Ukraine-News ++ Selenskyj: „In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren“ ++

Russlands Führung hat sich Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge insgeheim bereits auf eine Niederlage im Krieg gegen sein Land eingestellt. „In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. „Wir müssen täglich Druck auf sie ausüben, damit sich das Gefühl der Niederlage bei ihnen in Flucht, Fehler und Verluste verwandelt.“ Zugleich verkündete der ukrainische Staatschef weitere Sanktionspakete gegen Russland – unter anderem gegen die dortige Rüstungsindustrie.

Aus Russland gab es mehr als 14 Monate nach Beginn des Angriffskriegs zuletzt teils düstere Einschätzungen über die eigene Lage an der Front. So sprach etwa der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin von einer „Flucht“ der Armee nordwestlich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen betonte, es habe lediglich strategische Umgruppierungen gegeben.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

20:32 Uhr – Russland: Luhansk mit Raketen angegriffen

Vertreter der von Russland eingesetzten Regierung in der völkerrechtswidrig annektierten Region Luhansk im Osten der Ukraine werfen dem ukrainischen Militär vor, einen industriellen Komplex Hundert Kilometer hinter der Frontlinie mit zwei Raketen angegriffen zu haben. Auf im Internet verbreiteten Videos sind schwarze Rauchwolken über Teilen von Luhansk, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, zu sehen. Bislang hat der Westen der Ukraine nur Raketen mit kurzer Reichweite geliefert. Beobachter spekulieren, die Ukrainer könnten zum ersten Mal von Großbritannien gelieferte Marschflugkörper eingesetzt haben. Diese haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.

19:39 Uhr – Berliner Polizei verstärkt Sicherheit vor möglichem Selenskyj-Besuch

Die Zeichen für einen Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verdichten sich. Die Polizei hat am Sonntag für Teile des Zentrums von Berlin deutlich verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mit einer sogenannten Allgemeinverfügung wurden für die Zeit von 5 bis 18 Uhr umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen angekündigt. Anwohner der betroffenen zwei Bereiche um Kanzleramt und Bundespräsidialamt sollen zur Legitimation einen Ausweis dabei haben.

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Offiziell gibt es bisher keine Bestätigung, dass Selenskyj tatsächlich zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommt.

18:10 Uhr – Ukraine hofft weiter auf Kriegsende noch in diesem Jahr

Die ukrainische Führung hofft weiterhin darauf, den Krieg gegen Russland möglicherweise noch in diesem Jahr beenden zu können. „Zum Winter wollen wir den Krieg komplett beenden“, sagte der Sekretär des Rats für nationale Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in einem Interview vom Freitag für die aserbaidschanische Nachrichtenagentur Report. Damit sei die vollständige Befreiung des ukrainischen Staatsgebiets von russischen Truppen – einschließlich der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim – gemeint.

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17:38 Uhr – Russischer Militärhubschrauber über Krim abgestürzt – Zwei Piloten tot

Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers über der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Angaben aus Moskau zufolge beide Piloten ums Leben gekommen. Die Mi-28 habe einen planmäßigen Übungsflug im Gebiet Dschankoj absolviert, als ersten Erkenntnisse zufolge die Technik ausgefallen sei, meldeten russische Agenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Dschankoj liegt im Norden der Krim, wo sich in den vergangenen Monaten mehrfach Drohneneinschläge und Explosionen auf russischen Militärstandorten ereigneten. In der Regel übernimmt Kiew dafür offiziell keine Verantwortung. Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um Vorbereitungen für die geplante ukrainische Gegenoffensive handeln könnte.

Russland hatte die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Gemeinsam mit weiteren Gebieten, die im Zuge des von Kremlchef Wladimir Putin im Februar 2022 angeordneten Angriffskriegs erobert wurden, besetzen russische Truppen derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.

17:08 Uhr – Zypern und Malta entziehen Dutzenden Russen „goldene Pässe“

Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Zypern und Malta bislang mehreren Dutzend Menschen ihre Staatsangehörigkeiten entzogen, die sie durch „goldenen Pässe“ bekommen haben. Darunter versteht man die umstrittene Praxis, Staatsbürgerschaften an Nicht-EU-Bürger zumeist gegen Investitionen zu verkaufen.

