++Ukraine-News im Liveticker++ Biden wirft russischen Streitkräften „Gräueltaten“ vor

US-Präsident Joe Biden hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „Gräueltaten“ bei dem von ihm befohlenen Angriffskrieg auf die Ukraine vorgeworfen. „Putin richtet in der Ukraine entsetzliche, entsetzliche Verwüstungen und Schrecken an und bombardiert Wohnhäuser, Entbindungsstationen und Krankenhäuser“, sagte Biden am Mittwoch bei einem Auftritt im Weißen Haus.

Der Präsident verwies auf Berichte, wonach russische Truppen in einem Krankenhaus in der Hafenstadt Mariupol Ärzte als Geiseln genommen hätten. „Das sind Gräueltaten“, sagte Biden. „Und die Welt ist sich einig in unserer Unterstützung für die Ukraine und unserer Entschlossenheit, Putin einen sehr hohen Preis zahlen zu lassen. Amerika führt diese Bemühungen gemeinsam mit unseren Verbündeten an.“

Biden kündigten außerdem weitere Waffenlieferungen und Militärhilfe in Millionenhöhe an. In dem 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) schweren Hilfspaket sind unter anderem Flugabwehrraketen vom Typ Stinger und Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin enthalten. Außerdem sollen auch 100 taktische unbemannte Luftfahrzeuge, sprich Drohen, 100 Granatwerfer, 5000 Gewehre, 1000 Pistolen, 400 Maschinenpistolen und mehr als 20 Millionen Schuss Munition geliefert werden. Die USA würden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig sei, sagte Biden. Mithilfe der neuen Luftabwehrraketen könnten die Ukrainer auch weiterhin Russlands „Flugzeuge und Helikopter stoppen“ und den ukrainischen Luftraum verteidigen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:45 Uhr: Ukrainischer Bürgermeister nicht mehr in russischem Gewahrsam

Der entführte Bürgermeister der südostukrainischen Stadt Melitopol ist freigelassen worden. Er war fünf Tage von russischen Soldaten gefangen gehalten worden. Andrej Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, verkündete die Nachricht am Mittwoch, nannte aber keine Einzelheiten darüber, wie der Bürgermeister frei kam.

Auf einem Überwachungsvideo war vergangene Woche zu sehen, wie der Bürgermeister der besetzten Stadt aus dem Rathaus geführt wurde, offenbar umringt von russischen Soldaten.

Menschen hatten gegen die Entführung des Bürgermeisters vor dem Gebäude der Regionalverwaltung von Melitopol demonstriert

Quelle: VIA REUTERS

19:36 Uhr: Kiew und Moskau geben sich gegenseitig Schuld für Angriff auf Theater

Kiew und Moskau haben sich gegenseitig die Schuld für einen vermeintlichen Angriff auf Hunderte Zivilisten in einem Theater in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gegeben. Russische Soldaten hätten am Mittwoch keinerlei Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt, teilte das russische Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. „Nach verfügbaren zuverlässigen Daten“ hätte das ukrainische nationalistische Regiment Asow das zuvor bereits verminte Theatergebäude attackiert, hieß es.

19:22 Uhr: Bundeskanzler Scholz empfängt Nato-Generalsekretär Stoltenberg

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Donnerstag in Berlin Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Bei dem Treffen geht es um die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch ein Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Stoltenberg lobte dies ausdrücklich.

19:08 Uhr: Russland klagt drei Personen wegen „falscher Informationen“ an

Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben am Mittwoch die ersten bekannt gewordenen Strafverfahren gegen Personen wegen der Veröffentlichung „falscher Informationen“ über den Krieg in der Ukraine angekündigt.

Das Ermittlungskomitee, eine Strafverfolgungsbehörde, nannte drei Verdächtige, darunter ist Veronika Belozerkowskaja, eine im Ausland lebende russischsprachige Kochbuchautorin und beliebte Bloggerin. Diese habe auf Instagram Beiträge veröffentlicht, die „bewusst falsche Informationen über den Einsatz der Streitkräfte der Russischen Föderation zur Zerstörung von Städten und der Zivilbevölkerung der Ukraine, einschließlich Kindern, enthalten“.

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Eine junge Frau wird in Moskau von der Polizei abgeführt

19:01 Uhr: Liechtenstein verschärft Sanktionen gegen Russland

Liechtenstein verschärft seine Sanktionen gegenüber Russland. Wie die Regierung in Vaduz am Mittwoch mitteilte, schließt sich das Land den am Vortag in Kraft gesetzten neuen EU-Restriktionen gegenüber 15 Personen und 9 Unternehmen in den Bereichen Rüstung, Luftfahrt, Schiff- und Maschinenbau an. „Zeitnah“ sollen zudem die von der Europäischen Union ebenfalls beschlossenen Finanzsanktionen umgesetzt werden. Die Waren- und Handelssanktionen könne Liechtenstein aufgrund des Zollvertrages mit der Schweiz erst nachvollziehen, nachdem diese von der Schweiz übernommen wurden.

18:53 Uhr: Estlands Regierungschefin – Westen sollte keine rote Linien ziehen

Der Westen sollte sich im Ukraine-Krieg nach Ansicht von Estlands Regierungschefin Kaja Kallas weiter alle Optionen offen halten. „Rote Linien wurden nicht vereinbart. Ich mag es nicht, wenn öffentlich gesagt wird, dass wir unter keinen Umständen eingreifen werden“, sagte Kallas am Mittwoch im estnischen Radio. Solche festen Linien dürften nicht in den Sand gezeichnet werden. Der russische Präsident Wladimir Putin sollte nicht das Gefühl erhalten, ungestraft handeln zu können, betonte die Ministerpräsidentin des an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Landes.

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General Ants Laaneots

18:19 Uhr: Angriff auf Theater mit Hunderten Zivilisten in Mariupol

Russische Einheiten haben nach ukrainischen Angaben ein Theater in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol bombardiert, in dem sich Hunderte Menschen aufgehalten haben sollen. Angaben zu möglichen Opfern lagen zunächst nicht vor.

„Ein weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol“, twitterte Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch. „Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben.“ Das Gebäude sei vollständig zerstört. „Die Russen müssen gewusst haben, dass dies ein ziviler Unterschlupf war.“ Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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18:06 Uhr: Mehr als 90.000 Menschen binnen 24 Stunden aus der Ukraine geflohen

Wegen des Kriegs in der Ukraine sind nach UN-Angaben binnen 24 Stunden weitere 90.000 Menschen aus dem Land geflohen. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilte, stieg die Zahl der Geflohenen am Mittwoch um 93.495 im Vergleich zum Vortag an. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind damit 3.063.095 Ukrainer aus ihrer Heimat geflüchtet.

17:56 Uhr: Selenskyj spricht von knapp 1000 russischen Gefangenen

Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bisher knapp 1000 russische Soldaten gefangen genommen. Diese Zahl nannte der Staatschef der Agentur Ukrinform zufolge bei einem Online-Treffen mit dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan. Selenskyj forderte, alle Verantwortlichen für Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen. „Alle wissen, was passiert. Es gibt die Leute, es gibt bereits bis zu 1000 Kriegsgefangene, es gibt Augenzeugen, es gibt Beweisvideos, alles liegt vor“, sagte Selenskyj.

