440 Leichen in Massengräbern entdeckt

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Von: Tobias Utz, Johanna Soll, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Lucas Maier

Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine an. Wladimir Klitschko fordert derweil weitere Panzer. Der News-Ticker am Freitag, 16. September.

+++ 06.40 Uhr: Papst Franziskus hält Waffenlieferungen an die Ukraine für moralisch vertretbar, wenn diese nur der Selbstverteidigung dienen. Das sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Donnerstag auf dem Rückflug von seiner Kasachstan-Reise nach Rom. Auf eine entsprechende Frage antwortete der Pontifex, dass es aber unmoralisch sei, Waffen zu liefern „mit der Absicht, noch mehr Krieg zu provozieren, mehr Waffen zu verkaufen oder alte Waffen loszuwerden“. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte als Teilnehmer eines zweitägigen Religionstreffens in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan die Weltgemeinschaft zu größerem Einsatz für den Frieden aufgefordert. Auch müsse mit einem Aggressor wie Russland der Dialog gesucht werden.

Ein Massengrab von ukrainischen Soldaten und unbekannten verscharrten Zivilisten wurde im Wald der kürzlich zurückeroberten Stadt Isjum gefunden. © Evgeniy Maloletka/dpa

News zum Ukraine-Krieg: Massengräber in Isjum entdeckt

Update vom Freitag, 16. September, 01.30 Uhr: In der von den ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Isjum (Region Charkiw) wurden übereinstimmenden Medienberichten zufolge Massengräber gefunden. Das berichtet sowohl der britische TV-Sender Sky als auch das ukrainische Nachrichtenportal Nexta unter Berufung auf behördliche Angaben. Die Informationen erinnern an das vor Monaten bekannt gewordene Massengrab in Butscha nahe Kiew. Es sorgte international für Reaktionen.

Insgesamt wurden in den Massengräbern in Isjum offenbar 440 Leichen gefunden. Sie sollen in den kommenden Tagen forensisch untersucht werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte in einer TV-Ansprache die Taten: „Wir wollen, dass die Welt weiß, was die russische Besatzung verursacht hat.“ Von behördlicher Seite hieß es, dass man bereits am Freitag erste forensische Ergebnisse erwarte.

+++ 20.40 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil würdigte die angekündigte Lieferung weiterer schwerer Waffen der Bundeswehr in die Ukraine als „wichtigen Beitrag“. Bei einer Parteiveranstaltung am Donnerstag in Oldenburg äußerte er sich jedoch zurückhaltend, was die Lieferung moderner Kampfpanzer in die Ukraine angeht: „Es gibt eine Entscheidung mit den Alliierten zusammen, dass kein Land gerade Kampfpanzer westlicher Art liefert.“ Jedoch werde der Kriegsverlauf weiter genau beobachtet, um zu schauen, welche nächsten Schritte eingeleitet werden könnten. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte dagegen weitere Unterstützung für die Ukraine an: „Wir helfen mit schwerem militärischem Gerät, mit Munition, mit der Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten, denn ihr Kampf ist auch unser Kampf“, sagte Scholz am Donnerstagabend in Potsdam. Dort wurde der Medienpreises M100 Media Award an Ex-Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko stellvertretend, für das ukrainische Volk verliehen. Deutschland werde diese Unterstützung gemeinsam mit den internationalen Partnern aufrechterhalten – „verlässlich und so lange wie nötig“, sagte Scholz.

Der Kanzler erinnerte dabei an die bisherigen Waffenlieferungen. Diese seien entscheidend für die jüngsten Erfolge der ukrainischen Armee gewesen, so Scholz. Die Waffen seien sehr relevant für die derzeitige Offensive und hätten dazu beigetragen, dass sich das Kriegsgeschehen wendet.

News zum Ukraine-Krieg – Wladimir Klitschko fordert Panzer aus Deutschland: „Der Westen bewegt sich viel zu langsam“

+++ 20.02 Uhr: Ex-Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) eindringlich aufgefordert, bei Waffenlieferungen an die Ukraine rasch mehr zu tun. „Nur mit modernen Waffen, mit moderner Technologie, können wir diesen Krieg stoppen und Russland stoppen“, sagte der 46-Jährige am Donnerstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Deswegen sei es notwendig, dass Leopard-2-Kampfpanzer geliefert würden und auch Schützenpanzer vom Typ Marder. „Der Westen, diese freie Welt, bewegt sich viel zu langsam“, beklagte Klitschko.

