Ukraine-News ++ USA: Kein schneller Sieg der Ukraine gegen Russland zu erwarten ++

US-Generalstabschef Mark Milley hält die Chance auf einen baldigen, militärischen Sieg der Ukraine im von Russland begonnenen Krieg weiter für gering. Aus militärischer Sicht sei es „sehr, sehr schwierig“ für die Ukraine, in diesem Jahr die russischen Streitkräfte aus jedem Zentimeter der Ukraine und russisch besetzten Gebieten zu vertreiben, sagte Milley am Freitag nach einer Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. „Das heißt nicht, dass es nicht passieren kann“, betonte er, „aber es wäre sehr, sehr schwierig“. Er glaube, dass auch dieser Krieg wie viele zuvor am Verhandlungstisch enden werde.

Zwar fänden massive Kampfhandlungen statt und der Ukraine seien einige wichtige Vorstöße gelungen. Die Frontlinie sei aber sehr lang und überwiegend statisch, sagte Milley weiter. Zu erwarten sei zunächst eher, dass der Fokus weiterhin auf der Verteidigung liege, um die Front zu stabilisieren. Und je nachdem, wie schnell die Waffenlieferungen internationaler Partner und das Training des ukrainischen Militärs an neuen Waffensystemen vorankämen, sei auch eine bedeutende Gegenoffensive der Ukraine möglich, um so viel ukrainisches Gebiet wie möglich zu befreien.

US-Verteidiungsminister Lloyd Austin und General der United States Army, Mark Milley, geben während des Ukraine-Treffens in Ramstein eine Pressekonferenz.

Quelle: AFP/ANDRE PAIN

Lesen Sie auch

Deutschlands neuer Verteidigungsminister Boris Pistorius (l.) und sein amerikanischer Amtskollege Lloyd Austin

„Dies ist ein sehr, sehr blutiger Krieg. Und es gibt erhebliche Verluste auf beiden Seiten“, sagte Milley. Dies genau zu beziffern, sei im Krieg immer schwierig. Er rechne aber damit, dass Russland „deutlich mehr als 100 000“ Soldaten verloren habe. Das beinhalte reguläre Mitglieder des Militärs, aber auch Söldner, die auf russischer Seite kämpften. „Die Russen haben eine enorme Anzahl von Opfern in ihrem Militär zu beklagen.“ Für Russland entwickle sich der Krieg zu einer „absoluten Katastrophe“.

Signifikante Verluste gebe es auch beim ukrainischen Militär, betonte Milley – ohne jedoch Zahlen zu nennen. Hinzu kämen die vielen unschuldigen Zivilisten in der Ukraine, die getötet worden seien.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:58 Uhr – Selenskyj – Werden uns weiter für Panzer-Lieferungen einsetzen

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt mit Blick auf die ausgebliebene Entscheidung über die Übergabe von Leopard-Panzern, die Ukraine werde sich weiter für die Lieferung gepanzerter schwerer Waffen einsetzen müssen. „Jeden Tag machen wir deutlicher, dass es keine Alternative zu einer Entscheidung über Panzer gibt“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache an.

19:49 Uhr – USA stufen Söldnergruppe Wagner als „transnationale kriminelle Organisation“ ein

Die USA stufen die im Ukraine-Krieg aktive russische Söldnergruppe Wagner offiziell als „transnationale kriminelle Organisation“ ein. Die Gruppe begehe „Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Freitag in Washington. Wagner zur transnationalen kriminellen Organisation zu erklären, ermögliche zusätzliche Sanktionen gegen die Söldnergruppe.

Die von Jewgeni Prigoschin, einem langjährigen Vertrauten des russischen Staatschefs Wladimir Putin, angeführte Gruppe ist nach Kirbys Angaben mit rund 50.000 Kämpfern in der Ukraine im Einsatz. Davon seien 40.000 aus Gefängnissen rekrutiert worden. Wagner erhalte zudem im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Raketen aus Nordkorea. Kirby zeigte Aufnahmen, die den Transport der Rüstungsgüter von Nordkorea nach Russland per Zug belegen sollen.

Söldner der paramilitärischen Gruppe Wagner sind seit Jahren in vielen Konfliktregionen im Einsatz, auch in Syrien und in afrikanischen Ländern. Prigoschin hatte sich erst im September öffentlich dazu bekannt, die lange geheim agierende Gruppe gegründet zu haben. Im Oktober eröffnete sie in St. Petersburg ein offizielles Hauptquartier.

Lesen Sie auch

Zwei, die sich fremd sind

Ehemaliger Macron-Berater

18:02 Uhr – Pentagon-Chef verteidigt vorläufiges Nein zur Lieferung von Kampfpanzern

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Entscheidung seines Landes und Deutschlands verteidigt, vorläufig keine schweren Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. „Es geht nicht wirklich um eine einzelne Plattform“, sagte Austin am Freitag nach einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. Die USA und ihre Verbündeten seien „ziemlich erfolgreich“ darin, der Ukraine die im Krieg gegen Russland notwendigen militärischen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen.