17:33 Uhr: Im besetzten Gebiet Cherson droht humanitäre Katastrophe

Die ukrainische Regierung hat vor einer humanitären Katastrophe im von russischen Truppen eroberten Gebiet Cherson gewarnt. „Wegen der vorübergehenden Besatzung fehlt es den Menschen in den Siedlungen, vor allem den kleineren, an Medikamenten und teilweise an Nahrungsmitteln“, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Mittwoch bei Telegram. „Aufgrund des aggressiven Vorgehens und des Beschusses der russischen Besatzer ist es nicht möglich, Waren aus anderen Regionen der Ukraine zu liefern.“ Zudem gebe es Probleme bei der Strom-, Gas- und Wasserversorgung.

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APTOPIX Russia Ukraine War

17:21 Uhr: Ukraine wirft Russland Beschuss von Flüchtlingskonvoi vor

Die Ukraine wirft dem russischen Militär vor, mit schwerer Artillerie auf einen Konvoi von Flüchtlingen aus der belagerten Stadt Mariupol gefeuert zu haben. Der Gouverneur der Region Saporischschia, Alexander Staruch, erklärt im Internet, es habe fünf Verletzte bei dem Angriff gegeben. Darunter sei ein Kind. Er stellte Fotos und Videos online, die den Vorfall dokumentieren sollen.

Das ukrainische Militär veröffentlichte seinerseits ein Foto eines Kindes, das bei dem Angriff verletzt worden sein soll. Die Zahl der Opfer werde geprüft. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben oder Verifizierung der Bilder ist nicht möglich. Russland hat wiederholt verneint, Zivilisten ins Visier zu nehmen.

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Natalia (42) berichtet dem WELT-Reporter von einem Angriff auf ihre Familie

17:00 Uhr: Nato prüft „erhebliche“ Truppenaufstockung in Osteuropa

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zeichnet sich eine dauerhafte Aufstockung der Nato-Truppen in den östlichen Bündnisländern ab. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Mittwoch nach einem Sondertreffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel, nötig seien „erheblich mehr Truppen im östlichen Teil der Allianz mit höherer Bereitschaft“. Nach seinen Worten beauftragten die Nato-Staaten die Militärführung mit der Ausarbeitung konkreter Pläne.

Den polnischen Vorstoß für eine „Friedensmission“ der Nato in der Ukraine lehnten die Mitgliedsländer nach Angaben Stoltenbergs ab. „Die Verbündeten sind sich einig, dass die Nato keine Land- oder Luftstreitkräfte in die Ukraine entsenden sollte“, sagte Stoltenberg.

16:45 Uhr: Höchstes UN-Gericht urteilt – Russland muss Krieg in der Ukraine sofort stoppen

Der Internationale Gerichtshof hat angeordnet, dass Russland sofort die militärische Gewalt in der Ukraine beenden muss. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen gab am Mittwoch in Den Haag einer Klage der Ukraine gegen Russland statt. Russland selbst blieb der Verlesung der Entscheidung im Friedenspalast fern. Die Gewalt müsse sofort enden, sagte die Präsidentin des Gerichtes, Joan Donoghue. Dieser Einsatz führe zu unzähligen Toten und Verletzten.

Die Entscheidung des Gerichtshofes ist das erste Urteil eines internationalen Gerichtes nach der Invasion Russlands vor knapp drei Wochen. Die Ukraine hatte das Dringlichkeitsverfahren angestrengt und Sofortmaßnahmen gegen Russland gefordert. Der Klage gab das Gericht nun statt.

Das Urteil ist zwar bindend. Doch Experten bezweifeln, dass Moskau sich an eine Anordnung halten wird. Auch die Anhörung am 7. März hatte Russland bereits boykottiert. Das Gericht besitzt keine Machtmittel, um einen unterlegenen Staat zu zwingen, ein Urteil umzusetzen. Das Urteil kann aber internationale Signalwirkung haben und den Druck auf Moskau erhöhen.

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Der russische Präsident Wladimir Putin

Internationaler Strafgerichtshof

Grundlage der Klage ist die Völkermord-Konvention von 1948. Die Ukraine wirft Russland vor, die Konvention als Rechtfertigung für den Krieg zu missbrauchen. Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, dass Russen in der Ostukraine vor einem Völkermord geschützt werden müssten – hatte aber keine Beweise vorgelegt.

Es ist nur eine vorläufige Entscheidung. In der Grundsache wird erst nach dem Hauptverfahren geurteilt, das kann Jahre dauern.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selensky begrüßte die Entscheidung des Gerichts auf Twitter.

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16:32 Uhr: Bundesinnenministerin verteidigt ihr Ukraine-Krisenmanagement

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich gegen Kritik an ihrer Rolle im Umgang mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen gewehrt. „Seit dieser furchtbare Krieg begonnen hat, bin ich in sehr engem Kontakt mit den Ländern“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag bei einer Befragung der Regierung im Berliner Bundestag. „Gemeinsam auch mit den Kommunen tun wir alles dafür, um den Kriegsflüchtlingen, die zu uns kommen, schnell und umfassend zu helfen.“

Man arbeite intensiv an der bestmöglichen Versorgung, Unterbringung und Verteilung der Ankommenden, versicherte Faeser am Mittwoch im Berliner Bundestag

Man arbeite intensiv an der bestmöglichen Versorgung, Unterbringung und Verteilung der Ankommenden, versicherte Faeser am Mittwoch im Berliner Bundestag

Quelle: AFP/JOHN MACDOUGALL

16:18 Uhr: Patriarch Kirill und Papst Franziskus telefonieren

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat nach Angaben aus Moskau mit Papst Franziskus telefoniert. Bei dem Telefonat sei es ausführlich um die Lage in der Ukraine gegangen, teilte die russisch-orthodoxe Kirche am Mittwoch mit. „Besondere Aufmerksamkeit galt den humanitären Aspekten der aktuellen Krise.“ Es sei zudem um Maßnahmen gegangen, die beide Kirchen zur Überwindung der Krise beitragen könnten.

Nach Angaben aus Moskau haben Kirill und Franziskus die Bedeutung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine betont. Sie hätten die Hoffnungen auf einen baldigen Frieden zum Ausdruck gebracht. Der Vatikan äußerte sich zunächst nicht zu dem überraschenden Telefonat.

16:03 Uhr: Putin bereit über neutrale Ukraine zu sprechen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, eine Zerschlagung Russlands im Schilde zu führen. Dieser Versuch werde scheitern, sagte Putin am Mittwoch. Sein Land habe keine andere Wahl als den „militärischen Sondereinsatz“ in der Ukraine gehabt. Russland sei bereit, einen neutralen Status der Ukraine zu erörtern und werde die Ziele seiner Militäraktion erreichen, die nach Plan verlaufe. Gleichzeitig erfordere die neue Realität aber tiefgreifende Veränderungen der russischen Wirtschaft.