Zypern habe 43 Menschen die zyprische Staatsbürgerschaft entzogen, antwortete die EU-Kommission auf eine Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner. Darüber hinaus haben zwei Russen den Angaben zufolge die maltesische Staatsbürgerschaft verloren. Einer von ihnen unterliegt demnach EU-Sanktionen, gegen den anderen haben die USA Sanktionen verhängt. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.

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The requirement for a naval cruise missile has led to the development of SCALP NAVAL based on the air-launched variant of the STORM SHADOW / SCALP, which already benefits from the established missile cruise and terminal attack phase. The missile Scalp Naval corresponds to the European Naval Strike Weapon. The naval cruise missile is an essential weapon system for future European surface ships, providing a deep strike capability. It has been designed to maximise its flexibility of engagement and formidable military effect. Its very long range enables SCALP NAVAL to cover an extensive area in the strike theatre. Highly manoeuvrable and at high speed, SCALP NAVAL penetrates adverse enemy defences and locks onto the target. One of its key strengths is its metric accuracy, due to infrared terminal guidance. The compact nature of the SCALP NAVAL vertical launching system allows it to be incorporated in ships with other missions, such as ASW, therefore giving it a multi-mission capability. Apart from the launching phase, which is different for submarines and surface ships, the mission and performance are identical: the missile will be unique, proof of the ability to minimise development costs and logistics.

15:28 Uhr – Wagner-Chef wirft russischer Armee Flucht aus Gebiet von Bachmut vor

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der russischen Armee vorgeworfen, nach den monatelangen heftigen Kämpfen um Bachmut die „Flucht“ ergriffen zu haben. Die Verteidigungslinien der russischen Armee in der Gegend von Bachmut „kollabieren“, während die russische Militärführung die Lage „verharmlost“, sagte Prigoschin in einem Video.

Es habe aus den Stellungen der russischen Armee nahe der ostukrainischen Stadt „ganz einfach eine Flucht der Verbände gegeben“, sagte Prigoschin. In der Gegend von Bachmut „fallen die Flanken, die Front kollabiert“, konstatierte der Wagner-Chef in dem in Onlinenetzwerken verbreiteten Video. Die Versuche der militärischen Führung, die Situation in Bachmut zu verharmlosen, würden zu einer „globalen Tragödie für Russland“ führen, warnte Prigoschin. Deswegen müsse sofort damit aufgehört werden, über die Lage in Bachmut zu „lügen“.

15:02 Uhr – Baerbock besorgt über Berichte zu Waffenlieferungen an Russland

Berichte zu möglichen Waffenlieferungen aus Südafrika an Russland alarmieren die Bundesregierung. „Ich bin sehr besorgt darüber, dass es diese Berichte jetzt gegeben hat“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Rande eines EU-Außenministertreffens in Schweden. Man nehme solche Informationen „sehr, sehr ernst“ und werde das Gespräch mit internationalen Partnern suchen.

Südafrikanische Medien hatten zuvor berichtet, dass der dortige US-Botschafter der südafrikanischen Regierung vorgeworfen habe, Waffen und Munition an Russland geliefert zu haben. Demnach sagte Reuben Brigety bei einem Treffen mit lokalen Medienvertretern am Donnerstag, er würde sein Leben darauf verwetten, dass Südafrika Waffen an die Streitkräfte von Präsident Wladimir Putin geliefert habe.

14:53 Uhr – Baltenstaaten wollen schneller weg von russischem Stromnetz

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen wollen ihre bislang noch an das russische Energiesystem gekoppelten Stromnetze so schnell wie möglich mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. „Es ist ein baltisches Projekt. Jeder von uns möchte dies beschleunigen und wir tun alles, was möglich ist, um die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen“, sagte Gastgeberin Kaja Kallas nach einem Treffen der Ministerpräsidenten der drei EU- und Nato-Staaten in Tallinn. Einen möglichen Zeitpunkt nannte die estnische Regierungschefin nicht. Zunächst müssten die laufenden technischen Machbarkeitsstudien abgewartet werden, deren Ergebnisse nach Angaben von Kallas im Juni vorliegen sollten.