Austin verwies dabei auf neue Militärhilfen des Westens für die ukrainischen Streitkräfte. „Das ist ein sehr, sehr fähiges Paket“, sagte der Pentagon-Chef. „Und richtig eingesetzt wird es ihnen (den Ukrainern) ermöglichen, erfolgreich zu sein.“

Austin betonte zugleich, mit Blick auf eine mögliche Lieferung von US-Kampfpanzern vom Typ Abrams – auch als M1 bezeichnet – oder von deutschen Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 sei keine Entscheidung gefallen. „Ich habe keine Ankündigung zu M1, und Sie haben den deutschen Verteidigungsminister gehört, dass sie noch keine Entscheidung zu den Leoparden getroffen haben.“

Auf die Frage, ob Deutschland genug tue, um im Ukraine-Krieg echte Führung in Europa zu zeigen, antwortete Austin: „Ja. Aber wir alle können mehr tun.“

Lesen Sie auch

16:51 Uhr – Union wirft Bundesregierung „Verweigerungshaltung“ vor

Die CDU/CSU-Fraktion hat der Bundesregierung in der Frage um mögliche Lieferungen deutscher Leopard-2-Panzer an die Ukraine eine „Verweigerungshaltung“ vorgeworfen. „Dass der neue Verteidigungsminister seit heute prüfen lässt, ob Deutschland Leopard-Panzer liefern kann, ist völlig unverständlich. Warum ist das nicht schon längst geschehen?“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Der Schaden der heutigen Verweigerungshaltung der Bundesregierung wird nicht absehbare Folgen für unsere Reputation haben.“

Wadephul warnte, die Frühjahrsoffensive Russlands könnte schon bald losbrechen. „Natürlich sind Kampfpanzer nicht alles“, fügte der CDU-Politiker hinzu. Aber ohne sie stünde die ukrainische Armee eventuell bald militärisch vor dem Nichts. „Worauf wartet Scholz?“, fragte Wadephul.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter schrieb auf Twitter, es sei „erschreckend“, dass es nach einem Jahr Krieg in der Ukraine noch keine offizielle Bestandsprüfung für Leopard-Panzer geben soll. Das Verteidigungsministerium oder der Bundeskanzler hätten das seit Februar 2022 längst veranlassen müssen.

16:05 Uhr – Stoltenberg: „Die Beratungen werden weitergehen“

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Ankündigung neuer Waffenlieferungen an die Ukraine begrüßt. Zudem machte er am Freitag am Rande der Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein deutlich, dass er in der Debatte um die mögliche Lieferung deutscher Leopard-2-Panzer weitere Entwicklungen erwartet.

Dass man der Ukraine nun Hunderte neue gepanzerte Fahrzeuge, Schützenpanzer und Kampfpanzer zur Verfügung stelle, werde für das Land einen gewaltigen Unterschied ausmachen, sagte Stoltenberg vor Journalisten. Die Unterstützung werde es den Ukrainern nicht nur ermöglichen, sich gegen neue russische Offensiven zu verteidigen, sondern sie auch in die Lage versetzen, eigene Offensiven zu starten, um Territorium zurückzuerobern.

Zur Frage, ob Deutschland der europäischen Einigkeit schade, weil es bislang keine Leopard-2-Panzer liefert, sagte Stoltenberg: „Die Beratungen werden weitergehen.“ Es sei seit Kriegsbeginn so, dass sich die Art der Unterstützung immer weiterentwickele

Zudem betonte der Norweger, dass die Bundesrepublik zu den Verbündeten gehöre, die die Ukraine am meisten unterstützten. „Artillerie, Munition, Luftabwehrsysteme und jetzt auch Schützenpanzer vom Typ Marder: Deutschland ist bei der Unterstützung der Ukraine in vielen, vielen Bereichen wirklich führend“, sagte er.

Lesen Sie auch

Wer weitreichende Unterstützung verspricht, muss diesen Worten auch Taten folgen lassen, schreibt Jacques Schuster

Meinung Waffenlieferungen

15:23 Uhr – Russland meldet Einnahme von Dorf nahe Bachmut

Russland hat nach eigenen Angaben auf dem Weg zur ostukrainischen Stadt Bachmut ein Dorf eingenommen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte am Freitag, das Dorf Klischtschijwka neun Kilometer südlich von Bachmut sei „befreit“ worden.

Ukrainische Behördenvertreter kommentierten die Aussage der russischen Seite zunächst nicht. Die Angaben konnten nicht auf unabhängige Weise verifiziert werden.

Ein Anwohner geht nach schweren Kämpfen eine Straße in Bachmut entlang. (12.01.2023)

Ein Anwohner geht nach schweren Kämpfen eine Straße in Bachmut entlang. (12.01.2023)

Quelle: dpa/-

15:08 Uhr – Kämpfe in der Region Saporischschja nehmen wieder zu

Neben Kämpfen in der Ostukraine flammen auch Gefechte an südlicher Front wieder auf. Die Lage im gesamten Land sei „weiter außerordentlich dramatisch“, sagte der neue deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Mehr im Liveticker.

Während die Verbündeten der Ukraine in Ramstein über weitere Militärhilfen beraten haben, sind die erbitterten Kämpfe in der Ukraine am Freitag fortgesetzt worden. Das russische Verteidigungsministerium verkündete die Einnahme des Dorfes Klischtschiiwka südwestlich von Bachmut. Auch in der südukrainischen Region Saporischschja flammten die Kämpfe offenbar wieder auf. Die Situation in der Ukraine sei „weiter außerordentlich dramatisch“, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Ramstein.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, prorussische Separatisten hätten mit Hilfe von Artillerie und Unterstützung aus der Luft die Kontrolle über das Dorf Klischtschiiwka übernommen. Das Dorf mit rund 500 Bewohnern vor Kriegsbeginn liegt südwestlich von Bachmut, was darauf hindeuten könnte, dass Russland versucht, die strategisch wichtige Stadt einzukreisen. Das russische Verteidigungsministerium verkündete zudem die „Befreiung“ des Dorfes Lobkowe in der Region Saporischschja.

