Ukraine-News im Liveticker ++++ Habeck wirbt für Kauf von Raffinerie in Schwedt +++

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Grüne, hat bestätigt, dass es Kaufinteressenten für die PCK-Raffinerie in Schwedt gibt. Auf Frage des Nachrichtensenders WELT sagte Habeck beim Weltwirtschaftsforums in Davos, er wisse, „dass es Interesse gibt“. Aber einem Verkauf müsse auch noch der russische Eigentümer zustimmen.

„Es gibt allerdings auch noch einen Eigentümer, Rosneft. Und wichtig ist, dass der Standort Schwedt erhalten bleibt“, sagte Habeck. Er und sein Ministerium seien als „Moderatoren“ für einen etwaigen Verkauf ansprechbar. „Wer also Interesse hat, in Schwedt zu investieren oder das Geschäft fortzuführen, wird bei uns immer offene Ohren und willige Ansprechpartner finden, die dann gegebenenfalls die richtigen Menschen zusammenbringen“, sagte Habeck weiter.

In Schwedt endet die Druschba-Pipeline für russisches Öl. Von dort werden große Teile vor allem Ostdeutschlands mit Ölprodukten versorgt. Die Raffinerie ist der wichtigste Lieferant für Mineralölerzeugnisse im Raum Berlin-Brandenburg. Deutschland will wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kein Öl mehr aus Russland importieren.

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Alle Ereignisse im Liveticker:

18:29 Uhr – Ukrainischer Verwaltungschef: Russland bombardiert Front ohne Pause

Die Front in der Ostukraine wird nach ukrainischen Angaben von Russland pausenlos bombardiert. Die Situation sei schwierig, sagte der Chef der Militärverwaltung der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, der Nachrichtenagentur AP in Kramatorsk. Nahe der Region Luhansk im Donbass gebe es weiter heftige Kämpfe. Die Russen versuchten, die Stadt Lyman einzunehmen, um nach Kramatorsk und Slowjansk vorzudringen, sagte Kyrylenko.

Kramatorsk und das benachbarte Slowjansk sind die größten Städte in Donezk, die derzeit nicht von russischen Truppen kontrolliert werden. Kyrylenko sagte, beim Versuch, Städte einzunehmen, würden russische Soldaten sie zerstören. Die Russen hielten weiter Evakuierungen auf. „Sie töten uns, sie töten die Einheimischen bei der Evakuierung“, sagte Kyrylenko.

18:23 Uhr – Prozess gegen Azovstal-Kämpfer soll in der Region stattfinden

Die in der Hafenstadt Mariupol gefangen genommenen ukrainischen Soldaten sollen nach Angaben eines prorussischen Separatistenführers direkt in der Region vor ein Gericht gestellt werden. Die Gefangenen, die sich im Stahlwerk Azovstal verschanzt und schließlich ergeben hatten, werden im Gebiet der selbst ernannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine festgehalten, wie Separatistenführer Denis Puschilin der Agentur Interfax zufolge sagte. Ein „internationales Tribunal“ werde organisiert.

Unter Berufung auf eine Quelle, die mit dem „Tribunal“ befasst sei, schrieb Interfax außerdem, ein erster Prozess soll in Mariupol stattfinden. Weitere Prozesstage könnten auch an anderen Orten abgehalten werden.

17:40 Uhr – Russischer Diplomat in Genf wirft hin

Ein russischer Diplomat bei den Vereinten Nationen (UN) in Genf ist wegen der Invasion der Ukraine von seinem Posten zurückgetreten. Er habe schon vor ein paar Jahren mit dem Gedanken gespielt, aber der „aggressive Krieg“ habe ihn dazu getrieben, den Schritt zu vollziehen, sagte Boris Bondarew. Er arbeitete bisher als Berater bei der ständigen Vertretung Russlands bei den Vereinten Nationen und war für Rüstungskontrolle zuständig.

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16:32 Uhr – Geflüchtete aus der Ukraine können Antrag auf Hartz IV stellen

Die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine fällt ab 1. Juni in den Zuständigkeitsbereich der Jobcenter – Anträge können die Betroffenen bereits jetzt stellen, auch online, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Entschieden werde aber erst, wenn die gesetzlichen Regelungen auch feststehen. Dazu müssen sie noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden.

