Waldbrände in Sächsischer Schweiz: Verbot von Feuerwerken im Landkreis

Waldbrand in der Böhmischen Schweiz und in der Sächsischen Schweiz – Das Wichtigste in Kürze

7.34 Uhr: Kampf gegen Ausbreitung des Feuers in der Sächsischen Schweiz

Die Einsatzkräfte im Nationalpark Sächsische Schweiz kämpfen gegen eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes. Am Donnerstagabend seien auch jenseits des Flüsschens Kirnitzsch Brandnester entdeckt und gelöscht worden, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Freitagmorgen. Die Brandbekämpfer hätten eigentlich gehofft, dass die Kirnitzsch für den Brand wie eine natürliche Barriere wirke.

Am Morgen kämpften mehr als 220 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Während des Tages sollen weitere Einsatzkräfte aus anderen Landesteilen eintreffen. Sieben Löschhubschrauber seien im Einsatz, zudem machen zwei Hubschrauber auch mit Wärmebildkameras Aufklärungsflüge. Am Wochenende sollen zwei weitere Hubschrauber zum Löschen hinzu kommen. Zudem würden Satellitenbilder ausgewertet.

7.24 Uhr: Wieder Brandgeruch in Dresden

In der rund 50 Kilometer vom eigentlichen Brandgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz entfernten Landeshauptstadt ist am Freitag erneut deutlicher Brandgeruch wahrnehmbar. Seit dem Morgen wird der Geruch stärker, auch die Feinstaubwerte klettern. An der Messstation Schlesischer Platz im Norden Dresdens etwa lag der PM10-Wert um 3 Uhr noch bei 14 µg/m³, um 6 Uhr waren es bereits 47. In den vergangenen Tagen hatte Wind schon mehrfach den Rauch durch das Elbtal geweht.

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6.45 Uhr: Viele Wolken und etwas Regen in Sachsen

Bei der Bekämpfung der Waldbrände können die Feuerwehrleute voraussichtlich erst am Samstag auf Hilfe durch Regen hoffen. Wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte, gibt es am Freitag zunächst vor allem im Vogtland und später in gesamt Westsachsen lokal kräftige Gewitter und sogar Unwetter. In Ostsachsen bleibt es hingegen weitgehend trocken. Der Himmel zeigt sich meist bewölkt. Die Temperaturen erreichen 25 bis 28 Grad, im Bergland 20 bis 25 Grad.

Am Samstag soll es der Vorhersage zufolge gebietsweise regnen, teils schauerartig verstärkt. Es gibt demnach auch Gewitter. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 24 Grad, im Bergland liegen sie bei 16 bis 20 Grad. Der Sonntag wird wolkig, aber es bleibt meist trocken bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad, im Bergland zeigt das Thermometer zwischen 19 und 24 Grad an.

6.27 Uhr: Feuer in Tschechien eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle

In der Böhmischen Schweiz brennt es weiterhin. Die Flammen sind nach Angaben der Feuerwehr der Region Usti derzeit eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle. Am Abend und in der Nacht habe man Schlauchleitungen bis zum Prebischtor ausgerollt, um das beliebte Ausflugszentrum bei einem Aufflammen des Feuers auch vom Boden aus verteidigen zu können. Außerdem schützten die tschechischen Einsatzkräfte weiterhin die Ortschaften Hřensko und Janov unweit der deutschen Grenze.

Freitag, 5.50 Uhr: Kampf gegen die Flammen geht weiter

In den Waldbrandgebieten im deutsch-tschechischen Grenzgebiet geht der Kampf gegen die Flammen auch am Freitag weiter. Nachdem die Feuerwehr beiderseits der Grenze nachts weitgehend auf Lösch-Unterstützung aus der Luft verzichten müssen, sollen ab dem Morgen auch wieder zahlreiche Hubschrauber eingesetzt werden. Auf die beiden Löschflugzeuge aus Italien, die am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz eingesetzt waren, müssen die Retter aber verzichten, da die zwei Canadair-Maschinen überraschend in ihr Heimatland zurückkehren müssen.

So berichteten wir am Donnerstag

21.13 Uhr: Italienische Löschflugzeuge kehren zurück

Sie waren am Ende nur einen Tag im Einsatz: Die beiden italienischen Canadair-Löschflugzeuge kehren am Freitag wieder zurück nach Italien, wo mittlerweile auch ein Feuer ausgebrochen ist, twitterte CT24 am Abend. Nun wolle Tschechien Spanien und Schweden um Hilfe bitte.

Löschflugzeuge aus Italien waren am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz im Einsatz.
Löschflugzeuge aus Italien waren am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz im Einsatz.
© Feuerwehr Hrensko

20.01 Uhr: Landratsamt Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge verbietet Feuerwerke

Im von schweren Waldbränden betroffenen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist ab sofort das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei erlassen worden, teilte das Landratsamt in Pirna am Donnerstag mit. Das Verbot gilt für Kleinfeuerwerke wie zu Silvester ebenso wie professionelle Feuerwerke von Personen mit Fachkundenachweis. Das Abbrennen von Feuerwerken könne zu einem unkontrollierten Funkenflug führen. Das Landratsamt verwies auf die seit Tagen wütenden Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz und die anhaltende Trockenheit auch in anderen Regionen. Es gelte, Waldbrände hier zu vermeiden.

19.20 Uhr: Sachsen und Tschechien intensivieren gemeinsame Waldbrandbekämpfung

Sachsen und Tschechien intensivieren die gemeinsame Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Für einen länderübergreifenden Einsatz von Löschhubschraubern hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugsrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Territorien eingeräumt, teilte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag mit. Damit könnten deutsche Piloten Wasser auch aus der Elbe in Tschechien aufnehmen. Über ein von der Nato freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband könnten Piloten aus beiden Ländern gemeinsam kommunizieren, womit sich die Einsätze besser aufeinander abstimmen ließen.

Schuster hatte sich nach Ministeriumsangaben am Donnerstag im tschechischen Grenzort Hrensko mit dem tschechischen Vize-Innenminister Jirí Novácek auf die gemeinsamen Maßnahmen verständigt. Dabei vereinbarten sie auch, dass Verbindungsbeamte aus beiden Ländern in den Krisenstäben der jeweiligen Nachbarregion mitarbeiten sollen.

18.25 Uhr: Bundespolizei: Mehr als 300.000 Liter Wasser über Waldbrandgebiet entleert

Sachsens Innenminister Armin Schuster dankt am Donnerstag den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz im Brandgebiet. Neben den Feuerwehrleuten am Boden seien besonders auch die Löschhubschrauber wichtig. Weit über 300.000 Liter Wasser wurden bisher durch den Bundespolizei-Flugdienst entleert. Auch in den nächsten Tagen sind die Hubschrauber weiter zur Waldbrandbekämpfung in im Einsatz, twitterte die Bundespolizei am Nachmittag.

17.02 Uhr: Waldexperte befürchtet nach Feuern Felsstürze in Sächsischer Schweiz

Ein Waldbrandexperte schließt nach den Feuern im Nationalpark Sächsische Schweiz Felsstürze nicht aus. “Ich fürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischer Bodenerosion und Felsstürzen führen. Da ist ja kaum Humus, die Bäume stehen auf Fels”, sagte Michael Müller, Professor für Waldbau und Waldschutz an der Technischen Universität Dresden.

Der Experte plädierte dafür, Waldbrände nicht in allen Gebieten immer zu löschen. In einem deutschen Nationalpark bremse jedes Feuer die natürliche Entwicklung um Jahrzehnte aus. Anders sehe die Lage in den Kiefernwäldern etwa in Brandenburg aus. “Dort gibt es Flächen mit hoher Munitionsbelastung. Hier muss man sich entscheiden, ob man Brände löschen oder aufgeben und laufen lassen sollte.”

Auch den Einsatz und die Anschaffung von Löschflugzeugen sieht Müller allenfalls als unterstützendes Instrument. “Man kann mit Löschflugzeugen keinen Waldbrand löschen. Wir werfen das Wasser vorwiegend auf Baumkronen und sprechen da von ein bis zwei Liter Wasser pro Quadratmeter.” Mit Löschflugzeugen könne man aber einem starken Feuer kurzzeitig die Energie rauben. “Die Hitze und der Geräuschpegel des Feuers gehen dann schlagartig zurück. Dann können die Feuerwehren das entscheidende Bodenfeuer angreifen.”

16.10 Uhr: Im Video: Der Kampf der Tschechischen Feuerwehr gegen die Flammen

Seit Sonntag kämpft die tschechische Feuerwehr gegen Waldbrände in der Böhmischen Schweiz. Nun hat die Feuerwehr eindrucksvolle Fotos und Videos veröffentlicht – vom Boden und aus der Luft. Sie zeigen das ganze Ausmaß des Kampfes der Feuerwehrleute gegen die Zerstörung.

In Videos: Tschechische Feuerwehr zeigt Kampf gegen die Flammen

14.40 Uhr: Tschechien lässt für Löscharbeiten mehr Wasser für Elbe ab

Tschechien lässt mehr Wasser aus seinem System von Stauanlagen in die Elbe ab, um den Kampf gegen die Waldbrände in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz zu unterstützen. Der Abfluss aus der sogenannten Moldau-Kaskade werde um 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöht, teilte der tschechische Landwirtschaftsminister Zdenek Nekula am Donnerstag bei Twitter mit. Pro Tag seien das mehr als 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich.

Hintergrund ist, dass Hubschrauber sowohl auf deutscher als auch tschechischer Seite der Grenze Wasser aus der Elbe in Außenlastbehälter aufnehmen, um es später über den Flammen abzuwerfen. Dafür ist ein gewisser Mindestwasserstand in dem Fluss erforderlich. Die Moldau-Kaskade umfasst unter anderem die großen Stauseen Orlik und Lipno im Südwesten der Tschechischen Republik. Bei Melnik mündet die Moldau in die Elbe.

14.22 Uhr: Feuer in Sächsischer Schweiz weiten sich aus

Eine Drehung der Windrichtung hat die Waldbrand-Lage in der Sächsischen Schweiz weiter verschärft. Das teilt der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am frühen Donnerstagnachmittag mit. Weil der Wind jetzt aus östlicher Richtung weht, werde nun alles daran gesetzt, ein weiteres Entfachen von Feuern durch Funkenflug aus tschechischer Richtung zu verhindern. Derzeit sind rund 340 Feuerwehrleute und 30 Kräfte von THW und weiteren Hilfsorganisationen im Einsatz. Dazu kommen neun Löschhubschrauber, zwei Aufklärungshubschrauber und Wasserwerfer der Polizei.

Es wird um Geldspenden für die Feuerwehren gebeten, die Stadt Bad Schandau hat ein Spendenkonto eingerichtet. Mit Geld ist am meisten geholfen: Seit Tagen kommen freiwillige Helfer mit Sachspenden zum Bad Schandauer Gerätehaus um Wasser, Lebensmittel und andere Hilfsgüter abzugeben. Jetzt muss die Gemeinde die Reißleine ziehen, denn es fehlt an Platz. Von privaten Sachspenden soll deshalb vorerst abgesehen werden.

