Yoga: Die sieben Chakren und ihre Bedeutung für die Gesundheit

Die sieben Chakren sind nach der Vorstellung der Yoga-Philosophie Energiezentren, die eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Umwelt schaffen. Die altindische Lehre gilt als Modell für ganzheitliche Gesundheit, das inzwischen auch in der westlichen Heilkunde Popularität erlangt hat.

Herkunft des Chakren-Systems

Das Chakra-System ist mehr als 4000 Jahre alt und entstammt der tantrischen Yoga-Lehre aus Indien. Erste Erwähnungen fand die Lehre in der altertümlichen hinduistischen Literatur, den Veden und den Upanischaden. Auch in den “Yoga Sutras”, einer der zentralen Schriften des Yoga, erwähnt Auto Patanjali die Chakren. Vor etwa hundert Jahren kam das Konzept erstmals in den Westen – mit dem 1919 veröffentlichten Buch “The Serpent Power” von Arthur Avalon. Das Chakren-System ist zum Bestandteil einiger Religionen (Buddhismus und Hinduismus) und verschiedener Heilkunde-Traditionen geworden. Beispielsweise stehen die Chakren laut dem “Ärzteblatt” mit den Meridianen, den Energiebahnen des Körpers, in Verbindung, die auch Grundlage der Akupunktur und der chinesischen Medizin sind. Die Chakren als Energiezentren sind heute vor allem ein ganzheitliches Konzept, das den menschlichen Körper und die Psyche mit spirituellen Vorstellungen verbindet.

Chakren als Energie-Räder

Die Chakren-Lehre beschreibt ein allumfassendes Energie-System. Jedes einzelne Chakra gilt als Energiezentrum, das eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Umwelt schafft – quasi ein Portal zwischen der inneren und äußeren Welt. Der Begriff “Chakra” stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt “Rad”. Die einzelnen Chakren werden daher auch als sich drehende Energiewirbel beschrieben. In der Vorstellung der Chakren-Lehre gibt es unzählige Energie-Räder, die den gesamten physischen Körper des Menschen durchdringen. Die sieben Haupt-Energiezentren des Menschen liegen entlang der Wirbelsäule und sind untrennbar miteinander verknüpft.

Chakren als spirituelles System

In der Vorstellung der Yoga-Philosophie schlummert die Lebenskraft des Menschen in Form einer zusammengerollten Schlange – Kundalini genannt – am unteren Ende der Wirbelsäule, wo sich das erste Chakra befindet. Durch yogische Praktiken wie Kundalini-Yoga oder Meditation soll die Lebenskraft erweckt werden und durch die Chakren aufsteigen. Das erste Chakra steht dabei für die materielle Welt und soll den Menschen erden, das siebte Chakra steht für die geistige Welt und die spirituelle Entwicklung. Die Kundalini-Energie soll über die Chakren von unten nach oben klettern, wobei jedes Chakra eine noch höhere Ebene des Bewusstseins darstellt. “Es ist wie eine Leiter, die uns aus der physischen Welt der Materie durch das Wirken des höheren Geistes und der Seele ins Reich des göttlichen Bewusstseins trägt”, beschreibt Homöopathin und Psychotherapeutin Ambika Wauters. Die beiden Pole schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Ziel soll es sein, die zwei Gegensätze, Materie und Bewusstsein miteinander zu verbinden.

Chakren als ganzheitliches Heilsystem

Yoga-Traditionen verbreiten sich zwar immer weiter im Westen, Konzepte wie Kundalini-Schlange und Vorstellungen über das “göttliche Bewusstsein” wirken für viele Menschen jedoch oft befremdlich. Die Idee der Chakren hat im Westen eher als ganzheitliches Heilsystem Popularität erlangt. Jedem Chakra ist ein bestimmter Körper- und Lebensbereich zugeordnet. Die Energie in den Chakren soll sich auf die körperliche Gesundheit– die Zellen, die Organe, das Nerven- und Hormonsystem – sowie die Gefühle und Gedanken des Menschen auswirken können. “Chakren verbinden als integratives System Psyche, Körper und spirituelles Bewusstsein”, schreibt die Autorin und Therapeutin Anodea Judith in ihrem Buch “Easter Body Western Minds”, in dem sie die Bedeutung der Chakren für die ganzheitliche Gesundheit aufzeigt.

