Ukraine-News: ++ Nord-Stream-Turbine weiter in Deutschland – Scholz-Besuch angekündigt ++

Die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 befindet sich nach wie vor in Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz werde sie am Mittwochvormittag bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr besichtigen, teilte der Energietechnikkonzern am Dienstag mit. Dort stehe die in Kanada gewartete Turbine für den Weitertransport nach Russland bereit. Scholz werde gemeinsam mit Siemens-Energy-Chef Christian Bruch ein kurzes Pressestatement abgeben.

Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit einer wegen der Sanktionen fehlenden Turbine von Siemens Energy. Vergangene Woche hatte das Unternehmen unter Verweis auf weitere Reparaturarbeiten die Gaslieferungen noch einmal gedrosselt, so dass inzwischen nur noch 20 Prozent der maximal möglichen Menge durch die Röhren fließen. In Europa gilt die Begründung als Vorwand.

Die Turbine ist nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen. Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy hatte die Vorwürfe von Gazprom zurückgewiesen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

21:46 Uhr – Selenskyj – Kämpfe im Donbass sind „die Hölle“

Die ukrainische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten den russischen Streitkräften zahlenmäßig und in der Ausrüstung unterlegen. Trotz Lieferungen von Raketenartillerie durch die USA wäre Russland bei schweren Waffen und Personal im Vorteil. „Das ist im Kampf sehr deutlich zu spüren, vor allem im Donbass“, sagt Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Ansprache. „Es ist einfach die Hölle dort. Worte können es nicht beschreiben.“

20:41 Uhr – US-Sanktionen gegen mutmaßliche Lebensgefährtin von Putin

Die USA haben neue Sanktionen gegen russische Personen verhängt, darunter die mutmaßliche langjährige Lebensgefährtin von Wladimir Putin. Das US-Finanzministerium gab am Dienstag bekannt, dass von den Strafmaßnahmen die Olympia-Turnerin Alina Kabajewa betroffen sei, einst Mitglied der russischen Staatsduma. Ihre Einreiseerlaubnis sei ausgesetzt worden. Zudem gebe es Sanktionen gegen ihren Besitz. Nach Angaben des Ministeriums ist Kabajewa die Leiterin eines russischen Medienunternehmens, das den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt.

19:06 Uhr – US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen Oligarchen

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt die US-Regierung neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen. Die Strafmaßnahmen verursachten „hohe Kosten für diejenigen, die den Krieg von Präsident Wladimir Putin unterstützen“, teilte das US-Finanzministerium am Dienstag mit. Finanzministerin Janet Yellen betonte: „Während unschuldige Menschen unter dem illegalen Angriffskrieg Russlands leiden, haben sich Putins Verbündete bereichert und einen opulenten Lebensstil finanziert.“ Betroffen von den Sanktionen seien unter anderem der Putin-Vertraute Andrej Gurjew und dessen Sohn.

18:56 Uhr – Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide erreicht türkische Küste

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die türkische Küste erreicht. Das Schiff sei in türkische Gewässer nahe der Einfahrt zum Bosporus eingefahren, berichtete am Dienstagabend ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ soll am Mittwoch unter anderem von Vertretern der UNO, Russlands und der Ukraine inspiziert werden. Das Schiff war am Montagmorgen mit 26.000 Tonnen Mais an Bord vom ukrainischen Hafen Odessa gestartet.

17:21 Uhr – Ukraine wirft Deutschland Blockade von Finanzhilfen vor

Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren. „Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage“, sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen „aktive Gespräche“.

