Ukraine-News ++ Selenskyj spottet über „Raketen-Anbeter“ – „Wird nichts an den Kräfteverhältnissen ändern“ ++

Die jüngsten russischen Raketenangriffe gegen das ukrainische Energienetz haben nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verteidigungsbereitschaft der Ukrainer nichts geändert. „Was auch immer sich die Raketen-Anbeter in Moskau erhoffen, an den Kräfteverhältnissen in diesem Krieg wird es nichts ändern“, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zwar habe Russland immer noch genug Raketen für weitere massiven Angriffe. „Wir aber haben genug Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um nach diesen Schlägen unsere eigenen auszuteilen.“

Selenskyj hob die effektive Arbeit der ukrainischen Luftabwehr hervor, die am Vormittag einen Großteil der einfliegenden Marschflugkörper und Raketen abgeschossen hatte. „Aber leider gab es auch Treffer“, sagte er. „Terroristen brauchen eine solche Masse an Raketenangriffen, dass zumindest ein Teil ihrer „Produkte“ ihre anvisierten Ziele erreicht.“ Nach dem Krieg werde die Bedeutung des Wortes „Terror“ vermutlich von den meisten Menschen der Welt „mit den verrückten Aktionen Russlands“ in Verbindung gebracht.

Bei dem russischen Raketenschlag fing die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben knapp 80 Prozent vom 76 Projektilen ab. Von den 72 Marschflugkörpern und vier Lenkraketen seien 60 abgeschossen worden. Nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

21:14 Uhr – Ukraine fehlen noch Tausende von Generatoren

Angesichts der fortwährenden russischen Angriffe auf das Energienetz und die dadurch bedingten Stromausfälle braucht die Ukraine für diesen Winter noch rund 17.000 industrielle oder größere Stromgeneratoren. Diese Ziffer nannte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Freitag bei einer Regierungssitzung, wie die Staatsagentur Unian berichtete. „Bisher haben kleine und mittlere Unternehmen bereits rund 500.000 kleinere Generatoren importiert“, sagte er. „Aber um durch den Winter zu kommen, brauchen wir noch rund 17.000 größere oder industrielle Generatoranlagen.“ Er hoffe dabei auf die Unterstützung ausländischer Partner.

Das russische Militär wendet seit einigen Wochen eine neue Taktik an und greift gezielt das gesamte energetische Versorgungsnetz der Ukraine an. Als Folge bricht in der Ukraine die Versorgung mit Strom, Wasser und Fernwärme immer wieder zusammen. Damit soll vor allem die Zivilbevölkerung in diesem Winter unter Druck gesetzt werden.

19:40 Uhr – Reparatur der Versorgung mit Wasser und Fernwärme in Kiew geht voran

Nach dem jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt haben Techniker in Kiew einen Teil der Fernwärme und Wasserversorgung wiederhergestellt. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte im ukrainischen Fernsehen, dass etwa ein Drittel der Stadtbewohner mit Fernwärme und Wasser versorgt würden.

Bis zum Samstagmorgen sollen auch im übrigen Teil der Stadt Heizung und Wasser wieder funktionieren. Strom hätten zugleich etwa 40 Prozent der Einwohner. „Wir verstehen, dass für uns die Hauptsache gerade die Wiederaufnahme der Arbeit der U-Bahn ist“, betonte der 51-Jährige. An der „Hauptader für den Passagiertransport“ werde gearbeitet.

19:31 Uhr – Elf Tote durch ukrainischen Beschuss von Luhansk

Bei einem Artilleriebeschuss der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 Menschen seien bei dem Angriff auf die Ortschaft Lantratowka verletzt worden, das Schicksal von 20 weiteren Personen sei ungewiss, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf regionale Behörden. Bei dem Angriff seien eine Schule sowie mehrere Wohnhäuser getroffen und schwer beschädigt worden. Das ukrainische Militär habe dabei Raketenartillerie vom US-amerikanischen Typ Himars eingesetzt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

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19:11 Uhr – Selenskyj: „Raketen-Anbeter“ können weitere große Angriffe vornehmen

Russland verfügt Wolodymyr Selenskyj zufolge über genug Raketen, um mehrere größere Angriffe wie den am Freitag vorzunehmen. „Worauf auch immer die Raketen-Anbeter aus Moskau hoffen, das wird das Kräfteverhältnis in diesem Krieg nicht ändern“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache.