Abbildung eines Menschen mit den sieben Chakren

Die sieben Haupt-Chakren mit ihrem jeweiliger Sitz und der jeweiligen Farbe. Das Chakren-System ist ein Modell für den Energiefluss im Menschen.

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So soll das Energie-System in seiner Gesamtheit den Körper, den Geist und die Ebenen der “spirituellen Bewusstwerdung” abbilden. Blockierte Chakren sollen körperliche, geistige oder emotionale Dysbalancen auslösen können. Darüber berichtete auch das “Ärzteblatt“. “Da alle Chakren eng miteinander verbunden sind, wird ein blockiertes Zentrum alle anderen in ihrer Wirkungsweise beeinträchtigen und physisches, emotionales und/oder geistiges Unbehagen hervorrufen”, heißt es in dem Bericht. Ein verschlossenes Chakra kann also gesundheitliche Probleme auf allen Ebenen zur Folge haben. Neben körperlichen und mentalen Aspekten sind jedem Chakra eine Farbe, ein Element, eine Grundfunktion und mehrere Aufgabenbereiche zugeordnet.

Wurzelchakra (Muladhara)

  • Sitz: Zwischen Steißbein und Beckenknochen
  • Element: Erde
  • Farbe: Rot
  • Organ: Darm
  • Grundfunktion: Grundlage des menschlichen Daseins und aller weiteren Entwicklungen, metaphorisch die “Verwurzelung im Leben“
  • Themen: Stabilität, (materielle) Sicherheit, Gesundheit, Überleben, Urvertrauen

Das erste Chakra steht für die Basis des menschlichen Daseins. Vom Wurzelchkara gehen alle weiteren Entwicklungen der Persönlichkeit und der Lebensenergie aus. Dafür benötigt der Mensch laut Therapeutin und Autorin Anodea Judith das Urvertrauen, welches der Mensch in seinen ersten Lebensmonaten erworben haben sollte. Das Wurzelchakra steht für die menschlichen Grundbedürfnisse – Nahrung, Wasser, Schlaf, Sicherheit – und symbolisiert den Drang zur Selbsterhaltung. Daher steht das erste Chakra auch für die körperliche Identität des Menschen: Für die Verbindung zum eigenen Körper sowie die Verbindung des eigenen Körpers zur Außenwelt.

Metaphorisch gesprochen soll das erste Chakra – ganz nach dem ihm zugeordneten Element – den Menschen erden und im Leben verwurzeln. Befindet sich das Chakra in Balance, sollte der Mensch neben dem Urvertrauen in andere Menschen auch Vertrauen in sich selbst spüren und ein gesundes Körperbewusstsein entwickeln. Wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind, sollte sich ein Gefühl von Sicherheit einstellen, sowohl in körperlicher, emotionaler als auch in materieller Hinsicht. Menschen mit ausgeglichenem Wurzelchakra sollten sich dank ihrer soliden Basis standfest und gelassen fühlen – bereit für die weiteren Entwicklungen im Leben.

Frau in der Yoga-Pose Malasana

Malasana, der “Yoga-Squat”, gilt als erdende Haltung, die das Wurzelchakra unterstützt

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Sakralchakra (Svadhisthana)

  • Sitz: Unterhalb des Nabels
  • Element: Wasser
  • Farbe: Orange
  • Organ: Reproduktionsorgane (Prostata, Hoden, Eierstöcke)
  • Grundfunktion: Bewegung
  • Themen: Gefühle und Emotionen, Kreativität, Sexualität und Lust, Genuss, Sinnlichkeit, Wünsche

Das zweite Chakra symbolisiert in der Yoga-Philosophie einerseits die schöpferische Lebenskraft und die kreative Entfaltung eines jeden Menschen. Wenn die Lebensgrundlage (das erste Chakra) gegeben ist, soll der Mensch sein kreatives Potential entfalten können. Zum anderen steht das Sakralchakra für die emotionale Identität und die menschliche Gefühlswelt. Die Energie des zweiten Chakras soll Sensibilität und Gefühlstiefe bringen und damit die Möglichkeit, jede Emotion intensiv zu spüren. Darüber hinaus repräsentiert das Sakralchakra das Grundbedürfnis nach Fortpflanzung und der Wunsch nach sexueller Erfüllung.