13.27 Uhr: Tourismusverbands-Chef Sächsische Schweiz: “Jeder Urlauber hilft”

Die Feuer im Nationalpark Sächsische Schweiz und das Waldbetretungsverbot haben Urlauber verschreckt. Touristiker in der Sächsischen Schweiz ermutigen sie, trotzdem hier Urlaub zu machen. “Wir und auch die Touristinformationen in den Kommunen erhalten seit Montag besorgte Anrufe von Menschen, die in der Region Urlaub machen oder demnächst anreisen wollen”, sagt Tino Richter, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsisch Schweiz. Das Team sei nun ununterbrochen im Krisenkommunikationsmodus, wie es Richter nennt.

13.20 Uhr: Tourismusministerin sorgt sich um Urlaubsregion Sächsische Schweiz

Die sächsische Tourismusministerin hat um Solidarität und Unterstützung für Hotels, Pensionen und Restaurants in der Waldbrandregion gebeten. Der Katastrophen- und Brandschutz habe aktuell absolute Priorität, sagte Barbara Klepsch (CDU) vor einem Besuch in dem Brandgebiet am Donnerstag.

“Gleichzeitig ist es mir sehr wichtig, das Signal zu senden: Andere Teile der beliebten Urlaubsregion sind weiter zugänglich.” Die Sächsische Schweiz habe unabhängig vom Wandern im Wald viele Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote zu bieten, die auch jetzt ohne Einschränkungen nutzbar seien.

12.25 Uhr: Italienische Löschflugzeuge in der Luft

In der Böhmischen Schweiz helfen zwei italienische Löschflugzeuge bei den Löscharbeiten. Wasser nehmen sie im “Jezero Milada” auf – einem See, unweit von Usti entfernt. Dann fliegen sie ins Waldbrandgebiet. Mittels Live-Kamera am See können die Flugzeuge regelmäßig bei der Wasseraufnahme beobachtet werden.

© Screenshot: Flightradar24

12.14 Uhr: Tourismusministerin Barbara Klepsch besucht Brandgebiet

Am Donnerstag will sich auch Tourismusministerin Barbara Klepsch eine Lage vor Ort machen, vor allem bei den Touristikern. “Nach den zwei Jahren Pandemie war der gerade in den Ferien sehr gut anlaufende Tourismus ein Lichtblick für die gesamte Branche in Sachsen. Daher ist so bitter, dass die Beherbergungsbetriebe und die Gastronomie nun ein weiteres Mal vor großen Herausforderungen stehen”, sagt die Ministerin. Sie wird erst in Pirna mit dem Tourismusverband sprechen und danach Gohrisch besuchen.

11.54 Uhr: Wetter verspricht Unterstützung für Waldbrandbekämpfer in Sachsen

Die Brandbekämpfer im Nationalpark Sächsische Schweiz können in den kommenden Tagen auf Wetterunterstützung hoffen. “Der Wind lässt nach und es kommt auch etwas Regen in die Region des Waldbrandes”, sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in Leipzig auf Anfrage. Am Donnerstag ist es demnach fast windstill mit einzelnen Böen von bis zu 20 Stundenkilometern. Am Freitag soll der Wind etwas auffrischen, aber immer noch auf niedrigem Niveau. “In der Nacht zu Samstag dreht der Wind dann in Richtung Tschechien”, erläuterte Engelmann.

Niederschläge werden für Freitagabend erwartet. “Diese sind aber nicht flächenhaft. Es kommt zu örtlich begrenzten Schauern, die sich aber nicht exakt auf eine Region vorhersagen lassen”, erklärte der Meteorologe. Erst am Samstag kommen ergiebigere Niederschläge in Ostsachsen mit bis zu 15 Litern pro Quadratmetern an. “Nur solche großflächigen Schauergebiete mit entsprechenden Mengen können die Feuerwehrleute wirklich unterstützen”, betonte Engelmann.

11.06 Uhr: Innenminister Schuster: “Nicht von Entspannung reden”

Innenminister Armin Schuster (CDU) hat an die Sachsen appelliert, die Einsatzkräfte mit zu entlasten. Bei einem Besuch gemeinsam mit Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) im Katastrophengebiet sagte er am Donnerstag, dass es weiterhin kleine Ausbrüche gebe. Die Feuerwehrleute kämpften über die Belastungsgrenze und die eigene Sicherheit hinaus. Deshalb sei es jetzt für den Rest der Bevölkerung wichtig, sich an die Betretungsverbote der Wälder zu halten und keine zusätzlichen Belastungen zu verursachen. Er unterstütze die Entscheidung von Landrat Michael Geisler, Katastrophenalarm auszulösen. Man sei in der Landesregierung dabei, die Kostenfrage neu zu regeln, um Kommunen bei der Brandbekämpfung zu entlasten.

Derzeit seien drei Hubschrauber der Bundeswehr, drei der Bundespolizei und ein privater im Einsatz. Es sollen noch ein Bundeswehr- und ein privater Hubschrauber dazukommen. Der erste der drei von Sachsen bestellten Löschhubschrauber wird laut Schuster im kommenden Jahr in Sachsen bereitstehen.

Wie lange der Einsatz noch dauern werde, sei unklar. Erst wenn die Kapazitäten von Bundespolizei und Bundeswehr erschöpft sind, werde man ein internationales Hilfegesuch stellen. So weit sei man aber noch nicht.

Umweltminister Günther sprach von einer historischen Katastrophe. “Seit Menschengedenken hat sowas hier noch nicht stattgefunden.” Dabei sei der Brand in der Sächsischen Schweiz nicht der einzige, auch in Nordsachsen brenne es weiterhin. Brände in Dippoldiswalde seien schnell gelöscht worden. “Wir stehen einer neuen Realität gegenüber, was Waldbrände angeht”, sagte Günther und sprach von “ganz klar prognostizierten Klimawandelfolgen”.

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Günther (Grüne) besuchen die Feuerwache in Bad Schandau.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Günther (Grüne) besuchen die Feuerwache in Bad Schandau.
© Jürgen Lösel

10.29 Uhr: Feuerfront auf tschechischer Seite eingedämmt

Die Brandherde in der böhmischen Schweiz sind weitgehend unter Kontrolle. Roman Vyskočil, Direktor der Feuerwehr der Region Ústí, hofft, dass die Brände über den Häusern oberhalb von Hřensko im Laufe des heutigen Tages gelöscht werden können. “Heute sind rund 80 Einheiten im Einsatz, etwa 450 Feuerwehrleute, sieben Hubschrauber und vier Flugzeuge”, erklärt Vyskočil auf einer Pressekonferenz, laut CT24.

Derweil sind die beiden Canadair-Speziallöschflugzeuge, die aus Italien eingeflogen wurden, bereits vom Flughafen in Vodochody gestartet. Sie werden etwa sechstausend Liter Wasser transportieren, das aus dem Milada-See bei Ústí nad Labem gepumpt wird.

Die beiden italienischen Löschflugzeuge waren am Mittwochabend in Vodochody gelandet. Sie unterstützen die örtlichen Feuerwehren bei der Brandbekämpfung im Nationalparkgebiet.
Die beiden italienischen Löschflugzeuge waren am Mittwochabend in Vodochody gelandet. Sie unterstützen die örtlichen Feuerwehren bei der Brandbekämpfung im Nationalparkgebiet.
© Feuerwehr Usti

9.58 Uhr: Feuerwehrleute hoffen auf Niederschlag

Der Blick vieler Helfer und Brandbekämpfer geht, wie schon in den letzten Tagen, immer wieder zum Himmel. Während die Temperaturen sich im Vergleich zum Beginn der Waldbrände mit 22 bis 24 Grad deutlich abgekühlt haben, hoffen die Menschen vor Ort vor allem auf Regen und Gewitter am Freitag. Zwischen 5 und vereinzelt 40 Millimeter Regen sollen im Nationalparkbereich fallen.

9.32 Uhr: Tschechische Polizei patrouilliert am Milada-See

Polizeibeamte patrouillieren bereits am Morgen am Milada-See in der Nähe von Ústí nad Labem. Aus dem Gewässer entnehmen Löschflugzeuge aus Italien Wasser. Der Öffentlichkeit ist das Betreten des Sees bis auf Weiteres untersagt.

9.03 Uhr: Weitere Entwarnung am Prebischtor und Hřensko

Gute Nachrichten vom böhmischen Naturdenkmal. “Die Daten der Temperatursensoren direkt am Prebischtor haben keine ungewöhnlichen Werte ergeben”, so Jakub Šafránek, Leiter der geologischen Abteilung des Nationalparks Böhmische Schweiz, gegenüber CT24. Seiner Meinung nach ist das Naturdenkmal nicht mehr in akuter Gefahr.

Auch die Feuerwehr aus Usti meldet bei Twitter eine ruhige Lage. In der Gegend von Mezná und Mezní Louka konnte die Burg gerettet werden. Am Steinhang ist der letzte Ausbruch ebenfalls unter Kontrolle.

8.26 Uhr: Feuer am Roßsteig unter Kontrolle

Das Feuer in unmittelbarer Umgebung des Roßsteigs zwischen Winterberg und Zeughaus ist gelöscht und unter Kontrolle. Glutnester flammen allerdings immer wieder auf. Falls nicht bald ein großer, lang anhaltender Regen kommt, wird sich das noch Wochen hinziehen, so örtliche Feuerwehrleute.

Wo die Flammen unter Kontrolle sind, sorgen Glutnester für angespannte Tage. Ohne Regen kann sich die Brandwache noch über Wochen ziehen.
Wo die Flammen unter Kontrolle sind, sorgen Glutnester für angespannte Tage. Ohne Regen kann sich die Brandwache noch über Wochen ziehen.
© Mike Jäger

7.56 Uhr: Kommt nun eine Waldsperrung auch in der Böhmischen Schweiz?

Tschechien erwägt nun offenbar doch, den Zutritt in die Wälder der Böhmischen Schweiz zu untersagen. Laut Medienberichten will Umweltministerin Anna Hubáčková im Laufe des Tages entscheiden, ob sie ein solches Verbot für den Nationalpark aussprechen wird. In Deutschland ist die Sache bereits geregelt: Das Landratsamt des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat bereits untersagt, den Nationalpark und die anderen Wälder im gesamten Landkreis zu betreten. Auch die Stadt Dresden hat aufgrund der hohen Waldbrandgefahr neue Regeln angeordnet, die ab diesem Donnertag gelten.

6.58 Uhr: Brand in Sächsischer Schweiz weitet sich etwas aus

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz weitet sich aus. Weiter nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten, teilte der Pressesprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunze, am Morgen mit. Es lasse sich aber noch nicht sagen, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entstehe.

Derzeit seien 275 Einsatzkräfte weiter bemüht, die Feuer einzudämmen. Diese Zahl der Einsatzkräfte werde im Tagesverlauf weiter aufgestockt. Es seien mittlerweile acht Löschhubschrauber im Einsatz. Derzeit stehen den Angaben nach etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Dort droht nach Behördenangaben vom Mittwochabend derzeit keine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Ortschaften.

