Ukraine-News ++ Russland setzt Angriffe in Soledar fort ++

Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Soledar weitere Fortschritte erzielt. In Soledar sei Riesiges geleistet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Soldaten hielten den Druck in der Stadt selbstlos und mutig aufrecht. Eine vom Eigentümer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bereits verkündete Einnahme Soledars wollte Peskow nicht bestätigen. „Es ist zu früh, sich die Hände zu reiben, die Hauptarbeit liegt noch vor uns“, sagte er.

Der Gouverneur der ukrainischen Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte im Fernsehen, die Russen hätten hohe Verluste erlitten und allein in den vergangenen 24 Stunden mehr als 100 Tote gehabt. Russische Soldaten kämpften sich buchstäblich über die Leichen ihrer Kameraden voran und hätten alles auf ihrem Weg verbrannt. „Zivilisten versuchen inmitten des Blutbads zu überleben, während die Russen ihre Angriffe fortsetzen“, sagte Kyrylenko.

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Sicherheitsexperte Nico Lange

Fast elf Monate nach Kriegsbeginn beschossen die Russen Soledar unablässig mit Granaten und Raketen. Eine Einnahme der Stadt wäre ein lang ersehnter Erfolg für den Kreml, dessen Truppen seit dem Spätsommer zahlreiche Rückschläge hinnehmen mussten. Soledar könnte als Ausgangspunkt für Vorstöße in weitere, von ukrainischen Truppen kontrollierte Gebiete dienen, insbesondere auf das nahe gelegene Bachmut.

Auch in anderen Teilen der Ukraine wurde weiter gekämpft. Bei russischen Angriffen am Mittwoch seien landesweit zwei Zivilisten getötet und acht verletzt worden, sagte der Vizechef des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

16:04 Uhr – Grüne im EU-Parlament an Scholz: Leopard-2-an Ukraine liefern

Die Grünen im Europaparlament wollen Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich dazu drängen, zusammen mit anderen Ländern Kampfpanzer an die von Russland angegriffene Ukraine zu liefern. In einem Änderungsantrag der Grünen-Fraktion für einen Bericht zur EU-Außen- und Sicherheitspolitik heißt es, das Europaparlament fordere Scholz dazu auf „ein europäisches Konsortium relevanter europäischer Länder zu initiieren, um ohne weitere Verzögerung Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern“.

Über den Bericht stimmt das Plenum des Parlaments in der kommenden Woche ab. Grundsätzlich hatte sich das Parlament schon im Oktober dafür ausgesprochen, der Ukraine mit Kampfpanzern zu helfen.

Der außenpolitische Koordinator der Grünen-Fraktion, Reinhard Bütikofer, betonte am Donnerstag: „Es geht nicht nur um Panzerlieferungen in kleiner Stückzahl, sondern um eine Unterstützung der Ukraine, die auf dem Schlachtfeld einen Unterschied machen kann.“ Es komme darauf an, dass Berlin das Thema aktiv aufgreife und ein starkes Ergebnis zustande bringe.

Auch die sozialdemokratische Fraktion reichte einen Änderungsantrag ein, der „unter koordinierter EU-Initiative“ die Lieferung von Leopard-2-Panzern von den EU-Staaten fordert.

15:53 Uhr – Baerbock: Internationale Lebensmittelhilfe wegen Ukraine-Kriegs wichtiger denn je

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch in Äthiopien vor den Folgen des russischen Angriffskriegs für die weltweite Lebensmittelsicherheit gewarnt und sichere Transportwege für Getreidelieferungen aus der Ukraine angemahnt. „Die Lebensmittelhilfe ist im letzten Jahr und leider auch in diesem Jahr dringender denn je zuvor“, sagte Baerbock am Donnerstag bei dem Besuch eines Getreidelagers des Welternährungsprogramms (WFP) in Adama. Deutschland habe seine Unterstützung für das WFP auf 1,7 Milliarden Euro aufgestockt.

Russlands Präsident Wladimir Putin setze Getreide „als Waffe“ ein, sagte Baerbock. „Das verschärft ohnehin die dramatische Situation der Lebensmittelversorgung weltweit, weil auch die Dürren in der Welt weiter zugenommen haben.“

Baerbock absolviert den zweitägigen Besuch in Äthiopien zusammen mit ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna. In dem ostafrikanischen Land waren im November zweijährige Kämpfe in der nördlichen Region Tigray durch einen Waffenstillstand beendet worden. Rund eine halbe Million Menschen starben Schätzungen zufolge in dem Konflikt. Mindestens zwei Millionen Menschen wurden vertrieben, zudem löste der Konflikt eine humanitäre Krise in der Region aus.

