Ukraine-News +++ Selenskyj meldet Rückeroberung einer Stadt in der Region Charkiw +++

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die Stadt Balaklija in der Region Charkiw im Nordosten des Landes von den russischen Streitkräften zurückerobert. „Alles ist so, wie es sein soll. Die ukrainische Flagge weht über einer befreiten ukrainischen Stadt unter ukrainischem Himmel!“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den Online-Netzwerken zu einem Video, das ukrainische Soldaten in Balaklija zeigen soll. Die Stadt mit einer geschätzten Bevölkerung von 27.000 Einwohnern war Anfang März unter russische Kontrolle gelangt.

Die ukrainische Armee hatte am Donnerstag bereits die Rückeroberung von Ortschaften und Gebieten bei ihrer Gegenoffensive in mehreren Regionen des Landes gemeldet. Es sei gelungen, über Gebiete im Donbass im Osten sowie auch im Süden der Ukraine die Kontrolle wiederzuerlangen, teilte der ranghohe ukrainische Militärvertreter Oleksij Gromow mit. Gromow gab auch an, dass die Einheiten in der Region Charkiw 50 Kilometer weit in das feindliche Gebiet vorgedrungen seien.

Die Region Charkiw ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs ab dem 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt. Die Stadt Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, wird regelmäßig von den russischen Truppen beschossen, wurde bisher aber nicht eingenommen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:37 Uhr – Polen will Militärhelikopter in USA kaufen

Polen plant zur weiteren Verstärkung seiner Armee, eine größere Anzahl von Militärhelikoptern aus US-amerikanischer Produktion zu beschaffen. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak gab bekannt, dass Warschau eine Anfrage an die USA für den Erwerb von 96 Apache-Kampfhubschraubern gestellt habe. Neben den Helikopten werde Polen auch einen Technologietransfer erhalten, schrieb er auf Twitter. Nähere Angaben dazu macht er nicht.

18:23 Uhr – Heil: „Wir werden uns nicht spalten lassen“

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat zum Zusammenhalt in Deutschland angesichts der Folgen des russischen Kriegs in der Ukraine auch im Herbst und Winter aufgerufen. Nicht vergessen werden dürfe, wer der Gegner sei, sagte Heil in den Haushaltsberatungen im Bundestag. „Er sitzt in Moskau, er will unsere Gesellschaft spalten, er will uns verunsichern“, sagte Heil mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin. Putin setze Energie als Waffe ein.

18:01 Uhr – Russland kündigt Vergeltung für EU-Visabeschränkungen an

Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums kündigt Vergeltung für die Visa-Einschränkungen der Europäischen Union an. Allerdings werde man das Land nicht komplett zur EU verschließen, sagt sie. An erster Stelle stünden die Interessen Russlands und des russischen Volkes.

17:34 Uhr – Bulgarien spricht mit Lukoil über Sicherung des Treibstoffmarktes

Bulgarien hat mit dem Präsidenten des russischen Erdölkonzerns Lukoil, Wadim Worobjow, über die Treibstoffversorgung des EU-Landes angesichts des bevorstehenden EU-Ölembargos gegen Russland gesprochen. Vertreter der bulgarischen Regierung und des Ölkonzerns hätten in den vergangenen Tagen „mögliche Handlungen zur Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfelds sowie Bewältigung der Inflation“ erörtert, sagte Worobjow bei einem Treffen mit Staatschef Rumen Radew einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Sofia zufolge. Konkrete Maßnahmen wurden nicht bekannt gegeben.

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17:25 Uhr – Greenpeace-Aktivisten blockieren in Schweden Gaslieferung aus Russland

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben die Ankunft einer Gaslieferung aus Russland an einem Flüssiggas-Terminal in Schweden blockiert. Das Greenpeace-Segelboot „Witness“ und Aktivisten in Kajaks hinderten den in den Niederlanden registrierten LNG-Tanker „Coral Energy“ am Anlegen und Entladen der Gaslieferung, wie der Terminal-Eigentümer und Greenpeace mitteilten.

„Aktivisten sind auf die Verladearme des Terminals geklettert und haben Boote im Wasser“, sagte eine Sprecherin des Terminal-Eigentümers Gasum. Der Protest am Hafen von Nynäshamn südlich von Stockholm begann demnach am Vormittag und war fünf Stunden später trotz einer Räumung der Ladearme durch die Polizei immer noch im Gange.

