Markus Söder ruft „Woche der Wahrheit“ aus im Kampf gegen die Corona-Pandemie

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die nächsten Tage als „Woche der Wahrheit“ im Kampf gegen die vierte Corona-Welle ausgerufen. „Es ist die vielleicht letzte Chance um gegenzusteuern“, sagte Söder am Montag nach einer Kabinetts-Klausur in München. Danach könne die Lage dramatisch und unkontrollierbar werden.

Die Pläne der künftigen Ampel-Koalition für die Pandemie-Bekämpfung begrüßte Söder als „Schritt in die richtige Richtung“. Er verstehe weiterhin nicht, warum der Bund die epidemische Lage beenden wolle, die Länder aber entsprechende Beschlüsse fassen sollen. „Was wir noch bräuchten, sind klare Regeln für die Drittimpfung“, sagte der bayerische Regierungschef.

Es bedürfe außerdem einer Regelung zur Haftungsfreistellung für Ärzte, um bereits fünf Monate nach einer zurückliegenden Impfung eine Auffrischungs-Spritze zu setzen. Die Impfpflicht für bestimmte Berufe etwa im Gesundheitswesen hält Söder ebenso für notwendig.

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Alle Entwicklungen im Liveticker

15:52 Uhr – Neuinfektionen bei Kindern gehen steil nach oben

Die Zahl neuer Infektionen hat sich innerhalb einer Woche bei Schülerinnen und Schülern unter 15 Jahren in Brandenburg fast verdoppelt und liegt über der 1000er-Marke. Die Sieben-Tage-Inzidenz, der Wert neuer Corona-Fälle je 100.000 Einwohner in sieben Tagen, stieg bei den 10- bis 14-Jährigen von 744 auf 1318 in der vergangenen Woche, wie das Gesundheitsministerium per Twitter mitteilte. Bei den Fünf- bis Neunjährigen nahm der Wert neuer Fälle im gleichen Zeitraum von 663 auf 1133 zu. Keine weitere Altersgruppe hat solch hohe Inzidenzen, am niedrigsten ist sie bei den 70- bis 74-Jährigen mit 104.

15:50 Uhr – Impfzahlen in Thüringen binnen zwei Wochen mehr als verdoppelt

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Vor allem wegen der Auffrischungsimpfungen haben sich die Thüringer Corona-Impfzahlen binnen zwei Wochen mehr als verdoppelt. Insgesamt 58.000 Impfungen registrierte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen vergangene Woche, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. In der Vorwoche hatte die Zahl noch bei 41.100 gelegen, zwei Wochen zuvor ließen sich 23.400 Menschen impfen. Vor allem die Booster-Impfungen schoben dem Sprecher zufolge die Impfzahlen an.

14:46 Uhr – 2G-Regel für Ungeimpfte in Baden-Württemberg und im Saarland

Ungeimpfte Menschen in Baden-Württemberg werden vermutlich ab Mittwoch von der Teilnahme am öffentlichen Leben im Südwesten weitgehend ausgeschlossen. Man gehe davon aus, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen sowohl am Montag als auch am Dienstag den kritischen Wert von 390 überschreite, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur mit. Es sei auch unwahrscheinlich, dass die Zahl jetzt noch mal sinke, da die oftmals jüngeren Patienten auf den Intensivstationen nun deutlich länger dort behandelt werden müssten.

Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen die Maßnahmen verschärfen. Im Innenbereich solle künftig die 2G-Regel gelten, teilte Hans mit. Demnach hätten dann nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt etwa in der Gastronomie – Ungeimpfte müssten draußen bleiben. Für den Außenbereich wolle Hans „die 3G-Regel ins Auge fassen“. Einen entsprechenden Vorschlag werde er am Dienstag im Ministerrat machen, sagte Hans. Für Kinder und Menschen, die sich nicht impfen lassen könnten, werde es bei den geplanten Regeln Ausnahmen geben.

