+++ Ukraine-News: Kiew nimmt Stellung zum Raketenbeschuss auf der Krim

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    Nail Akkoyun

Die Gegenoffensive der Ukraine bereitet Russland große Probleme. Besonders im Süden im Gebiet Cherson gibt es Geländegewinne: der News-Ticker vom 8. September.

+++ 09.10 Uhr: Nach einem Monat nimmt die Ukraine Stellung zu den Explosionen auf dem Gelände russischer Militäranlagen auf der annektierten Halbinsel Krim. „Es geht um eine Serie von erfolgreichen Raketenschlägen auf die Luftwaffenbasen auf der Krim, vor allem um den Flugplatz Saki“, schrieb Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj in einem Artikel für die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform.

Welche Raketen dabei zum Einsatz kamen, sagte er nicht. Seinen Angaben nach wollen die ukrainischen Streitkräfte, deren Abwehrkampf sich bis ins nächste Jahr erstrecken dürfte, solche Angriffe künftig ausweiten, benötigen dafür aber neue Waffen von westlichen Partnern. Saluschnyj nannte Raketen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite für die US-amerikanischen Himars-Raketenwerfer.

Ein Munitionslagers der russischen Armee in der Nähe des Dorfes Mayskoye auf der Krim wird von Raketen getroffen. (Archivbild)

© dpa

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Eroberungen im Süden

+++ 8.10 Uhr: In seiner abendlichen Videoansprache hielt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trotz der verkündeten militärischen Erfolge bedeckt: „Jetzt ist nicht die Zeit, diese oder jene Siedlung zu nennen, in die die ukrainische Flagge zurückkehrt.“ Offiziell wird das Geschehen wegen einer Informationssperre nicht näher kommentiert. In sozialen Netzwerken häufen sich aber Videos und Fotos aus zurückeroberten Dörfern rund um Balaklija. Nach russischen Korrespondentenberichten greift die ukrainische Armee dort auf 20 bis 30 Kilometern Breite an. Diesen Quellen zufolge stehen die russischen Einheiten erheblich unter Druck, einige Truppenteile seien von Einschließung bedroht.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Bereits am ersten Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Gräuel des Krieges deutlich. Bomben gehen auf die Stadt Tschuhujiw nieder. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht schwer verletzt und notdürftig behandelt vor dem Krankenhaus der Stadt. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew – während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew – während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus – und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus – und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp

Geländegewinne gab es offenbar auch im Süden im Gebiet Cherson. Der Generalstabsbericht aus Kiew vom Mittwoch nannte russische Luft- und Artillerieangriffe auf mehrere Ortschaften, die vorher noch als russisch kontrolliert galten. „Jeder Erfolg unseres Militärs in die eine oder andere Richtung verändert die Situation entlang der gesamten Front zugunsten der Ukraine“, sagte Selenskyj.

Selenskyj verhängt weitere Sanktionen gegen Russland

Update vom Donnerstag, 8. September, 7.35 Uhr: Die ukrainische Armee scheint bei ihrem Gegenangriff gegen die russischen Invasoren im Osten des Landes Fortschritte zu machen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache vom Mittwoch (7. September), es gebe „gute Nachrichten aus der Region Charkiw“. Aus Berichten russischer Kriegskorrespondenten ergibt sich, dass die ukrainische Armee bei der Stadt Balaklija erfolgreich vorrückt und mehrere Ortschaften zurückerobert hat.

Als politische Drohgebärde in Richtung Moskau verhängte die Ukraine Sanktionen gegen 606 Mitglieder der russischen Führung. „Sie tragen Verantwortung für den Krieg Russlands gegen die Ukraine“, sagte Selenskyj. Von 32 Mitgliedern des russischen Sicherheitsrates unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin wurden 28 auf die ukrainische Strafliste gesetzt. Von 450 Abgeordneten der russischen Staatsduma sind es 424, von 170 Senatoren im Föderationsrat 154, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Selenskyj nannte keine Details zu den Sanktionen. Die Ukraine habe angefangen, die Strafen juristisch, politisch und diplomatisch durchzusetzen.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Flugzeuge, Hubschrauber und Aufklärungsdrohnen zerstört

+++ 23 Uhr: Laut Ukrainska Pravda meldet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem Bericht vom Abend: „Der Feind konzentriert seine Bemühungen weiterhin auf die vollständige Kontrolle über das Territorium der Oblast Donezk und hält die eroberten Gebiete der Oblaste Cherson, Charkiw, Saporischschja und Mykolaiw.“ Allerdings sei eine der russischen Artilleriedivisionen an der Cherson-Front durch Personal- und Ausrüstungsmangel kampfunfähig.