6.36 Uhr: Bund will Wälder langfristig widerstandsfähiger machen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen. Die Grünen-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Waldbrände in Sächsischer Schweiz und im Süden Brandenburgs: “Die Waldbrände sind gefährlich für uns Menschen, wenn sie Siedlungen bedrohen, die Luft verschmutzen und CO2 freisetzen. Zugleich zerstören sie ganze Ökosysteme und ihre Funktionen: Die Waldbrände stören so die Speicherfunktion der Wälder für Wasser und Kohlenstoff massiv.” Es sei daher entscheidend, (…) langfristig die Wälder widerstandsfähiger zu machen.

Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke. Langfristig wolle das Bundesumweltministerium naturnahe Waldökosysteme aufbauen, um sie robuster zu machen. Die Weiterentwicklung der Wälder zu “naturnahen klimaresilienten Ökosystemen” sei ein wichtiger Baustein des “Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz”. Für die Umsetzung des Programms will die Bundesregierung laut früheren Angaben in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen.

6.02 Uhr: Großeinsatz der Feuerwehr in Tschechien geht weiter

Auch in der Böhmischen Schweiz wird weiter gegen die Flammen gekämpft. Wie CT24 meldet, waren in der Nacht zum Donnerstag rund 400 Feuerwehrleute im Einsatz, Unterstützung durch Löschflugzeuge und Hubschrauber soll es erst ab dem Morgen wieder geben.

Unter den fliegenden Helfern sind auch zwei Canadair-Maschinen aus Italien, die an den Löscharbeiten teilnehmen. Die beiden Flugzeuge sollen aber kein Wasser aus der Elbe aufnehmen, sondern aus dem See Milada unweit von Usti nad Labem holen. Die Piloten machten sich nach ihrem Eintreffen am Mittwoch bereits mit Brand- und Wasserstelle vertraut.

Donnerstag, 5.07 Uhr: Kampf gegen Waldbrände geht auch heute weiter

Die Waldbrand-Situation im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt entgegen Meldungen von leichter Entspannung ernst. Auch am Donnerstag soll der Kampf gegen die Flammen weitergehen – Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind weiter im Einsatz, um die Brände einzudämmen.

In einem Update vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zum Brandgeschehen hieß es am Mittwochabend, die Lage habe sich im Laufe des Tages nur wenig entspannt. “Die Lage in den Brandgebieten bleibt weiterhin angespannt, jedoch nicht außer Kontrolle.” Am Donnerstag wollen sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) vor Ort ein Bild machen.

So berichteten wir am Mittwoch:

20.40 Uhr: Prebischtor vom Feuer verschont geblieben

Das Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz – das Prebischtor – steht. Das zeigen die ersten Aufnahmen von der Felsformation, die ein Redakteur der tschechischen Tageszeitung Mladá fronta Dnes gemacht hat. Er war laut Zeitung einer der ersten, der das historische Denkmal zusammen mit Feuerwehrleuten erreicht hatte. „Das Gelände des Prebischtors scheint vom Brand unberührt geblieben zu sein“, sagt Tomáš Lánský.

19.09 Uhr: Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz sind am Limit

Weit über 400 Rettungskräfte sind seit Montag in der Sächsischen Schweiz zur Brandbekämpfung im Einsatz. Sie sind erschöpft, brauchen ihre Ruhepausen. Inzwischen reicht der Platz am Feuerwehrgerätehaus in Schmilka nicht mehr aus. Deshalb wurde ein Teil des Parkplatzes an der Elbbrücke für die Feuerwehren reserviert. Die Kameraden und Kameradinnen können sich dort ausruhen, bekommen zu essen und zu trinken. Ein Teil davon sind Spenden. Darüber hinaus ist der ASB Neustadt den dritten Tag im Waldbrandgebiet rund um Bad Schandau im Einsatz.

Während die Einsatzkräfte am Limit sind, sind Touristen unsicher und verärgert.

18.42 Uhr: Waldbrand in Böhmischer Schweiz: Italienische Löschflugzeuge eingetroffen

Beim Kampf gegen den Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz sind mittlerweile sieben Lösch-Hubschrauber im Einsatz. Dazu gehören je eine Maschine aus Polen und der Slowakei, je zwei der tschechischen Armee und der tschechischen Polizei sowie ein Hubschrauber einer Privatfirma. Dies sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch der Presseagentur ČTK. Am Abend trafen auch die beiden Canadair-Löschflugzeuge ein, die Italien versprochen hat. Sie können bis zu 6.000 Liter Wasser aufnehmen.

18.20 Uhr: Feuerwehren aus dem Kreis Görlitz im Kampf gegen Waldbrände

Insgesamt sind seit Beginn der Woche 29 Feuerwehren aus dem Landkreis Görlitz im Grenzgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz im Einsatz gewesen, um dort beim Kampf gegen die Waldbrände den ansässigen Feuerwehren zu helfen. Das berichtet der Landkreis Görlitz am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

17.50 Uhr: Bio-Bauer grillt für Retter in Bad Schandau

Viele fühlen sich angesichts der Brände in den Wäldern der Sächsischen Schweiz hilflos und wollen doch etwas tun. Bio-Landwirt Carsten Ullrich, Pirnas Platzhirsch und etliche andere auch. Am Freitag werden sie in Bad Schandau für die Helfer Bratwürste grillen und Burger zubereiten. “Solidarität geht alle etwas an”, sagt Ullrich. “Bei solch einer Katastrophe gilt es, aufzustehen.“ Zu denen, die mithelfen, gehören unter anderem die Krietzschwitzer Obstscheune, die Bäckerei Spiegelhauer sowie die Dürrröhrsdorfer Wurst- und Fleischwaren GmbH.

Am Freitag grillt Carsten Ullrich in Bad Schandau für die Helfer und will sie so unterstützen.
Am Freitag grillt Carsten Ullrich in Bad Schandau für die Helfer und will sie so unterstützen.
© Daniel Förster

17.36 Uhr: Waldbrand im Elbsandsteingebirge unter Kontrolle

Die Lage in den Waldbrandgebieten im Elbsandsteingebirge in Sachsen und Böhmen ist unter Kontrolle, bleibt aber weiterhin angespannt. Die Bekämpfung der Flammen im sächsischen Nationalpark konzentriert sich derzeit auf zwei der fünf Brandgebiete, den Bereich der Bärenfangwände und des Friensteins, sagte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. „Das Gebiet ist zerklüftet und nicht leicht zu erreichen“. Zudem erschwere Totholz die Brandbekämpfung. Einzelne Brandherde haben die Einsatzkräfte eindämmen und stabilisieren können, andere wiederum breiten sich aus und müssen intensiv bekämpft werden. Eine Stelle ist am Frienstein und eine größere Stelle zwischen Goldstein und den Richterschlüchten.

16.55 Uhr: Kein Waldbetretungsverbot auf tschechischer Seite

Während seit Dienstagnachmittag im Nationalpark Sächsische Schweiz ein Waldbetretungsverbot gilt, ist es auf tschechischer Seite noch erlaubt, in den Wald zu gehen.

Nach Angaben des Direktors der Parkverwaltung, Pavel Bendy, wollte die Region Ústí wegen des Großbrandes den Zugang zu den Wäldern in der Böhmischen Schweiz verbieten. Am Ende sprach die Behörde aber kein Verbot aus, berichtet ČT24. Man werde eine solche Regelung auch nicht in Zukunft erlassen, heißt es im Bezirksamt Ústí.

16.45 Uhr: Update zu Straßensperrungen

Erleichterung gibt es dafür bei den Straßensperrungen im Gebiet der Sächsischen Schweiz. Die Kirnitzschtalstraße ist wieder frei. Gaststätten, der Campingplatz Ostrauer Mühle sowie auch die Kirnitzschtalklinik sind erreichbar.

Die B172 ist in Bad Schandau ab dem Parkhotel Lindenhof weiterhin gesperrt. Urlaubsquartiere, Gaststätten wie auch die Falkenstein-Klinik in Ostrau können in Absprache mit der Polizei angefahren werden.

16.30 Uhr: Nationalpark-Sprecher: “Das Feuer war plötzlich an so vielen Stellen”

Hanspeter Mayr, Sprecher der Nationalparkverwaltung, erklärt, warum das Löschen im Gebirge so schwierig ist. Und, wie sehr geschützte Arten bedroht sind. Lesen Sie hier das Interview mit ihm zur Lage in der Brandregion.

16.15 Uhr: Basteibrücke vorübergehend gesperrt

Die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz erreichen derzeit viele Anfragen, wegen das Waldbetretungsverbotes. Wie die Behörde informiert, ist die Basteibrücke von der Allgemeinverfügung des Landratsamtes nicht ausgenommen, sie ist vorübergehend gesperrt. Das Berghotel und Panoramarestaurant sind aber weiterhin vom Parkplatz aus zu erreichen. Ausflügler werden aufgefordert, dort nicht zu rauchen. Unterhalb der Bastei war es erst vergangene Woche zu einem Waldbrand gekommen.

16.10 Uhr: Evakuierung von Hřensko wird dauern

Laut dem Bürgermeister von Hřensko wird die Evakuierung der Bürger der Gemeinde bis Montag andauern. Tschechiens Innenminister Vít Rakušan sagte, dass der Schaden des Brandes bisher nicht abgeschätzt werden könne.

15:50 Uhr: Ministerpräsident dankt für Unterstützung im Kampf gegen Waldbrände

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat für die Hilfe beim Einsatz gegen Waldbrände in der Sächsischen Schweiz gedankt. “Dass die Slowakei, Polen und Italien an der deutsch-tschechischen Grenze Unterstützung leisten, ist ein großes Zeichen europäischer Solidarität”, sagte er am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Tag und Nacht würden viele haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte daran arbeiten, die Waldbrände im Elbsandsteingebirge und an der sächsisch-brandenburgischen Grenze zu löschen: “Dafür meinen tiefsten Dank und Respekt. Wir erhalten viel Unterstützung von der Bundeswehr und der Bundespolizei, aber auch von europäischen Nachbarn.”

Nach Angaben von Regierungssprecher Ralph Schreiber unterstützt das Kabinett die betroffenen Regionen aktiv bei der Brandbekämpfung. Täglich finde eine Telefonkonferenz mit Kretschmer statt, an der das Innenministerium, die Landesdirektion und die Staatskanzlei teilnehmen. Inzwischen sei die Runde auch um den Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Michael Geisler (CDU), erweitert worden. Der Ministerpräsident habe zudem am Mittwoch mit dem Deutschen Botschafter in der Tschechischen Republik gesprochen, um ein Treffen von Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag auf der tschechischen Seite des Nationalparks vorzubereiten.

“Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstützt ausdrücklich die Anordnung des Landkreises für ein Betretungsverbot für die Wälder in der Region und bittet, dieses unbedingt einzuhalten. Wichtig ist jetzt, dass die beteiligten Einsatzkräfte ungehindert die Waldbrände löschen können und Gefährdungen ausgeschlossen werden”, sagte Schreiber.

15.21 Uhr: Bundespolizei unterstützt mit Hubschraubern

Auch die Bundespolizei hilft den Feuerwehren bei der Bekämpfung der Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz. Derzeit sind zwei Hubschrauber der Bundespolizei mit Feuerlöschbehältern, sogenannten Bambi Buckets, im Einsatz. Bei jedem Wasserabwurf können bis zu 2.000 Liter Wasser zur Brandbekämpfung eingesetzt werden.