14:10 Uhr – Schulen und Kitas müssen laut Familienministerin offen bleiben

Die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor erneuten Schulschließungen gewarnt. „Nochmalige flächendeckende Schulschließungen darf es nicht geben“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Schulen und Kitas müssen offenbleiben, damit psychische Belastungen, Einsamkeit, Bewegungsmangel und Lernrückstände sich nicht noch weiter vergrößern.“

Christine Lambrecht (SPD), geschäftsführende Bundesjustizministerin, will Schulen und Kindertagesstätten unbedingt offen lassen

Christine Lambrecht (SPD), geschäftsführende Bundesjustizministerin, will Schulen und Kindertagesstätten unbedingt offen lassen

Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

Es gehe jetzt um konsequenten Schutz durch Impfungen möglichst aller über 12-Jährigen und um häufiges Testen. Kinder dürften nicht die Leidtragenden von fehlender Vorsicht und zu niedrigen Impfquoten bei Erwachsenen sein, sagte Lambrecht. Den bisherigen Corona-Plänen der voraussichtlichen Ampel-Koalition zufolge sollen flächendeckende Schulschließungen künftig nicht mehr möglich sein.

14:06 Uhr – Geplante Corona-Maßnahmen reichen nicht, sagt Forscherin Priesemann

Die in Deutschland geplanten Maßnahmen gegen die vierte Corona-Welle sind aus Sicht der Göttinger Physikerin und Modelliererin Viola Priesemann zum Senken der Infektionszahlen nicht ausreichend. „Das, was derzeit geplant ist, nur 2G, 3G im öffentlichen Bereich, das wird nicht reichen, um die Fallzahlen runterzubringen“, sagte die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in einer Expertenanhörung im Bundestag zu den Plänen von SPD, Grünen und FDP zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Das liege etwa daran, dass sich die meisten Kontakte im Privaten abspielten und dass es durch Schulen und Arbeitsplatz Verbindungen zwischen Geimpften und Ungeimpften gebe.

14:06 Uhr – Grüne-Fraktion fordert 2G auch für Veranstaltungen und Messen

Die Thüringer Grünen-Fraktion hat die Pläne zur Ausweitung von 2G in Thüringen begrüßt und zugleich dafür plädiert, keine Abstriche bei Veranstaltungen und Messen zu machen. Grundsätzlich sei man mit den geplanten Änderungen in der Corona-Verordnung einverstanden, man wolle aber deutlich machen, dass die Grünen-Fraktion „für alle Bereiche außer Daseinsvorsorge, ÖPNV und Bildung, also auch für Veranstaltungen, Messen oder körpernahe Dienstleistungen, eine 2G-Regelung“ fordere, teilte die Thüringer Grünen-Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich mit.

13:31 Uhr – Diakonie-Studie zeigt, Lebensgefühl in Corona-Krise höchst ambivalent

Das Lebensgefühl der Menschen in der Corona-Krise ist einer Studie zufolge höchst ambivalent. Die Untersuchung hat verschiedene Corona-Typen in der Gesellschaft identifiziert, die ganz unterschiedlich mit der Pandemie umgegangen sind. Die qualitative Langzeitstudie mit dem Titel „Lebensgefühl Corona“ solle auch dazu beitragen, wirksame Beratungs- und Hilfsangebote zu entwickeln, sagte Diakoniepräsident Ulrich Lilie. Von September 2020 bis Juli 2021 fanden für die Studie drei Befragungen unter insgesamt 50 Personen statt.

Insgesamt haben sich in der Untersuchung nach den Worten des Studienleiters Daniel Hörsch acht unterschiedliche „Corona-Typen“ herausgebildet: die Achtsamen, die Ausgebrannten, die Denker, die Empörten, die Erschöpften, die Genügsamen, die Mutmacher und die Zuversichtlichen. Die Studie, bei der im Kern „Wie geht es Ihnen?“ gefragt worden sei, gebe „einen unverstellten Blick auf das Lebensgefühl der Menschen in allen Phasen der Pandemie“, sagte Hörsch.

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13:28 Uhr – Belgien zieht Corona-Beratungen vor

Angesichts eines rapiden Anstiegs der Corona-Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen berät die belgische Regierung früher als geplant über neue Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Die Regierung erklärte, die für Freitag geplanten Beratungen würden auf Mittwoch vorgezogen, damit eventuelle Maßnahmen schon am kommenden Wochenende in Kraft treten könnten.

