Waldbrände in Sächsischer Schweiz: Feuer bricht immer wieder aus

Waldbrand in der Böhmischen Schweiz und in der Sächsischen Schweiz – Das Wichtigste in Kürze

7.50 Uhr: Waldbrand in der Sächsischen Schweiz: Feuer bricht immer wieder aus

Beim Waldbrand in der Sächsischen Schweiz hat sich die Lage auch in der zweiten Woche noch nicht entspannt. Das Feuer bricht immer wieder aus, teilte der Sprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Dienstag mit. Bei steigenden Temperaturen und Trockenheit werde auch die Flammenbildung stärker. “Für eine Entspannung der Lage brauchen wir Regen”, sagte er.

Die Feuerwehrleute bekämpfen demnach weiterhin die Glutnester und das im Boden kriechende Feuer. Gelegentlich steigen Rauchsäulen aus dem Boden auf oder offene Flammen entstehen, so Kunz. Bei Wind könne sich die Glut zudem schnell verbreiten. Um das zu verhindern, werden zwischen Winterberg und Zschand weiterhin Barrieren im Boden errichtet.

Am Dienstagmorgen waren den Angaben nach 300 Feuerwehrleute im Einsatz, im Laufe des Tages werden etwa 550 erwartet. Schwerpunkte der Arbeiten liegen am Grenzweg bis zur Schwarzen Schlüchte, an der Richterschlüchte und den Bärenfangwänden. Im nördlichen Bereich des Kirnitzschtals werden zudem Wasserwerfer der Polizei Sachsen und aus Bayern eingesetzt. Sie verteilen Wasser auf den Randstreifen der Wege, damit die Glut sich weniger stark ausbreitet.

6.50 Uhr: Tschechischer “Angriff” gegen das Feuer geht weiter

Die tschechische Feuerwehr bezeichnet den Kampf gegen den Waldbrand seit einigen Tagen als “Angriff gegen das Feuer”. Am Dienstag soll dieser Feuerangriff fortgesetzt werden, wie CT24 berichtet. Über 1.000 Feuerwehrleute seien noch im Einsatz. Zudem sollen Drohnen herausfinden, wie es in der Nähe des Flusses Kamenice aussieht.

Am Montagabend hieß es aus der Leitstelle: Das Feuer sei unter Kontrolle. Für die zahlreichen Feuerwehrleute ein Erfolg, der auch bei Twitter die Runde machte:

6.02 Uhr: Wie die Dresdner Feuerwehr in der Sächsischen Schweiz hilft

Seit vergangenem Montag, inzwischen also seit einer guten Woche, helfen Feuerwehrleute aus Dresden bei dem Einsatz im Elbsandsteingebirge. Zwölf Brandschützer der Freiwilligen Feuerwehren aus Dresden sind gerade mit zwei Löschfahrzeugen dort. Warum Probleme bei Einsätzen drohen, berichtet Feuerwehrchef Michael Katzsch.

5.40 Uhr: Internationale Waldbrand-Spezialisten im Einsatz

Bei der Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz sind auch 25 bis 30 Leute des Vereins @fire im Einsatz. Und das dort, wo kaum andere hinkommen. “Wir buddeln im heißen Dreck, um feuchten Dreck daraus zu machen”, sagt Jan Südmersen, ehrenamtlicher Vorsitzende des Vereins. Das ist einfach beschrieben, was im doppelten Sinne schwer ist. Die mobile Löschmannschaft läuft mit schwerem Gepäck auf dem Rücken zu den entlegensten Stellen, wohin keine Fahrzeuge kommen, um dort Glutnester zu finden und zu löschen.

Mitglieder des Vereins @fire bekämpfen in besonders unwegsamen Gebieten den brennenden Wald der Sächsischen Schweiz.
© Verein

Dienstag, 5.10 Uhr: Glutnester noch immer Gefahr

Auch am Dienstag geht der Kampf gegen den Waldbrand in der Sächsischen Schweiz weiter. Wie die Tage zuvor gilt es für die Einsatzkräfte Glutnester festzustellen, die wie gestern geschehen – an einigen Stellen auch wieder zu offenen Bränden ausbrechen können. “Diese konnten nach teilweise fußläufiger Aufklärung schnell gelöscht werden, stellen aber eine andauernde Gefahr dar”, teilte gestern das Landratsamt Pirna mit.

So berichteten wir am Montag

21.21 Uhr: Feuerwehrkräfte spüren Glutnester mit Drohnen auf

Zur Brandbekämpfung im deutsch-tschechischen Grenzgebiet setzen die Feuerwehrleute auf beiden Seiten auch auf Wärmebildkameras. Die Geräte liefern den Einsatzkräften gerade in den unwegsamen Felsgebieten wichtige Daten, visualisieren mittels unterschiedlicher Farbgebung etwa hohe Temperaturen. An Drohnen montiert überfliegen die Thermokameras das betroffene Gebiet und zeigen den Feuerwehren so die Position von Flammen oder Glutnestern. Anschließend können diese am Boden oder aus der Luft gelöscht werden.

Die tschechische Feuerwehr aus der Region Usti hat jetzt ein Video mit solchen Aufnahmen zur Verfügung gestellt. Auch in Sachsen kommt die Technik zum Einsatz.

20.27 Uhr: Waldbrand in Böhmischer Schweiz unter Kontrolle

Der seit mehr als einer Woche wütende Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist nach Einschätzung der Behörden unter Kontrolle. Das sagte der Generaldirektor der tschechischen Feuerwehr, Vladimír Vlček, am Montagabend in Hřensko. Die Einsatzfläche habe von rund 1.000 auf 600 Hektar verringert werden können. Inzwischen sind mehr als 1.000 Feuerwehrleute mit knapp 350 Fahrzeugen vor Ort, um Glutnester abzulöschen. Schwerpunkte des Einsatzes sind unter anderem die Gebiete im sogenannten Tiefen Tal sowie rund um die Flügelwand (Křidelní stěna) und in den Felsen über Hřensko.

Trotz der leichten Entspannung können die Einwohner von evakuierten Orten wie Hřensko, Mezná und Mezní Louka noch nicht wieder in ihre Häuser. In der Region wächst die Sorge, dass große Teile der Sommersaison verloren sein könnten. Normalerweise unternehmen jährlich rund 400.000 Menschen eine Kahnfahrt auf der Kamnitz durch die Felsenschlucht Edmundsklamm.

19.33 Uhr: Tschechiens Retter verlegten kilometerlang Schläuche

Die tschechische Feuerwehr hat während den seit nunmehr einer Woche andauernde Waldbränden zahlreiche Schläuche im Nationalpark Böhmische Schweiz verlegt, um so Löschwasser in das unwegsame Gelände pumpen zu können. Wie die Retter am Montagabend über Twitter mitteilten, kommen so insgesamt 78 Kilometer an Schläuchen zusammen. Am höchsten führt diese “Leitung” den Angaben zufolge übrigens auf das auch bei Deutschen beliebte Ausflugsziel Prebischtor.

Wie der Tschechische Rundfunk berichtet, will die Verwaltung des Nationalparks den abgebrannten Wald weitgehend der Natur überlassen. Bäume im großen Stil zu pflanzen sei nach Angaben aus der Parkverwaltung in Tschechien nicht geplant.

19.08 Uhr: Im Nationalpark werden jetzt Schneisen geschlagen

Noch immer brennt es in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz – aber längst nicht überall im Nationalpark. Damit sich das Feuer nicht weiter durch die Wälder frisst, greift man etwa im Hinterhermsdorfer Forstrevier zu härteren Maßnahmen. An manchen Stellen dort ist das Feuer nur wenige Hundert Meter entfernt. Lesen Sie dazu unseren Report: Forstleute schlagen vorsorglich Schneisen

18.17 Uhr: Kräftezehrender Einsatz für die Feuerwehr

Zahlreiche Feuerwehren aus Sachsen helfen in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz beim Kampf gegen das Feuer, auch die Freiwillige Feuerwehr Reichenbach. Sie hat nicht nur mit schwer zugänglichem Gelände zu kämpfen, sondern auch mit Hitze unter den Füßen. Wie, sagt Leiter Hendrik Böhnke – in einer sehr kurzen Pause. Mehr dazu im Artikel “Die Höhenunterschiede sind das wirklich Kräftezehrende”

17.31 Uhr: Große Spendenbereitschaft für die Sächsische Schweiz

Wie das Landratsamt des von den Waldbränden betroffenen Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mitteilt, registriert der Krisenstab eine überwältigende Spendenbereitschaft. Sowohl Einwohner des Kreises, als auch Touristen und Unternehmen wollten demnach den Einsatzkräften etwas Gutes tun und sie mit Sach- oder Geldspenden unterstützen. Der Krisenstab hat auf dieser Website zusammengetragen, welche Hilfen derzeit möglich sind.

16.40 Uhr: Bundeswehr plant Einsatz zunächst bis zum Wochenende

Die Bundeswehr unterstützt im sächsischen Waldbrandgebiet mit vier Hubschraubern zum Löschen und Erkunden im Einsatz. “Es wurde bisher eine Million Liter Löschwasser ausgetragen”, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Besuch in der Sächsischen Schweiz. Die Soldatinnen und Soldaten haben den Angaben zufolge 200 Flugstunden absolviert. Die SPD-Politikerin lobte die Zusammenarbeit mit der Bundes- und Landespolizei, den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und auch den tschechischen Kollegen. Der Einsatz der Bundeswehr sei bis zum 7. August geplant, sagte Lamprecht. Sie hoffe, “dass bis dahin die Gefahr gebannt ist”.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Sachsens MP Michael Kretschmer (CDU, l), und Bundeswehr-General Carsten Breuer am Montag im Krisengebiet.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Sachsens MP Michael Kretschmer (CDU, l), und Bundeswehr-General Carsten Breuer am Montag im Krisengebiet.
© dpa/Sebastian Kahnert

16.23 Uhr: Stadt Dresden verhängt Verbot von Feuerwerk und öffentlichem Grillen

Die Stadt Dresden verhängt ein Verbot von Feuerwerk und öffentlichem Grillen. Grund sei die vorhergesagte, weiter anhaltende Trockenheit und die damit einhergehende hohe Brandgefahr, teilte die Stadtverwaltung am Montag mit. Das Verbot gelte vom 2. August bis einschließlich 30. September 2022. Durch das Verbot soll verhindert werden, dass sich brandfähiges Material durch Funkenflug entzündet und Feuer entstehen. Durch das Eindämmen der Brandgefahr sollen auch Großeinsätze der Feuerwehr vermieden werden, um an anderer Stelle benötigte Kapazitäten zur Verfügung zu haben.

Am Wochenende hatte es massive Kritik an den Behörden gegeben, weil sie trotz der Trockenheit Feuerwerke bei den Kaisermania-Konzerten des Schlagersängers Roland Kaiser genehmigt hatten.

16.14 Uhr: Bund übernimmt Kosten für Bundeswehreinsatz in Sachsen

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat dem Freistaat Sachsen am Nachmittag zugesichert, dass die Kosten für den Einsatz der Bundeswehrkräfte im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz vom Bund übernommen werden. “In einer solchen Situation sind Kosten noch nie abgerechnet worden. Und von daher sehe ich auch keine Veranlassung, dass man davon abweicht”, sagte Lambrecht in Schmilka. Das Militär ist in dem Gebiet seit Tagen mit Hubschraubern der Typen NH90 und H145 im Einsatz. Die Bundeswehr stellte auch einen Tankwagen.

15.45 Uhr: Verteidigungsministerin überfliegt Brandgebiet

Beim ihrem Besuch in der Sächsischen Schweiz verschafft sich Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auch aus der Luft einen Überblick der Lage. Am Nachmittag startete in Schmilka dazu ein Aufklärungflug per Hubschrauber. Mit an Bord war Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Was sie dabei sahen, zeigt dieses Video:

14.50 Uhr: In Bad Schandau regnet es

Wie vorhergesagt hat es in der betroffenen Region am Montagnachmittag angefangen zu regnen. So froh die Einsatzkräfte über den teils kräftigen Niederschlag sein werden, bereiten ihnen vor allem die Aussichten für die nächsten Tage Sorge. Denn es soll trocken bleiben – bei Temperaturen von über 30 Grad. Erst am Freitag erwarten Meteorologen deutlichere Niederschläge. Der Schauer am Montagnachmittag war nach etwa 15 Minuten auch schon wieder vorbei.

