Ukraine-News ++ Moskau meldet tödliche Treffer auf ukrainische Stützpunkte ++

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums ukrainische Kasernen in Kramatorsk mit Raketen getroffen und dabei Hunderte Soldaten getötet. Für die am Sonntag von Sprecher Igor Konaschenkow gemachten Angaben war zunächst keine unabhängige Bestätigung zu erhalten. Ein ukrainischer Militärsprecher wies die Moskauer Darstellung zurück und sagte, es sei kein einziger ukrainischer Soldat bei dem Angriff auf Kramatorsk getötet worden.

Konaschenkow sprach von einem Vergeltungsschlag für einen ukrainischen Raketenangriff auf eine Militärunterkunft in Makijiwka in der Ostukraine an Neujahr, bei dem nach Moskauer Angaben mindestens 89 russische Soldaten getötet wurden. Dem Moskauer Verteidigungsministerium zufolge wurden zwei provisorische Unterkünfte in Kramatorsk getroffen, in denen 1300 Soldaten untergebracht gewesen seien. 600 seien getötet worden.

Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes, Serhij Tscherwatyj, sagte hingegen, russische Angriffe auf Kramatorsk hätten zivile Infrastruktur beschädigt und betonte: „Die Streitkräfte der Ukraine waren nicht betroffen.“

Lesen Sie auch

Der Bürgermeister von Kramatorsk, Oleksandr Hontscharenko, sagte, zwei Schulgebäude und acht Wohnhäuser dsiene beschädigt worden. Die ukrainische Regionalverwaltung von Donezk teilte mit, sieben russische Raketen hätten Kramatorsk und zwei weitere Konstantyniwka getroffen, Tote und Verletzte habe es nicht gegeben. Eine Bildungseinrichtung, eine Industrieanlage und Garagen seien in Kramatorsk beschädigt worden sowie ein Industriegebiet in Konstantyniwka. Auch für die ukrainischen Angaben gab es keine unabhängige Bestätigung.

Die ukrainischen Gouverneure der Regionen Donezk und Charkiw meldeten am Sonntag Kämpfe in ihren Gebieten, bei denen mindestens zwei Menschen getötet worden seien.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:46 Uhr – Bei Angriff in Makijiwka getötete russische Soldaten in ihrer Heimat beigesetzt

Mehrere bei einem ukrainischen Angriff in der Silvesternacht getötete russische Soldaten sind am Sonntag in ihrer Heimat beigesetzt worden. Mindestens neun Männer wurden in der Region Samara beerdigt, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Die Ukraine hatte in der Silvesternacht einen provisorischen Stützpunkt der russischen Armee in Makijiwka angegriffen und dabei von den USA gelieferte Raketenwerfer vom Typ Himars eingesetzt. In einem ungewöhnlichen Schritt räumte Moskau anschließend den Tod von 89 Soldaten ein. Beobachter gehen von einer noch höheren Opferzahl aus.

18:38 Uhr – Habeck schließt Leopard-Lieferung nicht aus

Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigt weitere Militärhilfe für die Ukraine an und schließt Kampfpanzer-Lieferungen nicht aus. „Weitere Entscheidungen werden getroffen. Nein, ausgeschlossen ist das natürlich nicht“, sagte er am Sonntagabend in der ARD auf die Frage nach Leopard-Panzer für die Ukraine.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

Quelle: REUTERS

Er verwies darauf, dass es bereits eine große Dynamik bei den Beschlüssen zur Lieferung von Panzerfäusten bis hin zum Schützenpanzer Marder gegeben habe. „Ich denke, dass diese Dynamik weitergehen wird, solange der Krieg sich dynamisch entwickelt.“ Man stimme sich mit den Partnerstaaten ab und passe sich an die Lage auf dem Schlachtfeld an: „So werden wir es auch weiter halten“, sagte der Grünen-Politiker. Die Entscheidung für den Marder sei lange überfällig gewesen, betonte er.

