Ukraine-News ++ Ukrainische Polizei entdeckt 25 Folterlager im befreiten Charkiw++

Seit der Befreiung der Umgebung der ostukrainischen Stadt Charkiw aus russischer Besatzung hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt. In den Lagern hätten russische Truppen unter anderem Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gefoltert, teilte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschko am Montag auf Facebook mit. Die Gefangenen seien teils mit Elektroschocks misshandelt worden, anderen seien die Finger gebrochen worden.

Ukrainischen Angaben zufolge soll dieser Keller im Dorf Kosatscha Lopan, nördlich von Charkiw, als Folterkammer gedient haben

Quelle: AP/Leo Correa

Die Umgebung von Charkiw war monatelang von russischen Truppen besetzt worden. Sie zogen sich erst Anfang September nach einer ukrainischen Gegenoffensive zurück. Seitdem seien in der befreiten Region 920 Leichen von Zivilisten, unter ihnen 25 Kinder, entdeckt worden, teilte Tymoschko weiter mit. Sie seien von russischen Soldaten getötet worden.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

00:57 Uhr – Eishalle in Region Donezk zerstört

Eine Eishalle in der Stadt Druschkiwka in der Region Donezk ist bei einem russischen Raketenangriff zerstört worden. Dies teilte der ukrainische Eishockey-Club Donbass auf seiner Website mit. In der Halle fanden bislang ukrainische Meisterschaften, internationale Wettbewerbe sowie Kultur- und Massenveranstaltungen statt, hieß es in der Erklärung. Zuvor war berichtet worden, dass eine Rakete in der Stadt eingeschlagen war und zwei Menschen verletzt hatte.

23:04 Uhr – Russische Flugabwehr schießt Drohnen über Sewastopol ab

Nach tagelangen Anflügen russischer Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte hat am Montagabend die Flugabwehr der russisch besetzten Halbinsel Krim ukrainische Drohnen bekämpft. Nach einem Bericht der Staatsagentur Tass wurden über dem Marinehafen Sewastopol zwei ukrainische unbemannte Fluggeräte abgeschossen. „Unsere Luftverteidigung setzte die Abwehr der Angriffe fort“, wurde der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew zitiert.

Sewastopol ist der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Der Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am 30. Dezember. Im Oktober hatte das ukrainische Militär mit Sprengstoff beladene Drohnen-Boote gegen die russische Flotte bei Sewastopol eingesetzt. Über deren Wirkung gibt es von beiden Seiten widersprüchliche Angaben.

22:26 Uhr – EU-Ukraine-Gipfel findet am 3. Februar in Kiew statt

Der von der EU angekündigte Gipfel mit der Ukraine wird entgegen ersten Informationen nicht in Brüssel, sondern in Kiew stattfinden. Das teilte das Präsidialamt in Kiew am Montagabend nach einem Telefonat von Staatschef Wolodymyr Selenskyj mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. An dem für den 3. Februar geplanten Treffen werden für die EU aber nicht die Staats- und Regierungschefs, sondern nur von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnehmen. Das hatte ein Sprecher Michels bereits im Dezember mitgeteilt.

Da der Gipfel nun in Kiew stattfinden soll, wurden damit auch Spekulationen über einen möglichen weiteren Auslandsbesuch Selenskyjs nach seiner überraschenden Reise nach Washington im Dezember beendet. In dem Telefonat erörterten Selenskyj und von der Leyen nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew unter anderem die Lage an den Fronten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch Fortschritte der Ukraine auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft und die finanzielle Unterstützung der EU für das Land seien Themen gewesen.