15:54 Uhr: Estland und Lettland blockieren mehrere russischsprachige Webseiten

In Estland und Lettland haben die nationalen Medienaufsichtbehörden nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Zugang zu mehreren russischsprachigen Webseiten blockiert. Die Behörde für Verbraucherschutz und technische Regulierung (TTJA) in Tallinn wies Telekommunikationsanbieter am Mittwoch an, sieben Onlineangebote für ein Jahr zu sperren, die nach ihren Angaben Kriegspropaganda verbreiten und zu Hass aufwiegeln.

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General Ants Laaneots

15:42 Uhr: USA warnen Moskau vor Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Ukraine

Die US-Regierung hat Russland vor dem Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine gewarnt. Dies würde für Moskau „Folgen“ haben, warnte US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Mittwoch in einem Gespräch mit dem russischen Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew. Das Weiße Haus erklärte, Sullivan habe deutlich gemacht, dass die USA die Ukraine weiterhin unterstützen würden, zu weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland bereit seien und auch die Verteidigung der osteuropäischen Nato-Staaten weiter stärken würden.

15:37 Uhr: Miele stellt Lieferungen nach Russland ein

Der Hausgeräteproduzent Miele hat die Lieferung von Waren nach Russland bis auf weiteres eingestellt. Ausgenommen seien Produkte für die medizinische Versorgung, teilte das Familienunternehmen mit Sitz in Gütersloh am Mittwoch mit. Die Arbeitsplätze von 230 Vertriebsmitarbeitern in Russland und deren Bezahlung sei dennoch für das nächste halbe Jahr gesichert, hieß es. In der Ukraine arbeiten 54 Menschen im Vertrieb für Miele.

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Helmut Dosch Desy

15:14 Uhr: Immobilien von russischem Oligarchen auf Sardinien konfisziert

Italien hat sardische Immobilien im Wert von vier Millionen Euro eingefroren. Sie gehören Petr Awen, der von der Europäischen Union als „einer der engsten Oligarchen von Wladimir Putin“ eingestuft wird. In einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Mario Draghi vom Mittwoch heißt es, der Gebäudekomplex in Sassari sei am 15. März eingefroren worden.

Es war die jüngste in einer Reihe von Beschlagnahmungen von Jachten, Villen und anderen Besitztümern russischer Oligarchen in Italien nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und der Verhängung von EU-Sanktionen gegen Putin und Mitglieder seines inneren Kreises.

15:06 Uhr: Moskau fordert Stopp von US-Waffenlieferungen an die Ukraine

Russland hat die USA mit Nachdruck aufgefordert, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine zu beenden. Washington müsse aufhören, „Neonazis“ und „Terroristen“ in Kiew zu unterstützen, sagte Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew der Agentur Tass zufolge bei einem Telefonat mit dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. Auch die Unterstützung bei der Einreise ausländischer Kämpfer in die Ukraine müsse gestoppt werden. Solche Schritte führten nur zu einer Eskalation der Lage, sagte Patruschew am Mittwoch den Angaben zufolge.

14:43 Uhr: Japan verschärft Handelssanktionen gegen Russland

Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat die Entziehung des Handelsstatus der „meistbegünstigten Nation“ für Russland angekündigt. Damit verschärft Tokio die Sanktionen gegen Moskau im Einklang mit anderen Ländern der G7-Gruppe.

Kishida sagte am Mittwoch vor Reportern, dass Japan auch die Ausfuhr von Luxusgütern nach Russland verbieten und die Einfuhr ausgewählter russischer Waren einstellen werde. Es werde zudem seine Bemühungen verstärken, Russland daran zu hindern, Kredite von globalen Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds zu erhalten.

Am Mittwoch kündigte Kishida weitere Maßnahmen gegen Moskau an

Am Mittwoch kündigte Kishida weitere Maßnahmen gegen Moskau an

Quelle: AP/Stanislav Kogiku

14:38 Uhr: Fast 1,9 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 1,89 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Am Dienstag seien weitere 66 600 Ukrainer abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zum Vortag.

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Ukraine-Konflikt - Geflüchtete in Polen

Die Ukraine – flächenmäßig das größte Land in Europa – hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

14:15 Uhr: Europarat schließt Russland aus

Russland wird mit sofortiger Wirkung aus dem Europarat ausgeschlossen. Das teilte die internationale Organisation, die der Förderung von Menschenrechten und Demokratie in Europa dient, am Mittwoch in Straßburg mit. Grund ist der russische Angriff auf die Ukraine.

„In einer außerordentlichen Sitzung hat das Ministerkomitee heute Morgen im Rahmen des nach Artikel 8 der Satzung des Europarates eingeleiteten Verfahrens beschlossen, dass die Russische Föderation nach 26 Jahren Mitgliedschaft ab heute nicht mehr Mitglied des Europarates ist“, hieß es auf der Website.

14:01 Uhr: UN dokumentieren Tod von 726 Zivilisten in der Ukraine

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar in der Ukraine den Tod von 726 Zivilisten dokumentiert. Unter ihnen waren 42 Kinder und Jugendliche, wie das Büro am Mittwoch in Genf mitteilte. Am Vortag waren es noch insgesamt 691 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1174 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1143.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

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APTOPIX Russia Ukraine War

13:48 Uhr: Bericht – Zehn Zivilisten in Tschernihiw von Russen erschossen

Mindestens zehn Zivilisten sollen einem ukrainischen Medienbericht zufolge im nordukrainischen Tschernihiw von russischen Truppen erschossen worden sein.

Die Menschen hätten für Brot angestanden, schrieb der öffentlich-rechtliche Sender Suspilne am Mittwoch und veröffentlichte ein Foto, dass die Leichen zeigen soll. Auch auf Twitter kursieren Videoaufnahmen, die das Massaker dokumentieren sollen. Von russischer Seite gab es keine Stellungnahme. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Die Stadt Tschernihiw nahe der russischen Grenze ist seit Kriegsbeginn immer wieder Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört.

13:46 Uhr: Russische Behörde sperrt Websites von mindestens 15 Medien

Russland hat den Zugang zu Internetauftritten von mindestens 15 Medien gesperrt. Russische und ausländische Medien wie die preisgekrönte Enthüllungswebsite Bellingcat, zwei russischsprachige israelische Nachrichtenseiten und regionale Portale wie Permdaily.ru waren am Mittwoch von russischen IP-Adressen aus nicht erreichbar. Die Websites werden auf der offiziellen Sperrliste der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor geführt.

Unter den geblockten Medien sind auch mehrere ukrainische Medien und ein estnisches Portal, das eine russischsprachige Version betreibt. Mit Programmen zur verschlüsselten Kommunikation über sogenannte virtuelle private Netzwerke (VPN) waren die Internetseiten weiterhin zu erreichen.

13:41 Uhr: Tschechiens Regierungschef – Ukraine braucht vor allem Waffen

Die Ukraine benötigt nach Angaben des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala vor allem mehr Waffen, um sich gegen Russland verteidigen zu können.