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Baerbock und Colonna besuchten in Adama ein Verteilungszentrum des Welternährungsprogramms, um die Umsetzung einer ukrainischen Spende von 50.000 Tonnen Weizen an Äthiopien und Somalia zu begutachten, deren Transport Paris und Berlin mit jeweils 14 Millionen Euro finanziert haben.

„Es ist bemerkenswert, dass die Ukraine, die angegriffen wird, hier Getreide für Äthiopien spendet“, sagte Baerbock. Dadurch werde ein Beitrag dazu geleistet, dass „die Menschen in Äthiopien nicht auch noch zum Opfer des russischen Angriffskrieges werden“. Sie verwies auf Programme in Äthiopien zur Versorgung von Schulkindern mit täglichen Mahlzeiten, „damit Kinder nicht mehr hungern müssen und zugleich eben auch lernen können“.

Die gemeinsame internationale Unterstützung sei gerade in Zeiten wichtig, in denen sich „die Krisen überlappen“, fügte die Ministerin mit Blick auf den Ukraine-Krieg, die Klimakrise und die Hungerkrise hinzu.

Baerbock forderte sichere Transportwege für Getreidelieferungen aus der Ukraine. Der Transportweg über das Schwarze Meer müsse offen bleiben. Zudem sei es wichtig, Getreide auch über den Landweg, insbesondere per Eisenbahn, „sicher in die Welt zu bekommen“. Das Recht auf Nahrung sei „ein Menschenrecht“, betonte Baerbock. „Das darf weder militärisch angegriffen werden als Ziel in der Ukraine, noch dürfen Hilfstransporte in Konfliktgebieten hier in Äthiopien oder anderswo auf der Welt als Ziel genutzt werden.“

15:22 Uhr – Russland setzt Angriffe in Soledar fort

Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Soledar weitere Fortschritte erzielt. In Soledar sei Riesiges geleistet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Soldaten hielten den Druck in der Stadt selbstlos und mutig aufrecht. Eine vom Eigentümer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bereits verkündete Einnahme Soledars wollte Peskow nicht bestätigen. „Es ist zu früh, sich die Hände zu reiben, die Hauptarbeit liegt noch vor uns“, sagte er.

Der Gouverneur der ukrainischen Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte im Fernsehen, die Russen hätten hohe Verluste erlitten und allein in den vergangenen 24 Stunden mehr als 100 Tote gehabt. Russische Soldaten kämpften sich buchstäblich über die Leichen ihrer Kameraden voran und hätten alles auf ihrem Weg verbrannt. „Zivilisten versuchen inmitten des Blutbads zu überleben, während die Russen ihre Angriffe fortsetzen“, sagte Kyrylenko.

15:04 Uhr – Deutsche Soldaten für Flugabwehr sollen bald in Polen eintreffen

Mehrere hundert Bundeswehr-Soldaten zur Bedienung der Patriot-Flugabwehrsysteme sollen in der kommenden Woche in Polen eintreffen. Ein entsprechendes Dokument habe Präsident Andrzej Duda unterzeichnet, meldete die Nachrichtenagentur des öffentlich-rechtlichen polnischen Rundfunks am Freitag.

Die deutschen Mannschaften für die Patriots werden demnach in die Woiwodschaft Lublin im Südosten des Landes verlegt. Dort befindet sich in der Kleinstadt Zamosc auch wichtige Eisenbahninfrastruktur, die für die Versorgung der von Russland angegriffenen Ukraine aus den Nato-Staaten von Bedeutung ist.

Flugabwehrraketengruppe 21 mit «Patriot»-System

Deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme sollen nach Polen verlegt werden. (Symbolbild)

Quelle: Jens Büttner/ZB/picture alliance

Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November hatten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Blaszczak sorgte zwischenzeitlich für erhebliche Verstimmung in Berlin, weil er vorschlug, die Patriots besser in der Ukraine zu stationieren. Inzwischen ist klar, dass drei Feuereinheiten doch nach Polen kommen werden. Zusätzlich wird Deutschland auch ein Patriot-Flugabwehrsystem an die Ukraine abgeben.