Angesichts der Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive betonte Klitschko, sein Land werde weiterkämpfen, solange es gehe. „Unser Wille ist aus Stahl“, sagte er. „Nur bitte nicht wegschauen und nicht weghören, wenn wir nach Hilfe und Unterstützung fragen“ – so, wie es der Westen vor acht Jahren etwa nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland getan habe. Damals habe man „weggehört und weggeschaut, ohne Konsequenzen für Russland“. Werde Russland nicht gestoppt, mache Moskau weiter. „Polen, Ostdeutschland, wer weiß“, warnte er.

Russland kann Ukraine-Offensive offenbar nicht stoppen – Schlechte Soldatenversorgung

+++ 17.15 Uhr: Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, hat erklärt, dass russische Soldaten auf der Flucht aus dem Gebiet eine Energieanlage zerstört haben. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Laut Syniehubov haben deshalb nun rund 5000 Menschen keine Gasversorgung. Seine Angaben sind nicht auf unabhängige Weise prüfbar.

+++ 16.30 Uhr: Die russischen Truppen im Süden und Osten der Ukraine haben offenbar weiterhin Schwierigkeiten die Gegenoffensive der ukrainischen Armee zu stoppen. Das berichtet der US-Sender CNN – und verweist auf Probleme, welche die russischen Streitkräfte bereits seit Invasionsbeginn haben: Dabei ist vor allem die schlechte Versorgungslage der Truppen zu nennen, mehrere Nachschubrouten funktionieren demnach nicht. Zudem fehlt es laut Bericht an einer „effektiven Befehls- und Kontrollstruktur“. Die Angaben des Berichts sind nicht unabhängig prüfbar. Allerdings hatte zuvor bereits ein Militärexperte ähnliche Informationen genannt und von drei Faktoren berichtet, die die Offensive der ukrainischen Armee behindern könnten.

+++ 15.15 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat neue Raketenwerfer-Lieferungen an die Ukraine angekündigt. Zwei Modelle vom Typ „Mars“ sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ „Dingo“ sollen geliefert werden. Zudem beinhaltet das Waffenpaket auch 200 Raketen, wie Lambrecht am Donnerstag in Berlin sagte.

+++ 15.00 Uhr: Die Ukraine kann in Kürze mit weiteren EU-Hilfsgeldern in Milliardenhöhe rechnen. Das EU-Parlament billigte am Donnerstag in Straßburg Kredite über fünf Milliarden Euro. Das Geld soll für den laufenden Betrieb des Staates verwendet werden. Die Darlehen werden durch Garantien der Mitgliedstaaten gestützt, da im EU-Haushalt nach Angaben der EU-Kommission nicht mehr genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Das Geld ist Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets über insgesamt neun Milliarden Euro. Vor der Auszahlung der fünf Milliarden Euro müssen die EU-Staaten noch formell zustimmen. Da es bereits eine politische Einigung der Finanzminister der Staaten gibt, gilt dies jedoch als Formsache. Eine Milliarde Euro aus dem Neun-Milliarden-Paket wurde bereits Anfang August ausgezahlt.

News zum Ukraine-Krieg: Russland warnt USA und Ukraine vor „roter Linie“

+++ 14.30 Uhr: Das russische Außenministerium hat die Lieferungen neuartiger Kollegen von den USA an die Ukraine als das Überschreiten einer „roten Linie“ bezeichnet. Dabei bezog sich eine Sprecherin des Ministeriums laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf Raketen mit großer Reichweite. Die USA würden in einem solchen Fall zu einer „Konfliktpartei“. Die Ukraine verwendet bereits von den USA hergestellte hochbewegliche Artillerieraketensysteme – nur keine von den USA hergestellten Raketen mit größerer Reichweite. Sprecherin Maria Zakharova fügte dem Bericht zufolge hinzu, Russland behalte sich “das Recht vor, sein Territorium zu verteidigen”.

+++ 14.00 Uhr: Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hat laut eigenen Angaben die Leiter der russischen Besatzungstruppen in der Region Charkiw identifiziert. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet, soll es sich dabei um 16 Personen handeln. Elf davon wurden bereits festgenommen, fünf sind flüchtig. Weitere Details wurden nicht genannt.

