Ukraine News ++ USA warnen Russland vor Angriffen auf ihre Satelliten ++

Nach den Drohungen Russlands mit dem Abschuss von US-Satelliten haben die USA vor solchen Angriffen gewarnt. „Ich möchte nur sagen, dass es auf jeden Angriff auf die US-Infrastruktur eine Reaktion geben wird, und zwar eine, die der Bedrohung unserer Infrastruktur angemessen ist“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Russland hatte zuvor mit dem Angriff auf kommerzielle US-Satelliten gedroht, sollten diese im Ukraine-Krieg weiter zur Datenweitergabe an Kiew genutzt werden.

Konstantin Woronzow, Vertreter des russischen Außenministeriums bei den Vereinten Nationen hatte einem Tass-Bericht zufolge in der Nacht zum Donnerstag gesagt, es sei eine gefährliche Tendenz, dass die USA zivile Satelliten für militärische Konflikte nutze. „Die quasi-zivile Infrastruktur kann damit zum legitimen Ziel eines Gegenschlags werden“, wurde Woronzow zitiert. Der Westen setze damit die zivile Raumfahrt, aber auch viele soziale und wirtschaftliche Projekte auf der Erde einem Risiko aus.

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Kirby antwortete darauf, gefährlich und provokativ sei der Krieg, den der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine führe. Man unterstütze die Ukraine weiterhin – und an diesem Ansatz werde sich auch nichts ändern. Die USA würden weiterhin alle Mittel einsetzen, um Russland zu entlarven, abzuschrecken und zur Verantwortung zu ziehen, sagte Kirby weiter.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen Satellitenbilder für die Aufklärung eine bedeutende Rolle. Eine Reihe westlicher Staaten stellt Kiew dabei Daten für die Verteidigung zur Verfügung. Da Russlands Satellitennetz seinerseits weniger dicht ist, hat die Ukraine hier teilweise einen Informationsvorsprung. Russland ist durchaus in der Lage, Satelliten im Weltraum zu treffen. Im November vergangenen Jahres hatte Russland einen eigenen ausrangierten Satelliten mit einer Laserwaffe abgeschossen und damit international Empörung hervorgerufen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:39 Uhr – Putin fordert IAEA-Mission in Ukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin hat wegen der angeblichen ukrainischen Pläne zum Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ eine Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in dem Nachbarland gefordert. Die IAEA solle „so schnell wie möglich“ in die Ukraine kommen, da Kiew alles tue, „um die Spuren dieser Vorbereitungen zu verwischen“, sagte Putin. Slowenien war Russland indes vor, für seine Anschuldigungen ein irreführendes Foto als vermeintliches Beweismaterial genutzt zu haben.

19:18 Uhr – USA sehen weiter keine Hinweise auf „schmutzige Bombe“

Die USA haben aktuell keine Hinweise auf einen bevorstehenden Einsatz einer sogenannten „schmutzigen Bombe“ mit radioaktivem Material in der Ukraine. Auch US-Sicht zeichne sich nicht ab, dass Kremlchef Wladimir Putin über den Einsatz einer solchen Waffe entschieden habe, „und wir haben auch keine Hinweise darauf gesehen, dass die Ukrainer so etwas planen“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Auch habe die ukrainische Führung betont, dass dies nicht zu ihren Plänen gehöre.

18:50 Uhr – Russisches Unterhaus billigt Armeedienst von Ex-Häftlingen

Das russische Unterhaus hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Mobilmachung von wegen Schwerverbrechen verurteilten Ex-Häftlingen für den Militäreinsatz in der Ukraine ermöglichen soll. Die von der Duma verabschiedete Neuregelung bezieht sich auf Gefangene, die weniger als acht Jahre wegen schwerer Verbrechen einsaßen, sowie solche, die weniger als zehn Jahre wegen besonders schwerer Verbrechen in Haft waren.

Die Rekrutierung solcher Ex-Häftlinge war in dem im September von Präsident Wladimir Putin unterzeichneten Dekret zur Mobilmachung für den Ukraine-Einsatz nicht vorgesehen. Laut den jetzt von der Duma beschlossenen Regelungen können allerdings auch künftig solche Ex-Gefangene nicht mobilisiert werden, die wegen Pädophilie, Geiselnahme, Anschlägen, Schmuggel radioaktiver Materialien, Spionage oder Hochverrats verurteilt worden waren.

