Wagner-Chef meldet Einnahme von Dorf nahe Bachmut – Russland stiehlt OSZE-Autos

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  • Lucas Maier

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  • Vincent Büssow

    Vincent Büssow

Jewgeni Prigoschin verkündet einen Erfolg der Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg. Russlands Ex-Präsident Medwedew warnt den Westen. Der News-Ticker.

  • Bei Niederlage in der Ukraine: Medwedew erneuert Atomdrohung
  • Hubschrauber-Absturz: Nach dem Tod des ukrainischen Innenministers kündigt Selenskyj Aufklärung an.
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 18.05 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist auch die Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor Ort. Während einer Sondersitzung des Ständigen Rates der OSZE in Wien gab der ukrainische Vertreter Jewgeni Zymbaljuk bekannt, dass Russland 50 Fahrzeuge der OSZE gestohlen haben soll.

Die Fahrzeuge seien in den von Russland besetzten Teil der Ukraine gebracht worden, wie es heißt. Der Diebstahl soll sich bereits am vergangenen Wochenende ereignet haben. Der Diplomat bezeichnete die Aktion als „ein weiteres Verbrechen gegen die OSZE“.

Ukraine-Krieg: Russland entwendet OSZE-Fahrzeuge. (Archivbild)

© Erik Romanenko/IMAGO-Images

+++ 15.27 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist der Meinung, dass sich seine Söldner-Truppe von der ukrainischen Armee etwas abschauen kann. „Die ukrainische Armee arbeitet effizient und kohärent. Wir können viel von ihr lernen“, erklärte Prigoschin nun über seinen Pressedienst.

Er betonte jedoch, dass seine Einheiten vorankämen und „die Siedlung Artemowsk eingenommen werden wird“, wobei er den russischen Namen für die Stadt Bachmut verwendete. Prigoschin kritisiert regelmäßig die mangelhafte Führung der russischen Armee.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp

Ukrainische Spezialkräfte treffen in Luhansk auf „Ballung an Feinden“s

+++ 14.34 Uhr: Die ukrainischen Spezialkräfte CCO sind im Gebiet Kreminna nun in schwere Gefechte mit den russischen Besatzern geraten. Sie hätten es mit einer „Ballung an Feinden“ zu tun gehabt, zitierte das Portal Ukrajinska Prawda aus einem Telegram-Beitrag der CCO. Sie hätten mit Mörser-Geschützen geantwortet, die russischen Kämpfer seien ihnen jedoch überlegen gewesen. Um die Stadt Kreminna im seit Herbst annektierten Gebiet Luhansk toben seit Wochen Kämpfe.

+++ 13.41 Uhr: Die russische Regierung hat die von Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew geäußerte Atomdrohung an den Westen eingeschränkt (s. Update v. 10.48 Uhr). Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Spekulationen darüber zurück, dass Moskau seine Atomdoktrin verschärfen werde. Die Frage war nach der Äußerung Medwedews aufgetaucht, dass die Niederlage einer Nuklearmacht in einem konventionellen Krieg einen Atomkrieg provozieren könne. Die Atommacht Russland hat immer wieder erklärt, einen Sieg in ihrem Krieg in der Ukraine erringen zu wollen.

+++ 12.23 Uhr: Der Chef der russischen Söldnertruppe „Wagner“ meldet einen neuen Etappensieg für Russland im Ukraine-Krieg, nämlich die Einnahme des Dorfes Klischtschijiwka unweit der seit Monaten umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut. Es handle sich um einen wichtigen Vorort, der nun vollständig unter Kontrolle seiner Truppe stehe, erklärte Jewgeni Prigoschin in einer Audiobotschaft. Er warnte jedoch davor, davon auszugehen, dass die ukrainischen Soldaten auch bald aus Bachmut vertrieben werden könnten.

News zum Ukraine-Krieg: Medwedew droht dem Westen

Update vom Donnerstag, 19. Januar, 10.48 Uhr: Vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein am Freitag hat Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew noch einmal Atomdrohungen erneuert. Die Nato-Länder planten in Ramstein, der Ukraine neue schwere Waffen zu liefern.

„Keinem dieser Elenden kommt in den Kopf, die nächste elementare Schlussfolgerung zu ziehen: Die Niederlage einer Atommacht in einem konventionellen Krieg kann den Beginn eines Atomkriegs nach sich ziehen“, drohte Medwedew in seinem Telegramkanal. Atommächte verlören keine großen Konflikte, schrieb der 57-jährige Stellvertreter von Kremlchef Wladimir Putin im russischen nationalen Sicherheitsrat.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj schließt Abschuss von Hubschrauber durch Russland nicht aus

Erstmeldung vom Donnerstag, 19. Januar, 7.08 Uhr: Kiew/Moskau – Der Tod des ukrainischen Innenministers überschattet derzeit die Ereignisse an der Front. Deny Monastryrskyj und 13 weitere Menschen, darunter auch Vize-Innenminister Jewhenij Jenin, waren am Mittwochvormittag (18. Januar) bei einem Hubschrauber-Absturz nahe Kiew gestorben. Am Abend äußerte sich Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Umständen.

Monastyrskj und Jenin seien keine Politiker, die „leicht ersetzt werden können“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Ihr Tod sei „wirklich ein großer Verlust für den Staat.“ Noch ist unklar, ob es sich um einen Unfall handelte. Der eingesetzte Hubschrauber-Typ Airbus H225 gilt als nicht besonders zuverlässig.

Vor dem Hintergrund des Kriegs gegen Russland werden auch ein Abschuss oder Sabotage nicht ausgeschlossen. Unter den Opfern des Absturzes, der sich bei einem Kindergarten ereignete, ist jüngsten Angaben zufolge auch ein Kind. Selenskyj sagte, er habe den Geheimdienst mit der Aufklärung beauftragt.

News zum Ukraine-Krieg: Neue Manöver von Russland und Belarus

Währenddessen äußerten sich die USA besorgt über gemeinsame Militärmanöver von Russland und Belarus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, Belarus habe Russland „eindeutig und nachweisbar“ beim Angriff auf die Ukraine unterstützt.

„Diese Übungen werden wie schon in der Vergangenheit von uns beobachtet und überwacht“, sagte Kirby. Man verfolge sie „mit Sorge“. Es gebe bislang aber keine Anzeichen dafür, dass Belarus selbst plane, in die Ukraine einzudringen. (vbu mit dpa)

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