News zum Ukraine-Krieg: Kadyrow ruft offenbar zu „Selbstmobilisierung“ auf

+++ 13.15 Uhr: Ramsan Kadyrow, tschetschenischer Machthaber, soll die Regionalgouverneure in Russland dazu aufgefordert haben, eine „Selbstmobilisierung“ durchzuführen – und mit der Rekrutierung freiwilliger Kämpfer aus ihren Regionen sowie deren Entsendung in den Ukraine-Krieg zu beginnen. Das berichtet die BBC. „Warten Sie nicht, bis der Kreml das Kriegsrecht ausruft“, sagte er laut Bericht. Kadyrow äußerte sich nach zahlreiche Kreml-treuen Aussagen zuletzt kritisch zur russischen Strategie im Ukraine-Krieg.

+++ 12.00 Uhr: Das russische Militär hat mitgeteilt, dass man einen erneuten Raketenangriff auf die ukrainische Großstadt Kryvyi Rih durchführen werde. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet, forderte der Leiter der örtlichen Militärverwaltung, Oleksandr Vilkul, die Bevölkerung auf, sich in Schutzräumen aufzuhalten. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Informationen sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Vier russische Kampfjets abgeschossen

+++ 10.30 Uhr: Im ukrainischen Luftraum wurden am Donnerstag offenbar vier Kampfflugzeuge der russischen Armee abgeschossen. Das erklärte der ukrainische Generalstab laut einem Bericht des Nachrichtenportals Kyiv Independent. Dabei handelte es sich demnach um drei Kampfjets des Modells „SU-25“ ein ein Flugzeug des Typs „SU-24“. Der allgemeinen Statistik zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg, welche ebenfalls der Generalstab täglich veröffentlicht, zufolge, wurden seit Invasionsbeginn Ende Februar bislang 250 russische Flugzeuge abgeschossen. Der neuesten Meldung nach, sind es nun 254. Die Angaben entstammen einer Kriegspartei und sind somit nicht auf unabhängige Weise prüfbar.

+++ 09.45 Uhr: Die ukrainischen Truppen festigen offenbar ihre Stellung in den zurückeroberten Gebieten, insbesondere in der Region Charkiw. Das geht aus einem Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor. Unter Berufung auf Angaben des Geheimdienstes in London heißt es darin, dass sich die russischen Truppen westlich des Fluss Oskil größtenteils zurückgezogen hätten. Teilweise seien Soldaten panisch geflohen. Die Informationen aus Großbritannien sind nicht unabhängig verifizierbar.

+++ 09.00 Uhr: Nach dem Angriff auf den Staudamm in der Stadt Kryvyi Rih haben die Menschen in der Nacht versucht, die Folgen einzudämmen. Laut Valentyn Reznichenko, Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Dnipropetrowsk, stieg der Wasserstand des Flusses Inhulets in Folge des Angriffs um bis zu zwei Meter an: „Bis jetzt konnten wir es auf 13 cm herunterbringen und es fällt weiter.“ In Folge des gestrigen Angriffs (14. September) wurden 112 Häuser und Höfe überflutet, wie die Ukrajinska Prawda berichtet. In rund 5000 Haushalten der Region fehlt derzeit das fließende Wasser. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

News zum Ukraine-Krieg: Russland versucht weiterhin das Gebiet Donezk zu erobern

+++ 08.45 Uhr: Russland setzt wohl weiterhin alles daran, das Gebiet Donezk vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Dies geht aus einem Bericht des Generalstabs der Ukraine hervor. Die Gefahr von Angriffen bestehen allerdings für das gesamte Gebiet der Ukraine, wie es heißt.

Am Mittwoch (14. September) soll es zu acht Raketenangriffen, 19 Angriffen aus der Luft sowie zu 86 Angriffen mit Mehrfachraketenwerfern gekommen sein, so der Bericht. Der Bericht spricht außerdem davon, dass Russland seine Truppen an den Fronten in Donezk und Saporischschja verstärkt. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben bisher nicht.

+++ 07.45 Uhr: Immer wieder werden im Ukraine-Krieg Kraftwerke attackiert. Am gestrigen Mittwoch (14. September) wurde beispielsweise ein Wasserkraftwerk in der Nähe der Heimatstadt von Präsident Selenskyj angegriffen.

Das Atomkraftwerk Saporischschja soll erneut von einem russischen Angriff getroffen worden sein, wie pravda.ua unter Berufung auf den Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, Anatolii Kurtiev, berichtet. Der Angriff soll für einen Stromausfall gesorgt haben. Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurde bei dem Angriff niemand verletzt.

+++ 07.50 Uhr: In Cherson wird die ukrainische Gegenoffensive fortgesetzt. Die Ukraine fordert die Bevölkerung auf, die befreiten Dörfer zu verlassen, wie Jaroslaw Januschewytsch, der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Cherson, schreibt.