17:15 Uhr – Baerbock über transatlantisches Verhältnis

Der russische Angriff auf die Ukraine hat Europa und die USA laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wieder enger zusammengeführt. Das transatlantische Verhältnis sei jetzt womöglich so eng wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr, sagte die Grünen-Politikerin in New York vor Studierende. Dies müsse genutzt werden, um die Allianz weiter zu stärken. Die Werte des Westens wie Freiheit und Demokratie müssten verteidigt werden. „Diese Werte sind angegriffen worden.“

16:18 Uhr – Auch Republik Moldau will beim Gas sparen

Die frühere Sowjetrepublik Moldau bereitet sich auf die Drosselung der Gaslieferungen durch den russischen Energieriesen Gazprom vor und will ihren Verbrauch senken. „Wir müssen lernen zu sparen. Wir glauben, dass Moldau 15 Prozent seines Gasverbrauchs einsparen kann – genau wie die Länder der Europäischen Union“, sagte Vizepremier Andrei Spinu moldauischen Medien zufolge. Seinen Angaben nach bereitet sich die Regierung auf verschiedene Szenarien vor – bis hin zur vollständigen Einstellung der Gaslieferungen aus Russland.

16:05 Uhr – Militär spricht von drei Toten bei russischem Angriff auf Evakuierungsbus in Cherson

Bei einem russischen Angriff auf einem Evakuierungsbus sind nach Angaben einer ukrainischen Militärsprecherin drei Menschen getötet und fünf Menschen verletzt worden. Russische Streitkräfte hätten den Bus am Montag in der südlichen Region Cherson mit Mörsergranaten beschossen, sagt Natalia Humeniuk. Das Fahrzeug sei auf dem Weg von dem russisch besetzten Dorf Starosilja zu der von der Ukraine kontrollierten Stadt Krywyj Rih gewesen.

15:44 Uhr – Russischer Ex-Präsident Medwedew macht Hacker für aggressiven Post verantwortlich

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat einen Post auf seinem offiziellen Profil, in dem die Souveränität ehemaliger Sowjetrepubliken infrage gestellt wird, mit einem Hackerangriff erklärt. Die Administratoren des in Russland populären Online-Netzwerks VKontakte würden sich „um diejenigen kümmern, die die Seite gehackt, die gelöschte Nachricht geschrieben und veröffentlicht haben“, erklärte ein Sprecher Medwedews gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

15:25 Uhr – Führende Industrieländer wollen russische Energiegewinne eingrenzen

Die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) will Russland daran hindern, von den hohen Energiepreisen infolge des Krieges gegen die Ukraine zu profitieren. Dazu würden derzeit alle Möglichkeiten geprüft, wie die G7-Außenminister erklärten. Dazu gehöre auch, den Transport von russischem Öl zu blockieren, wenn es nicht zu einer bestimmten preislichen Obergrenze gekauft werde.

15:05 Uhr – Spanien wird Leopard-Panzer wegen „desolatem Zustand“ nicht an Ukraine geben

Spanien hält seine aussortierten Panzer Leopard 2A4 nicht für einsatzfähig. Deshalb könnten sie nicht an die Ukraine abgegeben werden, sagt Verteidigungsministerin Margarita Robles. „Wir schauen uns alle Möglichkeiten an, aber ich kann bereits sagen, dass die Leopard in Saragossa, die schon seit Jahren nicht genutzt wurden, nicht weitergegeben werden können, da sie in einem desolaten Zustand sind.“

Sie seien sogar eine Gefahr für diejenigen, die sie bedienen würden. Im Juni hatte Robles in einem Zeitungsinterview gesagt, es werde geprüft, die 40 in Deutschland hergestellten Leopard an die Ukraine abzugeben.

14:50 Uhr – Wissler weist Wagenknecht-Äußerung zu „Krieg gegen Russland“ zurück

Linken-Chefin Janine Wissler hat einen Twitter-Beitrag von Sahra Wagenknecht zurückgewiesen, in dem diese von einem „Krieg gegen Russland“ spricht. „Als Linke kritisieren wir die Energiepolitik der Bundesregierung deutlich“, schrieb Wissler auf Twitter. „Klar ist aber: Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit tausenden Toten und Millionen Geflüchteten.“ Das anders darzustellen sei „eine Verdrehung der Fakten“ und nicht die Position der Linken.