Das sagt er nach seiner Rückkehr aus Kiew, wo er und die Ministerpräsidenten Polens und Sloweniens Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt haben. Es sei dabei neben Waffen auch um Sanktionen, humanitäre Hilfe und mögliche weitere diplomatische Schritte gegangen.

13:31 Uhr: Selenskyj ordnet tägliche Schweigeminute für Kriegsopfer an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine tägliche Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges gegen sein Land angeordnet. „Jeden Morgen um 9.00 Uhr (8.00 Uhr MEZ) werden wir der Ukrainer gedenken, die ihr Leben gaben“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die am Mittwoch in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. Das schließe sowohl Soldaten als auch Zivilisten ein. „Alle, die noch leben könnten, wenn Russland diesen Krieg nicht begonnen hätte“, sagte der 44-Jährige.

Ein Bild aus der Videobotschaft des Präsidenten

Ein Bild aus der Videobotschaft des Präsidenten

Quelle: dpa/Uncredited

13:10 Uhr: Kiew: Keine Neutralität wie in Schweden, sondern feste Garantien

Die Kiewer Führung hat russischen Äußerungen zu einer möglichen Neutralität der Ukraine nach schwedischem Vorbild widersprochen. Was die Ukraine brauche, sei „ein mächtiger Pool an Unterstützern mit klar festgeschriebenen Sicherheitsgarantien“, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Poldoljak am Mittwoch auf Telegram.

Mit dem Verweis auf angebliche Kiewer Vorschläge für eine Neutralität nach schwedischem oder österreichischem Vorbild versuche Moskau nur, die Initiative in den Verhandlungen zu gewinnen.

12:20 Uhr: Papst ruft zu Gebeten und Schutz für ukrainische Kinder auf

Papst Franziskus hat im Vatikan zu Gebeten und Schutz für die Kinder in der Ukraine aufgerufen. Im Petersdom traf der Pontifex am Mittwoch italienische Schulkinder, die er aufrief, an die Kinder in der Ukraine zu denken, die hungrig seien, frören und gezwungen seien, zu flüchten.

Der Papst hat seine Kritik am Krieg in der Ukraine verschärft, es jedoch vermieden, Russland dafür explizit zu verurteilen. Es ist ein Beleg für sein Ansinnen, den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche aufrecht zu erhalten. Das Vorgehen spiegelt zudem die vatikanische Tradition wider, Aggressoren nicht direkt anzuprangern, da sich der Vatikan in Konflikten um eine Rolle als möglicher Vermittler bemüht.

Papst Franziskus (links) während seiner wöchentlichen Generalaudienz

Papst Franziskus (links) während seiner wöchentlichen Generalaudienz

Quelle: dpa/Gregorio Borgia

12:02 Uhr – Russische TV-Journalistin fürchtet sich nach Protest um eigene Sicherheit

Die russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa ist nach ihrem Protest vor laufenden Kameras gegen den Krieg in der Ukraine äußerst besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder. Sie habe aber nicht vor, aus Russland zu fliehen, sagt sie in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Sie hoffe, dass ihr Protest nicht umsonst gewesen sei und dass die russische Bevölkerung ihre Augen öffne und Kriegspropaganda genauer hinterfrage. Die Journalistin hatte sich am Montagabend während einer Nachrichten-Live-Sendung des staatlichen TV-Senders Kanal Eins mit einem Plakat hinter die Moderatorin gestellt, auf dem sie zum Ende des Kriegs aufruft und vor Propaganda warnt.

11:59 Uhr – Laut Ukraine bislang mehr als 100 Kinder im Krieg getötet

Seit Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mehr als 100 Kinder getötet worden. Bisher seien 103 Kinder ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden, schrieb Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Mittwoch bei Facebook. „Die Invasoren töten täglich mindestens fünf Kinder.“ Die Zahlen seien nicht vollständig, da Gebiete, in denen heftig gekämpft wird oder die von Russland besetzt sind, nicht zugänglich seien. Rund 400 Schulgebäude und Lehreinrichtungen seien angegriffen, etwa 60 vollständig zerstört worden, schrieb Wenediktowa weiter. Sie forderte die UN zu einer Untersuchung auf.

11:55 Uhr – Schweiz verschärft Sanktionen gegen Russland und Belarus

Die Schweiz verschärft ihre Sanktionen gegen Russland und Belarus. Die Reise- und Finanzsanktionen werden auf 197 Personen und neun Organisationen aus Russland ausgeweitet, erklärt das Wirtschaftsministerium. Die Sanktionsliste entspreche damit vollständig jener der Europäischen Union (EU). Zudem werden die Maßnahmen gegen Belarus verschärft. So werde etwa die Ausfuhr von sowohl zivil als auch militärisch einsetzbaren Gütern unabhängig vom Endverwendungszweck oder Endverbraucher verboten. Auch die Einfuhrverbote und Finanzsanktionen gegenüber Belarus werden verschärft.

11:53 Uhr – Drei Viertel in Deutschland befürchten Bedrohung aus Moskau

Drei Viertel der Bürger in Deutschland befürchten laut einer Umfrage eine militärische Bedrohung der Bundesrepublik durch Russland. Die Angst ist im Zuge der zunehmenden Spannungen und schließlich des Angriffs auf die Ukraine deutlich gewachsen. Wie eine Langzeiterhebung, das sogenannte Deutsch-Polnische Barometer, ergab, äußerten 2015 – im Jahr nach der russischen Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim – 41 Prozent der Befragten Angst vor einer militärischen Bedrohung Deutschlands durch Russland. Im Februar dieses Jahres, kurz vor dem jetzigen russischen Angriff auf die Ukraine, waren es bereits 55 Prozent. Im März sind es nun 74 Prozent.

In Polen dagegen fürchtet eine große Mehrheit seit Langem eine militärische Bedrohung durch Moskau. Dort stieg der Umfrage zufolge der Anteil derer, die sich so äußern, im selben Zeitraum seit 2015 von 76 auf nun 79 Prozent. Für die Umfrage wurden in beiden Ländern jeweils 1000 repräsentativ ausgewählte Bürger online befragt.

11:52 Uhr – Polizei registriert russenfeindliche und ukrainefeindliche Straftaten

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hat die Polizei in Deutschland bislang mehrere Hundert politisch motivierte Straftaten registriert. Die großen Demonstrationen gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine blieben jedoch insgesamt friedlich. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch berichtete, haben die Länder seit Kriegsbeginn sowohl mögliche russenfeindliche als auch ukrainefeindliche Straftaten an das Bundeskriminalamt (BKA) gemeldet. „Eine abschließende Einschätzung der Motivation zur jeweiligen Tat kann durch das BKA zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vorgenommen werden“, fügte er hinzu.

