Ukraine News ++ Spionage für Russland – Zwei Jahre für Reserveoffizier gefordert ++

Wegen Spionage für Russland hat die Bundesanwaltschaft gegen einen ehemaligen Reserveoffizier der Bundeswehr zwei Jahre Haft auf Bewährung beantragt. Zudem soll er 25.000 Euro zahlen. Der Angeklagte habe dem russischen Geheimdienst GRU jahrelang Informationen geliefert, besonders über das Reservistenwesen der Bundeswehr. „Er hat sich gemein gemacht mit dem russischen Staat“, sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft am Donnerstag in seinem Plädoyer am Düsseldorfer Oberlandesgericht.

Die Versendung der Dokumente habe er umfassend eingeräumt. Mit bloßer Naivität oder Blauäugigkeit könne man das nicht erklären, auch nicht mit der Idee der Völkerverständigung. Er habe zwar kein Geld aus Moskau dafür erhalten, sei aber zur Moskauer Sicherheitskonferenz eingeladen worden. Flug, Hotel und Teilnahme habe der russische Staat bezahlt. Es sei ihm um Aufmerksamkeit und Einladungen gegangen.

Der Angeklagte steht mit seinem Verteidiger Christopher Hilgert vor Prozessbeginn im Gerichtssaal

Quelle: Federico Gambarini/dpa/Archivbild

Der Verteidiger des 65-jährigen Deutschen forderte dagegen einen Freispruch. Keine der weitergegebenen Informationen sei geheim, alles sei öffentlich zugänglich gewesen. „Es war nur kalter Kaffee mit dem Informationswert Null“, sagte er.

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09.11.2022, Ukraine, Jampil: Ein zerstörtes russisches Militärfahrzeug steht in der Nähe des kürzlich zurückeroberten Dorfes Jampil. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven ziehen sich Russlands Truppen aus einem strategisch wichtigen Teil des annektierten südlichen Gebiets Cherson zurück. Verteidigungsminister Sergej Schoigu ordnete am Mittwoch die Räumung des rechten Ufers des Flusses Dnipro an, wie im russischen Staatsfernsehen zu sehen war. (zu dpa «Russland zieht Truppen aus südukrainischem Gebiet Cherson zurück») Foto: Andriy Andriyenko/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das sah die Bundesanwaltschaft anders: Russland habe über kein Reservistenwesen verfügt, was der Angeklagte als Defizit angesehen habe. Der 65-Jährige habe gewusst, dass seine Gesprächspartner dem russischen Geheimdienst GRU zuzurechnen seien und sich über die Verwendung sicherer E-Mail-Adressen für ein konspiratives Vorgehen mit ihnen ausgetauscht.

Der Angeklagte beteuerte in seinem Schlusswort: „Ich wollte eine Brücke bauen, nie hatte ich eine böse Absicht“. Sein Großvater und sein Vater hätten gegen Russland in den Krieg ziehen müssen. Er habe seinem Vater vor dessen Tod versprochen, sich dafür einzusetzen, dass es zu keinem weiteren Krieg kommt. Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar dieses Jahres habe dieser Arbeit „den Boden entzogen“, sagte er: In Russland hätten „kriminelle Gruppierungen eine Diktatur“ geschaffen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

17:19 Uhr – IAEA-Chef meldet „sehr komplizierte“ Verhandlungen über AKW Saporischschja

Die Verhandlungen mit Russland über die Einrichtung einer Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gestalten sich nach den Worten von IAEA-Chef Rafael Grossi „sehr kompliziert“. Die Gespräche verliefen äußerst zäh und dauerten „schrecklich lange“, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Rande der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch könne er es sich nicht erlauben, „die Geduld zu verlieren“, sondern werde seine Bemühungen fortsetzen.

