CDU-Politiker Christian von Stetten fordert Rücktritt des gesamten Parteipräsidiums

Der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten hat den Präsidiums-Mitgliedern seiner Partei nach der herben Wahlniederlage den Rücktritt nahegelegt. „Das CDU-Präsidium kann einen Kanzlerkandidaten gegen alle Umfragewerte, gegen die Schwesterpartei, gegen die Bundestagsfraktion und gegen die Parteibasis durchsetzen“, sagte von Stetten der „Bild am Sonntag“. „Aber dann muss der Kandidat auch die Wahlen gewinnen und eine Regierung bilden können. Sonst hat nicht nur der Kanzlerkandidat, sondern das gesamte Parteipräsidium ein Akzeptanzproblem und muss seine Ämter zur Verfügung stellen.“

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sei nicht alleine für das Wahldesaster verantwortlich, so von Stetten: „Die Mitglieder des Präsidiums haben über Jahre die Programmatik der CDU verwässert und Armin Laschet in diese chancenlose Kanzlerkandidatur getrieben.“

CSU-Chef Markus Söder führt das schlechte Ergebnis der Union bei der Bundestagswahl zuvor auf den unpopulären Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und eine schwache Wahlkampfstrategie zurück. „Es ist einfach so: Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten als den, den CDU und CSU aufgestellt haben“, sagte Söder am Samstag bei der Landesversammlung der Jungen Union (JU) in Deggendorf. „Genauso wie es eine Rolle gespielt hat, dass wir von Anfang an nicht ganz sicher waren, welche Strategie wir inhaltlich eigentlich fahren.“

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8:08 – Umfrage – Abwärtstrend der Union hält an

Zwei Wochen nach der Bundestagswahl hält der Abwärtstrend der Union in der Wählergunst an. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen CDU/CSU in dieser Woche laut Vorabbericht auf nur noch 20 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche und mehr als 4 Punkte weniger als bei der Bundestagswahl.

Die SPD bleibt demnach mit unverändert 28 Prozent stärkste Kraft. Die FDP steigt um 2 Punkte auf 14 Prozent und liegt damit nur noch knapp hinter den Grünen, die 15 Prozent erreichen (minus 1). Die AfD liegt unverändert bei 10 Prozent, Die Linke bei 5 Prozent. Sonstige Parteien würden 8 Prozent wählen.

5:51 – Grünen-Nachwuchs stellt Bedingungen für Ampel-Koalition

Die Nachwuchsorganisation der Grünen lehnt die Beteiligung an einer Jamaika-Koalition ab. Ein Ampel-Bündnis mit SPD und FDP will die Grüne Jugend außerdem nur unter Bedingungen akzeptieren: Einen entsprechenden Beschluss fasste der Bundeskongress der Organisation am Samstag in Erfurt. „Die Ampel macht nur dann Sinn, wenn sie das Leben der Menschen spürbar verbessert“, sagte die neue Bundessprecherin Sarah-Lee Heinrich.

„Die Agendareformen haben mich und Millionen Menschen in Unsicherheit und Armut geschickt“, sagte die 20-Jährige aus Köln laut Mitteilung in ihrer Bewerbungsrede. „Die Agenda 2010 darf sich nicht wiederholen“, forderte sie.

Der neue Bundessprecher Timon Dzienus forderte für die anstehenden Verhandlungen: „Das Pariser Klimaschutzabkommen muss die Grundlage der Sondierungs- und Koalitionsgespräche sein“. Daran führt dem 25-Jährigen aus Hannover zufolge „kein Weg vorbei“. Die Grüne Jugend fordere „unverzüglich konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz, wie den Kohleausstieg 2030“. Heinrich und Dzienus folgten auf Anna Peters und Georg Kurz, die aufgrund der Amtszeitenbegrenzung nicht erneut antreten durften.

