Ukraine-News: Ex-Kremlchef Medwedew verspottet Scholz für Kiew-Reise

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat die gemeinsame Kiew-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi als nutzlos kritisiert. „Die europäischen Fans von Fröschen, Leberwurst und Spaghetti lieben es, Kiew zu besuchen“, schrieb Medwedew auf seinem Twitter-Account. „Mit null Nutzen.“

Die Politiker müssten mit dem Zug reisen wie vor 100 Jahren. Sie stellten der Ukraine eine EU-Mitgliedschaft und „alte Haubitzen“ in Aussicht, meinte Medwedew, der mittlerweile stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist. „Das ist alles gut. Aber es wird die Ukraine nicht näher in Richtung Frieden bringen. Die Uhr tickt.“ Scholz, Macron und Draghi waren in der Nacht nach Kiew gereist, um sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen.

Medwedew war zwischen 2008 und 2012 Kremlchef. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine äußerte er sich bereits vielfach abfällig über das Nachbarland sowie über westliche Staaten. Erst am Mittwoch hatte er in einem Beitrag im sozialen Netzwerk Telegram das Fortbestehen der Ukraine als souveräner Staat infrage gestellt.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

14:16 Uhr – Selenskyj dankt für Solidarität des EU-Quartetts

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den vier Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland, Italien und Rumänien zu ihrem Besuch für Solidarität mit seinem Land gedankt. „Wir wissen Ihre Solidarität mit unserem Land und unserem Volk sehr zu schätzen“, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

14:02 Uhr – Russische Zentralbankerin erwartet langfristige Folgen der Sanktionen

Die russische Zentralbankchefin Elvira Nabiullina hat Hoffnungen auf eine Rückkehr zu wirtschaftlichen Verhältnissen in ihrem Land wie vor Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine gedämpft. „Es ist für jeden offensichtlich, dass es nicht so sein wird wie zuvor“, sagte Nabiullina am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg. „Die äußeren Bedingungen haben sich in der Tat für lange Zeit verändert, wenn nicht für immer.“

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben zahlreiche Staaten Russland mit Wirtschaftssanktionen belegt und arbeiten daran, sich von russischen Energieexporten unabhängig zu machen. Die wichtigsten russischen Banken sind vom Swift-System zum Datenabgleich zwischen Banken bei internationalen Zahlungen ausgeschlossen worden. Hunderte Unternehmen aus dem Ausland haben ihre Geschäfte in Russland ausgesetzt oder sich ganz zurückgezogen. Die Folgen des Ganzen sind noch nicht vollständig absehbar.

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EURO Coin, Close-up at sunset Getty ImagesGetty Images

12:59 Uhr – Selenskyj empfängt Scholz und weitere EU-Politiker zum Arbeitsessen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sind erstmals in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Selenskyj empfing Macron und Scholz sowie den italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und den rumänischen Präsidenten Klaus Johannis am Donnerstagmittag im ukrainischen Präsidentenpalast. Die Politiker traten kurz vor die Kameras, der ukrainische Präsident wie üblich in einem kakifarbenen T-Shirt, die übrigen in Anzug und Krawatte.

12:51 Uhr – Großbritannien sanktioniert russische Kinderrechtsbeauftragte

Die britische Regierung verhängt Sanktionen gegen die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wegen zwangsweiser Überstellung und Adoption ukrainischer Kinder. Die Strafmaßnahmen zielten auf Täter und Verantwortliche im Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin, „die unsägliches Leid über die Ukraine gebracht haben, einschließlich der erzwungenen Verlegung und Adoption von Kindern“, erklärt die britische Außenministerin Liz Truss. Die britischen Sanktionen umfassen auch Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Ihm wird Unterstützung und Billigung des Krieges gegen die Ukraine vorgeworfen.

12:09 Uhr – Russland ist bereit zur Wiederaufnahme von Friedensgesprächen

Russland ist nach eigenen Angaben bereit, Friedensgespräche mit der Ukraine wieder aufzunehmen. Man habe aber noch keine Antwort auf die jüngsten russischen Vorschläge erhalten, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Verhandlungsführer Wladimir Medinski. Für die mangelnden Fortschritte sei die Regierung in Kiew verantwortlich.

