Umfrage: SPD führt in NRW deutlich – Große Verluste bei den Grünen

Rund sechseinhalb Monate vor der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt die SPD in einer weiteren Umfrage klar vor der regierenden CDU. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des „Bonner General-Anzeigers“ käme die SPD auf 30 Prozent der Wählerstimmen und die CDU auf 24 Prozent. Am Mittwoch wurde der neue Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) im Landtag gewählt.

Die Grünen würden nach einem Höhenflug im Frühling nur noch 16 Prozent erreichen, seit Ende September habe die Partei fünf Prozentpunkte eingebüßt. Die FDP kommt auf 13 Prozent und die AfD auf 8 Prozent.

Die Online-Umfrage lief vom 15. Oktober bis diesen Freitag (29.10.), dabei wurden 4004 Menschen befragt.

Bereits zuvor hatte eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des WDR die SPD als derzeit stärkste politische Kraft in NRW ermittelt – mit ähnlichen Ergebnissen. Die Sozialdemokraten kämen demnach auf 31 Prozent, die CDU auf 22 Prozent. Die Grünen lägen bei 17 Prozent, die FDP bei 13 Prozent, die AfD bei 7 Prozent.

Bei der Landtagswahl 2017 hatte die CDU 33 Prozent, die FDP 12,6 Prozent, die SPD 31,2 Prozent und die Grünen 6,4 Prozent erzielt. Die AfD kam auf 7,4 Prozent. Der neue Landtag von NRW in Düsseldorf wird am 15. Mai 2022 gewählt.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:15 Uhr – Whistleblowerin Haugen drängt Ampelpartner zu mehr Druck auf Facebook

Whistleblowerin Frances Haugen, deren Dokumente eine Welle an Enthüllungen über das Innenleben des Facebook-Konzerns losgetreten haben, drängt die künftigen Ampel-Regierungspartner in Berlin zu einer härteren Gangart gegenüber dem Internetgiganten.

Facebook sei ausgerechnet „für die verwundbarsten Teile der Gesellschaft zur Gefahr“ geworden, sagte Haugen dem „Spiegel“. „Ich hoffe, Deutschland nimmt seine historische Verantwortung zum Schutz der Demokratie ernst und sorgt dafür, dass Europas Regeln und Standards für große Tech-Konzerne tatsächlich wirksam sein werden.“ Haugen ist in der kommenden Woche in Berlin zu Besuch und will Vertreter von SPD, Grünen und FDP zu Gesprächen treffen.

15.30 Uhr – Söder führt Handy-Verbot in CSU-Vorstand ein

Das ist auch für CSU-Chef Markus Söder selbst etwas Neues: ein zeitweiliges Handy-Verbot. Im CSU-Vorstand hat er das am Freitag selbst eingeführt – und es soll auch beibehalten werden.

„Ohne Handy hören sich die Leute länger zu und sind nicht abgelenkt davon“, sagte Söder nach der Sitzung. „Das war sehr, sehr positiv, ein richtiger pädagogischer Prozess auch.“ Es sei „mehr Freiheit in der Diskussion“ gewesen, es sei auch länger diskutiert worden.

Insgesamt habe das super geklappt, auch ohne Einsammeln der Handys. „Wir haben ja auch alle im Blick gehabt, und uns einander“, sagte Söder. „Beim einen oder anderen hat man schon festgestellt, dass er am Anfang erst ein bissl damit leben musste, nicht ständig in die Tasche zu fassen“, berichtete er.

14:15 Uhr – Söder nennt Opposition „hartes Brot“

CSU-Chef Markus Söder sieht die Union vor einer tiefgreifenden Zäsur und einer mühsamen Oppositionsarbeit in Berlin. Mit der Ampel aus SPD, Grünen und FDP entstehe ein „völlig neuer politischer Block“ – darauf müsse sich die Union auch langfristig einstellen, sagte Söder am Freitag nach einer CSU-Vorstandssitzung in München. „Wir werden Oppositionsarbeit leisten müssen, und dies ist ein hartes Brot in Berlin.“ Andererseits sei man nun aus der „Kompromissmaschine“ der großen Koalition draußen, könne nun also sehr klare inhaltliche Konzepte vorlegen. Doch auch in Bayern werde es für die CSU ein zum Teil steiniger Weg bis zur Landtagswahl 2023.

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13:29 Uhr – CSU will sich nicht in Neuaufstellung der CDU einmischen

Die CSU will sich nach Worten ihres Vorsitzenden Markus Söder nicht in die Neuaufstellung der CDU einmischen. „Wir mischen uns in keinster Weise ein, wer, wann und wie die CDU sich neu strukturiert“, sagte Söder am Freitag nach einer Vorstandssitzung seiner Partei in München. Die CSU setze „auf die Kraft der Souveränität“ der Schwesterpartei.