Im Laufe des Tages habe Russland mehr als acht Raketen- und zehn Luftangriffe auf ukrainischem Territorium durchgeführt. Die Luftabwehr der ukrainischen Truppen hätte indes zwei Su-25-Flugzeuge, einen Ka-52-Hubschrauber und zwei Aufklärungsdrohnen der Russen zerstört. Die russischen Besatzer verstießen laut Bericht des Generalstabs weiterhin gegen alle Normen des humanitären Völkerrechts. Unter anderem hielten die Invasoren in der Oblast Charkiw etwa 40 Bürger illegal in einer örtlichen Polizeistation fest.

News zum Ukraine-Krieg: Scholz sagt Selesnkyj weitere Unterstützung zu

+++ 21.15 Uhr: Laut der Agence France-Presse (afp) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat weitere deutsche Unterstützung zugesichert. Wie der Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin weiter mitteilte, ging es dabei auch um Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. 

Ein weiteres Thema des Telefonats sei außerdem die kritische Lage des AKW Saporischschja gewesen, das von russischen Truppen besetzt ist. Scholz und Selenskyj seien sich darin einig, „dass die Sicherheit und der Schutz des Atomkraftwerks von größter Bedeutung sei und dass dem Bericht der Internationalen Atomenergieagentur und den dort empfohlenen Maßnahmen eine wichtige Rolle zukommt“. 

Beide hätten zudem vereinbart, „weiter eng in Kontakt zu bleiben“. Konkrete Angaben zu den weiteren deutschen Unterstützungsmaßnahmen gab es zunächst jedoch nicht.

News im Ukraine-Krieg: Kiew verzeichnet Geländegewinne

+++ 19.10 Uhr: Die ukrainische Armee verzeichnet laut Mitteilung der dpa bei ihren Vorstößen in der Südukraine offensichtlich Geländegewinne. Der Generalstabsbericht verzeichnet russische Luft- und Artillerieangriffe auf mehrere Ortschaften im Gebiet Cherson, die vorher noch als russisch kontrolliert galten. Konkretere Angaben zu Fortschritten machte Kiew jedoch bisher nicht.

Parallel dazu werden in sozialen Netzwerken Videos und Fotos von zurückeroberten Dörfern um die Stadt Balaklija im Gebiet Charkiw in der Ostukraine veröffentlicht. Russischen Korrespondentenberichten zufolge hatte die ukrainische Armee dort am Vortag auf einem Gebiet von etwa 20 bis 30 Kilometern Breite eine Offensive begonnen. Offiziell wurde das Geschehen bisher nicht kommentiert. Russischen Quellen nach geraten die russischen Einheiten an diesem Abschnitt erheblich unter Druck, einige Einheiten seien von Einschließung bedroht, wie die dpa mitteilt.

News aus dem Ukraine-Krieg: Kämpfe an drei Fronten – Gegenoffensive setzt russischen Truppen zu

+++ 15.15 Uhr: In der Ukraine wird nach britischen Angaben an mehreren Fronten heftig gekämpft: nahe der Stadt Charkiw im Nordosten, in der Region Donbass im Osten sowie im Gebiet Cherson im Süden. Die russischen Angreifer planen vermutlich vor allem, den Vormarsch auf die ostukrainische Stadt Bachmut fortzusetzen, wie das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mitteilte. Dabei stießen die Truppen aber auf Probleme.