14:40 Uhr – Moskau meldet Abwehr ukrainischer Angriffe bei Soledar

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben Angriffe der Ukrainer bei der Stadt Soledar nördlich von Bachmut abgewehrt. „Alle Attacken des ukrainischen Militärs wurden zurückgeschlagen. Die russischen Streitkräfte haben keinen Frontdurchbruch zugelassen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die Ukrainer hätten dort entlang der gesamten Frontlinie von 95 Kilometern Länge angegriffen, sagte er. An den Attacken seien mehr als 1000 ukrainischen Soldaten und rund 40 Panzer beteiligt gewesen.

Die Stadt Soledar im Gebiet Donezk haben russische Truppen im Januar nach schweren Kämpfen eingenommen. Es ist der einzige nennenswerte Erfolg der diesjährigen Winterkampagne Moskaus in seinem nunmehr 14 Monate langen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Soledar liegt rund zehn Kilometer nordöstlich von Bachmut.

12:33 Uhr – Berlin-Besuch abgesagt? Selenskyj am Samstag in Rom erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Samstag zu einem Besuch in Rom erwartet. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella werde den Gast aus Kiew empfangen, bestätigte der Präsidentenpalast in Rom am Freitag auf Anfrage. Es wurde erwartet, dass Selenskyj auch Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen werde.

Zuvor war ebenfalls berichtet worden, dass Selenskyj bei einer Reise nach Rom Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen könnte. An entsprechenden Gelegenheiten werde gearbeitet, hieß es.

Möglicherweise reist der ukrainische Präsident am Wochenende auch nach Deutschland weiter, wo er unter anderem am Sonntag in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet wird. Auch ein Besuch in Berlin war zwischenzeitlich im Gespräch. Nachdem die angeblichen Pläne bekannt wurden, leitete die Berliner Polizei Ermittlungen ein wegen des Verdachts des Geheimnisverrats. In einer Berliner Tageszeitung war zuvor ein Artikel erschienen, in dem angeblich ein Angehöriger der Polizei zitiert und vertrauliche Details zu einem in Planung befindlichen Einsatz wiedergegeben worden seien.

11:25 Uhr – ESC-Veranstalter untersagen „bedauerlicherweise“ Grußwort von Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) nicht mit einer Videobotschaft auftreten können. Die Bitte Selenskyjs, sich an das Publikum des Eurovision Song Contest wenden zu können, könne „bedauerlicherweise nicht akzeptiert werden, weil sie gegen die Regeln der Veranstaltung verstößt“, teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mit.

Einer der Grundpfeiler des Wettbewerbs sei der unpolitische Charakter der Veranstaltung. Dieses Prinzip verbietet die Möglichkeit politischer oder ähnlicher Erklärungen im Rahmen des Wettbewerbs, erklärten die Organisatoren. Auch wenn die Bitte Selenskyjs mit „lobenswerter Absicht“ erfolgt sei, „kann ihr leider nicht stattgegeben werden, weil es gegen die Regeln wäre“.

Der ESC wird in diesem Jahr in Liverpool ausgetragen. Im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra den ESC gewonnen. Wegen des anhaltenden Kriegs kann das Finale jedoch erstmals nicht wie üblich im Land des Vorjahressiegers stattfinden.

In diesem Jahr hat das Kalush Orchestra aus der Ukraine den Eurovision Song Contest gewonnen.

Vergangenes Jahr hatte die Band Kalush aus der Ukraine den Eurovision Song Contest gewonnen

Quelle: Nderim Kaceli/LPS via ZUMA Press Wire/dpa

Beim Finale am Samstag soll die Ukraine besonders gewürdigt werden: Elf Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine treten auf, darunter die Gewinner des vergangenen Jahres. In Videoclips werden verschiedene Regionen des Landes gezeigt.

