Aschermittwoch in München: die besten Fischrestaurants – München

Lavastein oder Salzkruste

Die Pescheria ist von der Fraunhoferstraße in die Pettenkofertsraße nahe dem Sendlinger Tor umgezogen. Aber auch hier herrscht wieder eine legere Atmosphäre.

(Foto: Oli Beer Photography)

Lange Jahre war dieses Restaurant eine erste Adresse für vorwiegend junge Menschen aus dem Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel. Die Pescheria in der Fraunhoferstraße hat Fischgerichte nämlich wieder hip gemacht. Inzwischen musste das Lokal in die Pettenkoferstraße beim Sendlinger-Tor-Platz umziehen, aber die Tische sind immer noch klein und stehen eng beieinander. Hier herrscht nach wie vor eine legere Atmosphäre, wenn auch natürlich längst nicht so leger wie in einem Strandrestaurant am Mittelmeer. Das Lokal ist meistens voll: Erste Dates verabreden sich hier genauso wie Freundinnen, die mal wieder Lust auf Jakobsmuscheln haben.

Auf der Karte finden sich Speisen wie “Tris di Tatar” von Thunfisch, Label-Rouge-Lachs und Avocado (20,90 Euro) oder Risotto mit Meeresfrüchten (21,90 Euro). Oder aber der Gast sucht sich einen der Meeresbewohner, die schon am Eingang in der Vitrine auf Eis gelegt sind, aus. Zudem wählt man die Zubereitungsart – Lavastein, mediterran oder in Salzkruste – und die Beilagen. Dazu muss natürlich ein guter Weißwein auf den Tisch, der Service empfiehlt gerne.

Pescheria, Pettenkoferstraße 1, Telefon 089/24 21 40 27, pescheria.de

Kochkunst mit Tradition

Freizeit: Seit 2020 hat das Hunsinger eine neue Heimat in Pasing gefunden, in einem wunderschön und aufwendig restaurierten Traditionswirtshaus, der Goldenen Gans.

Seit 2020 hat das Hunsinger eine neue Heimat in Pasing gefunden, in einem wunderschön und aufwendig restaurierten Traditionswirtshaus, der Goldenen Gans.

(Foto: privat)

Hier hat man es wirklich mit großer Münchner Gastro-Tradition zu tun: Der Koch Werner Hunsinger eröffnete in den Achtzigerjahren sein erstes Lokal im Glockenbachviertel, das schnell als das beste Fischrestaurant der Stadt galt. Der Name Hunsinger blieb, auch als Küchenchef und Restaurant erst in Eckart Witzigmanns ehemaliges Aubergine und dann in die Neue Pinakothek umziehen mussten. Seit 2020 hat man eine neue Heimat in Pasing gefunden, in einem wunderschön und aufwendig restaurierten Traditionswirtshaus, der Goldenen Gans.

Der Name Hunsinger blieb und bürgt nach wie vor für höchste Qualität in Sachen Fisch. Noch immer steht Werner Hunsinger am Herd, Sohn Marc kümmert sich vorbildlich um die Gäste. “Französische Fischküche mit asiatischen Einflüssen”, so beschreibt Hunsinger seinen Stil, und er verwendet ausschließlich Fisch aus Wildfang. Je nach Saison findet man dann zum Beispiel ein Filet vom Skrei auf Beurre Blanc à la Sandefjord (35 Euro), Ossobuco vom Seeteufel in Pistazien-Käuter-Kruste auf Kaffir-Limetten-Sauce mit Risotto (39 Euro) oder auch gratinierte Jakobsmuscheln mit Avocado und Ziegenkäse auf Sancerre-Creme (22 Euro). Alles übrigens auch optisch ein reiner Genuss.

Hunsinger in der Goldenen Gans, Planegger Straße 31, Telefon 089/83 70 33, goldene-gans.com

Nationalgericht aus Peru

Freizeit: Lange war das Fischgericht Ceviche in München gar nicht so leicht aufzutreiben, aber seit 2018 gibt es nun auch hier ein Speziallokal dafür: die Cevicheria Pez.