14.45 Uhr: Kretschmer informiert sich in der Sächsischen Schweiz

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer macht sich heute erneut ein Bild von der Lage im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz. Der CDU-Politiker wird dabei auch von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU), dem Landrat des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Michael Geisler (CDU), und Bundeswehr-Generalleutnant Carsten Breuer begleitet.

Für die Ministerin und Sachsens Regierungschef steht auch ein Hubschrauberflug über das betroffene Gebiet auf dem Programm. Dieser soll an der ehemaligen Grenzstation in Schmilka starten. Danach wollen sich beide kurz vor anwesenden Journalisten äußern.

Kretschmer war bereits vor Bundesverteidigungsministerin Lambrecht vor Ort in Bad Schandau.
Kretschmer war bereits vor Bundesverteidigungsministerin Lambrecht vor Ort in Bad Schandau.
© Marko Förster

12.05 Uhr: Rund 900 Feuerwehrleute bekämpfen Waldbrand in Tschechien

Im Kampf gegen den Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist die Zahl der eingesetzten Feuerwehrleute um 150 auf etwa 900 erhöht worden. “Unser Ziel ist es, die betroffene Fläche so weit wie möglich zu verringern”, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte am Montag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT.

Der Waldbrand wütet auf rund 1.000 Hektar. Das Feuer war eine Woche nach Ausbruch noch nicht unter Kontrolle. Problematisch seien unter anderem die Gebiete im sogenannten Tiefen Tal, rund um die Flügelwand (Kridelni stena) und in den Felsen über der Grenzstadt Hřensko, sagte der Sprecher. Auf tschechischer Seite standen rund 250 Feuerlöschfahrzeuge sowie sechs Hubschrauber und fünf Löschflugzeuge bereit.

In Hřensko wächst die Sorge, dass die Sommersaison verloren sein könnte. Normalerweise nehmen jährlich rund 400.000 Menschen an Kahnfahrten auf der Kamnitz durch die Edmundsklamm teil.

Rund um Hřensko sind die Feuerwehrleute besonders gefordert. Noch immer müssen dort Einwohner ihre Häuser verlassen.
Rund um Hřensko sind die Feuerwehrleute besonders gefordert. Noch immer müssen dort Einwohner ihre Häuser verlassen.
© “CZ-Cloud”

Bewohner von Mezná, Mezní Louka und Hřensko werden weiterhin evakuiert, vermeldet der TV-Sender CT24. Den Feuerwehrleuten sei es am Sonntag gelungen, das gesamte Einsatzgebiet zu reduzieren. Die abgebrannte Fläche umfasse 1.060 Hektar, wird Feuerwehrsprecherin Martina Götzová zitiert.

Acht Feuerwehrleute wurden am Samstag bei einem Brand in der Nähe von Hřensko verletzt, einer von ihnen schwer. Am Sonntag wurden laut CT24 sechs tschechische Feuerwehrleute verletzt, einer musste mit einer Knieverletzung im Krankenhaus behandelt werden.

8.45 Uhr: Tschechischer Pilot: So ein Feuer haben wir noch nie gesehen

Die Hubschrauberbesatzungen, die in der Böhmischen Schweiz bei der Bekämpfung des Großbrandes helfen, haben am Flughafen in Ústí nad Labem eine Basis gefunden, berichtet das Nachrichtenportal novinky.cz. Hier werden die Maschinen aufgetankt und die Flüge mit den Piloten koordiniert.

Am Sonntag wurden die von tschechischer Seite gestellten fünf Flugzeuge und sechs Hubschrauber von zehn weiteren Hubschraubern aus Deutschland unterstützt.

„Wir alle haben in der Vergangenheit an mehreren Missionen im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Waldbränden teilgenommen, aber wir waren uns einig, dass wir noch nie auf einen Brand dieses Ausmaßes gestoßen sind”, sagte Pavel Forst, der Pilot eines der Hubschrauber der tschechischen Polizei, dem Nachrichtenportal.

In Mezná konnten mehrere Häuser nicht vor dem Feuer gerettet werden.
In Mezná konnten mehrere Häuser nicht vor dem Feuer gerettet werden.
© Feuerwehr

7.20 Uhr: Neue Feuerstelle nach Drohnenflug entdeckt

Am Montag sollen am Großen Winterberg und im Zschandgebiet die Glutnester im Boden eingedämmt werden, sagte der Pressesprecher des Landratsamts Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. Dabei werde der Boden umgewälzt und aus der Luft ein Schaumteppich ausgebreitet. So sollen Barrieren gebildet werden, damit sich das Feuer nicht in der Humusschicht ausbreitet.

Kunz zufolge wurde am Sonntagabend bei einem Drohnenflug eine weitere Feuerstelle in 20 Metern Höhe entdeckt. Diese soll ab heute Vormittag mit Löschhubschraubern bekämpft werden.

Es seien rund 200 Feuerwehrleute mit 50 Fahrzeugen vor Ort. Am Vormittag kommen laut Kunz noch 150 weitere hinzu, im Laufe des Tages sollen insgesamt etwa 550 Kräfte im Einsatz sein. Die Bundeswehr unterstützt die Löscharbeiten.

6.50 Uhr: Nationalpark Böhmische Schweiz will gesperrte Wanderwege schnell wieder freigeben

Seit Samstag gibt es in Teilen des böhmischen Brandgebiets ein Waldbetretungsverbot. Wie die Nationalparkverwaltung auf ihrer Homepage mitteilt, soll die Maßnahme sofort wieder aufgehoben werden, sobald das Feuer gelöscht und die Sicherheit der touristischen Infrastruktur überprüft sei.

Die Staatsstraße von Děčín nach Hřensko ist für den Verkehr gesperrt.

Folgende Gemeinden und Orte sind gesperrt:

  • Herrnskretschen (Hřensko),
  • Rainwiese (Mezní Louka),
  • beide Klammen, das Prebischtor (Pravčická brána),
  • Stimmersdorf (Mezná),
  • Schauenstein (Šaunštejn),
  • Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) und die Böhmerstraße (Česká silnice),
  • die Grundmühle (Dolský mlýn),
  • die Aussicht auf die Kamnitz (Kamenická vyhlídka),
  • Hohenleipa (Vysoká Lípa),
  • das Randgebiet der Gemeinde Jonsdorf (Janov).

Folgende Orte sind für Touristen zugänglich

  • die Umgebung von Dittersbach (Jetřichovice) mit den beliebten Aussichten (Marienfels (Mariina skála), Wilhelminenwand (oder der Rudolfstein), Balzhütte (Na Tokáni), Paulinengrund (, der Rosenberg (, der Aussichtsturm „Růženka“. Diese Gebiete können nur auf Wanderwegen betreten werden. Sonstige Orte außerhalb dieses Gebietes sind ohne Einschränkungen frei zugänglich.
  • Die sonstigen Teile des Nationalparks und der Tourismusregion Böhmische Schweiz sind zugänglich und sicher, gleichzeitig bewegen sich hier keine Rettungskräfte. Für die Besucher zugänglich sind also folgende Standorte: Tissa (Tisá), Eiland (Ostrov), Schneeberg (Sněžník), die Umgebung von Tetschen (Děčín), Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice), die Umgebung von Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) sowie Schönlinde (Krásná Lípa), Daubitz (Doubice), Wolfsberg (Vlčí hora) sowie der gesamte Schluckenauer Zipfel einschließlich des Lausitzer Gebirges.

6.05 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Lambrecht kommt ins Waldbrandgebiet

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht besucht heute Nachmittag das Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz. Die SPD-Politikerin will sich nach Angaben der Staatskanzlei in Dresden ein Bild von der Lage machen – gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und Bundeswehr-General Carsten Breuer. Der Besuch startet bei der Einsatzleitung in der Feuerwehr Bad Schandau. Zudem stehen für die Ministerin und den Regierungschef ein Hubschrauberflug auf dem Programm.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht kommt heute nach Sachsen.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht kommt heute nach Sachsen.
© tasr

Montag, 5.08 Uhr: Glutnester bereiten Feuerwehr Sorgen

Bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz sehen die Behörden noch keinen Anlass für eine Entwarnung. Das Feuer ist fast eine Woche nach Ausbruch zwar eingegrenzt, es treten aber immer wieder neue Glutnester auf, wie der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, sagte. “Den eingegrenzten Bereich können wir überblicken.”

In einer Mitteilung des Landkreises am späten Sonntagabend hieß es, perspektivisch sei die Entspannung der Lage vor allem von der Witterung abhängig: “Ein ergiebiger Landregen über mehrere Tage kann das Brandgeschehen deutlich abmildern und die Arbeit der Einsatzkräfte wirkungsvoll unterstützen.” In der aktuellen Situation gingen die Feuerwehren von umfangreichen Maßnahmen mindestens noch bis Wochenmitte aus. Für diesen Montag ist Regen vorhergesagt – unklar war aber, wie ergiebig er wird.

Am Sonntag sind dem Sprecher zufolge 560 Kräfte an der tschechischen Grenze im Einsatz gewesen, zudem zwölf Hubschrauber und ein Wasserwerfer der Polizei aus Bayern.

Die von den Bränden betroffene Fläche liegt den Behörden zufolge stabil bei einer Größe zwischen 140 und 150 Hektar – etwa so groß wie Helgoland. Sorge bereite den Einsatzkräften, dass das Feuer in die Humusschicht eingedrungen sei, sagte Kunz. “Der Brand breitet sich unter den Füßen der Feuerwehr aus.” Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, würden Barrieren im Boden errichtet und mit einem speziellen Schaum gefüllt. Damit werde das Erdreich abgekühlt.

So berichteten wir am Sonntag:

18.10 Uhr: Sachsens Innenminister im MDR: “Wir sind noch nicht durch”

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hat im Interview mit dem MDR Sachsenspiegel zum Stand der Löscharbeiten in der Sächsischen Schweiz gesagt: “Wir sind noch nicht durch.” Man habe die Lage “stabilisiert, aber auf höchstem Kräfteniveau.”

Es sei eine “völlig neue Herausforderung in dieser Dimension, Flächenbrände bekämpfen zu können.” Sachsen müsse zusätzlich investieren. “Die Konzepte stehen. Da braucht es mehr Material – wir werden mit 20 bis 30 Millionen Euro Zusatzinvestition arbeiten müssen für große Tanklöschzüge, für spezielle Einheiten in der Luft und am Boden.” Neben der Materialfrage will Schuster die Waldbrandfrüherkennung auf den Prüfstand stellen: “Sind wir da gut genug, sind wir da digital genug?” Auch in Sachen Aufklärung der Bevölkerung sieht Schuster Nachholbedarf: “Weiß jeder wirklich Bescheid? – Ich glaube nicht.”

Die Sendung sehen Sie hier beim MDR

17.10 Uhr: Nichts geht ohne die Schandauer Feuerwehr-Frauen

Die Leute in und um Schandau wissen, was der Waldbrand bedeutet, auch wenn die jetzige Dimension unvorstellbar ist. Und sie kennen die Feuerwehrleute, die ihn seit Tagen versuchen zu löschen. Mit dabei sind die Schandauer Feuerwehrfrauen, die das Hinterland organisieren und am Laufen halten, damit die Feuerwehrmänner und -frauen im Wald sich auf das Löschen konzentrieren können. Ein Report über die Schandauer Feuerwehr-Frauen

Foto: Heike Sabel
Foto: Heike Sabel
© Heike Sabel

14.30 Uhr: Kein Regen heute zu erwarten

Während es im Osten von Tschechien seit dem Morgen regnet – örtlich besteht sogar die Gefahr von Überschwemmungen kleinerer Bäche, ist in der Böhmischen Schweiz heute mit keinem Regen zu rechnen. Für die Einsatzkräfte heißt das, dass sie weiter mit allen ihnen möglichen Hilfsmitteln gegen die Brände ankämpfen müssen.