18:36 Uhr – EU-Außenbeauftragter nennt russische Raketenangriffe Kriegsverbrechen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine als barbarische Kriegsverbrechen bezeichnet. „Diese grausamen, menschenverachtenden Angriffe zielen darauf ab, das menschliche Leid zu erhöhen“, sagte der Spanier. Der Bevölkerung, aber auch Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere unverzichtbare Dienste sollten durch sie die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Wasser verlieren. „Diese Bombardierungen stellen Kriegsverbrechen dar und sind barbarisch“, so Borrell.

Josep Borrell im November in Münster

Josep Borrell im November in Münster

Quelle: Getty Images/Andreas Rentz

Der Ukraine sicherte der EU-Chefdiplomat Unterstützung zu. „Die EU und ihre Partner intensivieren ihre Anstrengungen, um die Soforthilfe zu leisten, die das ukrainische Volk zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Strom- und Wärmeversorgung benötigt“, sagte er. Die Europäische Union stehe solidarisch an der Seite der Ukrainer, die angesichts des russischen Kriegs „bewundernswerte Kraft, Mut und Widerstandsfähigkeit“ zeigten.

18:24 Uhr – Ukrainischer Beschuss von Donezk – Ein Toter und mehrere Verletzte

Bei mehrfachem Beschuss der russisch kontrollierten Region Donezk im Osten der Ukraine durch ukrainische Artillerie sind mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Opfer waren nach dieser Darstellung alle Zivilisten. Die Region im Donbass sei mindestens viermal aus ukrainischen Mehrfachraketenwerfern beschossen worden.

18:14 Uhr – Ukrainischer Verteidigungsminister dankt Lambrecht für Iris-System

Nach abgewehrten neuen russischen Raketenschlägen hat der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht gedankt. „Ganz gleich, wie viele abscheuliche Raketen die russischen Terroristen auch abfeuern, wir werden uns weder einschüchtern noch ängstigen lassen“, schrieb der 56-Jährige bei Twitter. Dank Lambrecht habe die ukrainische Armee neue Fähigkeiten bei der Raketenabwehr erhalten und wisse nun, wie sie den Himmel schützen könne.

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Wolodymyr Selenskyj

Für Verdienste um Europa

18:13 Uhr – Ukrainischer Regierungschef: Brauchen mehr Generatoren für den Winter

Die Ukraine benötigt nach den Worten von Ministerpräsident Denys Schmyhal rund 17.000 große, industrielle Generatoren, um durch den Winter zu kommen. Er hoffe auf die Hilfe der Partner der Ukraine. Zwar hätten kleine und mittlere Unternehmen eine halbe Million Generatoren importiert, aber das reiche nicht.

16:05 Uhr – Stoltenberg erwartet Scheitern von Russlands Raketenterror-Strategie

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Dass Wladimir Putin versuche, Menschen die Versorgung mit Wasser, Strom und Heizung nehmen, stelle einen bewussten Angriff auf Zivilisten dar, sagte er in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Der Kremlchef versuche so, den Winter als Waffe zu nutzen und das ukrainische Volk zu brechen.

Zugleich zeigte sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern werden. „Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen“, sagte er. „Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten den Widerstandswillen nicht schwächen – es ist höchstens umgekehrt.“

16:01 Uhr – Kroatien lehnt Beteiligung an Ausbildung ukrainischer Soldaten ab

Das kroatische Parlament weist einen Antrag zur Ausbildung von Hundert ukrainischen Soldaten in dem Balkanland zurück. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für den Antrag wird nicht erreicht. Für die Ausbildung stimmen 97 Abgeordnete in dem 151 Sitze zählenden Parlament. Damit wird das Quorum verfehlt, obwohl nur zehn Parlamentarier die von der Europäischen Union organisierte Ausbildung der Ukrainer ablehnen. Zu den Gegnern einer Beteiligung an dem EU-Ausbildungsprogramm zählt Präsident Zoran Milanovi, der im Gegensatz zur kroatischen Regierung den Antrag als nicht verfassungskonform wertet, da die Ukraine kein Verbündeter Kroatiens sei.

15:48 Uhr – Präsident Selenskyj und ukrainisches Volk erhalten Karlspreis

Der Karlspreis 2023 geht an Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk. Das gaben das Karlspreisdirektorium und die Stadt Aachen am Freitag bekannt. Der Preis wird seit 1950 für Verdienste um Europa und die europäische Einigung verliehen.

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15:20 Uhr – EU beschließt neues Paket mit Russland-Sanktionen

Die EU-Staaten haben das neunte Paket mit Sanktionen gegen Russland formal beschlossen. „Es konzentriert sich auf die Bereiche Technologie, Finanzen und Medien, um die russische Wirtschaft und Kriegsmaschinerie weiter aus den Fugen zu bringen“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter.