Lange war das Fischgericht Ceviche in München gar nicht so leicht aufzutreiben, aber seit 2018 gibt es nun auch hier ein Speziallokal dafür: die Cevicheria Pez.

(Foto: Catherina Hess)

Ceviche, eines der Nationalgerichte Perus, ist eine Wonne für Fischliebhaber: Kleingeschnittener, roher Fisch wird im Limettensaft gegart, dann wird der Fisch klassisch mit roten Zwiebeln, Limettensaft, Chili, geröstetem Mais und Koriander serviert, manchmal auch mit Süßkartoffeln oder Bananenchips, den Variationen sind keine Grenzen gesetzt. Lange war das Fischgericht in München gar nicht so leicht aufzutreiben, aber seit 2018 gibt es nun auch hier eine richtige Cevicheria: Die Cevicheria Pez in der Occamstraße.

Sie ist hell und schlicht eingerichtet, die Wand ziert ein stilisierter, blubbernder Fisch, und auf den Tellern landen Köstlichkeiten wie “Nikkei”-Ceviche, Lachs mariniert in Tamarindensauce, Sojasauce und Sesamöl mit Avocado (Vorspeise: 19,90 Euro, Hauptgang: 25,90 Euro), oder Ceviche vom Oktopus mit Koriandercreme (für 24,90 Euro bzw. 29,90 Euro), oder, zum Durchprobieren, ein Trio de Ceviches für 39,90 Euro. Neben Ceviche gibt es auch noch andere Gerichte, hauptsächlich mit Fisch und Meeresfrüchten, zu kosten.

Cevicheria Pez, Occamstraße 26, Telefon 089/829 69652, cevicheria-pez.de

Mittagslunch am Markt

Freizeit: "Fisch Witte", sagen die einen, "Poseidon", sagen die anderen. Beide Geschäfte verkaufen den frischen Fisch nicht nur, sie bereiten ihn auch tagsüber direkt am Ort zu. Im Bild: Hella Witte.

“Fisch Witte”, sagen die einen, “Poseidon”, sagen die anderen. Beide Geschäfte verkaufen den frischen Fisch nicht nur, sie bereiten ihn auch tagsüber direkt am Ort zu. Im Bild: Hella Witte.

(Foto: Robert Haas)

Es ist wohl eine Glaubensfrage, auf welche Seite man schwört. So ähnlich, wie man den Kiosk an der Wittelsbacherbrücke nicht mehr wechselt, hat man sich einmal für eine Seite entschieden. Fisch Witte, sagen die einen, Poseidon, sagen die anderen. Beide Geschäfte verkaufen den frischen Fisch nicht nur, sie bereiten ihn auch tagsüber direkt am Ort zu: Bouillabaisse, Spaghetti Vongole, Austern und was immer an Loup de Mers und Zandern gerade so auf der Tageskarte herumschwimmt.

Das Poseidon, das nicht an die Öffnungszeiten des Viktualienmarkts gebunden ist, weil es am Rand liegt, wird bis Mitte März 2023 umgebaut. Dann hat das Lokal auch freitags und samstags am Abend geöffnet. Zum Mittagslunch in beiden Bistros gehört ein gutes Glas Weißwein. In beiden Läden und davor geht es ähnlich geschäftig zu wie auf dem Markt draußen, was aber die besondere Atmosphäre ausmacht.

Poseidon, Westenriederstraße 13, Telefon 089/29 92 96, fisch-poseidon.de; Fisch Witte, Viktualienmarkt 9, Telefon 089/22 26 40, fisch-witte.de

Koreanische Köstlichkeiten

Freizeit: Der koreanische Koch Mun Kim liebt den Fisch vor allem roh. Zu seinen kulinarischen Geheimnissen zählen die fermentierten Saucen, die er dazu serviert.