„Die Kommandeure stehen vor dem Dilemma, ob sie operative Reserven zur Unterstützung dieser Offensive einsetzen oder sich gegen fortgesetzte ukrainische Vorstöße im Süden verteidigen sollen.“ Die ukrainischen Vorstöße erschwerten die Lage der Angreifer, hieß es weiter. „Mehrere gleichzeitige Bedrohungen, die sich über 500 Kilometer verteilen“ dürften demnach die russischen Fähigkeiten auf die Probe stellen, die Operationen zu koordinieren. Das habe Russland schon früher nicht geschafft.

News zum Ukraine-Krieg: Lage rund um AKW Saporischschja weiter prekär

+++ 13.31 Uhr: Die Ukraine hat ihre Forderung nach einem Abzug der russischen Truppen vom AKW Saporischschja bekräftigt. Sonst seien die von der Internationalen Atomenergieorganisation gemachten Sicherheitsvorschläge nicht umsetzbar. „Denn nur wir sind im Unterschied zu den Russen in der Lage, die Umsetzung all der Bestandteile der Betriebssicherheit zu garantieren“, schrieb Energieminister Herman Haluschtschenko bei Facebook. Haluschtschenko forderte zudem Sanktionen gegen Russland wegen „Atomterrorismus“. Gleichzeitig warnte der Minister: „Jede von den Russen provozierte Havarie des AKWs wirkt sich auf ganz Europa aus.“ Die Lage rund um das AKW Saporischschja ist derzeit äußerst prekär (s. Update v. 12.16 Uhr).

+++ 12.16 Uhr: Die Situation rund um das AKW Saporischschja ist äußerst prekär. Die Lage in der Stadt Enerhodar hat sich nach Angaben des Bürgermeisters weiter zugespitzt. Einige Gebiete befänden sich am Rande einer humanitären Katastrophe, sagte Dmytro Orlov. Zwei Stadtteile der Stadt seien aufgrund des russischen Beschusses ohne Strom. Dieselben Viertel sind seit mehreren Monaten auch ohne Gas.

+++ 10.30 Uhr:  Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land als „Bedrohung für die ganze Welt“ kritisiert. Nach der Corona-Pandemie gebe es nun neue Problem in der Welt: „Ich meine das Sanktionsfieber des Westens, seine aggressiven Versuche, anderen Ländern ein Verhaltensmodell aufzuzwingen, sie ihrer Souveränität zu berauben und sie dem eigenen Willen zu unterwerfen“, sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik. In seiner Rede zu einer neuen multipolaren Weltordnung warf Putin den USA vor, ihre bröckelnde Dominanz in der Welt sei der Katalysator der westlichen „Aggression“ gegen Russland.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew meldet Angriffe gegen russische Kommandoposten

+++ 09.30 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben sieben russische Kommandoposten sowie 13 „Objekte, an denen russische Streitkräfte konzentriert sind“ angegriffen. Dies teilte das Militär in seinem Lagebericht mit. Wo diese Ziele liegen, blieb offen. Zuvor hatte ein ranghoher pro-russischer Separatist in Donezk erklärt, ukrainische Streitkräfte hätten die vom russischen Militär gehaltene Stadt Balakliia in der Region Charkiw attackiert. Sollte Balakliia fallen, würden die russischen Streitkräfte in Isjum an ihrer Nordwestflanke verwundbar, erklärte Daniil Bessonow auf Telegram. Balakliia liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

+++ 8.20 Uhr: In der Nacht auf Mittwoch sollen russische Truppen mehrere Orte im Osten der Ukraine angegriffen haben. So sei die Stadt Charkiw beschossen worden, wobei ein Industriegebäude und mehrere Autos Feuer gefangen haben. Russland soll außerdem die Stadt Slowjansk angegriffen und dabei eine Schule sowie ein Wohngebäude zerstört haben. Dies meldeten die jeweils zuständigen ukrainischen Behörden. Gleichzeitig berichtet die Ukraine von „befreiten“ Territorien. Eine Sprecherin der Streitkräfte im Süden sagte am Dienstag, dass man sich derzeit darauf vorbereite, einige Orte und Städte als zurückerobert zu deklarieren, wie die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda berichtete.