21:45 Uhr – Selenskyj: Russland will Ukraine mit Drohnen-Angriffen auslaugen

Russland will nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit langwierigen Drohnen-Angriffen die Ukraine auslaugen. Die Ukraine habe Informationen, wonach Russland die Attacken mit iranischen Drohnen plane, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Russland setze darauf, die ukrainische Bevölkerung, die Luftabwehr und die Energie-Infrastruktur zu erschöpfen. „Aber wir müssen und werden alles tun, damit dieses Ziel der Terroristen wie alle anderen scheitert.“

„Seit Jahresbeginn sind nur zwei Tage vergangen“, sagte Selenskyj. „Und schon beträgt die Zahl der über der Ukraine abgeschossenen Drohnen über 80.“ Die russischen Militärs setzen die Drohnen überwiegend gegen ukrainische Städte ein, um dort möglichst Schäden im Energienetz anzurichten.

18:00 Uhr – Experte: Russische Drohnenangriffe bewusst nachts

Die russischen Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf Ziele in der Ukraine werden nach Ansicht eines Experten bewusst nachts und entlang des Flusses Dnipro gesetzt. „Logischerweise ist nachts am Himmel nicht alles erkennbar“, sagte Oberst Wladislaw Selesnjow der ukrainischen Agentur RBK-Ukraina. Die Flugroute aus südlicher Richtung entlang des Dnipro sei zudem gewählt worden, um die ukrainische Luftabwehr nach Möglichkeit zu umfliegen.

Die russischen Streitkräfte haben zuletzt mehrere Nächte in Folge Wellen von Kamikaze-Drohnen, die senkrecht auf ihre Ziele stürzen, gegen die Städte der Ukraine gestartet. Der Großteil der Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion wurde von der Luftabwehr abgeschossen. Dennoch richteten herabstürzende Trümmerstücke erhebliche Schäden an.

16:48 Uhr – Bundesregierung will Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten machen

Deutschland soll nach dem Willen der Regierung unabhängiger von Rohstoffimporten werden. Deutschland und Europa seien bereits jetzt sehr stark von einzelnen Ländern abhängig, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums. Vor allem China, aber auch Russland und Südafrika besäßen bei einzelnen Rohstoffen eine beherrschende Stellung. Bei dem weiter steigenden Bedarf an mineralischen Rohstoffen werde sich diese Abhängigkeit gegebenenfalls noch verstärken.

Diese Abhängigkeit hatte schon die Vorgängerregierungen beschäftigt, 2020 hatte die Regierung von Angela Merkel (CDU) eine nationale Rohstoffstrategie verabschiedet. Doch die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten neue Schwachstellen aufgezeigt, heißt es laut Bericht in dem Papier aus dem Wirtschaftsministerium. Gleichzeitig wachse mit dem klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft der Bedarf an Stoffen wie Lithium, Nickel oder Magnesium, an Seltenen Erden, Gallium und Iridium.

„Wir haben gemerkt, dass wir noch nicht das volle Instrumentarium haben“, sagte Franziska Brantner (Grüne), Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. „Wir müssen stärker präventiv handeln können.“

15:41 Uhr – Selenskyj erwartet erste Tranche der EU-Finanzhilfe im Januar

Die Ukraine erwartet die erste Tranche der Finanzhilfe der Europäischen Union noch im Januar. Dies teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Gespräch mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Selenskyj bedankte sich bei von der Leyen für ihre Unterstützung und ergänzte, beide Seiten hätten zudem Schritte für einen Ukraine-EU-Gipfel abgesprochen. Die EU hatte zuletzt Finanzhilfen für die Ukraine in Höhe von 18 Milliarden Euro für das Jahr 2023 beschlossen.