14:14 Uhr – Melnyk will sich bei Scholz entschuldigen

Kurz vor seinem Abschied aus Deutschland hat der bisherige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk Bundeskanzler Scholz (SPD) eine Entschuldigung für Schmäh-Äußerungen angeboten. Er habe im Kanzleramt um ein Gespräch mit Scholz wegen seines baldigen Abschieds aus Deutschland gebeten, sagte Melnyk bei „Bild TV“. „Wenn der Kanzler mich empfangen würde vor dem Abschied, dann würde ich mich bei ihm entschuldigen.“

Entschuldigen würde er sich dafür, dass er den Kanzler als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet hatte, sagte Melnyk. Der Diplomat hatte diese Äußerung getätigt, als Scholz nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Ukraine zunächst eine eigene Reise nach Kiew abgelehnt hatte.

14:14 Uhr – Moskau stellt sich in Debatte um Pelosis Taiwan-Besuch hinter Peking

Russland hat sich in der Diskussion um einen Taiwan-Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses hinter die chinesische Sichtweise gestellt, das würde eine gefährliche Lage heraufbeschwören. Ein Aufenthalt Nancy Pelosis auf der von Peking als Teil Chinas betrachteten Insel wäre „extrem provokativ“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Damit würden „die Situation in der Region verschärft und Spannungen geschürt.“

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13:52 Uhr – Moskau warnt erneut vor Scheitern des Getreide-Abkommens

Ungeachtet des ersten aus einem ukrainische Hafen ausgelaufenen Frachtschiffs warnt Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens. Die Vereinbarung zur Getreideausfuhr habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge. „Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen“, sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland.

13:06 Uhr – Putin spricht mit Erdogan am Freitag auch über Getreide-Exporte

Der russische Präsident Wladimir Putin wird bei seinem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag auch das Abkommen mit der Ukraine über Getreide-Exporte thematisieren. Es werde darum gehen, wie effektiv die Vereinbarung sei, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse. Das Abkommen muss nach 120 Tagen erneuert werden. Es wurde zwischen den beiden Kriegsparteien unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossen.

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Getreide-Abkommen mit Russland

12:55 Uhr – Luftwaffe übernimmt Überwachung des Nato-Luftraums über Baltikum

Die Bundeswehr überwacht in den kommenden neun Monaten den Luftraum über den baltischen Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen. Ein Luftwaffen-Geschwader übernahm von Frankreich das Kommando auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari. Dazu wurden Ende Juli auch fünf „Eurofighter“ in das russische Nachbarland verlegt. Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur sagte, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe den Nato-Einsatz „noch wichtiger gemacht“. Dies zeige, dass Estland auf die Unterstützung aller Verbündeten zählen könne.

12:43 Uhr – Russlands höchstes Gericht stuft Asow-Regiment als Terrorgruppe ein

Der Oberste Gerichtshof in Russland stuft das ukrainische Asow-Regiment als Terrorgruppe ein. Die Freiwilligen-Einheit hat ultranationalistische und rechtsextreme Wurzeln, sie hat sich aber vor geraumer Zeit von seinem rechtsradikalen Gründer getrennt. Die russische Führung verweist immer wieder auf das Asow-Regiment, um ihre Behauptung zu untermauern, sie bekämpfe Neonazis in der Ukraine. Dort ist das Asow-Regiment eine der bekanntesten militärischen Formationen, die gegen russische Truppen im Osten der Ukraine kämpfen. Angehörige des Regiments haben lange im Asow-Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ausgeharrt. Nach Wochen der Belagerung ergaben sich die Kämpfer der russischen Übermacht und wurden gefangengenommen.

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Putins „Entnazifizierung“

12:07 Uhr – Heeresinspekteur fordert „Balance“ bei Waffenlieferungen

Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, hat in der Frage deutscher Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine Zurückhaltung angemahnt. „Bei der militärischen Unterstützung halte ich es für entscheidend, dass wir eine gewisse Balance halten. Ich habe darauf zu achten, dass das Heer in der Lage ist, unsere Kernaufträge erfüllen zu können – die Verteidigung des Landes und der Bündnispartner. Und das ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen schon schwer genug“, sagte Mais „Zeit Online“. Wo man noch Luft habe, könne man an die Ukraine abgeben. „Eine Grenze ist aber in meinen Augen erreicht, wenn Bereiche betroffen sind, wo wir selbst keinen Überschuss an Material haben.“

Am Montag waren drei Mehrfachraketenwerfer des Typs Mars II aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen. Vorher hatte die Bundesregierung die Flugabwehrpanzer Gepard und Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 an Kiew übergeben.