17:03 Uhr – Ukrainische Wirtschaft weiter eingebrochen

Die ukrainische Wirtschaftsleistung ist kriegsbedingt zuletzt um mehr als ein Drittel eingebrochen. Im zweiten Quartal 2022 sei die Wirtschaftsleistung im Jahresvergleich um 37,2 Prozent zurückgegangen, teilte das ukrainische Statistikamt mit. Im ersten Quartal hatte der Einbruch bei 15,1 Prozent gelegen. 2021 war die ukrainische Wirtschaft noch um 3,4 Prozent gewachsen. Russland hat die Ukraine am 24. Februar überfallen und führt seitdem Krieg gegen das Nachbarland.

16:38 Uhr – Mindestens sieben Menschen sterben bei russischen Angriffen in Syrien

Bei russischen Luftangriffen im Norden Syriens sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Bei den Angriffen sollen auch Streubomben eingesetzt worden sein, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie die Rettungsorganisation Weißhelme übereinstimmend meldeten. Russische Kampfflugzeuge bombardierten demnach zivile Gebiete in der Region um Idlib. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von mindestens 15 Verletzten, die Weißhelme meldeten 12.

16:03 Uhr – Friedensappell zum Abschluss von Weltkirchenrat-Versammlung

Mit einem eindringlichen Appell zur Einheit der Christen auch vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs ist die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe beendet worden. „Es ist das menschliche Leid, das keine Grenzen kennt“, sagte Agnes Abuom vom World Council of Churches (WCC) bei der Abschlusskonferenz. Es dürfe nicht vergessen werden, dass Menschen aus Fleisch und Blut in der Ukraine und in Russland unter dem Krieg leiden.

15:37 Uhr – UNO „besorgt“ über Hinweise auf Verschleppungen von Kindern aus Ukraine

Die UNO hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass das russische Militär ukrainische Kinder nach Russland verschleppt und zur Adoption freigibt. „Unbegleitete Minderjährige“ würden „glaubhaften“ Hinweisen zufolge zwangsweise in russisch besetzte Gebiete oder nach Russland umgesiedelt, teilte das UN-Menschenrechtsbüro in New York mit. Der Betreiber des ukrainischen Akw Saporischschja warf unterdessen den russischen Besatzern die Verschleppung, Folter und Tötung ukrainischer Mitarbeiter vor.

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15:12 Uhr – Ukraine meldet Rückeroberung von 20 Ortschaften in Region Charkiw

Die ukrainische Armee hat die Rückeroberung von Ortschaften und Gebieten in mehreren Regionen des Landes gemeldet. Es sei gelungen, über Gebiete im Donbass im Osten sowie auch im Süden der Ukraine die Kontrolle wiederzuerlangen, teilte der ranghohe ukrainische Militär Oleksij Gromow mit.

Im Donbass seien die ukrainischen Streitkräfte in den Gebieten von Kramatorsk und Slowjansk vorgerückt. Im Süden seien sie „tief“ in die russischen Stellungen vorgedrungen und hätten dort „mehrere Ortschaften befreit“. In der Region Charkiw im Nordosten wiederum sei die Rückeroberung von 20 Ortschaften gelungen, sagte Gromow. Dort seien die Einheiten 50 Kilometer weit in das feindliche Gebiet vorgedrungen.

Der von Russland unterstützte Bürgermeister von Kupiansk teilte am Donnerstag mit, die Stadt stehe unter pausenlosem ukrainischem Beschuss. Die Behörden hätten mit der Evakuierung von Frauen und Kindern begonnen, sagte Witali Gantschew.

Nach Einschätzung des US-Institute for the Study of War (ISW) haben die ukrainischen Kräfte die russischen Invasionstruppen taktisch überrascht. Die Russen hätten Kräfte in das Gebiet um die südukrainische Stadt Cherson verlegt, wo ukrainische Truppen schon seit Längerem angreifen. Dadurch seien die russischen Truppen bei Charkiw geschwächt, was die Ukrainer jetzt sehr effektiv ausgenutzt hätten.

13:48 Uhr – Polen schränkt Einreise für Russen ein

Polen schränkt die Einreise von russischen Staatsbürgern ein. Man schließe sich der Haltung der baltischen Staaten an, teilt die Regierung in Warschau mit. Litauen, Lettland und Estland hatten am Mittwoch mitgeteilt, sich grundsätzlich darauf verständigt zu haben, die Einreise russischer Staatsbürger aus Russland und Belarus einzuschränken.