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Bevor die Sanktionen in Kraft treten, muss der Beschluss noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Die politische Grundsatzeinigung auf die neuen Strafmaßnahmen war am Donnerstagabend am Rande des EU-Gipfels erzielt worden.

Neben Handels- und Finanzsanktionen umfasst das Paket eine Liste mit fast 200 Einrichtungen und Organisationen, gegen die Vermögenssperren und EU-Einreiseverbote verhängt werden. Ziel seien „Personen und Einrichtungen, die an Angriffen auf Zivilisten und der Entführung von Kindern“ beteiligt seien, schrieb von der Leyen.

14:30 Uhr – Russlands Ex-Präsident Medwedew droht mit Angriffen auf Nato-Staaten

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat mit Angriffen auf Nato-Länder gedroht. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählte der 57-Jährige auch die Mitgliedstaaten des Verteidigungsbündnisses Nato: „Die Führer der Nato-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist.“

Nach Angaben Medwedews sind neben der politischen Führung und den Streitkräften des Gegners sowie deren Technik auch Objekte militärischer und ziviler Infrastruktur wie Brücken und die Energieversorgung ein legitimes Ziel von Angriffen. Seine Aussagen traf er, während Moskaus Streitkräfte mit massiven Raketenschlägen erneut die Stromversorgung der Ukraine lahmlegten.

Medwedew warf der Nato vor, Russland schon längst den „hybriden Krieg“ erklärt zu haben. Die umfangreichen Waffenlieferungen an die Ukraine, gegen die Moskau seit Februar seinen Angriffskrieg führt, deutete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin als Angriff auf Russland.

14:00 Uhr – Bulgarien billigt erstmals Militärhilfe für Ukraine

Bulgarien hat erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein militärisches Hilfspaket für Kiew auf den Weg gebracht. Für die Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens mit der Ukraine stimmte im Parlament in letzter Lesung eine Mehrheit von 166 Abgeordneten aus pro-westlich orientierten Parteien. 48 Volksvertreter der russlandfreundlichen Sozialisten und der prorussischen Nationalisten von Wasraschdane (Wiedergeburt) stimmten dagegen.

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Damit schloss sich das EU- und Nato-Mitglied Bulgarien nach langem politischem Streit fast zehn Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine der militärischen Unterstützung seiner Nato- und EU-Partnerländer an. Die Liste der Rüstungsgüter, die das einstige Ostblockland nun an die Ukraine liefern will, soll allerdings nicht veröffentlicht werden.

12:30 Uhr – EU-Kommission genehmigt Uniper-Übernahme durch den Bund

Deutschland darf das krisengeplagte Energieunternehmen Uniper nach einer Entscheidung der EU-Kommission weitgehend verstaatlichen. Es gebe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen diesen Schritt, teilte die Brüsseler Behörde mit.

12:09 Uhr – Pandemie und Krieg: Papst fordert mehr Solidarität auf der Welt

Papst Franziskus hofft nach den Erfahrungen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine, dass Staaten künftig solidarischer und weniger nationalistisch agieren. „Wir können nicht mehr nur daran denken, den Bereich unserer persönlichen oder nationalen Interessen zu schützen, sondern wir müssen uns im Lichte des Gemeinwohls begreifen, mit einem Gemeinschaftssinn, das heißt als ein „Wir“, das offen ist für eine allumfassende Geschwisterlichkeit“, sagte das Oberhaupt der Katholiken in einer veröffentlichten Botschaft anlässlich des Weltfriedenstages am 1. Januar.

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Es sei „an der Zeit, dass wir uns alle für die Heilung unserer Gesellschaft und unseres Planeten einsetzen und die Grundlagen für eine gerechtere und friedlichere Welt schaffen, die sich ernsthaft um ein Gemeinwohl müht, das wirklich alle mit einschließt“, sagte Franziskus und unterstrich, dass viele moralische, soziale, politische und wirtschaftliche Krisen miteinander verwoben seien.

11:38 Uhr – Putin trifft Lukaschenko am Montag in Minsk

Wladimir Putin wird am Montag bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk treffen. Gesprochen werden solle über die strategische Partnerschaft der beiden Länder, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen, teilte der Kreml in Moskau mit. Die Visite wird als Arbeitsbesuch eingestuft. An der Reise sollen auch mehrere Mitglieder der russischen Regierung teilnehmen.