News zum Ukraine-Krieg: Armee startet mehrere Gegenoffensiven

Update vom Mittwoch, 7. September, 6.30 Uhr: Die ukrainische Armee soll gleich mehrere Gegenoffensiven in von Russland besetzten Gebieten gestartet haben. Dies teilte Olexij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, am Dienstagabend mit. Ihm zufolge sei das Ziel des doppelten Angriffs im Osten und im Süden der Ukraine russische Reserven zu binden sowie die russische Armee daran zu hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken. „Die Unseren machen richtig Druck“, sagte Arestowytsch.

Derweil forderte UN-Generalsekretär António Guterres die Kriegsparteien Russland und Ukraine auf, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk Saporischschja zu einigen. „Russische und ukrainische Streitkräfte müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder vom Werksgelände aus durchzuführen“, sagte Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.  

+++ 23.05 Uhr: Nach seiner Reise zum gefährdeten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vor dem Weltsicherheitsrat Alarm geschlagen. „Wir spielen mit dem Feuer und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag in New York. Der Beschuss des Gebäudes sei extrem gefährlich. Militärfahrzeuge in den Gebäuden der Anlage müssten entfernt werden, sagte Grossi weiter. Auch die externe Stromversorgung der Reaktoren müsse sichergestellt werden, um unter anderem die Kühlung des AKW zu gewährleisten.

News zum Ukraine-Krieg: Russland gehen Waffen aus – „Schwere Versorgungsengpässe“

+++ 22.25 Uhr: Angesichts von Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Rüstungsgütern kauft Russland nach Angaben der USA große Mengen an Raketen und Artilleriemunition von Nordkorea. Entsprechende Anfragen an Pjöngjang, zu denen man „Hinweise“ habe, deuteten auf „anhaltende schwere Versorgungsengpässe“ des russischen Militärs hin, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington. Die Probleme seien „teilweise auf Exportbeschränkungen und Sanktionen“ durch westliche Staaten zurückzuführen.

„Wir gehen davon aus, dass es für Russland in dieser Hinsicht ziemlich schlecht aussieht“, ergänzte der Pentagon-Sprecher. Mit dem Kauf von Rüstungsgütern vom international isolierten Nordkorea könnte Moskau gegen UN-Resolutionen verstoßen.

In den vergangenen Wochen war es der Ukraine dank von westlichen Verbündeten gelieferter Raketensysteme mit größerer Reichweite gelungen, dutzende russische Munitionsdepots hinter der Front ins Visier zu nehmen. Die Sanktionen westlicher Staaten haben es Russland zudem erschwert, nötige Komponenten zur Herstellung von Ersatzteilen zu erhalten – darunter Computerchips.

News aus dem Ukraine-Krieg: IAEA bestätigt russische Militärausrüstung am AKW

+++ 20.10 Uhr: Der am Dienstag veröffentlichte Bericht der IAEA über die Sicherheit im AKW Saporischschja bestätigt „die Anwesenheit von russischem Militärpersonal, Fahrzeugen und Ausrüstung an verschiedenen Orten im AKW Saporischschja, einschließlich mehrerer Militärfahrzeuge im Erdgeschoss der Turbinenhallen von Block 1 und Block 2“, berichtet die European Pravda. Der russische Verteidigungsminister hatte zuvor versichert, dass sich keinerlei russische Militärausrüstung auf dem Gelände befinde.

Die IAEA empfiehlt ausdrücklich, dass „der Beschuss auf dem Gelände und in seiner Umgebung sofort eingestellt werden sollte, um weitere Schäden an der Anlage und den zugehörigen Einrichtungen zu vermeiden“, was „die Zustimmung aller relevanten Parteien“ erfordere. Es wird jedoch keine Angabe dazu gemacht, von welcher Seite der Beschuss ausgeht.

Die Agentur fordert „die Entfernung von Fahrzeugen aus Bereichen, die den Betrieb der Sicherheits- und Sicherungssysteme und -einrichtungen beeinträchtigen könnten“. Eine weitere Empfehlung ist die „sofortige Einrichtung einer nuklearen Schutzzone“ um das AKW Saporischschja. „Die Situation in der Ukraine ist beispiellos. Es ist das erste Mal, dass ein militärischer Konflikt inmitten der Anlagen eines großen, etablierten Kernkraftprogramms stattfindet“, betonte der Bericht.