12.40 Uhr: Schaumteppich soll Ausbreitung der Feuer verhindern

Bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz ist die Lage unverändert angespannt. Mit Blick auf die steigenden Temperaturen wird ein Wiederaufflammen von Brandstellen vermutet, wie der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz- Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Sonntagmorgen sagte. Obwohl es in der Nacht “kein größeres Brandgeschehen” gegeben habe, nehme man im Tagesverlauf an, dass die Feuer wieder aktiver werden. Nachdem die Löschhubschrauber am Samstagabend ihre Arbeit beendet hatten, wurden Drohnen zur Überwachung eingesetzt.

Kunz zufolge ist das Feuer inzwischen wie erwartet in die Humusschicht der Erde bis zu einem halben Meter Tiefe eingedrungen und breitet sich dort aus. Deshalb werde nun versucht, etwa an Waldwegen Barrieren zu errichten. “Dazu wird der Boden aufgerissen und ein Gemisch aus Wasser und einem sogenannten Netzmittel eingebracht.” Der dabei entstehende Schaum könne besser in den Boden eindringen. Auf diese Weise soll ein Riegel entstehen, um das Feuer einzugrenzen und ihm die Nahrung zu entziehen.

Mitarbeiter von Sachsenforst sind laut Kunz dabei, Totholz aus angrenzenden Waldstücken auseinander zu ziehen. Zudem seien Ranger des Nationalparks Sächsische Schweiz vor Ort, um mit ihrer Ortskenntnis Einsatzkräfte zu unterstützen. “Am Morgen waren 360 Kräfte im Einsatz, im Laufe des Tages soll die Zahl auf 500 aufgestockt werden.” Man habe es mit einem sehr dynamischen Brandgeschehen zu tun, das mache die Situation so kompliziert. Vor Ort seien 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände präsent.

11.50 Uhr: Schandaus Bürgermeister: “Es wird ein schwieriger, langer und steiniger Weg”

Thomas Kunack hätte seit 25. Juli Urlaub gehabt, wäre am Freitag nach Italien gefahren – und ist da geblieben wie so viele. Und wie allen, die seit nunmehr einer Woche im Dauereinsatz sind, ist dem Schandauer Bürgermeister das anzusehen. Was jetzt seine Aufgaben sind, was für den Moment und die Zukunft wichtig ist und wie Bad Schandau wieder auf die Füße kommen kann.

10.40 Uhr: Einwohner von Vysoká Lípa können zurück

Auf tschechischer Seite ist es den Feuerwehrleuten gelungen, im Kampf gegen das Feuer so weit vorzudringen, dass die Evakuierung von Vysoké Lípa (Hohenleipa) endet und die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können, twitterte der Feuerwehr- und Rettungsdienst der Region Ústí. Andere evakuierte Dörfer seien weiterhin unzugänglich.

10.15 Uhr: Löschhubschrauber der Bundespolizei wieder im Einsatz:

Auch am Sonntag sind vier Löschhubschrauber der Bundespolizei wieder im Einsatz. Die Feuerlöschbehälter („Bambi Buckets“) können bis zu 2.000 Liter Wasser aufnehmen.

9.04 Uhr: Nebel verhindert den Einsatz von Löschflugzeugen in der Böhmischen Schweiz

Am Sonntagmorgen müssen sich die Einsatzkräfte in der Böhmischen Schweiz noch gedulden. Wegen dichten Nebels konnten weder Löschflugzeuge noch Löschhubschrauber starten, berichtet die Tageszeitung Mladá fronta Dnes. Nachdem sich der Nebel gelegt hat kamen sechs Hubschrauber und fünf Löschflugzeuge zum Einsatz. Acht Einsatzkräfte wurden bisher auf tschechischer Seite verletzt, mehrere davon schwer. “Das zeigt, dass wir uns wirklich in einem gefährlichen Gelände bewegen”, sagte die Sprecherin. Unterdessen geht es dem Feuerwehrmann, der am Samstag von einem Felsen stürzte, den Umständen entsprechend gut. Sein Zustand sei stabil.

8.45 Uhr: Brandgebiet auf tschechischer Seite seit Tagen in einem Bereich gehalten

Kleiner Hoffnungsschimmer auf tschechischer Seite: In der Böhmischen Schweiz konnten Feuerwehrleute seit fünf Tagen den Brand in einem Bereich halten, twitterte der Feuerwehr- und Rettungsdienst der Region Ústí. Damit der Brandschutz der evakuierten Gemeinden Hřensko und Janova sichergestellt wird, wurden Wartungsarbeiten an der Ausrüstung durchgeführt. Heute soll an sehr schwer zugänglichen Stellen des Nationalparks weiter gelöscht werden.

8.30 Uhr: Straßen gesperrt

Die Bundesstraße B172 ab Bad Schandau ist wegen des Waldbrandes beidseitig in Richtung tschechischer Grenze ist gesperrt ebenso ist die Kirnitzschtalstraße zwischen Bad Schandau und dem Abzweig nach Ottendorf voll gesperrt. Das teilte die sächsische Polizei auf ihrer Internetseite für Verkehrswarnmeldungen mit.

8.20 Uhr: Tschechen kommen trotz großen Einsatzes kaum voran

Der für das Wochenende erhoffte Durchbruch der tschechischen Feuerwehr bei der Bekämpfung der Brände in der Böhmischen Schweiz ist bislang ausgeblieben. Trotz größter Anstrengungen ist es den rund 750 Einsatzkräften am Samstag und in der Nacht zu Sonntag nur vereinzelt gelungen, Brandherde zu löschen. An der Größe der Fläche von zwei mal fünf Kilometern hat sich Medienberichten zufolge nichts grundlegend geändert. Im Gegenteil. Trotz verstärkter Anstrengungen der Feuerwehr hat sich der Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz weiter auf einer Fläche von rund 1.000 Hektar ausgedehnt.

Sonntag, 31. Juli, 8.10 Uhr: Einsatz in Sächsischer Schweiz: “Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen”

Bei dem Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz ist weiter keine Entspannung in Sicht – und dies könnte noch wochenlang so bleiben. Es habe am Samstag nur 15 Minuten ergiebig geregnet, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. Die einzige Wirkung sei gewesen, dass wegen des Niederschlags Rauch aus Glutnestern aufgestiegen sei und diese so sichtbar geworden seien. “Sollte sich die Wetterlage nicht ändern, gibt es keine Chance auf Besserung”, sagte Kunz. Ein Ende des Einsatzes sei nicht in Sicht. “Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen”, sagte er. “Die Lage ist weiter angespannt.”

Samstag, 18.30 Uhr: Dutzende verletzte Feuerwehrleute in Tschechien

Bei dem seit Tagen andauernden Kampf gegen die Flammen in der Böhmischen Schweiz sind bisher 37 Feuerwehrleute verletzt wurden, acht davon heute. In den meisten Fällen gab es Abschürfungen und kleinere Verletzungen an den unteren Gliedmaßen, teilte die Feuerwehr der Region Usti mit. Allein am Samstag gab es acht Verletzte, darunter auch zwei Feuerwehrleute bei einem Unfall zwischen einem Löschtanker und einem Quad, wie der Sender CT24 berichtete.

In Sachsen gibt es weniger Verletzte: Hier hatte es am Vormittag geheißen, dass bislang insgesamt vier Einsatzkräfte seit Beginn des Brandes verletzt wurden – siehe Blogeintrag von 10.31 Uhr.

17.47 Uhr: Hubschrauber kämpfen gegen Brände entlang der Grenze

Wie das Landratsamt des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mitteilt, hat ein Aufklärungshubschrauber die bereits vermuteten neuen Brandstellen entlang der Grenze bestätigt. Dort werde derzeit auch gelöscht, vor allem mit den eingesetzten Helikoptern. In dem sehr schwer zugänglichen Gebiet der Hinteren Sächsischen Schweiz würden sich die Maschinen als effektives Mittel zur Unterstützung der Kräfte am Boden erweisen.

Dabei löschen die Hubschrauber nicht nur auf sächsischem Gebiet, sondern lassen Wasser auch auf der tschechischen Seite ab. Zuletzt war vereinbart worden, dass Hubschrauber im jeweils anderem Hoheitsgebiet Wasser aufnehmen und das Landesgebiet in kürzester Richtung den Einsatzort überfliegen können. Diese Zusammenarbeit klappe hervorragend, hieß es.

Aktuell seien in Sachsen 560 Brandbekämpfer im Einsatz, die Behörden gehen davon aus, dass diese Anzahl an Kräften voraussichtlich auch das ganze Wochenende gehalten werde.

17.36 Uhr: Enorme Spendenbereitschaft in der Sächsischen Schweiz

Nach wie vor wollen viele Menschen den seit Tagen andauernden Kampf gegen die Flammen in der Sächsischen Schweiz unterstützen. Manche möchten selbst mit anpacken, viele möchten den Rettern etwas Gutes tun, andere Geld spenden. Im Rathaus von Bad Schandau werden Angebot und Bedarf koordiniert. Dort weiß man auch, was wirklich hilft und gebraucht wird.

17.25 Uhr: Kretschmer besucht Brandgebiet in Nordsachsen

Nach seinem Besuch in der Sächsischen Schweiz am Samstag hat sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Samstag im nordsächsischen Arzberg ein Bild von der Lage verschafft. Dabei machte der CDU-Politiker den Menschen in den betroffenen Gebieten Mut. “Wir halten hier zusammen. Wir werden diese schwere Krise meistern.” Mehr dazu im Artikel Kretschmer: “Wir werden diese schwere Krise meistern”

17.00 Uhr: Anhaltender Regen im Brandgebiet bleibt aus

Die kräftigen Niederschläge, die in Teilen Deutschlands gefallen sind, haben offensichtlich einen Bogen um die Waldbrandgebiete in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz gemacht. Das Landratsamt in Pirna hatte sich auf Twitter einen etwas länger anhaltenden Guss gewünscht – erfüllt wurde das allerdings nicht.

“Nach leichtem Regen im Einsatzgebiet am frühen Morgen gab es am frühen Nachmittag einen kurzen, aber ergiebigen Schauer. Die Kameraden der Feuerwehr hoffen immer noch auf stärkere Niederschläge mit spürbarer Auswirkung auf Brandverhalten und allgemeine Lage”, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Nachmittag in Pirna mit.

15.36 Uhr: Freiwillige grillten für die Einsatzkräfte

Eine Idee und so viele Macher: Am Freitagabend wurde in Bad Schandau für die Helfer gegrillt. 900 Bratwürste, 700 Frikadellen und 60 Kilogramm Fleisch kamen ab 17 Uhr bis in die Dunkelheit an der zentralen Versorgungsstelle auf den Grill. Dazu gab es 1.200 Brötchen, sagt Carsten Ullrich aus Pirna, einer der Organisatoren am Samstag. Zu denen, die mitmachten, gehörten ganz viele Gaststätten, Fleischer, Bäcker, Hersteller, Händler und Firmen der Region. “Eigentlich waren wir heute nur Botschafter, die aus allen Spenden versucht haben, etwas Ordentliches auf den Tisch zu bringen”, sagt Ullrich. “Das Schönste war, als einer der Feuerwehrleute sagte, endlich mal was Geiles zu essen.”

15.06 Uhr: Schwerer Unfall im Böhmischen Nationalpark

Bei den Löscharbeiten in der Böhmischen Schweiz ist ein Berufs-Feuerwehrmann schwer verletzt worden, als in einem Waldgelände ein Baum fiel. Das berichtet die Feuerwehr Usti. Der Mann sei mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportiert worden. Medienberichten zufolge soll der Feuerwehrmann außer Lebensgefahr sein. Zwei weitere Feuerwehrmänner erlitten bei den Arbeiten Verletzungen, die ebenfalls ihre Einlieferung in eine Klinik erforderlich machten.