14:30 Uhr – Lambrecht schließt Lieferung von Leopard-Panzern nicht aus

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht schließt die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard an die Ukraine nicht aus. Es gebe in der Bundesregierung diesbezüglich bislang keine Entscheidung, betont die SPD-Politikerin bei einem Besuch der Bundeswehr im sächsischen Marienberg. Sie fügt allerdings hinzu: „In den Zeiten, in denen wir leben, (…)sind wir gut beraten, uns immer auf die jeweilige Situation einzustellen.“ Es sei der richtige Ansatz, „nichts auszuschließen“. Alleingänge Deutschlands werde es aber nicht geben, bekräftigt sie.

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Gegen russischen Aggressor

14:02 Uhr – Mützenich: „Es gibt keine roten Linien“

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich schließt die Lieferung von deutschen Kampfpanzern an die Ukraine nicht grundsätzlich aus. „Es gibt keine roten Linien“, sagte Mützenich am Donnerstag zum Auftakt der Fraktionsklausur in Berlin. Deutschland werde sich in der Frage eng mit den Bündnispartnern abstimmen. Die Ukraine müsse das bekommen, „was für das Selbstverteidigungsrecht wichtig ist“. Gleichzeitig dürfe Deutschland aber nicht in den Krieg verwickelt werden.

Nächste Woche Freitag kommen die Verteidigungsminister der westlichen Verbündeten auf dem rheinland-pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein zusammen, um über weitere Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet zu beraten. Dass sich die Bundesregierung bis dann für eine Lieferung von Kampfpanzern entscheide, sei „nicht sehr wahrscheinlich“, hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch gesagt.

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD)

Bundeswehr unter Lambrecht

13:51 Uhr – Kommission des russischen Verteidigungsministerium in Belarus

Eine Kommission des russischen Verteidigungsministeriums, angeführt vom Chef der Bodentruppen Oleg Saljukow, inspiziert in Belarus die Kampfbereitschaft der russisch-belarussischen Verbände. Das teilt das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Die Ukraine warnt seit Tagen, Russland könnte eine zweite Front durch einen Angriff von Belarus aus öffnen. Russland und Belarus haben ihre militärische Zusammenarbeit zuletzt verstärkt und planen für nächste Woche ein gemeinsames Luftwaffen-Manöver.

13:27 Uhr – Ukrainischer Militärarzt entfernt nicht explodierte Granate aus Brust eines Soldaten

In der Ukraine hat ein Team von Militärärzten rund um den Chirurgen Andriy Verba ein Geschoss aus dem Brustkorb eines ukrainischen Soldaten entfernt, wie die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, auf Facebook berichtete. Dem Mann konnte so offenbar das Leben gerettet werden.

Maliar veröffentlichte dazu zwei Fotos. Auf einem ist der leitende Chirurg mit der Granate in der Hand zu sehen. Das andere zeigt ein Röntgenbild des Brustkorbs. Dazu schrieb sie: „Militärärzte haben eine Operation durchgeführt, um eine nicht explodierte VOG-Granate aus dem Körper des Soldaten zu entfernen.“

Wie es zu dem Beschuss des ukrainischen Soldaten gekommen ist und wo er sich zu diesem Zeitpunkt im Einsatz befand, ist unklar. Wie der „Spiegel“ schreibt, berichtete der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, dass der Zustand des Patienten aktuell stabil sei.

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Ein Chirurg konnte die VOG-Granate erfolgreich aus dem Brustkorb des ukrainischen Soldaten entfernen. Der Zustand des Mannes sei stabil (https://www.facebook.com/ganna.maliar )

12:30 Uhr – Situation in umkämpfter Stadt Soledar „schwierig“

Trotz des Versuchs der ukrainischen Streitkräfte, die Kontrolle über die heftig umkämpfte ostukrainische Stadt Soledar zu behalten, ist die Situation dort nach ukrainischen Angaben „schwierig“. „Die heftigsten und schwersten Kämpfe dauern heute in der Region Soledar an“, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Ganna Maljar am Donnerstag vor Journalisten. „Trotz der schwierigen Situation kämpfen die ukrainischen Soldaten hartnäckig“, sagte sie.

