Ukraine-News: ++ Russische Wagner-Söldner kämpfen wohl doch weiter in Bachmut ++

Der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, zieht seine Einheiten wohl doch nicht aus der erbittert umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ab. Ihm seien die notwendigen Waffen und Munition für eine Fortsetzung des Kampfes versprochen worden, teilte er am Sonntag auf Telegram mit. In der Nacht sei ihm so viel Ausrüstung zugesichert worden, wie erforderlich sei, um die Stadt einzunehmen. Zudem sei ihm Flankenschutz zugesichert worden, damit seine Einheiten nicht Gefahr liefen, eingekesselt werden. Moskau äußerte sich zunächst nicht dazu.

Erst am Freitag hatte Prigoschin mit dem Abzug seiner Söldner aus Bachmut gedroht und dies mit mangelndem Nachschub seitens der Militärführung begründet. Seine Söldner würden sich deswegen am 10. Mai in Nachschublager zurückziehen und ihre Stellungen an die russische Armee übergeben müssen, hatte er erklärt und damit den seit Langem schwelenden Streit mit der Militärführung und Verteidigungsminister Sergej Schoigu verschärft. Der Rückzug wäre einen Tag nach der Militärparade in Moskau erfolgt, mit dem der Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland gefeiert wird.

Russia Ukraine Wagner

Der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin

Quelle: AP

Der Vorwurf Prigoschins, seine Truppen würden nicht ausreichend mit Munition versorgt, ist nicht neu. Wiederholt warf er Schoigu und der Militärführung öffentlich Inkompetenz vor und sagte, dass seiner Wagner-Truppe aus persönlicher Abneigung gegen ihn absichtlich Munition vorenthalten werde. Auch vor wenigen Tagen beschimpfte er Schoigu und dessen Vertrauten, Generalstabschef Waleri Gerassimow, öffentlich.

„Über Nacht haben wir zum ersten Mal in all dieser Zeit einen Kampfbefehl erhalten“, sagte Prigoschin nun in einer Audio-Botschaft auf Telegram. „Uns wurden so viel Munition und Waffen versprochen, wie wir brauchen, um weitere Operationen fortzusetzen. Uns wurde versprochen, dass alles, was nötig ist, um zu verhindern, dass der Feind uns (vom Nachschub) abschneidet, an der Flanke eingesetzt wird.“

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

01:11 Uhr – Gouverneur: Mehr als 1600 Menschen aus Saporischschja weggebracht

Russland bestätigt die Evakuierungen der Gebiete um das Kernkraftwerk Saporischschja. Etwa 1679 Menschen, darunter 660 Kinder, seien aus den umliegenden Gebieten des AKWs zum temporären Unterbringungszentrum in Berdjansk gebracht worden, teilt der von Moskau eingesetzte Gouverneur des von Russland kontrollierten Teils der Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, auf seinem Telegramm-Kanal mit. Berdjansk ist eine südostukrainische Hafenstadt am Asowschen Meer, die seit den ersten Tagen des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar 2022 von Russland besetzt ist.

00:54 Uhr – Russland verstärkt den Beschuss von Bachmut

Russland verstärkt ukrainischen Militärangaben zufolge den Beschuss von Bachmut, um die Stadt bis Dienstag einzunehmen. Die russischen Streitkräfte hätten den Beschuss der Stadt mit schweren Waffen intensiviert, würden modernere Ausrüstung einsetzen und ihre Truppen umgruppieren, sagt Generaloberst Oleksandr Syrskyj, der ukrainische Befehlshaber der Bodentruppen, nach einem Besuch an der Frontlinie in Bachmut. „Die Russen hoffen immer noch, die Stadt bis zum 9. Mai zu erobern. Unsere Aufgabe ist es, dies zu vereiteln.“