17:08 Uhr – EU-Kommission dringt auf verstärkte Cyberabwehr gegen Russland

Die Europäische Kommission will die Cyberabwehr vor allem gegen Russland verstärken. Der russische Angriff auf die Ukraine werde von „wiederholten Cyberangriffen begleitet – nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf uns“, sagte der EU-Außen- und Sicherheitsbeauftragte Josep Borrell bei der Präsentation einer neuen Abwehrstrategie. Borrell schlägt unter anderem vor, ein neues Koordinierungszentrum einzurichten und Militärspezialisten der Länder besser zu vernetzen.

Borrell drängte die Mitgliedstaaten, in diesem Bereich mehr zu tun: Sie müssten sich „dringend dazu verpflichten, ihre Investitionen in das gesamte Spektrum der Cyberverteidigungsfähigkeiten zu erhöhen, einschließlich der aktiven Verteidigungsfähigkeiten“, heißt es in einer 22-seitigen Mitteilung aus seinem Haus.

15:25 Uhr – Russland meldet Rückzugsbeginn in Cherson – Ukraine misstrauisch

Russland hat nach eigenen Angaben mit dem Rückzug seiner Streitkräfte in der Region Cherson begonnen. Militäreinheiten würden auf die Ostseite des Dnipro verlegt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine reagierte erneut zurückhaltend. Das Militär erklärte, es könne die Angaben aus Moskau weder bestätigen noch dementieren. Westliche Beobachter erklärten dagegen, die Invasionstruppen zögen offenbar tatsächlich ab.

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15:17 Uhr – EU erkennt russische Reisepässe aus besetzten Gebieten nicht an

Die EU wird russische Reisepässe aus den besetzten Gebieten der Ukraine nicht anerkennen. Darauf verständigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments in Brüssel. Gleiches soll für Reisedokumente gelten, die in den abtrünnigen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien in Georgien ausgestellt worden sind, wie der Rat der EU-Staaten mitteilte.

Russland hatte die Gebiete Saporischschja gemeinsam mit den Regionen Cherson, Donezk und Luhansk im September nach Scheinreferenden für annektiert erklärt. Infolgedessen schlug die EU-Kommission die Nicht-Anerkennung dort ausgestellter Pässe vor. Die Behörde machte damals deutlich, dass fast alle Mitgliedstaaten bereits so handelten. Der Beschluss vom Donnerstag soll einen einheitlichen Ansatz allerr EU-Staaten gewährleisten. Bevor die Einigung in Kraft tritt, müssen die EU-Staaten und das Europaparlament noch einmal zustimmen. Dies gilt als Formalie.

14:33 Uhr – UNO und Russland sprechen am Freitag über Fortsetzung von Getreideexporten

Rund eine Woche vor dem Auslaufen des Abkommens zwischen Russland und der Ukraine zu Getreideexporten kommen führende UN-Repräsentanten mit russischen Vertretern zu Gesprächen über dessen Fortsetzung zusammen. Nach UN-Angaben treffen sich der Chef des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha), Martin Griffiths, und die Leiterin der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Rebeca Grynspan, am Freitag in Genf mit einer hochrangigen Delegation aus Moskau unter der Leitung des stellvertretenden russischen Außenministers Sergej Werschinin.

13:21 Uhr – Ukrainische Truppen befreien zwölf Ortschaften in Südukraine

Nach dem angekündigten russischen Truppenabzug sind ukrainische Truppen etwa sieben Kilometer an zwei Abschnitten in den südlichen Gebieten Cherson und Mykolajiw vorgerückt. Dabei seien etwa 264 Quadratkilometer und zwölf Ortschaften zurückerobert worden, teilte der Oberkommandierende der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuvor waren Bilder aus der befreiten Kleinstadt Snihuriwka im Gebiet Mykolajiw verbreitet worden.