13:06 Uhr – Söder lobt nachgebesserte Corona-Pläne der Ampel-Parteien

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die nachgebesserten Pläne der Ampel-Parteien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gelobt. „Lange hat die Ampel falsche Signale gesetzt. Es ist noch nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung“, sagte der CSU-Chef nach einer Kabinettssitzung in München. Die jetzt für Bayern beschlossenen Maßnahmen seien „eine Art Lockdown für Ungeimpfte“. Damit werde Druck auf bisher Impfunwillige ausgeübt. Was nun noch fehle, seien bundeseinheitliche Regelungen für Drittimpfungen auch vor der Wartefrist von sechs Monaten, eine Impfpflicht für bestimmte Berufe und Impfungen für unter 12-jährige Kinder.

12:54 Uhr – Merkel begrüßt 3G-Regel im Nah- und Fernverkehr, Scheuer bleibt skeptisch

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die von SPD, Grünen und FDP geplante 3G-Regel im Nah- und Fernverkehr im Grundsatz begrüßt. Das machte Regierungssprecher Steffen Seibert deutlich. An der Grundhaltung der Kanzlerin, dass diese Regel im Nah- und Fernverkehr wünschenswert wäre, habe sich nichts geändert, sagte Seibert.

Dagegen zeigte sich der geschäftsführende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) skeptisch. Er verwies bei „Bild live“ darauf, dass eine regierungsinterne Prüfung bereits ergeben habe, dass eine 3G-Regel in Fernverkehrszügen und im öffentlichen Nahverkehr nicht praktikabel und unverhältnismäßig sei – vor allem auch die Frage der Kontrolle. Scheuer warf der möglichen neuen Ampel-Koalition Planlosigkeit und eine „Nacht- und Nebelaktion“ vor. Fahrgäste dürften nicht verunsichert werden. Es müssten nun alle Experten, Verbände und die Bahn an einen Tisch geholt werden.

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12:49 Uhr – Bayerns Notärzte fordern Politik zu strengen Corona-Maßnahmen auf

Bayerns Notärzte haben in einem Appell an die Landespolitik beherztere Maßnahmen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle gefordert. In ihrem Forderungskatalog verlangen die Notfallmediziner unter anderem eine Impfpflicht für medizinisches Personal, schnellere „Booster“-Impfungen und eine Aberkennung des Geimpften-Status neun Monate nach der letzten Impfung. Ungeimpfte müssten mit Kontaktbeschränkungen belegt werden. Gleichzeitig müsse die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert werden. Dringend notwendig sei auch eine größer angelegte Aufklärungskampagne, um mit den kursierenden Fake News zu angeblichen Gefahren der zugelassenen Impfstoffe aufzuräumen.

12:11 Uhr – Kliniken warnen vor Überlastung – „Die Lage in deutschen Krankenhäusern ist dramatisch“

Die Krankenhausgesellschaft hat der Politik bei der Pandemie-Bekämpfung folgenschwere Versäumnisse vorgeworfen und eindringlich vor einer Überlastung der Kliniken gewarnt. „Die Lage in deutschen Krankenhäusern ist dramatisch in vielen Regionen“, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß.

Schwerkranke Patienten müssten bereits regional und überregional verlegt werden. Auf den Intensivstationen würden aktuell 3100 Covid-19-Patienten versorgt und ein Spitzenwert von 4000 Patienten werde nicht zu verhindern sein. Man sei in großer Sorge, „dass es noch darüber hinausgeht“.

In den vergangenen 20 Monaten der Pandemie habe es die Politik nicht geschafft, die Bevölkerung „noch stärker mitzunehmen“, monierte Gaß zum Start des Deutschen Krankenhaustags im Rahmen der Medizinmesse „medica“. Er nannte es einen schweren Fehler, dass es noch immer keinen kontinuierlich tagenden Krisenstab mit Wissenschaftlern und Medizinern gebe. Eine neue Bundesregierung müsse das dringend nachholen, mahnte er mit Blick auf die aktuellen Koalitionsgespräche von SPD, Grünen und FDP für eine Ampel-Regierung.

11:47 Uhr – Wegen 2G-Regel sagt AfD geplanten Parteitag in Prenzlau ab

Angesichts der verschärften Corona-Regeln hat die Brandenburger AfD ihren geplanten Parteitag am 20. und 21. November in Prenzlau abgesagt. Diese Entscheidung habe der Landesvorstand nach langer Debatte wegen der 2G-Regel für Hotels und Pensionen getroffen, sagte Vize-Landeschef Daniel Freiherr von Lützow der Deutschen Presse-Agentur.