00:37 Uhr – Russland greift mit Raketen an

Russland greift ukrainischen Angaben zufolge erneut die Schwarzmeerstadt Odessa und die Hauptstadt Kiew an. „Es hat einen feindlichen Raketenangriff gegeben“, schreibt Serhiy Bratchuk, Sprecher der Militärverwaltung des Gebiets, auf seinem Telegram-Kanal. Nach einem Raketenangriff sei eine Explosion zu hören gewesen. Der ukrainische öffentlich-rechtliche Sender Suspilne meldet ein Feuer nach einer Explosion in Odessa und das Geräusch von Explosionen in Cherson. In Kiew wurde Luftalarm ausgelöst. „Die Luftabwehr arbeitet in den Außenbezirken von Kiew“, teilte die Kiewer Militärverwaltung mit. „Bleibt in den Schutzräumen, bis der Luftangriffsalarm erlischt!“

23:00 Uhr – Luftalarm in der Ukraine – Explosionen über Odessa

In weiten Teilen der Ukraine einschließlich der Hauptstadt Kiew ist am Abend kurzzeitig Luftalarm ausgelöst worden. Über der Hafenstadt Odessa im Süden des Landes waren Explosionen zu hören, möglicherweise vom Einsatz der Flugabwehr, wie die Staatsagentur Ukrinform berichtete. Nach kurzer Zeit sei jedoch landesweit wieder Entwarnung gegeben worden.

19:56 Uhr – Berichte: Russische Geheimdienste inszenieren Demos im Ausland

Russische Geheimdienste unterwandern oder inszenieren nach Recherchen mehrerer Medien zu Propagandazwecken Demonstrationen in westlichen Großstädten. So solle Stimmung gegen die Ukraine gemacht oder der Nato-Beitritt Schwedens erschwert werden, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Der gemeinsamen Recherche von „Süddeutscher Zeitung“, NDR, WDR, Le Monde (Frankreich), Expressen (Schweden) sowie der skandinavischen Sender DR (Dänemark), NRK (Norwegen) und SVT (Schweden) zugrunde lägen geleakte Unterlagen, die aus dem Sicherheitsapparat des Kreml stammen sollen.

Demnach simulieren kleine, bestellte Gruppen in einer europäischen Großstadt zum Beispiel antitürkische Kundgebungen, geben sich dabei als Ukrainer aus und agitieren gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, um Propagandamaterial für Internetplattformen zu erzeugen. So solle offenbar der Eindruck einer breiten antiislamischen Stimmung in Europa entstehen.

Beispiele seien etwa eine Demonstration angeblicher Mitglieder einer ukrainischen Gemeinde in Paris Anfang März, die mit Hitlergruß und Sturmhaube gegen den türkischen Präsidenten Erdogan demonstriert und dabei auch die Opfer des verheerenden Erdbebens vom 6. Februar verhöhnt hätten. Der Kreml äußerte sich laut „Süddeutscher Zeitung“ auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen.

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Der Recherche zufolge haben Provokateure zudem offensichtlich in mehreren Städten Demonstrationen zu anderen Themen, etwa zu Pflegenotstand, Rentenreform oder Klima, mit Propaganda unterwandert, die sich gegen die Unterstützung der Ukraine richtet. Bei diesen Auftritte in Paris, Den Haag, Brüssel oder Madrid seien zum Teil identische Plakate von denselben Personen benutzt worden, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Fotos davon seien im Netz aufgetaucht und hätten den Eindruck einer breiten Stimmung gegen die Ukraine suggeriert. Die Verteilung des auf diese Weise produzierten Materials auf Facebook, Tiktok, Telegram oder Youtube sei hauptsächlich von drei Accounts aus Sankt Petersburg gesteuert worden.

17:35 Uhr – Keine ukrainische Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenmal

Vertreter der Ukraine legen in diesem Jahr am 8. Mai keine Kränze zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa 1945 an sowjetischen Gedenkstätten nieder. Die Botschaft der Ukraine in Deutschland starte in diesem Jahr ein neues Format zum Tag der Befreiung, um aller Opfer des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, teilte die Botschaft mit. Botschafter Oleksii Makeiev und ukrainische Diplomaten verzichteten „in diesem Jahr bewusst darauf, Kränze und Blumen an sowjetischen Gedenkstätten in Deutschland niederzulegen“.