4:55 Uhr – Bund der Steuerzahler kritisiert neuen Erweiterungsbau für gewachsenen Bundestag

Vor dem Hintergrund des erneut gewachsenen Bundestags hat der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, den Bau eines neuen Parlamentsgebäudes kritisiert. Der 70 Millionen Euro teure Bau des Bürogebäudes „Luisenblock West“ zeige, „welche Konsequenzen das verkorkste Wahlrecht für die Steuerzahler hat“, sagte Holznagel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Sonntag. Das Gebäude aus vorgefertigten Holzmodulen soll im Dezember fertiggestellt werden.

„Mit einem vernünftigen Wahlrecht und einem Bundestag mit einer Sollgröße von 598 oder weniger Abgeordneten wäre dieser Neubau gar nicht nötig gewesen“, sagte Holznagel den Zeitungen weiter. Der neue „XXL-Bundestag“ sorge dafür, dass das Regierungsviertel zur „XXL-Dauerbaustelle“ werde.

3:01 Uhr – Altmaier fordert zügige Neuaufstellung der CDU auf Bundesebene

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich nach dem Verzicht auf sein Bundestagsmandat für eine zügige Neuaufstellung der CDU auf Bundesebene ausgesprochen. Von dieser könne und müsse ein „starkes Signal des Aufbruchs“ ausgehen, sagte Altmaier der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird nur gelingen, wenn wir stärker als bisher in die Partei hineinhören.“

Altmaier und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatten am Samstag überraschend angekündigt, auf ihre Bundestagsmandate zu verzichten. Sie machen damit den Weg frei für Nadine Schön und Markus Uhl, die dann als Nachrücker von der CDU-Landesliste im Saarland in den Bundestag kommen. Die Union hatte bei der Bundestagswahl historisch schlecht abgeschnitten.

„Nach einer solchen Niederlage muss es für die CDU Konsequenzen und Erneuerung geben“, sagte Altmaier. „Das war mir schon am Wahlabend klar. Und dass jeder bei sich selbst anfangen muss.“

0:53 Uhr – CDU-Politiker fordert Rücktritt des gesamten Parteipräsidiums

Der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten hat den Präsidiums-Mitgliedern seiner Partei nach der herben Wahlniederlage den Rücktritt nahegelegt. „Das CDU-Präsidium kann einen Kanzlerkandidaten gegen alle Umfragewerte, gegen die Schwesterpartei, gegen die Bundestagsfraktion und gegen die Parteibasis durchsetzen“, sagte von Stetten der „Bild am Sonntag“. „Aber dann muss der Kandidat auch die Wahlen gewinnen und eine Regierung bilden können. Sonst hat nicht nur der Kanzlerkandidat, sondern das gesamte Parteipräsidium ein Akzeptanzproblem und muss seine Ämter zur Verfügung stellen.“

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sei nicht alleine für das Wahldesaster verantwortlich, so von Stetten: „Die Mitglieder des Präsidiums haben über Jahre die Programmatik der CDU verwässert und Armin Laschet in diese chancenlose Kanzlerkandidatur getrieben.“

00:05 Harte Diskussionen über Finanzfragen erwartet

Bei den Gesprächen von SPD, FDP und Grünen über eine Regierungsbildung werden in der kommenden Woche harte Diskussionen über Finanzfragen erwartet. FDP-Generalsekretär Volker Wissing bekräftigte in der „Bild am Sonntag“, dass die FDP zu keinerlei Zugeständnissen bei Steuererhöhungen und der Schuldenbremse bereit sei. „Alle Gesprächspartner kennen unsere Forderungen: keine Steuererhöhungen und kein Aufweichen der Schuldenbremse. Daran halten wir fest. Schulden schaffen keine Zukunft“, sagte Wissing laut Vorabbericht.