17:57 Uhr – Schweden: Forderungen der Türkei stehen Nato-Beitritt weiter im Weg

Dem Nato-Beitritt Schwedens stehen nach Darstellung von Regierungschef Ulf Kristersson weiterhin die Forderungen der Türkei an sein Land entgegen. „Die Türkei hat bestätigt, dass wir getan haben, was wir ihnen versprochen haben“, sagte Kristersson am Sonntag bei einer Sicherheits- und Verteidigungskonferenz im westschwedischen Sälen. „Aber sie sagen auch, dass sie Forderungen haben, die wir nicht erfüllen können und wollen. Und jetzt liegt die Entscheidung bei der Türkei.“ Er sei weiterhin davon überzeugt, dass die Türkei einem Beitritt Schwedens zustimmen werde. „Wir wissen nur nicht wann.“

Als Mitglied des Verteidigungsbündnisses sei Schweden unter anderem bereit, sich an der gemeinsamen Raketenabwehr der Nato sowie an Luftpatrouillen über dem Baltikum, dem Schwarzen Meer und Island zu beteiligen, sagte Kristersson in seiner Rede.

Schweden und Finnland hatten im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Mai 2022 Anträge auf eine Nato-Mitgliedschaft gestellt. Finnlands Außenminister Pekka Haavisto sagte bei der Sicherheitskonferenz in Sälen, man werde auf Schweden warten. „Wir haben die Nato-Bewerbung gemeinsam eingereicht, wir werden das Verfahren auch gemeinsam zum Abschluss bringen“, erklärte Haavisto. „Schweden ist unser bester Freund und Partner. Es wäre auch nicht in Finnlands Interesse, sich ohne Schweden anzuschließen.“ Schweden und Finnland bildeten gemeinsam eine militärstrategische Einheit.

17:02 Uhr – Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Stadt in der Ostukraine ein

Bei den Kämpfen im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine sind die Verteidiger im Raum Soledar nach Angaben aus Kiew in eine schwierige Lage geraten. „Derzeit ist es schwer in Soledar“, schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal. Soledar ist wie das seit Monaten umkämpfte Bachmut Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme der Agglomeration wäre fast gleichbedeutend mit der Eroberung des Donbass – eines der öffentlich genannten Ziele Russlands zu Beginn seines Angriffskriegs.

Lesen Sie auch

Kombo Panzer Leopard 2 - Jacques Schuster linkes Foto: 290235140 Soldaten stehen vor einem Leopard-2-Panzer der Bundeswehr, der von der NATO Enhanced Forward Presence Battle Group (eFP-Bataillon) eingesetzt wird, während des Besuchs von Bundeskanzler Scholz im Camp Adrian Rohn. Scholz hat Litauen zusätzliche militärische Unterstützung für die Verteidigung gegen einen möglichen russischen Angriff zugesagt. +++ dpa-Bildfunk +++

Meinung Panzer-Lieferungen

Vor Soledar hätten die Russen große Kräfte konzentriert. An den Angriffen seien nicht nur reguläre Einheiten der russischen Armee, sondern auch Söldnertruppen beteiligt, schrieb Maljar. Tatsächlich greifen in dem Raum um Bachmut und Soledar – beide Städte sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt – die als gut ausgerüstet geltenden Söldner der „Wagner“-Truppe an.

Russische Militärblogs hatten zuletzt von einem Durchbruch der Verteidigungslinien in Soledar berichtet, dies wurde offiziell von Moskau noch nicht bestätigt. Nach Angaben aus Kiew halten ukrainische Truppen die Stadt weiter unter Kontrolle.

16:35 Uhr – Rufe nach Leopard-Panzern für die Ukraine werden nach Marder-Zusage lauter

Nach der deutschen Zusage von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine werden die Forderungen auch nach Leopard-Kampfpanzern immer lauter. Deutschland müsse seine Blockadehaltung aufgeben, forderte der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber am Wochenende. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt sagte, bei der Zusage für Marder-Schützenpanzer „stehen zu bleiben, wäre falsch“. Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sprach sich für die Lieferung deutscher Leopard-Panzer aus.

„Moderne Kampfpanzer sind für die russischen Invasionstruppen eines der überzeugendsten Argumente, die Heimreise anzutreten“, sagte Faber der „Rheinischen Post“. 180 Panzer des Typs Leopard 1 warten Faber zufolge bei der deutschen Industrie auf Exportgenehmigungen in die Ukraine. „Es ist Zeit, vom Zauderer zum Gestalter zu werden“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verteidigung der FDP-Bundestagsfraktion. „Den Ukrainern läuft die Zeit davon.“

Lesen Sie auch

Gegen russischen Aggressor

Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag: „Die europäischen Partner warten darauf, dass Deutschland auch bereit ist, einige Kampfpanzer Leopard zu verlegen.“ Sowohl der Schützenpanzer Marder als auch der Leopard seien „strategisch wichtig, um zum Beispiel bei den Kämpfen um Bachmut russische Stellungen zurückzudrängen“. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Panzern hätte schon im Herbst beginnen müssen, bemängelte sie.

