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Der Kampf in der Kleinstadt Soledar wird erbarmungslos geführt. Die russische Armee stockt ihre Streitkräfte auf. Putin tauscht den Oberbefehlshaber in der Ukraine aus. Der Newsticker.
- „500 Menschen getötet“: Um Soledar tobt ein blutiger Kampf
- Soledar unter Russlands Kontrolle? Ukrainischer Soldat widerspricht
- Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
+++ 15.11 Uhr: Mehrere hundert Bundeswehr-Soldaten zur Bedienung der Patriot-Flugabwehrsysteme sollen in der kommenden Woche in Polen eintreffen. Ein entsprechendes Dokument habe Präsident Andrzej Duda unterzeichnet, meldete die Nachrichtenagentur des öffentlich-rechtlichen polnischen Rundfunks. Die deutschen Mannschaften für die Patriots werden demnach in die Woiwodschaft Lublin im Südosten des Landes verlegt
Kämpfe um Soledar im Osten der Ukraine im Gang
+++ 14.30 Uhr: Offenbar sind in der Kleinstadt Soledar im Osten der Ukraine noch immer schwere Kämpfe im Gang. Nach eigenen Angaben hält das ukrainische Militär dem Ansturm russischer Soldaten auf die heftig umkämpfte Stadt weiter stand. Beide Seiten sprachen von zahlreichen Toten. Die Straßen des Orts sollen mit Leichen gesät sein.
+++ 13.00 Uhr: Die russische Armee stockt ihre Streitkräfte ukrainischen Angaben zufolge auf. Die Zahl der russischen Militäreinheiten in der Ukraine sei von 250 in der Vorwoche auf nun 280 gestiegen, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf einer Pressekonferenz. Moskau würde „die Mobilisierten von den Truppenübungsplätzen in Belarus und Russland in die Kriegs- und Grenzgebiete“ verlegen, ergänzte sie auf Telegram. Schwerpunkt der Kämpfe sei weiterhin die Region Donezk.
Das ukrainische Militär halte bei den Kämpfen um die Stadt Soledar allerdings stand. „Russland treibt seine eigenen Leute zu Tausenden in den Tod. Aber wir halten durch“, sagte Maljar.
„500 Menschen getötet“: Um Soledar tobt ein blutiger Kampf
+++ 11.05 Uhr: Die blutigen Kämpfe um die ukrainische Stadt Soledar im Gebiet Donezk dauern nach Angaben aus Moskau und Kiew an (s. Update v. 9.30 Uhr). Die Ukraine wies russische Behauptungen zurück, Soledar sei bereits eingenommen. Der Kreml in Moskau wiederum hatte erklärt, eine offizielle Bestätigung zur Einnahme von Soledar abzuwarten.
Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptete hingegen, die Stadt sei erobert. „Die Zivilisten wurden herausgebracht, die Kämpfer der ukrainischen Streitkräfte, die sich nicht in Gefangenschaft begeben wollten, wurden vernichtet. Getötet wurden etwa 500 Menschen“, behauptete Prigoschin.
Allerdings harren nach Angaben des Donezker Gouverneurs Pawlo Kyrylenko derzeit noch 559 Zivilisten in Soledar aus. Darunter seien 15 Kinder. Wegen der heftigen Kämpfe sei es unmöglich, sie aus der Stadt zu evakuieren. Vor dem Krieg lebten in dem Ort im Osten der Ukraine 10.500 Menschen.
Soledar unter Russlands Kontrolle? Ukrainischer Soldat widerspricht
+++ 9.30 Uhr: Soledar ist nicht von russischen Truppen besetzt, so die Aussage eines ukrainischen Soldaten, der bis vor kurzem an den Kämpfen um die strategische Schlüsselstadt beteiligt war. Im Interview mit pravda.ua berichtet er von der Situation vor Ort.
Die russische Darstellung, dass Soledar in der Hand der moskautreuen Truppen sei, weist er im Interview vehement zurück. „Es kommt schon mal vor, dass Wagner-Söldner ein Gebäude im Industriegebiet betreten und ein Video aufnehmen können, bevor wir sie ausräuchern.“ Aus Sicherheitsgründen konnte der Soldat Oleksandr keine genaueren Aussagen zum militärischen Kräfteverhältnis vor Ort machen. Doch die ukrainischen Kräfte haben die „Situation unter Kontrolle“, so Oleksandr. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden.
Russland ändert sein Vorgehen – Eliteeinheiten sollen wieder zur „schnellen Eingreiftruppe“ werden
+++ 8.50 Uhr: Russland könnte seine Truppenstruktur anpassen, davon geht zumindest der britische Geheimdienst aus. Bisher hat Russland seine Fallschirmjägereinheiten als Bodentruppen eingesetzt.
Jetzt sollen die Eliteeinheiten wieder „mehr im Einklang mit ihrer eigentlichen Rolle als relativ elitäre schnelle Eingreiftruppe“ eingesetzt werden. In seinem Buch „ZOV“ berichtete der desertierte Fallschirmjäger Pawel Filatjew bereits im vergangenen Jahr von katastrophalen Zuständen bei den russischen Fallschirmjägern.