Russland schicke „tausende seiner Bürger auf die Schlachtbank, aber wir halten uns gut“, sagte Maljar. Auf russischer Seite gebe es „schwere Verluste“, sagte sie.

Die Behauptung der russischen Söldnergruppe Wagner, sie habe die Stadt in der Region Donezk eingenommen, war am Mittwoch sowohl von Moskau als auch von Kiew zurückgewiesen worden. Anfang dieser Woche hatte der Chef der Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, behauptet, die Miliz habe Soledar erobert. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte daraufhin, die Kämpfe dauerten an. Auch die Ukraine bestritt eine vollständige Übernahme.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak nannte die Kämpfe um Soledar und das nahegelegene Bachmut am Mittwoch die „blutigsten“ Gefechte seit Beginn der russischen Invasion.

Sollten russische Kämpfer Soledar einnehmen, wäre dies der erste bedeutende militärische Sieg für Moskau seit Monaten. Laut Podoljak könnte jedoch Bachmut – und damit Soledar – ein Ausgangspunkt sein, um die von Russland kontrollierte Stadt Donezk zurückzuerobern.

12:18 Uhr – Widerstandsnester im umkämpften Ort Soledar

In dem heftig umkämpften Ort Soledar gibt es nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung noch einige ukrainische Widerstandsnester. Der westliche Teil der Ortschaft stehe unter vollständiger russischer Kontrolle, berichtet die russische Agentur.

11:54 Uhr – Ex-Nato General Ramms: Deutschland sollte Lieferung von Leopard-I-Panzern diskutieren

Der ehemalige NATO-General Egon Ramms hat im phoenix-Interview noch einmal die aus seiner Sicht entscheidende Bedeutung von Waffenlieferungen an die Ukraine durch den Westen betont. In diesem Zusammenhang hat er auf die Verfügbarkeit von Leopard-I-Panzern hingewiesen. „Ich glaube, dass wir Deutschen uns in eine falsche Diskussion haben ziehen lassen, weil wir ausschließlich die Forderung der Ukraine nach dem Kampfpanzer Leopard II aufgenommen haben und diese diskutieren. Wir hätten auch andere Möglichkeiten mit mehr als 100 Leopard I, die sich bei der Industrie befinden, von daher geht die Diskussion möglicherweise in die falsche Richtung“, sagte Ramms bei phoenix. Die Entscheidung müsse bald fallen.

„Ich gehe davon aus, dass auch nach den mahnenden Worten von NATO-Generalsekretär Stoltenberg man sich intensiv mit diesem Thema beim Treffen der Ukrainegruppe am 20. Januar in Ramstein beschäftigen wird“, so der NATO-General a.D. Die Hilfe sei aus seiner Sicht „zwingend erforderlich“. „Wenn wir die Ukraine nicht unterstützen, wird sie diesen Krieg verlieren, und das ist etwas, was in keiner Weise in unserem Interesse liegt.

Meiner Meinung nach, wird auch unsere Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Demokratie in der Ukraine verteidigt und darum sollten wir ihnen alles geben, was sie brauchen“, sagte Egon Ramms. Wann es zu möglichen Verhandlungen der Ukraine mit Russland komme, entscheide allein die Ukraine, derzeit erlaube die Situation keine Verhandlungen.

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Einen möglichen Eintritt von Weißrussland in den Krieg, der aus der Sicht von Ramms durch den „Einsatz frischer Truppen“ die Lage deutlich verändern würde, hält der ehemalige NATO-General zum gegenwärtigen Zeitpunkt für wenig wahrscheinlich. „Ich habe den Eindruck, dass sich Präsident Lukaschenko in Weißrussland, wenn auch Vasall von Russland, sehr geschickt verhält. Er gibt zwar den Russen Basen und Übungsplätze und führt mit ihnen gemeinsame Übungen durch, aber er hat offensichtlich kein Interesse daran, weißrussische Soldaten über die Grenze Richtung Ukraine zu schicken, das hat er bisher sauber vermieden. Ich denke, man sollte diesen Mann, mit Blick auf seine Schlitzohrigkeit, nicht unterschätzen“, so Egon Ramms.