Ab 1. Juni haben Flüchtlinge aus der Ukraine Anspruch auf Hartz IV, wenn sie eine Aufenthaltserlaubnis haben sowie hilfebedürftig und erwerbsfähig sind. Mit dem Wechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung erhöht sich die Höhe des Regelsatzes, die tatsächlichen Wohnungskosten werden übernommen und die Menschen werden in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen, wie die BA erläuterte.

15:48 Uhr – Starbucks zieht sich aus Russland zurück

Die US-Kaffeehauskette Starbucks zieht sich aus dem russischen Markt zurück. In einem Memo an die Mitarbeiter teilte das Unternehmen mit, alle 130 Filialen in Russland würden geschlossen. Die Marke Starbucks werde es dort nicht mehr geben. Die knapp 2000 russischen Mitarbeiter sollten noch sechs Monate lang bezahlt werden und Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen erhalten.

Eigentümer und Betreiber der Starbucks-Läden in Russland ist die Alshaya Group, ein in Kuwait ansässiger Franchise-Betreiber. Die Starbucks-Kette mit Sitz in Seattle hatte bereits am 8. März aufgrund des russischen Einmarsches in die Ukraine alle geschäftlichen Aktivitäten in Russland eingestellt.

15:28 Uhr – Prorussischer Bürgermeister in Ukraine bei Explosion verletzt

Ein von Moskau eingesetzter Bürgermeister der südukrainischen Stadt Enerhodar ist bei einer Explosion verletzt worden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einem „Attentat“, das von ukrainischen „Nationalisten“ verübt worden sei. Bürgermeister Andrej Schewtschik wie auch seine beiden Leibwächter seien außer Lebensgefahr, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti den örtlichen prorussischen Sicherheitsmitarbeiter Alexej Seliwanow.

Der Bürgermeister habe „Verbrennungen und Verletzungen“ erlitten, sagte Seliwanow. Er sprach von einem Anschlag durch die ukrainischen „Geheimdienste“, durch den die Zivilbevölkerung in den von der russischen Armee eingenommenen Gebieten „eingeschüchtert“ werden solle.

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15:05 Uhr – Davos: Selenskyj taxiert Kosten für Wiederaufbau in der Ukraine

Präsident Selenskyj hat den Kosten für den Wiederaufbau der von Russland angegriffenen Ukraine eine Größenordnung gegeben. In einer virtuellen Ansprache an die Teilnehmer der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte er, sein Land benötige für den Wiederaufbau mindestens fünf Milliarden Dollar (etwa 4,7 Milliarden Euro) monatlich.

Er erklärte, Zehntausende Leben wären gerettet worden, wenn 100 Prozent der Bedürfnisse der Ukraine im Februar auf einmal gedeckt worden wären. Er bezog sich dabei auf Waffen, Finanzierung, politische Unterstützung und Sanktionen gegen Russland.

Russland warf er vor, wichtige Lebensmittellieferungen wie Weizen und Sonnenblumenöl zu blockieren. Das Land verhindere, dass diese die Häfen verlassen könnten und stehle auch Lebensmittel.

14:28 Uhr – Bürgermeisterberater warnt vor Epidemiegefahr in Mariupol

Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol hat vor der drohenden Gefahr einer Epidemie in der kriegsverwüsteten Hafenstadt am Asowschen Meer gewarnt. Er wies auf die unhygienischen Bedingungen in der von Russland eingenommenen Stadt hin, die durch die Wetterbedingungen noch verschlimmert würden.

Bürgermeisterberater Petro Andrjuschtschenko erklärte bei Telegram, dass sich Regenwasser über die Abwasserkanäle „zusammen mit verrottendem Müll und Leichengift“ über die Stadt verteile. „Die Gefahr einer Epidemie wird mit jedem Gewitter zur Realität“, schrieb er. Den russischen Streitkräften in der Stadt warf er vor, sanitäre Herausforderungen zu ignorieren. Diese seien nur damit beschäftigt „gute Fotos“ zu arrangieren, die fiktionale Verbesserungen des Lebens darstellen sollten. Mariupol brauche „dringend eine neue Evakuierungswelle“.

14:00 Uhr – Vitali Klitschko mahnt in Davos – Ukraine verteidigt demokratische Werte

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den Widerstand seines Landes im russischen Angriffskrieg als Verteidigung demokratischer Werte und menschlichen Lebens beschrieben. Er äußerte sich bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos vor Geschäftsleuten sowie Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.