Stattdessen kündigte die Botschaft an, dass Makeiev am Montagvormittag gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), Blumen an der Neuen Wache niederlegen werde, der zentralen Gedenkstätte für die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft in Berlin. Im Anschluss werde er sich gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten historische Graffitis wie „Kyjiw“, „Charkiw“, „Lwiw“, „Simferopol“ im Reichstagsgebäude anschauen, die ukrainische Soldaten als Kämpfer der Roten Armee im Mai 1945 an den Wänden hinterlassen hatten.

Überschattet vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hatte im vergangenen Jahr Makeievs Vorgänger Andrij Melnyk am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten einen Kranz zum Gedenken an die ukrainischen Soldaten niedergelegt, die im Zweiten Weltkrieg starben. Dabei skandierten einige Dutzend Menschen „Melnyk raus“, andere Teilnehmer reagierten mit Unterstützer-Sprechchören.

16:58 Uhr – Zunehmend Kämpfe in der Region Saporischschja – IAEA in Sorge

In der ukrainischen Region Saporischschja mit dem größten Atomkraftwerk Europas nehmen die Spannungen angesichts der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive zu. In der Stadt Nikopol nahe dem Atomkraftwerk schlugen nach Angaben ukrainischer Behörden vom Sonntag 30 russische Granaten ein, eine 72-jährige Frau sei getötet und drei Menschen seien verletzt worden.

Am Samstag hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sich äußerst besorgt über die Lage rund um das Atomkraftwerk am Dnipro geäußert. „Die allgemeine Lage im dem Gebiet nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja wird zunehmend unvorhersehbar und potenziell gefährlich“, sagte Generaldirektor Rafael Grossi. „Ich bin extrem besorgt über die sehr reale Nuklearsicherheit und Sicherheitsrisiken für die Anlage.“

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16:44 Uhr – Ukrainischer General: Lage an der Ostfront „unter Kontrolle“

Die Lage an der ukrainischen Ostfront ist nach Ansicht des dort zuständigen Oberkommandeurs Olexander Syrskyj „angespannt, aber unter Kontrolle“. Wie die Militärführung am Sonntag mitteilte, hatte sich Syrskyj am Vortag in den Einsatzgebieten ein Bild der Lage gemacht und weitere Schritte mit den zuständigen Kommandeuren erörtert. Dabei ging es in erster Linie um die Verteidigung der schwer umkämpften Stadt Bachmut und das Vorhaben, den gegnerischen Einheiten der Söldnertruppe Wagner „maximalen Schaden zuzufügen“.

16:35 Uhr – Russische Truppen evakuieren Enerhodar bei AKW Saporischschja

Russische Truppen evakuieren nach ukrainischen Angaben die Stadt Enerhodar, auf deren Gelände das von ihnen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja liegt. Menschen würden in die Städte Berdjansk und Prymorsk transportiert, die beide an der Küste des Asowschen Meeres liegen, teilt der ukrainische Generalstab mit.

Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner, die weggebracht würden, seien diejenigen, die zu Beginn der Besatzung die russische Staatsbürgerschaft angenommen haben. Die Evakuierung hat die von Russland eingesetzte Verwaltung des annektierten Gebietes im Süden der Ukraine angesichts der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive angeordnet.

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15:54 Uhr – Lage in hart umkämpften Gebieten der Ostukraine verschärft sich

In den hart umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine verschärft sich die Lage weiter. Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, deutete nach versprochenen Munitionslieferungen aus Russland am Sonntag einen Verbleib seiner Kämpfer in der seit Monaten hart umkämpften Frontstadt Bachmut an.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, warnte unterdessen angesichts der Evakuierung einer Stadt nahe des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vor der Gefahr eines „ernsten atomaren Unfalls“.