13:28 Uhr – Olaf Scholz strebt SPD-Vorsitz nicht an

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz steht für den Parteivorsitz nicht zur Verfügung. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Parteikreisen. Auch die „Rheinische Post“ berichtete dies zuvor. Sollte die Bildung einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP gelingen, wolle sich Scholz auf seine Aufgaben als Kanzler konzentrieren, berichtet die Zeitung weiter.

9:59 Uhr – Walter-Borjans kündigt Rückzug an

Der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans tritt beim Parteitag im Dezember nicht mehr an. „Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen“, sagt der 69-Jährige der „Rheinischen Post“ (Vorabbericht aus der Samstagausgabe). „Mit dieser Mission bin ich so weit gekommen, dass ich sagen kann: Jetzt sollen mal Jüngere ran.“

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GERMANY-PARTY-POLITICS-SPD

9:51 Uhr – Lindner hält an Pendlerpauschale fest

Unwirksame und klimaschädliche Subventionen sollen überprüft werden, darin sind sich die Ampel-Koalitionsverhandler grundsätzlich einig. Schwierig wird es aber bei den Details. Während die Grünen generell für einen Abbau klimaschädlicher Förderungen werben und im Wahlkampf eine Begrenzung der Pendlerpauschale propagiert haben, setzt der FDP-Vorsitzende Christian Lindner dort ein Stoppschild. Man werde Subventionen prüfen, sagte Lindner der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Subventionsabbau darf aber nicht zu einer Steuererhöhung für die arbeitende Mitte werden, wie es bei der Pendlerpauschale der Fall wäre.“ Die Pendlerpauschale, also die steuerliche Absetzbarkeit von Fahrtkosten für den Weg zur Arbeit, gilt als klimaschädlich, weil sie auch die Nutzung des Autos begünstigt.

Der Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler, Mitverhandler der Arbeitsgruppe Finanzen und Haushalt, sagte der Deutschen Presse-Agentur ganz allgemein: „Es ist nicht smart, mitten in der Klimakrise diese mit großen zweistelligen Milliardenbeträgen an Steuergeldern noch anzuheizen.“ „Klimaschädliche Subventionen machen die Transformation der Wirtschaft teuer und ineffizient, verzerren den Markt und belasten den Haushalt. Zusätzlich wälzen sie Klimakosten auf die Gesellschaft ab und sind ungerecht. Klimaschädliche Subventionen widersprechen der Logik einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft.“

Nach einer Studie des Umweltbundesamts sind umweltschädliche Subventionen in den vergangenen Jahren trotz der größeren Klimaschutzbemühungen gestiegen. Der Abbau von Steuervergünstigungen für Pkw- und Agrardiesel, für die private Nutzung fossiler Dienstwagen und für Landwirtschaftsfahrzeuge sowie bei der Pendlerpauschale würde der öffentlichen Hand Mehreinnahmen im zweistelligen Milliardenbereich bringen.

Die Koalitionsverhandler von SPD, Grünen und FDP gehen an diesem Freitag in den dritten Tag ihrer Detailgespräche in 22 Arbeitsgruppen zu einzelnen Politikfeldern. Die Gruppen sollen bis zum 10. November ihre Positionen erarbeiten. In der Woche ab dem 6. Dezember soll der neue Bundeskanzler gewählt werden. Olaf Scholz, bisher SPD-Vizekanzler und Finanzminister, will dann Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nachfolgen, die ebenso wie ihre Minister so lange noch geschäftsführend im Amt bleiben.

9:45 Uhr – Grünen-Pläne für Kindergrundsicherung kosten bis zu 33 Milliarden

Die von den Grünen geplante Kindergrundsicherung würde laut Ifo-Institut je nach Ausgestaltung 27 bis 33 Milliarden Euro kosten. Sie wäre geeignet, das Armutsrisiko von Familien mit Kindern zu reduzieren und geringe bis mittlere Einkommen deutlich zu entlasten. Die Grünen hatten die Studie beim Ifo-Institut in Auftrag gegeben, wie die Münchner Forscher mitteilen. Kern der Pläne ist eine Zusammenlegung von unterschiedlichen Familienleistungen. Das Modell könnte Teil eines Koalitionsvertrages von SPD, Grünen und FDP werden.

Im Sondierungspapier der Ampel-Partner heißt es: „In einem Neustart der Familienförderung sollen bisherige Leistungen in einem eigenen Kindergrundsicherungsmodell gebündelt und automatisiert ausgezahlt werden, so dass sie ohne bürokratische Hürden bei den Kindern ankommen.“

9:10 Uhr – Alle Parteien der künftigen „Ampel-Koalition“ legen seit Bundestagswahl zu

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 27 Prozent der Stimmen. Die Union wären mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die Grünen würden sich 16 Prozent entscheiden. Die FDP käme auf 14 Prozent der Stimmen, die AfD auf 11 Prozent und die Linke auf 5 Prozent. Insgesamt käme eine künftige Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP auf 57 Prozent der Stimmen. Das ergab eine Umfrage von Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag von ZDF-Politbarometer.