14:39 Uhr – Moskau bestätigt Tod von 63 Soldaten bei ukrainischen Raketenschlägen

Moskau hat den Tod von dutzenden russischen Soldaten bei einem ukrainischen Angriff in der Ostukraine eingeräumt. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, 63 Soldaten seien in der Stadt Makijiwka getötet worden. Das ukrainische Militär meldete sogar 400 Tote und 300 Verletzte. Russland nahm seinerseits erneut die Ukraine mit Drohnen unter Feuer. Dass Moskau die vielen getöteten Soldaten nach dem ukrainischen Angriff auf Makijiwka im Donbass bestätigte, war sehr ungewöhnlich. Es handelte sich um die höchste von Russland selbst genannte Zahl von Toten an einem Ort in dem seit Februar währenden Angriffskrieg. Die Zahl wird dennoch von vielen für zu niedrig gehalten.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, vier Raketen mit hochexplosiven Sprengköpfen hätten einen „temporären Stützpunkt“ der russischen Armee in Makijiwka getroffen, zwei weitere hätten abgeschossen werden können.

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Laut Verteidigungsministerium

14:00 Uhr – „Bedauerlich, dass Grüne und FDP das nicht verstehen“, kritisiert SPD-Politiker Müller

SPD-Außenpolitiker Michael Müller hat die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt. Wichtiger Bestandteil sei dabei auch, Gesprächsangebote zu machen für ein Friedensabkommen oder zumindest einen Waffenstillstand der Ukraine mit Russland. Im ARD-Magazin „Morgenmagazin“ sagte Müller am Montag: „Es muss immer wieder ein Gesprächsangebot geben. Bedauerlich, dass Grüne und FDP das nicht verstehen.“ Kanzler Scholz sei der Einzige, der immer wieder Gesprächskontakte suche. „Es wäre gut, wenn auch das Außenministerium verstehen würde, dass man jenseits von Putin Gesprächskontakte und Kanäle braucht, um (…) auch schnell in Verhandlungen kommen zu können.“

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Der SPD-Außenpolitiker bekräftigte außerdem die Weigerung der Bundesregierung, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern. „Es wird sicherlich bei unserer außenpolitischen Linie auch bleiben, dass es da keine unüberlegten Alleingänge gibt.“ Solche Waffen könnten nur „in Abstimmung mit unseren Nato-Partnern“ geliefert werden.

Länder wie die USA und Frankreich, „die vergleichbare Systeme wie diesen Leopard-Panzer haben, liefern eben auch nicht“, hob Müller hervor. Deutschland wolle „auf jeden Fall weiterhin auch vermeiden, dass die Nato direkt Kriegspartei“ werde. Dies sei in „unser aller Interesse“. „Es wäre eine Eskalation, die wir uns alle nicht ausmalen wollen, wenn die Nato direkt Kriegspartei werden würde gegen Russland“, hob der SPD-Politiker hervor, der dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestages angehört.

13:27 Uhr – Russische Gasexporte fast um die Hälfte gesunken

Die russischen Gasexporte in Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sind im vergangenen Jahr um 45,5 Prozent gesunken. Die Ausfuhren in Drittstaaten betrugen 100,9 Milliarden Kubikmeter, wie der staatliche Gaskonzern Gazprom am Montag mitteilte. 2021 hatte Russland noch 185,1 Milliarden Kubikmeter in die Länder außerhalb der GUS geliefert. Wegen der Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland in Reaktion auf den Militäreinsatz in der Ukraine hat Moskau seine Gasexporte in die EU stark eingeschränkt. Um dies auszugleichen, bemüht sich Russland, seine Gaslieferungen an China zu erhöhen. Bislang fehlte dafür aber teilweise die Infrastruktur.

13:24 Uhr – Von der Leyen bekräftigt langfristige Hilfe für Ukraine in „heldenhaftem Kampf“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die langfristige Unterstützung der Europäischen Union für die von Russland angegriffene Ukraine bekräftigt. Im ersten Gespräch des Jahres mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe sie „dem ukrainischen Volk meine uneingeschränkte Unterstützung und meine besten Wünsche für 2023 übermittelt“, schrieb die deutsche Politikerin auf Twitter. „Die EU steht an Ihrer Seite, solange es nötig ist.“

Man unterstütze den „heldenhaften Kampf“ der Ukraine für die Freiheit und gegen den brutalen Angriff, schrieb von der Leyen. Ihr zufolge stellt die EU in diesem Winter etwa Generatoren, Glühlampen und Schulbusse zur Verfügung. Auch die Auszahlung der für 2023 vorgesehenen 18 Milliarden Euro werde bald beginnen.