14:45 Uhr – Moskau: 22 Drohnen über Schwarzem Meer zerstört

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Sonntag 22 ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer entdeckt und zerstört. Zudem hätten die russischen Truppen in Bachmut im Osten der Ukraine weiter Boden gutgemacht, erklärt das Ministerium in seiner täglichen Unterrichtung.

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14:07 Uhr – FSB: Ukrainischen Angriff auf einen Flugplatz des Militärs in Zentralrussland vereitelt

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf einen Flugplatz des Militärs in Zentralrussland vereitelt. Ziel des Angriffs sei ein A-50-Radarerkennungsflugzeug auf dem Flugplatz Sewerny in der Region Iwanowo gewesen, teilt der FSB auf seiner Website mit.

Der Flugplatz liege etwa 700 km von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der geplante Angriff, bei dem eine mit Sprengstoff bestückt Drohne eingesetzt werden sollte, sei in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium verhindert worden. Der Pilot eines Kleinflugzeuges und weitere Mitglieder einer vom FSB so bezeichneten Sabotagegruppe seien in der Region Tula festgenommen worden. Sie seien aus der Ukraine eingeflogen worden, teilt der Geheimdienst mit.

13:30 Uhr – Kiew spricht russischem Militär Potenzial für Großoffensive ab

Das russische Militär ist nach ukrainischer Einschätzung derzeit nicht in der Lage, größere Offensivoperationen durchzuführen. „Heute hat Russland weder militärisch, noch wirtschaftlich oder politisch das Potenzial, um einen weiteren Versuch einer ernsthaften Offensive irgendwo in der Ukraine zu starten“, sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanow in einem am Samstagabend (Ortszeit) bei „Yahoo News“ veröffentlichten Interview. Allerdings sei Russland weiter stark genug, um die Verteidigung der besetzten Gebiete zu organisieren.

Budanow erklärte zudem, dass die russischen Raketenbestände sich dem Ende näherten. Moskau habe einige Raketen gehortet, um auf die ukrainische Offensive antworten zu können, „aber die Wahrheit ist, dass sie ihre Lager fast auf Null runtergefahren haben“, sagte er. Unabhängig lassen sich die Aussagen nicht überprüfen. Das nun veröffentlichte Interview selbst fand den Angaben der Redaktion nach bereits am 24. April statt.

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13:01 Uhr – Eilantrag gegen Verbot russischer Flaggen

Gegen das Verbot russischer Flaggen und Symbole beim Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin gibt es einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Berlin. Der Antrag sei am Samstag bei Gericht eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Entscheidung des Gerichtes stehe noch aus.

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte zuvor ein Verbot ukrainischer Flaggen und Symbole an den sowjetischen Ehrenmalen in Berlin während des Gedenkens am 8. und 9. Mai aufgehoben. Demnach ist die am Freitag erlassene Allgemeinverfügung der Berliner Polizei „offensichtlich rechtswidrig“. Gegen die Verfügung hatte noch am Freitag der ukrainische Bildungs- und Kulturverein „Vitsche“ ebenfalls per Eilantrag geklagt.

Besucher legen am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten in Berlin, Blumen nieder (09.05.2022)

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Quelle: pa/ZB/Matthias Tödt

12:15 Uhr – Wagner-Truppe soll nach Abzugsdrohung Munition aus Moskau erhalten

Nach Ankündigung ihres Abzugs aus der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut soll die russische Söldnertruppe Wagner nach eigenen Angaben nun doch die geforderte Munition und Verstärkung aus Moskau erhalten. „Uns wurden so viel Munition und Waffen versprochen wie zur Fortsetzung der Kampfhandlungen nötig“, sagte der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, am Sonntag auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes. Zudem sei ihm Flankenschutz zugesichert worden, damit seine Einheiten nicht Gefahr liefen, eingekesselt werden. Moskau äußerte sich zunächst nicht dazu.