Ukraine-Krieg: Putin-Rede mit Spannung erwartet

+++ 17.55 Uhr: Mehr als ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine will Russlands Präsident Wladimir Putin Stellung beziehen. Der Auftritt des Kremlchefs wurde für Mittwoch (07. September) um 7 Uhr (MESZ) im Rahmen des Wirtschaftsforums in Wladiwostok angekündigt. Das Statement wird sowohl von Kriegsgegnern als auch von Putins Unterstützern mit Spannung erwartet. Laut Präsidentenberater Juri Uschakow will Putin in der Rede über fundamentale Veränderungen in der Weltpolitik reden und seine These vom Macht- und Bedeutungsverlust des Westens untermauern.

+++ 17.03 Uhr: Der angekündigte Bericht der Inspekteure der IAEA liegt vor. Angesichts anhaltender kriegerischer Auseinandersetzungen nahe dem von russischen Truppen besetzten ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja sei die Situation vor Ort als „unhaltbar“ eingestuft worden. Im Bericht zur Lage rund um das größte Atomkraftwerk Europas forderte die IAEA die Einrichtung einer „Sicherheitszone“. Das 52-seitige Papier folgt auf eine am vergangenen Donnerstag begonnene Inspektion des AKW durch eine IAEA-Mission.

News im Ukraine-Krieg: S-300-Rakete schlägt in Charkiw in Wohnhaus ein

+++ 16.40 Uhr: Die Ukraine beschießt laut Kyiv Independent weiter russische Pontonbrücken im Gebiet Cherson. Das Einsatzführungskommandos „Süd“ der ukrainischen Streitkräfte habe mitgeteilt, zwei schwimmende Brücken der russischen Truppen bei Dariwka und Hola Prystan unter Beschuss genommen zu haben. Alle russischen Pontonbrücken in der Region befänden sich in Reichweite der ukrainischen Geschütze, berichtet das Nachrichtenportal via Twitter.

Unterdessen sei in Charkiw eine S-300-Rakete in ein Wohnhaus eingeschlagen, so die Berichte des Kyiv Independent weiter. Nach Angaben des regionalen Rettungsdienstes seien drei Menschen aus dem teilweise zerstörten Gebäude gerettet worden, nachdem darin ein Feuer ausgebrochen war. Außerdem habe Dmytro Orlow, der Bürgermeister der Stadt Enerhodar, in der sich das AKW Saporischschja befindet, mitgeteilt, dass als Folge einer Explosion um 12.20 Uhr die Stadt nicht nur ohne Strom, sondern auch ohne fließendes Wasser war.

News zum Ukraine-Krieg – AKW Saporischschja: Granateneinschlag am Wasserspeicher?

+++ 15.45 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur Agence-France Presse (afp) beschuldigt Moskau Kiew in Anbetracht der letzten Feuergefechte am AKW Saporischschja „die Gefahr einer von Menschen verursachten Katastrophe heraufzubeschwören“. Den russischen Angaben zufolge wurden demnach drei Granaten auf das Gebiet des Kraftwerks abgefeuert. Eine davon sei in der Nähe eines Wasserspeichers nahe einem Reaktor explodiert.

Die Radioaktivität auf dem Gelände liege derzeit innerhalb der Normen, hieß es vom russischen Verteidigungsministerium weiter. Die Befürchtungen vor einem Zwischenfall im AKW wachsen indes. Der Bericht der Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wurde für Dienstag angekündigt.

News im Ukraine-Krieg: Stromausfall nach Beschuss nahe AKW Saporischschja

+++ 14.20 Uhr: Nach erneutem Artilleriebeschuss beim südukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall gekommen. Sowohl die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden als auch der aus der Stadt geflohene Bürgermeister Dmytro Orlow bestätigten den Vorfall am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Dem Besatzungsvertreter Wladimir Rogow zufolge soll es sieben Einschläge im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums gegeben haben. Ein Reaktor soll dennoch weiter 150 Megawatt für den Eigenbedarf der Kühlsysteme liefern.