11:50 Uhr – EU-Parlamentspräsidentin fordert „klares Signal“ für Zukunft der Ukraine

Vor der Entscheidung über die Beitrittsperspektive der Ukraine hat EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ein „klares Signal“ für die Zukunft des Landes in Europa gefordert. Es müsse politisch klargestellt werden, dass die Ukraine „zu unserer europäischen Familie“ gehöre, sagte die konservative Politikerin dem „Handelsblatt“ vom Donnerstag. Auch an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gerichtet äußerte sie die Hoffnung auf Unterstützung für einen Status als EU-Beitrittskandidat.

11:47 Uhr – Scholz verurteilt „Brutalität“ des russischen Angriffskriegs

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im teils zerstörten Kiewer Vorort Irpin die „Brutalität“ des russischen Angriffskriegs verurteilt. Scholz sprach am Donnerstag von sinnloser Gewalt. Es seien unschuldige Zivilisten getroffen und Häuser zerstört worden. Es sei eine ganze Stadt zerstört worden, in der es überhaupt keine militärischen Strukturen gegeben habe. „Das sagt sehr viel aus über die Brutalität des russischen Angriffskriegs, der einfach auf Zerstörung und Eroberung aus ist.“ Die Zerstörungen in Irpin seien ein „ganz wichtiges Mahnmal“ dafür, dass etwas zu tun sei.

11:21 Uhr – Separatisten kündigen Korridor für Chemiefabrik Asot an

Von Russland unterstützte Separatisten kündigen erneut einen humanitären Korridor in der schwer umkämpften Stadt Sjewjerodonezk in der Ost-Ukraine an. Der Separatistenführer Leonid Pasetschnik wird von der Nachrichtenagentur Interfax mit den Worten zitiert, man werde den Korridor wieder öffnen, damit Zivilisten die Chemiefabrik Asot verlassen könnten. Dort würden Hunderte Zivilisten zum Schutz vor den Kämpfen ausharren.

11:13 Uhr – Litauen liefert Ukraine gepanzerte Fahrzeuge

Die Ukraine hat aus Litauen gepanzerte Fahrzeuge als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Mit der Übergabe von Mannschaftstransportern des Typs M113 sei eine Lieferung im Wert von etwa 15,5 Millionen Euro abgeschlossen worden, teilte die litauische Armee am Donnerstag in Vilnius mit. Zuvor hatte das EU- und Nato-Mitglied bereits zehn Minenräum-Geländefahrzeuge und zehn Lkw zur Verfügung gestellt.

11:10 Uhr – Scholz besucht Kiewer Vorort Irpin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach seiner Ankunft in der Ukraine zunächst nach Irpin gereist. Gemeinsam mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi besuchte er am Donnerstagmorgen den Kiewer Vorort, der wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen zum Symbol des russischen Angriffskrieges in der Ukraine geworden war, wie AFP-Reporter berichteten. Begleitet wurden die drei Staats- und Regierungschefs vom rumänischen Präsidenten Klaus Johannis und einem großen Sicherheitsaufgebot.

10:33 Uhr – Milliarden-Loch bei Finanzhilfen für die Ukraine

Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) stocken die finanziellen Hilfen für die Ukraine. „Der Internationale Währungsfonds schätzt eine Finanzlücke von 5 Milliarden Euro pro Monat, seit Juni entspricht das also mehr als 15 Milliarden Euro an benötigten externen Finanzhilfen“, sagte IfW-Forschungsdirektor Christoph Trebesch am Donnerstag. „Neben Waffen wird finanzielle Hilfe zunehmend dringlich für die Ukraine.“ Zuvor hatte die „Welt“ über Berechnungen des Instituts berichtet.