18:40 Uhr – Weißes Haus lehnt Treffen von Biden und Putin bei G20-Gipfel ab

Das Weiße Haus hat einem möglichen bilateralen Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Bali eine Absage erteilt. „Er hat keine Absicht, sich mit Wladimir Putin zusammenzusetzen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Putin hatte kürzlich gesagt, er sehe „ehrlich gesagt keine Notwendigkeit“ für ein bilaterales Treffen mit Biden bei dem G20-Gipfel Mitte November. Ohnehin ist bislang unklar, ob Putin nach Indonesien reisen wird.

18:18 Uhr – Putin kennt offenbar Bauort von „schmutziger Bombe“ in Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Vorwürfe gegen die Ukraine bekräftigt, an einer „schmutzigen Bombe“ – also einer Bombe mit atomarem Material – zu bauen. Er wisse auch in etwa, wo dies geschehe, sagte Putin bei einem Auftritt auf einem Diskussionsforum. Mit Verweis auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu fügte er hinzu: „Ich habe Schoigu die Anweisung gegeben, alle Kollegen abzutelefonieren.“ Der russische Verteidigungsminister sprach bereits mit Kollegen etwa aus den USA, China und Indien über eine solche Bombe. Es gibt dafür keinerlei Beweise. Der Westen und die Ukraine bezeichnen die Anschuldigungen als haltlos.

Russland habe es indes nicht nötig, eine solche Bombe zu platzieren. Er habe deshalb seinen Verteidigungsminister aufgefordert, über das Risiko einer solchen Bombe zu informieren. Zu Atomwaffen sagt Putin, Russland habe eine Militärdoktrin, die auch den Einsatz einer Atombombe beinhalte. Dies sei aber nur für den Verteidigungsfall gedacht.

17:33 Uhr – IWF-Chefin findet Hilfszusagen der EU und USA für Ukraine ausreichend

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, ist zuversichtlich, dass die Hilfszusagen der EU und der USA zur Unterstützung der Ukraine für 2023 ausreichen, wenn sich der Krieg nicht noch weiter verschlimmert. „Ja, wir würden ins Jahr 2023 mit ausreichend finanzieller Unterstützung für die Ukraine gehen“, sagte Georgieva im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel.

„Wenn wir ins kommende Jahr schauen, sind die Zahlen beachtlich“, betonte die IWF-Chefin. Die USA und die EU hätten jeweils neue Mittel zugesagt, um den ukrainischen Haushalt über Wasser zu halten. Allerdings hob Georgieva auch hervor, dass die Aussichten für die Ukraine sehr unsicher seien.

17:04 Uhr – Putin bezichtigt den Westen eines „schmutzigen“ Spiels

Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, der Westen spiele ein „gefährliches, blutiges und schmutziges“ Spiel. Früher oder später werde der Westen aber mit Russland über eine gemeinsame Zukunft reden müssen, erklärt er auf einer Veranstaltung in Moskau. Putin bekräftigt frühere Aussagen, wonach sein Land versucht habe, eine freundschaftliche Beziehung zum Westen und zur Nato aufzubauen. Man habe darauf aber negative Antworten bekommen. Der Westen versuche, Russland verwundbar zu machen und überziehe jene mit Sanktionen, die sich ihm nicht beugen wollten. Dabei fordere Russland den Westen nicht heraus, sondern wolle sich das Recht zu einer eigenen Entwicklung erhalten.

16:34 Uhr – Ukraine stockt Militärausgaben um zehn Milliarden Euro auf

Die Ukraine stockt ihre Militärausgaben bis zum Jahresende um umgerechnet etwa zehn Milliarden Euro auf. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete dazu eine entsprechende Änderung des Staatshaushalts. Dem neuen Etat zufolge sind bis Jahresende 386,9 Milliarden Hrywnja (knapp 10,5 Milliarden Euro) an zusätzlichen Ausgaben vorgesehen. Den Löwenanteil (knapp zehn Milliarden Euro) erhält das Verteidigungsministerium. Der Rest wird auf die übrigen Sicherheitsorgane aufgeteilt.

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15:10 Uhr – Russland droht bei Beschlagnahmung von Vermögen mit Vergeltung

Russland hat für den Fall einer Beschlagnahme von Vermögen des Staates oder seiner Bürger durch die Europäische Union mit Vergeltung gedroht. Dies wäre „Diebstahl“, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, angesprochen auf Äußerungen von europäischen Staats- und Regierungschefs, wonach russische Vermögenswerte in der EU beschlagnahmt werden könnten. „Die EU-Justiz weigert sich, das Eigentum der Russen zu schützen“, sagt sie. Der Westen hat wegen des Ukraine-Krieges massiv russische Vermögenswerte eingefroren. Die Ukraine hatte zuletzt gefordert, diese Mittel zum Wiederaufbau des Landes heranzuziehen.