21:57 Uhr – Merz: 2021 markiert „Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit“ mit CSU

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat das Verhalten der Schwesterpartei CSU im Wahlkampf scharf kritisiert. „Das Jahr 2021 markiert einen Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit und unseres Umgangs miteinander“, schrieb er in seinem am Samstag verschickten Newsletter. „Wir müssen nicht alle zu jeder Zeit von jeder Entscheidung restlos überzeugt sein. Aber so wie in den Wochen vor der Wahl geht man in einer sich immer noch „bürgerlich“ nennenden Union einfach nicht miteinander um. Das war stillos, respektlos und streckenweise rüpelhaft.“

17:30 Uhr – Kramp-Karrenbauer und Altmaier verzichten auf Bundestagsmandat

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) verzichten auf ihr Mandat im Bundestag. Mit ihrem Schritt wollten sie einen Generationswechsel in der Fraktion ermöglichen, sagten die beiden aus dem Saarland stammenden Politiker am Samstag in Saarbrücken. Mit ihrem Verzicht ermöglichen sie zwei jüngeren CDU-Abgeordneten den Einzug in den Bundestag.

15:30 Uhr – Grüne Jugend hat neue Doppelspitze

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus sind neue Bundessprecher der Grünen Jugend. Die mehr als 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Bundeskongress der Grünen-Nachwuchsorganisation am Samstag in Erfurt wählten die 20-jährige Sozialwissenschafts-Studentin Heinrich mit 93,84 Prozent der Stimmen. Heinrich hatte keine Gegenkandidaten. Der 25-jährige Politikwissenschafts-Student Dzienus, der sich gegen zwei andere Kandidaten durchsetzte, erhielt 62,09 Prozent der Stimmen.

14:08 Uhr – Nicht alle haben im Wahlkampf an einem Strang gezogen, sagt Günther

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) beklagt beim Schleswig-Holstein-Tag der Jungen Union den Mangel an Zusammenhalt im Wahlkampf. Natürlich sei Armin Laschet kein Grund gewesen, weshalb die Menschen im Wahlkampf zur CDU gekommen seien, sagte Günther in Meldorf. Es sei so ziemlich alles im Wahlkampf schief gelaufen, was schief laufen konnte. Doch Laschet sei nicht allein für das Wahlergebnis verantwortlich, nicht alle hätten an einem Strang gezogen. Der Kanzlerkandidat sei im Regen stehen gelassen worden.

Eine Beteiligung der Basis bei der Suche nach einem neuen CDU-Vorsitzenden sieht der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein kritisch. Er zog einen Vergleich zur Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als SPD-Vorsitzende. Die Basisbeteiligung habe der SPD nicht geholfen. Der Wunsch einer Beteiligung in der CDU komme eher daher, dass die Basis die Entscheidungen der Parteispitze in der Vergangenheit nicht habe nachvollziehen können.

Einen Seitenhieb gab es für den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Parteichef Markus Söder: Andere in ein schlechtes Licht zu stellen, um selbst besser zu glänzen – das habe man in seiner Zeit als Politikwissenschaftler „södern“ genannt, so Günther.

11:44 Uhr – CDU-Politiker schlagen „Treuhänder“ als Parteichef vor

Die Idee einiger CDU-Politiker: Die Parteiführung solle übergangsweise jemandem anvertraut werden, der sich nicht als künftiger Kanzler sieht, sondern als Moderator. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, ein Mitglied des Bundesvorstands, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, sie wünsche sich einen „Treuhänder“, der die Partei wieder „fit“ mache. Prien steht für die liberale Strömung der CDU. Auch eine andere Führungsfigur dieses Lagers äußerte sich gegenüber der F.A.S. so, wollte aber nicht namentlich genannt werden. Von konservativer Seite wirbt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann für eine Person, die „eigene Ambitionen“ nicht an erste Stelle setzt. Die CDU brauche „jemanden, der bereit ist, der Partei zu dienen“, also niemanden, der „nur ein anderes Amt will“.