Das Gebiet ist für die Einsatzkräfte am Boden teilweise nur schwer zugänglich. Die Unterstützung aus der Luft ist somit eine effektive Ergänzung und in vielen Bereichen die einzige Option, um Löscharbeiten durchführen zu können. Bereits im Juni war die Bundespolizei bei diversen Unterstützungseinsätzen mit 40 Flugstunden in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen im Einsatz.
Im Monat Juli hat die Bundespolizei mit Hubschraubern bereits fünf andere Löscheinsätze mit 453 Abwürfen (insgesamt 815.400 Liter Wasser) in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen geflogen.

15.08 Uhr: Innen- und Umweltminister am Donnerstag in Bad Schandau

Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) wollen sich am Donnerstag in Bad Schandau ein Bild von den verheerenden Waldbränden machen. Innenminister Schuster hatte am Dienstag seinen Urlaub vorzeitig beendet.

15.01 Uhr: Katastrophenschutz-Organisation hilft im Brandgebiet

Im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz ist auch die Katastrophenschutz-Organisation @fire im Einsatz. Mehr als 30 Feuerwehrleute der ehrenamtlich tätigen Organisation seien seit heute in Sachsen im Einsatz, berichtete Stabsleiter Joachim Langen auf Anfrage. Die Einsatzkräfte seien in erster Linie beim Schlagen von Brandschneisen mit Hacke und Spaten im Einsatz, berichtete Langen.

Dies sei insbesondere in der Sächsischen Schweiz erforderlich, weil dort der Einsatz von Fahrzeugen in dem bergigen Gelände kaum möglich sei. Zudem berieten Experten der Organisation die örtlichen Einsatzstäbe bei Fragen zum Einfluss des Wetters auf das Brandgeschehen und anderen Fragen. Nach Angaben von Langen hat die Organisation in Deutschland rund 450 Mitglieder, hinzu kämen etwa weitere 150 aus Österreich, der Schweiz und Italien.

Die beiden Löschflugzeuge aus Italien:

14.52 Uhr: Schiffsverkehr auf der Elbe auf tschechischer Seite gesperrt

Im Abschnitt von Dolni Zleb nach Hrensko wird der Schiffsverkehr eingestellt. Wegen der Wasserentnahme aus der Elbe zur Brandbekämpfung der Waldbrände, ist die Elbe auch für Paddelbretter, Flöße und andere nicht motorgetriebene Wasserfahrzeuge gesperrt.

Hinzu kommt ein Flugverbot über dem Nationalpark Böhmische Schweiz. Die Luftfahrtbehörde in Tschechien erlaubt lediglich Flugzeugen und Helikoptern der Einsatzkräfte den Einflug.

14.40 Uhr: Viele Touristen vom Betretungsverbot überrascht

In Bad Schandau wimmelt es von Touristen. Es sind vor allem Tagesausflügler und Urlauber. Die meisten sind zum Wandern gekommen. Von dem Waldbetretungsverbot haben viele nichts gewusst. Deshalb stehen sie etwas ratlos in der Stadt herum. Ratsam ist, die Tourist-Information am Markt aufzusuchen. Dort gibt es Tipps, was man alles unternehmen kann. Das gleiche gilt auch für einen Besuch im Nationalparkhaus. Der Personenaufzug in den Bad Schandauer Ortsteil Ostrau, eine beliebte Touristenattraktion, ist beispielsweise geöffnet.

Für die vielen freiwilligen Einsatzkräfte reichte der Platz am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schandau nicht mehr aus. Aus diesem Grund wurde eine Fläche auf dem Parkplatz vor der Elbbrücke für die Feuerwehren reserviert. Dort können sich die Kameraden und Kameradinnen ausruhen und bekommen zu Trinken und zu Essen, bevor es wieder zum Einsatz geht.

14.24 Uhr: Regen bringt nur wenig Entlastung

Über der Sächsischen Schweiz setzt leichter Regen ein. Experten gehen davon aus, dass er jedoch nur eine leichte Entspannung bringt und nur die oberste Erdschicht bewässert. Aufgrund der vielen abgestorbenen Bäume ist die Nadelschicht mehrere Zentimeter dick und es dringt nur schwer Wasser durch. In den Brandgebieten am Kleinen und am Großen Winterberg sind weiterhin Helikopter mit Wassertanks im Einsatz.

14.05 Uhr: Tschechische Feuerwehr zurück in Meznà

Die Feuerwehr auf böhmischer Seite löscht die letzten Glutnester in der Umgebung von Meznà. In dem Ortsteil von Hrensko wurden mehrere Häuser durch die Flammen stark beschädigt.

13.35 Uhr: Auch tschechische Polizei beschäftigt sich mit Schaulustigen

Tschechische Feuerwehr und Polizei haben erneut darauf gedrängt, dass sich niemand nach Hřensko begibt, um sich das Feuer anzusehen. Wie CT24 berichtet, trafen nach Angaben der Feuerwehr die Beamten vor Ort auch einen Mann, der “300 Kilometer weit gereist war, um sich das Feuer anzusehen”.

Für Hřensko sind die Waldbrände nicht die erste Katastrophe, die die Gemeinde trifft. Anwohnerin Emílie Vrzalová erinnerte daran, dass die Stadt wiederholt von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden war und auch der Orkan Kyrill Schäden verursacht hatte. “Ich frage mich, welche andere Katastrophe es gibt. Vielleicht ein Erdbeben”, sagte sie.

13.11 Uhr: Keine Evakuierung auf sächsischer Seite erforderlich

Die Lage in den Brandgebieten bleibt weiterhin angespannt, jedoch nicht außer Kontrolle. Wie das Landratsamt in Pirna informiert, konnten einzelne Brandherde eingedämmt und stabilisiert werden, andere wiederum breiten sich aus und müssen intensiv bekämpft werden. Größere Einsatzstellen sind nach wie vor im Bereich der Bärenfangwände und des Friensteins.

Eine Ausbreitung der Feuer auf angrenzende Häuser müsse aktuell aber nicht befürchtet werden. Gerade im Raum Bad Schandau kursieren Gerüchte über gefährdete Wohngebäude und damit verbundene Evakuierungen. Das Landratsamt in Pirna dementiert diese Gerüchte. Bei Veränderung der Lage erfolgt eine Information durch die Landkreisverwaltung. Gleichzeitig weist das Landratsamt darauf hin, dass die Entgegennahme von Hilfsgütern und Spenden durch das Rathaus in Bad Schandau koordiniert wird.

12.49 Uhr: Touristiker fürchten Besucherrückgang

Bad Schandau lebt, die Leute sollen kommen: Das sagt eine Mitarbeiterin in der örtlichen Tourist-Information. Viele rufen hier an, fragen auch nach dem Musiksommer-Konzert mit den diesjährigen Kreuzchor-Absolventen am Freitag, 19.30 Uhr. Das Konzert in der Kirche wird wie geplant stattfinden. Es ist alles vorbereitet, heißt es. Besucher sind herzlich willkommen. Anreise ist per Bahn und Fähre möglich, auch per Bus und Pkw. Parkmöglichkeiten bestehen am Bahnhof oder auch am Elbkai. Eine rechtzeitige Anreise empfiehlt sich.

Viele Touristiker aus der Sächsischen Schweiz fürchten das Ausbleiben von Gästen wegen der Waldbrände. “Es ist dramatisch, und wenn man die Bilder aus der vom Brand verwüsteten Region sieht, wird einem das Herz schwer“, so Uwe Henkenjohann, Touristiker und Betreiber von vier Standorten im Bereich des Nationalparks Sächsische Schweiz.

12.08 Uhr: Hubschrauber im Dauereinsatz

Im Nationalparkgebiet starten die Hubschrauber weiterhin im Minutentakt. Fünf Stück sind momentan auf der tschechischen Seite im Einsatz. Auf den Elbwiesen sind aktuell zwei Hubschrauber der Bundespolizei und zwei der Bundeswehr unterwegs.

Über dem Nationalparkgebiet kreisen sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite die Hubschrauber, um die Feuerwehrleute beim Löschen zu unterstützen.
Über dem Nationalparkgebiet kreisen sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite die Hubschrauber, um die Feuerwehrleute beim Löschen zu unterstützen.
© Mike Jäger

11.40 Uhr: Hilfsaktionen für die Brandbekämpfer

Immer mehr Hilfsaktionen werden in der Sächsischen Schweiz ins Leben gerufen, um die Feuerwehrleute mit Wasser und Lebensmitteln zu unterstützen. Nachdem in Pirna eine Ladenbesitzerin Geld- und Sachspenden sammelte, haben sich gestern ebenfalls in Sebnitz Freiwillige gefunden, die die Bad Schandauer Feuerwehr unterstützen wollten. Jugendliche haben eine spontane Aktion auf dem Sebnitzer Markt gestartet. Für die Feuerwehrleute wurden Getränke und Geld für Verpflegung gesammelt.

Äpfel, Würstchen und Schokoriegel: Die Brandbekämpfer erhalten aktuell viel Unterstützung aus den Kommunen. Immer mehr Spendenaktionen werden ins Leben gerufen, um die Helfer mit Lebensmitteln zu unterstützen.
Äpfel, Würstchen und Schokoriegel: Die Brandbekämpfer erhalten aktuell viel Unterstützung aus den Kommunen. Immer mehr Spendenaktionen werden ins Leben gerufen, um die Helfer mit Lebensmitteln zu unterstützen.
© Steffen Unger

11.26 Uhr: Mehrere Verstöße gegen das Waldbetretungsverbot

Die Waldgebiete in der Sächsischen Schweiz dürfen aktuell nicht betreten werden – aber nicht alle halten sich daran. Am Dienstag hatten sich 40 Menschen auf Feldern und Wegen am Waldrand in Reinhardtsdorf-Schöna aufgehalten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Sie wurden auf das Verbot hingewiesen und des Platzes verwiesen. Gegen zehn Menschen, die gesperrte Wege genutzt hatten, wurde Anzeige erstattet.

11.18 Uhr: Martin Dulig fordert mehr Achtsamkeit

Der stellvertretende Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) hat auf Twitter dazu aufgerufen, die aktuell ausgetrockneten Wälder zu meiden und aktiv darauf zu achten, dass keine brennbaren Stoffe achtlos liegen gelassen werden. “Vor einigen Jahren noch, waren solche Großbrände für uns weit weg, verfolgten wir diese Naturereignisse aus Kalifornien oder Griechenland im Fernsehen. Jetzt brennt es für alle sichtbar und riechbar direkt bei uns vor der Haustür.”

11.01 Uhr: Lage in der böhmischen Schweiz weiter angespannt

Auch am Mittwoch kämpfen die Feuerwehrleute auf tschechischer Seite gegen die Waldbrände. Zwei Flugzeuge mit Großraumtanks aus Italien werden im Verlauf des Tages in Vodochody erwartet. Sie werden spätestens morgen mit der Brandbekämpfung in der Tschechischen Schweiz beginnen können, meldet CT24.