Grund für die Evakuierung ist der weiterhin anhaltende Beschuss durch russische Truppen. Die Zerstörung in den zurückeroberten Orten sei ohne hin bereits verheerend. Demnach sollen in dem Ort Knyazivka alle Häuser zerstört oder beschädigt sein, wie Januschewytsch mitteilt. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Update vom Donnerstag, 15. September, 06.45 Uhr: Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, besuchte am gestrigen Mittwoch (14. September) Truppen im Osten des Landes. Als der 44-Jährige auf dem Weg zurück nach Kiew war, fuhr ein Auto in den Konvoi des Staatschefs. Das berichtet die dpa unter Berufung auf Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow.

Nach einer ersten Untersuchung gab es allerdings schnell Entwarnung, Selenskyj wurde nicht ernsthaft verletzt. Der Fahrer des anderen Unfallwagens allerdings wurde in ein Krankenhaus gebracht. Ermittlungen zu den Unfallumständen laufen.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj zu Besuch an der Front

+++ 22.40 Uhr: Während seines Besuches in der zurückeroberten Stadt Isjum wandte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram an seine Landsleute: „Wir bewegen uns nur in eine Richtung – nach vorne und in Richtung Sieg“, lauteten seine Worte. „Unsere blau-gelbe Flagge weht bereits im befreiten Isjum. Und genauso wird sie in jeder ukrainischen Stadt und in jedem ukrainischen Dorf wehen“, schrieb Selenskyj weiter.

Dieses Versprechen scheint darüber hinaus für den gesamten Süden der Ukraine zu gelten: Der Präsident nannte die russische Annexion der Krim vor acht Jahren eine „Tragödie“ und versicherte, dass seine Truppen die Halbinsel letztendlich zurückerobern würden.

Isjum ist eine der größten Städte, die bei der aktuellen Gegenoffensive der Ukraine von den russischen Truppen zurückerobert wurde. Aus Moskau hieß es, die russischen Truppen hätten mit „massiven Angriffen“ auf die ukrainischen Gebietsgewinne reagiert und dem ukrainischen Militär dabei Verluste zugefügt. Der ukrainische Vertreter für die östliche Donezkregion bestätigte russische Angriffe entlang der gesamten Front.

News im Ukraine-Krieg: Generalstab verzeichnet Erfolge bei Charkiw trotz russischer Angriffe

+++ 22.00 Uhr: Das ukrainische Militär berichtet, der russische Beschuss in der Region Charkiw habe seit den Erfolgen der Gegenoffensive und der Rückeroberung der dort gelegenen Stadt Isjum deutlich nachgelassen. Der Generalstab teilte jedoch auch mit, dass Gebiete in Donezk, insbesondere um Bachmut und Awdijiwka, weiterhin von Russland bombardiert würden. Russische Vorstöße in mehrere Bezirke von Donezk hätten allerdings zurückgedrängt werden können.

Der Generalstab berichtet zudem, dass der russische Beschuss in der Region Saporischschja weit verbreitet sei. Dort würden sich die russischen Streitkräfte den Bemühungen der ukrainischen Streitkräfte bislang erfolgreich widersetzen, Gebiete in Richtung Mykolajiw und Cherson einzunehmen.

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj bleibt trotz Angriff auf Heimatstadt zuversichtlich

+++ 21.00 Uhr: Nach dem Angriff auf Krywyj Rih erklärte Präsident Wolodymyr Selenskjyj, dass ein Wasserkraftwerk am Fluss Ingulez beschädigt worden sei. Er sprach von einem Versuch, seine Heimatstadt unter Wasser zu setzen. Nicht verifizierte Videos zeigten, dass der Wasserstand des Ingulez rasch anstieg. „Alles, was die Besatzer können, ist Panik zu säen, eine Notlage zu schaffen, Menschen ohne Licht, Wärme, Wasser oder Lebensmittel zu lassen“, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Kann uns das brechen? Keineswegs.“

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyjs Heimatstadt unter Beschuss

+++ 20.30 Uhr: Die Infrastruktur der zentralukrainischen Industriestadt Krywyj Rih ist nach Behördenangaben durch den „massiven Raketenangriff“ der russischen Streitkräfte stark beeinträchtigt. Hydrotechnische Anlagen seien schwer beschädigt worden, teilte der Verwaltungschef des Gebietes Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko, mit. Teilweise sei die Wasserversorgung ausgefallen.