Die Bundesregierung hatte am Donnerstag nach langem Zögern bekannt gegeben, nun doch Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Flugabwehrsystem an Kiew zu liefern. Laut Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) geht es um „bis zu 40 Marder-Schützenpanzer“. Sie sollen aus Beständen der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie kommen.

15:24 Uhr – Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus

Russland und die Ukraine haben den ersten Gefangenenaustausch nach dem Jahreswechsel vollzogen. „Am 8. Januar wurden im Resultat des Verhandlungsprozesses 50 russische Soldaten, denen in Gefangenschaft tödliche Gefahr drohte, vom Territorium zurückgeholt, das unter Kontrolle des Kiewer Regimes steht“, teilte das russische Verteidigungsministerium in seinem Telegram-Kanal mit. Kurz darauf bestätigte die ukrainische Seite den Austausch.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden die eigenen Kriegsgefangenen bereits mit einem Militärflugzeug nach Moskau zur Behandlung und Rehabilitation ausgeflogen. Nähere Angaben zu den russischen Soldaten gibt es nicht.

Lesen Sie auch

Ukrainischen Angaben zufolge soll dieser Keller im Dorf Kosatscha Lopan, nördlich von Charkiw, als Folterkammer gedient haben

Kiew hingegen berichtete, dass auf eigener Seite 33 Offiziere und 17 Mannschaftsdienstgrade befreit wurden. „Wir holen Leute zurück, die beim AKW Tschernobyl in Gefangenschaft geraten sind, unsere Verteidiger aus Mariupol, unsere Jungs aus der Region Donezk im Raum Bachmut, sowie aus dem Kiewer Gebiet, Tschernihow, Cherson und anderen Regionen, wo es Kämpfe gab“, kommentierte der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak den Austausch.

Gefangenenaustausche gibt es zwischen Moskau und Kiew inzwischen regelmäßig. Es ist der einzige Bereich, in dem zwischen beiden Kriegsparteien noch ein Dialog stattfindet, während die Verhandlungen auf anderen Ebenen zum Stillstand gekommen sind.

14:55 Uhr – Russland: Haben mehr als 600 ukrainische Soldaten getötet

Russland hat nach eigenen Angaben mit einem Raketenangriff mehr als 600 ukrainische Soldaten getötet. Es habe sich um einen Angriff auf zwei Gebäude in Kramatorsk in der Ostukraine gehandelt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In einem der Gebäude seien mehr als 700 ukrainische Soldaten untergebracht gewesen, in dem anderen mehr als 600. Von ukrainischer Seite liegt zu diesen Angaben zunächst keine Stellungnahme vor. Allerdings hat der Bürgermeister von Kramatorsk zuvor erklärt, bei einem Angriff auf mehrere Gebäude der Stadt sei niemand ums Leben gekommen.

13:53 Uhr – Russland stärkt Verteidigung laut London aus Furcht vor Offensiven

Britische Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten. In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. „Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schließen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit großer ukrainischer Offensiven beschäftigt sind – entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja.“

Lesen Sie auch

Michail Schischkin, geboren 1961, lebt in der Schweiz

Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte nach Einschätzung der Experten die Funktionsfähigkeit der russischen „Landbrücke“, die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Straßenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr. Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel der „Befreiung“ des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben.

„Die Entscheidung, welche dieser Bedrohungen vorrangig bekämpft werden soll, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für die russischen Einsatzplaner“, schreiben die Geheimdienstexperten bei Twitter.

13:25 Uhr – Ukraine wirft Russland Beschuss mit Brandmunition vor

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen. Betroffen war unter anderem ein Stadtviertel von Cherson. „Für die Attacke haben sie Brandmunition verwendet“, teilte der Militärgouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, in seinem Telegram-Kanal mit. Die Genfer Konvention verbietet den Einsatz von Brandmunition gegen zivile Objekte.

Laut Januschewitsch endete die Attacke ohne Tote und Verletzte. Aus anderen Regionen hingegen wurden Opfer gemeldet. In Charkiw ist demnach eine Person bei nächtlichen Angriffen gestorben. Im Gebiet Donezk wurden die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka von Raketen getroffen. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kyrylo Tymoschenko, sind bei den Angriffen in der Region Donezk acht Menschen verletzt worden, eine Person kam ums Leben.