An ein schnelles Ende des Krieges glaubt Mais nicht. „Militärisch fürchte ich, wird der Krieg noch lange dauern – gegebenenfalls zwischenzeitlich einfrieren“, sagte er. „Ich frage mich ganz persönlich oft, wie soll ein Frieden mit dem System Putin überhaupt aussehen“, sagte der Inspekteur des Heeres. Für ihn könne es nur die Perspektive einer „vollständig wiederhergestellten territorialen Integrität des UN-Mitglieds Ukraine“ geben. Der Kreml hatte Mitte Juli deutlich gemacht, weitere Gebiete auch außerhalb des Donbass besetzen zu wollen.

12:02 Uhr – Russische Wirtschaft „auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt“

Die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland haben einer Studie zufolge der Wirtschaft im Land massiv geschadet. Die Sanktionen hätten „nicht nur funktioniert“, sondern „die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt“, heißt es in dem Report der Yale School of Management. Zudem seien Russlands Einnahmen durch Öl- und Gasexporte zuletzt deutlich gesunken.

Die Studie stellt zudem die Annahme infrage, dass die monatlichen Einnahmen durch Öl- und Gasexporte in zweistelliger Milliardenhöhe die russische Wirtschaft über Wasser hielten. Die Energieeinnahmen seien in den vergangenen drei Monaten sogar gesunken.

Die US-Forscher sehen Russland für den Fall, dass europäische Staaten sich von russischem Erdgas unabhängig machen, vor einem „unlösbaren“ Problem, da bisher 83 Prozent der russischen Energieexporte nach Europa gingen. „Russland hängt viel stärker von Europa ab als Europa von Russland“, heißt es in dem Bericht.

Durch die Sanktionen und den Exodus internationaler Firmen sei ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Aktivität im Land zum Erliegen gekommen. Die Inlandsproduktion in Russland sei „vollständig zum Stillstand gekommen“, es gebe „keine Kapazitäten, um die nötigen Unternehmen, Produkte und Talente zu ersetzen“, heißt es in der 118-seitigen Studie. Rund 1000 ausländische Unternehmen hätten das Land verlassen, was den Verlust von bis zu fünf Millionen Arbeitsplätzen bedeute.

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Die Umsätze im Einzelhandel und die Konsumausgaben seien zuletzt um 15 bis 20 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken. Die Importe seien eingebrochen. Als besonders drastisches Beispiel nennt die Studie die Autoindustrie: Die Verkaufszahlen seien von monatlich 100.000 auf 27.000 gesunken, wegen fehlender Teile aus dem Ausland würden Pkw ohne Airbags, automatische Getriebe und Sicherheitssysteme wie ABS hergestellt.

12:02 Uhr – Über 150.000 ukrainische Kinder an deutschen Schulen

Gut fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen auf mehr als 150.000 gestiegen. Die Bundesländer meldeten für die am Sonntag zu Ende gegangene 30. Kalenderwoche 150.071 Schülerinnen und Schüler an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte. Im Vergleich zum auf 149.899 korrigierten Stand der Vorwoche stieg die Zahl um 172 an. Die von der KMK veröffentlichten Zahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen.

11:59 Uhr – Russland will sechs HIMARS-Raketenwerfer zerstört haben

Russland hat laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu in der Ukraine inzwischen insgesamt sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer zerstört. Zudem seien fünf Anti-Schiff-Raketensysteme vom Typ Harpoon und 33 M777-Haubitzen zerstört worden, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Schoigu. Ukrainische Vertreter hatten zuletzt erklärt, bis zu einem Dutzend HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Einsatz zu haben. Diese Waffensysteme haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.