11:33 Uhr – Großbritannien bietet Booster-Impfungen auch jüngeren Menschen an

Vor Beginn des Winters weitet Großbritannien die Impfauffrischungen auf jüngere Menschen aus. Der Gemeinsame Impfausschuss erklärte, auch Menschen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren hätten nun Anspruch auf eine dritte Impfdosis, wenn die zweite mindestens sechs Monate zurückliege. Bisher konnten sich nur Menschen ab 50 Jahren eine sogenannte Booster-Spritze holen.

11:21 Uhr – Steinmeier appelliert eindringlich an Ungeimpfte

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen eindringlich an Ungeimpfte appelliert, sich gegen das Virus immunisieren zu lassen. „Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden andere“, sagte Steinmeier in Berlin. Es seien vor allem Ungeimpfte, die sich infizierten und auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpften. „Lassen Sie sich impfen“, forderte das Staatsoberhaupt. Es gehe um die eigene Gesundheit und die Zukunft des Landes.

„Die vierte Welle trifft unser Land härter, als sie uns treffen müsste“, sagte er. Denn alle wüssten, was zu tun ist, „um diese Pandemie endlich hinter uns zu lassen“. „Wer jetzt immer noch zögert, sich impfen zu lassen, den will ich heute ganz direkt fragen: Was muss eigentlich noch geschehen, um Sie zu überzeugen?“, fragte Steinmeier, der am Freitag seine dritte Impfung gegen das Virus erhalten hatte.

11:18 Uhr – Mehrheit der Bundesbürger vertraut deutschen Kliniken und Ärzten

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger hat einer aktuellen Umfrage zufolge Vertrauen in die deutschen Kliniken und die dort tätigen Ärzte. Mit 79 Prozent sei dieser Zahl sogar größer als vor der Corona-Pandemie, teilte die Kaufmännische Krankenkasse mit. 2019 hätten 68 Prozent Vertrauen in die Klinikärzte bekundet. Die Kasse hatte das Meinungsforschungsinstitut forsa mit der Erhebung beauftragt. Dazu wurden den Angaben zufolge bundesweit 501 Eltern von Kindern bis zu 12 Jahren sowie insgesamt 1.376 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren vom 27. Juli bis 12. August 2021 repräsentativ befragt.

11:15 Uhr – Experten raten zu Auffrischungsimpfungen bei krebskranken Menschen

Auch Krebspatienten sollten bevorzugt eine COVID-19-Auffrischungsimpfung erhalten. Dafür plädiert die Corona-Taskforce des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft.

Untersuchungen weisen darauf hin, dass Menschen mit einer Krebserkrankung ein vergleichsweise höheres Risiko für sogenannte Durchbruchsinfektionen aufweisen. „Das gilt insbesondere für Menschen mit Blutkrebs und für Krebskranke, die aktuell eine Krebstherapie erhalten, die das Immunsystem schwächt“, begründete Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, diese Empfehlung.

10:04 Uhr – Kambodscha öffnet Grenzen früher als geplant für Touristen

Kambodscha hat zwei Wochen früher als geplant seine Grenzen für vollständig geimpfte Reisende wieder geöffnet. Besucher können nun auf Quarantäne-Maßnahmen verzichten, wenn sie geimpft sind, maximal 72 Stunden vor der Einreise negativ auf das Coronavirus getestet wurden, und nach der Ankunft erneut negativ getestet werden.

Ministerpräsident Hun Sen zog die ursprünglich für den 30. November geplante Grenzöffnung vor, weil inzwischen 88 Prozent der Kambodschaner vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind.