Neue Angriffe auf Saporischja – Über 2000 Cyberangriffe 2022
+++ 7.25 Uhr: Im Ukraine-Krieg wird nicht nur auf den Schlachtfeldern gekämpft. Im Cyberraum kommt es ebenfalls zu Angriffen. Im vergangenen Jahr (2022) richteten sich mehr als 2000 Cyberangriffe auf Organisationen in der Ukraine. Das berichtet politico unter Berufung auf Cybersicherheitsteam der Ukraine.
Gezielte Cyberangriffe auf kritische und zivile Infrastruktur in der Ukraine könnten Kriegsverbrechen darstellen, das sagte Victor Zhora, einer der führenden Cyber-Beamten der Ukraine gegenüber der amerikanischen Tageszeitung.
Russland tauscht wieder General aus – Neue Angriffe auf Saporischja
Update vom Donnerstag, 12. Januar 2023, 5.45 Uhr: Erneuter Angriff auf die Stadt Saporischschja. Am Mittwochabend (11. Januar) nahm Russland die ukrainische Stadt unter Beschuss, wie amtierende Bürgermeister von Saporischschja, Anatoly Kurtev, mitteilt.
In der Stadt Saporischschja befindet sich das größte Kernkraftwerk Europas. Ersten Angaben zufolge sei es bei dem neusten Angriff lediglich zu Schäden an der Infrastruktur und zivilen Gebäuden gekommen. Dabei sei zudem ein Feuer ausgebrochen, ob das Kraftwerk direkt betroffen ist, wurde nicht mitgeteilt. Die Angaben ließen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.
Wechsel auf Führungsebene: Russland hat einen neuen Kommandeur
+++ 21:43 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine ernannt. Zehneinhalb Monate nach Beginn des Krieges in der Ukraine kommt es damit zu einem Führungswechsel in der russischen Armee. Sergej Surowikin, der erst seit Oktober Kommandeur der Invasionsstreitkräfte war, wird degradiert und soll nach russischen Angaben Gerassimows Stellvertreter werden.
Schoigu ernannte noch zwei weitere Stellvertreter für Gerassimow. Die Neuaufstellung begründete Moskau mit einer „Ausweitung des Ausmaßes der zu lösenden Aufgaben“ und der Notwendigkeit der einzelnen Armeeteile, enger zusammenzuarbeiten.
+++ 18:10 Uhr: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei einer Rede in Lviv an die Nato gewannt und sie aufgefordert, mehr zu tun.: „Für heute reicht die bloße Unterstützung der Ukraine durch die NATO und Unterstützung in Form von Rhetorik über offene Türen für die Ukraine nicht aus.“ Selenskyi sagte, Kiew brauche „starke Schritte“, um dem Militärbündnis beizutreten, wie Reuters berichtet.
Im September letzten Jahres beantragte Kiew, sieben Monate nachdem Russland den Krieg begonnen hatte, eine sogenannte Fast-Track-NATO-Mitgliedschaft. Die Nato betonte zwar ihre Politik der offenen Türe gegenüber der Ukraine, ging dabei jedoch nicht ins Detail und nannte bislang keine konkreten Schritte, die einen möglichen Beitritt der Ukraine in die Nato beschleunigen könnten.
Hart umkämpftes Soledar nicht vollständig in russischer Hand
+++ 16.30 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar hat Behauptungen einer vollständigen russischen Kontrolle über die Stadt Soledar im Osten der Ukraine zurückgewiesen. „Schwere Kämpfe in Soledar dauern an“, zitierte der US-Sender CNN Maliar aus einem Beitrag im Kurznachrichtendienst Telegram. Nach schweren Verlusten habe das russische Militär Einheiten in dem Gebiet ausgetauscht und auch die Zahl von Wagner-Söldnern erhöht. So ziele Moskau darauf ab, die ukrainische Verteidigungslinie zu durchbrechen und die Stadt vollständig einzunehmen. Diese Versuche blieben allerdings ohne Erfolg, teilte Maliar mit.
Ex-US-General in Europa rechnet mit Krim-Befreiung – ukrainische Kontrolle schon im August?
+++ 14 Uhr: Der ehemalige Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte in Europa Ben Hodges, Generalleutnant a. D., erwartet eine Zurückeroberung der Krim durch die Ukraine bis Ende August. „Die Ukraine wird niemals sicher sein und ihre Wirtschaft erneut aufbauen können, während Russland die Krim kontrolliert“, sagte er der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC. Daher sei es „wichtig, die Krim zu befreien“. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland dabei Atomwaffen einsetzen werde, sei sehr gering, so Hodges. Dies verschaffe Moskau schließlich keinen Vorteil auf dem Schlachtfeld. Außerdem nehme Moskau die Warnungen aus den USA
Kiew dementiert russische Behauptungen um Soledar – Russland soll Stadt nicht unter Kontrolle haben
+++ 12.25 Uhr: Das ukrainische Militär hat russische Angaben zur Lage in der umkämpften Kleinstadt Soledar in der Ostukraine zurückgewiesen. „Die Russen sagen, dass Soledar unter ihrer Kontrolle sei. Das stimmt nicht“, sagte der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewatyj, Medienberichten in Kiew zufolge. Zur aktuellen Lage werde der ukrainische Generalstab Angaben machen.