13:36 Uhr – Deutschland und Niederlande wollen Ukrainer in Minenräumung ausbilden

Deutschland und die Niederlande wollen die von Russland angegriffene Ukraine auch mit der Ausbildung von Soldaten bei der Minensuche, Minenräumung und beim Beseitigen von Sprengfallen unterstützen. Das teilten die Verteidigungsministerinnen Christine Lambrecht (SPD) und Kajsa Ollongren auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein mit. Die Unterstützung soll in der Kampfmittelabwehrschule in Stetten am kalten Markt (Baden-Württemberg) erfolgen.

13:30 Uhr – Franzosen zweifeln an Sanktionen gegen Russland

Drei Viertel der Menschen in Frankreich halten die im Ukraine-Krieg gegen Russland verhängten Sanktionen nach einer Umfrage für unwirksam zur Beendigung des Konflikts. Das geht aus einer Studie des Instituts Elabe hervor. 52 Prozent der Befragten bewerten demnach die Militär- und Finanzhilfe des Westens für die Ukraine ebenfalls als ineffizient. 47 Prozent gehen indes davon aus, dass damit der Krieg beendet werden kann. Angesichts der Kaufkraftprobleme in Frankreich stellt eine wachsende Zahl der Befragten die Sanktionen und die Unterstützung für die Ukraine inzwischen infrage.

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12:24 Uhr – US-Außenminister Blinken überraschend zu Besuch in Kiew

US-Außenminister Antony Blinken ist überraschend zu einem Besuch nach Kiew gereist. Kurz zuvor hatte das US-Außenministerium weitere Kredite und Bürgschaften in Höhe von zwei Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) für die Ukraine und deren Nachbarstaaten angekündigt.

Es ist der zweite Besuch des US-Außenministers in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar. Die Hilfen aus dem Militär-Finanzprogramm erfolgen zusätzlich zu einer von Verteidigungsminister Lloyd Austin in Ramstein verkündeten neuen Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von 675 Millionen Dollar, wie das Außenministerium in Washington mitteilte.

Ziel der Finanzhilfen sei es, die Sicherheit der Ukraine und von 18 Nachbarstaaten zu erhöhen, darunter viele Nato-Verbündete sowie andere regionale Partner, denen das größte Risiko einer künftigen Aggression durch Russland drohe, erklärte ein Ministeriumsvertreter.

11:20 Uhr – Ukraine meldet schwere Gefechte um AKW Saporischschja

Die Ukraine meldet schwere Gefechte in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja. Der Generalstab des Militärs erklärt am Donnerstagmorgen, in den vergangenen 24 Stunden habe es Angriffe auf Dörfer und Ortschaften unter anderem mit Panzern und Granatwerfern gegeben.

Der Chef des Regionalrats von Dnipro, Mykola Lukaschuk, schreibt im Nachrichtendienst Telegram, die Stadt Nikopol werde von russischen Truppen aus der Stadt Enerhodar heraus beschossen. In Enerhodar liegt das AKW Saporischschja, das von russischen Truppen kontrolliert, aber von ukrainischen Technikern betrieben wird. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig vorgeworfen, die Anlage zu beschießen.

Am Donnerstag meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den von Russland eingesetzten Chef der Verwaltung in Enerhodar, Alexander Wolga, die Ukraine habe das AKW nicht mit Artillerie angegriffen. In den vergangenen zwei Tagen seien aber Geschosse von Drohnen auf das AKW-Gelände abgefeuert worden.

11:09 Uhr – Russische Besatzer evakuieren Kupjansk

Nach dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive haben die russischen Besatzer eigenen Angaben zufolge Frauen und Kinder aus der Stadt Kupjansk gebracht, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt des ostukrainischen Gebiets Charkiw. „Die Lage in der Stadt Kupjansk ist heute so, dass wir einfach gezwungen sind, die Evakuierung der Bevölkerung – zumindest der Frauen und Kinder – zu gewährleisten, weil die Stadt Raketenangriffen der ukrainischen Militärverbände ausgesetzt ist“, sagte der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung, Witali Gantschew, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

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Quelle: Infografik WELT

10:26 Uhr – Berlusconi hält Merkel und sich selbst für mögliche Vermittler

Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hält die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und sich selbst für mögliche Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Das sagte der 85-Jährige, der sich im Wahlkampf um einen Parlamentssitz befindet in einer Talkshow des Senders Rai. Er erklärte weiter, nur mit einer Mediation könne der Konflikt beendet werden.

10:23 Uhr – USA liefern Waffen im Wert von 675 Millionen Dollar

Die USA liefern weitere Waffen an die Ukraine im Volumen von 675 Millionen Dollar. Das gab Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der Kontaktgruppe in Ramstein bekannt. Seit April habe seine Regierung der Ukraine Waffen im Gesamtvolumen von 6,3 Milliarden Dollar bereitgestellt.