Zunächst sind nach Angaben aus Minsk Verhandlungen in größerer Runde geplant, ehe sich Putin und Lukaschenko dann zu Einzelgesprächen zurückziehen. Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

11:07 Uhr – Ukraine: Notfallteams nehmen Arbeit in zurückeroberten Gebieten auf

Mehrere medizinische Notfallteams haben in kürzlich von Kiew zurückeroberten Gebieten in der Ukraine die Arbeit aufgenommen. Unter anderem in Charkiw, Cherson und Mykolajiw seien nun von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützte Teams im Einsatz, um Notfallpatienten zu behandeln und eine grundlegende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa mit.

Die bislang sieben Teams bestünden jeweils aus einem Arzt, zwei Krankenpflegern, einem Traumatologen und einem Fahrer. Sie seien mit Medikamenten und Verbrauchsgütern ausgestattet und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs. Insgesamt sollen bis zu 25 Notfallteams auf einen Einsatz vorbereitet werden.

11:00 Uhr – Laut Ukraine 37 von 40 Raketen im Raum Kiew abgewehrt

Russland hat am Freitag zahlreiche Regionen der Ukraine erneut mit massiven Raketenangriffen überzogen. Laut einem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe wurden bei der letzten Angriffswelle mehr als 60 russische Raketen auf die Ukraine abgefeuert. In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm, wie die Warnkarten am Morgen zeigten. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen. Die ukrainische Luftabwehr konnte nach eigenen Angaben 37 von 40 der auf den Raum Kiew abgeschossenen russischen Raketen abwehren. Das teilt ein Sprecher der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt mit. Bürgermeister Vitali Klitschko rief die Menschen auf, Schutz zu suchen.

Raketenbeschuss meldeten zahlreiche Regionen, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa, Dniprotepetrowsk und Charkiw. Demnach nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier. Mindestens zwei Menschen wurden laut der Ukraine getötet.

Auch die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine berichteten über Raketenbeschuss. In dem Ort Lantratowka im Gebiet Luhansk sollen 8 Menschen durch Feuer von ukrainischer Seite getötet und 20 Menschen verletzt worden sein. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass nach Angaben örtlicher Rettungsdienste. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

10:51 Uhr – Regionalgouverneur: Zwei Tote bei russischem Raketenangriff

Bei erneuten russischen Angriffen auf die Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. Die beiden Todesopfer sowie fünf Verletzte wurden in der südukrainischen Stadt Krywyi Rih registriert, wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Walentyn Resnitschenko, mitteilte. Unter den Verletzten in der Heimatstadt von Wolodymyr Selenskyj seien auch zwei Kinder.

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10:29 Uhr – Litauen kauft Mehrfachraketenwerfer in USA

Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land erwirbt acht US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars mit Munition und Ausrüstung. Darüber sei ein Kaufvertrag im Wert von rund 495 Millionen US-Dollar (etwa 465 Millionen Euro) unterzeichnet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Die Auslieferung der ersten Raketensysteme ist 2025 vorgesehen.

Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Der Ostseestaat im Nordosten Europas hat daher seine Militärausgaben massiv erhöht und rüstet seine Streitkräfte auf. Die Nato-Verbündeten Deutschland und USA gelten dabei als Schlüsselpartner.

09:53 Uhr – London: Russland setzt in der Ukraine zunehmend auf Stellungskrieg

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine setzen nach Ansicht britischer Militärexperten zunehmend auf einen veralteten Stellungskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach errichten die russischen Truppen aufwendige Verteidigungsanlagen entlang der gesamten Frontlinie mit einem Schwerpunkt auf dem nördlichen Sektor um die Stadt Swatowe im Oblast Luhansk.

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„Die russischen Konstruktionen folgen traditionellen militärischen Plänen zum Bau von Schützengräben, die seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert sind. Solche Konstruktionen sind wahrscheinlich anfällig für moderne, präzise indirekte Schläge“, hieß es in der per Twitter verbreiteten Mitteilung.

09:05 Uhr – Betreiber: Bahnverkehr durch Stromausfälle beeinträchtigt

Die russischen Raketenangriffe haben nach ukrainischen Angaben Folgen für den Bahnverkehr. In mehreren östlichen und zentralen Landesteilen sei der Bahnverkehr durch Stromausfall beeinträchtigt, teilt die ukrainische Eisenbahnbetreibergesellschaft mit. Betroffen seien Strecken in Charkiw, Kirowohrad, Donezk und Dnipropetrowsk.

8:30 Uhr – Energieversorger: Region Charkiw komplett ohne Strom

Die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach russischem Beschuss komplett ohne Strom. Das teilt der Energieversorger Oblenergo mit.

Auch die südukrainische Region Odessa liegt unter russischem Beschuss. Dort seien Einrichtungen der kritischen Infrastruktur von Raketen getroffen worden, teilt der Regionalgouverneur mit.