15:04 Uhr – Besatzer kontrollieren Telefone in Saporischschja auf „Propaganda“

Im von Russland besetzten Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine wollen die Militärbehörden künftig die Telefone der Einwohner mit Stichproben auf „Propaganda“ kontrollieren. Dies kündigte der Chef der dortigen Besatzung, Wladimir Rogow am Donnerstag per Telegram an. Begründet wurde dies damit, dass der von Russlands Präsident Wladimir Putin eingeführte Kriegszustand im Gebiet Saporischschja eine „Militärzensur“ erlaube.

Kontrolliert werde auch, ob jemand proukrainische Kanäle abonniert habe. „Wenn eine Person, Propaganda-Kanälen folgt, dann erhält sie das erste Mal eine Verwarnung“, drohte Rogow. „Später werden Sünder bestraft. Bei bösartigen Zuwiderhandlungen des Gesetzes über Auslandsagenten sind strafrechtliche Konsequenzen vorgesehen.“

Russland hat den Süden des Gebiets Saporischschja bereits kurz nach dem Überfall auf das Nachbarland im Februar erobert. Ende September erklärte Putin den Anschluss der Gebiete an Russland. Die Annexionen werden international nicht anerkannt.

14:54 Uhr – Russland meldet Drohnenangriff auf Krim

Ein Kraftwerk in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben von einer Drohne angegriffen worden. Das teilte der Chef der Stadtverwaltung, Michail Raswoschajew, mit. Bei dem Angriff in der Nacht sei ein Transformator in Brand gesetzt worden, der aber nicht am Netz gewesen sei. Niemand sei verletzt worden, Auswirkungen auf die Stromversorgung der Hafenstadt gebe es nicht. Die Drohne sei noch beim Anflug auf das Kraftwerk abgefangen worden. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Explosionen in Militäranlagen sowie Drohnenangriffe. Die Ukraine bekennt sich nicht offiziell dazu.

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Abwehr des russischen Angriffs

13:57 Uhr – Kreml dementiert Gesprächsangebot an Kiew

Russland hat Berichten über ein angebliches Gesprächsangebot von Präsident Wladimir Putin an den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj widersprochen. „Es gab in diesem Fall keine bestimmte Botschaft – davon war keine Rede“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu Äußerungen des Präsidenten des westafrikanischen Landes Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló. Embálo habe in Moskau lediglich angeboten, Putins Position bei seinem folgenden Besuch in Kiew zu übermitteln.

Bei einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Kiew hatte Embaló am Mittwochabend davon gesprochen, dass Putin sich zu Gesprächen bereit gezeigt habe. Der Präsident von Guinea-Bissau leitet derzeit auch die Geschäfte der westafrikanischen Wirtschaftszone Ecowas. In Moskau und Kiew setzte er sich vor allem dafür ein, dass die ukrainischen Getreideexporte unter Aufsicht der Vereinten Nationen und der Türkei weiterlaufen. Russland droht damit, das Programm nicht zu verlängern.

13:18 Uhr – Teilweise Stromausfall in der Region Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Region Kiew ist nach russischem Beschuss zu fast einem Drittel die Stromversorgung ausgefallen. In der Nacht hätten russische Einheiten die Energie-Infrastruktur angegriffen, teil Gouverneur Olexij Kuleba auf Telegram mit. Eine Reihe kritischer Einrichtungen sei beschädigt und abgeschaltet worden. 30 Prozent der Stromversorgung falle daher aus.

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Wladimir Putin

13:11 Uhr – Russland meldet mehr als 70.000 Evakuierungen aus Cherson

Aus der Gegend um die südukrainische Stadt Cherson sind nach Angaben des von Russland eingesetzten Statthalters Wladimir Saldo mehr als 70 000 Menschen evakuiert worden. Unter ihnen seien auch Mitglieder der Regionalverwaltung, sagte Saldos Vize Kirill Stremoussow am Donnerstag. Abtransportiert worden seien auch Denkmäler und die Gebeine des Stadtgründers Grigori Potjomkin.