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11:20 Uhr – Getreide-Frachter erst mit Verspätung in Istanbul erwartet

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges wird nach türkischen Angaben erst in der Nacht zu Mittwoch in Istanbul anlegen. Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ werde erst am Mittwochmorgen inspiziert werden, erklärte der türkische Admiral Özcan Altunbulak, Chef des Koordinationszentrums für Getreideexporte aus der Ukraine. Vertreter Russlands, der Ukraine, der Türkei und der UNO würden die Fracht in Augenschein nehmen.

Das Schiff war den Angaben zufolge am Montag kurz nach 08.00 Uhr mit 26.000 Tonnen Mais an Bord vom ukrainischen Hafen Odessa gestartet. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Das Schiff sollte ursprünglich Dienstagnachmittag in Istanbul ankommen. Die Verzögerung erklärte der türkische Admiral mit dem Seegang.

10:40 Uhr – Ukraine meldet schwere Kämpfe im Osten

Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstöße gegeben, teilte der ukrainische Generalstab mit. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten. Den Kiewer Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem etwa vier Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen, hieß es.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

10:15 Uhr – London: Russische Schwarzmeerflotte geschwächt

Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei „der jüngste Rückschlag“ für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs „Moskwa“ im April.

Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum „Tag der Marine“ auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: „Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann.“ Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementierte und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall „erfunden“.

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07:54 Uhr – „Times“: Putin wird an Kriegszielen festhalten

Zum Auslaufen des ersten Getreide-Schiffs aus dem Hafen von Odessa meint die Londoner „Times“ : „Putin erlaubt, dass ein Rinnsal von Weizen und Mais die ukrainischen Häfen verlässt und setzt dabei zynisch darauf, dass er als Retter des globalen Südens angesehen wird. Zugleich rechnet er damit, dass die Sanktionen gegen russische Düngemittelausfuhren gelockert werden und dass die Ukraine gezwungen sein wird, ihr Netz von Seeminen an ihrer Küste offenzulegen, die Russland von Angriffen mit Amphibienfahrzeugen abschrecken sollen. (…)

Die Türkei profitiert davon, dass sie sich als diplomatischer Vermittler und einflussreicher Staat am Schwarzen Meer präsentiert. Die Ukraine kann den Zusammenbruch ihres Agrarsektors verhindern, Einnahmen erzielen und westliche Unterstützung gewinnen, falls Russland versuchen sollte, die Kontrolle über die Häfen zu übernehmen. Großbritannien hat diese von den jeweiligen Interessen geleitete Diplomatie unterstützt. Aber es wäre leichtsinnig, darauf zu setzen, dass Putin nun seine Kriegsziele überdenkt.“

05:38 Uhr – Seleskyi lobt Getreide-Deal – und warnt vor Störung durch Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich nach der Wiederaufnahme der Getreideexporte vorsichtig optimistisch, die globale Versorgungskrise lösen und die eigene Wirtschaft ankurbeln zu können. „Der Hafen hat begonnen zu arbeiten und dies ist ein positives Signal dafür, dass es eine Chance gibt, die Entwicklung der Nahrungsmittelkrise in der Welt zu stoppen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Seinen Angaben nach warten 16 weitere Schiffe in den Häfen darauf, abgefertigt zu werden.

Selenskyj machte deutlich, dass die Umsetzung des Getreideabkommens, das ein Ende der russischen Seeblockade vorsieht, auch für die Ukraine von enormer Bedeutung ist. Es gehe nicht nur um Milliarden an Deviseneinnahmen. „Ungefähr eine halbe Million Ukrainer sind am Anbau der landwirtschaftlichen Exporterzeugnisse beteiligt, und wenn wir verwandte Industrien hinzufügen, dann sind das noch eine Million Arbeitsplätze zusätzlich“, sagte er.

Doch sollten internationale Verbündete aufmerksam verfolgen, ob sich Moskau weiter an den Deal halte, mahnte er. „Wir können nicht den Illusionen verfallen, dass Russland es einfach unterlassen wird, zu versuchen, ukrainische Exporte zu stören.“ Ein Sprecher des russischen Militärs versicherte am Montagabend, dass Russland seine Verpflichtungen zur Umsetzung des Abkommens einhalten werde. Moskau habe alle Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit des Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer zu garantieren. Für die ukrainischen Häfen seien entsprechende Korridore geschaffen worden.