Ist das zweite Chakra in Balance, sollte sich eine gewisse Leichtigkeit einstellen: Lebenslust, Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit aus. Menschen mit einem ausgeglichenen Sakralchakra gelten als spontan, offen und flexibel – ihnen wird nachgesagt, dass sie sich schnell an Veränderungen anpassen können. Genau wie das Element Wasser können sie “mit dem Leben fließen”, wie es ein Beitrag des Sportherstellers Decathlon beschreibt.

Solarplexuschakra (Manipura)

  • Sitz: Auf Höhe des Magens
  • Element: Feuer
  • Farbe: Gelb
  • Organ: Leber, Milz, Pankreas
  • Grundfunktion: Transformation
  • Themen: Persönlichkeit, Selbstbewusstsein, Autonomie und Stärke, Motivation, Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Leistungskraft

Die Chakren-Lehre sieht das dritte Chakra als den Sitz der eigenen Persönlichkeit und der persönlichen Identität. Das zentrale Thema des Chakras ist Selbstdefinition – die eigene Rolle und den eigenen Charakter zu entwickeln. Man trete in “Kontakt mit dem authentischen Selbst”, schreibt Chakren-Expertin Anodea Judith. Darüber hinaus steht das dritte Chakra für den Umgang mit sich selbst und den eigenen Gefühlen, woraus ein gesunder Selbstwert erwachsen soll. Die Energie im Solarplexuschakra soll zur persönlichen Stärke werden, die dem Menschen die nötige Kraft verleiht, um Herausforderungen entgegenzutreten. Personen mit einem ausgeglichenen dritten Chakra werden als leistungsfähig, spontan und energiegeladen beschrieben. Ihnen werden starke Nerven und ein unerschütterliches Selbstbewusstsein zugeschrieben. Sie seien sich schlichtweg ihrer eigenen Stärke bewusst – ohne jegliche Arroganz oder Überheblichkeit.

Hezchakra (Anahata)

  • Sitz: Auf Höhe des Herzens
  • Element: Luft
  • Farbe: Grün
  • Organ: Herz
  • Grundfunktion: Liebe
  • Themen: Beziehungen, Respekt, Mitgefühl und Empathie, Offenheit, Toleranz, Herzlichkeit

Das vierte Chakra steht für die soziale Identität des Menschen und soll dessen Beziehungen regulieren – sowohl die Beziehungen zu den Mitmenschen als auch zu sich selbst. Der Zustand des vierten Chakras soll sich demnach auf das Sozialleben und die Verbindungen zu anderen Personen auswirken. Menschen mit einem mangelhaften Herzchakra könnten laut Therapeutin Anodea Judith beispielsweise Probleme haben, sich vollständig zu öffnen und zeigen sich in Beziehungen kritisch, oft auch zynisch statt emphatisch. Menschen mit einem zu aktiven Herzchakra neigen hingegen eher dazu, sich exzessiv um das Wohl anderer Personen zu kümmern und dabei sich selbst zu vernachlässigen.

Menschen mit einem ausgeglichenen Chakra wird ein warmherziger Charakter nachgesagt. Sie haben mit sich selbst Frieden geschlossen und sollen in der Lage sein, tiefe Liebe zu fühlen – für sich selbst und andere. Ist dieser innere Frieden gegeben, solle es leichtfallen, Toleranz und Mitgefühl zu empfinden. Ein Herzchakra, das in Balance ist, könne selbstlos – und in richtigem Maße – Verantwortung für andere übernehmen. Belohnt dafür werde der Mensch mit einem Gefühl von Geborgenheit.

Kehlkopfchakra (Vishuddda)

  • Sitz: Auf Höhe des Kehlkopfes
  • Element: Äther
  • Farbe: helles Blau
  • Organ: Schilddrüse und Stimmbänder
  • Grundfunktion: Kommunikation und Kreativität
  • Themen: Sprache, Wahrheit, Klang, kreativer Ausdruck

Das fünfte Chakra gilt in der Yoga-Philosophie als Zentrum der Kommunikation und Sitz der Wahrhaftigkeit. Darüber hinaus definiert das Kehlkopfchakra die kreative Identität des Menschen. Nach der indischen Lehre entspringt die Kreativität zwar dem zweiten Chakra, Ausdruck findet sie jedoch im fünften Chakra. Dementsprechend sieht die Therapeutin Anodea Judith das Kehlkopfchakra als Tor zwischen der inneren und äußeren Welt, als “Passage zwischen abstrakten Konzepten und dem Ausdruck in der materiellen Welt”: Alle Ideen und Gedanken, die der Mensch hat, soll er durch das fünfte Chakra sichtbar machen können.