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09:24 Uhr – London: Ukraine setzt Russland mit Angriffe auf Brücken unter Druck

Gezielte Angriffe auf Flussübergänge setzen die russischen Invasionstruppen in der Ukraine nach Einschätzung britischer Militärexperten weiter unter Druck. Wie aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervorgeht, zerstörten die ukrainischen Verteidiger eine Pontonbrücke entlang einer wichtigen Nachschubroute in der Region Cherson im Süden des Landes. „Die systematischen Präzisionsschläge gegen anfällige Flussübergänge dürften weiter Druck auf die russischen Kräfte ausüben (…)“, teilten die britischen Experten mit. Das verlangsame die Fähigkeit Moskaus, Reserven und Nachschub an Material aus dem Osten zum Einsatz zu bringen.

08:27 Uhr – Tote bei russischen Angriffen

Bei nächtlichen Raketen- und Artillerie-Angriffen russischer Truppen sind nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Attacken wurden aus verschiedenen Landesteilen gemeldet. In der Region Donezk wurden laut den dortigen Behörden sieben Zivilisten getötet und im Großraum Charkiw fünf Menschen verletzt. In der Region Saporischschja seien mindestens elf Gebäude beschädigt worden, schreibt Gouverneur Walentyn Resnitschenko auf Telegram. Berichte über Verletzte gab es hier nicht.

07:35 Uhr – Belarus startet Militärübung an der Grenze zu Polen

Belarus hat nach eigenen Angaben Militärübungen in drei Bereichen des Landes gestartet, darunter an der Grenze zu Polen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, das Manöver finde im Südosten nahe der Grenzstadt Brest, im Großraum der Hauptstadt Minsk in der Landesmitte und bei Witebsk im Nordosten nahe Russland statt. Bis zum 14. September solle trainiert werden, von feindlichen Kräften eingenommenes Territorium zurückzuerobern und die Kontrolle über Grenzregionen zurückzugewinnen. Die Zahl der beteiligten Soldaten und der Umfang der eingesetzten Ausrüstung liege unter der Schwelle, bei der nach OSZE-Regeln das Manöver angemeldet werden müsste.

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07:05 Uhr – Ukrainische Streitkräfte stoßen bei Charkiw vor

Bei den Kämpfen in der Region Charkiw sind russische Truppen verschiedenen Berichten zufolge offenbar vom Vorstoß ukrainischer Kräfte überrascht worden. Zwar räumten die Russen ein, dass der Ort Balakliia eingekesselt sei, erklärt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch auf YouTube. Tatsächlich seien die ukrainischen Truppen aber viel weiter vorgedrungen und hätten die Straße nach Kupjansk blockiert. Damit bezog er sich auf einen zentralen Versorgungsposten der russischen Truppen weiter im Osten des Landes.

Juri Podoljak, ein von prorussischen Vertretern oft zitierter Ukrainer, schreibt auf Telegram: „Der Feind hat mit relativ wenigen Kräften beträchtlichen Erfolg bei Balakliia … es sieht so aus, als hätten die russischen Kräfte diesen Vorstoß verschlafen und ihn anderswo erwartet.“ Es habe schwere Verluste gegeben. Balakliia liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

03:12 Uhr: Grünen-Verteidigungsexpertin – Ukraine auch nach Kriegsende weiter unterstützen

Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Agnieszka Brugger, hat gefordert, der Ukraine weiterhin Hilfe zu leisten – auch über ein mögliches Ende der Kampfhandlungen hinaus. „Wir müssen uns mit den Partnerinnen und Partnern darauf einstellen, die Ukraine sehr lange im Bereich Militär und Sicherheit zu unterstützen“, sagte Brugger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben) vor einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe am Donnerstag im Ramstein.

„Das gilt sogar, wenn es, wovon wir ja gerade weit entfernt sind, zu einem Ende der Kampfhandlungen kommen sollte“, betonte Brugger. Denn dann werde die Gefahr natürlich nicht geringer werden. „Deshalb braucht es jetzt gute Pläne und gute Abstimmung und auch mehr deutsche Beiträge“, sagte Brugger weiter.

01:33 Uhr – Habeck plant größeren Energie-Schutzschirm für Unternehmen im Herbst und Winter

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat wegen drohender Betriebsaufgaben neue Hilfsprogramme und einen deutlich größeren Energie-Schutzschirm für Unternehmen im Herbst und Winter angekündigt. „Ich bin in Sorge, was die wirtschaftliche Entwicklung anbetrifft. Die hohen Energiepreise, die Weizenpreise, gestörte Lieferketten setzen viele Betriebe enorm unter Druck“, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben).