Klitschko zeigte auf das Publikum während einer Podiumsveranstaltung zusammen mit seinem Bruder Wladimir und sagte: „Wir verteidigen Sie persönlich.“ Er sagte, „wir kämpfen zuallererst für Werte“ sowie darum, Teil der demokratischen Welt zu sein. Er forderte die Anwesenden auf, „proaktiv zu sein, weil wir dafür bezahlen“. Er sprach von Menschenleben als höchstem Preis. Klitschko betonte, die Ukraine brauche Waffen sowie politische und wirtschaftliche Unterstützung.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko, links, und sein Bruder Wladimir sprechen mit Forumsgründer Klaus Schwab während des Weltwirtschaftsforums in Davos

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko, links, und sein Bruder Wladimir sprechen mit Forumsgründer Klaus Schwab während des Weltwirtschaftsforums in Davos

Quelle: AP/Markus Schreiber

Das erste Urteil eines Kiewer Gerichts gegen einen russischen Kriegsverbrecher begrüßt Wladimir Klitschko. Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte Klitschko dem Fernsehsender WELT: „Ich finde es gut, weil die Welt muss sehen: Das Verbrechen hat auch ein Ende – und das Ende ist in einem Gericht. Und dafür wird man bestraft, als Konsequenz. Weil, wenn man keine Konsequenzen kennt, macht man alles, was man will. Deswegen ist es ganz wichtig, dass so was stattfindet.“

13:34 Uhr – Gepard-Lieferung an Ukraine soll bis Ende August abgeschlossen werden

Die Lieferung von 30 Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine soll möglichst noch vor September abgeschlossen werden. Nach der bereits angekündigten Bereitstellung von 15 Gepard-Panzern bis Mitte Juli solle der Rest bis Ende August von der Industrie geliefert werden, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Demnach sollen voraussichtlich diese Woche die Verträge der Ukraine mit der Industrie geschlossen werden.

Dies sehe auch die Ausbildung von ukrainischen Gepard-Besatzungen durch die Industrie selbst vor, sagte der Sprecher. Die Bundeswehr unterstütze dies unter anderem durch die Bereitstellung geeigneter Schießplätze.

Die Panzer stammen aus Beständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Das Unternehmen hatte dann aber Probleme, Munition zu beschaffen. Bisher stehen rund 59.000 Schuss bereit.

Der Ministeriumssprecher wies zurück, dass dies viel zu wenig sei. Zwar komme der Gepard auf bis zu 1000 Schuss pro Minute, es sei aber unrealistisch anzunehmen, dass dann binnen einer Stunde die Munition leer sei. Der Gepard verschieße kurze Salven und stimme dies auf das Ziel ab, sagte er. Zudem eigne sich der Flugabwehrpanzer gut zum Schutz wichtiger Infrastruktur, weil er „auch eine abschreckende Wirkung“ gegen Luftangriffe habe.

13:04 Uhr – Polen kündigt Gasliefervertrag mit Russland

Die polnische Regierung hat beschlossen, ihren schon seit 1993 geltenden Gasliefervertrag mit Russland zu kündigen. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP am Montag berichtete, bestätigten das sowohl Klimaministerin Anna Moskwa als auch der Regierungsbevollmächtigte für Energie-Infrastruktur, Piotr Naimski.

„Nach fast 30 Jahren kann man sagen, dass die Gasbeziehungen zwischen Polen und Russland aufgehört haben zu existieren“, verkündete Naimski im öffentlich-rechtlichen Polnischen Radio und auf Facebook. Ministerin Moskwa erklärte auf Twitter: „Die Aggression Russlands gegen die Ukraine hat die Entschlossenheit der polnischen Regierung bestätigt, völlig unabhängig von russischem Gas zu werden. Wir haben immer gewusst, dass Gazprom kein zuverlässiger Partner ist.“

Wie PAP unter Berufung auf die beien Regierungsvertreter weiter erläuterte, fiel die Entscheidung der polnischen Regierung bereits in einer Kabinettssitzung am 13. Mai. Weil es sich aber um einen internationalen Vertrag handle, sei nach Angaben von Ministerin Moskwa eine formelle Note des Außenministeriums in Warschau an die russische Regierung notwendig. Diese schriftliche Erklärung werde noch im Laufe des Montags versendet, kündigte Moskwa an.