Derweil sind aktuell sieben Hubschrauber dabei, das Feuer in der Nähe von Hřensko zu löschen. Vier gehören zur Armee oder Polizei, einer zur tschechoslowakischen Gruppe. Die beiden anderen sind aus Polen und der Slowakei zur Hilfe gekommen.

10.51 Uhr: Feuerwehrfrau bei Löscharbeiten in Sächsischer Schweiz verletzt

Bei den Löscharbeiten im Nationalpark Sächsische Schweiz ist eine Feuerwehrfrau verletzt worden. Bei einem Einsatz sei ein Feuerwehrschlauch geplatzt und die Frau musste in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Mittwoch mit. Am Mittwoch sind knapp 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Diese werden aus der Luft von fünf Hubschraubern unterstützt. In der Nacht konnte ein Ausbreiten der Flammen verhindert werden. In zwei von fünf Brandgebieten sei die Lage aber nach wie vor angespannt, betonte Kunz.

10.43 Uhr: Linke fordert Umsetzung des Waldbrandschutzkonzeptes

Die Linke drängt Innenminister Armin Schuster (CDU) zur Eile bei der Umsetzung des Waldbrandschutzkonzeptes. “Nötig ist mehr moderne Technik, die vegetationsbrandtauglich ist und Wasser gezielt ins Ziel bringen kann”, sagte der Sprecher der Landtagsfraktion für Katastrophenschutz, Mirko Schulze. Zudem bräuchten die Feuerwehrleute andere Schutzkleidung, da die aktuelle nur bedingt geeignet sei. Schulze betonte: “Wir brauchen ein finanzielles Sofortprogramm Vegetations- und Waldbrand, das kurzfristig Technik, Personal und dessen Ausbildung fördert, mittelfristig Prävention und Bildung stärkt und langfristig trockentolerantere Waldstrukturen zum Ziel hat.”

Der Landtagsabgeordnete bezog sich auf Äußerungen von Schuster vom Mai. Damals hatte der Innenminister auf bereits erfolgte umfassende Investitionen in den Brandschutz hingewiesen und angekündigt, Gelder verstetigen zu wollen. Schulze sagte dazu: ” Wir wissen: Das Waldbrandkonzept mit vielen klugen Ideen, die nicht alle teuer sind, liegt längst in der Schublade.” Er forderte den Minister dazu auf, das Konzept rasch umzusetzen.

10.19 Uhr Brände in der böhmischen Schweiz breiten sich aus

Auf tschechischer Seite breitet sich das Feuer weiter aus. In der Gegend der Kamnitzklamm bis nach Mezna. Aktuell breitet es sich auch auf die Ortschaft des sogenannten kleinen Prebischtors bei Jetrichovice aus, sagte der Sprecher der Verwaltung des NP Böhmische Schweiz Tomáš Salov.

9.52 Uhr: THW unterstützt Feuerwehr

Das Technische Hilfswerks unterstützt die Brandbekämpfungsarbeiten in der Sächsischen Schweiz mit Tanklogistik und bei Transportaufgaben. Mit einer festen und zwei mobilen Tankstationen sorgen Helfer aus den Ortsverbänden Dippoldiswalde und Pirna dafür, dass die Technik einsatzfähig bleibt. Seit Mittwoch hilft ein Pirnaer Zugtrupp vor Ort. Im Krisenstab des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vermittelt ein Fachberater weitere Einsätze des THW.

9.37 Uhr: Tourismusverband dankt Einsatzkräften

Beim Tourismusverband Sächsische Schweiz sowie den Vermietern, Hotels und Pensionen melden sich viele besorgte Gäste. „Das ist zweifelsohne eine schwere Situation für den Tourismus“, heißt es in einem Schreiben des Verbandes an Gastgeber.

„Mit Entsetzen müssen wir aktuell zusehen, wie der verheerende Waldbrand unsere Region im Griff hat. Wir sind dankbar für den Einsatz der viele Feuerwehrleute und Rettungskräfte und hoffen, dass alle wieder gesund aus dem Einsatz kommen.“ Den Gästen, die aktuell im Landkreis weilen bzw. in den nächsten Tagen anreisen, werden die Angebote außerhalb des Waldes und des betroffenen Teiles der Sächsischen Schweiz empfohlen.

9.02 Uhr: Betretungsverbot auch auf tschechischer Seite

Die Region Ústí nad Labem hat wegen des Brandes heute Morgen ein Betretungsverbot für das Nationalparkgebiet erlassen, auch der Nationalpark Böhmische Schweiz ist geschlossen, sagte Pavel Benda, Direktor der Parkverwaltung. “Die Region Ústí nad Labem hat ein Betretungsverbot für das Gebiet des Nationalparks verhängt”, sagte Pavel Benda, Direktor der Parkverwaltung. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde bereits gestern ein komplettes Betretungsverbot für Wälder ausgesprochen.

8.35 Uhr: Schweres Gerät gegen die Flammen

Nach Angaben des tschechischen Fernsehens werden am Mittwoch insgesamt sechs Hubschrauber das Feuer in der Böhmischen Schweiz bekämpfen. Vier Maschinen aus der Tschechischen Republik und eine aus Polen waren bereits am Dienstag im Einsatz, nun kommt noch ein Hubschrauber aus der Slowakei hinzu. Es ist noch nicht klar, wann das aus Italien zugesagte Spezialflugzeug eintreffen wird.

8.00 Uhr: Mehrere Straßen wegen Waldbränden gesperrt

Die Waldbrände an der sächsisch-tschechischen Grenze verursachen auch Straßensperrungen. Aktuell ist es nicht mehr möglich, über Schmilka und Hřensko ins Nachbarland einzureisen oder von dort nach Sachsen zurückzukehren. Reisende sollten auf die Grenzübergänge in Zinnwald/Cínovec, Bahratal/Petrovice oder Sebnitz/Dolní Poustevna ausweichen. Auch die Autobahn A17/D8 ist ohne Probleme befahrbar.

Sperrungen wegen der Brände gibt es zudem auf der Kirnitzschtalstraße zwischen Bad Schandau und dem Abzweig nach Ottendorf. Außerdem ist die B172 ab dem Parkhotel Lindenhof in Bad Schandau gesperrt. Auch auf tschechischer Seite sind Straßen gesperrt worden, etwa die von Hřensko nach Mezná.

7.33 Uhr: Brandbekämpfer können auf Regen hoffen

Bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz können die Feuerwehrleute auf Niederschläge hoffen. Wie der Deutsche Wetterdienstes in Leipzig mitteilte, zieht am Vormittag Regen vom Vogtland langsam ostwärts und erreicht am Mittag das Erzgebirge und später auch die Sächsische Schweiz. Es lasse sich aber nicht sagen, wie ergiebig der Regen ausfalle, sagte der Meteorologe vom Dienst in Leipzig. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 23 Grad, im Bergland 17 bis 20 Grad. Nach einem niederschlagsfreien Donnerstag wird für Freitag schauerartiger, teils gewittriger Regen bei bis zu 28 Grad vorhergesagt.

7.23 Uhr: Hubschrauber unterstützen tschechische Feuerwehr weiter

In Tschechien wird seit dem Morgen auch wieder mit Hubschraubern gegen das Feuer gekämpft. Das Waldbrandgebiet dort erstreckt sich mittlerweile über etwa 1.000 Hektar und ist damit vier Mal größer als das in Sachsen.

Die seit Tagen gegen die Flammen kämpfenden Retter im Nachbarland erwarten indes noch mehr Unterstützung aus anderen Landesteilen. Wie der Sender ČT24 berichtet, waren am Dienstag bereits Einheiten unter anderem aus Prag, Liberec und Pardubice im Einsatz. Nun werden den Berichten zufolge auch zusätzliche Kräfte aus Südböhmen erwartet. Zudem helfen mehrere europäische Länder, darunter Polen und Italien.

Mit einem Hubschrauber wird am Mittwochmorgen bei Hřensko nahe der Grenze zu Sachsen gelöscht.
Mit einem Hubschrauber wird am Mittwochmorgen bei Hřensko nahe der Grenze zu Sachsen gelöscht.
© dpa/Robert Michael

6.59 Uhr: Hubschrauber soll Lage in Sächsischer Schweiz erkunden

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich bis Mittwochmorgen nicht weiter ausgebreitet, ist aber auch noch nicht gänzlich unter Kontrolle. In zwei von fünf Brandgebieten sei die Lage nach wie vor angespannt, sagte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, auf Anfrage. “Das Gebiet ist zerklüftet und nicht leicht zu erreichen”. Zudem erschwerten Totholz und die Witterung die Brandbekämpfung.

In der Nacht hätten 148 Einsatzkräfte eine Ausweitung des Brandes verhindert. Dieser erstreckt sich derzeit auf etwa 250 Hektar. Am Morgen sollte ein Polizeihubschrauber einen Aufklärungsflug unternehmen. “Danach ergibt sich für die Einsatzkräfte ein neues Lagebild”, sagte Kunz.

6.34 Uhr: Feuerwehr in Tschechien schützt Dörfer vor den Flammen

Die tschechische Feuerwehr aus dem Usteckí Kraj (der Region Usti n.L.) hat sich in der Nacht vor allem auf die Beseitigung kleinerer Feuer beschränkt. Wie die Einsatzkräfte auf Twitter mitteilten, bekämpften sie Flammen oberhalb des Grenzortes Hřensko und kümmerten sich um den Schutz der vom Feuer bedrohten und geräumten kleineren Ortschaften. Auch vom noch nicht evakuierte Dorf Janov konnten die Waldbrände ferngehalten werden.

6.00 Uhr: Kirnitzschtalbahn in der Sächsischen Schweiz fährt nicht mehr

Weil viele Schaulustige in das Waldbrandgebiet in der Hinteren Sächsischen Schweiz reisen, hat das Landratsamt in Pirna eine Allgemeinverfügung zur Einstellung des Fahrbetriebs der Kirnitzschtalbahn erlassen. Damit solle für einen begrenzten Zeitraum die Anreise von Schaulustigen von Bad Schandau aus in die vom Feuer betroffenen Gebiete unterbunden werden, hieß es.

Zuvor hatten Einsatzkräfte beklagt, dass viele Menschen die bei Touristen und Wanderern beliebte Kirnitzschtalbahn nutzen, um so in die Waldbereiche zu kommen – trotz Betretungsverbot.

Die Kirnitzschtalbahn - hier auf einem Archivbild - fährt eigentlich von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall.
Die Kirnitzschtalbahn – hier auf einem Archivbild – fährt eigentlich von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall.
© dpa/Sebastian Kahnert

Mittwoch, 5.03 Uhr: Weiter angespannte Lage in Tschechien

Nach wie vor herrscht eine angespannte Lage beim Waldbrand in der Böhmischen Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen. Das Dorf Vysoka Lipa mit rund 100 Einwohnern musste am Abend geräumt werden, weil es von den Flammen eingeschlossen zu werden drohte. In dem kleinen Ort Mezna fingen acht Gebäude Feuer und brannten teils komplett aus. Die gegen die Flammen kämpfende Feuerwehr wurde von Polizei- und Armeehubschraubern sowie Flugzeugen unterstützt. Der Waldbrand breitete sich auf eine Fläche von fast 1.000 Hektar aus.