11:13 Uhr – Ukraine-Flüchtlinge: Kipping für neuen Verteilerschlüssel

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hat sich in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen durch die Bundesländer für einen neuen Verteilerschlüssel ausgesprochen. Stadtstaaten seien bislang besonders gefragt, sagte Kipping der „Berliner Morgenpost“. „Das Hauptproblem bei der Unterbringung ist der Platz. In Städten ist der Grund und Boden deutlich begrenzter als in Flächenländern“, sagte Kipping. Sie sprach sich dafür aus, den sogenannten Königsteiner Schlüssel, der die Kontingente unter anderem nach der Finanzkraft der Länder verteilt, entsprechend zu ändern.

Dazu müsse die Wohnsitzauflage gelockert werden, so Kipping weiter: „Wenn ein Flüchtling einen Aufenthaltstitel für Berlin hat, kann er gar nicht so leicht umziehen, selbst wenn er über Bekannte oder Verwandte eine schöne Wohnung in Brandenburg gefunden hat.“ Dies sei eine Regelung des Bundesrechts. Sie habe die Bundesregierung gebeten, „eine Lockerung der Auflage dann zu ermöglichen, wenn jemand aus einer Stadt mit angespanntem Wohnungsmarkt in eine Gegend mit Leerstand zieht, wo die Wohnungsgesellschaften froh sind“.

10:30 Uhr – Nato-Generalsekretär: „Brauchen eine enorme Menge an Munition“

Angesichts des sich in die Länge ziehenden Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der Waffenproduktion in der westlichen Militärallianz angemahnt. „Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile“, sagte der Norweger in einem Gespräch mit dem britischen Radiosender BBC 4 am Wochenende. Die Instandhaltung von Waffensystemen, die bereits an die Ukraine geliefert wurden, sei mindestens genauso wichtig wie die Debatte über weitere Waffen.

Die Nato müsse sich darauf einstellen, die Ukraine langfristig zu unterstützen, sagte Stoltenberg weiter. Aus Russland habe es keine Anzeichen gegeben, dass es sein übergeordnetes Ziel einer Übernahme der Ukraine aufgegeben habe. „Die ukrainischen Streitkräfte hatten mehrere Monate lang die Oberhand. Aber wir wissen auch, dass Russland viele neue Kräfte mobilisiert hat, von denen viele jetzt ausgebildet werden.“ Er fügte hinzu: „Das weist darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise versuchen, eine neue Offensive zu starten.“

Es sei wahrscheinlich, dass auch dieser Krieg am Verhandlungstisch enden werde, doch entscheidend für den Ausgang solcher Gespräche sei die Stärke der Ukraine auf dem Schlachtfeld, sagte der Nato-Generalsekretär weiter. Es sei an Kiew zu entscheiden, zu welchen Bedingungen man sich an den Verhandlungstisch setze.

10:11 Uhr – Ukrainisches Militär meldet Abschuss von 39 Drohnen in der Nacht

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben während des russischen Angriffs auf Kiew und Umgebung in der Nacht 39 Drohnen abgeschossen. Das Militär spricht von einem „massiven Angriff“ der russischen Streitkräfte. Die Drohnen seien vom iranischen Typ Schahed und alle abgefangen sowie zerstört worden.

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08:33 Uhr – SPD-Politiker Müller bekräftigt Nein zu Leopard-Panzer-Lieferung

Der SPD-Außenpolitiker Michael Müller hat die Weigerung der Bundesregierung bekräftigt, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern. „Es wird sicherlich bei unserer außenpolitischen Linie auch bleiben, dass es da keine unüberlegten Alleingänge gibt“, sagte Müller im ARD-„Morgenmagazin“. Solche Waffen könnten nur „in Abstimmung mit unseren Nato-Partnern“ geliefert werden.