Beispielsweise könnte ein Maler eine genaue Vorstellung von einem Gemälde haben. Diese hätte er im zweiten Chakras entwickelt, aber erst durch die Energie des fünften Chakras könne er sein Vorhaben auf die Leinwand bringen. Befindet sich das Chakra in Balance, könne sich der Mensch nicht nur problemlos kreativ ausdrücken, sondern auch sprachlich. Personen mit ausgeglichenem Kehlkopfchakra wird ein ehrlicher Charakter zugeschrieben. Sie sollen immer die Wahrheit sprechen, wobei sie ihre Worte mit Bedacht wählen und sich stets verständlich ausdrücken können.

Stirnchakra (Ajna)

  • Sitz: Zwischen den Augenbrauen („Drittes Auge“)
  • Element: keines
  • Farbe: Indigo-Blau
  • Organ: Hypophyse (Haupt-Drüse für die Steuerung des Hormon-Haushaltes), Hypothalamus (Regulationsstelle zwischen Hormon- und Nervensystem)
  • Grundfunktion: Sehen im höheren Sinne – Illusionen und bestimmte Muster erkennen
  • Themen: Wahrnehmung, Unterscheidungsfähigkeit, Intuition, Erkenntnis, Weisheit, Klarheit, Vision, Fantasie

Das sechste Chakra wird in der Yoga-Philosophie als Sitz des Geistes und des Verstandes gesehen. Zudem steht das “dritte Auge”, wie das Chakra auch genannt wird, für die menschliche Intuition. Die Energie im sechsten Chakra soll es dem Menschen ermöglichen, sich für die Dinge zu öffnen, die außerhalb der sinnlichen Wahrnehmung liegen. Die Intuition soll den Menschen dabei leiten und auf lange Sicht zu einem instinktiven Wissen führen. Ein Teil davon sei laut Therapeutin Anodea Judith die Unterscheidungsfähigkeit zwischen sozialen Vorstellungen und der Realität. Beispielsweise könnten Menschen mit einem geschärften Stirnchakra die von der Gesellschaft vorgegebenen Schönheitsideale als Illusion erkennen.

Frau fasst sich zwischen die Augenbrauen

Das sechste Chakra, das “dritte Auge” soll dem Menschen eine höhere Wahrnehmung ermöglich, die über das gewöhnliche Sehen hinausgeht

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Dabei müsse das Individuum sich unweigerlich mit sich selbst und der Frage, worauf es im (eigenen) Leben ankommt, auseinandersetzen – Selbstreflexion ist ein elementarer Bestandteil der Chakren-Lehre. Der Mensch soll nach innen schauen und dadurch zu mehr Ruhe, Gelassenheit und Achtsamkeit finden. Das sechste Chakra soll dabei helfen, die Dinge klarer zu sehen und das “große Ganze” zu erkennen. Der Mensch soll sich seiner archetypischen Identität bewusst werden und damit die eigene Geschichte als Teil eines bedeutenderen Narrativs wahrnehmen. Menschen mit einem ausgeglichenen Stirnchakra gelten als einsichtig. Sie sollen sich durch geistige Klarheit, ein gutes Gedächtnis und viel Fantasie auszeichnen.

Kronenchakra (Sahasrara)

  • Sitz: auf dem Scheitel
  • Element: keines
  • Farbe:  Violett
  • Organ: Epiphyse (Zirbeldrüse im Gehirn)
  • Grundfunktion: Verständnis
  • Themen: Spiritualität, Gedanken, Glauben und Verbindung mit dem Göttlichen, (reines) Bewusstsein, (höchste) Erkenntnis

Spirituelle Menschen stehen oft am Rande der Gesellschaft. Umgekehrt sehen viele spirituelle Personen ihre Lebensweise als “gegensätzlich zur weltlichen Existenz”, schreibt Chakren-Expertin Anodea Judith in ihrem Buch “Eastern Bodies Western Minds”. Dabei gehe es in der indischen Lehre darum, die beiden Gegensätze zu vereinen. Das siebte Chakra symbolisiert dabei den übersinnlichen Pol. Das “Tor zum Universum und zu höchstem Wissen”. Die Energie im Kronenchakra soll es dem Menschen ermöglichen, das Dualistische zu überwinden und sich mit dem Spirituellen zu verbinden. Je nach persönlicher Vorstellung kann es sich dabei Gott, das Universum, das Licht oder was das Individuum sonst als “höhere Kraft” ansieht, handeln.

