Ukraine-News +++ Russischen Truppen droht Einkesselung bei Lyman in der Ostukraine +++

Im ostukrainischen Gebiet Donezk droht den russischen Truppen offenbar eine Einschließung durch die ukrainische Armee. Russische Kriegsreporter berichteten am Mittwoch von erfolgreichen ukrainischen Vorstößen nordöstlich und östlich der Kleinstadt Lyman. Sollte die Siedlung Torske zurückerobert werden, droht den Russen eine Abschneidung der Verbindungswege von Lyman nach Kreminna und Swatowe im Luhansker Gebiet. Die Straßen stehen bereits unter Beschuss durch die ukrainische Artillerie.

Auch bei der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw ist mit Kiwschariwka mindestens ein weiterer Ort auf der Ostseite des Flusses Oskil ukrainischen Angaben zufolge zurückerobert worden.

Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Nach kürzlich beendeten Scheinreferenden wird die formale Annexion der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson durch Russland in der kommenden Woche erwartet. Moskau kontrolliert dabei keines der Gebiete vollständig. Im Falle des Gebiets Donezk etwa ist es nur gut die Hälfte des Territoriums.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

16:31 Uhr – Von der Leyen fordert nach Scheinreferenden neue Russland-Sanktionen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach den Scheinreferenden in russisch besetzten ukrainischen Gebieten neue Sanktionen gegen dafür Verantwortliche und Russland gefordert. Die vom Kreml orchestrierten Abstimmungen seien „ein illegaler Versuch, Land an sich zu reißen und Grenzen mit Gewalt zu verändern“, sagte von der Leyen in Brüssel. „Wir sind entschlossen, den Kreml für diese Eskalation zahlen zu lassen“, erklärte sie. „Wir schlagen umfassende neue Importverbote für russische Produkte vor.“

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16:00 Uhr – Die aktuelle Lage im Überblick

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Quelle: Infografik WELT

15:58 Uhr – Durchreise für Russen in Region an der Grenze zu Georgien wird beschränkt

Wegen der langen Ausreiseschlangen infolge der Teilmobilisierung in Russland haben die russischen Behörden den Zugang zu einer Region an der Grenze zu Georgien beschränkt. Der Anführer der russischen Region Nordossetien, Sergej Meniajlo, unterzeichnete ein Dekret, das die Durchfahrt für Personenfahrzeuge durch das Gebiet beschränkt, außer für Einheimische und Touristen, wie der offizielle Fernsehsender der Regionalregierung im Onlinedienst Telegram am Mittwoch berichtete.

Zudem wurde ein Alarmzustand in mehreren Bezirken und in der Regionalhauptstadt Wladikawkas ausgelöst. Die Beschränkungen werden die Fahrt von Nordossetien in die georgische Hauptstadt Tiflis rund 200 Kilometer weiter südlich massiv erschweren. Dort haben zahlreiche Russen seit der russischen Intervention in der Ukraine Zuflucht gesucht.

Diese Gruppe von Russen hat es am Mittwoch noch geschafft: Sie konnten die russisch-georgische Grenze in Werchni Lars überqueren

Diese Gruppe von Russen hat es am Mittwoch noch geschafft: Sie konnten die russisch-georgische Grenze in Werchni Lars überqueren

Quelle: dpa/Zurab Tsertsvadze

15:21 Uhr – Scholz sagt Selenskyj anhaltende Hilfe zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anhaltende politische, finanzielle und humanitäre Hilfe sowie Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. In einem Telefonat habe Scholz zudem betont, dass Deutschland das Ergebnis der Scheinreferenden in den von Russland besetzten Gebieten Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja niemals anerkennen werde, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Der Kanzler und der ukrainische Präsident hätten zudem über Hilfen für den Wiederaufbau der Ukraine gesprochen. Sie wollten auch künftig weiter eng in Kontakt bleiben.

14:20 Uhr – Erdogan bietet sich als Vermittler zu Atomkraftwerk Saporischschja an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich als Vermittler in Verhandlungen über eine Waffenstillstandszone um das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine angeboten. Im Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe Erdogan eine Herangehensweise nach Vorbild des Getreideabkommens angeboten, teilte der türkische Präsidialpalast mit.

13:54 Uhr – Österreichs Ex-Kanzler verteidigt Entscheidung für russisches Gas

Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat die Entscheidungen verteidigt, sich bei der Energieversorgung auf russisches Gas zu verlassen. Das Land habe jahrzehntelang eine starke Abhängigkeit von diesen Lieferungen akzeptiert, sagte Kurz. Die Verlängerung der entsprechenden Verträge des teilstaatlichen Energiekonzerns OMV auch in seiner Regierungszeit sei für ihn kein Alarmzeichen gewesen. Es sei damals ein Erfolg der österreichischen – und auch der deutschen – Ausrichtung gewesen, dass die Länder billig Energie via Moskau gekauft hätten.