10:27 Uhr – Chinas Sonderbeauftragte Li Hui reist am Montag in die Ukraine

Erstmals seit Kriegsbeginn schickt China einen ranghohen Diplomaten für Gespräche in die Ukraine. Wie das Pekinger Außenministerium mitteilte, wird der für Eurasien-Angelegenheiten zuständige Sonderbeauftragte Li Hui ab Montag die Ukraine, Polen, Deutschland, Frankreich und Russland besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.

Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte den Besuch des Sonderbeauftragten in einem Telefonat mit Wolodymyr Selenskyj vor zwei Wochen angekündigt. Ein Termin war noch nicht bekannt.

10:01 Uhr – Verteidigungsministerium der Ukraine bestätigt Vormarsch bei Bachmut

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat kleinere Geländegewinne unweit der seit Langem umkämpften Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk bestätigt. „Unsere Verteidiger sind im Abschnitt Bachmut um zwei Kilometer vorgerückt“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram. In der Stadt selbst seien innerhalb dieser Woche keine Positionen aufgegeben und dem russischen Feind große Verluste zugefügt worden.

Zuvor hatten russische Kriegsreporter von ukrainischen Vorstößen an den Flanken des Frontabschnitts um Bachmut berichtet. Die russische Söldnertruppe Wagner reklamiert dabei weiterhin einen langsamen, aber stetigen Vormarsch in der Stadt für sich. Bachmut hatte früher mehr als 70.000 Einwohner. Die Stadt steht zu 95 Prozent unter russischer Kontrolle und ist inzwischen fast völlig zerstört.

09:55 Uhr – Wagner-Chef lädt Russlands Verteidigungsminister nach Bachmut ein

Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zur Lageeinschätzung in die umkämpfte Stadt Bachmut eingeladen. „In Anbetracht der schwierigen operativen Lage und Ihrer langjährigen Kampferfahrung bitte ich Sie, nach Bachmut zu kommen, das unter Kontrolle russischer Militäreinheiten ist, und selbstständig die Lage einzuschätzen“, schrieb Prigoschin in einem offenen Brief an den Minister, den er auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes veröffentlichte.

Das Verhältnis zwischen Prigoschin und Schoigu gilt als angespannt. Der Söldnerchef beklagte sich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich über die seiner Ansicht nach fehlende Unterstützung seitens des Verteidigungsministeriums – und griff dabei Schoigu auch persönlich an. Auch die Einladung kann als Spott verstanden werden – vor allem der Einschub mit der „langjährigen Kampferfahrung“. Schoigu hat zwar den Titel eines Armeegenerals, diente aber nie bei den Streitkräften, was russische Militärblogger mehrfach kritisierten.

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09:23 Uhr – Ukraine meldet Rückeroberung von zwei Kilometern Gebiet in Bachmut

Die ukrainische Armee hat nach Angaben aus Kiew zwei Kilometer Gebiet in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut von Russland zurückerobert. Die russische Seite habe „erhebliche Verluste“ erlitten, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar in Onlinenetzwerken. Die Ukraine habe hingegen in Bachmut seit Wochenbeginn „keine einzige Stellung aufgegeben“.

Die Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut ist die am längsten andauernde des seit Februar 2022 andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die vor Beginn des Kriegs 70.000 Einwohner zählende Stadt ist nach den monatelangen Kämpfen weitgehend zerstört und verlassen. Bachmut hat jedoch angesichts der seit Monaten andauernden Gefechte mit großen Verlusten mittlerweile für beide Seiten hohe symbolische Bedeutung erlangt.

09:18 Uhr – Umfrage: Mehrheit für Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland

Fast 15 Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wünscht sich eine Mehrheit der Deutschen, dass die Ukraine mit Russland über eine Friedenslösung verhandelt. Kurz vor dem möglichen Besuch von Wolodymyr Selenskyj in Deutschland plädierten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur 55 Prozent für Gespräche mit dem Ziel der Beendigung des Kriegs. Nur 28 Prozent sind dagegen.