12:01 Uhr – Ukraine wappnet sich gegen möglichen Angriff aus Belarus

Die ukrainische Armee habe ihre Kräfte an der Grenze zu Belarus verstärkt, teilt der Generalstab mit. Zwar gebe es gegenwärtig keine Anzeichen für einen Angriff aus Belarus, erklärt der führende ukrainische Militär Olexij Hromow. Es gebe aber Drohungen. „Wir reagieren darauf, wir haben unsere Truppen im Norden bereits aufgestockt.“

11:37 Uhr – IEA: Krieg gegen Ukraine könnte Energiewende beschleunigen

Russlands Krieg gegen die Ukraine könnte die Energiewende beschleunigen. Aufgrund der „tiefgreifenden Neuorientierung“ der globalen Energiemärkte seien die Investitionen in nachhaltige Energien gestiegen, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA) anlässlich der Veröffentlichung ihres Jahresberichts. Demnach könnten die mit der Energieproduktion verbundenen globalen CO₂-Emissionen bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen und die Investitionen in saubere Energie deutlich steigen.

Lesen Sie mehr über den IEA-Report

Wladimir Putin, Präsident von Russland.

10:27 Uhr – Berlin will Kontakt zu Kiew ohne Städtepartnerschaft

Berlin plant derzeit keine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Hauptstadt, will die Kontakte zu Kiew aber ausbauen. Das teilte die Senatskanzlei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) habe zuletzt Ende September in Prag ein ausführliches Gespräch mit ihrem Amtskollegen Vitali Klitschko anlässlich des Berliner Beitritts zum „Pakt der Freien Städte“ geführt. Im Verhältnis zu Kiew liege der Schwerpunkt derzeit auf eng abgestimmten Hilfsmaßnahmen wie der Lieferung medizinischer Güter. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Dienstag bei seinem Besuch in Kiew gemeinsam mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften aufgerufen.

10:15 Uhr – TV-Star Xenia Sobtschak hat Russland verlassen

Die russische TV-Moderatorin und ehemalige Präsidentschaftskandidatin Xenia Sobtschak hat Russland verlassen. Mit ihrem Sohn reiste die 40-Jährige über Weißrussland nach Litauen. Zuvor hatten Ermittler das Anwesen der Prominenten bei Moskau durchsucht und einen Vertrauten festgenommen.

Xenia Sobtschak im Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl 2018. Jetzt hat sie Russland verlassen

Xenia Sobtschak im Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl 2018. Jetzt hat sie Russland verlassen

Quelle: pa/Valery Matytsin/TASS/dpa

10:00 Uhr – Betreiber: Stromnetz in zentralen Regionen getroffen

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht das Stromnetz im Zentrum des Landes angegriffen. Weitere Einschränkungen der Stromversorgung seien möglich, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo auf Telegram mit. Einrichtungen des Hauptnetzes des ukrainischen Energiesystems in den zentralen Regionen sei beschädigt worden. Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf wichtige ukrainische Infrastruktur verstärkt, darunter auch das Stromnetz.

08:34 Uhr – London: Regionaler Kriegskoordinator soll Kritik von Kreml ablenken

Mit der Ernennung des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin zum Regionalkoordinator im Krieg gegen die Ukraine will der Kreml nach britischer Einschätzung öffentliche Kritik von der Führung um Präsident Wladimir Putin ablenken. „Diese Maßnahme dürfte zu einer engeren Einbindung der Gebietsgouverneure in das nationale Sicherheitssystem Russlands führen“, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Während der ukrainischen Gegenoffensive im Nordosten und Süden des Landes war zuletzt in Russland selten deutliche Kritik auch an der politischen Führung laut geworden.

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Wladimir Putin

„Allerdings wird es damit dem Kreml wahrscheinlich schwerer fallen, die russische Gesellschaft von den Auswirkungen der „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine abzuschirmen“, hieß es in London. Einen ähnlichen Ansatz habe der Kreml bereits während der Corona-Pandemie verfolgt. In Russland werden Probleme oft den örtlichen Behörden angelastet. Der Kreml tritt dann als Kümmerer auf.

Sobjanin war am Montag von Regierungschef Michail Mischustin zum Koordinator ernannt worden. Er soll die „Entwicklung von Sicherheitsmaßnahmen“ in den russischen Regionen koordinieren.