Die telefonische Befragung fand zwischen dem 26.10.2021 und dem 28.10.2021 bei 1208 Wahlberechtigten statt.

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Im Vergleich die Ergebnisse der Bundestagswahl vom 26. September 2021. Hier lag die SPD bei 25,7 Prozent und die Union bei 24,1 Prozent. Die Grünen lagen bei 14,8 Prozent und die FDP bei 11,5 Prozent. Die AfD erreichte 10,3 und die Linken 4,9 Prozent.

08:48 Uhr – „Die Union ist zum ersten Mal in ihrer Stellung als Volkspartei gefährdet“

CDU-Präsidiumsmitglied Norbert Röttgen sieht den Nachfolger von Armin Laschet an der Parteispitze vor enormen Herausforderungen. „Die Union ist zum ersten Mal in ihrer Stellung als Volkspartei gefährdet“, sagte Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir stehen nah an der Klippe, können aber immer noch umsteuern.“

Die Union hatte mit ihrem Kanzlerkandidaten Laschet bei der Bundestagswahl ihr bisher schlechtestes Ergebnis eingefahren. Laschet hatte darauf Anfang Oktober angekündigt, den Parteivorsitz abzugeben. Ein Sonderparteitag soll bis Anfang 2022 zudem die komplette Führungsriege der CDU aus Präsidium und Bundesvorstand neu wählen.

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05.45 Uhr – Lindner will betriebliche Abschreibungen von Investitionen beschleunigen

Christian Lindner (FDP) will private Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung durch die Beschleunigung betrieblicher Abschreibungen ankurbeln. „Wir können uns eine Beschleunigung der Abschreibungen bei der betrieblichen Steuer auf zwei oder drei Jahre vorstellen“, sagt der FDP-Chef der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge.

Deutschland brauche eine stärkere wirtschaftliche Dynamik. Helfen könnten steuerliche Super-Abschreibungen für Anlageinvestitionen in Klimaschutz und Digitalisierung, was Wachstum und Transformation zugleich stärken würde, so Lindner. Er umriss zudem, wie privaten Investitionen mithilfe der staatlichen Förderbank KfW ein weiterer Schub gegeben werden soll: „Bei den Investitionen für Klimaschutz und Digitalisierung denken wir als Marktwirtschaftler natürlich vor allem an privates Kapital. Hier könnten öffentliche Förderbanken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau hilfreich sein.“

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Eine Flüchtlingshelferin (l.) begleitet eine syrische Familie im Wald nahe Kleszczele. Hinten rechts: eine polnische Grenzschutz-Mitarbeiterin

05.30 Uhr – Grüne Jugend lässt Zustimmung zu Ampelkoalition offen

Timon Dzienus, der Bundessprecher der Grünen Jugend, warnt seine Partei vor zu großen Zugeständnissen in den Ampel-Verhandlungen mit SPD und FDP und lässt die Zustimmung der Jugendorganisation zu einem möglichen Koalitionsvertrag offen. „Es muss sich spürbar etwas für die Menschen im Land verbessern. Der 1,5-Grad-Pfad muss eingehalten werden. Sonst werden wir diesem Koalitionsvertrag nicht zustimmen“, sagte Dzienus dem Magazin „Spiegel“.

Konkret forderte er unter anderem eine Ausbildungsplatzgarantie für junge Menschen, einen Mietenstopp und einen Stopp des Autobahnbaus. Die Grüne Jugend werde einem Koalitionsvertrag nur zustimmen, wenn sich wirklich etwas verändere. Es sei ihre Aufgabe zu zeigen, wenn sie mit Kompromissen nicht einverstanden sei. „Wir werden das Handeln der Ampel kritisch begleiten“, so Dzienus.

05.00 Uhr – Umfrage: Mehrheit für ein Tempolimit

Sechs von zehn Bundesbürgern sind einer aktuellen Umfrage zufolge für ein Tempolimit auf Autobahnen. Ein Tempolimit von 130 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen bezeichnete ein Mehrheit von 60 Prozent als eine richtige Maßnahme, wie der Deutschlandtrend für das ARD-Morgenmagazin am Freitagmorgen ergab. Im Juni waren es noch 57 Prozent gewesen. Nach den Vereinbarungen der Sondierungsgespräche von SPD, FDP und Grünen für eine neue Bundesregierung soll es kein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben. Eine solche Maßnahme hatten die Grünen vorgeschlagen, die FDP hatte dies abgelehnt.

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04.40 Uhr – Grüner für schrittweisen Abbau klimaschädlicher Subventionen

Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler hat sich für einen schrittweisen Abbau klimaschädlicher Subventionen ausgesprochen. Kindler sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein solcher Abbau bringe eine dreifache Rendite: „Er ist gut für das Klima, er eröffnet Haushaltsspielräume und sorgt für fairen Wettbewerb. Darin liegt eine Chance für eine neue, fortschrittliche Regierung.“ Kindler ist Mitglied der Arbeitsgruppe Finanzen und Haushalt bei den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP.

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