlaubsheimkehrer nach Deutschland werden einfacher. Seit Mitternacht gelten vorerst keine Länder mehr als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen wie Quarantänepflichten bei der Einreise, wie das Robert Koch-Institut (RKI) angekündigt hatte. Hintergrund sind ab Donnerstag greifende Änderungen der bundesweiten Einreiseverordnung. Demnach werden nun nur noch Staaten und Regionen als Hochrisikogebiete eingestuft, in denen Virusvarianten mit “besorgniserregenderen Eigenschaften” grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante.

Für alle Einreisen nach Deutschland gilt aber weiterhin die 3G-Regel, wie das Bundesgesundheitsministerium betonte: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben. Diese Nachweispflicht gilt nun ab dem Alter zwölf statt ab sechs Jahren. Das RKI weist zudem darauf hin, dass sich die Einstufung von Risikogebieten auch weiterhin kurzfristig ändern kann. Bis Mittwoch standen noch rund 60 Staaten auf der RKI-Liste der Hochrisikogebiete.

Generell gilt: Wer aus Hochrisikogebieten kommt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit einem negativen Test daraus befreien. Für Familien mit Kindern bringt die neue Verordnung spezielle Erleichterungen: Kinder unter zwölf Jahren können sich bei Rückkehr nun direkt aus der Quarantäne freitesten. Für Kinder unter sechs Jahren entfällt sie für diese Gebiete – allerdings nicht bei Rückkehr aus “Virusvariantengebieten”.

So können Länder eingestuft werden, in denen Varianten mit besonders bedrohlichen Eigenschaften auftreten – etwa weil sie weitreichend einen Impfschutz umgehen. Laut RKI-Liste gelten vorerst aber auch keine Länder als Virusvariantengebiete. (03.03.2022)

Auch Westaustralien öffnet nach 700 Tagen seine Grenzen

Als letzter Bundesstaat in Australien hat Westaustralien nach zwei Jahren Corona-bedingter Schließung seine Grenzen wieder für einheimische und internationale Besucher geöffnet. Vollständig Geimpfte dürfen seit Donnerstag erstmals seit fast 700 Tagen wieder quarantänefrei in die Region mit der Metropole Perth einreisen. Internationale Flüge wurden bis Freitag unter anderem aus Dubai, Singapur und Auckland erwartet.

Australische Medien berichteten von emotionalen Szenen und Freudentränen, nachdem das erste Flugzeug um kurz nach Mitternacht aus Sydney kommend auf dem Airport von Perth landete. Reisende müssten sich allerdings vor der Einreise für einen so genannten G2G-Pass (Good to Go) registrieren und innerhalb von zwölf Stunden nach der Ankunft einen Antigen-Test machen, teilte die Regionalregierung mit.

Die anderen Bundesstaaten und Territorien hatten bereits vor zehn Tagen ihre Grenzen wieder für zweifach geimpfte Touristen geöffnet. Seit Dezember durften wieder Fachkräfte, internationale Studentinnen und Studenten sowie andere berechtigte Visumsinhaber einreisen. Australien hatte nach Beginn der Pandemie extrem strenge Regeln eingeführt, speziell was den Reiseverkehr betrifft. (03.03.2022)

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 1172 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1213 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1279. Die Gesundheitsämter in Deutschland melden dem RKI binnen eines Tages 186 406 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 209 052.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 301 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 299 Todesfälle. Die Zahl der mit Corona infizierten Patienten in Kliniken je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gibt das RKI mit 5,93 an. Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gibt das RKI mit 11 470 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, steigt auf 123 238.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Deshalb bilden wir im SZ-Corona-Dashboard einen Mittelwert aus den Meldungen der vergangenen sieben Tage ab, der Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenzblog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier. (02.03.2022)