Angriffe wurden zudem auf Saporischschja und mehrere Ortschaften im Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Am Sonntag meldete außerdem der ukrainische Energieversorger DTEK, dass in der orthodoxen Weihnachtsnacht vom 6. auf den 7. Januar ein Wärmekraftwerk beschossen worden sei. Der Schaden sei aber schnell behoben worden.

12:54 Uhr – Belarus verstärkt Militärübungen mit Russland

Russland und Belarus verstärken belarussischen Angaben zufolge ihre gemeinsamen Militärübungen. Die Militärgruppe beider Staaten sei nahezu ununterbrochen im Übungseinsatz und konzentriere sich dabei auf die Kriegsführung in Städten, berichtete das belarussische Militärfernsehen am Sonntag. Dabei würden auch Erfahrungen der russischen Streitkräfte aus den Kämpfen in der Ukraine genutzt.

Lukaschenko besucht Truppen in Belarus

Offizielle Bilder zeigten zum Jahresbeginn eine Inspektion von Präsident Alexander Lukaschenko auf dem Truppenübungsplatz Obus-Lesnowski

Quelle: dpa/Andrei Stasevich

In der Ukraine und westlichen Staaten waren zuletzt Sorgen laut geworden, Russland könne das Territorium seines Verbündeten Belarus für einen weiteren Angriff auf die Ukraine nutzen. Nach ukrainischen Angaben setzte Moskau seine Angriffe trotz angekündigter Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest fort und tötete dabei zwei Menschen. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, Russland habe im Laufe des vergangenen Tages „neun Raketen- und drei Luftangriffe geflogen und 40 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern abgefeuert“. Dabei sei vor allem die zivile Infrastruktur getroffen worden.

Die einseitige Feuerpause endete am Samstagabend um 22 Uhr MEZ. Kiew warf Russland vor, sich nicht an die Waffenruhe gehalten zu haben. Das russische Verteidigungsministerium betonte am Samstag, es habe die Kampfpause eingehalten, aber eine Reihe von ukrainischen Angriffen abgewehrt und Dutzende ukrainischer Soldaten getötet.

12:10 Uhr – SPD-Chefin pocht auf Waffenlieferungen nur in Abstimmung mit USA

SPD-Chefin Saskia Esken warnt vor Alleingängen westlicher Regierungen bei Waffenlieferungen an die Ukraine. Man werde die Ukraine weiter sowohl humanitär, finanziell und militärisch unterstützen, sagt Esken vor der SPD-Klausurtagung in Berlin. Dies werde sich auch weiterentwickeln. Es bleibe aber dabei, dass man sich mit den internationalen Partnern und Freunden sowohl bei Sanktionen und Waffenlieferungen abstimme, fügt sie hinzu – „insbesondere mit den Vereinigten Staten von Amerika“. Frankreich erwähnt Esken nicht extra.

Lesen Sie auch

Brigadegeneral a.D. Klaus Wittmann

„Am Ende geht es aber auch ganz klar darum, dass Deutschland und auch niemand sonst Alleingänge wagt“, betont die SPD-Politiker angesichts Forderungen auch aus der Ampel-Koalition, dass Deutschland der Ukraine nach den Marder-Schützenpanzern auch Leopard-2-Kampfpanzer liefern soll. Den besten Effekt erreiche man, wenn man nicht alleine losmarschiere, sondern gemeinsam handele.

11:05 Uhr – Der aktuelle Frontverlauf

DWO_AP_Ostukraine_Gebiete_0801

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

10:19 Uhr – Explosion an Gasleitung in Luhansk angeblich Sabotage

Die Explosion einer Gasleitung im von Russland annektierten Gebiet Luhansk in der Ukraine ist nach Angaben der Besatzer auf Sabotage zurückzuführen. „Zum vorläufigen Grund: Wegen der Sprengung der Erdgasfernleitung mit 300 Millimeter Durchmesser am offenen Übergang über den Fluss Suchaja ist für 13.315 Kunden in neun Ortschaften die Gasversorgung ausgefallen“, teilte der Zivilschutz der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Luhansk am Sonntag in sozialen Netzwerken mit. In Luhansk herrscht derzeit starker Frost.

Die Explosion ereignete sich bereits in der Nacht zum Sonntag. Das Feuer konnte erst am Morgen gelöscht werden. Tote und Verletzte gibt es nicht. Angriffe auf die soziale Infrastruktur der Gegenseite haben sich im Ukraine-Krieg seit dem Herbst deutlich verstärkt. Vor allem die russischen Angreifer haben die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier genommen. Mit massiven Raketenangriffen versuchen sie, Objekte der Stromversorgung kaputt zu schießen, um die Bevölkerung von der Strom-, aber auch der daran gebundenen Wasser- und Wärmeversorgung abzuschneiden.