14.21 Uhr: Keine Entspannung durch Regen in Sicht

Bislang hilft das Wetter beim Kampf gegen den Waldbrand in der Sächsischen Schweiz nicht. Es regne nicht genug, um das Brandverhalten und den Aufwand der Löscharbeiten zu beeinflussen, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit. “Das Wetterradar zeigt auch eher verhaltene Niederschläge, so dass die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass mit dem Regen voraussichtlich keine spürbare Entspannung zu erwarten ist.” Die deutschen und tschechischen Einsatzkräfte im Grenzgebiet hatten auf Unterstützung durch das Wetter gehofft. Doch am Mittag ging Landkreissprecher Thomas Kunz davon aus, dass das erwartete Regengebiet möglicherweise ganz an der Sächsischen Schweiz vorbeizieht.

13.16 Uhr: Deutsch-tschechische Grenze in Schmilka weiterhin geschlossen

Normalerweise herrscht an Wochenenden reger Verkehr zwischen den dem deutschen Ort Schmilka und Hřensko in Tschechien. Viele Sachsen nutzen den Grenzübergang, um im Nachbarland zu wandern, ein Restaurant zu besuchen oder einzukaufen. Offenbar hat sich aber noch immer nicht bis zum letzten Autofahrer herumgesprochen, dass es im Grenzgebiet brennt. Außer einsatzbedingten Fahrten werden an der Grenze in beiden Richtungen keine Fahrzeuge durchgelassen. Weil die umkehrenden Autos auch den Verkehr in den teils engen Straßen Bad Schandaus behindern, erwägt der Krisenstab nun bereits, die Durchfahrt schon an der Brücke über die Elbe zu sperren. Eine endgültige Entscheidung dazu stand am Mittag aber noch aus.

12.56 Uhr: Tschechiens Innenminister: “Wir werfen jetzt alles in den Kampf”

Tschechiens Feuerwehr hat das Wochenende als das der “Wende” in der Bekämpfung der Brände in der Böhmischen Schweiz angekündigt. Innenminister Vít Rakušan zufolge, der sich erneut selbst nach Hřensko begeben hat, stehen nach der nächtlichen Verstärkung der Einsatzkräfte jetzt 750 Feuerwehrleute im Kampf gegen die Flammen in seinem Land. Der Minister bescheinigte ihnen eine “professionelle Arbeit”. “Wir werfen jetzt alles in den Kampf, müssen am Wochenende den Bereich der Brände endlich massiv verkleinern.”

Am Geld, so versicherte der Minister, werde der Einsatz nicht scheitern. “Die Regierung, konkret die Ministerien für Umweltschutz und Inneres, verfügen über genügend Mittel aus der staatlichen Reserve. Wir haben 100 Millionen Kronen (4 Millionen Euro) für die erste Phase freigemacht.” Leider könnten heute bislang die Löschflugzeuge wegen niedriger Bewölkung nicht fliegen, bedauerte der Minister, der sich zugleich mehr Regen in der Region wünschte. Die Hubschrauber mit Wassertragetaschen sind nach seinen Worten alle im Einsatz.

Rakušan äußerte sich auch zu der Frage, ob Tschechien nicht selbst Löschflugzeuge anschaffen sollte. “30 Jahre war das nicht erforderlich. Jetzt sieht das anders aus. Nicht jedes Land sollte jedoch immer alles allein kaufen. Ich plädiere dafür, dass sich die EU insgesamt eine ganze Flotte dieser Löschflugzeuge anlegt.” Tschechien, das derzeit den Vorsitz in der EU habe, könne derlei anregen. “So lange erweist sich aber die Solidarität anderer Länder als überaus nützlich. Wir sind mit unserer Bitte um Hilfe überall auf offene Ohren gestoßen.”

12.13 Uhr: Freitaler Feuerwehr mit ungeplantem Stopp

In diesem Tagen eilen viele Wehren aus dem ganzen Freistaat in Richtung Sächsischer Schweiz, um dort gegen die verheerenden Waldbrände zu kämpfen. Auch die Freiwillige Feuerwehr aus Freital will helfen, doch am Sonnabend spielte das Gerät nicht mit – die Kameraden waren in Bad Schandau kurz außer Gefecht gesetzt. Den Freitalern war schlicht ein Reifen geplatzt und hatte so für eine kurze Pause gesorgt.

Der Mercedes-Truck der Freiwilligen Feuerwehr Freital.
Der Mercedes-Truck der Freiwilligen Feuerwehr Freital.
© SZ/Heike Sabel

12.01 Uhr: Viel Arbeit für tschechische Polizeipsychologen und Angehörige

Bis zu acht Häuser wurden in Mezná (Stimmersdorf) in der Böhmischen Schweiz ein Opfer der Flammen. Auch das von Frau Renata, die die bisherigen 58 Jahre ihres Lebens dort verbracht hat. Bis das Feuer es ihr nahm. Und mit dem Haus all ihr Hab und Gut. Frau Renata wird jetzt von Familienangehörigen und einer Polizeipsychologin in Děčín betreut, die darüber im Fernsehsender TV-Nova berichteten. “Meine Mutter kann auch nach mehreren Tagen nicht glauben, dass ihr Haus nur noch eine Ruine ist”, sagt ihr Sohn Marek. “Sie will einfach nicht wahrhaben, was passiert ist.”

Die Feuerwehr hatte bis zum letzten Moment versucht, das lichterloh brennende Blockhaus zu retten. Doch heiße Winde von brennenden Wäldern nahe des Hauses zwangen die Einsatzkräfte zur Aufgabe, weil sie sonst ihr eigenes Leben riskiert hätten. Als sie am nächsten Tag zurückkamen, war das Haus niedergebrannt. Der Neffe von Frau Renata, Jaroslav Beránek, war selbst als Feuerwehrmann zu dieser Zeit an anderer Stelle im Einsatz, hatte eine Pumpstation an der Elbe zu bauen geholfen. Als er die Überreste des Hauses seiner Tante zum ersten Mal sah, brach ihm das Herz. “Wenn man viel Zeit in seiner Kindheit hier verbringt, ist ein solcher Anblick nicht leicht zu ertragen.”

Viele Tschechen, die von dem konkreten Fall hörten, schicken seither Geldspenden und aufmunternde, berührende Nachrichten an Frau Renata und ihre Familie. Nichte Iveta Beránká äußert sich gerührt über solche Reaktionen: “Ich glaube fest daran, dass das Haus eines Tages neu erstehen wird.”

11.23 Uhr: Große Anzahl an Hubschraubern im Grenzgebiet unterwegs

Zur Geräuschkulisse in den der Waldbrandgebieten der Sächsischen und Böhmischen Schweiz gehört seit Tagen das Rotoren-Geknatter der vielen Löschhubschrauber. Mittlerweile seien allein auf der deutschen Seite 13 Hubschrauber für Löschflüge eingeplant, etwa von Landes- sowie Bundespolizei, Bundeswehr und einem privaten Unternehmen. Aus dem Krisenstab in Bad Schandau hieß es, dass die Helikopter innerhalb von 24 Stunden 220.000 Liter Wasser aus der Elbe entnommen haben.

Auf dem Gebiet der tschechischen Republik werden die Löscharbeiten zudem von acht Helikoptern und fünf Löschflugzeugen unterstützt. Darunter sind auch die beiden am Freitag eingetroffenen Flieger aus Schweden und Black-Hawk-Hubschrauber etwa aus Polen und der Slowakei. Allerdings konnten die Flugzeuge aufgrund der Witterungsbedingen heute noch nicht starten, berichtet die Zeitung DNES auf ihrer Website.

10.50 Uhr: Noch keine Chance auf Rückkehr in evakuierte tschechische Orte

Mehrere Hundert Bewohner der in den vergangenen Tagen wegen der Brände geräumten Ortschaften in der Böhmischen Schweiz müssen sich mit ihrer Rückkehr noch gedulden. Wie Feuerwehrsprecher Milan Rudolf gegenüber den TV-Sender CNN-Prima sagte, würden die evakuierten Dörfer von der Feuerwehr zwar gegen die Flammen verteidigt.

“Die Menschen müssen sich derzeit keine Sorgen mehr um ihre Häuser machen. Doch zum einen ist die Rauchbelastung dort noch sehr hoch.” Außerdem gehe es darum, die Straßen vorrangig zur Brandbekämpfung offenzuhalten. Die Einheimischen könnten die Bewegung der Wehren auf den Straßen erschweren, sagte der Sprecher.

10.31 Uhr: Bislang vier verletzte Feuerwehrleute in Sächsischer Schweiz

Nach Angaben des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind seit Beginn der Brandbekämpfung im Nationalpark vier Einsatzkräfte verletzt worden. Wie das Landratsamt am Samstagvormittag mitteilte, mussten zwei der Verletzten stationär behandelt werden. Zudem hieß es, dass aus der Bevölkerung in der Region bislang keine brandbedingten Verletzungen bekannt seien.

9.42 Uhr: Kritik an Feuerwerk in Dresden

Während rund 50 Kilometer elbaufwärts in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz der Wald brennt und Hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpfen, hat es in Dresden zum Abschluss des ersten Roland-Kaiser-Konzerts am Freitagabend auch ein Feuerwerk gegeben. Angesichts der Brandsituation im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet und der hohen Waldbrandgefahr wird vor allem in den sozialen Netwerken Kritik und Unverständnis über das Feuerwerk geäußert. Die Landeshauptstadt Dresden hatte dieses zuvor zwar genehmigt, bereitet aber bereits ein Feuerwerksverbot vor. Dieses soll allerdings erst ab Montag je nach Waldbrandgefahr in Kraft treten.

9.21 Uhr: Teile der Böhmischen Schweiz seit Mitternacht gesperrt

In Teilen des böhmischen Brandgebiets ist seit Mitternacht der Zugang verboten. Eine entsprechende Entscheidung hatte am Freitag die Stadtverwaltung von Děčín (Tetschen-Bodenbach) gefällt. Die Verwaltung des Nationalparks Böhmische Schweiz sieht das mit gespaltenen Gefühlen.

Verwaltungschef Pavel Benda sagte in einem Fernsehinterview, die Entscheidung sei mit Blick auf die Brandbekämpfung verständlich. “Das Brandgeschehen spielt sich jedoch in einem Streifen von zwei mal fünf Kilometern ab. Weite Teile des Nationalparks sind davon überhaupt nicht betroffen. Das Betretungsverbot sperrt leider viele Touristen aus, die sich in der Regel vernünftig im Wald bewegen.” Wie Benda hinzufügte, mache man aber in letzter Zeit zunehmend auch Erfahrung mit völlig gleichgültigen, unverantwortlichen Leuten. “Wer etwa in den Wald geht, um sich zu betrinken, dort Feuer macht und dann einschläft, dem ist nicht zu helfen. Wir haben in verschiedenen solchen Fällen die Polizei verständigt, aber deren Personal ist wie das unsere begrenzt.”

Benda kündigte an, dass man nach dem Löschen der Brände alle Anstrengungen unternehmen werde, um die Wanderwege in der Böhmischen Schweiz so rasch wie möglich wieder zugänglich zu machen. Das gelte vor allem auch für den Zugang zum beliebten Wanderziel Prebischtor.

8.05 Uhr: Noch keine Entspannung in der Sächsischen Schweiz

Trotz leichten Regens ist bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz weiter keine Entspannung in Sicht. “Es ist zu wenig”, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Samstagmorgen. Am Freitagabend seien im Gebiet der sogenannten Partschenhörner an der tschechischen Grenze neue Brände entdeckt und bekämpft worden. Erkundungsflüge sollen am Samstagmorgen klären, ob der Einsatz erfolgreich war.

Rund 350 Einsatzkräfte waren laut Kunz am Samstagmorgen zur Bekämpfung der Brände unterwegs. Im Laufe des Tages würden zwei weitere Hubschrauber zum Löschen erwartet, so dass dann 13 Maschinen im Einsatz seien.