09:50 Uhr – Ifo-Chef gegen Lockdown und für 2G-Beschränkungen

Ifo-Praesident Clemens Fuest spricht sich gegen einen Lockdown aus. Eher solle es Einschränkungen für Ungeimpfte geben

Ifo-Praesident Clemens Fuest spricht sich gegen einen Lockdown aus. Eher solle es Einschränkungen für Ungeimpfte geben

Quelle: pa/SvenSimon/FrankHoermann/SVEN SIMON

Der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts, Clemens Fuest, plädiert für mehr Tests, mehr Impfungen und eine bessere Nachverfolgung von Ansteckungen, um die vierte Corona-Welle einzudämmen. „Wir sollten keinen Lockdown anstreben, sondern vielmehr 2G- oder 3G-Beschränkungen“, sagte er. Die Gefahr sei groß, dass sich die Intensivstationen vor allem mit nicht geimpften Kranken füllten und Schulen wieder geschlossen würden. „Das hat langfristig extrem hohe wirtschaftliche und soziale Kosten.“

Allein für Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 betrage der coronabedingte Ausfall der Wirtschaftsleistung knapp 325 Milliarden Euro – und das erfasse nur einen kleinen Teil der tatsächlichen volkswirtschaftlichen Kosten.

09:29 Uhr – Arbeitgeberpräsident findet, ohne Impfung oder Test kein Lohnanspruch

In der Debatte über eine 3G-Regel am Arbeitsplatz hat Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger die Folgen für die Beschäftigten deutlich gemacht: „Wer aus Gründen, die er selbst zu vertreten hat, nicht zur Arbeit erscheint, kann für die ausgefallene Arbeit keinen Lohn beanspruchen“, sagte Dulger der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Andernfalls drohte eine Schieflage – „wenn Menschen, die sich Tests und Impfung verweigern, mit bezahlter Freistellung belohnt würden.“

09:11 Uhr – Ampel-Koalition wird Entscheidungen zur Corona-Eindämmung bald treffen, sagt Scholz

SPD-Politiker und Kanzlerkandidat Olaf Scholz kündigt an, dass die Ampel-Partein bald Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen wollen

SPD-Politiker und Kanzlerkandidat Olaf Scholz kündigt an, dass die Ampel-Partein bald Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen wollen

Quelle: REUTERS

Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat nun angekündigt, dass die werdende Ampel-Koalition alle nötigen Entscheidungen gegen die Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland treffen will.

„Wir werden heute weiter gut beraten, das ist glaube ich auf ganz konstruktivem Weg, und ansonsten natürlich parallel dazu beitragen, dass wir all die notwendigen Entscheidungen treffen, damit wir das Infektionsgeschehen gut im Griff behalten und in dieser Woche auch im Bundestag die richtigen Entscheidungen dazu treffen“, sagte Scholz vor der Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP in Berlin.

Am Donnerstag wollen die Ampel-Partner Änderungen des Infektionsschutzgesetzes im Parlament beschließen.

08:23 Uhr – China schließt nach Corona-Fällen Uni-Campus

Nach einem Corona-Ausbruch an einer Universität im Nordwesten von China haben die Behörden fast 1500 Studenten unter Quarantäne gestellt. Die Studenten durften ihre Wohnheime und Hotelzimmer in der Stadt Dalian nicht verlassen, wie die Behörden mitteilten. Alle Seminare fanden online statt, Mahlzeiten wurden in die Zimmer geliefert.

Die Anweisung wurde herausgegeben, nachdem an der Universität Zhuanghe mehrere Dutzend Corona-Fälle gemeldet worden waren. Hunderte Studenten wurden zur Beobachtung in Hotels untergebracht.

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08:03 Uhr – CDU-Politiker von Stetten gegen Wiedereinführung von Homeoffice-Pflicht

Aus der Union kommt heftige Kritik an einer möglichen Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht. Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion im Bundestag, Christian von Stetten, sagte der „Augsburger Allgemeinen“, eine erneute Homeoffice-Pflicht „wäre das falsche Signal für eine sich langsam wieder normalisierende Wirtschaft“. Eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz sei „ein sinnvollerer Ansatz, der Schutz bietet und den Wirtschaftskreislauf nicht unnötig hemmt.“

07:25 Uhr – Grünen-Fraktionsvize hält Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte für notwendig

Der stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Oliver Krischer, spricht sich für Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte aus. Er glaube, dass dies „unbedingt notwendig“ sei, sagte Krischer im ZDF angesprochen auf Medienberichte, wonach die Ampel-Parteien bei der geplanten Änderung des Infektionsschutzgesetzes deutliche Verschärfungen anstreben. Es müsse wichtig sein, dass der größere Teil der Bevölkerung, der sich habe impfen lassen und seinen Beitrag leiste, weiter am Leben teilnehmen könne, „und dass hier keine Lockdown-Maßnahmen, die alle betreffen werden, nötig sind“.