Lesen Sie auch

Ukrainian servicemen fire a 120mm mortar towards Russian positions at the frontline near Bakhmut, Donetsk region, Ukraine, Wednesday, Jan. 11, 2023. (AP Photo/Evgeniy Maloletka)

Militärexperte O’Brien

„In Richtung Saporischschja hat die Intensität der militärischen Aktivitäten stark zugenommen“, erklärte auch Wladimir Rogow, Vertreter der von Russland eingesetzten Verwaltung, im Messengerdienst Telegram. „Wenn wir die Frontlinie anschauen, gibt es im Moment überall Kämpfe“, sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. In den vergangenen Monaten war der Frontverlauf relativ statisch gewesen.

15:02 Uhr – Patriot-Systeme werden am Montag nach Polen verlegt

Die Bundeswehr beginnt am Montag mit der Verlegung der ersten beiden der drei zugesagten Patriot- Flugabwehrraketenstaffeln von Deutschland nach Polen. Deren Ziel sei es, zum Schutz des polnischen Luftraums beizutragen und die Nato-Ostflanke zu stärken, teilte die Bundeswehr am Freitag mit. Die Verlegung beginnt in Gnoien (Landkreis Rostock).

Die Flugabwehrsysteme sollen Einsatzstellungen im Umfeld der Stadt Zamosc im Südosten Polens beziehen. Von dort sind es rund 60 Kilometer bis zu ukrainischen Grenze und 110 Kilometer bis zur ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). Schon seit 16. Januar seien Bundeswehrsoldaten in Polen vor Ort, um gemeinsam mit den polnischen Bündnispartnern die Aufnahme der Komponenten des Waffensystems sicherzustellen.

Lesen Sie auch

Kampfpanzer Leopard II A4

Leopard-Panzer für die Ukraine

14:47 Uhr – Pistorius: Eine Milliarde Militärhilfe für Ukraine im Frühjahr

Zur weiteren Unterstützung im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg will Deutschland der Ukraine weitere Waffen und Ausrüstung im Wert von einer Milliarde Euro liefern. Mit diesem „Frühjahrspaket“ steige der Gesamtumfang der deutschen Militärhilfe seit Beginn des Kriegs auf 3,3 Milliarden Euro, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag am Rande der Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein in Rheinland-Pfalz. Die einzelnen Lieferungen, die er nannte, waren allerdings schon zu früheren Zeitpunkten angekündigt worden.

Dazu zählen eine Einheit des Flugabwehrsystems Patriot, sieben weitere Gepard-Panzer zur Flugabwehr und ein weiteres Luftabwehrsystem des Typs Iris-T SLM mit weiteren Lenkflugkörpern. „Wir reden hier am Ende beim Frühjahrspaket über etwas mehr als eine Milliarde Euro“, sagte Pistorius. Priorität Nummer eins habe derzeit die Luftverteidigung.

Verteidigungsminister Boris Pistorius und Mark A. Milley, Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten beim NATO-Treffen in Ramstein.

Verteidigungsminister Boris Pistorius und Mark A. Milley, Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten beim NATO-Treffen in Ramstein.

Quelle: Getty Images/Thomas Lohnes

14:09 Uhr – Pistorius: Keine Entscheidung über Leopard-Kampfpanzer

Die westlichen Alliierten sind nach Darstellung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius noch nicht einig, ob der Ukraine Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 zur Verfügung gestellt werden soll. „Es gibt kein einheitliches Meinungsbild“, sagt Pistorius am Rande der Beratungen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Ramstein. Der Eindruck, dass Deutschland eine solche Entscheidung blockiere, sei falsch.

Lesen Sie auch

UKRAINE-CRISIS/GERMANY-USA

„Es gibt gute Gründe für die Lieferung, es gibt gute Gründe dagegen“, sagt der SPD-Politiker. Er könne daher noch nicht sagen, wie die Entscheidung auszusehen habe. Allerdings habe er seinem Ministerium einen Prüfauftrag erteilt, um den Bestand von Leopard-2-Panzern bei der Bundeswehr und in der Industrie zu prüfen. Damit wolle er bereit sein zu handeln, falls eine Entscheidung falle.

13:50 Uhr – Melynk: Deutschland soll „Panzer-Kasperltheater“ beenden

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Bundesregierung aufgefordert, den Widerstand gegen Leopard-Lieferungen in die Ukraine aufzugeben. „Wir rufen den neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius auf, dieses Panzer-Kasperltheater heute in Ramstein zu beenden und die Lieferung von deutschen Leoparden sofort auf den Weg zu bringen“, sagte Melnyk am Freitag der „Süddeutschen Zeitung“ am Rande des Ramstein-Treffens.

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk

Quelle: Michael Kappeler/dpa

Deutschland dürfe sich nicht mehr hinter dem Rücken der Amerikaner verstecken. „Es ist immer noch nicht zu spät, wahres Leadership zu demonstrieren, um die Ukraine vorbehaltlos mit allen verfügbaren Waffen der Bundeswehr und deutschen Rüstungsindustrie zu stärken“, sagte er. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Außenminister seines Landes.

Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz beraten am Freitag Verteidigungsminister und ranghohe Militärvertreter aus zahlreichen Ländern über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Im Mittelpunkt dürfte die mögliche Lieferung von Kampfpanzern an Kiew stehen.

13:42 Uhr – Macron kündigt Erhöhung der Militärausgaben an

Als Reaktion auf den russischen Krieg gegen die Ukraine will Frankreich die Militärausgaben deutlich hochfahren. Für den Verteidigungshaushalt in den Jahren 2024 bis 2030 sollen 400 Milliarden Euro bereitgestellt werden nach 295 Milliarden in den Jahren 2019 bis 2025, wie Präsident Emmanuel Macron am Freitag ankündigte. Der Etat bis 2025 solle dazu dienen, die Kapazitäten wieder aufzubauen, nachdem in den vergangenen Jahrzehnten chronisch zu wenig investiert worden sei. Das neue Budget sei ein „Transformationsprogramm“, um das Militär an mögliche Konflikte hoher Intensität anzupassen, was seit Russlands Einmarsch in die Ukraine noch dringlicher geworden sei.

„Frankreich hat und wird Armeen haben, die für die Herausforderungen des Jahrhunderts bereit sind“, sagte Macron in seiner Neujahrsansprache an das Militär auf dem Luftwaffenstützpunkt Mont-de-Marsan im Südwesten des Landes. Frankreich müsse sich auf eine neue Ära einstellen, in der es eine Vielzahl von Bedrohungen gebe. Einige seien alte Kriege, andere noch nie dagewesene, „zwischen hoch entwickelter Komplexität und brutaler Einfachheit“.

13:04 Uhr – BND warnt vor hohen Verlusten der ukrainischen Armee

Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist laut „Spiegel“ wegen hoher Verluste der ukrainischen Armee beim Kampf um die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Osten des Landes alarmiert. Der Auslandsnachrichtendienst habe diese Woche Sicherheitspolitiker des Bundestags in einer geheimen Sitzung darüber informiert, dass die ukrainische Armee bei Kämpfen mit den russischen Invasoren derzeit täglich eine dreistellige Zahl an Soldaten verliere, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Die Einnahme von Bachmut durch die russischen Truppen hätte erhebliche Folgen, da dies ihnen weitere Vorstöße ins Landesinnere ermöglichen könnte. Der BND habe den Abgeordneten zudem berichtet, dass die russische Armee bei Bachmut mit gnadenloser Härte vorgehe: Russland werfe derzeit Soldaten wie Kanonenfutter nach vorn, hohe Verluste der eigenen Streitkräfte spielten bei der Kriegstaktik der Russen offenbar keine Rolle.

12:45 Uhr – „Mir fällt es schwer vorzustellen, dass ein Kanzler einem US-Präsidenten Bedingungen diktiert“

Die Bundesregierung hat klargestellt, dass sie die Lieferung von Leopard-2-Panzern aus deutscher Produktion nicht von der Lieferung von M1-Abrams-Panzern der USA abhängig macht. „Es hat zu keinem Zeitpunkt (…) ein Junktim oder eine Forderung gegeben, dass das eine zu erfolgen habe, damit das andere erfolgen kann“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. Zuvor hatten „Bild“ und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Leopard-Panzer nur liefern wolle, wenn die USA ihre Abrams-Panzer zusagen.

„Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass ein deutscher Bundeskanzler einem amerikanischen Präsidenten irgendwelche Bedingungen diktiert oder Forderungen stellt“, sagte Hebestreit dazu. Er bekräftigte aber auch, dass ein abgestimmtes Agieren mit den USA der Bundesregierung wichtig sei. Dies sei auch bei den Entscheidungen etwa über die Marder-Schützenpanzer oder die Mehrfachraketenwerfer so gewesen.

Polen und Finnland haben bereits angekündigt, Leopard-2-Panzer im europäischen Verbund liefern zu wollen. Deutschland hat sich dazu noch nicht positioniert. Hebestreit sagte, dass es weiterhin keine offizielle Anfrage von Polen gebe. Zur Frage, wie die Bundesregierung reagieren würde, wenn Polen ohne eine Genehmigung liefern würde, sagte der Regierungssprecher: „Alle unsere Partner wollen sich sicherlich gesetzestreu verhalten.“

12:35 Uhr – Ukraine gibt Festnahme von „sieben russischen Agenten“ bekannt

In der Ukraine sind nach Angaben des Inlandsgeheimdiensts SBU „sieben russische Agenten“ festgenommen worden. Der Geheimdienst habe „eine weitere wichtige Sonderoperation durchgeführt, um feindliche Agenten zu enttarnen und festzunehmen“, erklärte SBU-Chef Wassyl Maljuk am Freitag. Die Festgenommenen hätten „Koordinaten von kritischen Infrastruktur-Einrichtungen“ sowie Informationen über ukrainische Truppenbewegungen in der östlichen Region Dnipropetrowsk an russische Streitkräfte weitergegeben, hieß es in einer Erklärung des SBU.

In der dort gelegenen Stadt Dnipro waren am Samstag bei einem Raketenangriff auf ein Wohnhaus Dutzende Zivilisten getötet worden. „Informationen über eine mögliche Beteiligung der Festgenommenen an dem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro am 14. Januar 2023 werden derzeit geprüft“, hieß es in der Erklärung.