10:28 Uhr – Gazprom verringert Gaslieferung durch Pipeline wie angekündigt

Der russische Energiekonzern Gazprom hat wie angekündigt in der Nacht zum Donnerstag seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream weiter reduziert. Wie aus im Internet veröffentlichten Transportdaten des Pipelinebetreibers Nord Stream hervorgeht, sank die Gasmenge von Mittwochabend, 23.00 Uhr an. Am Morgen, zum Beginn des sogenannten Gastages um 6 Uhr, lag die stündliche Liefermenge bei rund 2,6 Millionen Kubikmeter (29 Millionen Kilowattstunden), von 8 bis 9 Uhr flossen den Angaben nach rund 2,7 Millionen Kubikmeter (30 Millionen Kilowattstunden). Hochgerechnet auf 24 Stunden entspricht dies in etwa den von Gazprom angekündigten 40 Prozent der technischen Kapazität.

09:50 Uhr – Ukrainischer Botschafter Melnyk erwartet „Bahnbrechendes“ von Scholz-Besuch

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu dessen Besuch in Kiew zu weitreichenden Zusagen bei Waffenlieferungen aufgefordert. „Die Ukrainer erhoffen sich, dass der bevorstehende Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz nicht nur von symbolischer Bedeutung, sondern bahnbrechend sein wird“, sagte Melnyk der Online-Ausgabe der „Rheinischen Post“. Die militärische Hilfe Deutschlands müsse „auf ein qualitativ neues Niveau“ gehoben werden.

Es sei „ganz wichtig, dass der deutsche Regierungschef mit eigenen Augen die Verwüstungen der russischen Aggression sieht, mit Kriegsopfern spricht“, sagte Melnyk. Er müsse „die Dringlichkeit“ erkennen, „warum die Ukraine mit voller Kraft viel stärker und umfangreicher mit schweren Waffen unterstützt werden muss“. Kiew erwarte vor allem, dass Scholz endlich grünes Licht für die erbetenen 88 Leopard-1-Kampfpanzer und 100 Marder-Schützenpanzer gebe.

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Zudem solle Scholz schwere Waffen aus den Beständen der Bundeswehr freigeben. Dies würde „die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik nicht schmälern“, sagte Melnyk. „Nichts steht im Weg, dass Deutschland einen erheblichen Teil von eigenen 800 Transportpanzern Fuchs, 325 Leopard-2-Panzern oder 380 Marder-Panzern der ukrainischen Armee zur Verfügung stellt, um die russischen Truppen zu zerschlagen.“

Mittelfristig braucht die Ukraine nach Worten von Melnyk auch deutsche U-Boote, Korvetten, Patrouillen- und Kampfboote, „um die lange Schwarzmeerküste zu verteidigen und russische Überlegenheit auf See zu eliminieren“. Dies würde auch die Ernährungssicherheit garantieren.

09:48 Uhr – Frankreich setzt auf militärischen Sieg der Ukraine

Frankreich setzt sich diplomatischen Kreisen zufolge für einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland ein. Ein solcher Sieg solle die territoriale Integrität der Ukraine wiederherstellen, sagt ein französischer Dipolmat. Dazu gehöre auch die 2014 von Russland annektierte Krim. Es sei aber Sache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, zu definieren, wie ein militärischer Sieg aussehen könne.

09:44 Uhr – Nach Ankunft von Scholz Luftalarm in Kiew

Kurz nach der Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag in Kiew ist in der ukrainischen Hauptstadt Luftalarm ausgelöst worden. Das bestätigte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Gemeinsam mit Scholz waren auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi in Kiew eingetroffen.

09:41 Uhr – Schwere Gefechte im Donbass

In der Ostukraine liefern sich ukrainische und russische Truppen weiter schwere Kämpfe in den Gebieten Luhansk und Donezk. In Richtung der Stadt Bachmut gebe es russische Angriffe „zur Verbesserung der taktischen Lage“, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag bei Facebook mit. Unter Artilleriebeschuss stünden die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka. Schwere Kämpfe gebe es auch bei der Separatistenhochburg Donezk. Auch in Richtung von Slowjansk gebe es Angriffsbemühungen der Russen.