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Gerade für kleine und mittlere Betriebe sei das ein „ernstes Problem“, sagte der Vizekanzler. „Es gibt bereits einen Schutzschirm, unter den auch kleine und mittlere Unternehmen schon schlüpfen können“, sagte Habeck. „Aber es ist klar: Für den Herbst und Winter müssen wir den Schutzschirm größer aufspannen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck und Konzentration, damit wir zielgenau und wirksam unterstützen“, betonte der Grünen-Politiker. „Wir eichen die Programme und erweitern sie.“

00:01 Uhr – Atomkonzern wirft Russland Folter und Tötung von Mitarbeitern vor

Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom wirft den russischen Truppen im besetzten AKW Saporischschja die Verschleppung und Misshandlung von Kraftwerksmitarbeitern vor. „Etwa 200 Leute sind bereits inhaftiert worden. Von einigen wissen wir nicht, was mit ihnen passiert ist. Es gibt keinen Hinweis, wo sie sind“, sagte der Präsident von Enerhoatom, Petro Kotin, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Er sprach auch davon, dass ukrainische Mitarbeiter getötet oder gefoltert worden seien.

„Es ist sehr schwierig für unser Personal, da zu arbeiten“, sagte Kotin. Die verbliebenen AKW-Beschäftigten wüssten, dass es wichtig sei, für nukleare Sicherheit und Brandschutz zu sorgen. Nach Angaben Kotins halten noch etwa tausend ukrainische Mitarbeiter die Anlage in Betrieb. In Friedenszeiten arbeiteten auf der Anlage 11.000 Menschen.

Ohne so weit zu gehen wie Kotin in seinen Vorwürfen, hat auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA von einer unhaltbaren Lage der ukrainischen AKW-Mitabeiter berichtet. Es gebe zu wenig Personal, hieß es nach einer Inspektionsreise. Die verbliebenen Experten seien so hohem Stress ausgesetzt, dass Bedienungsfehler passieren könnten. Sie hätten auch nicht Zugang zu allen Teilen der Anlage. Die Ukrainer arbeiten dem Bericht zufolge seit März unter der Kontrolle russischer Soldaten, auch seien Vertreter des Konzerns Rosatom anwesend.

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Ukraine-Krieg - Saporischschja

23:58 Uhr – UN-Büro „besorgt“ über Hinweise auf Zwangsdeportationen von Kindern aus Ukraine

Das UN-Menschenrechtsbüro sieht nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass das russische Militär ukrainische Kinder nach Russland deportiert und dort zur Adoption freigibt. „Unbegleitete Minderjährige“ würden „glaubhaften“ Hinweisen zufolge zwangsweise in russisch besetzte Gebiete oder direkt nach Russland umgesiedelt, sagte die stellvertretende Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros, Ilze Brands Kehris, vor dem UN-Sicherheitsrat.

Brands Kehris sagte, ihr Büro sei „besorgt“ darüber, dass die russischen Behörden ein „vereinfachtes Verfahren“ eingeführt hätten, über das Kindern ohne elterliche Fürsorge die russische Staatsbürgerschaft verliehen werde – und dass diese Kinder „zur Adoption durch russische Familien“ freigegeben würden.

Brands Kehris zufolge sind russische Streitkräfte in besetzten Gebieten zudem für die „Filtration“ ukrainischer Staatsbürger verantwortlich. Dabei müssten sich die Betroffenen unter anderem körperlicher Durchsuchungen unterziehen und sich dafür teils vollständig entkleiden. Außerdem würden ihre Mobilgeräte durchsucht.

Ukrainische Bürger, denen Russland eine Nähe zur Regierung oder den Streitkräften Kiews vorwerfe, seien gefoltert und in russische Strafkolonien verschickt worden, ergänzte sie. Mit besonders großer Sorge erfülle ihr Büro die Gefahr sexuellen Missbrauchs, denen Mädchen und Frauen während der „Filtration“ ausgesetzt seien.

23:53 Uhr – Selenskyj: Etat im nächsten Jahr wird Kriegshaushalt

Der Etat im nächsten Jahr wird nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Kriegshaushalt. Bei dem Budget würden mehr als eine Billion Griwna für Verteidigung und Sicherheit aufgewendet, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Soziale Verpflichtungen wie Pensionen müssten vollständig abgedeckt werden. Unkritische Ausgaben sollten auf ein Minimum reduziert werden.

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