Samstag, 7.39 Uhr: Tschechische Feuerwehren in der Nacht aufgestockt

Die bislang rund 400 tschechischen Feuerwehrleute, die die Brände in der Böhmischen Schweiz bekämpfen, sind in der Nacht zum Samstag massiv verstärkt worden. Nach Angaben des TV-Senders ČT24 stießen rund 250 weitere Einsatzkräfte aus dem ganzen Land zu ihren Kameraden. Gemeinsam wollen sie am Wochenende eine neue Taktik im Kampf gegen die Flammen umsetzen.

Statt wie bisher die Brände flächenmäßig nur einzudämmen, gehe es nun darum, “auf Angriff gegen das Feuer” umzuschalten, wie die Führung der Feuerwehr mitteilte. Die neuen Kräfte sollen zu diesem Zweck unter anderem für mehr Löschwasserverbindungen zur Bekämpfung von Glutnestern am Boden sorgen. Gleichzeitig wolle man wie bisher auch weiterhin aus der Luft massiv mit Hubschraubern und Flugzeugen vor allem schwer zugängliche Brandherde wässern.

Die Hoffnungen auf unterstützenden Niederschlag haben sich bislang nicht erfüllt. Während es in vielen Teilen Tschechiens seit den Abendstunden ausgiebig regnete, ist die Niederschlagsmenge ausgerechnet im Brandgebiet eher gering ausgefallen.

So berichteten wir am Freitag

22.30 Uhr: Kretschmer: Größter Waldbrand in der sächsischen Geschichte

Nachdem sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Freitag einen Überblick über das Ausmaß der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz gemacht hat, twitterte am späten Abend, dass es sich um den größten Waldbrand in der sächsischen Geschichte handelt. Er bedankte sich noch einmal bei allen Helfern für ihren Einsatz.

20.53 Uhr: Gute Chance auf Regen in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz

In Sachsen gibt es am Wochenende Hoffnung auf Regen. Der Niederschlag könne ab dem frühen Samstag Entspannung bringen, teilte am Freitag bereits der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. In Sachsen könnten mehr als zehn Liter Regen pro Quadratmeter binnen zwölf Stunden herunterkommen, was den Meteorologen zufolge die Lage dort “deutlich” entschärfen sollte. Möglicher Starkregen wiederum könne in Hanglagen wie in der Sächsischen Schweiz zu einem Risiko für Einsatzkräfte führen.

Laut Kachelmannwetter sieht es in der Vorhersage eher nach wenig Niederschlag aus. Trotzdem sei die Chance auf Regen am Samstag in der Sächsischen Schweiz durchaus gegeben, heißt es in einem Tweet.

20.20 Uhr: Kretschmer zu Brandbekämpfung: “Es wird Tage und Wochen dauern”

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz noch lange dauert. “Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir über Entspannung reden können”, sagte der CDU-Politiker bei seinem Besuch in Bad Schandau am Freitagabend. Der Regierungschef sprach von einer “großen und schweren Aufgabe”. Der Einsatz werde viel Geld kosten, Kretschmer sprach von “vielen Millionen Euro.” Er sicherte den betroffenen Regionen im Nationalpark finanzielle Hilfe zu – auch für den Wiederaufbau.

Zudem dankte Sachsens Regierungschef den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bundespolizei und Bundeswehr für den tagelangen Einsatz. Würden sie aufhören zu arbeiten, würde alles abbrennen, betonte Kretschmer. “Es ist eine Frage der Kraft, wer hat die Durchhaltefähigkeit, wer gibt zuerst auf.” Auch der Bund habe weiterhin Unterstützung durch Löschhubschrauber zugesagt. “Das einzige Einsatzmittel, was hier wirklich etwas bringt.”

18.53 Uhr: Kretschmer wieder gelandet: “Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen”

Nach einer knappen halben Stunden ist Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wieder gelandet. “Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen”, sagte er im Anschluss. “Wir alle kennen die Region, sind so oft hier gewesen, haben Zeit mit der Familie hier verbracht und jetzt sieht man, wie viel Fläche der Waldbrand zerstört hat”. Und weiter: “Wir haben hier so viele freiwillige Helfer, Feuerwehren aus ganz Sachsen – schön das zu sehen, wir kämpfen zusammen, das ist unsere Heimat”. In so einer Zeit, wo die Natur immer trockener wird, müsse man auch darüber reden, wie Nationalparks weiter existieren können, sagte Kretschmer. Zugleich rief Kretschmer die Menschen auf, Urlaub in der Sächsischen Schweiz nicht zu stornieren. Jede Reise helfe der Region. Vom Waldbrand betroffen sei ein Gebiet von rund 1,5 Quadratkilometern – die Sächsische Schweiz umfasse aber ein Gebiet von mehr als 90 Quadratkilometern.

Auf die Frage, warum er nicht schon zeitiger seinen Urlaub abgebrochen hat, antwortete Kretschmer: “Ich habe mich entschieden diesen Urlaub abzubrechen, weil ich hier vor 20 Jahren an gleicher Stelle bei der Flut erfahren habe, dass man zusammen stehen muss”. Mit Innenminister Schuster, der seinen Urlaub bereits am Dienstag abgebrochen hatte, sei dies so abgesprochen gewesen – er sei zu dem Zeitpunkt da, an dem er gebraucht würde, so Kretschmer.

Michael Kretschmer nach der Landung
Michael Kretschmer nach der Landung
© Lea Heilmann

18.31 Uhr: Sachsens Ministerpräsident fliegt über Brandgebiet

Ein Polizeihubschrauber ist soeben mit Michael Kretschmer an Bord gestartet. Mit dem Hubschrauber soll das Brandgebiet in der Sächsischen Schweiz überflogen werden, damit der Ministerpräsident sich ein Bild von der Lage machen kann.

17.40 Uhr: Kretschmer und Schuster in Bad Schandau eingetroffen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist am frühen Abend mit Innenminister Armin Schuster (CDU) in der von einem verheerenden Waldbrand betroffene Sächsische Schweiz eingetroffen, um sich vor Ort ein Bild über das Ausmaß des Feuers zu machen. Im Lagezentrum in Bad Schandau wurde er von Einsatzkräften in die Situation vor Ort eingeführt.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster die von einem verheerenden Waldbrand betroffene Sächsische Schweiz.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster die von einem verheerenden Waldbrand betroffene Sächsische Schweiz.
© Lea Heilmann

16.40 Uhr: Sachsen bekommt zusätzliche Bundes-Unterstützung

Sachsen bekommt zusätzliche Unterstützung der Bundeswehr. Das sagten Verteidigungsministerin Lambrecht und Innenministerin Faeser (beide SPD) am Freitag nach Gesprächen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Derzeit sind 40 Soldaten der Bundeswehr in Sachsen im Einsatz.

16.30 Uhr: Riesaer THW rückt nach Bad Schandau aus

Zum Waldbrand in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz sind nun auch Helfer des Technischen Hilfswerks Riesa hinzugezogen worden. Das hat Ortsverbands-Chef Danilo Fast mitgeteilt. Am Freitag sei man mit momentan fünf Helfern nach Bad Schandau ausgerückt.

Im Brandgebiet soll das THW seine beiden Wasserumschlagplätze betreiben. Die großen Wasserbecken waren erst kürzlich beim Waldbrand in der Gohrischheide zum Einsatz gekommen, eines war dabei beschädigt worden. “Es kam heute von der Reparatur zurück und ist direkt wieder rausgegangen”, erklärt Danilo Fast.

16.23 Uhr: Tschechische Feuerwehr will “auf Angriff” umschalten

Die tschechischen Einsatzkräfte gegen die Brände in der Böhmischen Schweiz wollen am Wochenende ihre Taktik ändern. “Wir werden von Verteidigung auf Angriff gegen das Feuer übergehen”, sagte der Chef der tschechischen Feuerwehr, Vladimír Vlček, nach einem Gespräch mit Staatspräsident Miloš Zeman. Zu diesem Zweck werde man die im Kampf gegen die Brände stehenden rund 400 Feuerwehrleute um weitere 250 verstärken. Es gehe nicht mehr nur um die Eindämmung der Feuer, sondern um die Verkleinerung des brennenden Territoriums, sagte Vlček. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe man die Ausbreitung verhindern können. Unter vollständiger Kontrolle seien sie Brände allerdings noch nicht. Die im Verlauf des Tages aus Schweden in Tschechien eingetroffenen zwei Löschflugzeuge haben unterdessen mit ihrem Einsatz über der Böhmischen Schweiz begonnen.

16.20 Uhr: Bürgermeister von Bad Schandau bedankt sich bei Helfern

Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack bedankt sich bei allen Helfern, die schon seit Tagen im Einsatz sind und die, die sich nach wie vor melden. Im Moment können noch nicht alle Angebote angenommen werden. Wichtig ist, dass diese koordiniert werden. “Es wird die Zeit kommen, da wir alle brauchen”, sagt er. Manche sind auch einfach vorbeigekommen und haben die Toiletten geputzt.

16.01 Uhr: Behörde korrigiert betroffene Waldbrandfläche nach unten

Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz hat auf deutscher Seite ein geringeres Ausmaß als bislang angenommen. “Mit Auswertung der Satellitendaten konnten die Brandstellen flächenmäßig eingegrenzt werden. Danach wurde eine insgesamt betroffene Fläche von 150 Hektar festgestellt”, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Freitag mit. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, dass sich das Feuer auf einer Fläche von 250 Hektar ausgebreitet hat.

Nach Angaben des Landratsamtes waren am Donnerstagabend einige neue Brandstellen entdeckt worden. “An den bisher bekannten Brandherden ist die Lage unverändert angespannt. Tagsüber wird die Brandlage im Gebiet permanent beobachtet”, hieß es. Derzeit seien mehr als 400 Einsatzkräfte zur Bekämpfung des Waldbrandes unterwegs. Neben zehn Hubschraubern sind auch zwei Wasserwerfer und ein Boot im Einsatz.

15.59 Uhr: Tschechischer Biologe: “Die Natur hilft sich sehr viel besser selbst”

Lukáš Čížek, Biologe an der tschechischen Akademie der Wissenschaften, hat die These von einer “Katastrophe” oder einem “Inferno” im Zusammenhang mit den Bränden im Elbsandsteingebirge relativiert. Im TV-Sender ČT24 sagte er, generell seien Brände kleinerer Art “durchaus sogar nützlich”. Die Natur regeneriere sich sehr viel schneller als man denke und sei dann besser gegen größere Brände gefeit.. Es gebe Laubbaumarten, die sehr widerstandsfähig seien. Dazu gehöre beispielsweise die Eiche. Die Brände in den Nationalparks würden vor allem da großen Schaden anrichten, wo ganze Fichtenplantagen stehen. Die Fichte sei aber eh nicht für die mit dem Klimawandel zunehmende Trockenheit gemacht. “Großbrände wie der jetzige stellen allerdings ein Problem dar”, räumte der Biologe ein. “Es wäre aber falsch zu glauben, dass der Mensch ständig in die Natur eingreifen muss. Wir müssen bei Bränden nicht der Natur helfen, sondern den Menschen.”

14.55 Uhr: Nationalpark Böhmische Schweiz wird teilweise gesperrt


Die Stadtverwaltung von Děčín hat den Zugang zu Teilen des Nationalparks Böhmische Schweiz untersagt. Das Verbot soll um Mitternacht in Kraft treten. Der Nationalpark ist wie der benachbarte in der Sächsischen Schweiz seit Tagen von Waldbränden betroffen.

14.22 Uhr: Kretschmer spricht mit Verteidigungsministerin über Waldbrände

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich mit Bundesverteidigungsministerin Christian Lambrecht (SPD) zu den Waldbränden ausgetauscht. Die gemeinsame Arbeit von Feuerwehren und Bundeswehr nannte er “sehr gut”. Auch Lambrecht lobte die Zusammenarbeit von Bund und Ländern. Derzeit sind 40 Bundeswehr-Soldaten im Einsatz.