10:30 Uhr – Russland stockt Armee auf

Die russische Armee stockt ihre Streitkräfte ukrainischen Angaben zufolge auf. Die Zahl der russischen Militäreinheiten in der Ukraine sei auf 280 von 250 in der Vorwoche gestiegen, sagt die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf einer Pressekonferenz. Allerdings halte das ukrainische Militär bei den heftigen Kämpfen um die Stadt Soledar stand. „Russland treibt seine eigenen Leute zu Tausenden in den Tod, aber wir halten durch.“

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Sicherheitsexperte Nico Lange

09:38 Uhr – Menschenrechts-Beauftragte wollen Kontakt beibehalten

Russland und die Ukraine wollen nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS Kontakte zwischen ihren Menschenrechts-Beauftragten aufrecht erhalten. Die russische Menschenrechtskommissarin Tatiana Moskalkowa habe erklärt, die Ukraine habe in diesen Bereich eine pragmatische Haltung eingenommen. „Wir haben bereits konkrete Ergebnisse bei der Suche nach Vermissten und der Rückkehr von Kindern zu ihren Familien. Ich hoffe, der Dialog wird fortgesetzt“, sagt Moskalkowa nach dem Bericht.

08:35 Uhr – Unterstützung der russischen Armee durch Luftlandetruppen

Nach monatelangem Einsatz als Bodentruppen will Russland nach britischer Einschätzung seine Luftlandeeinheiten in der Ukraine wieder als Elitetruppe nutzen. Vermutlich versuchten Kommandeure, die Fallschirmjäger im Donbass im Osten des Landes sowie im Süden „mehr im Einklang mit ihrer eigentlichen Rolle als relativ elitäre schnelle Eingreiftruppe“ einzusetzen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.

So würden seit Jahresbeginn offensichtlich Teile der 76. Garde-Luftsturm-Division bei Kreminna eingesetzt, da Russland diesen Frontabschnitt als besonders verletzlich einstufe, hieß es in London. Nahe der Stadt im Gebiet Luhansk, wo ukrainische Truppen angreifen, sowie um Soledar im Gebiet Donezk, wo russische Einheiten vorrücken, sei zuletzt erbittert gekämpft worden.

08:23 Uhr – Ukraine spricht von schweren Verlusten der russischen Armee bei Soledar

Der ukrainische Generalstab teilt in seinem morgendlichem Lagebericht mit, russische Kräfte hätten bei Angriffen auf Soledar und auf Nachschublinien schwere Verluste erlitten. In dem auf Facebook veröffentlichtem Bericht werden Panzer und Artillerie im Raum Soledar erwähnt, ohne dazu konkreter zu werden.

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This handout picture taken and released on January 11, 2023 by the Ukranian Presidential Press Service Ukrainian President Volodymyr Zelensky (R) welcomes his Polish counterpart Andrzej Duda prior to the second summit of the Lublin Triangle held in the western Ukrainian city of Lviv, amid the Russian invasion of Ukraine. (Photo by HANDOUT / UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / HANDOUT / UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE " - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

07:34 Uhr – Human Rights Watch – Krieg gegen Ukraine hat Welt aufgerüttelt

Die Zusammenarbeit von Regierungen ist nach Einschätzung von Human Rights Watch von großer Bedeutung für das Einhalten von Menschenrechten. „Die Mobilisierung der Welt im Falle der Ukraine hat gezeigt, was möglich ist, wenn Regierungen zusammenarbeiten“, erklärte die Interim-Exekutivdirektorin Tirana Hassan am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Menschenrechtsorganisation in London. Mit dem Bericht wirft Human Rights Watch ein Schlaglicht auf die Menschenrechtslage in fast 100 Ländern.

Die russische Invasion in der Ukraine habe die Welt aufgerüttelt und „das komplette Arsenal des Menschenrechtssystems“ angestoßen. Die Regierungen sollten sich allerdings fragen, wie die Situation wäre, wenn sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin schon 2014 im Fall der Ukraine oder 2015 wegen der Verbrechen in Syrien zur Rechenschaft gezogen hätten. Solche globalen Reaktionen seien zudem auch in anderen Fällen nötig, etwa in Äthiopien, das in zwei Jahren Krieg nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit erhalten habe, betonte Hassan. Der gleiche Geist der Solidarität sollte aufgebracht werden, um Menschenrechte rund um den Globus zu schützen und voranzubringen.