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In Krefeld musste die Feuerwehr vergangenen Woche ein brennendes Auto mit einem ukrainischen Kennzeichen löschen

11:44 Uhr – Entmilitarisierte Ukraine wäre ein Kompromiss für Russland

Russland sieht nach eigenen Angaben eine entmilitarisierte Ukraine nach dem Beispiel Österreichs oder Schwedens mit eigener Armee als mögliche Verhandlungslösung. Das ist eine Variante, die derzeit diskutiert wird und die tatsächlich als ein Kompromiss angesehen werden könnte„, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Mit dem Verweis auf eine Entmilitarisierung scheint Peskow auf die Idee einer Neutralität der Ukraine anzuspielen.

11:15 Uhr: SPD-Politiker hält ukrainischen Botschafter für „unerträglich“ – entschuldigt sich später

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol hat seinen Unmut gegen den ukrainischen Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, ausgesprochen. „Ich finde diesen ‚Botschafter‘ mittlerweile unerträglich“, schrieb Bartol auf Twitter. Der Tweet ist mittlerweile wieder gelöscht worden. Melnyk hatte zuvor eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Ukraine-Krieg gefordert.

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Pfahler

SPD-Mann attackiert Botschafter

Kurze Zeit später entschuldigte sich der SPD-Politiker bei Botschafter Melnyk für seine Aussage: „Insbesondere die Anführungszeichen waren ihm gegenüber respektlos, dafür entschuldige ich mich bei ihm ausdrücklich.“

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11:00 Uhr – Presserat erreichen Beschwerden zur Kriegsberichterstattung

Beim Deutschen Presserat sind mehrere Beschwerden zur Berichterstattung in deutschen Medien über den Ukraine-Krieg eingegangen.

Einige davon beziehen sich demnach auf Schlagzeilen, die einen drohenden Atomkrieg andeuten, oder auf unverpixelte Fotos von schwer verletzten Kriegsopfern, wie die freiwillige Selbstkontrolle der Presse – also von Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien – am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Der Rat appellierte an Redaktionen, sich ihrer Verantwortung bei der Berichterstattung bewusst zu sein.

10:55 Uhr – Ex-Generalinspekteur Kujat: „Gibt gravierenden Mangel an Diplomatie“

Der ehemalige Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, hat mehr diplomatische Bemühungen im Nato-Russland-Rat für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine und eine neue europäische Sicherheitsarchitektur gefordert. „Es gibt einen gravierenden Mangel an Diplomatie. Ich wünsche mir dringend die Rückkehr der Politik“, sagte der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur der „Heilbronner Stimme“.

„Ich sehe insbesondere die Nato in der Pflicht, den Nato-Russland-Rat, der genau zu diesem Zweck geschaffen wurde. Das ist der Ort, an dem die Europäer und die Amerikaner gemeinsam mit Russland Lösungen für den Ukrainekrieg und darüber hinaus für die Überwindung der Meinungsverschiedenheiten durch einen Interessenausgleich finden könnten.“ Das Gremium existiert derzeit faktisch nur noch auf dem Papier.

10:45 Uhr – Lawrow: Trotz schwieriger Ukraine-Verhandlungen Hoffnung auf Kompromiss

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht bei den Gesprächen mit der Ukraine trotz mehrerer Schwierigkeiten die Möglichkeit eines Kompromisses. „Die Verhandlungen sind aus offensichtlichen Gründen nicht einfach“, sagte Lawrow dem russischen Nachrichtenportal RBK am Mittwoch.

„Nichtsdestotrotz besteht eine gewisse Hoffnung auf einen Kompromiss.“ Es werde jetzt ernsthaft über einen neutralen Status der Ukraine diskutiert. Über einige Formulierungen für eine Vereinbarung sei man sich fast einig.

10:14 Uhr – Johnson schließt ukrainischen Nato-Beitritt „in absehbarer Zeit“ aus

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen Nato-Beitritt der Ukraine „in absehbarer Zeit“ ausgeschlossen. Johnson sagte am Mittwoch, die Realität sei, dass „die Ukraine auf keinen Fall in absehbarer Zeit der Nato beitreten wird“. Die Entscheidung müsse jedoch von der Ukraine getroffen werden.

Am Dienstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Einschätzung geäußert, dass sein Land keine Chance auf eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis habe. Sein Land habe dies realisiert.

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Kombo Peter Huth Berlin Hauptbahnhof Flüchtlinge

Meinung Ukraine-Flüchtlinge

09:46 Uhr – US-Verteidigungsminister: Stehen „eisern“ zu Nato-Artikel 5

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betont, sein Land stehe „eisern“ zur Beistandspflicht der Nato nach Artikel 5. Die USA würden zudem die Ukraine auch weiterhin dabei unterstützen, sich gegen die russische Invasion zu verteidigen, sagt Austin vor Beratungen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Nato-Staaten seien geeint und an der Seite der legitimen Regierung der Ukraine. An dem Brüsseler Treffen soll auch ein Vertreter der ukrainischen Regierung teilnehmen.

09:21 Uhr: Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland steigt auf rund 175.000

Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Bislang seien 174.597 Flüchtlinge festgestellt worden, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch mit. Die Zahl wird von der Bundespolizei ermittelt, die derzeit verstärkte Kontrollen durchführt.

Die tatsächliche Zahl kann aber höher sein, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Erst dann kann ihnen auch ein Wohnort zugewiesen werden.

Ein Zugpassagierin Stuttgart geht an einem Wegweiser für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine vorbei

Ein Zugpassagierin Stuttgart geht an einem Wegweiser für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine vorbei

Quelle: dpa/Marijan Murat

09:14 Uhr: Gazprom liefert weiter Erdgas über Ukraine nach Europa

Trotz seines Kriegs gegen die Ukraine pumpt Russland nach eigenen Angaben weiter Gas durch das Nachbarland nach Europa – allerdings etwas weniger als noch am Dienstag. In Richtung Westen sollten an diesem Mittwoch 95 Millionen Kubikmeter geliefert werden, wie der Staatskonzern Gazprom der Agentur Tass zufolge mitteilte.

Am Vortag waren es 109,6 Millionen Kubikmeter. Gazprom hatte zuletzt von einer steigenden Nachfrage nach Erdgas berichtet und etwa auf kühles Winterwetter in Europa verwiesen. Das Unternehmen betonte, alle Verträge würden erfüllt.

08:59 Uhr: London – Ukraine bekommt trotz russischer Warnungen Waffen

Die Ukraine bekommt nach Angaben des britischen Verteidigungsministers trotz russischer Warnungen weiter Waffen.

„Wir liefern weiterhin Waffen aus vielen Richtungen in die Ukraine, und diese gehen an die Front“, sagte Minister Ben Wallace am Mittwoch am Rande von Beratungen mit Kolleginnen und Kollegen in der Nato-Zentrale in Brüssel. Auch der russische Raketenangriff auf den ukrainischen Truppenübungsplatz Jaworiw nahe der Grenze zu Polen habe die Lieferungen nicht komplizierter gemacht. „Für uns überhaupt nicht“, sagte er.

Russland hat den Westen zuletzt wiederholt vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt.