13.47 Uhr: Schwedische Löschflugzeuge in Tschechien eingetroffen

Auf einem Flugplatz unweit von Prag sind am Mittag zwei schwedische Löschflugzeuge gelandet. Sie sollen bei der Bekämpfung der Brände in der Böhmischen Schweiz helfen. Die Schweden lösen die Crews aus Italien ab, die mit zwei Flugzeugen einen Tag lang Glutnester löschten. Die Italiener wurden wegen eines Großbrandes an der italienisch/slowenischen Grenze zurückbeordert. Die Schweden werden aller Voraussicht nach noch heute ihre ersten Einsätze im Gebiet der Brände fliegen. Das Wasser entnehmen sie wie ihre italienischen Vorgänger aus dem Milada-See, der etwa 15 Kilometer vom Brandgeschehen entfernt liegt. Zuvor müssen sie sich mit den Gegebenheiten im Elbsandsteingebirge vertraut machen. Die schwedischen Flugzeuge können für jeden Einsatz jeweils 3.000 Liter Löschwasser tanken, halb so viel, wie ihre italienischen Kollegen vor ihnen.

13.45 Uhr: Besonderer Schutz für Prebischtor

Die tschechische Feuerwehr hat ihre Anstrengungen verstärkt, das Prebischtor und das in unmittelbarer Nähe befindliche Ausflugslokal “Falkennest” vor den Flammen des Großfeuers in der Böhmischen Schweiz zu schützen. Die Einsatzkräfte haben Schläuche für eventuell nötiges Löschwasser bis zu dieser größten Sehenswürdigkeit des Gebiets gezogen. “Für den Fall, dass sich das Feuer ausbreitet, können sie mit dem Löschen mit Schläuchen beginnen und müssen nicht auf die Ankunft von Hubschraubern warten“, hieß es im Fernsehsender CT24. Ein Sprecher der Feuerwehr fügte hinzu, man wolle den Standort beim Prebischtor besser kontrollieren, da weiterhin die Gefahr neuer Brandausbrüche bestehe. Bislang konnte in das Gebiet nur aus der Luft eingegriffen werden.

13.21 Uhr: Kretschmer bricht Urlaub wegen Waldbränden in Sachsen ab

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bricht seinen Urlaub wegen der Waldbrände im Freistaat ab und will noch am Freitag wieder in Dresden eintreffen. Wie Regierungssprecher Ralph Schreiber ankündigte, möchte Kretschmer noch am späten Nachmittag mit Innenminister Armin Schuster (CDU) in die von einem verheerenden Waldbrand betroffene Sächsische Schweiz fahren, um sich vor Ort ein Bild über das Ausmaß des Feuers zu machen. Feuerwehr und Katastrophenschützer werden seit Tagen im Elbsandsteingebirge von einem Brand in Atem gehalten. Ein zweiter wütet an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze.

13.05 Uhr: Warum die Felsenbühne Rathen trotzdem öffnet

Die Wälder im gesamtem Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind gesperrt – das betrifft viele Bauden und Gaststätten. Doch die Felsenbühne Rathen hat weiter geöffnet – wegen eines Schlupfloches im Waldbetretungsverbot. Die Hintergründe lesen Sie hier: Warum die Felsenbühne trotz Waldsperrung öffnen darf.

12.26 Uhr: Schwedische Löschflugzeuge verspäten sich

Zwei schwedische Löschflugzeuge, die zur Bekämpfung der Brände in der Böhmischen Schweiz beitragen sollen, werden mit etwas Verspätung, gegen 13 Uhr, in der Nähe von Prag landen. Die Schweden lösen Italiener ab, die nach nur einem Einsatztag zu einem Großbrand an der italienisch/slowenischen Grenze zurückbeordert wurden. Ein Mitglied der italienischen Crew sagte dem Fernsehsender CT24, dass sich der Einsatz trotzdem gelohnt habe. “Wir haben aus unseren Maschinen heraus gesehen, dass sich das Löschen aus der Luft bezahlt macht.”

Die schwedischen Flugzeuge können nur 3.000 Liter Löschwasser pro Einsatz aufnehmen, die Hälfte der italienischen Maschinen. Sie werden ebenso im Milada-See Wasser auftanken, etwa 15 Kilometer von den tschechischen Brandherden entfernt. Die Lage in der Böhmischen Schweiz war am Vormittag unverändert gespannt. Bewohnte Gegenden konnten von einem Übergreifen der Flammen bewahrt werden. Die Feuerwehr konstatiert aber ein immer neues Aufflackern von Glutnestern, die schon erfolgreich bekämpft schienen. Schuld daran trage auch das neuerliche Auffrischen des Windes.

12.24 Uhr: Fähren nur noch für Einsatzkräfte in Betrieb

Wegen des Einsatzes von Hubschraubern stehen die Fähren in Schöna und Schmilka in der Zeit von 6 bis 22 Uhr nur noch Einsatzkräften für “dringend notwendige Fahrten” zur Verfügung. Das teilten die Betreiber am Freitag mit.

12.20 Uhr: Tourismusministerin trifft Gastwirt in Schmilka

Bei einem Besuch in Schmilka im Bio- und Nationalparkhotel Helvetia hat sich Sachsens Tourismusmanagerin Barbara Klepsch (CDU) mit Gastwirten getroffen. Mitinhaber Moritz Hitzer sagt, zum Schutz der Gäste vor Qualm und Lärm habe er das Hotel erst einmal bis Sonntag geschlossen. Klepsch versprach, die Themen Kurzarbeitergeld und kurzfristige Darlehen weiter zu vertiefen zu machen. Außerdem soll es weitere Mittel für das Tourismusmarketing geben.

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch trifft Gastwirt Moritz Hitzer.
Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch trifft Gastwirt Moritz Hitzer.
© Lea Heilmann

11.48 Uhr: Über 100 Feuerwehrleute aus Dresden im Einsatz

131 freiwillige und hauptberufliche Feuerwehrleute aus Dresden sind in der Sächsischen Schweiz im Einsatz. Das teilte die Stadt Dresden am Freitag mit. Seit Montagabend sind ein Kommandowagen, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge und zwei Tanklöschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Dresden alarmiert worden. Seitdem sind die Einsatzkräfte ständig vor Ort und unterstützten bei der Wasserversorgung und weiteren Aufgaben. Nach zwölf oder 24 Stunden werden die Einsatzkräfte ausgetauscht.

11.09 Uhr: Auch für Sebnitz wird Katastrophenalarm ausgelöst

In der Nacht zu Freitag wurde auch für die Stadt Sebnitz Katastrophenalarm ausgelöst. Das teilte die Polizei Sachsen auf Twitter mit. Grund sind Brandnester, welche jenseits der Kirnitzsch entdeckt worden sind. Betroffen ist das Waldgebiet im hinteren Kirnitzschtalbereich. Ein Brand an den Rabensteinen konnte in der Nacht gelöscht werden. Schon am Dienstag wurde der Alarm für Bad Schandau ausgelöst. Damit stehen die Maßnahmen vor Ort jetzt unter der Kontrolle des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

10.50 Uhr: Feuerwerksverbot betrifft Veranstaltungen

Zwar brennt es derzeit in der Sächsischen Schweiz, doch das Verbot von Feuerwerk im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gilt für die ganze Region. Das betrifft auch Veranstaltungen wie die Seifenkisten EM in Somsdorf. Mehr zum Thema lesen Sie hier: SOE: Feuerwerk im Landkreis verboten.

10.33 Uhr: Tourismusministerin besucht Schmilka

Auch heute besucht Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) die Sächsische Schweiz. Um 13 Uhr wird sie in Schmilka erwartet, um mit dem Betreiber eines Nationalpark-Hotels zu sprechen. Es gehe auch um Unterstützung für die nicht betroffene Region. “Ich möchte aber auch nochmals den Blick in die gesamte Region lenken. Urlaub ist möglich, auch wenn der hintere Teil der Sächsischen Schweiz momentan nicht begehbar ist“, sagt die Ministerin.

9.38 Uhr: Schwedische Löschflugzeuge sollen gegen Mittag in Tschechien eintreffen

Der Sender CT24 meldet, dass in Tschechien zwei Flugzeuge aus Schweden erwartet werden, um in der Böhmischen Schweiz bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen. Sie sollen gegen 12.30 eintreffen. Jedes der Flugzeuge kann etwa 3.000 Liter Wasser fassen. Derweil kehren die beiden zuletzt dort eingesetzten italienischen Canadair-Maschinen in ihr Heimatland zurück, um auch dort einen Waldbrand zu löschen.

Löschflugzeuge aus Italien waren am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz im Einsatz.
Löschflugzeuge aus Italien waren am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz im Einsatz.
© Feuerwehr Hrensko

8.39 Uhr: Sachspenden in Bad Schandau wieder erwünscht

Annett Petters telefoniert seit Tagen ununterbrochen. Sie koordiniert in Bad Schandau die Hilfen. Sachspenden können nun wieder abgegeben werden, nachdem es zunächst einen Stopp gab. Die Schandauer haben Platz gefunden, die haltbaren Spenden einzulagern. Damit sollen die Helfer dann unterstützt werden, wenn der Katastrophenalarm vorbei ist, sagt Annett Petters.

7.34 Uhr: Kampf gegen Ausbreitung des Feuers in der Sächsischen Schweiz

Die Einsatzkräfte im Nationalpark Sächsische Schweiz kämpfen gegen eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes. Am Donnerstagabend seien auch jenseits des Flüsschens Kirnitzsch Brandnester entdeckt und gelöscht worden, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Freitagmorgen. Die Brandbekämpfer hätten eigentlich gehofft, dass die Kirnitzsch für den Brand wie eine natürliche Barriere wirke.

Am Morgen kämpften mehr als 220 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Während des Tages sollen weitere Einsatzkräfte aus anderen Landesteilen eintreffen. Sieben Löschhubschrauber seien im Einsatz, zudem machen zwei Hubschrauber auch mit Wärmebildkameras Aufklärungsflüge. Am Wochenende sollen zwei weitere Hubschrauber zum Löschen hinzu kommen. Zudem würden Satellitenbilder ausgewertet.

7.24 Uhr: Wieder Brandgeruch in Dresden

In der rund 50 Kilometer vom eigentlichen Brandgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz entfernten Landeshauptstadt ist am Freitag erneut deutlicher Brandgeruch wahrnehmbar. Seit dem Morgen wird der Geruch stärker, auch die Feinstaubwerte klettern. An der Messstation Schlesischer Platz im Norden Dresdens etwa lag der PM10-Wert um 3 Uhr noch bei 14 µg/m³, um 6 Uhr waren es bereits 47. In den vergangenen Tagen hatte Wind schon mehrfach den Rauch durch das Elbtal geweht.

6.45 Uhr: Viele Wolken und etwas Regen in Sachsen

Bei der Bekämpfung der Waldbrände können die Feuerwehrleute voraussichtlich erst am Samstag auf Hilfe durch Regen hoffen. Wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte, gibt es am Freitag zunächst vor allem im Vogtland und später in gesamt Westsachsen lokal kräftige Gewitter und sogar Unwetter. In Ostsachsen bleibt es hingegen weitgehend trocken. Der Himmel zeigt sich meist bewölkt. Die Temperaturen erreichen 25 bis 28 Grad, im Bergland 20 bis 25 Grad.

Am Samstag soll es der Vorhersage zufolge gebietsweise regnen, teils schauerartig verstärkt. Es gibt demnach auch Gewitter. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 24 Grad, im Bergland liegen sie bei 16 bis 20 Grad. Der Sonntag wird wolkig, aber es bleibt meist trocken bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad, im Bergland zeigt das Thermometer zwischen 19 und 24 Grad an.