Der koreanische Koch Mun Kim liebt den Fisch vor allem roh. Zu seinen kulinarischen Geheimnissen zählen die fermentierten Saucen, die er dazu serviert.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die kleine Küche des Kellerrestaurants bringt Großes auf den Tisch, und das meiste davon mit Fisch. Dafür ist das Restaurant Mun in Haidhausen vor einigen Jahren schon mit dem SZ Gourmet Award für sein innovatives Restaurantkonzept ausgezeichnet worden. Das Konzept ist vor allem kreiert um die Person Mun Kim, einem in Hawaii aufgewachsenem Koreaner und früherem Investmentbanker, der lange in Kalifornien gelebt hat und verschiedenste Einflüsse in seiner Küche vereint. Bei einem Sushikoch ist er zudem in die Lehre gegangen – und so liebt er den Fisch vor allem roh.

Zu seinen kulinarischen Geheimnissen zählen die fermentierten Saucen, die er dazu serviert. Im Mun landen vor allem Menüs auf den Tischen, darunter inzwischen auch ein rein veganes. Es ist eher das Restaurant für einen besonderen Abend, aber dafür lohnt es sich. Die verschiedenen Menüs kosten zwischen 75 und 108 Euro.

Mun, Innere Wiener Straße 18, Telefon 089/62 80 95 20, munrestaurant.de

Taverne ohne Schnickschnack

Freizeit: Georgios Papazof serviert seine Gerichte, die ohne Schnickschnack, aber natürlich mit Olivenöl auf den Teller kommen.

Georgios Papazof serviert seine Gerichte, die ohne Schnickschnack, aber natürlich mit Olivenöl auf den Teller kommen.

(Foto: Catherina Hess)

Am frischesten speist man, wie jeder Münchner weiß, im “Bauch der Stadt”. Und ja, das gilt auch für Fisch, denn auf dem Viehhofgelände zwischen dem Schlachthof und der Großmarkthalle sitzen die Großhändler. Papazof ist zum Beispiel einer dieser Fischhändler, und praktischerweise führt der Grieche auf dem Gelände gleich das passende Restaurant zum Geschäft. Wolfsbarsch oder Thunfisch, Seezunge oder Oktopus: Sie alle kommen in der Taverne ohne großen Schnickschnack, aber selbstverständlich mit Olivenöl auf den Teller.

Die Preise haben in den letzten Jahren angezogen, sind aber für die Qualität in Ordnung. Lachssteak vom Grill kostet da um die 20 Euro, die Dorade je nach Gewicht zwischen 16 und 20 Euro. Am schönsten sitzt es sich im Sommer im Innenhof hinter dem Wirtshaus im Schlachthof, einem schönen Backsteingebäude von Arnold Zenetti aus dem Jahr 1878, und neben dem neuen Volkstheater.

Taverne Papazof, Zenettistraße 11, Telefon 089/729 89 45 20, fischlokal-muenchen.de

Münchner Klassiker

Freizeit: Im "Atlantik Fisch" kommen vor allem Meeresfische wie Seeteufel, Steinbutt und Loup de mer auf den Tisch; Austern und Hummer gehören zum Pflichtprogramm.

Im “Atlantik Fisch” kommen vor allem Meeresfische wie Seeteufel, Steinbutt und Loup de mer auf den Tisch; Austern und Hummer gehören zum Pflichtprogramm.

(Foto: Florian Peljak)

Auf der anderen Seite der Zenettistraße findet sich auf dem Schlachthofgelände das Restaurant Atlantik Fisch: Ein Münchner Klassiker, der wegen des Publikums durchaus auch in “Kir Royal” hätte vorkommen können. Ein bisschen Schickeria möchte schon sein, auch wenn sich das in den vergangenen Jahren ein wenig geändert hat. Auf den Tisch kommen vor allem Meeresfische wie Seeteufel, Steinbutt und Loup de mer; Austern und Hummer gehören eigentlich fast zum Pflichtprogramm, und Kaviar steht selbstverständlich auch auf der Karte (drei Euro pro Gramm). Getrunken wird viel Champagner, aber auch die Weinkarte ist interessant, und gegen Ende des Abends dreht der DJ die Musik lauter. Die Preise sind dabei saftig, der Fisch aber ebenso.