04:23 Uhr – Özdemir: Weitere Getreide-Exportrouten nötig

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat die Schaffung weiterer Exportrouten für Getreide aus der Ukraine angemahnt. Er wolle die EU-Kommission dafür gewinnen, den Ausbau alternativer Exportrouten zu forcieren, sagte Özdemir der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Jedes Transportschiff, das sicher ukrainische Häfen verlasse, sei ein Hoffnungsschimmer – für die Ukraine und für die hungernden Menschen in dieser Welt. Bei aller Hoffnung sei jedoch zu bedenken, dass man sich auf das Wort des Aggressors Putin stütze. „Und was Putins Wort wert ist, erleben wir gerade schmerzlich“, sagte Özdemir.

Selbst wenn die Ukraine wieder einen gesicherten Zugang zum Schwarzen Meer haben sollte, dürfe sie nicht in der Abhängigkeit von Russland bleiben, erklärte Özdemir. Deshalb müsse der Ausbau alternativer Exportrouten vorangetrieben werden. Es gehe dabei „um permanente Alternativen, nicht um temporäre“.

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Getreide-Abkommen mit Russland

03:30 Uhr – USA billigen weitere Militärhilfe für Ukraine in Millionenhöhe

Die US-Regierung will der Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von 550 Millionen Dollar (rund 535 Millionen Euro) bereitstellen. Das neue Paket habe Präsident Joe Biden gebilligt, verlautete am Montagabend aus Washington. Es soll mehr Munition für Haubitzen sowie für die bereits von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer Himars umfassen, die einen großen Beitrag zu jüngsten Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen die russischen Angriffstruppen leisten. Damit steigt der Umfang der US-Militärhilfe an die Ukraine seit Amtsantritt der Biden-Regierung auf fast 8,7 Milliarden Dollar.

0:07 Uhr – Ukraine wirft Russland „nuklearen Terrorismus“ vor

Kiew hat Moskau für indirekte Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. „Die Welt wird Zeuge, wie nuklearer Terrorismus, gesponsert von einem Atomwaffenstaat, Wirklichkeit wird“, sagte der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext.

Es bedürfe robuster gemeinsamer Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Über ukrainischen Kernkraftwerken müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden. Der Aggressor Russland dürfe nicht ungestraft mit dem Einmarsch in die Ukraine davonkommen, nur weil er Atomwaffen besitzt. Das mehr als 50 Jahre alte Abkommen über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV), dem 191 Staaten beigetreten sind, bildet die Grundlage für atomare Abrüstung weltweit.

0:01 Uhr – Deutsche Mars-II-Raketenwerfer in der Ukraine angekommen

Die von Deutschland gelieferten Mehrfachraketenwerfer Mars II sind nach Angaben aus Kiew in der Ukraine angekommen. Das teilte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow auf Twitter mit. Er bedanke sich „bei Deutschland und persönlich bei meiner Kollegin, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, für die Systeme“, schrieb der 56-jährige Politiker.

Lambrecht hatte bereits in der vergangenen Woche die Lieferung der drei Raketenwerfer angekündigt. Daneben hat Deutschland an schweren Waffen bereits Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard und Artilleriesysteme des Typs Panzerhaubitze 2000 an die Ukraine übergeben.

Mars steht als Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem und kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen – etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind dabei auf Kettenfahrzeuge montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometer pro Stunde entwickeln können. Die Reichweite der Geschosse liegt teilweise bei mehr als 100 Kilometern.

Mars II ist neben den von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfern vom Typ Himars und den aus Großbritannien kommenden M270 MLRS das dritte Artilleriesystem mit hoher Reichweite, das der Westen an die Ukraine liefert. Das Land wehrt sich seit mehr als fünf Monaten gegen eine russische Invasion.

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