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7:00 Uhr – Laut Nachrichtenagentur: Tote bei ukrainischem Raketenangriff in Region Luhansk

Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die russischkontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mindestens acht Menschen getötet worden. 23 weitere Menschen seien verletzt worden, als Raketen in dem Dorf Lantratiwka eingeschlagen seien.

5:00 Uhr – Faeser sieht Bildungsniveau ukrainischer Flüchtlinge als Chance

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht in dem hohen Bildungsniveau ukrainischer Flüchtlinge auch eine Chance, den Fachkräftemangel abzumildern. „Das hohe Bildungsniveau und die Bereitschaft, sich schnell einzubringen, mit anzupacken und zu arbeiten, sind sehr erfreuliche Befunde“, sagte Faeser der Funke Mediengruppe mit Blick auf die Ergebnisse einer Umfrage unter ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland.

Das gelte auch „mit Blick auf den drängenden Arbeits- und Fachkräftemangel, den wir nur durch Zuwanderung lösen können“, sagte Faeser. Fast drei Viertel der Flüchtlinge verfügten über Hochschulabschlüsse. Ein Großteil wolle nach dem Krieg in die Ukraine zurückkehren. „Ein Viertel sagt aber auch: Wir können uns gut vorstellen, in Deutschland zu bleiben“, betonte Faeser.

Laut einer am Donnerstag vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung veröffentlichten Studie trägt das überdurchschnittliche Bildungsniveau der ukrainischen Kriegsflüchtlinge zu deren zügiger Integration bei. Demnach verfügen 72 Prozent der mehr als 11.000 befragten ukrainischen Staatsangehörigen über einen Hochschulabschluss oder einen vergleichbaren Abschluss.

04:00 Uhr – Bundesregierung unterstützt Energieversorgung in der Ukraine

Die Bundesregierung will ihre Bemühungen verstärken, um die Energieversorgung in der kriegsgeplagten Ukraine aufrechtzuerhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium werde sich noch in diesem Jahr mit rund 100 Millionen Euro an einem Programm der Europäischen Energiegemeinschaft beteiligen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Haushaltsausschuss habe dafür die erforderlichen Mittel freigegeben.

Die Ukraine solle kurzfristig bei der Reparatur und dem Weiterbetrieb der Energieinfrastruktur unterstützt werden, weil die russischen Streitkräfte seit Oktober verstärkt und gezielt die kritische Infrastruktur der Ukraine angreifen. Der Beitrag des Wirtschaftsministeriums erfolge zusätzlich zum Beitrag des Auswärtigen Amtes in Höhe von 30 Millionen Euro.

00:20 Uhr – Entwicklungsbank FCI hilft ukrainischen Firmen mit Milliarden-Paket

Die internationale Entwicklungsbank FCI will Unternehmen in der Ukraine mit Hilfen im Wert von 2 Milliarden US-Dollar (1,88 Milliarden Euro) unterstützen. Zunächst liege der Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau und Erhalt der kritischen Infrastruktur – etwa durch Finanzmittel für Agrarbetriebe und den Import von Treibstoff.

Der ukrainische Privatsektor habe angesichts des Krieges eine „beispiellose Widerstandsfähigkeit“ bewiesen, die aber unterstützt und ausgebaut werden müsse, teilte IFC-Direktor Makhtar Diop in Washington mit. „Die Bereitstellung von Kapital in dieser außergewöhnlichen Zeit ist unerlässlich, um Unternehmen und lebenswichtige Dienstleistungen am Laufen zu halten und sich zu gegebener Zeit auf die massiven Wiederaufbaumaßnahmen vorzubereiten, die noch bevorstehen.“

23:45 Uhr – Selenskyj: Cherson an einem Tag mehr als 16 Mal bombardiert

Die südukrainische Stadt Cherson ist ukrainischen Angaben zufolge das Ziel massiver russischer Angriffe gewesen. „Allein seit Tagesbeginn hat Russland Cherson mehr als 16 Mal bombardiert, nur an einem einzigen Tag“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zudem habe es „brutale russische Angriffe“ in den Regionen Donbass und Charkiw gegeben.

Die Stadt Cherson wird seit ihrer Rückeroberung durch die Ukraine vor einem Monat immer wieder von Russland angegriffen. Regionalgouverneur Jaroslaw Januschewitsch erklärte auf Telegram, die jüngsten Angriffe hätten zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung in der Stadt geführt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialbüros wurden bei den russischen Angriffen auf Cherson zwei Menschen getötet.

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