12:58 Uhr – Selenskyj fordert in Davos noch schärfere Sanktionen gegen Russland

In der Auftaktrede zur Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „maximal wirksame Sanktionen“ gegen Russland gefordert.

Nötig sei etwa ein Embargo für russische Energieträger, sagte Selenskyj am Montag in seiner Rede, die als Videoansprache im schweizerischen Davos gezeigt wurde. Drei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs bedankte sich der 44-Jährige auch für die internationale Unterstützung. „Die Welt glaubt an die Ukraine“, sagte er. Nach der Rede erhoben sich viele Zuhörer und applaudierten.

Selenskyj lud zudem ausländische Unternehmen ein, sich nach dem Ende des Krieges am Wiederaufbau der zerstörten ukrainischen Städte zu beteiligen. Zur Finanzierung solle auch eingefrorener russischer Besitz verwendet werden, schlug er vor.

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Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos

11:50 Uhr – Rosneft: Österreichs Ex-Ministerin Kneissl gibt Posten auf

Österreichs ehemalige Außenministerin Karin Kneissl räumt nach Angaben des russischen Ölkonzerns Rosneft ihren Aufsichtsratposten bei dem staatlichen Unternehmen. Der Rückzug erfolgt auf das Ausscheiden des ehemaligen deutschen Kanzlers Gerhard Schröder und des deutschen Geschäftsmanns Matthias Warnig bei Rosneft.

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Autorin Susanne Gaschke Gerhard Schröder

11:50 Uhr – Litauen stellt russische Energieimporte vollständig ein

Litauen hat Energieimporte aus Russland nach eigenen Angaben vollständig eingestellt. Das Energiesystem des baltischen EU- und Nato-Landes funktioniere seit Sonntag ohne russisches Öl, Gas und Strom, sagte eine Sprecherin des Energieministeriums in Vilnius am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der litauische Energiebedarf werde nun durch vermehrte Eigenerzeugung, das Flüssiggas-Terminal in Klaipeda und Importe über die bestehenden Verbindungsleitungen mit den baltischen und nordischen Nachbarländern gedeckt.

Bereits am Sonntag stellte Litauen den Import von Strom aus Russland ein, nachdem die Strombörse Nord Pool am Freitag den einzigen Importeur von russischem Strom in den baltischen Staaten vom Handel ausgeschlossen hatte. Damit wird Strom aus Russland nun auch in Estland und Lettland nicht mehr importiert und gehandelt. Dies werde die Sicherheit der Stromversorgung aber nicht beeinträchtigen, teilten die Stromnetzbetreiber der drei Länder mit. Sie hatten zuvor bereits ihre Übertragungskapazität für russische Stromimporte reduziert.

11:27 Uhr – Habeck dringt auf gemeinsames Ölembargo der EU gegen Russland

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dringt auf einen gemeinsamen Beschluss der EU-Staaten für einen Boykott von Öllieferungen aus Russland. Er akzeptiere, dass einige Länder dafür noch Zeit bräuchten, sagte Habeck am Montag dem Deutschlandfunk. Es dürfe aber kein „weiter so wie bisher“ geben.

Habeck äußerte sich in dem Interview enttäuscht, dass ein EU-Beschluss für das Ölembargo bislang nicht zustande gekommen ist. Ursachen sind der Widerstand vor allem Ungarns, aber auch einiger weiterer osteuropäischer Staaten. Der Grünen-Politiker kritisierte ein „Geschacher“, an dem auch weitere EU-Staaten beteiligt seien.

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Matthias Warnig (l.) ist Geschäftsführer der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 und ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin (r.)

11.20 Uhr – Agenturen: Russland zu Verhandlungen mit Kiew bereit

Russland hat einem Medienbericht zufolge seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit der Ukraine signalisiert. Voraussetzung sei, dass Kiew eine „konstruktive Position“ einnehme, berichtete die Agentur Ria unter Berufung auf den stellvertretenden Außenminister Russlands, Andrej Rudenko. Er wolle zudem nicht ausschließen, dass über den Austausch der Gefangenen aus dem Stahlwerk Asowstal gesprochen werde.

11:08 Uhr – Russisches Militär bestätigt Raketenangriff auf Bahnstation bei Kiew

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen Militärtransport nahe Kiew bombardiert, so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag bei der Vorstellung des Lageberichts.