Dem SBU zufolge hatten die russischen Spione im Oktober 2022 mit „ihren Aufklärungsaktivitäten gegen die Ukraine“ begonnen. Demnach nutzen sie zur Kommunikation „anonyme Messenger und übermittelten die Standorte als elektronische Koordinaten zusammen mit Fotomaterial“. Bei Razzien in der Region seien außerdem „selbst gebaute Sprengsätze“, „Computerausrüstung und Mobiltelefone“ sowie „kremlfreundliche Literatur“ entdeckt worden, teilte der SBU mit.

12:20 Uhr – Erster UN-Hilfskonvoi in Gegend von Soledar eingetroffen

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist nahe der umkämpften ukrainischen Kleinstadt Soledar im Norden des Gebiets Donezk nach UN-Angaben ein humanitärer Konvoi eingetroffen. Am Freitag seien in der von der von der Ukraine kontrollierten Region Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente und ähnliches entladen worden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA in Genf. 800 Menschen sollen mit der Ladung aus drei Lastwagen versorgt werden.

„Durch die jüngsten Kämpfe in und um Soledar ist viel zerstört worden. Die Menschen vor Ort sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen“, sagte ein OCHA-Sprecher.

Lesen Sie auch

Serbia Russia Ukraine

Der Konvoi war in der Stadt Dnipro gestartet. Zur Ladung trugen mehreren UN-Organisationen bei. Ob demnächst auch den Bewohnern von Soledar direkt humanitäre Hilfe gebracht werden könne, hänge davon ab, ob es für Konvois Sicherheitsgarantien gebe, sagte der Sprecher.

11:46 Uhr – Kreml kommentiert Berichte zu verstärkter Flugabwehr in Moskau nicht

Nach Berichten über die Aufstellung von Flugabwehrsystemen in der russischen Hauptstadt Moskau wollte sich der Kreml nicht zu dem Thema äußern. „Hier würde ich Sie völlig an das Verteidigungsministerium verweisen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow auf Nachfrage von Journalisten am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das Ministerium sei für alle Sicherheitsfragen verantwortlich. Am späten Donnerstagabend waren auf verschiedenen Internetportalen Fotos von Flugabwehrsystemen des Typs Panzir-S aufgetaucht. Offiziell wurde die Echtheit der Bilder nicht bestätigt.

Unter anderem gibt es bislang nicht verifizierte Bilder, die den Aufbau einer Flugabwehrstellung auf dem Dach des russischen Verteidigungsministeriums zeigen sollen.

Russland greift seit Monaten die Ukraine massiv aus der Luft an. Raketen und Drohnen richten sich vor allem gegen die zivile Infrastruktur bei der Energieversorgung des Landes. Auf der anderen Seite wurden inzwischen aber auch Drohnenangriffe auf Militärobjekte in Russland bekannt, teilweise Hunderte Kilometer hinter der Front. So attackierten im Dezember Drohnen den Militärflugplatz Engels-2 im südrussischen Gebiet Saratow, auf dem die strategischen Langstreckenbomber Russlands stationiert sind, mit denen das Land seinen Nachbarn aus der Luft angreift.

11:10 Uhr – ISW: Russischer Angriff auf Ukraine von Belarus wohl eher Ende 2023

Russland wird nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) im Falle eines Angriffs auf die Ukraine von Belarus aus diesen wohl eher im Herbst 2023 unternehmen. Dieser Zeitpunkt erscheine wahrscheinlicher als ein Angriff bereits jetzt im Winter oder Frühjahr, und er würde unter anderen Bedingungen erfolgen, schrieb die in Washington ansässige Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht am Donnerstagabend (Ortszeit). Die ukrainische Seite hatte noch Ende 2022 vor einem Angriff bereits jetzt im Winter oder Frühjahr gewarnt.

Viel wahrscheinlicher ist es dem ISW zufolge, dass Russland derzeit die Bedingungen für einen späteren Angriff schaffe und die Militärindustrie zudem genügend Zeit bekomme, um das benötigte Material zu liefern. Bis ins späte 2023 hätten Russland und Belarus überdies größere Manöver beendet, die nach Informationen des ukrainischen Geheimdienstes geplant sind. Auch werde Moskau bis dahin die Einberufungen vom Herbst 2022 abgeschlossen haben und sich weit im Frühjahrszyklus 2023 befinden und möglicherweise bis Herbst 2023 eine oder mehrere zusätzliche Mobilmachungen von Reservisten abgeschlossen haben, so das ISW.

Lesen Sie auch

Präsident Wladimir Putin (2.v.l.) Ende 2022 beim Besuch eines Rüstungsunternehmens 200 Kilometer südlich von Moskau

Das ISW wies ferner darauf hin, dass einflussreiche russische Militärblogger die Idee eines solchen Angriffs von Belarus aus kritisieren. Dies würde die Front deutlich vergrößern, doch Russland habe keine Kapazitäten für einen Vormarsch entlang vieler Achsen, heiße es unter anderem.

Russland hatte die Ukraine vor bald einem Jahr, am 24. Februar 2022, militärisch angegriffen. Die Regierung in Kiew wird militärisch und finanziell von westlichen Ländern unterstützt, um sich zu verteidigen.

10:47 Uhr – Russland sieht in Panzerlieferung an Ukraine keine Veränderung für Konflikt

Der Westen ändert mit Panzerlieferungen an die Ukraine nach Darstellung der russischen Führung nichts am Verlauf des Konfliktes. Stattdessen würde dies nur weitere Probleme für die Bevölkerung der Ukraine bedeuten, sagt ein Sprecher des Präsidialamtes in Moskau.