So berichteten wir am Dienstag

21.50 Uhr: Einsatz für Hubschrauber für heute beendet

Die Hubschrauber beendeten den heutigen Einsatz in der Böhmischen Schweiz, twittert die tschechische Nachrichtenagentur ct24. Sie werden am Mittwochmorgen zum Einsatzort zurückkehren. Das Feuer sei noch immer nicht unter Kontrolle.

© dpa

20.10 Uhr: Einwohner aus Vysoké Lípa bei Hřensko werden evakuiert

Etwa hundert Einwohner aus Vysoké Lípa bei Hřensko müssen evakuiert werden. Es besteht die Gefahr, dass das Feuer das Dorf von zwei Seiten treffen wird. Das vermeldet die tschechische Nachrichtenagentur ct24.

Vladimír Vlček, Chef des Feuerwehr- und Rettungsdienstes, teilte mit, dass sich das Feuer durch das Tal der Kamenice, einem Nebenfluss der Elbe, ausbreitet. Hauptziel sei es, die Ausbreitung des Feuers im Nationalpark nach Nordosten zu verhindern. Laut Vlček sind die Feuerwehrleute auf einer Fläche von 800 Hektar in sieben Sektionen aufgeteilt.

19.40 Uhr: Felsenbühne Rathen gibt weiter Vorstellungen

Der Spielbetrieb der Felsenbühne Rathen ist durch den Waldbrand in der Sächsischen Schweiz vorerst nicht beeinträchtigt. Die Vorstellungen können wie geplant stattfinden, schreiben die Veranstalter bei Facebook. “Wir stehen im kontinuierlichen Austausch mit den Ansprechpartnern vor Ort und werden zeitnah reagieren, sollte sich etwas für den Spielbetrieb und die Sicherheit ändern”, heißt es in der Mitteilung.

19.25 Uhr: Aufkommender Wind erschwert Löscharbeiten

Der Wind über dem Elbsandsteingebirge frischt auf. Die Windböen werden stärker. Das erschwert nicht nur die Löscharbeiten, auch die Gefahr des Funkenfluges wird größer. Experten befürchten, dass sich der Waldbrand in der Nacht noch weiter ausbreiten kann. Noch sind aber mehrere Hubschrauber mit Wassertanks über der Hinteren Sächsischen Schweiz unterwegs. Sie schaffen im Akkord Wasser aus der Elbe heran. Unten kämpfen die Kameraden und Kameradinnen der vielen Feuerwehren bis zur Erschöpfung gegen die Flammen.

Insbesondere die Topografie erschwere die Löscharbeiten, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstagabend mit. Problematisch sei neben der Unzugänglichkeit des Geländes auch die komplizierte Beschaffung von Löschwasser, welches unter anderem aus der Elbe und der Kirnitzsch geholt werde, sagte ein Sprecher. Das Feuer erstreckte sich demnach über rund 250 Hektar. Insgesamt waren es nach wie vor fünf Einsatzstellen, von denen drei unter Kontrolle waren. Die anderen zwei breiteten sich aber unkontrolliert weiter aus, so der Sprecher. Über 400 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren waren am frühen Abend im Einsatz.

Ein Hubschrauber der Bundeswehr fliegt mit einem Löschwasser-Außenlastbehälter über der Elbe.
Ein Hubschrauber der Bundeswehr fliegt mit einem Löschwasser-Außenlastbehälter über der Elbe.
© dpa

19.02 Uhr: Aussichtpunkte werden belagert

Entlang der Panoramastraße werden zwischen Lichtenhain und Mittelndorf alle Aussichtspunkte belagert. Von hier wird das schreckliches Ausmaß des verheerenden Waldbrandes in der Hinteren Sächsischen Schweiz besonders deutlich. Die Brandherde sind deutlich zu erkennen. Im Gebiet des Kleinen Winterberges schießen aktuell immer wieder neue Flammen empor.

Von Lichtenhain aus ist das schreckliche Ausmaß des verheerenden Waldbrandes zu sehen.
Von Lichtenhain aus ist das schreckliche Ausmaß des verheerenden Waldbrandes zu sehen.
© Tom Weber

Landrat Michael Geisler war am Dienstag wieder vor Ort im Brandgebiet. Gemeinsam mit Staatssekretär Frank Pfeil und der Präsidentin der Landesdirektion, Regina Kraushaar, informierte er sich über die Situation. „Das Ausmaß dieses verheerenden Waldbrandes ist eine große Herausforderung für alle Rettungskräfte, denen ich ausdrücklich für ihre souveräne und professionelle Herangehensweise danken möchte. Ich danke auch den Mitgliedern des THW, der Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie den Einsatzkräften, die uns aus den Nachbarlandkreisen unterstützen. Ich hoffe, dass das Feuer mit der Hilfe aller eingedämmt werden kann“, so Landrat Geisler.

18.15 Uhr: Erneut Brandgeruch in Dresden

Aus mehreren Stadtteilen wird am Dienstagabend wieder starker Brandgeruch gemeldet. Von welchem Brand der Rauch kommt, ist momentan noch unklar. Wahrscheinlich aber kommt er von dem Feuer an der sächsisch-brandenburgischen Grenze. Denn der Wind in Dresden hat am Abend gedreht und kommt jetzt aus Nordwest.

Am Nachmittag hatte der Waldbrand im Landkreis Elbe-Elster auf Nordsachsen übergegriffen. Die Flammen haben ein munitionsbelastetes Gebiet bei Arzberg erfasst. Die Gefahr sei noch nicht vorbei, hieß es am frühen Abend vom Leiter des hiesigen Verwaltungsstabes.

17.45 Uhr: Feuerwehren aus Döbeln helfen in Sächsischer Schweiz

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen helfen die Katastrophenschützer aus Mittelsachsen bei der Bekämpfung von Waldbränden in anderen Regionen. Ende Juni stand die Gohrischheide bei Zeithain in Flammen. Jetzt brauchen die Kameraden der Feuerwehren in der Sächsischen Schweiz Unterstützung.

17.10 Uhr: Kirnitzschtalstraße gesperrt

Derzeit ist die Kirnitzschtalstraße vom Abzweig Bad Schandau bis Ottendorf wegen des Waldbrandes gesperrt, vermeldet die Polizei.

16.45 Uhr: Erster Bundeswehr-Hubschrauber im Einsatz

Zur Bekämpfung des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische Schweiz werden auch Hubschrauber der Bundeswehr eingesetzt werden. “Die erste von drei Maschinen ist seit Dienstagnachmittag im Einsatz”, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstag auf Anfrage. Die anderen sollten im weiteren Tagesverlauf folgen. Die Hubschrauber sollen vorrangig beim Löscheinsatz helfen.

16.16 Uhr: Niedrigwasser sorgt für Löschwasserknappheit

An der Kipphornaussicht wird das Löschwasser knapp. Die Feuerwehrleute versuchen hier mit Hacken wenigstens den Waldboden aufzubrechen, um die Flammen eindämmen zu können. Sie hoffen innigst auf Wassernachschub. Die Löschwasserversorgung ist in den meist unzugänglichen Gebieten ein Riesenproblem. Deshalb wurden mehrere Feste Schlauchleitungen von der Elbe beziehungsweise von der Kirnitzsch aufgebaut. Allerdings herrscht dort derzeit Niedrigwasser. Von der Kipphornaussicht hat man sonst einen malerischen Blick ins Elbtal.

16.10 Uhr: Geburtstag in der Notunterkunft

77 deutsche Kinder und ihre Betreuer verbrachten die Nacht zu Dienstag statt in einer Jugendherberge in der böhmischen Schweiz, in der Turnhalle des Pirnaer Berufsschulzentrums. Die Johanniter hatten die Unterkunft eingerichtet. Für einen Jungen war der Dienstag ein besonderer Tag. Er hatte Geburtstag und erhielt vor der Abreise am Dienstag noch ein Geschenk. Momentan dient die Halle vor allem als Anlaufstelle für Einsatzkräfte.

16.06 Uhr: Spendensammlung für Wurst in Sebnitz

Noch bis 17 Uhr befinden sich Fahrzeuge auf dem Sebnitzer Markt. Diese sammeln Getränkespenden für die Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz. Bitte keine Speisen abgeben. Wer aber noch paar Euro übrig hat, kann diese spenden. Davon sollen für die Einsatzkräfte Bockwürste gekauft werden.

15.41 Uhr: Brand bei Sebnitz konnte gelöscht werden

Der Brand in der Nähe der Pietzschmühle im Sebnitzer Ortsteil Ottendorf konnte gelöscht werden. Er war kurz nach dem Mittag ausgebrochen. Die Ursachen sind noch unklar. Das Gebiet befindet sich nicht im eigentlichen Waldbrandbereich.

15.21 Uhr: Bautzener Feuerwehren unterstützen in der Sächsischen Schweiz

Mehr als 250 Feuerwehrleute sind zur Brandbekämpfung in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Dabei werden sie auch von Kameraden aus den dem Landkreis Bautzen unterstützt. Der Landkreis habe zwei Katastrophenschutzzüge in das Brandgebiet abgeordnet, teilt Sarah Günther vom Landratsamt Bautzen mit. Das seien die Katastrophenschutzzüge Wasserversorgung und Waldbrand. Jeder Zug ist nach Angaben der Sprecherin mit 21 Einsatzkräften besetzt.

15.14 Uhr: Pirnaerin organisiert Hilfe für Brandhelfer

Während die Feuerwehrleute in der Sächsischen Schweiz weiter gegen die Brandherde kämpfen, organisiert eine Pirnaer Geschäftsfrau Hilfe für die örtlichen Helfer. Simone Klockow hat bei Facebook dazu aufgerufen, die Helfer mit Wasser und Keksen zu unterstützen. “Wir als Normalos können keine Brände löschen, aber wir können die Einsatzkräfte mit Essen und Trinken unterstützen”, sagt sie. Auch der Krisenstab ist in die Aktion involviert und wird dafür sorgen, dass die Hilfe auch ankommt.

In Bad Schandau sind indes Staatssekretär Frank Pfeil und Oberst Klaus Finck, Kommandeur des Landeskommando Sachsen, eingetroffen. Sie besprechen mit Landrat Michael Geisler (CDU) die Lage.

14.56 Uhr: Innenminister unterbricht Urlaub

Sachsens Innenminister Schuster (CDU) unterbricht seinen Urlaub. Das twitterte Schuster am Dienstag. Zuvor hieß es aus dem Innenministerium, der Minister wolle seinen Urlaub nicht unterbrechen, stattdessen informiere sich sein Staatssekretär vor Ort über das Geschehen. Sächsische.de hatte darüber berichtet.

14.45 Uhr: Wälder im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen nicht mehr betreten werden

Im gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gilt ab sofort ein ganztägiges Waldbetretungsverbot. Das teilt das Landratsamt mit. Grund sind die Waldbrände in der Region. “Das Betreten des Waldes einschließlich aller Waldwege ist untersagt. Es besteht Gefahr für Leib und Leben”, so das Landratsamt. Der Löscheinsatz werde laut Behörden voraussichtlich noch mehrere Tage dauern.