Drei Namen werden für den „Treuhänder“ immer wieder genannt. Der erste ist der noch amtierende Vorsitzende Laschet. Der zweite ist der Fraktionsvorsitzende im Bundestag Ralph Brinkhaus. Der dritte ist Friedrich Merz.

11:32 Uhr Söder – „Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten“

CSU-Chef Markus Söder führt das schlechte Ergebnis der Union bei der Bundestagswahl auf den unpopulären Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und eine schwache Wahlkampfstrategie zurück. „Es ist einfach so: Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten als den, den CDU und CSU aufgestellt haben“, sagte Söder am Samstag bei der Landesversammlung der Jungen Union in Deggendorf. „Genauso wie es eine Rolle gespielt hat, dass wir von Anfang an nicht ganz sicher waren, welche Strategie wir inhaltlich eigentlich fahren.“

11:20 Uhr – Söder betont „große Unterschiede“ zu Grünen

CSU-Chef Markus Söder führt das schlechte Ergebnis der Union bei der Bundestagswahl auf den unpopulären Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und eine schwache Wahlkampfstrategie zurück. „Es ist einfach so: Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten als den, den CDU und CSU aufgestellt haben“, sagte Söder am Samstag bei der Landesversammlung der Jungen Union in Deggendorf. Über die Sondierungsgespräche mit FDP und Grüne sagte er: „Es waren gute Gespräche.“ Eine Koalition zu jedem Preis, schließe er aber aus. Gerade zu den Grünen „gab es große Unterschiede“. „Wir dürfen uns auch in solch einer Konstellation nicht entkernen.“ Es könne nicht sein, dass man am Ende die Hand für noch mehr Verschuldung und noch mehr Einwanderung reiche.

10:36 Uhr – FDP will neue Sitzordnung im Bundestag

Die Verhandlungen über eine Ampel-Koalition könnten am Ende auch eine veränderte Sitzordnung im Bundestag nach sich ziehen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Parlamentskreisen will die FDP ihren Platz zwischen AfD und Union loswerden und mit CDU/CSU tauschen. Die Union lehnt dies aber entschieden ab.

Die FDP hatte schon 2017 einen Versuch gestartet, nicht neben der AfD sitzen zu müssen, war damit aber gescheitert.

08:08 – Habeck sieht noch erhebliche Differenzen bei Sondierungen

Bei den Sondierungen mit SPD und FDP über eine Ampel-Koalition gibt es nach Angaben des Grünen-Co-Vorsitzenden Robert Habeck noch einige Unterschiede und auch Konflikte.

„Wir haben inhaltlich jede Menge Konflikte, deswegen darf die vertrauensvolle Atmosphäre und das Bemühen, der Form nach, auch einen anderen Stil zu prägen, nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch lange nicht durch ist und dass die Differenzen zwischen den Parteien teilweise erheblich sind. Und die müssen noch gelöst werden. Das heißt, es gab jede Menge Punkte, über die gerungen, gestritten und die teilweise nicht gelöst wurden“, zitiert der Deutschlandfunk Habeck auf seiner Internet-Seite.

Und die müssen noch gelöst werden. Das heißt, es gab jede Menge Punkte, über die gerungen, gestritten und die teilweise nicht gelöst wurden. Auf die Frage, welches das schwierigste Thema der nächsten Wochen werde, antwortet Habeck: „Also, es gibt erkennbare Differenzen zwischen uns und vielleicht auch der SPD und der FDP beim Thema Finanzen.“

05:30 Uhr – Ziemiak will tiefgreifende Aufarbeitung der Wahlniederlage der Union

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak will nach der historischen Wahlniederlage der Union in den kommenden Wochen mit den Gliederungen seiner Partei über Wege aus der Krise beraten. „Wir wollen eine tiefgreifende Aufarbeitung starten als Grundlage zur Erneuerung unserer Volkspartei“, sagte Ziemiak der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das Wahlergebnis sei eine Zäsur für die CDU. „Es geht um unsere Zukunft als Volkspartei.“

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