Zu den Beziehungen zwischen Russland und den USA sagt er, diese seien zur Hälfte der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden so schlecht wie nie. Derzeit gebe es keine Chance auf Verbesserung. Die diplomatischen Beziehungen beider Staaten waren ohnehin belastet.

10:38 Uhr – US-Verteidigungsminister: „Entscheidender Moment für die Ukraine“

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagt der Ukraine alle Unterstützung zu, solange dies erforderlich sei. Zum Auftakt eines Treffens der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Ramstein sagt Austin, dies sei „ein entscheidender Moment für die Ukraine“. Er verweist auf ein weiteres US-Paket zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar, das auch die Lieferung von 59 Schützenpanzer Bradley umfasst. Die US-Hilfen an die Ukraine summierten sich damit auf insgesamt 26,7 Milliarden Dollar.

Lesen Sie auch

„Wir müssen in eine Art Kriegswirtschaft“, fordert Oberst André Wüstner in der Sendung

10:30 Uhr – London: Wagner-Söldnergruppe befehligt 50.000 Kämpfer in Ukraine

Die russische Söldnertruppe Wagner befehligt nach Einschätzung britischer Militärexperten bis zu 50 000 Kämpfer in der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor. Demnach sind die Söldner inzwischen zu einer „Schlüsselkomponente“ in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden.

Ende Dezember sei die bislang undurchsichtig vorgehende Organisation in Russland auch offiziell als Körperschaft registriert worden, allerdings lediglich als Management-Beratung, hieß es in der Mitteilung der Briten weiter. Es sei nicht klar, inwiefern diese zur Verwaltung der paramilitärischen Aktivitäten verwendet werde. Private Sicherheits- und Militärunternehmen seien in Russland bislang eigentlich illegal.

10:27 Uhr – Russische Truppen kontrollieren angeblich Klischtschijiwka

Russische Truppen haben nach Angaben von Einheiten der selbsternannten Republik Donezk das Dorf Klischtschijiwka in der Nähe von Bachmut in der Ostukraine unter ihre Kontrolle gebracht. In dem Ort lebten vor dem Krieg etwa 400 Menschen, er liegt rund neun Kilometer südlich von Bachmut.

Diese Stadt ist seit Monaten umkämpft, ukrainische Soldaten liefern sich dort einen Zermürbungskampf vor allem mit der russischen Söldnertruppe Wagner. Deren Chef und Financier, der Unternehmer Jewgeni Prigoschin, hat die Einnahme von Klischtschijiwka bereits am Donnerstag verkündet. Berichte vom Kampfgeschehen kann Reuters nicht unabhängig bestätigen. Die Volksrepublik Donezk hat sich von der Ukraine losgesagt und wurde von Russland eingegliedert. International anerkannt ist das nicht.

09:43 Uhr – Selenskyj dankt USA für „kraftvolles Paket“ zur Verteidigung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der US-Regierung für die zusätzliche Militärhilfe im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) gedankt. Er danke US-Präsident Joe Biden „für ein weiteres kraftvolles Paket zur Unterstützung der Verteidigung“, erklärte Selenskyj am Freitag auf Englisch im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die von Washington angekündigten Bradley-Panzer, gepanzerten Fahrzeuge vom Typ Stryker und das Avenger-Luftabwehrsystem seien eine „wichtige Hilfe in unserem Kampf gegen den Aggressor“.

Die USA hatten die weiteren Waffenlieferungen kurz vor dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag in Ramstein angekündigt. Zu dem neuesten Hilfspaket gehören keine Kampfpanzer, aber weitere 59 Panzer vom Typ Bradley, 90 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Stryker, Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger sowie tausende Schuss Munition, wie das US-Verteidigungsministerium am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte.

Lesen Sie auch

Sollte der US-Kongress die Schuldenobergrenze nicht bis Juni anheben, wäre die Regierung der größten Volkswirtschaft der Welt faktisch zahlungsunfähig

Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Mit dem neuesten Paket belaufen sich die Militärhilfen des Landes für Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar vergangenen Jahres auf insgesamt mehr als 26,7 Milliarden Dollar.

Panzerlieferungen dürften das zentrale Thema des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz am Freitag sein. An dem Treffen nehmen Vertreter von rund 50 Staaten teil, darunter sämtliche Nato-Mitgliedstaaten sowie weitere Unterstützerländer der Ukraine.

09:14 Uhr – Finnland kündigt weitere 400 Mio. Euro Militärhilfe für Ukraine an

Finnland kündigt weitere 400 Millionen Euro an Militärhilfe für die Ukraine an. Damit verdreifache sich die finnische Hilfe auf insgesamt 590 Millionen Euro, teilt das Verteidigungsministerium vor dem Treffen der Unterstützerstaaten in Ramstein mit. Das Paket enthalte keine Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine.

Bei dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz werde auch eine gemeinsame Absichtserklärung mit Schweden zur Unterstützung der Ukraine unterzeichnet. Danach werde Finnland der Ukraine Hilfe zukommen lassen und Schweden werde sich bereithalten, Finnland notfalls zu unterstützen.