07:22 Uhr – Klitschko berichtet von Schäden in Kiew nach Drohnenangriff

Russland hat in der fünften Nacht in Folge die Ukraine mit Kampfdrohnen angegriffen. In der Hauptstadt Kiew teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit, dass Energie-Infrastruktur bei den Angriffen beschädigt worden sei. Es gebe Stromausfälle in der Stadt, die sich auch auf die Wärmeversorgung auswirkten, sagte er. Die Wasserversorgung laufe aber normal. Klitschko teilte auch mit, dass nach einer Explosion in einem Stadtviertel ein 19-Jähriger verletzt im Krankenhaus behandelt werden musste. Dort war ein Haus bei einem russischen Angriff getroffen worden.

06:30 Uhr – Ukraine trifft laut russischen Angaben Stromversorgung in Russland

In der russischen Region Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine ist russischen Angaben zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff teilweise der Strom ausgefallen. „Ein ukrainischer Drohnenangriff wurde heute Morgen auf den Bezirk Klimowskij durchgeführt“, schreibt Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegramm. „Alle Rettungsdienste sind vor Ort. Infolge des Angriffs wurde die Stromversorgung beschädigt und es gibt keinen Strom.“ Der Kreis Klimowskij der Region Brjansk grenzt im Süden an die Ukraine.

Der frühere Nato-General Hans-Lothar Domröse erwartet im Laufe des neuen Jahres einen Waffenstillstand in der Ukraine. „Wir werden im Verlauf des Jahres 2023 einen Waffenstillstand haben“, sagte Domröse den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Zwar würden sowohl die Ukraine als auch Russland in den nächsten Monaten noch einmal eine Offensive starten, um zu versuchen, ihre militärischen Ziele doch noch zu erreichen. Aber er rechne im Frühsommer mit einem Stillstand. Dann würden Russland und die Ukraine erkennen, dass es keinen Sinn ergebe, weiterzukämpfen, wenn kein Raumgewinn mehr möglich sei.

„Das wäre der Moment für Waffenstillstandsverhandlungen“, sagte Domröse, der auch General des Heeres bei der Bundeswehr war. Es bleibe nur eine Verhandlungslösung, die für beide Seiten akzeptabel sei.

05:52 Uhr – Strom- und Heizungsausfälle nach Angriffen auf Kiew

Infolge der nächtlichen Angriffe auf Kiew ist die Energieinfrastruktur der ukrainischen Hauptstadt beschädigt, was zu Strom- und Heizungsausfällen führt, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

02:27 Uhr – Ukraine: Erneut kritische Infrastruktur um Kiew im Visier Russlands

Die russischen Drohnenangriffe vom frühen Montag zielen ukrainischen Angaben zufolge erneut auf kritische Infrastrukturen in Kiew und der umliegenden Region ab. „Es ist laut in der Region und in der Hauptstadt: nächtliche Drohnenangriffe“, schreibt Oleksij Kuleba, der Gouverneur der Region Kiew, auf Telegram. „Die Russen haben mehrere Wellen von (aus dem Iran stammenden) Shahed-Drohnen gestartet. Sie zielen auf kritische Infrastruktureinrichtungen. Die Luftabwehr ist im Einsatz.“

Gassigehen bei Stromausfall. Beide Seiten zielen auf die Energie-Infrastruktur. Dieses Bild wurde an Silvester bei einem Blackout im ukrainischen Mykolayiv aufgenommen

Gassigehen bei Stromausfall. Beide Seiten zielen auf die Energie-Infrastruktur. Dieses Bild wurde an Silvester bei einem Blackout im ukrainischen Mykolayiv aufgenommen

Quelle: AFP/DIMITAR DILKOFF

01:12 Uhr – Russland: Ukraine beschießt Militärquartiere in Makiwka

In der Silvesternacht haben ukrainischen Streitkräfte russischen Angaben zufolge die Stadt Makiwka und andere Orte in den von Moskau kontrollierten Teilen der Region Donezk beschossen. Den Berichten zufolge wurde ein Militärquartier getroffen, wobei mehrere Menschen getötet wurden.