08:04 Uhr – Besatzungsverwaltung: Zwei Wärmekraftwerke durch ukrainischen Beschuss beschädigt

In den von Russland kontrollierten Teilen der ostukrainischen Region Donezk sind nach Angaben der dortigen Besatzungsverwaltung zwei Wärmekraftwerke durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden. Nach ersten Informationen gehe dies auf Angriffe auf Suhres und Nowji Swit zurück, teilt die Verwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Von ukrainischer Seite gibt es zunächst keine Stellungnahme. Allerdings äußert sich die Führung in Kiew fast nie zu Angriffen ihres Militärs auf russische Ziele.

03:56 Uhr – Russland beendet angebliche „Waffenruhe“

Russland beendet die ausgerufene 36-stündige Weihnachts-Waffenruhe und kündigt erneut an, seine sogenannte „militärische Spezialoperation“ bis zum Sieg über die Ukraine fortzusetzen. Kurz nach Mitternacht am Sonntag Moskauer Zeit meldet der Gouverneur der Region Charkiw über den Kurznachrichtendienst Telegram Bombenangriffe, bei denen mindestens ein Mensch getötet worden sei.

Lesen Sie auch

01:28 Uhr – Bundestags-Vizepräsidenten fordern Leopard-Lieferungen

Die Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Wolfgang Kubicki (FDP), machen sich laut einem Vorabbericht der Funke Mediengruppe nach der deutschen Zusage der Ukraine Marder-Schützenpanzer zu liefern, auch für die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard stark. „Wir sollten alles tun und liefern, was möglich ist. Dazu gehören auch Leopard-Panzer“, so Göring-Eckart in dem Vorabbericht. Kubicki sagt dem Bericht zufolge, es könne vernünftig sein, nicht nur Marder-, sondern auch Leopard-Panzer zu liefern. Jede weitere Unterstützung müsse aber eng mit den NATO-Partnern abgestimmt sein, von einem Alleingang Deutschlands halte er nichts.

Deutschland will noch im ersten Quartal rund 40 Schützenpanzer vom Typ „Marder“ an die Ukraine liefern. Auch ein Patriot-Flugabwehrraketensystem aus Bundeswehrbeständen soll bis Ende März an die Ukraine gehen.

00:21 Uhr – Umfrage – Bürger sehen Panzerlieferungen mehrheitlich skeptisch

Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die Zeitung „Bild am Sonntag“ finden 49 Prozent der befragten Bürger und Bürgerinnen die von der Bundesregierung geplante Lieferung von „Marder“-Panzern an die Ukraine falsch. 40 Prozent befürworten die Entscheidung, 11 Prozent sind sich unschlüssig oder machen keine Angabe. Die Frage, ob Deutschland der Ukraine auch Kampfpanzer liefern sollte, beantworten 50 Prozent der Befragten mit Nein, 38 Prozent sind dafür. Das Institut hatte im Auftrag der Zeitung am Freitag 1001 Bürger zu ihrer Meinung befragt.

„Die Ukrainer brauchen keine Woche, um das Gerät nutzen zu können“

Die Bundesregierung erklärt die Panzerlieferungen an die Ukraine mit einer neuen Kriegslage. Militärstratege Prof. Maximilian Terhalle begrüßt die neue Entwicklung, sieht hingegen keine neue Lage und bedauert, dass Deutschland bei dieser Entscheidung wieder nur nachzieht.

Quelle: WELT | Fanny Fee Werther und Thomas Klug

23:02 Uhr – Selenskyj zu gebrochener Waffenruhe: Können Russland nicht trauen

Die anhaltenden Gefechte trotz einer von Russland ausgerufenen Weihnachts-Feuerpause zeigen nach Darstellung des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass man der Regierung in Moskau nicht trauen könne. „Sie haben irgendwas von einem angeblichen Waffenstillstand erzählt“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. „In Wirklichkeit sind aber russische Granaten wieder einmal in Bachmut und andere ukrainische Stellungen eingeschlagen.“ Russland hat nach eigener Darstellung ukrainisches Feuer erwidert. Die Vorgänge lassen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen.

Eine Rakete in Cherson, Ukraine

Eine Rakete in Cherson, Ukraine

Quelle: Getty Images/Pierre Crom

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

source site