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Der EU-Außenbeauftragte Josep Borell und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

13:19 Uhr – Kreml weist Verantwortung für Nord-Stream-Lecks zurück

Der Kreml hat Vorwürfe einer angeblichen Verantwortung Russlands für die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als „dumm und absurd“ zurückgewiesen. „Es ist ziemlich vorhersehbar und vorhersehbar dumm und absurd, solche Annahmen zu treffen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax. In der Ukraine gab es Vorwürfe, Russland habe die Pipelines gezielt sabotiert, um die Energiekrise in Europa zu verschärfen und Panik vor dem Winter auszulösen.

Die Europäische Union hält Sabotage als Ursache für wahrscheinlich und hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. Dabei ließ sie jedoch offen, wen sie verantwortlich macht. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von Sabotage.

13:09 Uhr – Taliban schließen Handels-Vertrag mit Russland ab

Russland hat mit den Taliban einen vorläufigen Vertrag zu Gaslieferungen nach Afghanistan unterzeichnet. Wie ein Taliban-Sprecher des Handelsministeriums am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, geht es um eine Menge von einer halben Million Tonnen Flüssiggas pro Jahr. Dazu kommen jährliche Lieferungen von einer Million Tonnen Benzin, einer Million Tonnen Diesel und zwei Millionen Tonnen Weizen. Laut afghanischem Handelsministerium gilt der Vertrag vorerst für eine einmalige Lieferung und werde dann möglicherweise verlängert. Russland hat sich dazu noch nicht geäußert.

12:44 Uhr – Russisches Parlament entscheidet Anfang der Woche über Annexionen

Nach den Scheinreferenden in vier besetzten Gebieten in der Ost- und Südukraine zeichnet sich der weitere Fahrplan für die geplante völkerrechtswidrige Annexion durch Russland ab. Die beiden russischen Parlamentskammern wollen am Montag und Dienstag über die Annexionen entscheiden.

Die Duma habe ihren Terminkalender geändert und komme an beiden Tagen zu Plenarsitzungen zusammen, sagte Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin am Mittwoch nach Angaben der Staatsagentur Tass. Zuvor hatte bereits die Vorsitzende des Föderationsrats, Valentina Matwijenko, erklärt, das Oberhaus des Parlaments könnte in seiner regulären Sitzung am Dienstag über den Beitritt der besetzten ukrainischen Gebiete zu Russland entscheiden.

10:50 Uhr – Meloni sichert Ukraine weiterhin Italiens Unterstützung zu

Die italienische Wahlsiegerin Giorgia Meloni hat der Ukraine ihre volle Unterstützung zugesagt. „Lieber (Herr Selenskyj), Sie wissen, dass Sie auf unsere loyale Unterstützung für die Sache der Freiheit des ukrainischen Volkes zählen können. Bleiben Sie stark und halten Sie an Ihrem Glauben fest“, schreibt Meloni auf Twitter, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihr zu ihrem Wahlsieg gratuliert hatte. Im Gegenteil zu Forza Italia und Lega Nord – die zusammen mit Melonis Fratelli d‘Italia einem Rechtsbündnis angehören -, hatte Meloni die Waffenlieferungen der vorherigen Regierung an die Ukraine immer unterstützt.

07:10 Uhr – Kanada kündigt neue Sanktionen gegen Russland an

Kanada verhängt weitere Sanktionen gegen Russland. „Kanada erkennt die Ergebnisse dieser Scheinreferenden oder Russlands Versuch einer illegalen Annexion ukrainischer Gebiete nicht an und wird dies auch niemals tun“, erklärt Premierminister Trudeau. „Wir beabsichtigen, neue Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen zu verhängen, die Komplizen sind bei diesem jüngsten Versuch, die Prinzipien der staatlichen Souveränität zu untergraben, und die mitverantwortlich sind an dem anhaltenden sinnlosen Blutvergießen in der gesamten Ukraine.“

00:36 Uhr – Insider: USA planen weiteres Waffenpaket für Ukraine

Die Vereinigten Staaten bereiten Insidern zufolge ein neues Waffenpaket im Wert von 1,1 Milliarden Dollar für den Kampf der Ukraine gegen Russland vor. Das Paket werde in den kommenden Tagen bekannt gegeben, sagten mit der Angelegenheit vertraute US-Regierungsbeamte unter der Bedingung der Anonymität der Nachrichtenagentur Reuters.