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Darum sei „die adäquate Maßnahme“, dass Ungeimpfte mit Kontaktbeschränkungen rechnen müssten, „da, wo das notwendig ist“. Das werde man aber sicher nicht in ganz Deutschland machen müssen, sondern abhängig vom Infektionsgeschehen.

07:08 Uhr – Inzidenz in Bayern bei mehr als 500

Mehr als ein Drittel der bundesweit registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Bayern gemeldet worden. Genau 8629 Neuinfektionen gab das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat an. In ganz Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 23.607 Ansteckungen. Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 525,7. Bundesweit lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen bei 303 – ein Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 43 Todesfälle verzeichnet – 13 davon in Bayern.

07:00 Uhr Lauterbach warnt vor flächendeckender Überlastung der Kliniken Anfang Dezember

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet Anfang Dezember mit einer flächendeckenden Überlastung der Kliniken. „Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das sei jetzt schon kaum mehr abzuwenden. Damit die Maximalbelastung nicht zum flächendeckenden Kollaps führe, seien jetzt drastische Maßnahmen nötig.

„Ungeimpfte sollten nur noch Zugang zu ihrem Arbeitsplatz, zu Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken haben.“ Das sei die einzige Möglichkeit, wieder Kontrolle über die Infektionslage zu bekommen.

07:00 Uhr – In Thüringen Tausende Behandlungen wegen chronischer Erschöpfung

Arztpraxen in Thüringen haben bereits in den Jahren vor der Corona-Pandemie jährlich mehrere Tausend ambulante Behandlungen von Patienten mit chronischen Erschöpfungssyndrom abgerechnet. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Landtagsanfrage der FDP hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach wurden in den Jahren 2017 rund 3700 ambulante Behandlungen abgerechnet, 2018 knapp 4200 und 2019 knapp 4900. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren es gut 5100. Zahlen zur stationären Behandlung betroffener Patienten im Freistaat lieferte das Ministerium in seiner Antwort nicht.

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Steigende Infektionszahlen

06:00 Uhr – NRW-Ministerpräsident Wüst verteidigt Karnevalsfeiern in Köln

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Zulassung der Karnevalsfeiern in Köln am 11. November verteidigt. Die Politik müsse auch die Akzeptanz staatlichen Handelns im Blick haben, sagte er dem „Kölner Stadtanzeiger“. „Deshalb war die Entscheidung in Köln, den Karnevalsauftakt unter 2G Bedingungen stattfinden zu lassen, richtig.“

Gleiches gelte nun auch mit Blick auf den Straßenkarneval im nächsten Frühjahr. „In Nordrhein-Westfalen sind überdurchschnittlich viele Menschen geimpft“, sagte Wüst. „Mit diesem wichtigen Fortschritt kann man nicht einfach denen, die mit ihrer Impfung sich, ihre Lieben und die Gesellschaft schützen, weiterhin alles verbieten.“

05:00 Uhr – Laut Virologe Streeck werden wir nicht um Kontaktbeschränkungen herumkommen

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage braucht es nach Ansicht des Bonner Virologen Hendrik Streeck auch wieder eine Einschränkung von Kontakten. „Wir werden nicht darum herumkommen, dass wir in gewisser Weise wieder Kontaktbeschränkungen haben werden und dass man Großveranstaltungen in dieser Form vielleicht nicht mehr durchführen kann – oder wenn, dann nur unter strengen Auflagen“, sagte der Direktor des Virologie-Instituts der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Eine Möglichkeit sei die Durchführung von Veranstaltungen mit einem PCR-Test für Ungeimpfte und einen Antigen-Schnelltest für Geimpfte und Genesene.

Bereits im Juni und Juli habe die Mehrheit der Experten gesagt, dass im Herbst hohe Fallzahlen zu erwarten seien. „Das war also mit Ansage.“ Viele hätten auch Vorschläge gemacht wie man sich darauf vorbereiten könne und welche Maßnahmen man in bestimmten Bereichen bräuchte. „Nur hat man das leider nicht umgesetzt.“ Streeck machte zudem deutlich, dass sich auch Geimpfte mit dem Coronavirus infizieren und es übertragen können. „Es ist in diesem Herbst und Winter trügerisch zu glauben, dass ein Geimpfter sich nicht infizieren kann und das Virus nicht an seine Großmutter weitergeben kann, die vielleicht noch keine Booster-Impfung bekommen hat.“ Der Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ sei noch nie richtig gewesen, auch wenn es am Anfang vielleicht so ausgesehen habe. „Alle Menschen sind Teil dieser Pandemie.“

04:02 Uhr – Inzidenz über 300

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 23.607 neue Positiv-Tests. Das sind 8094 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche, als 15.513 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchststand von 303,0 von 289,0 am Vortag.

Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 43 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.715. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als fünf Millionen Corona-Tests positiv aus.

04:00 Uhr –FDP zögert bei Homeoffice-Pflicht

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen die Pflicht zum Homeoffice wieder einführen. Doch die FDP, die mit SPD und Grünen über eine Regierungskoalition verhandelt, ist bislang nicht überzeugt. „Der Weg aus der Krise ist und bleibt Impfen und Testen. Die Frage einer Angebotspflicht für Homeoffice werden wir ergebnisoffen neu evaluieren“, sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer zur „Augsburger Allgemeinen“. „Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme schließen wir nicht pauschal aus.“ Die Grünen befürworten den SPD-Plan. „Mit einem möglichst verbindlichen Home-Office-Gebot in Betrieben und der öffentlichen Verwaltung können wir alle dazu beitragen, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Nur wer zwingende betriebsbedingte Gründe dagegen vorbringen kann, sollte ausgenommen werden. Zudem sollte die 3G-Regel am Arbeitsplatz angewandt werden.“

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02:22 Uhr – Weltärztebund-Chef Montgomery warnt vor tödlichem Corona-Winter

Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen fordert der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine Verlängerung der epidemischen Lage. „Wir haben weiterhin eine Pandemie nationalen Ausmaßes. Es ist absurd, angesichts von Inzidenzen um die 300 von einer Aufhebung sprechen zu wollen“, sagte Montgomery der Zeitung „Rheinische Post“. „Der Winter wird kalt. Es liegt an uns, dass er nicht auch noch bitter und tödlich wird.“

Wer sage, ‚keine Impfpflicht und nie wieder Lockdown‘, der habe die Epidemiologie des Virus nicht verstanden und spiele ihm in die Hände. Noch könne es aber gelingen, den Trend der vierten Welle zu brechen. „Eine Impfpflicht überall dort, wo Menschen eine Garantenstellung gegenüber Schutzbefohlenen haben, also im Altenheim, im Krankenhaus oder in der Schule. Wer das nicht will, kann dort nicht arbeiten.“ Zudem plädierte er für eine Informationspflicht des Arbeitnehmers an den Arbeitgeber bezüglich des Impfstatus. „Wie sollen Arbeitgeber Schichtpläne, Bürobesetzung und Schalterdienste regeln, wenn sie nicht einmal wissen dürfen, wer geimpft oder genesen und wer völlig ungeschützt in ihren Diensten steht?“ Wer sich nicht impfen lasse, spiele mit dem eigenen Leben – und dem vieler anderer.

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02:00 Uhr – Ärztegewerkschafterin Johna kritisiert politische Versäumnisse

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, kritisiert politische Versäumnisse im Kampf gegen die vierte Corona-Welle und rät zur schnellen Entlastung von Krankenhäusern, planbare Operationen zu verschieben. „Wir hätten viel besser vorbereitet sein können. Es hat ja an Warnungen aus der Wissenschaft nicht gefehlt“, sagte Johna der Zeitung Rheinische Post„. „Alle, die in dieser Zeit und im Spätsommer vor einer Verschärfung der Lage gewarnt haben, wurden nicht ernst genommen, Warnungen wurden als Panikmache abgetan. Dringliche Hinweise wurden inmitten des Wahlkampfs überhört, weil sie offensichtlich politisch unerwünscht waren.“

Es komme nun darauf an, möglichst stringent und zielgerichtet zu handeln. „Das Einzige, was jetzt zu schnellen Entlastungen führt, ist, planbare Eingriffe zurückzustellen, um zusätzliches Personal für die Unterstützung der Intensivstationen freizubekommen.“ Das müsse entsprechend gegenfinanziert sein, sonst werde es nicht in dem erforderlichen Umfang passieren. „Die Überlastung der Krankenhäuser wird noch für mindestens zwei bis drei Wochen weiter zunehmen. Das können wir aus den heutigen Inzidenzen ablesen. Deswegen ist jetzt zügiges politisches Handeln erforderlich.“ Es sei falsch, möglicherweise notwendige Instrumente von vornherein auszuschließen.