13:15 Uhr – Erdogan lobt „vertrauensvolle und solidarische“ Beziehung zu Putin

Der türkische Präsident hat seine vertrauensvolle Beziehung zu Wladimir Putin gelobt. Dank des „Vertrauens und der Solidarität“ zwischen ihnen habe er seinen russischen Amtskollegen davon überzeugen können, das Getreideabkommen mit der Ukraine wiederaufzunehmen, sagte Erdogan vor Journalisten in Ankara. „Wir hätten diesen Schritt nicht machen können, wenn es kein Vertrauen zwischen uns gegeben hätte“, sagte der türkische Staatschef.

Zudem nähre die „Solidarität“ zwischen beiden Ländern, etwa in Bereichen der Kernenergie und der Verteidigung, „den Respekt zwischen uns“, argumentierte er.

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Die deutsche Außenministerin mit ihrem schwedischen Amtskollegen

13:04 Uhr – Moskau: Abriss sowjetischer Denkmäler in Lettland ist „Vandalismus“

Aus Protest gegen die Demontage sowjetischer Denkmäler in Lettland hat das russische Außenministerium den Botschafter des baltischen Landes einbestellt. Der Abriss der Monumente sei eine fortgesetzte „Politik des staatlichen Vandalismus“, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Diese „Barbarei“ werde von Moskau in einer Linie mit der „allgemeinen Politik der Verherrlichung des Nazismus“ durch die lettische Regierung gesehen. Moskau behalte sich das Recht auf Vergeltungsmaßnahmen vor, die auch „asymmetrisch“ sein könnten und „auf jeden Fall empfindlich für Riga sein werden“, hieß es weiter.

11:20 Uhr – Ukrainische Soldaten melden Rückeroberung von Snihuriwka

Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die von Russland besetzte Stadt Snihuriwka in der südlichen Region Mykolajiw zurückerobert. „Heute, am 10. November wurde Snihuriwka von den Kräften des 131. separaten Aufklärungsbataillons befreit“, sagt ein Soldat auf einem Video, das in den sozialen Medien zu sehen ist und vom öffentlichen Fernsehen gezeigt wird. Auf den Bildern ist zu sehen, dass der Soldat inmitten einer schwerbewaffneten Gruppe steht, dass eine ukrainische Flagge auf einem Infanteriefahrzeug hochgehalten wird und dass Umstehende jubeln. Die Videoaufnahmen konnten nicht unabhängig geprüft werden. Eine Stellungnahme vom ukrainischen Verteidigungsministerium lag zunächst nicht vor. Der Verkehrsknotenpunkt im Gebiet Mykolajiw mit vor dem Krieg 12.000 Einwohnern war im März von der russischen Armee besetzt worden.

10:45 Uhr – Briten frieren Milliarden-Vermögen von Oligarchen ein

Die britische Regierung hat nach eigenen Angaben die Vermögen von sanktionierten russischen Oligarchen und Einrichtungen im Wert von 18 Milliarden Pfund eingefroren. „Wir haben Russland die schärfsten Sanktionen auferlegt, die es je gab“, sagt Andrew Griffith, ein hochrangiger Mitarbeiter des Finanzministeriums. Mehr als 1200 Personen und über 120 Einrichtungen wurden im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine durch Großbritannien sanktioniert.

10:30 Uhr – Ex-Botschafter Melnyk fordert Drohung mit „nuklearem Zweitschlag“

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Nato-Staaten aufgefordert, den russischen Atomdrohungen stärker entgegenzutreten. Der Westen müsse „glasklar formulieren, welche gravierenden Konsequenzen ein nuklearer Angriff nach sich ziehen würde: für Putin persönlich, sein Regime, für Russland als Staat“, sagte Melnyk gegenüber dem Nachrichtenportal „T-Online“ in Kiew.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat der russische Präsident Wladimir Putin wiederholt mit einem Atomangriff gedroht. Als größte Atommacht sollte die Nato eine präventive Drohung an die Adresse Russlands schicken, forderte Melnyk nun. „Der Westen muss sehr deutlich machen, dass er vor einem nuklearen Zweitschlag nicht zurückschrecken würde, wenn Putin zur Bombe greift“, so der Diplomat, der nach seiner Abberufung im Oktober in die Ukraine zurückkehrte und gerade noch keine neue Aufgabe übernommen hat.