Am Montag hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zuerst mitgeteilt, dass es beim sechsten und letzten noch betriebenen Block eine Notabschaltung gegeben habe. Später jedoch übermittelte Kiew an die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) die Information, der Strombedarf des Kraftwerks werde nach einer erzwungenen Trennung vom ukrainischen Netz weiter von einem im Betrieb befindlichen Reaktor gedeckt.

Russlands Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Dienstag vor, Saporischschja innerhalb der vergangenen 24 Stunden 15 Mal mit Artillerie beschossen zu haben. Im Gegenzug macht Kiew die russischen Truppen, die das AKW bereits seit Anfang März besetzen, immer wieder für Angriffe auf das Gelände verantwortlich. Die Angaben beider Seiten lassen sich in der Regel nicht unabhängig überprüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere ukrainische Angriffe im Gebiet Cherson

+++ 13.15 Uhr: Während die ukrainischen Streitkräfte ihre Offensive in der südlichen Region Cherson fortsetzen, berichten russische Medien über schwere Bombardierungen rund um die Stadt Nowa Kachowka am Fluss Dnipro. Die von Russland unterstützte Verwaltung von Nowa Kachowka erklärte am Dienstag, die Stadt werde erneut mit Raketen der ukrainischen Streitkräfte beschossen. Es sei der achte Luftangriffsalarm innerhalb eines Tages.

Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti zitierte den von Russland eingesetzten Verwaltungschef Wladimir Leontjew mit den Worten: „In der Nacht gab es 74 Raketen, der Beschuss setzte sich am Morgen fort, sie trafen die Straßeninfrastruktur und das Wasserkraftwerk.“ Die meisten Raketen seien jedoch von der Luftabwehr abgefangen worden.

In Nowa Kachowka befinden sich neben einem strategisch wichtigen Wasserkraftwerk auch eine größere Brücke über den Fluss Dnipro, die häufig von ukrainischen Luftangriffen und Artillerie angegriffen wurde. Die Brücke gilt inzwischen als unpassierbar.

News zum Ukraine-Krieg: Moral- und Disziplinprobleme beim russischen Militär?

+++ 12.25 Uhr: Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums leiden die russischen Streitkräfte neben der Kampfmüdigkeit und den hohen Verlusten auch unter „Moral- und Disziplinproblemen“. Die Hauptbeschwerden der Truppen beträfen nach Angaben des Guardian weiterhin die Bezahlung, einschließlich des Umstands, dass „beträchtliche Summen an Kampfprämien“ nicht gezahlt würden, heißt es nach Angaben der Zeitung im jüngsten Bericht des britischen Geheimdienstes zur Lage in den Kriegsgebieten.

News zum Ukraine-Krieg: Russland mangelt es an Aufklärungsdrohnen

+++ 11.30 Uhr: Ein Mangel an Aufklärungsdrohnen erschwert nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten zunehmend die Einsätze der russischen Truppen in der Ukraine. Das geht am Dienstag aus dem täglichen Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor.

„Angesichts von Verlusten auf dem Schlachtfeld ist es wahrscheinlich, dass Russland Schwierigkeiten hat, seine Bestände an unbemannten Luftfahrzeugen aufrechtzuerhalten“, hieß es in der Mitteilung auf Twitter. Das werde verschärft durch die mittels internationaler Sanktionen hervorgerufene Verknappung an Ersatzteilen. „Die begrenzte Verfügbarkeit von Aufklärungsdrohnen dürfte das taktische Lagebewusstsein der Kommandeure vermindern und Einsätze zunehmend behindern“, so die Einschätzung der Briten.

News zum Ukraine-Krieg: Großbritannien und Deutschland wollen über Finanzierung verhandeln

+++ Dienstag, 6. September, 10.04: Moskau/Kiew – Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace plant noch in dieser Woche nach Deutschland zu reisen, um gemeinsam mit der Regierung eine langfristige Finanzierung der Ukraine zu diskutieren. Dies hat das britische Verteidigungsministerium auf Twitter mitgeteilt. (nak/na/hg/vbu mit dpa/afp)

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