Alle Hochrisikogebiete werden gestrichen

Deutschland streicht alle Corona-Hochrisikogebiete von der Liste. Die Regelung trete am Donnerstag um Mitternacht in Kraft, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Internetseite mit. “Mit verbreitetem Auftreten der Omikron-Variante zeigt sich, dass die Fähigkeit dieser Variante eine bedrohliche Erkrankung hervorzurufen, weniger schwerwiegend ist im Vergleich zu den vorherigen vorherrschenden Varianten”, erklärt das RKI die Entscheidung. Eine Einstufung als Hochrisikogebiet erfolge nur noch für solche Gebiete, in denen Virusvarianten stark verbreitet sind, die im Vergleich zu Omikron eine höhere Gefahr für bedrohliche Erkrankungen besitzen.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern und für Heimat. (02.03.2022)

Biden stimmt USA auf Leben nach der Pandemie ein

US-Präsident Joe Biden hat die Menschen im Land auf eine Zukunft eingestimmt, in der die Corona-Pandemie nicht mehr ihren gesamten Alltag bestimmt. “Seit mehr als zwei Jahren hat Covid hat jede Entscheidung in unserem Leben und im Leben dieser Nation beeinflusst. Und ich weiß, dass Sie müde, frustriert und erschöpft sind”, sagte Biden in seiner Rede zur Lage der Nation. Aber dank des Durchhaltevermögens der Menschen gehe es nun vorwärts.

“Es ist an der Zeit, dass die Amerikaner wieder an die Arbeit gehen und unsere großartigen Innenstädte wieder füllen. Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, können sich sicher fühlen und ins Büro zurückkehren”, sagte Biden. Er wolle sich nicht damit abfinden, mit dem Virus zu leben. So wie auch andere Krankheiten bekämpft worden seien, werde auch Covid-19 bekämpft werden. Besonders wichtig sei dafür die Impfung.

Biden kündigte zudem eine neue Initiative zur Behandlung von Covid-19 mit Corona-Medikamenten an. “Menschen können sich in einer Apotheke testen lassen und erhalten bei positivem Befund die antiviralen Pillen vor Ort. Und das ohne Kosten”, sagte er. Aus dem Weißen Haus hieß es, das Programm solle noch in diesem Monat in Apotheken und ausgewählten Geschäften starten.

Das antivirale Covid-19-Medikament Paxlovid des Pharmaunternehmens Pfizer erhielt in den USA am 23. Dezember eine Notfallzulassung der nationalen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA. “Ich habe mehr Pillen bestellt als irgendjemand sonst auf der Welt. Pfizer macht Überstunden, um uns diesen Monat eine Million Pillen zu liefern und nächsten Monat mehr als das Doppelte”, sagte Biden. Mit dem Medikament sollen positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen sowie einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf behandelt werden.

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 950 000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Impfquote stagniert. In dem Land mit 330 Millionen Einwohnern sind 65 Prozent der Menschen zweifach geimpft. Knapp 44 Prozent von ihnen haben eine Auffrischungsimpfung. Die Omikron-Welle traf die USA im Dezember mit voller Wucht – mittlerweile sind die Fallzahlen massiv zurückgegangen. (02.03.2022)

Drosten warnt vor Infektionen auch im Sommer

Der Virologe Christian Drosten geht aber nicht von einem Sommer gänzlich frei von Corona-Sorgen aus. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch die Omikron-Variante weiter hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast Coronavirus-Update von NDR-Info. “Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.”

Drosten gab zu bedenken, dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei. Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine “ungebändigte” Welle sehen werde, aber “man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können”. Entsprechend halte er es auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht “die effizienteste Maßnahme überhaupt”.

Mit Blick auf im weiteren Jahresverlauf wieder sinkende Temperaturen äußerte Drosten die Einschätzung, es werde auch wieder zu einer Winterwelle kommen. Diese werde zwar nach seiner Hoffnung nicht mit einer schweren Krankheitslast in der Bevölkerung einhergehen, die Gefahr von Arbeitsausfällen im großen Stil werde es aber weiter geben. “Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist”, mahnte er.

Ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung bleibe der wohl noch leichter übertragbare und sich immer weiter ausbreitende Omikron-Subtyp BA.2, erklärte Drosten. In seinem aktuellsten Wochenbericht weist das Robert Koch-Institut (RKI) den Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde mit etwa 24 Prozent aus.