08:45 Uhr: Krankenhaus in Charkiw behandelt unter Beschuss Corona-Patienten

Ungeachtet der russischen Bombardierungen versorgt ein Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Charkiw weiterhin Corona-Patienten auf seiner Intensivstation. Der Direktor der Regionalklinik für Infektionskrankheiten, Pawel Nartow, sagte am Mittwoch, mehrfach am Tag werde Luftalarm ausgelöst. Die Patienten würden dann jedes Mal in einen behelfsmäßig eingerichteten Luftschutzkeller gebracht – auch die der Intensivstation.

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08:42 Uhr – Ukrainischer Botschafter Melnyk drängt auf Regierungserklärung von Scholz

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, appelliert an Bundeskanzler Olaf Scholz, nach der Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Bundestag an diesem Donnerstag eine Regierungserklärung zum Ukraine-Krieg abzugeben.

Der SPD-Politiker solle sagen, „was genau die Ampel nun vorhat, um die Ukraine tatkräftig zu unterstützen und dem Vernichtungskrieg Russlands ein Ende zu setzen“, sagte Botschafter Andrij Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Es wäre genau drei Wochen nach Kriegsbeginn an der Zeit, dass der deutsche Regierungschef sich wieder dazu äußert und ganz konkrete Hilfsmaßnahmen avisiert.“

Es gehe ihm dabei sowohl um weitere Waffenlieferungen, als auch um massive wirtschaftliche Unterstützung sowie um Unterstützung für die Kriegsflüchtlinge, betonte Melnyk. Es sei sehr vieles geschehen seit der ersten Regierungserklärung des Kanzlers zum Krieg. „Deswegen hätte eine weitere klare Stellungnahme nicht nur für uns, die Ukrainer, sondern sicherlich auch für die Deutschen einen großen Stellenwert.“

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Die Vermittlungsbemühungen von Altkanzler Gerhard Schröder im Ukraine-Krieg hat Melnyk für gescheitert erklärt. „Die Sache ist für uns endgültig erledigt“, sagte er. „Für die Ukraine machen weitere Gespräche Schröders gar keinen Sinn. Es ist schon traurig zu beobachten, wie die ganze Sache schiefgelaufen ist.“

Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine sowohl mit Waffenlieferungen als auch finanziell. Deutschland hat auch bereits Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Scholz hatte bereits am 27. Februar, Tag vier des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, eine Regierungserklärung im Bundestag abgegeben. Selenskyj wird am Donnerstag um 9.00 Uhr in den Plenarsaal des Bundestags per Video zugeschaltet, bevor die reguläre Sitzung beginnt. Dafür sind 20 Minuten vorgesehen. Anschließend beginnt die Debatte zur Impfpflicht.

08:37 Uhr: Herrmann: Teil der Ukraine-Flüchtlinge wird dauerhaft bleiben

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geht davon aus, dass ein Teil der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in Deutschland bleiben wird.

„Auch wenn wir die weitere Entwicklung des Kriegs nicht absehen können und gemeinsam hoffen, dass der Konflikt schnell endet und die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können, müssen wir uns auf eine dauerhafte Unterbringung einstellen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Bund dürfe die Länder und Kommunen in diesem Fall „nicht im Regen stehen lassen“, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag.

08:21 Uhr: US-Senat fordert Ermittlungen gegen Putin wegen Kriegsverbrechen

Der US-Senat fordert in einer Resolution Ermittlungen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Invasion in der Ukraine. In der Resolution, die am Dienstagabend einstimmig von der Kammer verabschiedet wurde, hieß es, russische Truppen verübten in der Ukraine Taten, die Kriegsverbrechen gleichkommen. Die Senatoren ermutigen internationale Strafgerichte, gegen Putin und die russische Militärführung zu ermitteln.

„Diese Gräueltaten verdienen es, als Kriegsverbrechen untersucht zu werden“, sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer. Der Entwurf wurde zügig und ohne Gegenstimmen angenommen. Die Resolution ist rechtlich nicht bindend, verdeutlicht aber die Unterstützung des Kongresses für eine harte Linie gegen die russische Aggression in der Ukraine.

07:43 Uhr: Ölpreis zieht wieder an

Nach den Einbußen zum Wochenanfang zieht der Ölpreis wieder an. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um knapp drei Prozent auf 102,75 Dollar pro Barrel. Der Preis für US-Öl WTI steigt über zwei Prozent auf 98,58 Dollar pro Barrel. „Nach dem zweitägigen Ausverkauf an den Ölmärkten warten die Händler auf weitere Hinweise aus den Waffenstillstandsgesprächen“, sagte Tina Teng, Analystin beim Online-Broker CMC Markets mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Da sich die hohe Inflation letztlich auf das Wirtschaftswachstum auswirken und die Nachfrage schwächen werde, könnten die Rohölpreise aber erneut unter Druck geraten.

07:15 Uhr – Japans Finanzminister – G7 beraten erneut über Ukraine-Krieg

Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen laut dem japanischen Finanzminister Shunichi Suzuki noch im Tagesverlauf erneut über die russische Invasion in die Ukraine beraten. Eine Videokonferenz dazu sei für 13.00 Uhr MEZ geplant, kündigt Suzuki im Parlament in Tokio an. Er sagte allerdings nicht, ob die Beratungen auf Ebene der Finanzminister oder anderer G7-Vertreter stattfinden sollen.

06:43 Uhr – Russland präsentiert Entwurf für UN-Resolution zum Ukraine-Krieg

Russland hat einen Entwurf für eine Resolution des Weltsicherheitsrats zur Lage in der Ukraine in Umlauf gebracht. In dem Papier wurden der Schutz von Zivilisten und eine sichere Passage für Hilfslieferungen gefordert. Nicht erwähnt wurde die russische Verantwortung für den Angriff auf das Nachbarland.

Der Resolutionsentwurf unterstützte den Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres zu Dialog und Verhandlungen und forderte einen Waffenstillstand, um alle Zivilisten rasch zu evakuieren. Angriffe auf Zivilisten wurden scharf verurteilt. Unterstrichen wurde die Notwendigkeit, dass „die betroffenen Parteien“ dafür die Kampfhandlungen aussetzen. Wer „die betroffenen Parteien“ sind, wurde nicht erwähnt. Aus russischen Diplomatenkreisen verlautete, möglicherweise könne schon am Mittwoch über den Entwurf abgestimmt werden.

05:46 Uhr – Botschafter: China unterstützt Russlands Krieg in Ukraine nicht

China unterstützt nach Darstellung seines Botschafters in den USA, Qin Gang, den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht. „Behauptungen, dass China etwas davon wusste, diesen Krieg duldete oder stillschweigend unterstützte, sind reine Desinformationen“, schrieb Qin Gang in einem Meinungsbeitrag in der „Washington Post“, den die chinesische Botschaft in Washington am Mittwoch verbreitete.

