- schließen
Marcus Giebel
Bona Hyun
Stefan Krieger
Kiew bestätigt den Beginn der Gegenoffensive „seit Tagen“. Die ukrainische Hauptstadt wird wieder zum Ziel russischer Angriffe. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Schwere Verluste für Russland: Kiew veröffentlicht neue Zahlen
- Ukrainische Hauptstadt Kiew: Massive Luftangriffe in der Nacht
- Gegenoffensive läuft: Ukraine meldet: „Die Aktion hat begonnen“
- Anti-Putin-Kämpfer aus Russland: Botschaft an Oppositin gesandt
- Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt. Die verarbeiteten Informationen zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 26. Mai, 9.25 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach soll Russland seit Beginn der Invasion mehr als 205.000 Soldaten verloren haben. Alleine in den Gefechten am 26. Mai seien rund 460 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Tatsächliche Zahlen über Truppenstärken oder Verluste werden von beiden Konfliktparteien nicht veröffentlicht. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Die Daten im Überblick:
- Soldaten: 205.720 (+460)
- Panzer: 3796 (+1)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7485 (+3)
- Artilleriesysteme: 3384 (+25)
- Unbemannte Flugkörper / Drohnen: 2910 (+3)
- Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6161 (+13)
- Quelle: Generalstab der Ukraine auf Facebook vom 26. Mai 2023
Ukraine-News: Staudamm zerstört
Update vom 26. Mai, 8.00 Uhr: Wie Pavlo Kyrylenko, Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, auf Telegram mitteilt, haben russische Angriffe den Damm des Karlivskyi-Stausees im Gebiet Donezk zerstört. Dadurch seien mehrere Dörfer von Überschwemmungen bedroht, und es könnte zu Evakuierungen kommen.
Im Telegram-Post heißt es weiter: „Die russische Besatzungsarmee hat Karliwka seit Beginn der groß angelegten Invasion ständig beschossen und dabei den Damm selbst getroffen, ohne zu berücksichtigen, dass vor allem die Zivilbevölkerung unter diesen Aktionen leidet.“ Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
News zum Ukraine-Krieg: Massive Luftangriffe auf Kiew
Update vom 26. Mai, 7.00 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Freitag ukrainischen Angaben zufolge erneut massiven russischen Luftangriffen ausgesetzt gewesen. „Wieder ein Luftangriff auf Kiew, der 13. in Folge seit Anfang Mai! Und wie immer in der Nacht“, teilte die Zivil- und Militärverwaltung der Stadt im Onlinekanal Telegram mit. Die Raketen seien von Bombern des Typs Tu-95MS abgefeuert worden. Alle Raketen seien von der Luftabwehr entdeckt und zerstört worden. Zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst keine Angaben.
Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks
Der ukrainische Generalstab berichtete von insgesamt 55 russischen Luftangriffen im Laufe des vergangenen Tages. Bei 36 von ihnen handelte es sich demnach um Kampfdrohnen.
Wie der Generalstab mitteilte, traf eine Rakete vom Typ S-300 einen Staudamm im Gebiet Karliwka in der Region Donezk im Osten der Ukraine. Infolgedessen bestehe für die umliegenden Ortschaften „große Gefahr durch Überflutung“.
Update vom 26. Mai, 5.15 Uhr: In Kiew wurde in der Nacht zum Freitag (26. Mai) erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Hauptstadt war schon in den vergangenen Wochen anderem mit Drohnen angegriffen worden. Auch in zentralen Regionen des Landes wurden die Menschen aufgerufen, sich in Schutzunterkünfte zu begeben. In den westlichen Gebieten blieb die Nacht zunächst ruhig.
News zum Ukraine-Krieg: Kämpfe in Bachmut dauern an
Update vom 25. Mai, 22.40 Uhr: In der Gemeinde Balakliia in der Oblast Charkiw kam ein 39-Jähriger ums Leben, als er auf einem Motorrad mit einem Kind im Beiwagen durch ein Dorf fuhr. Das berichtet die Hauptdirektion des Staatlichen Katastrophenschutzes der Ukraine auf Telegram. Ein unbekannter Sprengsatz sei detoniert, der Mann sofort tot gewesen. Zugleich wird auf die Gefahr durch Minen hingewiesen. Auf das Schicksal des Kindes wird nicht weiter eingegangen. Weiter heißt es, ein 45-Jähriger sei verwundet worden.