Nach russischen Angaben wurden durch die Luftangriffe mehr als 230 ukrainische Soldaten getötet und 33 Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Dazu kommen 3 durch die russische Luftabwehr abgeschossene Kampfflugzeuge und 13 Drohnen. Unabhängig waren diese Angaben nicht zu überprüfen.

Ukrainische Quellen hatten am Vorabend die Bombardierung der Kleinstadt gemeldet und dabei über ein Todesopfer und mehrere Verletzte berichtet.

Konaschenkow informierte zudem über zahlreiche russische Raketen- und Luftangriffe im ostukrainischen Donbass-Gebiet. Dort seien Ziele in den Ortschaften Bachmut, Soledar, Berestowe, Lyman, Nyrkowe und Sakitne beschossen worden. Neben Gefechtsständen, Munitionsdepots und Truppenansammlungen nannte der Generalmajor dabei auch „Verkehrsknotenpunkte“ als Angriffsziele. Dabei dürfte es sich um die Bahnhöfe in den Orten handeln.

10:17 Uhr – US-Präsident Biden: Putin will Identität der Ukraine auslöschen

Russlands Staatschef Wladimir Putin versucht nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden, „die Identität der Ukraine auszulöschen“. Dies zeigten die russischen Bombardements ziviler Ziele in der Ukraine, darunter Schulen, Krankenhäuser und Museen, sagte Biden am Montag in Tokio bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida.

Putin könne die Ukraine nicht besetzen, aber ihre Identität untergraben. „Ich glaube, Putin versucht, die Identität der Ukraine auszulöschen“, sagte der US-Präsident. Putin müsse für seine „Barbarei“ in der Ukraine einen hohen Preis bezahlen, betonte Biden mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland.

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09:14 Uhr – London: Russlands Verluste so hoch wie die der Sowjets in Afghanistan

Die Verluste der russischen Armee in der Ukraine sind wohl bereits nach drei Monaten Krieg so hoch wie die der Roten Armee in den neun Jahren des sowjetischen Afghanistan-Kriegs. Das schätzen britische Geheimdienst-Experten, wie aus einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervorging. Die hohe Verlustrate steige auch bei der russischen Offensive im Donbass weiter. Grund dafür sei eine Kombination aus Faktoren wie etwa schlechte Taktiken, eingeschränkte Lufthoheit und mangelnde Flexibilität.

Die britischen Geheimdienstexperten gehen davon aus, dass sich die vielen russischen Toten auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Krieges in dem Land niederschlagen dürften. „Die russische Öffentlichkeit hat in der Vergangenheit empfindlich auf Verluste in Kriegen reagiert, die dem Land nicht aufgezwungen wurden“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Mit einer wachsenden Zahl von Toten könnten auch die Unzufriedenheit bei den Russinnen und Russen und die Bereitschaft, dies zu äußern, steigen.

08:47 Uhr – Strack-Zimmermann bedauert Versäumnisse bei Waffenlieferungen an Ukraine

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat Versäumnisse bei deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine bedauert.

Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses räumte in den Sendern RTL und ntv am Montag ein, dass dafür ein zeitlicher Vorlauf erforderlich sei. „Das Ärgerliche dabei ist: Man hätte eben vor Wochen schon anfangen können. Das ist eigentlich das Bittere“, fügte sie aber hinzu.

Aktuell forderte die FDP-Politikerin vom Kanzleramt eine bessere Kommunikation über Waffenlieferungen. „damit nicht der Eindruck entsteht, dass wir hier gar nichts machen“.

Grundsätzlich werde derzeit an der Bereitstellung schwerer Waffen wie der Panzerhaubitze 2000 und dem Schützenpanzer Gepard gearbeitet, sagte Strack-Zimmermann. Allerdings wolle die Bundesregierung und konkret das Bundeskanzleramt nicht laut darüber sprechen.

„Ich bedauere das“, sagte dazu die Ausschussvorsitzende. „Ich glaube, dass die Kommunikation geändert werden muss.“

07:44 Uhr – Gouverneur: Medizinische Versorgung in Sjewjerodonezk vor Stillstand

Die medizinische Versorgung in der von Russland attackierten ukrainischen Stadt Sjewjerodonezk steht nach Angaben des Gebietsgouverneurs kurz vor dem Zusammenbruch.