Verwaltungschef Resnitschenko sprach von sieben Marschflugkörpern vom Typ Ch-22, die aus der Entfernung von russischen Kampfflugzeugen abgefeuert worden seien. In Kiew war die Rede von acht Raketen. Präsidialamts Vize Kyrylo Tymoschenko sprach von einem Terrorakt, da kritische Infrastruktur geroffen worden sei. Auch die Transportinfrastruktur sei getroffen worden. Angaben über zivile Opfer wurden zunächst nicht veröffentlicht. Krywyj Rih ist die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj.

News im Ukraine-Krieg: UN-Chef Guterres telefoniert mit Putin

+++ 19.15 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres macht sich nach einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin keine Hoffnung auf baldige Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew. „Es wäre naiv zu glauben, dass wir der Möglichkeit eines Friedensabkommens nahe sind“, sagte Guterres in New York.

Zwar seien die Vereinten Nationen bereit, an einer diplomatischen Lösung zu arbeiten, die Chancen dafür seien gegenwärtig aber „minimal“. Die Vereinten Nationen hatten zusammen mit der Türkei erfolgreich zwischen Russland und der Ukraine verhandelt, zumindest was die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer anbelangt.

News zum Ukraine-Krieg: Militär warnt vor russischen Raketenagriffen

+++ 18.25 Uhr: Oleksandr Vilkul, Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, hat die ukrainische Bevölkerung vor einem Raketenangriff russischer Streitkräfte auf die Stadt gewarnt. „Bleiben Sie in den Schutzräumen“, schrieb Vilkul demnach auf Telegram.

Auf Telegram-Kanälen wurden Fotos von einer Rauchsäule am Ort eines der Einschläge in der Stadt veröffentlicht. Vilkul hatte zuvor dazu angehalten, die Angriffe nicht zu filmen und in sozialen Netzwerken zu verbreiten. In der gesamten Ukraine seien Luftschutzsirenen ausgelöst worden, berichtet Ukrainska Pravda.

News zum Ukraine-Krieg: Ukraine will Eroberungen festigen – Russische Truppen zurück?

+++ 17.00 Uhr: Die Ukraine baut Befestigungsanlagen in den befreiten Gebieten, wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet. Premierminister Denys Shmyhal erklärte demnach, dass dies geschehe, um deren Rückeroberung durch russische Truppen zu verhindern.

+++ 15.30 Uhr: In der Region Luhansk kehren die russischen Truppen offenbar in die Stadt Kreminna zurück. Laut Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj, erwecken die Streitkräfte mit ihrer „massiven Präsenz in der Stadt“ diesen Eindruck. Eine Maßnahme der russischen Armee in der Region sei gewesen, die Internetverbindungen abzuschalten, um den Informationsaustausch zu verhindern. Die Angaben des Gouverneurs sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Ukrainische Truppen befreien mehr als 300 Siedlungen

+++ 15.00 Uhr: Seit Beginn der Gegenoffensive haben die ukrainische Truppen offenbar mehr als 300 Siedlungen befreit. Das geht aus einer Analyse des Nachrichtenportals Kyiv Independent hervor. Diese begann demnach am 6. September und betraf insbesondere die Region Charkiw. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.

+++ 14.15 Uhr: Oleksiy Danilov, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, hat die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde rund um das AKW Saporischschja als gescheitert deklariert. „Die Situation hätte sich nur verbessert, wenn die Terroristen ihre Waffen und Sprengstoffe mitgenommen und das Kraftwerk verlassen hätten“, sagte er laut einem Bericht des Nachrichtenportals Kyiv Independent

Update vom Mittwoch, 14. September, 13.45 Uhr: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat am Mittwochmittag die zurückeroberte Stadt Isjum besichtigt. „Der Präsident der Ukraine hat den Soldaten für die Befreiung von ukrainischem Land gedankt und feierlich die ukrainische Flagge über dem Stadtparlament gehisst“, teilte die 25. Separate Luftlandebrigade Sitscheslaw mit einem Statement auf Facebook mit.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Raketenangriffe auf Mykolajiw gemeldet

Erstmeldung vom Mittwoch, 14. September, 13.00 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, hat zahlreiche Angriffe der russischen Truppen vermeldet. In der Nacht hätten die Streitkräfte die Stadt mehrfach bombardiert. Noch am Mittag seien Sicherheitskräfte mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, so Sienkevych. Über Verletzte und Tote ist bislang kaum etwas bekannt. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar. (lm/tu/na/nak mit dpa/AFP)

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