Update vom 25. Mai, 21.25 Uhr: Nach Angaben der Ukraine haben die russischen Truppen auch am 456. Tag des Kriegs Angriffe auf das Gebiet rund um Bachmut durchgeführt. Allein in Richtung von Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjanka habe es 17 Kampfhandlungen gegeben, berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Die Invasoren haben demnach Mörser- und Artilleriegranaten auf verschiedene Städte in den Gebiete Tschernihiw, Sumy und Charkiw abgefeuert. Die Ukraine habe derweil feindliche Stellungen, ein Munitionsdepot und eine Radarstation unter Beschuss genommen.
In der Oblast Saporischschja seien zudem zwei russische Kampfjets vom Typ Su-25 abgeschossen worden. Eine der Maschinen wurde demnach „komplett zerstört“, während sich der Pilot gerettet habe. Der zweite Flieger musste wegen der schweren Beschädigungen notlanden. Viele Angriffe der Russen werden als erfolglos beschrieben. Bereits in der Nacht zum Donnerstag seien Luftangriffe mit iranischen Drohnen des Typs Shahed-136/131 geflogen worden. Alle 36 seien zerstört worden. Bei einem Raketenangriff auf ein Dorf in der Oblast Charkiw sei ein Privathaus getroffen worden. Über Opfer informierte der Generalstab nicht. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Russische Anti-Putin-Kämpfer wollen „Volk von antinationalem Regime befreien“
Update vom 25. Mai, 18.15 Uhr: Das sogenannte russische Freiwilligenkorps, das mit seinem Vorrücken in Belgorod für Aufmerksamkeit sorgt, hat sich nach eigenen Angaben „bereits an alle Arten von Opposition gewandt, aber wir wurden nicht erhört. Heute tun wir es erneut, nicht zu unserem eigenen Vorteil, sondern zum Vorteil eben dieser Opposition.“ Weiter schreibt die Gruppe auf Telegram: „Wir kämpfen für die Befreiung des russischen Volkes von einem antinationalen Regime, für seine freie Zukunft.“
Die Botschaft richtet sich demnach an „Liberale, Demokraten und Postrussen“, die „in bequemen europäischen Hauptstädten über edle Erwägungen spekulieren“ würden. Derweil würden die Kämpfer des Freiwilligenkorps um ihr Leben kämpfen, Schweiß und Blut vergießen. Deshalb habe das Regime in Moskau nur Angst vor ihnen, nicht aber vor der Opposition. Weiter heißt es: „Ihr könnt die ewige Opposition im Exil sein und uns zimperlich ‚Nazis‘ nennen, ohne der Sache auf den Grund zu gehen, während unsere Operationen und Fähigkeiten wachsen, oder ihr könnt in die russische Politik eintreten, wie diejenigen, die die Befreiungsarmee unterstützt haben. Wir sind offen für den Dialog.“
News im Ukraine-Krieg: Neue Angriffe auf russische Belgorod Region gemeldet
Update vom 25. Mai, 15.55 Uhr: Wie Wjatscheslaw Gladkow über Telegram mitteilte, hat die Luftabwehr über der Oblast Belgorod eine Drohne abgeschossen, die sich im Anflug auf die Stadt befand. Weiter schrieb der Gouverneur der zuletzt mehr in den Fokus gerückten Region im Westen Russlands, Einsatzkräfte würden überprüfen, welche Folgen dieser Zwischenfall auf das Gebiet habe. Ob es Opfer zu beklagen gab, ist nicht bekannt. Diese Angabe lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
News im Ukraine-Krieg: Kreml wirft Kiew Anschläge auf Kernkraftwerke vor
Update vom 25. Mai, 14.24 Uhr: Der Kreml wirft der Ukraine Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor. „Tatsächlich halten die feindseligen Handlungen des Kiewer Regimes gegen unser Land an“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag (25. Mai). Peskow kommentierte damit Meldungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über die Festnahme zweier Männer, die angeblich Hochspannungsleitungen zu Atomkraftwerken sprengen und damit die Nuklearanlagen außer Betrieb setzen wollten.
