Anime-Künstler Hayao Miyazaki: Herr der Träume – Kultur

Oscarpreisträger Hayao Miyazaki, Legende des japanischen Anime-Kinos, wollte eigentlich längst in Rente. Jetzt hat er mit 82 Jahren doch noch mal einen Film gemacht – ein famoses Vermächtnis.

Es beginnt mit Sirenen in der Nacht, mit Verwirrung und Hektik. Schnelle Bewegungen. Nackte Füße auf Holzdielen. Mahito eilt eine Treppe rauf, dann sieht der Junge in der Ferne das Feuer. Das Krankenhaus brennt, in dem seine Mutter liegt. Mahito rennt los, aus dem Haus, durch die Menge. Wie ein heller, flackernder Punkt bewegt er sich durch die dunkle, aufgerührte Stadt. Man spürt Mahitos Angst, die vergebliche Hoffnung, etwas retten zu können, und den Horror der Kriegszeit, den niemand nachempfinden kann, der ihn nicht selbst erlebt hat.

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