11:47 Uhr – Russland meldet Abwehr eines nächtlichen Drohnenangriffs auf Sewastopol

Russischen Angaben zufolge ist in Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim in der Nacht ein Drohnenangriff abgewehrt worden. „Flugabwehreinheiten und Einheiten der elektronischen Kriegsführung haben einen weiteren Angriff auf die Stadt abgewehrt“, erklärte der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Sonntag im Onlinedienst Telegram.

Die Ukraine hätte mehr als zehn Drohnen auf die Stadt abgefeuert, fügte er hinzu. Zwei Drohnen seien über dem Meer abgeschossen worden, eine weitere sei in einen Wald gestürzt, nachdem sie die Kontrolle verloren hatte. „Es wurde keine Infrastruktur in der Stadt beschädigt“, sagte Raswoschajew. In der Hafenstadt

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11:38 Uhr – Prigoschin: Wagner-Söldnern wurde notwendige Munition versprochen

Der Chef der in Bachmut eingesetzten Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, teilt mit, dass ihm die notwendigen Waffen und Munition für eine Fortsetzung des Kampfes versprochen worden seien. In der Nacht sei ihm so viel Ausrüstung zugesichert worden, wie erforderlich sei, teilt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Erst am Freitag hat Prigoschin mit dem Abzug seiner Söldner aus der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gedroht und dies mit mangelndem Nachschub seitens der Militärführung begründet. Seine Söldner würden sich deswegen am 10. Mai in Nachschublager zurückziehen und ihre Stellungen an die russische Armee übergeben müssen, hat er erklärt.

10:28 Uhr – London erwartet russische Wirtschaftskrise wegen Krieg gegen Ukraine

Auch wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine droht der russischen Wirtschaft nach britischer Einschätzung eine heftige Krise. Dem Land stehe die schwerste Arbeitskräfteknappheit seit Jahrzehnten bevor, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit und zitierte auch Angaben der russischen Zentralbank.

„In den vergangenen drei Jahren ist Russlands Bevölkerung Berichten zufolge wegen Corona und dem Krieg in der Ukraine um bis zu zwei Millionen Menschen mehr geschrumpft als erwartet“, hieß es in London. Allein 2022 hätten bis zu 1,3 Millionen Menschen das Land verlassen, darunter viele junge und gut ausgebildete Menschen aus hochwertigen Bereichen wie der IT-Branche.

„Mobilmachung, eine historische hohe Auswanderung sowie eine alternde und sinkende Bevölkerung begrenzen das Angebot an Arbeitskräften“, hieß es weiter. „Dies wird wahrscheinlich zu einer Reduzierung des potenziellen Wachstums der russischen Wirtschaft führen und die Inflation anheizen.“

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10:04 Uhr – Russischer Kampfjet fängt polnisches Flugzeug über Schwarzem Meer ab

Ein russischer Kampfjet hat ein polnisches Flugzeug während eines Patrouillenfluges für die EU-Grenzschutzbehörde Frontex abgefangen. Der russische Suchoi Su-35-Kampfjet habe keinen Funkkontakt aufgenommen, bevor er „aggressive und gefährliche Manöver“ ausführte, teilte der polnische Grenzschutz am Sonntag mit. Das russische Kampfflugzeug habe sich dem polnischen Flugzeug „dreimal genähert, ohne den erforderlichen Sicherheitsabstand einzuhalten“.

Das polnische Flugzeug geriet den Angaben aus Warschau zufolge dadurch in „erhebliche Turbulenzen“. Die fünfköpfige Besatzung habe zwischenzeitlich „die Kontrolle über das Flugzeug und an Höhe verloren“. Nach dem Vorfall landete das polnische Flugzeug demnach sicher in Rumänien.

Das Flugzeug des polnischen Grenzschutzes war am Freitag auf einem Frontex-Routine-Flug unterwegs, wie das rumänische Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. Der Vorfall ereignete sich demnach „in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer“, etwa 60 Kilometer östlich des rumänischen Luftraums. Rumänische und spanische Flugzeuge seien daraufhin von der Nato in „Voralarm“ versetzt worden.