Dabei soll der Mensch zu Selbsterkenntnis und zu seiner universellen Identität gelangen. Damit ist ein tiefes Verständnis der eigenen Existenz und des Lebens gemeint. Dieses Bewusstsein soll daran erinnern, “wer wir wirklich sind ohne all die uns auferlegten Rollen”, so Anodea Judith. Mit einem ausgeglichenen siebten Chakra soll neben dem spirituellen Verständnis auch Seligkeit und innerer Frieden einhergehen. Der Mensch soll sich im Einklang mit sich selbst und der Welt fühlen.

Entwicklung der Chakren

Wie weit die unterschiedlichen Chakren ausgebildet sind, hänge laut Therapeutin und Autorin Anodea Judith vom persönlichen Entwicklungs- und Bewusstseinszustand des Menschen ab. Die sieben Energie-Räder hängen zusammen und bedingen sich gegenseitig: “Nur, wer starke Wurzeln hat, kann sich aufrichten zum Himmel”. Ein ausgeglichenes erstes Chakra ist in der indischen Lehre die Voraussetzung für die Entwicklung der weiteren Chakren. Diese bauen wiederum aufeinander auf. Beispielsweise müsse der Mensch erst einen gesunden Selbstwert entwickeln (drittes Chakra), um bedingungslos zu lieben (viertes Chakra). Sich nach innen zu richten (sechstes Chakra) sei erst möglich, wenn der man sich selbst und seine Bedürfnisse kenne (drittes Chakra) und diese klar kommuniziere (fünftes Chakra).

Aktivierung und Heilung der Chakren

Aus spiritueller Sicht fordert es Energie, die Chakren zu aktivieren. Dabei handelt es sich um die bereits erwähnte Kundalini, “einem inneren Energiestrom, der in zwei Kanälen auf jeder Seite des Rückgrats aufsteigt”, erklärt das Online-Wissenschaftsportal “Spektrum“. Das Ziel ist, “das Energiepotential schrittweise Chakra für Chakra nach oben zu bringen, damit sich diese Energie im obersten Chakra mit dem Bewusstsein verbindet”, schreibt das Magazin “Yogazeit“. Infolgedessen soll ein gedankenfreier Bewusstseinszustand erreicht werden, auch Samadhi genannt. Dieser gilt nach den “Yoga Sutras” – einer der zentralen Schriften der Lehre – als höchstes Ziel im Yoga. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse der Mensch willentlich Energie in die einzelnen Chakren bringen. Praktiken wie Meditation, Yoga, vor allem Kundalini Yoga, und energetische Heilmethoden wie Reiki können dabei helfen, da sie den Menschen lehren sollen, seine Energie zu lenken.

Überblick über die sieben Energie-Räder. Die untere Chakren stehen für die physisch und sozial Aspekte des Lebens, die obere Chakren beschäftigen sich mit dem geistigen und spirituellen Reich.

Überblick über die sieben Energie-Räder. Die untere Chakren stehen für die physisch und sozial Aspekte des Lebens, die obere Chakren beschäftigen sich mit dem geistigen und spirituellen Reich.

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Auf ganzheitlicher Ebene geht es um mehr als den spirituellen Aspekt. Um die Chakren zu aktivieren und insbesondere um Blockaden zu lösen, sind laut Anodea Judith “nachhaltige Veränderungen im inneren und äußeren Leben” notwendig. Damit der Mensch ganzheitlich in Balance kommt, müssen Körper und Geist jeweils einzeln und auch als Einheit betrachtet werden. Es sei wichtig, gleichermaßen die körperliche wie auch die geistige Gesundheit zu pflegen. Auf der physischen Ebene können das je nach Chakra beispielsweise Sport, Atemübungen oder Methoden sein, die mit Sinneseindrücken arbeiten wie Klangtherapie. Auf mentaler Ebene ist der Blick nach innen gemeint, die Beschäftigung mit der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt. Dabei könne ein Blick von außen in Form in einer Psychotherapie oft eine maßgebliche Unterstützung sein.

Quellen:Ärzteblatt“, Bistum Aachen, Decathlon, “Eastern Bodies Western Minds”, “Foundation Teacher Training and Introduction to Yoga”, Lotuscraft, “Yogazeit

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