14.17 Uhr: Grünen-Minister äußern sich zu Waldbränden

Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) dankte den Einsatzkräften für ihren Einsatz und sprach von einer “Tragödie für die Region”, vor allem diejenigen, die vom Tourismus lebten. “Ich bitte Bevölkerung, Touristinnen und Touristen, das Gebiet zu meiden, sich an das nächtliche Betretungsverbot zu halten und die Löscharbeiten nicht zu behindern”, so der Minister, “Wir erleben hier die Folgen der Klimakrise mit Dürre, Hitze und ausgetrockneten Wäldern. Die Klimakrise kennt keine Staatsgrenze.” Deshalb werde man die Zusammenarbeit mit den tschechischen Kollegen ausweiten.

Sachsens Justizminister Katja Meier (Grüne) nannte die Situation “erschreckend”. Der Brand mache nicht an der Grenze halt, ebensowenig wie die Klimakrise. “Deshalb geht Klima- und Katastrophenschutz nur gemeinsam.”

13.41 Uhr: Weiterer Brandherd in Sebnitz ausgebrochen

Während sich die Lage in der böhmischen Schweiz zumindest nicht weiter verschlimmert, ist in Sebnitz ein weiterer Brandherd ausgebrochen. Unterhalb der Pietzschmühle im Sebnitzer Ortsteil Ottendorf wurden Flammen ausgemacht. Die Freiwilligen Feuerwehren von Sebnitz versuchen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

13.17 Uhr: Tschechische Polizei beginnt Ermittlungen

Während die Feuerwehren weiter die Brände in der böhmischen Schweiz bekämpfen, hat die örtliche Polizei mit der Untersuchung des Brandes begonnen. Sie schließen nicht aus, dass auch Brandstiftung eine Ursache für den verheerenden Waldbrand sein könnte. Daniel Vítek, Sprecher der Regionalen Polizeidirektion der Region Ústí, bestätigte das gegenüber CT24. “Wir untersuchen den Fall auch unter dem Gesichtspunkt eines fahrlässigen Verbrechens”, sagte er.

Neben den Ermittlungen, sind die Gesetzeshüter auch damit beschäftigt, die Straßen rund um Hrensko zu sichern. Sie sperrten auch die Straße von der deutschen Seite und von Jetřichovice aus. Andere Polizisten sind in den Dörfern, aus denen die Bürger evakuiert wurden, um Plünderungen oder Einbrüche zu verhindern. Die meisten Menschen befolgten die Anweisungen der Polizeibeamten”, sagte Dan Vitek, Sprecher der Regionalpolizei.

12.51 Uhr: Feuerwehr rechnet mit langem Brandeinsatz

Die Feuerwehrleute in der Böhmischen Schweiz wagen momentan noch keine Prognose, ob der Brand sich nicht noch ausweitet oder bald unter Kontrolle ist. Es gibt mehrere Brand-Schwerpunkte, von denen einige in schwierigem Gelände nicht erreicht werden können.

Insgesamt sind 400 Feuerwehrleute im Einsatz, der von den Einsatzleitern als „überaus kompliziert“ bezeichnet wird. Der Brand werde sicher noch „ein paar Tage“ andauern, hieß es. Die örtlichen Feuerwehrleute werden auch von Kollegen aus weiter entfernt liegenden Regionen Pilsen, Pardubice (Pardubitz), Mittelböhmen und Hradec Králové (Königgrätz) unterstützt. Spezialflugzeuge sollen schnellstmöglich auch aus Italien nach Tschechien geschickt werden.

Premier Petr Fiala, der sich am Ort des Geschehens befindet, lobte am Mittag im tschechischen Fernsehsender ČT24 die große Einsatzbereitschaft und Professionalität der Feuerwehrleute.

Der Wind hat den Brandgeruch seit der Nacht auf Dienstag in Richtung tschechisches Binnenland geweht. Der Rauch war am Morgen auch im 100 Kilometer entfernten Prag zu spüren und erreichte gegen Mittag die Ostgrenze der Republik bei Ostrava (Mährisch-Ostrau). Feuerwehr und Polizei registrierten Hunderte besorgte Anrufe, konnte die Leute jedoch beruhigen, dass es sich nicht um einen Brand in ihrer Gegend handelt.

12.31 Uhr: Außenminister loben Zusammenarbeit bei Brandbekämpfung

Tschechien hat um weitere internationale Unterstützung bei der Bekämpfung der Brände in der Böhmischen Schweiz gebeten. Derzeit helfen Feuerwehreinheiten aus Deutschland und Polen beim Löschen. Schwere Technik wird auch aus der Slowakei erwartet.

Die Chefdiplomaten Deutschlands und Tschechiens, Annalena Baerbock und Jan Lipavský, haben die Zusammenarbeit von Feuerwehreinheiten beider Länder bei der Bekämpfung der sich ausweitenden Waldbrände in der Böhmischen Schweiz gewürdigt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Baerbock: „Brände machen vor Grenzen nicht halt. Sicherheit im 21. Jahrhundert bedeutet auch Katastrophenschutz. Wir müssen in Krisen enger aneinanderrücken, als uns voneinander zu entfernen.“

Europa, so die Bundesaußenministerin, habe in den vergangenen Jahren schon andere schwere Waldbrände erlebt. “Im Süden Europas haben wir feste Einheiten der EU mit Löschflugzeugen. So etwas brauchen wir auch in Ostmittel- und in Nordeuropa, wie der jetzige Brand an der tschechisch-deutschen Grenze zeigt.“

Bei ihrem Besuch in Prag sprach Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavsky auch über die aktuelle Waldbrandsituation an der Grenze.
Bei ihrem Besuch in Prag sprach Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavsky auch über die aktuelle Waldbrandsituation an der Grenze.
© Sulova Katerina/CTK/dpa

12.12 Uhr: Polen hilft bei Tschechischer Brandbekämpfung

Während im Bereich Bad Schandau der Katastrophenalarm ausgerufen wurde, will Jan Schiller, Gouverneur der Region Ústí nad Labem, diesen Schritt noch nicht unternehmen, berichtet CT24. Die Feuerwehrleute bewältigen den Einsatz mit ihren eigenen Mitteln. Nach Angaben des Gouverneurs breitet sich das Feuer noch nicht aus, die Situation kann jedoch noch durch das Wetter beeinflusst werden.

Derweil schickt Polen Feuerwehrleute per Hubschrauber in das Brandgebiet der Tschechischen Republik. Das berichtete heute die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf den Chef der polnischen Feuerwehr, Andrzej Bartkowiak. Ihm zufolge werden die Feuerwehrleute zusammen mit Polizeibeamten heute in die Tschechische Republik abreisen.

„Die tschechische Seite hat Polens Hilfe beim Löschen des Feuers im Nationalpark angenommen“, schrieb Bartkowiak auf Twitter. „Feuerwehrleute der polnischen Feuerwehren zusammen mit der polnischen Polizei werden heute mit einem Blackhawk-Hubschrauber und einer Bambi Bucket helfen, das Feuer zu bekämpfen“, fügte er hinzu.

11.45 Uhr: Baerbock für Zusammenarbeit mit Tschechien bei Brandbekämpfung

Deutschland und Tschechien müssen nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Krisen noch enger zusammenrücken. Mit Blick auf den verheerenden Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmischer Wald sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Besuch in Prag: “So wie CO2 nicht an der Grenze Halt macht, so machen auch Waldbrände nicht an der Grenze halt.” Deswegen müsse man gemeinsam für Klimaschutz und in solchen Notsituationen auch für den Katastrophenschutz einstehen. Baerbock erinnerte daran, dass es in den vergangenen Jahren in Deutschland Debatten über die mögliche Beschaffung einer Löschflugzeugstaffel gegeben habe. Der aktuelle Waldbrand in Tschechien unterstreiche die Bedeutung dieser Diskussion für Mitteleuropa.

11.31 Uhr: Landratsamt bittet Touristen um Rücksicht

Das Gebiet der Hinteren Sächsischen Schweiz um Bad Schandau ist aktuell für alle außer Helfer und Bewohner tabu, um die Retter nicht zu behindern. Immer wieder wird darauf aufmerksam gemacht und aufgerufen, das Gebiet weiträumig zu meiden. Straßen zuzuparken behindert ebenfalls die Rettungskräfte. Niemand weiß, wie sich der Brand entwickelt.

Für den linkselbischen Bereich um Königstein gibt es aktuell keine Gefahr und keine Einschränkungen. Aus Richtung Pirna ist Königstein unproblematisch erreichbar. Alternativen für diejenigen, die das Kerngebiet der Sächsischen Schweiz besuchen wollten, sind zum Beispiel das Bielatal, das Müglitztal und das Osterzgebirge.

Aktuell staut es sich allerdings auf der B 172 in Richtung Königstein bis ins Stadtzentrum von Bad Schandau. Zahlreiche Tages- und Grenztouristen mussten wieder umkehren, da die B 172 hinter dem Marktplatz am Hotel Lindenhof komplett gesperrt ist. Urlaubern wird empfohlen, Wanderungen bitte auf der andere Elbseite oder den Vorderen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz (Basteigebiet, Hohnstein, Lilienstein) zu planen. Sie sollten sich beim Gastgeber oder den Touristinformationen vor Ort über alternative Wandertouren informieren. Das Gleiche gelte auch für Einheimische.

11.16 Uhr: BUND Sachsen sieht Waldbrände als deutliche Klimafolge

Die verheerenden Waldbrände in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz zeigen laut BUND Sachsen, wie hoch die Kosten des verschleppten Klimaschutzes bereits sind. “Wir hoffen sehr, dass sich die Sächsische Regierung das endlich wirklich ernst nimmt und einen echten Kurswechsel vollzieht”, fordert Prof. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen. “Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der bestehenden Regeln, allem voran das Feuerverbot, das
derzeitige nächtliche Betretungsverbot, aber auch auf den Wegen zu bleiben. Nur so können die Anpassung
und Regeneration des Nationalparks in der Klimakrise mit dem steigenden touristischen Nutzungsdruck
vereinbart werden”, betont Ekardt.

Auch Marie Müser, Landesvorsitzende der Grünen in Sachsen, zeigt sich durch die Bilder aus dem Nationalparkgebiet entsetzt.

10.55 Uhr: Hintere Sächsische Schweiz besonders betroffen

Das Landratsamt Pirna meldet momentan fünf Einsatzschwerpunkte in der Hinteren Sächsischen Schweiz an den Richterschlüchten, den Bärenfangwänden/Pechofen, am Frienstein, dem Müllerwiesenweg und der Kipphornaussicht.

Mehr als 250 Feuerwehrleute sind zur Brandbekämpfung in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Dabei werden sie auch von Kameraden aus Nachbarlandkreisen Bautzen, Mittelsachsen und Dresden sowie von der Berufsfeuerwehr Pirna unterstützt. Unterstützung bekommen sie weiterhin von einem Hubschrauber der Landespolizei, der seit Montagmittag Aufklärungsflüge im Gebiet durchführt, und einem Hubschrauber der Bundespolizei.

Dieser wird mit angehangenem Wassertank zum Löschen eingesetzt. Zusätzlich sind zwei Wasserwerfer der Polizei im Einsatz. Das THW und die Wasserschutzpolizei haben ebenfalls Einsatzkräfte abgestellt. Ab heute 14:00 Uhr entsendet die Bundeswehr weitere vier Hubschrauber zur Unterstützung der Löscharbeiten. Zurzeit wird die Löschwasserversorgung sowohl von der Elbe als auch von der Kirnitzsch aufgebaut.