09:34 Uhr – London: Cherson-Abzug schwerer strategischer Verlust für Kreml

Um die Rückeroberung der von Moskau aufgegebenen Stadt Cherson für die Ukraine zu erschweren, sollen russische Truppen nach Einschätzung britischer Geheimdienste Brücken zerstört und mutmaßlich auch Minen gelegt haben. Es sei zu erwarten, dass der angekündigte Rückzug sich über mehrere Tage hinziehen und von Artilleriefeuer zum Schutz der abziehenden Einheiten begleitet werde, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Insbesondere bei der Überquerung des Flusses Dnipro seien die russischen Einheiten angesichts begrenzter Möglichkeiten verletzlich.

Der Verlust der Region werde Russland wahrscheinlich sein strategisches Ziel verwehren, eine russische Landbrücke bis zur Hafenstadt Odessa aufzubauen, halten die Briten fest. Ukrainische Angriffe auf die Nachschubrouten der Russen hätten deren Position in Cherson unhaltbar gemacht.

Russland zieht sich wohl aus dem ukrainischen Cherson zurück

Russische Soldaten ziehen sich wohl aus dem süd-ukrainischen Gebiet Cherson zurück. Verteidigungsminister Sergei Schoigu ordnete die Räumung des rechten Ufers des Flusses Dnipro an. Die Ukraine bleibt skeptisch.

07:56 Uhr – Erdogan lobt russischen Abzug aus Cherson

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die russische Ankündigung eines Truppenabzugs aus der Region der südukrainischen Großstadt Cherson als positiven Schritt. Auf einer Pressekonferenz vor seiner Abreise zu einem Besuch in Usbekistan antwortet Erdogan damit auf eine Frage zu den Aussichten auf Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. Mit dem Rückzug der Truppen deutete Verteidigungsminister Sergej Schoigu eine der bislang schwersten Niederlagen der russischen Streitkräfte in dem Krieg gegen die Ukraine an.

06:00 Uhr – US-General schätzt russische Verluste auf weit mehr als 100.000 Soldaten

Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine verzeichnen beide Seiten nach Schätzungen des US-Militärs hohe Opferzahlen. „Sie haben es mit weit mehr als 100.000 getöteten und verletzten russischen Soldaten zu tun“, sagte US-Armeegeneral Mark Milley am Mittwoch. Gleiches gelte „wahrscheinlich für die ukrainische Seite“. Die Zahlen sind die genausten, die die USA bisher veröffentlicht haben. Zudem seien rund 40.000 ukrainische Zivilisten ums Leben gekommen. Sie konnten jedoch nicht unabhängig geprüft werden.

Der im Februar begonnene Angriffskrieg auf die Ukraine habe riesiges menschliches Leid verursacht und sei „ein enormer strategischer Fehler“ Russlands gewesen. Das Land werde dafür auf Jahre bezahlen müssen, ergänzte Milley in einer Rede in der Denkfabrik The Economic Club of New York.

Ein ukrainischer Soldat feuert bei Bachmut auf eine russische Stellung

Ein ukrainischer Soldat feuert bei Bachmut auf eine russische Stellung

Quelle: AFP/BULENT KILIC

04:24 Uhr – Indonesiens Regierung: Kremlchef Putin reist nicht zu G-20-Gipfel

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht am Gipfeltreffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf Bali teilnehmen. Dies teilte der Chef des für die Gipfelkoordinierung zuständigen Ministeriums, Luhut Binsar Pandjaitan, vor Reportern in Denpasar mit. Eine russische Delegation um Außenminister Sergej Lawrow werde stattdessen zum ranghohen Treffen erwartet, das am 15. November beginnt. Die indonesische Regierung respektiere die Entscheidung der russischen Führung, die Putin selbst in einem freundlichen Telefongespräch mit Präsident Joko Widodo dargelegt habe, sagte Pandjaitan.