Atlantik Fisch, Zenettistraße 12, Telefon 089/74 79 06 10, atlantik-muenchen.de

Moderne Delikatessenhalle

Freizeit: Austern zum Schnäppchenpreis: Mittwochs ist im "Dallmayr Bar & Grill" von 18 Uhr an immer "Oyster Night": Drei große Fine-de-Claire-Austern kosten dann zum Beispiel 8,50 Euro.

Austern zum Schnäppchenpreis: Mittwochs ist im “Dallmayr Bar & Grill” von 18 Uhr an immer “Oyster Night”: Drei große Fine-de-Claire-Austern kosten dann zum Beispiel 8,50 Euro.

(Foto: Stephan Rumpf)

Vor einigen Jahren hat das noble Feinkosthaus hinter dem Münchner Rathaus sein Restaurant in der großen Delikatessen-Markthalle im Erdgeschoss umgebaut und mit einem neuen Konzept versehen. Ganz modisch “Dallmayr Bar & Grill” nennt sich Münchens berühmteste Champagner-Tankstelle nun, und wer dahinter nun einen Ort für ältere Herren mit Zigarren und großer Vorliebe für blutige Steaks und rauchige Whiskys vermutet, liegt eher falsch. Denn tatsächlich liegt der Schwerpunkt hier mehr auf Austern, Kaviar, Meeresfrüchten und Fisch.

Es muss ja nicht gleich die große “Seafoodplatte für zwei Personen” sein (ohne Kaviar 115 Euro, mit Kaviar 185 Euro pro Person). Die Black-Tiger-Garnele daraus, mit Kimchi und Wildreis, gibt es auch als Einzelportion (22,50 Euro), das Thunfisch-Tataki ebenfalls (24,50 Euro). Mittwochs ist dann immer von 18 Uhr an “Oyster Night”: Drei große Fine-de-Claire-Austern kosten dann zum Beispiel 8,50 Euro. Das ist nicht nur bei Dallmayr ein Schnäppchen, und die Atmosphäre sowieso unschlagbar. Zur höchsten Produktqualität im stilvollen Ambiente kommt hier schließlich noch der erstklassige Ausblick auf Münchens Besserverdienende!

Dallmayr Bar & Grill, Dienerstraße 14-15, Telefon 089/21 35-112, dallmayr.com/de

Griechisch-bayerische Symbiose

Freizeit: Die Besonderheit im Epikur: Viele Wildkräuter, Gemüse und Pilze sammelt der Chef höchstpersönlich am frühen Morgen in den Isarauen.

Die Besonderheit im Epikur: Viele Wildkräuter, Gemüse und Pilze sammelt der Chef höchstpersönlich am frühen Morgen in den Isarauen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die Gastronomie kennt immer wieder hervorragende Quereinsteiger. Manolis Manussakis aus Kreta hat eigentlich Mathematik studiert und sogar seinen Doktor über Stochastik und fraktale Theorie gemacht. Aber dann verschlug es ihn nach München, und er wurde Restaurantbesitzer und einer der besten Fischköche, den die Stadt hat. Er eröffnete die Fischtaverne Kalypso in der Agnesstraße und das Caffe Greco in der Neuen Pinakothek.

Inzwischen führt er das Fischrestaurant Epikur, dort widmet er sich vorrangig mediterranem Fisch, meist als Filet und gerne auch im Backpapier mit Kräutern und Gemüse auf dem Grill gegart. Die Besonderheit: Viele Wildkräuter, Gemüse und Pilze sammelt der Chef höchstpersönlich am frühen Morgen in den Isarauen – eine perfekte griechisch-bayerische Symbiose also, die bei Weitem nicht nur Kenner der bayerischen Landesgeschichte mit der Zunge schnalzen lässt.

Restaurant Epikur, Neureutherstraße 24, Telefon 089/30 70 22 23, epikur-restaurant.com

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