Ukraine-Krieg: Kiew erwartet neuen Großangriff und nennt sogar mögliches Datum
+++ 11.30 Uhr: Immer wieder erfolgen massive russische Großangriffe auf die Ukraine mit ballistischen Raketen und Kamikazedrohnen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Oleksij Arestovitsch erwartet Kiew schon bald erneut einen solchen Schlag gegen die gesamte Ukraine. „Früher oder später wird das passieren“, sagte er laut der Nachrichtenagentur Unian im Gespräch mit dem russischen Ex-Politiker und Menschenrechtsaktivist Mark Feigin. Als ungefähres Datum gab er demnach den Zeitraum zwischen dem 12. und 15. Januar an. Zwar müsse dies nicht zwingend der Fall sein. Allerdings gehe die Vermutung aus den Zeitpunkten von früheren Angriffen hervor.
Ukraine-Krieg: Bachmut tatsächlich umzingelt? US-Experten widersprechen Putin-Truppe
+++ 11.06 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner behauptet, Soledar eingenommen zu haben. In russischen Quellen heißt es zudem, dass die schwer umkämpfte Stadt Bachmut daher kurz vor einer Umzingelung steht. Aus dem jüngsten Lagebericht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) geht jedoch hervor, dass die russischen Aussagen zu Bachmut nicht der Realität entsprechen.
„Auch wenn die großzügigsten russischen Behauptungen in Betracht gezogen werden, würde eine Einnahme von Soledar nicht die sofortige Einkesselung von Bachmut bedeuten“, heißt es in dem Papier. Hinzu kommt: Die Eroberung von Soledar gewähre russischen Truppen nicht zwingend die Kontrolle über ukrainische Kommunikationslinien nach Bachmut. Das russische Militär versucht Bachmut seit Monaten einzunehmen, allerdings bisher ohne Erfolg. Die Frontberichte zeigen hohe Verluste und teilweise schaurige Nachrichten.
News zum Ukraine-Krieg: Russische Söldnertruppe nimmt wohl Soledar ein – „fast kein Leben übrig“
Erstmeldung vom Mittwoch, 11. Januar: Kiew – Es sei „fast kein Leben übrig“ in der Stadt Soledar, verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Alles ist komplett zerstört.“ Nach heftigen Kämpfen über mehrere Wochen meldete der Kopf der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, im Ukraine-Krieg die Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine. „Wagner-Einheiten haben das gesamte Gebiet von Soledar unter ihre Kontrolle gebracht“, zitierte unter anderem die russische Nachrichtenagentur TASS den Geschäftsmann, der als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putins gilt.
Die Stadt Soledar liegt in der ostukrainischen Region Donezk, nur rund 20 Kilometer von der immer noch hart umkämpften Stadt Bachmut entfernt. Die Meldung der Wagner-Gruppe bestätigte der britische Geheimdienst. Nach mehreren taktischen Vorstößen sei den russischen Truppen unter Inkaufnahme hoher Verluste gelungen, „wahrscheinlich den größten Teil der Siedlung kontrollieren“, heißt es in einem Bericht aus London.
News zum Ukraine-Krieg: Russland meldet Einnahme von Soledar
Laut dem britischen Geheimdienst konzentrierten sich die Kämpfe in Soledar auf das Gebiet eines Salzbergwerks, das über 200 Kilometer lange Tunnel haben soll. Sowohl Russland als auch die Ukraine fürchten, dass der jeweilige Gegner diese Tunnelanlagen nutzen könnte, um Angriffe hinter den eigenen Reihen zu organisieren. Vor allem an den Eingängen des Salzbergwerks sollen zuletzt heftige Schlachten getobt haben. Diese scheint die russische Armee aber nun für sich entschieden zu haben.
Russlands Sieg in Soledar dürfte aber vor allem ein symbolischer sein. Für den weiteren Verlauf im Ukraine-Krieg spielt die Stadt laut Militärexperten eine untergeordnete Rolle. Die Vorteile einer Eroberung der Siedlungen seien „begrenzt“, sagte William Reno, Professor der Politikwissenschaften an der Northwestern University, gegenüber dem US-Nachrichtenportal Newsweek. „Diese Schlacht ist Teil des größeren Kampfes um Bachmut“, so Reno.
Eine Eroberung könne zwar die Frontlinien im Ukraine-Krieg zugunsten Russlands verschieben, würden aber „keinen bedeutenden Sieg darstellen oder ihre langfristigen Aussichten in anderen Teilen der Ukraine verbessern“. Die Schlacht um Soledar sei vor allem politisch von Bedeutung. Es ginge darum, die Kontrolle um den Donbass zu erzielen. Weil aber auch Kiew die Bedeutung Soledars und Bachmut immer wieder betont, macht die Schlacht um die Orste „trotz der relativ geringen strategischen Bedeutung dieser Orte wichtig“. (dil)
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