06:15 Uhr – Noch 559 Zivilisten sollen in umkämpfter Stadt Soledar sein

In Soledar harren nach Angaben des Donezker Gouverneurs Pawlo Kyrylenko noch 559 Zivilisten aus. Darunter seien 15 Kinder. Wegen der heftigen Kämpfe sei es unmöglich, sie aus der Stadt zu evakuieren. Vor dem Krieg lebten in dem Ort im Osten der Ukraine 10.500 Menschen.

Am Dienstag hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet, dass die Kleinstadt im Gebiet Donezk fast erobert und etwa 500 ukrainische Soldaten eingeschlossen seien. Die russische Militärführung schwieg dazu. Kremlsprecher Dmitri Peskow erwähnte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Interfax lediglich eine „positive Dynamik beim Vorankommen“.

Der ukrainische Generalstab dementierte Berichte über die Eroberung. „Die Kämpfe dauern an“, hieß es in einer Mitteilung. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem russischen Propagandamanöver. „Die Front im Donezk-Gebiet hält“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. „Die Kämpfe gehen weiter, und wir unternehmen alles, um die ukrainische Verteidigung zu stärken.“

Soledar

Ukrainische Soldaten sehen Rauch aus der Kleinstadt Soledar aufsteigen

Quelle: AP/Libkos

„Jetzt versuchen der Terror-Staat und seine Propagandisten so zu tun, als sei ein Teil unserer Stadt Soledar – einer Stadt, die von den Invasoren fast vollständig zerstört wurde – eine Art Eigentum Russlands“, sagte Selenskyj. Mit diesen Behauptungen über vermeintliche Erfolge versuche Russland, seine Bevölkerung zu täuschen und „die Mobilisierung zu unterstützen“. Zudem sollten die „Befürworter der Aggression“ weitere Hoffnung erhalten.

Die Ukraine verteidigt sich seit Ende Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. Zuletzt erzielten Moskaus Truppen bei Soledar und dem benachbarten Bachmut Berichten zufolge Geländegewinne. Beide Städte sind von strategischer Bedeutung, weil sie Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk sind.

00:01 Uhr – Selenskyj lobt polnische Leopard-Panzer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Initiative Polens, seinem Land Leopard-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen, freudig begrüßt. „Vielen Dank an Präsident Duda, die polnische Regierung und alle unsere polnischen Freunde“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache zu den Ergebnissen seines Treffens mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda und dem litauischen Staatschef Gitanas Nauseda in Lwiw. Panzer aus westlicher Produktion seien „das Werk unserer gesamten Antikriegskoalition und eine neue Ebene unseres Potenzials“.

Duda hatte nach dem Treffen erklärt, sein Land habe die Entscheidung getroffen, im Rahmen einer Koalition mit Verbündeten den Ukrainern Leopard-Kampfpanzer für eine Kompanie zu überlassen. Eine Leopard-Kompanie ist in Polen wie in Deutschland üblicherweise mit 14 Kampfpanzern ausgerüstet. Duda sagte weiter, Voraussetzung sei zum einen „eine ganze Reihe von formalen Anforderungen und Genehmigungen“. Zum anderen wolle Polen, dass sich dafür eine internationale Koalition bilde, bei der auch andere Länder Kampfpanzer beisteuern würden. Nauseda hatte seinerseits erklärt, dass Litauen weitere Flugabwehrwaffen an die Ukraine liefern wolle.

22:08 Uhr – Söldnergruppe Wagner zeigt Dokumente vermisster Briten

Die berüchtigte russische Söldnergruppe Wagner hat nach eigener Darstellung in der Ukraine die Leiche eines vermissten Briten samt Ausweis sowie die Dokumente eines zweiten britischen Staatsbürgers gefunden. Auf einem Telegram-Kanal, der den Söldnern zugeordnet wird, wurden am Mittwochabend Fotos gepostet, die die Dokumente der beiden Briten zeigen sollen. Die Leiche eines der Männer sowie die Ausweise seien in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Soledar gefunden worden, heißt es. Über das Schicksal des zweiten Vermissten lagen keine Angaben vor. Aus der Mitteilung ging nicht hervor, auf welcher Seite der vermisste Brite gekämpft hatte.

Vom Außenministerium in London hieß es vor wenigen Tagen, dass zwei Briten in der Ukraine vermisst werden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind in der Ukraine nach verschiedenen Medienberichten bereits Dutzende ausländische Kämpfer ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen unterstützten die ukrainischen Streitkräfte.

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