09:22 Uhr – Bürgermeister Klitschko freut sich über Scholz-Besuch in Kiew

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat sich erfreut über den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in der ukrainischen Hauptstadt gezeigt. „Ich bin als Bürgermeister glücklich und stolz, dass der deutsche Bundeskanzler zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten und dem italienischen Regierungschef unsere Stadt besucht“, sagte Klitschko der „Bild“. „Das ist ein Zeichen großer Unterstützung in einer Zeit, in der es immer noch ein Risiko ist, Kiew zu besuchen, denn es können weiter jederzeit Raketen einschlagen.“

08:47 Uhr – Scholz, Macron und Draghi in Kiew eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der französische Präsident Emmanuel Macron und der italienische Regierungschef Mario Draghi sind in Kiew eingetroffen. Die Staats- und Regierungschefs erreichten die ukrainische Hauptstadt mit dem Zug am Donnerstag gegen 09.30 Uhr (Ortszeit), wie AFP-Reporter berichteten. Es ist der erste Besuch der drei Politiker in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar.

08:35 Uhr – Russland will Atomwaffen-Gespräche mit USA führen

Russland warnt vor weiteren Spannungen mit den USA und fordert neue Gespräche über eine Atomwaffenkontrolle. Russland und die Vereinigten Staaten befänden sich derzeit an einem „sehr, sehr heißen Punkt der Konfrontation“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Beide Seiten müssten wieder über eine Verlängerung des Start-Vertrags zur Begrenzung strategischer Atomwaffen sprechen. Dies sei wichtig für die globale Sicherheit. Russlands Militäreinsatz in der Ukraine sei kein Grund, auf einen Dialog darüber zu verzichten.

06:34 Uhr – Netzagentur-Chef malt düsteres Gas-Szenario

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, will den Druck auf private Haushalte und Firmen erhöhen, Gas zu sparen. „Im Mietrecht gibt es Vorgaben, wonach der Vermieter die Heizungsanlage während der Heizperiode so einstellen muss, dass eine Mindesttemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius erreicht wird. Der Staat könnte die Heizvorgaben für Vermieter zeitweise senken. Darüber diskutieren wir mit der Politik“, sagte Müller der „Rheinischen Post“.

Es sei wichtig, so viel Gas zu sparen wie möglich, um über den nächsten Winter zu kommen. Unternehmen sollen mit Prämien zum Gassparen animiert werden. „Wir möchten Mechanismen etablieren, um Unternehmen, die freiwillig Gaskontingente abtreten, mit einer Prämie zu belohnen. Es ist immer besser, wenn Anpassungen über Preise geschehen als über dirigistische Vorgaben.“

Der Netzagentur-Chef erwartet weitere steigende Gaspreise und kräftige Nachzahlungen. „Schon jetzt haben sich die Gaspreise für private Haushalte gegenüber der Vorkriegs-Zeit vervielfacht. Für Mieter kann es eine böse Überraschung geben, es werden hohe Nachzahlungen fällig werden. Das können schnell mehr als tausend Euro sein, da werden Schockwellen durch das Land gehen. Banken werden ihre Geschäfte mit Ratenkrediten hochfahren, angeschlagenen Firmen droht die Insolvenz.“

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06:25 Uhr – Ukrainer nicht willkommen? Sloterdijk widerspricht Melnyk

Der Philosoph Peter Sloterdijk hat dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk widersprochen, demzufolge sich viele Ukrainer in Deutschland nicht willkommen fühlen. „Das ist, glaube ich, ganz unrichtig“, sagte Sloterdijk der Deutschen Presse-Agentur. „Wir selber haben auch mehrfach Flüchtlinge aufgenommen, und wir kennen Leute, die es ebenfalls getan haben. Wir wissen aus erster Hand, dass Gefühle des Nichtwillkommenseins eher die Ausnahme als die Regel sind. Im Gegenteil, es existiert nach wie vor eine ganz große Welle der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft.“

Philosoph Peter Sloterdijk

Der Philosoph Peter Sloterdijk ist der Meinung, dass sich die Deutschen „in einer erstaunlich eindeutigen Weise als freundliche Gastgeber profiliert“ hätten