Am zweitägigen G-20-Gipfel wollen unter anderem US-Präsident Joe Biden, Chinas Staatspräsident Xi Jinping und andere Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Biden hatte eine direkte Zusammenkunft mit Putin im Vorfeld bereits ausgeschlossen und erklärt, das es in einem hypothetischen Gespräch mit dem Kremlchef auf Bali lediglich um einen Deal zur Freilassung in Russland inhaftierter Amerikaner gehen würde.

02:08 Uhr – Russische Truppen verschleppen laut Amnesty ukrainische Zivilisten

Russische Soldaten haben nach Angaben von Amnesty International in den vergangenen Monaten ukrainische Zivilisten verschleppt. Sie seien nach Russland oder weiter ins Innere der russisch kontrollierten Gebiete gebracht worden. Auch Kinder wurden laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation von ihren Familien getrennt. Zudem gebe es Fälle von willkürlichen Festnahmen sowie Folter und anderen Misshandlungen. All dies deute auf eine bewusste russische Politik und einen systematischen Charakter hin, die Teil eines umfassenden Angriffs auf die Zivilbevölkerung seien.

Für den Bericht interviewte die Organisation 88 Zivilisten aus den Regionen Charkiw, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Die meisten Befragten, insbesondere diejenigen aus Mariupol, beschrieben demnach Zwangssituationen, in denen sie faktisch keine andere Wahl hatten, als nach Russland oder in andere russisch besetzte Gebiete zu gehen. Laut Amnesty handelt es sich um Kriegsverbrechen. Das Völkerrecht verbiete Einzel- und Massenzwangsverschickungen von geschützten Personen, etwa von Zivilisten, aus besetzten Gebieten.

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Erfolg seiner verdeckten Arbeit: Jurij Shkoda vor einem zerstörten russischen Panzer

Partisanen in der Ukraine

21:35 Uhr – Russischer Angriff auf Kriwyj Rih mit Kassettenbomben

Russische Angriffe haben am Abend die südukrainische Stadt Kriwyj Rih getroffen. Nach Darstellung der ukrainischen Militärverwaltung kamen dabei zahlreiche Kassettenbomben mit Streumunition aus russischen Raketenwerfern zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde zu besonderer Vorsicht aufgerufen, um nicht die kleinen, zylinderförmigen Sprengsätze auszulösen.

19:21 Uhr – Putin erlässt Dekret gegen „schwule Propaganda“

Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret zur Verteidigung des Landes gegen Bedrohungen durch andere Staaten sowie durch „schwule Propaganda“ erlassen. In dem am Mittwoch vom Kreml-Chef unterzeichneten Dekret wird die Bedeutung „traditioneller Werte als Grundlage der russischen Gesellschaft“ betont. Moskau müsse „dringende Maßnahmen“ ergreifen, um Bedrohungen durch Terrororganisationen, „gewisse Massenmedien“ sowie durch die USA und „andere unfreundliche fremde Staaten“ abzuwehren.

19:03 Uhr – Wadephul: Rückzug zeigt Schwäche Russlands

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat die Ankündigung Moskaus, sich aus der ukrainischen Gebietshauptstadt Cherson zurückziehen zu wollen, als „ein dramatisches Eingeständnis der Schwäche Russlands“ gewertet. Es zeige, dass die angekündigte Rekrutierungskampagne Russlands nicht funktioniere, sagte der CDU-Außenexperte der Deutschen Presse-Agentur. „Dieser Rückzug wird zu Rissen in der russischen Führung führen“, prognostizierte Wadephul. Das Momentum bleibe auf der Seite der Ukraine, sie habe Chancen, die von Russland besetzten Territorien zurückzuerobern. „Doch dafür müssen wir sie endlich schneller und substanzieller unterstützen. Hier ist die Bundesregierung gefragt“, mahnte der CDU-Politiker.

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