Das einzige noch im Betrieb befindliche Krankenhaus verfüge nur über drei Ärzte und habe Material für zehn Tage, sagte Serhij Hajdaj, der Gouverneur von Luhansk, am Sonntag. Sjewjerodonezk ist die wichtigste Stadt unter ukrainischer Kontrolle in der Region Luhansk, die zusammen mit der Provinz Donezk den Donbass, das industrielle Kernland der Ukraine, bildet.

Die Stadt geriet zuletzt unter schweres russisches Bombardement. Hajdaj warf den Russen vor, die Stadt absichtlich zerstören zu wollen und verbrannte Erde zu hinterlassen.

Sjewjerodonezk: Ein Soldat verteilt Taschen mit gespendetem Brot an die Menschen, die in einem Keller Schutz suchten

Sjewjerodonezk: Ein Soldat verteilt Taschen mit gespendetem Brot an die Menschen, die in einem Keller Schutz suchten

Quelle: dpa/Leo Correa

07:23 Uhr – Bis zu 100 Tote am Tag – Selenskyj räumt hohe Verluste in der Ostukraine ein

Präsident Selenskyj hat eine Petition abgelehnt, die Männer im wehrpflichtigen Alter die Ausreise aus der Ukraine zu erlaubt hätte. Er begründete dies mit den aktuell hohen Verlusten der eigenen Truppen im Osten des Landes.

Offene Worte von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er räumte ein, dass derzeit an der Front in der Ostukraine viele Soldaten sterben. „Heute können zwischen 50 und 100 Menschen an der für uns schwersten Front im Osten unseres Landes sterben“, sagte Selenskyj laut der Nachrichtenagentur RBK-Ukraina bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Polens Präsident Andrzej Duda am Sonntag. „Sie schützen unsere Freiheit und Unabhängigkeit, über die in der ganzen Welt gesprochen wird.“ Mit den hohen Verlusten begründete er die Ablehnung einer Petition, Männern im wehrpflichtigen Alter die Ausreise aus der Ukraine zu erlauben.

Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Mitte April die eigenen Verluste offengelegt. Damals sprach er von insgesamt etwa 3000 ukrainischen Soldaten, die seit dem russischen Angriff am 24. Februar gestorben seien. Genaue Zahlenangaben hat das Präsidialamt allerdings verweigert. Dies sei ein Kriegsgeheimnis, begründete Präsidentenberater Olexij Arestowitsch.

Die Präsidenten der Ukraine (rechts) und Polens bei ihrer gemeinsamen Erklärung

Die Präsidenten der Ukraine (rechts) und Polens bei ihrer gemeinsamen Erklärung

Quelle: AP/Efrem Lukatsky

06:41 Uhr – Ukrainischer Abgeordneter: Russen wollen ganze Städte ausradieren

Nach Meinung des ukrainischen Parlamentsabgeordneten Dmytro Lubinets versucht die russische Besatzung in der Ostukraine, „ganze Ortschaften und Städte auszuradieren“. Vor allem die zivile Infrastruktur werde angegriffen, sagte Lubinets am Montag im ARD-„Morgenmagazin“ laut Übersetzung des Senders.

Dies betreffe die Stromversorgung und Wasserleitungen, aber auch Schulen und Krankenhäuser. „Es sieht so aus, die Russen bekämpfen nicht die ukrainischen Streitkräfte, sondern das ganze Volk“, sagte der Parlamentarier weiter. Deshalb appelliere die Ukraine an die internationale Öffentlichkeit, die Situation als Genozid des ukrainischen Volkes anzuerkennen.

05:24 Uhr – Russische Soldaten beginnen mit Minenräumung in Asowstal

Russische Soldaten durchsuchen das Gelände des Stahlwerks Azowstal in Mariupol nach Minen und Sprengfallen, die sowohl ukrainische als auch russische Truppen platziert haben. „Die Aufgabe ist extrem schwierig, der Feind hat seine eigenen Landminen gelegt und wir haben auch Tretminen gelegt, um ihn zu blockieren. Wir haben noch etwa zwei Wochen Arbeit vor uns“, sagt ein russischer Soldat, der als Namen nur seinen Kampfnamen ‚Babai‘ angibt.

Die Minen werden kontrolliert gesprengt und die Straßen des Stahlwerks mit Bulldozern von Trümmern befreit. „In den letzten zwei Tagen wurden über 100 Sprengkörper zerstört. Die Arbeiten gehen weiter.“ Russland hatte am Freitag erklärt, die letzten ukrainischen Kämpfer aus Azowstal hätten sich ergeben. Die Ukraine hat diese Entwicklung bislang nicht bestätigt.