Nach Angaben des FSB gab es einen Sabotageversuch bereits vor dem 9. Mai. Die Täter hätten versucht, rund 30 Hochspannungsleitungen zu sprengen, die zu Kernkraftwerken im Leningrader Gebiet um St. Petersburg und im Gebiet Twer 350 Kilometer nördlich von Moskau führten. Dies sollte einen Ausfall der Atomreaktoren und eine Notabschaltung provozieren. Zwei verdächtige Ukrainer seien festgenommen, ein weiterer zur Fahndung ausgeschrieben worden.
News im Ukraine-Krieg: Gegenoffensive läuft laut Kiew schon „seit einigen Tagen“
Update vom 25. Mai, 13.45 Uhr: Nach anfänglichen Rätselraten über die ukrainische Gegenoffensive bestätigt Kiew: „Die Gegenoffensive läuft nun schon seit einigen Tagen.“ Das gab Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, in einem Interview mit dem italienischen TV-Sender Rai bekannt. „Es ist ein intensiver Krieg entlang einer 1.500 Kilometer langen Grenze, aber die Aktion hat begonnen.“
Er twitterte, bei der Gegenoffensive handele es sich nicht um ein „einmaliges Ereignis“, das zu einer bestimmten Stunde an einem bestimmten Tag beginne. „Es handelt sich um Dutzende von verschiedenen Aktionen zur Vernichtung der russischen Besatzungstruppen in verschiedenen Richtungen, die bereits gestern stattfanden, heute stattfinden und morgen fortgesetzt werden“, so Podoljak.
News zum Ukraine-Krieg: Prigoschins Soldaten werden allmählich abgezogen
Update vom 25. Mai, 12.25 Uhr: Russland hat seine privaten Wagner-Militäreinheiten in den Außenbezirken von Bachmut durch reguläre Soldaten ersetzt. Dies sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar am Donnerstag (25. Mai) nach Angaben des Guardian. Allerdings blieben die Söldner der Gruppe vorerst weiterhin im Zentrum der zerstörten Stadt.
Ihre Äußerungen schienen zumindest teilweise eine Ankündigung des Wagner-Gründers Jewgeni Prigoschin zu bestätigen, wonach seine Gruppe damit begonnen habe, ihre Kräfte aus Bachmut in der Ostukraine abzuziehen und ihre Stellungen an reguläre russische Truppen zu übergeben.
News im Ukraine-Krieg: Drohenabschüsse über der Krim
Update vom 25. Mai, 11.45 Uhr: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht zum Donnerstag russischen Angaben zufolge sechs Drohnen abgeschossen worden. Es habe „keine Opfer oder Verletzten“ gegeben, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur, Sergej Aksjonow, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.
Der Vorfall ereignete sich nach einem Angriff am Montag von Gruppen aus der Ukraine auf mehrere Orte in der russischen Region Belgorod. Daraufhin meldeten die örtlichen Behörden „zahlreiche“ Drohnenangriffe auf die Region. Zuletzt wurden in Russland vermehrt Angriffe und Sabotageakte gemeldet. Die Ukraine bereitet sich Angaben aus Kiew zufolge derzeit auf eine Offensive zur Rückeroberung von Moskau besetzter Gebiete vor.
News im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe beginnt mit Rückzug aus Bachmut
Update vom 25. Mai, 9.30 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat mit dem Rückzug ihrer Truppen aus der ukrainischen Stadt Bachmut begonnen. Dies teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ihr Gründer Jewgeni Prigoschin in einem am Donnerstag veröffentlichten Video mit.
Prigozhin hatte wiederholt angekündigt, seine Truppen aus dem Gebiet abzuziehen, und sich dabei auf seinen Streit mit dem russischen Militär und Verteidigungsapparat über Munitionslieferungen berufen. Vor einigen Tagen hatte Prigoschin sarkastisch angedeutet, dass seine Söldnertruppen dann ja durch „ein Bataillon von Generälen“ ersetzt werden könnten.