Mehr als 6000 Chinesen seien in der Ukraine gewesen. China sei der größte Handelspartner sowohl Russlands als auch der Ukraine und der größte Importeur von Öl und Gas in der Welt. „Ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht gut für China“, schrieb der Botschafter. „Wenn China von dieser unmittelbar bevorstehenden Krise gewusst hätte, hätten wir unser Bestes versucht, sie zu verhindern.“

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Qin Gang reagierte auf US-Berichte über Geheimdienstinformationen, dass China vorher von Russlands Militäraktion gewusst und gebeten haben soll, sie bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking zu verschieben. Auch wies er Berichte als „Gerüchte“ zurück, dass Russland China um militärische Hilfe ersucht habe. Die USA hatten China am Montag „erhebliche Konsequenzen“ angedroht, sollte es Russland militärische oder andere Hilfe leisten, die gegen Sanktionen verstießen oder Kriegsanstrengungen unterstützten.

05:40 Uhr – UN – Bis zu 90 Prozent der Ukrainer von Armut bedroht

Neun von zehn Ukrainern wären nach Ansicht des UN-Entwicklungsexperten Achim Steiner im Fall eines lang anhaltenden Krieges von Armut bedroht. Im schlimmsten Fall würde die Wirtschaft des Landes zusammenbrechen und das Wachstum von zwei Jahrzehnten zunichte gemacht, sagte Steiner, Administrator des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP).

05:16 Uhr – 121 Straftaten in NRW im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg

Seit Beginn des russischen Militärangriffs auf die Ukraine vor fast drei Wochen haben die Sicherheitsbehörden in Nordrhein-Westfalen 121 Straftaten registriert, die in diesem Zusammenhang zu sehen sind. Das teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstagnachmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Laut Innenminister seien dies überwiegend kriminelle Taten wie „Beleidigungen, Bedrohungen und Sachbeschädigungen, aber auch Volksverhetzung – und zwar verübt von beiden Seiten“.

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Ukrainische Frauen in der Anlaufstelle für Flüchtlinge im Berliner Hauptbahnhof

Für besonderes Entsetzen sorgte die mutmaßliche Vergewaltigung einer vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten jungen Frau auf einem Hotelschiff, das in Düsseldorf am Rheinufer liegt. Zwei Verdächtige waren nach der Tat vom 6. März festgenommen worden. In Essen und Düsseldorf habe es Farbschmierereien an russisch-orthodoxen Kirchen gegeben. In Düsseldorf wurde ein Auto mit ukrainischem Kennzeichen beschädigt. Ein russischer Fernfahrer in Gelsenkirchen berichtete von vier Ukrainern, die seine Reifen zerstechen wollten.

05:15 Uhr – CDU-Vize Breher: Regierung muss sich mehr um Flüchtlinge kümmern

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher hat die Bundesregierung wegen ihres Umganges mit den Flüchtlingen aus der Ukraine kritisiert und mehr Einsatz für die Frauen und Kinder verlangt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) „muss sich endlich um die Koordination der Aufnahme und Hilfe für Frauen und Kinder zwischen Bund, Land und Kommunen kümmern“, sagte Breher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Ich sehe nur Laissez-faire statt Führung. Darunter leiden die geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine.“

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Breher warf Faeser und auch Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) vor, beide würden „ihrer Verantwortung nicht gerecht und kümmern sich nicht um die Frauen und Kinder, die bei uns Zuflucht suchen“. Es müsse „sichergestellt werden, dass Ankunft und Aufnahme von Geflüchteten endlich besser – von staatlicher Seite – koordiniert werden. Da überlässt die Ampel zu viel dem Zufall.“

Es könne nicht angehen, dass man keine Helferinnen oder Helfer von Seiten eines Bundesministeriums auf den mit Flüchtlingen überfüllten Bahngleisen sehe, sagte Breher. Faeser müsse „endlich sicherstellen, dass Frauen und Kinder aus den Kriegsgebieten in Deutschland sicher untergebracht werden und nachvollziehbar ist, wer sie wo untergebracht hat“.

05:02 Uhr – Melnyk – „Ukraine ist das erste große Opfer für Putin, aber wahrscheinlich nicht das letzte“

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat seine Forderung nach einer Flugverbotszone über seinem Land unterstrichen. „Diese Bitte liegt nach wie vor auf dem Tisch.“ Es sei seines Erachtens möglich, eine Lösung zu finden, ohne dass es eine Konfrontation zwischen Russland und der Nato gebe. „Das könnte über die UN laufen oder das könnte eine Koalition der Willigen sein. Hauptsache ist, dass man sich traut und nicht die Angst die Oberhand gewinnt“, so Melnyk im Fernsehsender Phoenix.

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Gerade die westlichen Staaten müssten verstehen, welche Gefahr auch ihnen selbst drohe, sollte Russland erfolgreich sein. „Alles muss unternommen werden, damit heute der Ukraine geholfen wird und Putin scheitert. Das ist die einzige Möglichkeit, einen neuen und größeren Krieg mitten in Europa, aber womöglich auch in Deutschland zu verhindern. Die Ukraine ist das erste große Opfer für Putin, aber wahrscheinlich nicht das letzte“, war der ukrainische Botschafter überzeugt.

04:04 Uhr – Ukraine rechnet mit großen Kriegsschäden für die heimische Wirtschaft

Die Ukraine geht von großen Schäden für die heimische Wirtschaft aus. Nach vorläufigen Berechnungen würden sich die direkten einmaligen Verluste für die Ukraine auf bisher 565 Milliarden US-Dollar (515 Mrd. Euro) belaufen, sagte Ministerpräsident Denis Schmygal am Dienstagabend in Kiew. „In der Tat sind dies die Mittel, die benötigt werden, um unseren Staat wiederherzustellen.“ Die ukrainische Regierung habe bereits Experten beauftragt, sich mit der Bewertung der Verluste für die Wirtschaft infolge der russischen Aggression zu beschäftigen.

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Flucht aus der Hafenstadt

Auch der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko hatte vor kurzem von enormen negativen Kriegsfolgen gesprochen. Das liege auch daran, dass die umkämpften Gebiete Charkiw, Kiew und Mariupol wirtschaftlich bedeutend seien. Nach Einschätzung von Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin betragen allein die bislang entstandenen Schäden an der Infrastruktur rund 119 Milliarden Dollar. Unabhängig überprüfen ließ sich die Zahlen zunächst nicht.

03:40 Uhr – IWF – Ukraine-Konflikt kann Weltwirtschaftsordnung ändern

Der Ukraine-Konflikt könnte nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) die globale Wirtschaftsordnung grundlegend verändern. Neben kurzfristigen Folgen wie einer steigenden Inflation bei nachlassendem Wachstum seien längerfristige Auswirkungen denkbar, so der IWF: „Der Krieg kann die weltweite wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verschiebt, sich Lieferketten verändern, Zahlungs-Netzwerke zerfallen und Länder neu über ihre Währungsreserven nachdenken“, erklärte der IWF.