6.27 Uhr: Feuer in Tschechien eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle

In der Böhmischen Schweiz brennt es weiterhin. Die Flammen sind nach Angaben der Feuerwehr der Region Usti derzeit eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle. Am Abend und in der Nacht habe man Schlauchleitungen bis zum Prebischtor ausgerollt, um das beliebte Ausflugszentrum bei einem Aufflammen des Feuers auch vom Boden aus verteidigen zu können. Außerdem schützten die tschechischen Einsatzkräfte weiterhin die Ortschaften Hřensko und Janov unweit der deutschen Grenze.

Freitag, 5.50 Uhr: Kampf gegen die Flammen geht weiter

In den Waldbrandgebieten im deutsch-tschechischen Grenzgebiet geht der Kampf gegen die Flammen auch am Freitag weiter. Nachdem die Feuerwehr beiderseits der Grenze nachts weitgehend auf Lösch-Unterstützung aus der Luft verzichten müssen, sollen ab dem Morgen auch wieder zahlreiche Hubschrauber eingesetzt werden. Auf die beiden Löschflugzeuge aus Italien, die am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz eingesetzt waren, müssen die Retter aber verzichten, da die zwei Canadair-Maschinen überraschend in ihr Heimatland zurückkehren müssen.

So berichteten wir am Donnerstag

21.13 Uhr: Italienische Löschflugzeuge kehren zurück

Sie waren am Ende nur einen Tag im Einsatz: Die beiden italienischen Canadair-Löschflugzeuge kehren am Freitag wieder zurück nach Italien, wo mittlerweile auch ein Feuer ausgebrochen ist, twitterte CT24 am Abend. Nun wolle Tschechien Spanien und Schweden um Hilfe bitte.

20.01 Uhr: Landratsamt Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge verbietet Feuerwerke

Im von schweren Waldbränden betroffenen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist ab sofort das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei erlassen worden, teilte das Landratsamt in Pirna am Donnerstag mit. Das Verbot gilt für Kleinfeuerwerke wie zu Silvester ebenso wie professionelle Feuerwerke von Personen mit Fachkundenachweis. Das Abbrennen von Feuerwerken könne zu einem unkontrollierten Funkenflug führen. Das Landratsamt verwies auf die seit Tagen wütenden Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz und die anhaltende Trockenheit auch in anderen Regionen. Es gelte, Waldbrände hier zu vermeiden.

19.20 Uhr: Sachsen und Tschechien intensivieren gemeinsame Waldbrandbekämpfung

Sachsen und Tschechien intensivieren die gemeinsame Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Für einen länderübergreifenden Einsatz von Löschhubschraubern hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugsrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Territorien eingeräumt, teilte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag mit. Damit könnten deutsche Piloten Wasser auch aus der Elbe in Tschechien aufnehmen. Über ein von der Nato freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband könnten Piloten aus beiden Ländern gemeinsam kommunizieren, womit sich die Einsätze besser aufeinander abstimmen ließen.

Schuster hatte sich nach Ministeriumsangaben am Donnerstag im tschechischen Grenzort Hrensko mit dem tschechischen Vize-Innenminister Jirí Novácek auf die gemeinsamen Maßnahmen verständigt. Dabei vereinbarten sie auch, dass Verbindungsbeamte aus beiden Ländern in den Krisenstäben der jeweiligen Nachbarregion mitarbeiten sollen.

18.25 Uhr: Bundespolizei: Mehr als 300.000 Liter Wasser über Waldbrandgebiet entleert

Sachsens Innenminister Armin Schuster dankt am Donnerstag den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz im Brandgebiet. Neben den Feuerwehrleuten am Boden seien besonders auch die Löschhubschrauber wichtig. Weit über 300.000 Liter Wasser wurden bisher durch den Bundespolizei-Flugdienst entleert. Auch in den nächsten Tagen sind die Hubschrauber weiter zur Waldbrandbekämpfung in im Einsatz, twitterte die Bundespolizei am Nachmittag.

17.02 Uhr: Waldexperte befürchtet nach Feuern Felsstürze in Sächsischer Schweiz

Ein Waldbrandexperte schließt nach den Feuern im Nationalpark Sächsische Schweiz Felsstürze nicht aus. “Ich fürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischer Bodenerosion und Felsstürzen führen. Da ist ja kaum Humus, die Bäume stehen auf Fels”, sagte Michael Müller, Professor für Waldbau und Waldschutz an der Technischen Universität Dresden.

Der Experte plädierte dafür, Waldbrände nicht in allen Gebieten immer zu löschen. In einem deutschen Nationalpark bremse jedes Feuer die natürliche Entwicklung um Jahrzehnte aus. Anders sehe die Lage in den Kiefernwäldern etwa in Brandenburg aus. “Dort gibt es Flächen mit hoher Munitionsbelastung. Hier muss man sich entscheiden, ob man Brände löschen oder aufgeben und laufen lassen sollte.”

Auch den Einsatz und die Anschaffung von Löschflugzeugen sieht Müller allenfalls als unterstützendes Instrument. “Man kann mit Löschflugzeugen keinen Waldbrand löschen. Wir werfen das Wasser vorwiegend auf Baumkronen und sprechen da von ein bis zwei Liter Wasser pro Quadratmeter.” Mit Löschflugzeugen könne man aber einem starken Feuer kurzzeitig die Energie rauben. “Die Hitze und der Geräuschpegel des Feuers gehen dann schlagartig zurück. Dann können die Feuerwehren das entscheidende Bodenfeuer angreifen.”

16.10 Uhr: Im Video: Der Kampf der Tschechischen Feuerwehr gegen die Flammen

Seit Sonntag kämpft die tschechische Feuerwehr gegen Waldbrände in der Böhmischen Schweiz. Nun hat die Feuerwehr eindrucksvolle Fotos und Videos veröffentlicht – vom Boden und aus der Luft. Sie zeigen das ganze Ausmaß des Kampfes der Feuerwehrleute gegen die Zerstörung.

In Videos: Tschechische Feuerwehr zeigt Kampf gegen die Flammen

14.40 Uhr: Tschechien lässt für Löscharbeiten mehr Wasser für Elbe ab

Tschechien lässt mehr Wasser aus seinem System von Stauanlagen in die Elbe ab, um den Kampf gegen die Waldbrände in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz zu unterstützen. Der Abfluss aus der sogenannten Moldau-Kaskade werde um 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöht, teilte der tschechische Landwirtschaftsminister Zdenek Nekula am Donnerstag bei Twitter mit. Pro Tag seien das mehr als 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich.

Hintergrund ist, dass Hubschrauber sowohl auf deutscher als auch tschechischer Seite der Grenze Wasser aus der Elbe in Außenlastbehälter aufnehmen, um es später über den Flammen abzuwerfen. Dafür ist ein gewisser Mindestwasserstand in dem Fluss erforderlich. Die Moldau-Kaskade umfasst unter anderem die großen Stauseen Orlik und Lipno im Südwesten der Tschechischen Republik. Bei Melnik mündet die Moldau in die Elbe.

14.22 Uhr: Feuer in Sächsischer Schweiz weiten sich aus

Eine Drehung der Windrichtung hat die Waldbrand-Lage in der Sächsischen Schweiz weiter verschärft. Das teilt der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am frühen Donnerstagnachmittag mit. Weil der Wind jetzt aus östlicher Richtung weht, werde nun alles daran gesetzt, ein weiteres Entfachen von Feuern durch Funkenflug aus tschechischer Richtung zu verhindern. Derzeit sind rund 340 Feuerwehrleute und 30 Kräfte von THW und weiteren Hilfsorganisationen im Einsatz. Dazu kommen neun Löschhubschrauber, zwei Aufklärungshubschrauber und Wasserwerfer der Polizei.

Es wird um Geldspenden für die Feuerwehren gebeten, die Stadt Bad Schandau hat ein Spendenkonto eingerichtet. Mit Geld ist am meisten geholfen: Seit Tagen kommen freiwillige Helfer mit Sachspenden zum Bad Schandauer Gerätehaus um Wasser, Lebensmittel und andere Hilfsgüter abzugeben. Jetzt muss die Gemeinde die Reißleine ziehen, denn es fehlt an Platz. Von privaten Sachspenden soll deshalb vorerst abgesehen werden.

13.27 Uhr: Tourismusverbands-Chef Sächsische Schweiz: “Jeder Urlauber hilft”

Die Feuer im Nationalpark Sächsische Schweiz und das Waldbetretungsverbot haben Urlauber verschreckt. Touristiker in der Sächsischen Schweiz ermutigen sie, trotzdem hier Urlaub zu machen. “Wir und auch die Touristinformationen in den Kommunen erhalten seit Montag besorgte Anrufe von Menschen, die in der Region Urlaub machen oder demnächst anreisen wollen”, sagt Tino Richter, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsisch Schweiz. Das Team sei nun ununterbrochen im Krisenkommunikationsmodus, wie es Richter nennt.

13.20 Uhr: Tourismusministerin sorgt sich um Urlaubsregion Sächsische Schweiz

Die sächsische Tourismusministerin hat um Solidarität und Unterstützung für Hotels, Pensionen und Restaurants in der Waldbrandregion gebeten. Der Katastrophen- und Brandschutz habe aktuell absolute Priorität, sagte Barbara Klepsch (CDU) vor einem Besuch in dem Brandgebiet am Donnerstag.

“Gleichzeitig ist es mir sehr wichtig, das Signal zu senden: Andere Teile der beliebten Urlaubsregion sind weiter zugänglich.” Die Sächsische Schweiz habe unabhängig vom Wandern im Wald viele Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote zu bieten, die auch jetzt ohne Einschränkungen nutzbar seien.

12.25 Uhr: Italienische Löschflugzeuge in der Luft

In der Böhmischen Schweiz helfen zwei italienische Löschflugzeuge bei den Löscharbeiten. Wasser nehmen sie im “Jezero Milada” auf – einem See, unweit von Usti entfernt. Dann fliegen sie ins Waldbrandgebiet. Mittels Live-Kamera am See können die Flugzeuge regelmäßig bei der Wasseraufnahme beobachtet werden.

© Screenshot: Flightradar24

12.14 Uhr: Tourismusministerin Barbara Klepsch besucht Brandgebiet

Am Donnerstag will sich auch Tourismusministerin Barbara Klepsch eine Lage vor Ort machen, vor allem bei den Touristikern. “Nach den zwei Jahren Pandemie war der gerade in den Ferien sehr gut anlaufende Tourismus ein Lichtblick für die gesamte Branche in Sachsen. Daher ist so bitter, dass die Beherbergungsbetriebe und die Gastronomie nun ein weiteres Mal vor großen Herausforderungen stehen”, sagt die Ministerin. Sie wird erst in Pirna mit dem Tourismusverband sprechen und danach Gohrisch besuchen.

11.54 Uhr: Wetter verspricht Unterstützung für Waldbrandbekämpfer in Sachsen

Die Brandbekämpfer im Nationalpark Sächsische Schweiz können in den kommenden Tagen auf Wetterunterstützung hoffen. “Der Wind lässt nach und es kommt auch etwas Regen in die Region des Waldbrandes”, sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in Leipzig auf Anfrage. Am Donnerstag ist es demnach fast windstill mit einzelnen Böen von bis zu 20 Stundenkilometern. Am Freitag soll der Wind etwas auffrischen, aber immer noch auf niedrigem Niveau. “In der Nacht zu Samstag dreht der Wind dann in Richtung Tschechien”, erläuterte Engelmann.

Niederschläge werden für Freitagabend erwartet. “Diese sind aber nicht flächenhaft. Es kommt zu örtlich begrenzten Schauern, die sich aber nicht exakt auf eine Region vorhersagen lassen”, erklärte der Meteorologe. Erst am Samstag kommen ergiebigere Niederschläge in Ostsachsen mit bis zu 15 Litern pro Quadratmetern an. “Nur solche großflächigen Schauergebiete mit entsprechenden Mengen können die Feuerwehrleute wirklich unterstützen”, betonte Engelmann.