01:04 Uhr – Klitschko: Explosion in Kiew

In einem Kiewer Stadtteil ist es zu einer Explosion gekommen. „Eine Explosion im Kiewer Stadtteil Desnianskiy. Alle Einsatzkräfte sind vor Ort. Details später“, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Drohnentrümmer hätten eine Straße in dem Bezirk im Nordosten Kiews getroffen und ein daneben stehendes Gebäude beschädigt, ergänzt Kyrylo Tymoschenko, ein Berater des ukrainischen Präsidenten. „Informationen über (mögliche) Opfer werden gerade geklärt.“

22:55 Uhr – Nato-Chef: Verstärkte Waffenproduktion zur Unterstützung der Ukraine

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Mitglieder des Militärbündnisses zu einer verstärkten Waffenproduktion in den kommenden Monaten aufgefordert. Das sei nötig, damit die Nato genug Waffen für die eigene Verteidigung habe und langfristig weiter die Ukraine mit Waffen für den Kampf gegen Russland versorgen könne, sagte Stoltenberg in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders BBC Radio 4.

Der von Russland ausgelöste Krieg koste eine „enorme Menge“ Munition, sagte Stoltenberg. Zwar habe Russland Rückschläge auf dem Schlachtfeld hinnehmen müssen. Dennoch scheine das Land an seinem Ziel festzuhalten, die Ukraine zu kontrollieren. Russland habe viele weitere Soldaten mobilisiert. Von diesen würden viele gerade ausgebildet, sagte Stoltenberg. „All das deutet darauf hin, dass sie dazu bereit sind, den Krieg fortzusetzen, und auch, womöglich zu versuchen, eine neue Offensive zu starten.“

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Die Fähigkeit der Ukraine, etwas bei Verhandlungen für ein Ende des Kriegs auszuhandeln, sei von der Stärke abhängig, die das Land auf dem Schlachtfeld zeige, sagte Stoltenberg. „Wenn wir eine ausgehandelte Lösung wollen, die dafür sorgt, dass sich die Ukraine als souveräner, unabhängiger, demokratischer Staat in Europa durchsetzt, dann müssen wir die Ukraine jetzt unterstützen.“

22:40 Uhr – Ukraine meldet dutzende weitere russische Luftangriffe

Nach den massiven Attacken in der Neujahrsnacht hat die russische Armee nach Angaben Kiews am Sonntag zahlreiche weitere Ziele aus der Luft angegriffen. Im Laufe des Tages habe Russland 35 Luftangriffe geflogen, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee am Abend mit. Dabei seien vor allem Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed 136 aus iranischer Produktion eingesetzt worden. Alle von Russland abgefeuerten Geschosse seien abgeschossen worden.

Die Armeeführung erklärte zudem, „die russischen Besatzer“ hätten „16 Mal mit Mehrfachraketenwerfern geschossen“. Diese Angriffe richteten sich demnach insbesondere gegen das Kinderkrankenhaus in der südukrainischen Stadt Cherson.

Die Russen „verlieren“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend. „Drohnen, Raketen und alles andere werden ihnen nicht helfen. Denn wir stehen zusammen.“

Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto besucht Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, die vom Krieg betroffene Region Charkiw

Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto besucht Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, die vom Krieg betroffene Region Charkiw

Quelle: dpa/–

Die russische Armee hatte die Hauptstadt Kiew und andere Regionen der Ukraine zum Jahreswechsel aus der Luft angegriffen. Insgesamt vier Menschen wurden dabei getötet und Dutzende weitere verletzt.

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