Auch die von Selenskyj geforderte Einladung der Ukraine in die Nato lehnt die Mehrheit der Befragten ab. 54 Prozent sind dagegen und nur 27 dafür, der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt eine Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen. Selenskyj nimmt im Juli am Nato-Gipfel im litauischen Vilnius teil und hofft darauf, dass dort der Weg für einen Beitritt seines Landes zu dem Verteidigungsbündnis frei gemacht wird. Weder in der Ukraine noch in Europa noch in der Nato würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine „wohlverdiente Einladung“ erhielte, sagte er im April in einer Ansprache.

08:00 Uhr – Die Lage vor Ort

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

06:40 Uhr – Ukrainische Luftverteidigung wird offenbar immer besser

Die Ukraine biete Russland auch bei der Luftverteidigung zunehmend Paroli, melden AP-Journalisten. So seien die ukrainischen Flugabwehr-Einheiten stets schon in Bewegung, wenn die Einwohner Kiews die Luftschutzsirenen hören. Von ihren getarnten Stellungen aus rollten sie im Eiltempo in Lastwagen auf Äcker in der Umgebung der Hauptstadt – bereit, gegnerische Drohnen oder Raketen abzuschießen.

Die verbesserte Flugabwehr habe russische Flugzeuge davon abgeschreckt, tief hinter die Frontlinien vorzudringen, und „den Verlauf des Krieges stark geformt“, schrieb etwa auch Ian Williams von der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) kürzlich in einer Analyse. Tatsächlich hat Russland ukrainischen Luftwaffen-Berichten zufolge seit dem 28. April insgesamt 87 Raketen und 114 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt, aber nur sieben Raketen und elf Drohnen kamen durch – und keine traf Kiew.

Explosion am Himmels über Kiew während eines russischen Raketenangriffs

Explosion am Himmels über Kiew während eines russischen Raketenangriffs

Quelle: REUTERS

02:25 Uhr – Moskau dementiert „Durchbruch“ der ukrainischen Truppen

Russland hat Berichte prorussischer Militär-Blogger und des Chefs der Söldnergruppe Wagner über einen Durchbruch der ukrainischen Armee in der umkämpften Stadt Bachmut zurückgewiesen. „Die einzelnen Erklärungen auf Telegram über einen ‚Durchbruch‘ an mehreren Stellen der Frontlinie entsprechen nicht der Realität“, erklärte das Verteidigungsministerium.

Mehrere prorussische Blogger, welche die Lage vor Ort verfolgen, hatten sich am Donnerstagabend besorgt über ukrainische Truppenbewegungen und von russischen Soldaten aufgegebene Stellungen gezeigt, vor allem in der Nähe von Bachmut, dem Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ostukraine.

Das Ministerium in Moskau erklärte, mehrere Angriffe und ukrainische Aufklärungsmissionen an der Front seien zurückgedrängt worden. Bezüglich der Zahl gab es keine Abweichungen im Vergleich zu zurückliegenden Tagen und Wochen. Aktuell sei am Abend nur in der Nähe von Malyniwka in der Region Donezk gekämpft worden, und zwar mit Artillerie und aus der Luft, hieß es.

22:34 Uhr – Selenskyj will ukrainisches Strafrecht für EU-Beitritt anpassen

Für den Weg in die Europäische Union hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen „umfassenden strategischen Plan“ zur Reform des Strafrechts und des Strafverfolgungssystems ausgearbeitet. „Vereinfacht gesagt, müssen wir ein System zur Gewährleistung von Recht und Ordnung für unser Land sicherstellen, das mit unserem Ziel eines raschen Beitritts der Ukraine zur EU im Einklang steht“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.

„Jedes Element des staatlichen Systems – insbesondere die Strafverfolgungsbehörden – muss so funktionieren, dass sich die Menschen wirklich sicher fühlen, dass die Menschen wirklich Gerechtigkeit spüren, dass die tägliche Arbeit derjenigen, die den Staat richten, auf der Ebene der Institutionen gewährleistet ist“, erklärte der ukrainische Staatschef. „Das Vertrauen in den Staat, das Vertrauen in den Staat, beruht auf dem Vertrauen in diejenigen, die im Auftrag des Staates handeln.“ Die Strafverfolgungsbehörden und die Staatsanwaltschaft seien der Schlüssel dazu.

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