Milizen-Kommandeur nach Überfall auf Belgorod: „Sie werden uns wiedersehen“
Update vom 25. Mai, 7.35 Uhr: Der russische Kommandeur einer Miliz, die in dieser Woche einen Überfall auf eine russische Grenzregion verübt hat, erklärte am Mittwoch, dass seine Gruppe bald weitere Überfälle auf russisches Territorium unternehmen werde. Denis Kapustin, der sich selbst als Kommandeur des Russischen Freiwilligenkorps bezeichnete, sprach mit Reportern auf der ukrainischen Seite der Grenze zu Russland, einen Tag nachdem Moskau erklärt hatte, es habe den Überfall auf die Region Belgorod abgewehrt.
„Ich denke, Sie werden uns auf dieser Seite wiedersehen“, sagte Kapustin, der sich mit seinem Rufnamen White Rex vorstellte. „Ich kann die kommenden Dinge nicht verraten, ich kann nicht einmal die Richtung verraten. Die Grenze ist ziemlich lang. Aber es wird wieder eine Stelle geben, an der es heiß hergehen wird.“
„In mehreren Wellen“: Schwere Luftangriffe auf Kiew
Update vom 25. Mai, 5.10 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe „Kiew erneut aus der Luft angegriffen“, schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.
„Der Angriff war massiv“, erklärte Popko weiter. Russland greife „in mehreren Wellen“ an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. „Nach vorläufigen Informationen“ seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht.
Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nächtlichen Luftalarm, darunter in Charkiw in der Ostukraine und in Tscherniwzi im Westen des Landes. Der nächtliche Beschuss der Ukraine durch Russland hat seit Anfang Mai besonders rund um Kiew erneut zugenommen. Erst vor vier Tagen hatte Russland die ukrainische Hauptstadt mit massiven Raketenangriffen überzogen. Insgesamt wurde Kiew im Mai nach Angaben von Militärverwaltungschef Popko zwölfmal angegriffen.
Selenskyj: F-16-Kampfjets wären Zeichen für Russlands Scheitern
Erstmeldung: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbindet große Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.
US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen zum Fliegen der Maschinen ausgebildet werden.
Selenskyj wandte sich auch an die Menschen im Iran mit dem Aufruf, die Lieferung iranischer Kamikaze-Drohnen an Russland nicht zu unterstützen. Man habe in der Ukraine zwar gelernt, die meisten Angriffe mit den Shahed-Angriffsdrohnen zu stoppen, aber es gebe dennoch Treffer. Die Drohnen-Angriffe auf Zivilisten würden zwar von Russland verübt – „aber mit ihren Waffen“.
Ukraine-News: USA vermuten Ukraine hinter Drohnen-Vorfall in Moskau
Die USA sollen einem Bericht zufolge davon ausgehen, dass für den Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich ist. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.
Die US-Geheimdienste sind dem Bericht der Zeitung zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen „niedrigen“ Grad der Gewissheit. Das liege vor allem daran, dass die US-Geheimdienste noch keine konkreten Beweise dafür hätten, welche Regierungsbeamten, ukrainische Einheiten oder Agenten beteiligt gewesen seien, schrieb die Zeitung weiter. In den abgehörten Nachrichten würden Vertreter der Ukraine unter anderem sagen, sie glaubten, ihr Land sei für den Angriff verantwortlich.
Russland hatte Anfang Mai erklärt, es seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau warf Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.
Ukraine-News: Milizen bezeichnen Eindringen nach Russland als „Erfolg“
Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als „Erfolg“ gepriesen. „Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen“, sagte Denis Kapustin, Anführer des „Russischen Freiwilligenkorps“, am Mittwoch (25. Mai) im Norden der Ukraine vor Journalisten. In der Nacht zuvor war Belgorod von Drohnenangriffen getroffen worden, 13 Menschen wurden nach Angaben der Regionalbehörden verletzt. (mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © LIBKOS/dpa