03:37 Uhr – Türkei soll keine Putin-Propaganda übernehmen

Die Türkei muss sich aus Sicht des EU-Botschafters Nikolaus Mayer-Landrut in Acht nehmen, nicht auf Propaganda des russischen Präsidenten Wladimir Putin einzugehen. Das Land vollführe derzeit einen „Balanceakt“, sagte der deutsche Diplomat, der die Europäische Union in Ankara vertritt, der Deutschen Presse-Agentur. Er erwarte auch von der Türkei, dass „russische Propaganda-Sender“ eingeschränkt würden. Meyer-Landrut nannte in diesem Zusammenhang den Fernsehsender RT.

Er hoffe zudem, dass die Türkei nicht die Sanktionen unterlaufe, die Europa wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Russland verhängt hat. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte vor einigen Tagen zum Beispiel gesagt, sein Land halte den Luftraum auch für russische Flüge offen, damit Russen aus der EU und anderen Ländern noch reisen könnten. Der EU-Luftraum ist seit dem 27. Februar für russische Flugzeuge gesperrt. Die türkische Regierung lehnt Sanktionen gegen Russland bislang ab.

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Kanzler Olaf Scholz (SPD, l.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan

Die Türkei positioniere sich einerseits deutlich aufseiten der Nato und der Ukraine. Das erkenne die EU an, sagte Meyer-Landrut. Andererseits kritisiere das Land aber auch immer wieder den Westen. „Den Spagat wird die Türkei auf Dauer nicht durchhalten“, so der EU-Botschafter. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Deutschland und Europa kürzlich eine „Hexenjagd“ gegen russische Künstler vorgeworfen und auch von faschistischen Methoden gesprochen.

01:53 Uhr – Belarussische Journalisten zu Gefängnisstrafen verurteilt

In Belarus sind am Dienstag zwei Journalisten der ältesten Zeitung des Landes zu je zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Chefredakteur Jahor Marzinowtisch und der Journalist Andrej Skurko war vorgeworfen worden, keine Kommunalabgaben gezahlt zu haben. Sie haben die Abgaben als politisch motiviert bezeichnet. „Wir haben uns für die Meinungsfreiheit und die Unabhängigkeit von Belarus eingesetzt, aber beides ist ausgehöhlt geworden“, sagte Marzinowitsch.

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Unterstützung für Russland

Ihre Zeitung „Nascha Niwa“ hatte ausführlich über die riesigen Proteste gegen die von der Opposition als gefälscht abgelehnte Wiederwahl Präsident Alexander Lukaschenkos 2020 berichtet. Im verangenen November wurde sie im 115. Jahr ihres Bestehens verboten. Auf das Verbreiten von Material der Zeitung stehen bis zu sieben Jahre Gefängnis. Die meisten Mitarbeiter sind ins Ausland gegangen und publizieren die Zeitung im Internet.

01:00 Uhr – Selenskyi – Gesprächspositionen klingen realistischer

Bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine klingen die Standspunkte der beiden Seiten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi inzwischen realistischer.

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03.03.2022, Ukraine, Kiew: Ukrainische Soldaten stehen auf einer Straße, während im Hintergrund ein mehrstöckiges Gebäude nach Beschuss in Flammen steht. Russland hat einen breit angelegten Angriff auf die Ukraine gestartet und sowohl Städte als auch Stützpunkte mit Luftangriffen und Granaten beschossen. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Selenskyj zu Verhandlungen

„Man sagt mir, die Positionen bei den Verhandlungen klingen realistischer“, sagte er in einer am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Videobotschaft. „Allerdings braucht es noch mehr Zeit für Entscheidungen im Interesse der Ukraine“, sagte Selenskyi.

00:30 Uhr – Warschau fordert Nato-„Friedensmission“ in der Ukraine

Polen hat eine „Friedensmission“ der Nato zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gefordert. „Diese Mission kann keine unbewaffnete Mission sein“, zitierte die Nachrichtenagentur PAP den polnischen Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, der am Dienstag mit den Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien nach Kiew gereist war. „Sie muss versuchen, humanitäre und friedliche Hilfe in der Ukraine zu leisten.“

Der Vorsitzende der regierenden konservativen Partei in Polen bekräftigte: „Ich glaube, wir brauchen eine Friedensmission der Nato oder möglicherweise einer breiteren internationalen Struktur.“

Diese solle „von Streitkräften geschützt“ werden und „in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen“. Sie solle zudem „mit Zustimmung des ukrainischen Präsidenten und der ukrainischen Regierung“ auf „ukrainischem Territorium agieren“.

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Der Besuch der drei Ministerpräsidenten war der erste von ausländischen Regierungschefs in der belagerten ukrainischen Hauptstadt seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

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Quelle: via REUTERS

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor immer wieder von der Nato die Einrichtung einer Flugverbotszone gefordert. Die USA und Deutschland lehnten dies jedoch ab, weil es bedeuten würde, dass Nato-Soldaten in den Krieg eingreifen und eine Konfrontation mit der Atommacht Russland riskieren.

00:27 Uhr – Russland leitet Verfahren für Austritt aus Europarat ein

Russland hat ein Verfahren zum Austritt aus dem Europarat eingeleitet. Wie das Außenministerium in Moskau am Dienstag über den Messengerdienst Telegram mitteilte, wurde der Generalsekretärin des Rates, Marija Pejcinovic Buric, die „Mitteilung über den Austritt der Russischen Föderation aus der Organisation“ übergeben. Moskau warf der Nato und der EU vor, den Europarat zu einem Instrument im Dienste „ihrer militärisch-politischen und wirtschaftlichen Expansion im Osten“ gemacht zu haben.

Die Institutionen des Europarats seien „systematisch dazu benutzt worden, Druck auf Russland auszuüben und sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen“, hieß es in der Mitteilung des russischen Außenministeriums.

Der Europarat, der sich als Hüter der Menschenrechte versteht und dem 47 Länder angehören, hatte Russland zuvor wegen dessen Militäroffensive in der Ukraine suspendiert. Dadurch wurde die Teilnahme russischer Diplomaten und Delegierter an den wichtigsten Gremien der europäischen Organisation ausgesetzt. Die Ukraine hatte den endgültigen Ausschluss Russlands aus dem Europarat gefordert.

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Mit ihrer Ankündigung vom Dienstag trat die russische Regierung die Flucht nach vorn an – womöglich, um der Demütigung eines drohenden Ausschlusses zuvorzukommen. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats stimmte am Dienstagabend für einen Ausschluss Russlands.

00:22 Uhr – US-Regierung: Weitere 186 Millionen Dollar für Ukraine-Flüchtlinge

Die US-Regierung stellt nach eigenen Angaben zusätzliche 186 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) humanitäre Hilfe für Flüchtlinge im Ukraine-Krieg zur Verfügung. In einer Mitteilung von US-Außenminister Antony Blinken hieß es am Dienstag (Ortszeit), die USA forderten ein sofortiges Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland müsse für ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe sorgen. Menschen, die die umkämpften Städte verlassen wollten, müsse dies ermöglicht werden.

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Blinken verwies darauf, dass die USA in der Ukraine und der Region seit Februar humanitäre Hilfe in Höhe von fast 293 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hätten. Sie seien im Bereich der humanitären Hilfe für die Ukraine das größte einzelne Geberland.

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