00:35 Uhr – Besatzer melden hohe Zustimmung zu Beitritt zu Russland

Die Bewohner von vier besetzten Regionen in der Ukraine haben sich in Scheinreferenden nach Angaben der von Moskau eingesetzten Verwaltung für einen Anschluss ihrer Gebiete an Russland ausgesprochen. Vom Kreml installierte Wahlbeamte meldeten am Dienstag eine Zustimmungsrate von 93 Prozent für die Region Saporischschja, 87 Prozent für Cherson, 98 Prozent für Luhansk und 99 Prozent in Donezk.

Es wurde erwartet, dass Moskau die Ergebnisse der Scheinreferenden als Vorwand für eine Annexion der vier Regionen nutzen würde. Zu diesem Schritt könnte es bereits am Freitag kommen. Die „Abstimmungen“ in Luhansk und Cherson sowie in Teilen von Donezk und Saporischschja begannen am 23. September. Oftmals gingen Soldaten von Tür zu Tür und sammelten die Unterschriften ein. Die Einwohner wurden gefragt, ob sie für einen Anschluss ihrer Region an Russland seien.

Der russische Präsident Wladimir Putin will am Freitag vor dem russischen Parlament über die Referenden sprechen. Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, des Föderationsrats, Walentina Matwijenko, sagte, die Abgeordneten könnten am kommenden Dienstag über ein Gesetz zur Annexion der ukrainischen Gebiete beraten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schloss Gespräche mit Russland im Falle einer Annexion von ukrainischen Gebieten aus. Entsprechende Versuche Moskaus würden bedeuten, „dass es mit diesem Präsidenten von Russland nichts zu bereden gibt“, sagte Selenskyj dem UN-Sicherheitsrat in einer Rede per Videolink aus Kiew. „Jegliche Annexion in der modernen Welt ist ein Verbrechen, ein Verbrechen gegen alle Staaten, die die Unantastbarkeit von Grenzen als wichtig für sie betrachten.“

12:07 Uhr – „Wir befreien unser Land“ – Selenskyj kündigt Rückeroberungen an

Ungeachtet der von russischen Besatzern abgehaltenen Scheinreferenden hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Rückeroberung der betroffenen Gebiete seines Landes angekündigt. „Diese Farce in den besetzten Gebieten kann nicht einmal als Imitation von Referenden bezeichnet werden“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Mittwoch. „Wir bewegen uns vorwärts und befreien unser Land!“

Kurz zuvor hatten die von Moskau eingesetzten Besatzungsverwaltungen in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk sowie in Cherson und Saporischschja im Süden davon gesprochen, dass die Menschen dort sich angeblich teils mit mehr als 99 Prozent Zustimmung für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen hätten.

In einer Video-Ansprache vor dem UN-Sicherheitsrat sagte Selenskyj mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zudem: „Annexion ist die Art von Handlung, die ihn allein gegen die gesamte Menschheit stellt. Ein klares Signal wird jetzt von jedem Land der Welt benötigt.“

Das US-Pentagon will die Ukraine in den kommenden zwei Monaten mit zwei Raketenabwehrsystemen vom Typ Nasams versorgen. Mit sechs weiteren der Systeme aus norwegischer Produktion könne das von Russland angegriffene Land in der Zukunft rechnen, etwa in ein oder zwei Jahren, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag (Ortszeit) vor Reportern. Jüngste Berichte, wonach die einige der Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme schon in der Ukraine seien, seien nicht korrekt.

Um die Waffensysteme zur Abwehr russischer Raketenangriffe hatte die Regierung in Kiew vor Monaten gebeten. Die erwartete US-Lieferung fällt in eine Kriegsphase, in der der Kreml zuletzt erhebliche ukrainische Geländegewinne in zuvor von Russland gehaltenen Gebieten in der Ukraine hinnehmen musste. In den besetzten Regionen Luhansk und Cherson sowie in Teilen von Donezk und Saporischschja hat Moskau Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland abhalten lassen, um dort seine Macht zu festigen. Am Dienstagabend meldete die von Kreml eingesetzte Verwaltung hohe Zustimmungsraten für eine Angliederung. Moskau dürfte die Ergebnisse der Abstimmungen als Vorwand für eine Annexion der vier Regionen nutzen.

21:42 Uhr – Selenskyj: Russland wird UN und Sicherheitsrat zerstören

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer Zerstörung der internationalen Diplomatie durch Russland gewarnt. Die Vertreter Moskaus hätten im UN-Sicherheitsrat keine Waffen benutzt, sagte Selenskyj in einer Video-Ansprache vor dem mächtigsten UN-Gremium. „Aber sicherlich wird es niemanden überraschen, wenn diese Rolle des UN-Sicherheitsrates zur Zone der Gewalt seitens der Vertreter Russlands wird“. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis Moskau die letzte noch funktionierende internationale Institution zerstöre, warnte er.

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