09:00 Uhr – Gazprom: Gaslieferung nach Europa via Ukraine sinkt weiter

Die russische Gaslieferung nach Europa über die Ukraine nimmt nach Angaben des Staatskonzerns Gazprom weiter ab. Am Freitag würden voraussichtlich 24,4 Millionen Kubikmeter Gas geliefert, am Donnerstag seien es noch 25,1 Millionen Kubikmeter gewesen. Bereits am Dienstag und Mittwoch war die über den Messpunkt Sudscha registrierte Menge auf 32,6 Millionen Kubikmeter gefallen, das entspricht einem Rückgang von fast acht Prozent gegenüber den vorangegangenen Tagen. Gründe dafür sind Branchenkennern zufolge geringere Nachfrage und mildes Wetter in Europa.

08:36 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

DWO_AP_Ostukraine_Gebiete_2001

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:12 Uhr – Polen schließt Leopard-Lieferung ohne deutsche Zustimmung nicht aus

Polen schließt eine Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine auch ohne Zustimmung Deutschlands als Herstellerland nicht aus. Polen sei zu einer solchen nicht standardgemäßen Handlung bereit, sagt Vize-Außenminister Pawel Jablonski dem privaten Radiosender RMF FM. Auf die Frage, ob Polen gegen den Widerstand Deutschlands liefern würde, antwortet er: „Ich denke, wenn es starken Widerstand gibt, werden wir bereit sein, selbst solche nicht standardmäßigen Maßnahmen zu ergreifen … aber greifen wir den Tatsachen nicht vor.“

Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte am Donnerstagabend in der ARD auf die Frage, ob Deutschland die Überlassung von Leopard-Panzern anderer Länder genehmigen werde, das werde sich in den nächsten Stunden oder Freitagmorgen herausstellen. Unter anderem Polen hat angeboten, solche Panzer aus deutscher Produktion an die Ukraine abzugeben. Alle Exporte von Leopard-Panzern müssen von der Bundesregierung genehmigt werden. Eine offizielle Anfrage liegt nach Regierungsangaben nicht vor.

07:45 Uhr – Deutschland sagt Ukraine 52 Millionen Euro an Aufbauhilfe zu

Deutschland sagt der Ukraine weitere Hilfe zur Stärkung der Widerstandskraft der Gesellschaft und für den Wiederaufbau zu. Konkret soll es 52 Millionen Euro für Stromversorgung, Wärmestuben, medizinische Versorgung und kommunale Verwaltung geben. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze kündigte dies bei einem Besuch in Odessa am Donnerstag an, wie ihr Ministerium am Freitagmorgen mitteilt.

In der Hafenstadt traf sie demnach den ukrainischen Vize-Ministerpräsidenten Olexandr Kubrakow, der für den Wideraufbau verantwortlich ist. „Die Versorgung mit Strom, Wärme und Wasser, gerade jetzt im tiefsten Winter, entscheidet mit über die Widerstandskraft der ukrainischen Gesellschaft in diesem Krieg“, sagte Schulze. „Darum braucht die Ukraine nicht nur Waffen, sondern auch zivile Unterstützung, um stark zu bleiben.

Lesen Sie auch

Die Ukraine beginnt jetzt schon mit dem Wiederaufbau, weil sie an eine bessere Zukunft glaubt.“ Deutschland stehe der dem Land auch beim Wiederaufbau solidarisch zu Seite, „denn auch unser Ziel ist eine gute, europäische Zukunft einer freien Ukraine“. 2022 hat das Ministerium die Ukraine bereits mit rund 600 Millionen Euro unterstützt.

06:01 Uhr – Steinmeier verteidigt deutsche Linie bei Waffenlieferungen an Ukraine

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält die zurückhaltende Linie der Bundesregierung bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine für richtig. „Selbstverständlich muss sich jeder verantwortliche Politiker auch mit der Frage beschäftigen, wann und unter welchen Umständen es zu einer dramatischen Ausweitung des Konfliktes kommen könnte. Das gehört in die Abwägung, ebenso wie die Folgeneinschätzung über den Preis mangelnder Unterstützung“, sagte Steinmeier der „Wirtschaftswoche“. Steinmeier betonte zugleich, Deutschland unterstütze die Ukraine „nach Kräften, auch militärisch, substanziell und dauerhaft“. Er verwies dabei unter anderem auf Gepard-Panzer zur Flugabwehr und die gerade beschlossene Lieferung von Marder-Schützenpanzern.

Zur Frage, ob es mit Blick auf weitere Waffenlieferungen eine Grenze gibt, die die Bundesrepublik nicht überschreiten dürfe, sagte Steinmeier: „Wenn es diese Grenzen geben sollte, wäre es nicht klug, darüber zu reden.“ Die Bundesregierung sieht sich von zahlreichen Seiten unter Druck, der Ukraine auch Kampfpanzer zu liefern.

Steinmeier äußerte sich auch zur Lage der deutschen Streitkräfte. „Die Bundeswehr muss sich auf härtere Zeiten einstellen. Landesverteidigung und Bündnispflichten bekommen ein ganz anderes Gewicht“, sagte der Bundespräsident. „Spätestens jetzt sehen wir, dass wir entschlossen in unsere Armee investieren müssen, um Sicherheit in unsicherer Zeit garantieren zu können“, sagte der frühere Kanzleramtschef und Außenminister.

Die deutsche Politik gegenüber Russland vor dem Angriff auf die Ukraine bewertete Steinmeier kritisch. „Es war ein Fehler, nicht früh genug erkannt zu haben, wie fundamental der russische Staatschef Wladimir Putin seinen Blick auf die Welt revidiert hat, und dass er für seine imperialen Ziele den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ruin seines Landes riskiert. Er hat den Westen zu seinem Feind erklärt. Und daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen“, sagte Steinmeier.