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09:09 Uhr – Russischer Autor Prilepin nach Anschlag aus Koma erwacht

Der bei einem Anschlag schwer verletzte russische Schriftsteller Sachar Prilepin ist nach offiziellen Angaben aus dem künstlichen Koma erwacht. „Er ist bei Bewusstsein, nach Worten der Ärzte ist sein Zustand stabil, die Stimmung munter“, schrieb der Gouverneur der Region Nischni Nowgorod, Gleb Nikitin, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal.

Prilepin gilt als starker Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er hat schon vorher im ukrainischen Donbass-Gebiet auf Seiten der moskautreuen Separatisten gekämpft. Sich selbst bezeichnete er einmal als Imperialisten. Am Samstag wurde der 47-Jährige bei der Explosion eines Sprengsatzes an seinem Wagen im Gebiet Nischni Nowgorod schwer verletzt, sein Fahrer kam dabei ums Leben.

08:06 Uhr – Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus

Russland und die Ukraine tauschten erneut Gefangene aus. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, drei Piloten der russischen Luftwaffe seien „als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses“ freigekommen. In Kiew war von 45 Soldaten die Rede, die im Gegenzug aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden seien. Es handele sich um 42 Männer und 3 Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hätten, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj formulierte etwas später in seiner abendlichen Videoansprache die Befreiung aller von Russland gefangen genommener Landsleute als Ziel. Wie viele Ukrainer und wie viele Russen mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn auf der jeweils anderen Seite festgehalten werden, ist nicht bekannt.

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Umkämpfte Orte in der Ostukraine

Quelle: Infografik WELT

07:20 Uhr – Moskau gibt Kiew Schuld an Prilepin-Attentat

Russland hat die Ukraine für den Autobomben-Anschlag auf den bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin verantwortlich gemacht und von einem „Terroranschlag“ gesprochen. Die Ermittlungen zum Attentat auf den 47 Jahre alten Prilepin seien zwar noch gar nicht abgeschlossen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. „Doch schon jetzt geht aus den Materialien (…) klar hervor, dass von einem erneuten Terroranschlag die Rede ist, der vom Kiewer Regime organisiert und ausgeführt wurde und hinter dem westliche Kuratoren stehen.“

Ein Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes SBU sagte auf Anfrage der Internetzeitung Ukrajinska Prawda, man werde eine Beteiligung an solchen Attentaten „weder bestätigen noch dementieren“. Zuvor hatte eine ukrainische Partisanenbewegung namens Atesch angedeutet, hinter dem Anschlag zu stecken. Zunächst war aber unklar, wie glaubwürdig diese Mitteilung war.

06:30 Uhr – Gouverneur: Ukraine griff Krim mit Drohnen an

Die Ukraine hat nach Angaben eines lokalen Verwaltungsbeamten in der Nacht Ziele auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit mehr als zehn Drohnen angegriffen. Drei der unbemannten Flugkörper seien auf die Hafenstadt Sewastopol gerichtet gewesen, erklärte der von Russland eingesetzte Gouverneur der Stadt auf dem Messengerdienst Telegram. Diese drei Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden, es habe keine Schäden gegeben.

02:12 Uhr – Chef der Atomenergiebehörde warnt vor unberechenbarer Lage

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat vor einer zunehmend unberechenbaren Lage rund um das von Russland betriebene Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. „Die allgemeine Situation rund um das Atomkraftwerk Saporischschja wird zunehmend unberechenbar und potenziell gefährlich“, sagte Grossi auf der Website der Agentur.

„Ich bin sehr besorgt über die sehr realen Risiken für die nukleare Sicherheit und die Sicherung des Kraftwerks. Wir müssen jetzt handeln, um das Risiko eines schweren Nuklearunfalls und die damit verbundenen Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt zu vermeiden“. Grossi sprach diese Warnung angesichts der Evakuierungen in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar aus, die der von Russland eingesetzte Gouverneur Jewgeni Balizkij angeordnet hatte.