07:56 Uhr – Luftangriffe auf das Umland von Kiew

Die russische Armee hat nach Angaben ukrainischer Behörden in der Nacht auf Donnerstag Ziele im Umland der Hauptstadt Kiew aus der Luft angegriffen. Eine Gemeinde sei beschossen worden, teilte Gouverneur Oleksij Kuleba auf Telegram mit, ohne den Ort zu nennen. Rettungskräfte seien dort im Einsatz. Einige der anfliegenden Geschosse seien abgefangen worden. In der Hauptstadt Kiew war am Mittwoch viermal Luftalarm ausgelöst worden.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Über dem Süden der Ukraine habe die russische Armee in den zwei Stunden vor Mitternacht mehr als 20 iranische Kampfdrohnen vom Typ Schahed-136 gestartet, teilte die ukrainische Luftwaffe am Donnerstag mit. 19 davon seien abgeschossen worden, die meisten über dem Gebiet Odessa. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

05:10 Uhr – UNO wegen Verlängerung des Getreide-Abkommens „relativ optimistisch“

Die Vereinten Nationen hoffen auf eine baldige Erneuerung des Abkommens für Getreide-Exporte zwischen der Ukraine und Russland. „Wir wollen das jetzt umgehend erneuert sehen“, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch. Er sei „noch relativ optimistisch, dass wir das hinbekommen werden“. fügte er hinzu. Das im Juli nach Vermittlungen der Türkei und der UNO unterzeichnete Abkommen läuft am 19. November aus.

Die Ukraine gehört zu den weltweit größten Getreide-Exporteuren. Wegen Russlands Angriffskrieges gegen das Land waren monatelang alle Getreide-Exporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer globalen Lebensmittelkrise beigetragen hat. Die durch das Abkommen ermöglichten Exporte werden in Istanbul kontrolliert. Ein zweites Abkommen erlaubt die Ausfuhr russischer Lebensmittel und Dünger trotz westlicher Sanktionen.

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Die Verhandlungen über die Verlängerung der Abkommen werden vor allem von der UNO und Moskau geführt. Russland bemängelt, dass es trotz der Vereinbarung seine Produkte wegen der Sanktionen im Finanz- und Logistikbereich nicht verkaufen kann. So zeigte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia sich zwar „froh“ über Griffiths‘ Optimismus. Die „Hürden“ blieben aber die gleichen, sagte er.

04:00 Uhr – Nord Stream 2: Regierung glaubt nicht an Verfügbarkeit zweiter Röhre

Entgegen der russischen Einschätzung geht die Bundesregierung nicht davon aus, dass eine der beiden Röhren der Pipeline Nord Stream 2 nach den Explosionen vom September noch intakt ist. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Sabotageakt mit starken Explosionen negative Auswirkungen auf beide Pipeline-Stränge hatte und die grundsätzliche technische Verfügbarkeit somit aktuell nicht mehr gegeben ist“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage von AfD-Fraktionsvize Leif-Erik Holm. Darüber hinaus habe die Nord-Stream-2-Pipeline ohnehin die für ihren Betrieb notwendige Zertifizierung nicht erhalten und werde weiterhin nicht in Betrieb gehen können.

Ihm erscheine es so, „als hoffe man in der Ampel geradezu, dass sich das Thema Gaslieferungen über Nord Stream mit den Anschlägen von selbst erledigt hat“, sagte der AfD-Abgeordnete Holm. Seine Partei plädiert für eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 und lehnt den Kurs der Bundesregierung ab, die sich als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine von russischen Gaslieferungen unabhängig machen will.

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Wladimir Putin Clemens Wergin

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden, jeweils zwei davon in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor zwei Wochen Gaslieferungen durch den nach seiner Darstellung noch betriebsfähigen Strang der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. „Man muss nur den Hahn aufdrehen“, sagte er auf der russischen Energiewoche in Moskau. Die Röhre sei wohl nicht so beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne.

02:10 Uhr – Söder: Mehr Waffenlieferungen für Ukraine – und politische Lösung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich dafür ausgesprochen, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern – und parallel dazu nach einer politischen Lösung zu suchen. „Es braucht verstärkte Waffenlieferungen, aber immer im Nato-Verbund. Die Ukraine muss in die Lage versetzt werden, aus einer Position der Stärke heraus mit Russland zu verhandeln“, sagte Söder der Mediengruppe Bayern.

Über den Zeitpunkt von Verhandlungen könne letztlich aber nur die Ukraine selbst entscheiden. „Der Westen muss gemeinsam darüber nachdenken, wie eine politische Lösung aussehen könnte. Im Moment kann ich bei der Außenministerin allerdings noch kein diplomatisches Konzept erkennen“, sagte der CSU-Chef mit Blick auf Annalena Baerbock (Grüne).

