Teilmobilmachung: Widerstand in Russland – Rekrutierungsbüros angezündet.
Hinweis der Redaktion: Alle Neuigkeiten zum Ukraine-Konflikt lesen Sie in diesem News-Ticker. Die Informationen stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg und lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.
+++ 18.15 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei seiner Gegenoffensive weitere Erfolge erzielt. Die Streitkräfte hätten die Ortschaft Jazkiwka in der Region Donezk zurückerobert, teilte der Militärvertreter Oleksij Gromow im Fernsehen mit. Zudem sei die Kontrolle über Stellungen südlich der ebenfalls in Donezk gelegenen Stadt Bachmut zurückgewonnen worden.
News zum Uktraine-Krieg: Teilmobilmachung gilt nicht für kremltreue Journalisten
+++ 17.40 Uhr: Nach der Verkündung der Teilmobilmachung hat sich der Kreml über die nun herrschende „Hysterie“ beschwert. Hintergrund: Angesichts der Einberufung von Reservisten für den Krieg in der Ukraine verlassen Tausende Männer fluchtartig das Land. Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte dazu auf, sich ausreichend zu informieren. „Es lässt sich irgendwie verstehen, dass es in den ersten Stunden nach der Bekanntgabe und auch noch am ersten Tag eine hysterische, äußerst emotionale Reaktion gegeben hat, weil es tatsächlich unzureichende Informationen gab“, sagte Peskow. Inzwischen aber gebe es auch Hotlines, um telefonisch Fragen zu klären.
Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Beschäftigte im Hochtechnologiebereich nicht eingezogen werden sollten. Nicht in den Krieg müssen demnach auch die Mitarbeitenden der staatlichen Propagandamedien. Sie befeuern den Krieg und hatten von Putin einen stärkeren Einsatz in der Ukraine gefordert. Geschützt sind demnach Redakteure, Verleger, Mitarbeiter von Fernsehen, Radio und Zeitungen. Sie gehören zu Putins wichtigen Machtstützen.
News zum Ukraine-Krieg: Ukrainische Streitkräfte erobern Dorf
+++ 15.20 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat das ukrainische Militär ein weiteres Dorf in der Region Donezk befreit. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Kontrolle über das Dorf Yatskivka erlangt und zuvor verlorene Stellungen in Richtung Bakhmut zurückerobert, berichtet das Portal Kyiv Independent unter Berufung auf den Generalstab.
News zum Ukraine-Krieg: UN findet Beweise für Kriegsverbrechen
+++ 13.45 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) haben Beweise für russische Kriegsverbrechen gefunden. Dies meldet die Nachrichtenagentur AP. Bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse berief sich das Expertenteam der Untersuchungskommission zur Ukraine auf Aussagen ehemaliger Häftlinge, die von Schlägen, Elektroschocks und erzwungener Nacktheit in russischen Hafteinrichtungen berichteten.
Außerdem teilten die Fachleute mit, es habe Hinrichtungen in den Regionen Kiew, Tschernihiw, Charkiw und Sumy gegeben. „Wir waren erstaunt über die große Zahl von Hinrichtungen in den von uns besuchten Gebieten. Die Kommission untersucht derzeit derartige Todesfälle in 16 Städten und Siedlungen“, sagte Erik Mose, der Vorsitzende der Kommission. Mose gab allerdings nicht an, welche Seite die Hinrichtungen begangen hat.
Ukraine-Krieg: Teilmobilmachung sorgt für Widerstand – Rekrutierungsbüros angezündet
+++ 13.14 Uhr: Die Teilmobilmachung sorgt für helle Aufregung bei den Menschen in Russland. Wie die russischsprachige Zeitung Meduza meldet, sind fünf Rekrutierungsbüros des Militärs angezündet worden. Zwei Brände seien in der Nacht auf Donnerstag (22.09.2022) in den Oblasten Chabarowsk und Amur ausgebrochen. Auch zuvor hatte es Versuche gegeben, Militärbüros niederzubrennen, berichtet Meduza – darunter eins in der Millionenstadt St. Petersburg.
Ukraine-Krieg: Russland startet „Referenden“ – Steigt Risiko für Atomwaffen-Einsatz?
Erstmeldung vom Freitag, 23.09.2022: Kiew – Während die blutigen Kämpfe in der Ukraine weitergehen, haben in vier russisch kontrollierten Gebieten die sogenannten Referenden zur Annexion durch Russland begonnen. Abstimmungen finden in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im ostukrainischen Donbass sowie in den südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja statt. Die „Referenden“ sollen bis Dienstag (27.09.2022) laufen, danach wird mit einer raschen Annexion durch Moskau gerechnet.
Nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen begannen die Abstimmungen am Freitagmorgen um 7 Uhr. Demnach werden sie wegen der kurzen Vorbereitungszeit nicht per elektronischem Votum, sondern mit Wahlzetteln auf Papier stattfinden. Pro-russische Behördenvertreter werden in den ersten Tagen von Tür zu Tür gehen, um Stimmen einzusammeln.
News im Ukraine-Krieg: „Werden nicht zulassen, dass Putin damit durchkommt“
US-Außenminister Antony Blinken hatte die „Referenden“ am Donnerstag im UN-Sicherheitsrat scharf kritisiert. „Wir können und werden nicht zulassen, dass Putin damit durchkommt“, sagte er.
Putin hatte vor Beginn der Abstimmungen eine Teilmobilmachung in Russland angekündigt und sprach eine nukleare Drohung aus. „Im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität unseres Landes und zur Verteidigung Russlands und unseres Volkes werden wir mit Sicherheit von allen uns zur Verfügung stehenden Waffensystemen Gebrauch machen. Dies ist kein Bluff“, sagte der Kreml-Chef in einer TV-Ansprache am Mittwoch (21.09.2022). Mit der Betrachtung der vier ukrainischen Regionen als russisches Staatsgebiet kann Putin ein größeres Atom-Bedrohungsszenario aufbauen. (mit Agenturen)