05:12 Uhr – Bericht: CIA-Direktor traf Selenskyj in Kiew

Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, ist in der vergangenen Woche nach Kiew gereist, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Das wurde am Donnerstag aus US-Regierungskreisen bestätigt. Der Informant, der anonym bleiben wollte, sagte, Burns habe bei dem Besuch die fortgesetzte Unterstützung Washingtons für die von Russland angegriffene Ukraine unterstrichen und sich auch mit ukrainischen Geheimdienstlern getroffen.

Der CIA-Direktor hat Selenskyj wiederholt informiert und Erkenntnisse der US-Geheimdienste über Moskaus Pläne und Absichten weitergegeben. In dem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verursachten Krieg sind Schätzungen zufolge Zehntausende Menschen zu Tode gekommen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Über das Treffen von Burns und Selenskyj berichtete zuerst die „Washington Post“ .

Lesen Sie auch

G7-Gipfel 2022 - Bilaterale Treffen

Burns hatte dem Sender PBS im Dezember gesagt, CIA-Analysten hätten eine Verlangsamung der Kämpfe mit dem Einsetzen des Winters vorhergesagt. „Ich unterschätze nicht für einen Moment die Belastungen, die Herausforderungen, die dieser Krieg in allererster Linie für Ukrainer darstellt, aber (auch) für alle von uns, die die Ukraine unterstützen“, sagte der frühere US-Botschafter in Moskau. In strategischer Hinsicht sei er der Ansicht, dass Putins Krieg bislang ein Fehlschlag für Russland gewesen sei.

00:25 Uhr – USA kündigen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an

Die USA haben weitere Waffenlieferungen für die Ukraine im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) angekündigt. Zu dem neuesten Hilfspaket gehören keine Kampfpanzer, aber weitere 59 Panzer vom Typ Bradley, 90 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Stryker, Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger sowie Munition, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien bereits über das geplante Militärpaket berichtet.

Lesen Sie auch

Kampfpanzer Leopard II A4

Leopard-Panzer für die Ukraine

00:21 Uhr – US-Regierung stellt sich in Panzer-Debatte hinter Deutschland

In der Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine hat sich die US-Regierung demonstrativ hinter Deutschland gestellt. Auf die Frage, warum sich Deutschland vor der Genehmigung von Kampfpanzern scheue, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im US-Fernsehen: „Die Deutschen verstehen sehr gut, was in der Ukraine auf dem Spiel steht.“

Deutschland sei einer der „größten Geldgeber“ und habe seine Unterstützung kontinuierlich ausgebaut. „Wir sind dankbar für das, was sie zur Verfügung gestellt haben, und wir sind dankbar dafür, dass sie darüber nachdenken, Kampfpanzer zu liefern – wir werden sehen, was sich daraus ergibt“, sagte Kirby. Deutschland treffe souveräne Entscheidungen, angepasst an die Belange des Landes.

00:00 Uhr – Melnyk: Deutschland soll „mächtige Panzer-Koalition“ bilden

Die Ukraine erhofft sich vom Treffen ihrer Unterstützerstaaten im rheinland-pfälzischen Ramstein nach Angaben von Vize-Außenminister Andrij Melnyk Zusagen über massive weitere Militärhilfe, darunter Leopard-2-Kampfpanzer von Deutschland. „Die Ukrainer erwarten vom Ramstein-Gipfel einen echten Durchbruch bei der Lieferung modernster Waffensysteme“, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Berlin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die größte Bitte an die Ampel-Regierung für das Ramstein-Treffen wäre, dass Deutschland nicht nur seine merkwürdige Blockadehaltung bei den Leopard-Panzern beendet, sondern wahre Führung demonstriert und eine mächtige Panzer-Koalition für die Ukraine bildet.“

23:00 Uhr – Selenskyj: „Diese Leoparden werden nicht durch Russland fahren“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschlands zögerliche Handlung bei der Frage nach möglichen Kampfpanzer-Lieferungen an sein Land kritisiert. „Ihr seid doch erwachsene Leute. Sie können gerne noch sechs Monate lang so reden, aber bei uns sterben Menschen – jeden Tag“, sagte Selenskyj in einem am Donnerstagabend ausgestrahlten ARD-Interview.

Dann fügte er hinzu: „Im Klartext: Kannst du Leoparden liefern oder nicht? Dann gib sie her!“ Es sei ja nicht so, „dass wir angreifen, falls sich da jemand Sorgen macht. Diese Leoparden werden nicht durch Russland fahren. Wir verteidigen uns.“ Zugleich betonte der ukrainische Staatschef mit Blick auf bereits geleistete Militärhilfe: „Wir sind dankbar. Ich will, dass alle das hören: Wir sind Deutschland dankbar.“

Lesen Sie auch

Olaf Scholz hält am Mittwoch seine Rede in Davos

Wirtschaftstreffen in Davos

Die Ukraine wehrt sich seit fast elf Monaten gegen Russlands Angriffskrieg und ist bei militärischer Ausrüstung weitgehend von westlicher Unterstützung abhängig. Am Freitag beraten die westlichen Alliierten im rheinland-pfälzischen Ramstein über weitere Waffenlieferungen an Kiew – mit Spannung wird vor allem erwartet, ob die Lieferung von Kampfpanzern angekündigt wird. Großbritannien hat sie bereits angekündigt, Polen und Finnland sind im europäischen Verbund dazu bereit.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

source site