00:44 Uhr – Russischer Kampfjet fängt polnisches Flugzeug ab

Ein russisches Kampfflugzeug hat rumänischen Angaben zufolge ein polnisches Flugzeug während eines Patrouillenfluges für die EU-Grenzschutzbehörde Frontex abgefangen. Das rumänische Verteidigungsministerium teilte am Samstag mit, das Flugzeug des polnischen Grenzschutzes sei am Freitag auf einem Frontex-Routine-Flug gewesen, als es von einem Suchoi Su-35-Kampfjet durch wiederholte „aggressive und gefährliche Manöver“ abgefangen worden sei.

Der Vorfall ereignete sich demnach „in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer“, etwa 60 Kilometer östlich des rumänischen Luftraums. Rumänische und spanische Flugzeuge seien daraufhin von der Nato in „Voralarm“ versetzt worden. Der polnischen Crew sei es aber gelungen, sicher zu landen, nachdem die Maschine „zunächst an Höhe verloren“ und „ernsthafte Kontrollprobleme gehabt habe, erklärte das Verteidigungsministerium in Bukarest. „Dieser Vorfall ist ein weiterer Beweis für das provokative Vorgehen der Russischen Föderation im Schwarzen Meer“, erklärte Bukarest.

21:54 Uhr – Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine

Die ukrainischen Behörden geben Luftalarm für etwa zwei Drittel des Landes. Die Warnungen erstrecken sich von der Hauptstadt Kiew über zahlreiche Regionen der Ukraine.

21:25 Uhr – Sechs ukrainische Minenräumer in Region Cherson getötet

Beim Minenräumen in der südlichen Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. „Sechs unserer Spezialisten wurden getötet“, teilte der staatliche ukrainische Rettungsdienst im Onlinedienst Telegram mit.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende September die Annexion von Cherson und drei weiteren ukrainischen Regionen verkündet. Im November eroberten ukrainische Truppen die Regionalhauptstadt zurück. Damals betonte Putin, Cherson bleibe trotz des russischen Truppenabzugs Teil des russischen Staatsgebiets.

19:51 Uhr – Zustand von kremlfreundlichem russischem Schriftsteller nach Auto-Explosion „kritisch“

Der kremlfreundliche und nationalistische Schriftsteller Sachar Prilepin ist bei einer mutmaßlichen Explosion seines Autos in Russland schwer verletzt worden. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Mediziner-Quellen, der Zustand des 47-Jährigen sei „kritisch“. Es sei beschlossen worden, ihn nicht nach Moskau zu transportieren, sondern direkt in Nischni Nowgorod zu operieren.

Zuvor hatten russische Nachrichtenagenturen berichtet, Prilepin sei an den Beinen verletzt worden. Der Gouverneur der Region Nischni Nowgorod erklärte im Onlinedienst Telegram, Prilepin habe „kleinere Brüche“ erlitten, es „besteht keine Gefahr für sein Leben“.

Ein Mann sei festgenommen worden, der „möglicherweise“ mit dem Vorfall in Verbindung stehe. Das Ermittlungskomitee erklärte, der Verdächtige habe auf Anweisung ukrainischer Agenten gehandelt.

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18:01 Uhr – Russland meldet Abschuss von ukrainischer Rakete über der Krim

Die russische Armee hat nach russischen Angaben eine ukrainische Rakete über der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. „Die Luftabwehr hat eine ballistische Rakete über der Republik Krim abgeschossen“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Rakete sei mit dem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden, es gebe keine Schäden oder Opfer, fügte er hinzu.

Sein Berater Oleg Kriutschkow erklärte später, dass laut aktualisierten Informationen zwei Hrim-2-Raketen abgeschossen worden seien. AFP konnte die Angaben zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

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