Drosten sagte, aus bisherigen Studiendaten aus mehreren Ländern lasse sich zunächst nicht sicher ableiten, ob BA.2 zu schwereren Krankheitsverläufen führe. Die Daten hätten noch sehr vorläufigen Charakter. Allerdings hoffe er auf Erkenntnisse aus Hongkong, wo viele Ältere sehr zögerlich mit der Impfung gewesen seien und sich unter Omikron in dieser Gruppe nun eine schwere Krankheitslast zeige.

Trotz der bereits erfolgenden Anpassung der Impfstoffe auf Omikron bekräftigte Drosten seinen Appell, sich zunächst mit den schon vorhandenen Impfstoffen impfen und boostern zu lassen. Eine US-Studie mit Makaken habe etwa gezeigt, dass die Booster-Wirkung einer dritten Impfung mit dem Moderna-Vakzin gegen Omikron gleich gut wie die mit einem für Omikron angepassten Impfstoff sei. Zwar ließen sich daraus für Menschen noch keine konkreten Schlüsse ziehen. Drosten riet aber klar: “Man soll nicht warten, man soll die dritte Dosis ruhig mit dem alten Impfstoff nehmen. Auffrischen kann man immer noch.” (02.03.2022)

Hongkong erwägt neun Tage Lockdown

Wegen schnell steigender Corona-Zahlen erwägt die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong der Zeitung South China Morning Post zufolge einen “groß angelegten Lockdown”. Die Einschränkungen werden demnach für neun Tage ab Mitte März erwartet, wenn in der 7,5-Millionen-Einwohner-Metropole ein Massentest der gesamten Bevölkerung beginnen soll. Jeder Bewohner Hongkongs soll drei Mal getestet werden. Unklar ist dem Bericht zufolge noch, wie genau der Lockdown aussehen soll. Anders als in Großstädten auf dem chinesischen Festland, wo Menschen ihre Wohnungen zum Teil überhaupt nicht mehr verlassen durften, werde in Hongkong etwa ein Szenario diskutiert, in dem Supermärkte geöffnet sind, um Lebensmittel kaufen zu können.

Nach zwei Jahren weitgehend erfolgreicher Vorbeugung gegen das Virus erreichte die Zahl der Neuinfektionen in Hongkong in den vergangenen Tagen immer neue Rekordwerte. Täglich wurden zuletzt mehrere Zehntausend Infektionen gemeldet. Die Corona-Strategie der Regierung, die bisher weitgehend eine Null-Covid-Strategie verfolgt hatte, zog dabei immer mehr Kritik auf sich. Trotz der hohen Fallzahlen und vielfach milden Verläufen sehen die Regeln vor, alle Infizierten im Krankenhaus oder in speziellen Quarantäneeinrichtungen zu isolieren, was viele Hongkonger als unverhältnismäßig empfinden. Zugleich kritisierten Experten die geringe Impfquote bei älteren Menschen, weshalb es in dieser Altersklasse derzeit zu relativ vielen Todesfällen kommt. (01.03.2022)

Israel lässt ab sofort ungeimpfte Touristen einreisen

Erstmals seit Pandemiebeginn lässt Israel ungeimpfte Touristen ohne Sondergenehmigung einreisen. Ausländer müssen seit Dienstag lediglich zwei PCR-Tests absolvieren – einen vor Abreise und einen nach Einreise. Bisher war die Einreise für Touristen grundsätzlich nur mit vollständiger Impfung möglich. Ab sofort müssen zudem ungeimpfte Israelis nach Einreise keine Quarantäne von mindestens fünf Tagen mehr einhalten.

Seit Ende Januar sinken in Israel die Infektionszahlen in der Omikron-Welle. Das Gesundheitsministerium meldete am Montagabend noch 10 869 neue Fälle für den Vortag. Die Zahl der Schwerkranken fällt seit Anfang Februar – auf demnach noch 534. Derzeit gelten rund 64 Prozent der 9,4 Millionen Bürger als vollständig geimpft. (01.03.2022)

source site