Bereits gestern wurden 70 Kinder, die sich in einem Ferienlager in Ceska Kamenice befanden, evakuiert und vorübergehend in Bad Schandau untergebracht. Sie werden von den Johannitern Pirna betreut und versorgt. Sie können im Laufe des heutigen Tages in ihre Heimat zurückkehren. Touristen werden dringend aufgefordert, den Bereich Hintere Sächsische Schweiz zu meiden.

10.24 Uhr: Weiterer Brand im Zeughausgebiet

Ein weiterer Brandausbruch wird im hinteren Bereich des Zeughausgebietes gemeldet. Die Rauchsäule ist weithin sichtbar. Die B172 bleibt bis auf Weiteres ab dem Marktplatz in Bad Schandau gesperrt. Nur Anwohner und Einsatzfahrzeuge dürfen durch.

In Bad Schandau treffen die ersten Feuerwehren aus dem Landkreis Bautzen ein. Sie werden von der Einsatzzentrale im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr koordiniert. Im tschechischen Hrensko breitet sich der Waldbrand weiter aus. Derzeit bekämpfen von Schmilka und Hrensko aus drei Hubschrauber die Brandherde aus der Luft. Im Kirnitzschtal werden die Wasserwerfer der Polizei bestückt. Sie versuchen aktuell von hinten an einzelne Brandherde vorzudringen. Allerdings ist es mit der kompakten Technik schwer, die schmalen Waldwege zu nutzen.

Einige Waldparkplätze im Kirnitzschtal sind gesperrt. Sie werden für die Einsatzfahrzeuge benötigt. Überall sieht man dort erschöpfte Feuerwehrkameraden und -kameradinnen, die sich nach langer Dienstzeit nur eine kurze Pause gönnen können.

9.54 Uhr: Katastrophenalarm für Bad Schandau ausgerufen

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich ausgeweitet. Für Bad Schandau ist Katastrophenalarm ausgelöst worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstagmorgen. Es gebe jetzt fünf Einsatzstellen rund um den Großen Winterberg. Zur genauen Fläche, die in dem unwegsamen, felsigen Gebiet in Flammen steht, konnte der Sprecher keine Angaben machen. Touristen sollten die hintere Sächsische Schweiz meiden.
Die Einsatzkräfte hätten sich zu ihrem eigenen Schutz in der Nacht zurückgezogen.

Seit Dienstagmorgen 6.00 Uhr laufe die aktive Brandbekämpfung mit neuen Einsatzkräften. Derzeit seien 250 Feuerwehrleute und Kräfte der Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Zur Brandbekämpfung seien auch zwei Wasserwerfer mit jeweils 10 000 Litern Fassungsvermögen und zwei Hubschrauber im Einsatz. Die Wasserversorgung erfolge etwa von der Elbe.

Von sächsischer Seite sieht man die Ausmaße des Brandes in der Böhmischen Schweiz.
Von sächsischer Seite sieht man die Ausmaße des Brandes in der Böhmischen Schweiz.
© Marko Förster

9.37 Uhr: Acht Häuser im Dorf Mezna zerstört

Während die Flammen bei Hrensko weiter wüten, ist der Brand im Dorf Mezna beendet. Letzte Glutnester werden noch gelöscht. Wie das tschechische Fernsehen berichtet, wurden acht Häuser durch das Feuer zerstört.

Flugzeuge und Hubschrauber helfen seit dem Morgen bei der Brandbekämpfung. Auch ein Fahrzeug der Feuerwehr aus Großschönau ist mit ihrem Schlauchwagen und dem Tatra, der als Löschfahrzeug dient, vor Ort. Das Großschönauer Löschauto des tschechischen Herstellers Tatra eignet sich besonders für die Bekämpfung von Waldbränden und ist hierzulande eine Besonderheit.

9.09 Uhr: 30 Hektar Brandfläche in der Bömischen Schweiz

Das Feuer auf tschechischer Seite brennt jetzt auf einer Fläche von etwa dreißig Hektar, sagte Martin Laníček, Kommandant des Einsatzes und Stellvertreter des Integrierten Rettungssystems der Feuerwehren der Region Ústí nad Labem, gegenüber CT24. Das entspricht einer Fläche von 42 Fußballfeldern. Der Nationalpark Böhmische Schweiz erwägt, Menschen zu helfen, deren Häuser vom Feuer zerstört wurden. Das Ausmaß des Schadens kann noch nicht abgeschätzt werden

Wenn sich das Wetter nicht verschlechtert, vor allem wenn der Wind nicht zunimmt, könnten die Feuerwehrleute die Flammen im Laufe des Tages unter Kontrolle bringen. Er schätzt jedoch, dass es mehrere Tage dauern wird, bis das Feuer gelöscht ist, wenn das Wetter nicht mitspielt. Doch die Brandbekämpfer könnten Glück haben. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Leipzig gibt es keine signifikanten Winde in der Region, die das Feuer neu entfachen könnten. Es wehe nur ein schwacher Wind aus Nordwest. Allerdings ist für das Gebiet bis Freitag auch kein Regen vorhergesagt.

8.46 Uhr: Verhandlungen um Löschhilfe aus der Slowakei

Laut Tschechiens Innenminister Vít Rakušan verhandelt die Regierung mit der Slowakei, um auch von dort Löschhilfe zu erhalten. Unterdessen sind am Morgen mehrere Feuerwehrleute aus dem Liberecer Kraj (Reichenberger Kraj), dem Středočeský Kraj (Mitteltschechischer Kraj) und den Plzeňský Kraj (Pilsener Kraj) an die Einsatzstelle als Unterstützung gekommen.

Den Feuerwehrleuten gelang es am Morgen, das Wasserwerk zu schützen, das Trinkwasser für Děčín liefert. “Das Wasserwerk ist nicht in unmittelbarer Gefahr”, bestätigte Innenminister Vít Rakušan.

In der Nacht kämpften die Feuerwehrleute stundenlang gegen die Waldbrände in der Böhmischen Schweiz.

8.26 Uhr: Hřensko muss evakuiert werden

Die tschechische Feuerwehr hat aufgrund des Brandes in der Böhmischen Schweiz am Dienstagmorgen die Evakuierung aller Bewohner der tschechischen Gemeinde Hřensko auf der nördlichen Seite des Flusses Kamenice angeordnet. „Wir haben etwa 90 Prozent von Hřensko evakuiert. Der Großteil hat das Haus und die Hotels selbst verlassen, so der stellvertretende Leiter des integrierten Rettungssystems der Feuerwehren und des Rettungsdienstes des Kraj Ústí, Martin Laníček, gegenüber dem Tschechischen Fernsehen ČT24 am Morgen.

Die Feuerwehr habe etwa drei Dutzend Menschen mit einem Bus evakuiert. Sie kamen in Notunterkünften unter. Unter den von der Feuerwehr evakuierten Menschen waren auch mehrere deutsche Kinder aus einem Ferienlager bei Hřensko. Sie wurden an die Grenze gebracht, an der sie von deutschen Einsatzkräften anschließend übernommen worden.

Die Räumungsaktion am Dienstag war die zweite große Evakuierungsaktion nach der Räumung des Ortes Mezná am Montag. Dort griff das Feuer in der Nacht nach Angaben eines Feuerwehrsprechers gegenüber ČT24 auf mehrere Häuser über, als sich die Feuerwehrleute aufgrund der großen Verletzungsgefahr zurückziehen mussten. Seit dem Morgen löschen rund 50 Einsatzkräfte nun die Objekte.

„Leider mussten wir feststellen, dass in dem Ort mehrere Objekte brennen. Diese löschen wir aktuell und hoffen, dass wir das Feuer in Mezná im Laufe des Dienstages unter Kontrolle bekommen, wenn sich der Wind nicht wieder erheblich verstärkt“, so Martin Laníček vom Rettungssystem aus Ústí. Die Brandbekämpfung in den restlichen Teilen des Nationalparks werden mindestens noch einige Tage in Anspruch nehmen. Lukáš Marvan, ein Sprecher der regionalen Feuerwehr, sagte, dass sich die Situation am Morgen beruhigt habe und der Wind nachgelassen habe, was den Einsatz erleichtere.

Das Feuer konnte in der Nacht nicht zurückgeschlagen werden. 90 Prozent des tschechsischen Grenzortes Hřensko müssen evakuiert werden.
Das Feuer konnte in der Nacht nicht zurückgeschlagen werden. 90 Prozent des tschechsischen Grenzortes Hřensko müssen evakuiert werden.
© Hájek Vojtìch/CTK/dpa

7.03 Uhr: Brandgeruch nun auch in Teilen Tschechiens

Wie die sächsischen Behörden am Montag hat nun auch die tschechische Feuerwehr mit vielen besorgten Anrufern zu tun, die über Brandgeruch klagen. Seit dem Morgen hätten die Retter eine große Anzahl an Anrufen aus Regionen wie Liberec, Pardubice oder auch der Hauptstadt Prag. Ursächlich dafür seien die Witterungsverhältnisse, hieß es auf Twitter. Tags zuvor hatte Wind den Brandgeruch durch das sächsische Elbtal geweht, hohe Feinstaubwerte waren die Folge. Inzwischen ist die Luft wegen einer veränderten Windrichtung auch in Dresden wieder sauberer.

6.22 Uhr: Mehr als 100 Kräfte in Sachsen im Einsatz

In der Sächsischen Schweiz sind immer noch zahlreiche Feuerwehrleute im Einsatz. Einem Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zufolge waren am Dienstagmorgen noch 136 Einsatzkräfte vor Ort, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Ein Hubschrauber sollte am Morgen die Lage erkunden.

Es gab drei größere Einsatzstellen im Nationalpark Sächsische Schweiz, an der Gaststätte Großer Winterberg, am Kipphorn und am Kleinen Winterberg. “Unser großes Problem ist der Wind”, sagte der Landkreissprecher mit Blick auf die Ausbreitung des Feuers.

Der Wald brennt im Nationalpark Sächsische Schweiz - hier am Kleinen Winterberg.
Der Wald brennt im Nationalpark Sächsische Schweiz – hier am Kleinen Winterberg.
© dpa/Robert Michael

Dienstag, 5.30 Uhr: Angespannte Situation im Gebiet Hřensko

Die Feuer im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet lodern weiter. Wie der tschechische Nachrichtensender ČT24 berichtet, musste ein Teil des Ortes Hřensko evakuiert werden. Starke Winde hätten das Feuer in der Nach weiter angefacht, sodass sich die Einsatzkräfte aus dem bereits zuvor geräumten Dorf Mezná zurückziehen mussten. Dort brannten auch Häuser. Tschechische Feuerwehrleute veröffentlichten auf Facebook Videos von dort und bezeichneten die Situation als “Hölle”.

Der Kampf gegen die Flammen sei während der Nacht in dem teils unzugänglichen Gelände schwierig, Lösch-Hubschrauber und -Flugzeuge sollten ab dem Morgen die Brände wieder aus der Luft bekämpfen.


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