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01:45 Uhr – Wirtschaftsvertreter kritisieren die Pläne zur Homeoffice-Pflicht

Wirtschaftsvertreter kritisieren die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), angesichts steigender Fallzahlen die Homeoffice-Pflicht wieder einzuführen. Der Vorschlag sei Ausdruck der Planlosigkeit der Corona-Politik, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Mehrzahl der Mittelständler habe längst individuelle betriebliche Lösungen gefunden. Eine Verpflichtung zum Homeoffice erschließe sich auch nicht, wenn in Unternehmen generell die 3G-Regel gelten solle. „Für ganze Branchen, etwa im Einzelhandel oder in Handwerksbetrieben war und ist Homeoffice ohnehin nicht praktikabel.“

01:30 Uhr – Lauterbach rechnet Anfang Dezember mit einer flächendeckenden Überlastung der Kliniken

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet Anfang Dezember mit einer flächendeckenden Überlastung der Kliniken. „Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das sei jetzt schon kaum mehr abzuwenden. Damit die Maximalbelastung nicht zum flächendeckenden Kollaps führe, seien jetzt drastische Maßnahmen nötig. „Ungeimpfte sollten nur noch Zugang zu ihrem Arbeitsplatz, zu Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken haben.“ Das sei die einzige Möglichkeit, wieder Kontrolle über die Infektionslage zu bekommen.

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Die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Mitglieder der Bundeswehr scheiterte bislang offenbar am internen Widerstand der Truppe. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe diesen Schritt „bereits im Frühjahr“ und „mit Nachdruck“ gefordert, sagte ein Ministeriumssprecher den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch bis heute fehle die nötige Zustimmung interner „Beteiligungsgremien“.

Bisher müssen sich nur Soldaten im Auslandseinsatz gegen Covid-19 impfen lassen. Nach Informationen der Funke-Zeitungen entschied das Kommando Territoriale Aufgaben zudem am Mittwoch, dass künftig nur noch geimpfte Soldaten Amtshilfe in Gesundheitsämtern, Impfzentren oder Krankenhäusern leisten sollten. Das sei auch richtig so, sagte Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, den Funke-Zeitungen. „Wir wollen schließlich Menschen helfen und nicht gefährden“. Sensburg spricht sich auch eine generelle Impfpflicht in der Truppe aus.

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01:00 Uhr – Messewirtschaft in Sorge vor erneutem Veranstaltungsverbot

Angesichts steigender Corona-Zahlen sorgt sich die Messewirtschaft vor einem erneuten Veranstaltungsverbot. Aussteller, Besucher und Veranstalter seien zutiefst verunsichert, sagte Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Messewirtschaft Auma den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach Auma-Angaben seien im laufenden Jahr über zwei Drittel der 380 geplanten Messen aus dem Programm genommen worden. Seit Beginn der Pandemie sei der Branche ein Schaden von über 43,5 Milliarden Euro entstanden. „Allein die jüngste Empfehlung des Robert Koch-Instituts, pauschal jegliche Veranstaltungen abzusagen, ist bei einer Impfquote von wenigstens 78 Prozent der Erwachsenen kaum mehr nachvollziehbar.“

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Professor Reinhold Förster

00:00 Uhr – Bundesärztekammer weist auf schwere Versäumnisse bei Auffrischungsimpfungen hin

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, weist auf schwere Versäumnisse bei Auffrischungsimpfungen hin. „Wir haben bei den Booster-Impfungen zwei bis drei Monate Zeit verloren“, sagte Reinhardt WELT laut Vorabbericht. „Es war abzusehen, dass die Booster-Impfungen für die Hausärzte neben der Influenza-Impfung und der Versorgung der saisonalen Infekte eine große logistische Herausforderung darstellen würden.“ Die niedrigschwelligen Impfzentren hätten von Anfang an in Teilen bestehen bleiben müssen. „So zu tun, als wäre es ein Klacks, alle Booster-Impfungen ausschließlich in den Arztpraxen durchzuführen, ist definitiv falsch.“

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