Quelle: dpa/Roland Schlager

Melnyk hatte im „Bild“-TV gesagt, die meisten Ukrainer würden längst aus Deutschland zurückkehren. Es seien mehr Menschen, die abreisten als dazukämen. „Und ich glaube, dass Sie sich auch Gedanken machen sollten über die Gründe“, sagte er. „Ich glaube, das ist auch klar für viele Ukrainer, wieso sie keine Lust haben, hier zu bleiben.“ Auf die Frage „Sie fühlen sich nicht willkommen?“ antwortete er: „Nein.“

02:34 Uhr – Selenskyj lobt Kampfmoral ukrainischer Truppen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Kampfmoral der Streitkräfte und den internationalen Rückhalt für sein Land gelobt. In den 112 Tagen des Kriegs habe die ukrainische Armee bewiesen, dass Mut und Weisheit auf dem Schlachtfeld – gepaart mit der Fähigkeit, den Feind taktisch auszumanövrieren – bemerkenswerte Ergebnisse haben könne, erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch.

Dabei habe Russlands Armee den Vorteil, viel mehr Soldaten und Ausrüstung zu haben. „Natürlich tun wir alles, um diesen Vorteil zu überwinden“, sagte Selenskyj. Jeden Tag kämpfe er dafür, dass sein Land die Waffen und Ausrüstung bekomme, die es brauche.

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02:30 Uhr – Bundesnetzagentur besorgt wegen Gazproms Liefersenkung

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigt sich angesichts der sinkenden Gaslieferungen des russischen Unternehmens Gazprom besorgt. „Wir sind sehr wachsam. Dass Gazprom seine Lieferungen durch Nord Stream 1 nun auf etwa 40 Prozent senkt, ist ein Warnsignal und technisch nicht zu begründen. Russland schürt damit leider Verunsicherung und treibt die Gaspreise hoch“, sagt Müller der „Rheinischen Post“.

Wenn Gazprom nun über Wochen nur 40 Prozent des Gases durch Nord Stream 1 liefere, bekomme Deutschland ein Problem. „Das würde unsere Situation erheblich verschlechtern. Über den Sommer könnten wir das vielleicht aushalten, denn die Heizsaison ist ja vorbei. Allerdings müssen wir jetzt zwingend die Speicher füllen, um den Winter zu überstehen – auch mit russischem Gas.“ Auf die Frage, ob er fürchte, dass Russland nun beim Gas-Lieferstopp ernst mache, sagt Müller, dass es bislang in der russischen Logik gelegen habe, Deutschland weiter Gas verkaufen zu wollen. „Aber wir können nichts ausschließen.“

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00:47 Uhr – Türkei zu Organisation von Vierergipfel über Getreide-Exporte aus Ukraine bereit

Die Türkei hat sich bereit erklärt, einen Vierer-Gipfel zur Getreide-Ausfuhr aus der Ukraine zu organisieren. „Wenn Russland eine positive Antwort gibt, wird es einen Vier-Parteien-Gipfel in Istanbul geben“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch. An den Verhandlungen beteiligt werden sollen demnach außerdem die Ukraine und die Vereinten Nationen.

Cavusoglu verwies auf einen Plan der UNO, der die Schaffung sicherer Korridore im Schwarzen Meer vorsehe, um Getreideexporte aus der Ukraine zu ermöglichen. Eine Entminung im Schwarzen Meer wäre für die Einrichtung solcher Korridore laut Cavusoglu nicht nötig.

00:10 Uhr – Hofreiter und Strack-Zimmermann fordern weitere Waffenlieferungen an Ukraine

Vor der angesetzten Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi nach Kiew sprechen sich die FDP-Sicherheitspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), für die weitere Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus.

„Wir müssen bereit sein, jetzt und in Zukunft auch schwere Waffen zu liefern und sollten uns bereits heute damit beschäftigen, was militärisch in den kommenden Monaten geschehen könnte. Jeder Tag zählt“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

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„Eine klare Unterstützung des EU-Kandidatenstatus wäre wünschenswert. Wenn dies von Deutschland, Frankreich und Italien gemeinsam artikuliert wird, wäre das ein starkes Signal“, ergänzte Hofreiter. „Angesichts des brutalen Vorgehens Russlands benötigt die Ukraine außerdem weitere militärische Unterstützung. Auch dafür sollte es möglichst konkrete Zusagen geben.“

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