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NIKOZI VILLAGE, GEORGIA - 2022/05/15: A view near Nikozi Village, a Russian-occupied Georgian territory, on the outskirts of Tskhinvali city in South Ossetia. Georgia's Tskhinvali region is a disputed territory that was invaded by Russian armed forces in 2008. Since then, Russia has maintained control over this area, while at the same time attempting to shift its de-facto border further south into Georgia's territory. In 2019, Russia announced that they would be removing checkpoints in order to allow residents or visitors who need emergency access into or out of South Ossetia to pass freely without being searched or detained. Today, South Ossetia's de facto region, which is under the control of Russia, is recognized as an active part of Georgia's sovereign territory. (Photo by Nicolo Vincenzo Malvestuto/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

04:16 Uhr – Wachsende Sorge um die Kriegsgefangenen von Mariupol

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich besorgt über die Kriegsgefangenen von Mariupol geäußert. „Die massiven Verstöße Russlands gegen das Völkerrecht sind völlig inakzeptabel – sie erfüllen uns aber auch mit großer Sorge mit Blick auf die Bevölkerung der Ukraine und die nun in Gefangenschaft geratenen Soldaten“, sagte der FDP-Politiker der „Rheinischen Post“. „Der Krieg ist eine blutige Bestie, aber kein regelfreier Zustand“, mahnte der Minister.

Aus Sicht des CDU-Außenexperten Michael Gahler besteht zudem eine Gefahr von Schauprozessen, obwohl Russland kein Recht habe, die Gefangenen von Mariupol anders zu behandeln als andere ukrainische Kriegsgefangenen. „Die Beteiligten müssen von uns registriert und im Fall des Falles nach dem Weltrechtsprinzip auch schon in Abwesenheit angeklagt werden“, forderte Gahler.

02:15 Uhr – Baltische Staaten beenden Stromimporte aus Russland

Die baltischen Staaten haben wegen des Ukraine-Kriegs die Stromimporte aus Russland beendet. „Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Energieunabhängigkeit“, sagte der litauische Energieminister Dainius Kreivys am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. „Indem wir uns weigern, russische Energieressourcen zu importieren, weigern wir uns, den Aggressor zu finanzieren“, erklärte der Minister weiter.

Am Freitag hatte die Energiebörse Nord Pool eine Mitteilung an den russischen Energieversorger InterRao geschickt, dass dieser aufgrund internationaler Sanktionen vom Handel in den baltischen Staaten ausgeschlossen sei. Lettland importierte seinen letzten russischen Strom Anfang Mai, während Litauen und Estland am Sonntag den Strombezug einstellten. Russischer Strom machte im vergangenen Jahr noch 17 Prozent der Stromimporte Litauens aus.

Die baltischen Staaten hatten schon seit Jahren darauf hingearbeitet, im Energiebereich von Moskau unabhängig zu werden. Dafür bauten sie einerseits die heimische Stromerzeugung aus, andererseits verstärkten sie die Verbindungen nach Skandinavien.

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00:14 Uhr – Putin trifft Lukaschenko in Sotschi – Fragen der Zusammenarbeit

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich an diesem Montag in Sotschi mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Dabei soll es um Fragen der weiteren Zusammenarbeit gehen, wie die Agentur Interfax in der Nacht zum Montag mitteilte. Zentrales Thema sei die Integrationszusammenarbeit der beiden Länder in einem Unionsstaat. Weiterhin könnten Industriekooperationen und eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raketenwissenschaft Teil des Gesprächs sein wie auch der Umschlag belarussischer Waren in russischen Häfen sowie der Bau eines belarussischen Hafens in der Nähe von St. Petersburg.

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23:30 Uhr – Selenskyj lobt Beziehungen zu Polen als historische Errungenschaft

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die guten Beziehungen zum Nachbarland Polen hervorgehoben. Sie stünden auf einer aufrichtigen Grundlage, „ohne Streitereien und altes Konflikterbe“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft in der Nacht zu Montag. Dies sei eine historische Errungenschaft.

Polens Präsident Andrzej Duda hatte am Sonntag als erster ausländischer Staatschef seit Beginn des russischen Einmarsches eine Rede im ukrainischen Parlament gehalten. Er sprach dabei von der Absicht, ein polnisch-ukrainisches Freundschaftsabkommen zu schließen.

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