02:03 Uhr – Australien entsendet Soldaten für Ausbildung ukrainischer Truppen

Australien will zur Unterstützung der Ausbildung von ukrainischen Truppen 70 Soldaten nach Großbritannien entsenden. Außerdem liefert das Land 30 weitere gepanzerte Bushmaster-Fahrzeuge an die Ukraine. „Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine jetzt längerfristig unterstützt werden muss“, sagte Verteidigungsminister Richard Marles dem Fernsehsender ABC. Die australischen Soldaten sollen im Januar in Großbritannien eintreffen. Sie werden sich an einer von Großbritannien geleiteten internationalen Trainingsübung beteiligen, aber nicht ins Kriegsgebiet gehen, so Marles.

01:00 Uhr – „Schlicht hanebüchen“ – UN-Botschafter aus Russland und USA streiten im Sicherheitsrat

Im UN-Sicherheitsrat ist es zu einem Schlagabtausch über eine mögliche Untersuchung russischer Drohnenangriffe in der Ukraine gekommen. UN-Generalsekretär António Guterres habe das Recht, ermitteln zu lassen, ob Moskau Zivilisten und Kraftwerke mit Drohnen aus iranischer Produktion attackiert habe, betonten Diplomaten der westlichen Staaten bei einer Sitzung am Mittwoch (Ortszeit).

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja erklärte hingegen, dass allein der Sicherheitsrat das Mandat für eine solche Mission erteilen könne. Er zitierte dazu aus Artikel 100 der UN-Charta. Dieser besage, dass der Generalsekretär „keine Anweisungen von irgendeiner Regierung oder irgendeiner Autorität anstreben oder entgegennehmen soll, die außerhalb der Organisation ist“.

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja

Quelle: AFP/SPENCER PLATT

Der amerikanische Vize-UN-Botschafter Robert Wood wies Moskaus Argument als „schlicht hanebüchen“ zurück. Russland versuche nur, „von seinem eigenen ungeheuerlichen Fehlverhalten in der Ukraine abzulenken“, sagte er. Sein französischer Kollege Nicolas de Rivière warf vor, fortwährend gegen die UN-Charta zu verstoßen und „deren Prinzipien mit Füßen zu treten, indem es in sein Nachbarland einmarschiere und Anspruch auf Annektierung von dessen Territorien erhebe.

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Erst am Dienstag hatte Russland eine Sicherheitsratssitzung hinter verschlossenen Türen anberaumt, bei der es um seine Behauptung ging, wonach die Ukraine den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ plane, die Radioaktivität freisetzen und große Gebiete nuklear verseuchen solle.

Am Mittwoch wurde auf Betreiben Moskaus dann das Treffen im höchsten UN-Gremium angesetzt, mit dem Russland offenbar verhindern wollte, dass sein mutmaßlicher Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine untersucht wird. Für Donnerstag forderte Russland, dass sich der Sicherheitsrat mit dem Vorwurf befasse, wonach es in der Ukraine geheime Biowaffenlabore der USA gebe. Westliche Diplomaten beklagten, dass Russland die Zeit des UN-Gremiums verschwende.

23:59 Uhr – Slowenien: Russische Fotos „schmutziger Bombe“ zeigen Rauchmelder

Slowenien hat Russland vorgeworfen, für seine angeblichen Beweise für eine „schmutzigen Bombe“ der Ukraine ein altes Foto von Rauchmeldern genutzt zu haben. Ein diesbezüglich vom russischen Außenministerium im Online-Netzwerk Twitter veröffentlichtes Foto stamme von der slowenischen Atommüllentsorgungsbehörde ARAO und sei im Jahr 2010 aufgenommen worden, erklärte Dragan Barbutovski, Berater des slowenischen Regierungschefs Robert Golob, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Das Foto sei „ohne Kenntnis der ARAO missbräuchlich verwendet worden“, ergänzte Barbutovski.

Tatsächlich sei dieses Bild von der ARAO zu Erläuterungszwecken für „Präsentationen für Fachpublikum und breite Öffentlichkeit“ verwendet worden, erklärte der Chef der slowenischen Behörde, Sandi Virsek. In dem abgebildeten Behältnis hätten sich „Rauchmelder für den allgemeinen Gebrauch“ befunden – und keinerlei radioaktives Material.

Die frühere jugoslawische Teilrepublik Slowenien ist seit 2004 Mitglied von EU und Nato. Das Land betreibt im Nahe der kroatischen Grenze gelegenen Krsko ein Atomkraftwerk, der dort anfallende Atommüll sei sicher verwahrt, erklärte die ARAO.

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