11.06 Uhr: Innenminister Schuster: “Nicht von Entspannung reden”

Innenminister Armin Schuster (CDU) hat an die Sachsen appelliert, die Einsatzkräfte mit zu entlasten. Bei einem Besuch gemeinsam mit Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) im Katastrophengebiet sagte er am Donnerstag, dass es weiterhin kleine Ausbrüche gebe. Die Feuerwehrleute kämpften über die Belastungsgrenze und die eigene Sicherheit hinaus. Deshalb sei es jetzt für den Rest der Bevölkerung wichtig, sich an die Betretungsverbote der Wälder zu halten und keine zusätzlichen Belastungen zu verursachen. Er unterstütze die Entscheidung von Landrat Michael Geisler, Katastrophenalarm auszulösen. Man sei in der Landesregierung dabei, die Kostenfrage neu zu regeln, um Kommunen bei der Brandbekämpfung zu entlasten.

Derzeit seien drei Hubschrauber der Bundeswehr, drei der Bundespolizei und ein privater im Einsatz. Es sollen noch ein Bundeswehr- und ein privater Hubschrauber dazukommen. Der erste der drei von Sachsen bestellten Löschhubschrauber wird laut Schuster im kommenden Jahr in Sachsen bereitstehen.

Wie lange der Einsatz noch dauern werde, sei unklar. Erst wenn die Kapazitäten von Bundespolizei und Bundeswehr erschöpft sind, werde man ein internationales Hilfegesuch stellen. So weit sei man aber noch nicht.

Umweltminister Günther sprach von einer historischen Katastrophe. “Seit Menschengedenken hat sowas hier noch nicht stattgefunden.” Dabei sei der Brand in der Sächsischen Schweiz nicht der einzige, auch in Nordsachsen brenne es weiterhin. Brände in Dippoldiswalde seien schnell gelöscht worden. “Wir stehen einer neuen Realität gegenüber, was Waldbrände angeht”, sagte Günther und sprach von “ganz klar prognostizierten Klimawandelfolgen”.

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Günther (Grüne) besuchen die Feuerwache in Bad Schandau.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Günther (Grüne) besuchen die Feuerwache in Bad Schandau.
© Jürgen Lösel

10.29 Uhr: Feuerfront auf tschechischer Seite eingedämmt

Die Brandherde in der böhmischen Schweiz sind weitgehend unter Kontrolle. Roman Vyskočil, Direktor der Feuerwehr der Region Ústí, hofft, dass die Brände über den Häusern oberhalb von Hřensko im Laufe des heutigen Tages gelöscht werden können. “Heute sind rund 80 Einheiten im Einsatz, etwa 450 Feuerwehrleute, sieben Hubschrauber und vier Flugzeuge”, erklärt Vyskočil auf einer Pressekonferenz, laut CT24.

Derweil sind die beiden Canadair-Speziallöschflugzeuge, die aus Italien eingeflogen wurden, bereits vom Flughafen in Vodochody gestartet. Sie werden etwa sechstausend Liter Wasser transportieren, das aus dem Milada-See bei Ústí nad Labem gepumpt wird.

Die beiden italienischen Löschflugzeuge waren am Mittwochabend in Vodochody gelandet. Sie unterstützen die örtlichen Feuerwehren bei der Brandbekämpfung im Nationalparkgebiet.
Die beiden italienischen Löschflugzeuge waren am Mittwochabend in Vodochody gelandet. Sie unterstützen die örtlichen Feuerwehren bei der Brandbekämpfung im Nationalparkgebiet.
© Feuerwehr Usti

9.58 Uhr: Feuerwehrleute hoffen auf Niederschlag

Der Blick vieler Helfer und Brandbekämpfer geht, wie schon in den letzten Tagen, immer wieder zum Himmel. Während die Temperaturen sich im Vergleich zum Beginn der Waldbrände mit 22 bis 24 Grad deutlich abgekühlt haben, hoffen die Menschen vor Ort vor allem auf Regen und Gewitter am Freitag. Zwischen 5 und vereinzelt 40 Millimeter Regen sollen im Nationalparkbereich fallen.

9.32 Uhr: Tschechische Polizei patrouilliert am Milada-See

Polizeibeamte patrouillieren bereits am Morgen am Milada-See in der Nähe von Ústí nad Labem. Aus dem Gewässer entnehmen Löschflugzeuge aus Italien Wasser. Der Öffentlichkeit ist das Betreten des Sees bis auf Weiteres untersagt.

9.03 Uhr: Weitere Entwarnung am Prebischtor und Hřensko

Gute Nachrichten vom böhmischen Naturdenkmal. “Die Daten der Temperatursensoren direkt am Prebischtor haben keine ungewöhnlichen Werte ergeben”, so Jakub Šafránek, Leiter der geologischen Abteilung des Nationalparks Böhmische Schweiz, gegenüber CT24. Seiner Meinung nach ist das Naturdenkmal nicht mehr in akuter Gefahr.

Auch die Feuerwehr aus Usti meldet bei Twitter eine ruhige Lage. In der Gegend von Mezná und Mezní Louka konnte die Burg gerettet werden. Am Steinhang ist der letzte Ausbruch ebenfalls unter Kontrolle.

8.26 Uhr: Feuer am Roßsteig unter Kontrolle

Das Feuer in unmittelbarer Umgebung des Roßsteigs zwischen Winterberg und Zeughaus ist gelöscht und unter Kontrolle. Glutnester flammen allerdings immer wieder auf. Falls nicht bald ein großer, lang anhaltender Regen kommt, wird sich das noch Wochen hinziehen, so örtliche Feuerwehrleute.

Wo die Flammen unter Kontrolle sind, sorgen Glutnester für angespannte Tage. Ohne Regen kann sich die Brandwache noch über Wochen ziehen.
Wo die Flammen unter Kontrolle sind, sorgen Glutnester für angespannte Tage. Ohne Regen kann sich die Brandwache noch über Wochen ziehen.
© Mike Jäger

7.56 Uhr: Kommt nun eine Waldsperrung auch in der Böhmischen Schweiz?

Tschechien erwägt nun offenbar doch, den Zutritt in die Wälder der Böhmischen Schweiz zu untersagen. Laut Medienberichten will Umweltministerin Anna Hubáčková im Laufe des Tages entscheiden, ob sie ein solches Verbot für den Nationalpark aussprechen wird. In Deutschland ist die Sache bereits geregelt: Das Landratsamt des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat bereits untersagt, den Nationalpark und die anderen Wälder im gesamten Landkreis zu betreten. Auch die Stadt Dresden hat aufgrund der hohen Waldbrandgefahr neue Regeln angeordnet, die ab diesem Donnertag gelten.

6.58 Uhr: Brand in Sächsischer Schweiz weitet sich etwas aus

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz weitet sich aus. Weiter nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten, teilte der Pressesprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunze, am Morgen mit. Es lasse sich aber noch nicht sagen, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entstehe.

Derzeit seien 275 Einsatzkräfte weiter bemüht, die Feuer einzudämmen. Diese Zahl der Einsatzkräfte werde im Tagesverlauf weiter aufgestockt. Es seien mittlerweile acht Löschhubschrauber im Einsatz. Derzeit stehen den Angaben nach etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Dort droht nach Behördenangaben vom Mittwochabend derzeit keine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Ortschaften.

6.36 Uhr: Bund will Wälder langfristig widerstandsfähiger machen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen. Die Grünen-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Waldbrände in Sächsischer Schweiz und im Süden Brandenburgs: “Die Waldbrände sind gefährlich für uns Menschen, wenn sie Siedlungen bedrohen, die Luft verschmutzen und CO2 freisetzen. Zugleich zerstören sie ganze Ökosysteme und ihre Funktionen: Die Waldbrände stören so die Speicherfunktion der Wälder für Wasser und Kohlenstoff massiv.” Es sei daher entscheidend, (…) langfristig die Wälder widerstandsfähiger zu machen.

Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke. Langfristig wolle das Bundesumweltministerium naturnahe Waldökosysteme aufbauen, um sie robuster zu machen. Die Weiterentwicklung der Wälder zu “naturnahen klimaresilienten Ökosystemen” sei ein wichtiger Baustein des “Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz”. Für die Umsetzung des Programms will die Bundesregierung laut früheren Angaben in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen.

6.02 Uhr: Großeinsatz der Feuerwehr in Tschechien geht weiter

Auch in der Böhmischen Schweiz wird weiter gegen die Flammen gekämpft. Wie CT24 meldet, waren in der Nacht zum Donnerstag rund 400 Feuerwehrleute im Einsatz, Unterstützung durch Löschflugzeuge und Hubschrauber soll es erst ab dem Morgen wieder geben.

Unter den fliegenden Helfern sind auch zwei Canadair-Maschinen aus Italien, die an den Löscharbeiten teilnehmen. Die beiden Flugzeuge sollen aber kein Wasser aus der Elbe aufnehmen, sondern aus dem See Milada unweit von Usti nad Labem holen. Die Piloten machten sich nach ihrem Eintreffen am Mittwoch bereits mit Brand- und Wasserstelle vertraut.

Donnerstag, 5.07 Uhr: Kampf gegen Waldbrände geht auch heute weiter

Die Waldbrand-Situation im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt entgegen Meldungen von leichter Entspannung ernst. Auch am Donnerstag soll der Kampf gegen die Flammen weitergehen – Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind weiter im Einsatz, um die Brände einzudämmen.

In einem Update vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zum Brandgeschehen hieß es am Mittwochabend, die Lage habe sich im Laufe des Tages nur wenig entspannt. “Die Lage in den Brandgebieten bleibt weiterhin angespannt, jedoch nicht außer Kontrolle.” Am Donnerstag wollen sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) vor Ort ein Bild machen.

So berichteten wir am Mittwoch:

20.40 Uhr: Prebischtor vom Feuer verschont geblieben

Das Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz – das Prebischtor – steht. Das zeigen die ersten Aufnahmen von der Felsformation, die ein Redakteur der tschechischen Tageszeitung Mladá fronta Dnes gemacht hat. Er war laut Zeitung einer der ersten, der das historische Denkmal zusammen mit Feuerwehrleuten erreicht hatte. „Das Gelände des Prebischtors scheint vom Brand unberührt geblieben zu sein“, sagt Tomáš Lánský.

19.09 Uhr: Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz sind am Limit

Weit über 400 Rettungskräfte sind seit Montag in der Sächsischen Schweiz zur Brandbekämpfung im Einsatz. Sie sind erschöpft, brauchen ihre Ruhepausen. Inzwischen reicht der Platz am Feuerwehrgerätehaus in Schmilka nicht mehr aus. Deshalb wurde ein Teil des Parkplatzes an der Elbbrücke für die Feuerwehren reserviert. Die Kameraden und Kameradinnen können sich dort ausruhen, bekommen zu essen und zu trinken. Ein Teil davon sind Spenden. Darüber hinaus ist der ASB Neustadt den dritten Tag im Waldbrandgebiet rund um Bad Schandau im Einsatz.

Während die Einsatzkräfte am Limit sind, sind Touristen unsicher und verärgert.

18.42 Uhr: Waldbrand in Böhmischer Schweiz: Italienische Löschflugzeuge eingetroffen

Beim Kampf gegen den Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz sind mittlerweile sieben Lösch-Hubschrauber im Einsatz. Dazu gehören je eine Maschine aus Polen und der Slowakei, je zwei der tschechischen Armee und der tschechischen Polizei sowie ein Hubschrauber einer Privatfirma. Dies sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch der Presseagentur ČTK. Am Abend trafen auch die beiden Canadair-Löschflugzeuge ein, die Italien versprochen hat. Sie können bis zu 6.000 Liter Wasser aufnehmen.

18.20 Uhr: Feuerwehren aus dem Kreis Görlitz im Kampf gegen Waldbrände

Insgesamt sind seit Beginn der Woche 29 Feuerwehren aus dem Landkreis Görlitz im Grenzgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz im Einsatz gewesen, um dort beim Kampf gegen die Waldbrände den ansässigen Feuerwehren zu helfen. Das berichtet der Landkreis Görlitz am Mittwoch in einer Pressemitteilung.


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