Ukraine – News im Liveticker: Bayern will über Impfstatus ukrainischer Flüchtlinge diskutieren

Der Corona-Impfstatus der zu erwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine soll auf Antrag von Bayern bei der nächsten Gesundheitsministerkonferenz am Freitag diskutiert werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen.

Hintergrund des Antrags zur Kaminbesprechung ist demnach die – verglichen mit Deutschland – deutlich niedrigere Impfquote der Menschen in der Ukraine. Dem Vernehmen nach sollen dort nur rund 35 Prozent mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff vollständig geimpft worden sein. Rund 30 Prozent sollen den in der EU nicht zugelassenen chinesischen Impfstoff Sinovac erhalten haben.

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine werden in den kommenden Tagen und Wochen viele Flüchtlinge in der EU und damit auch in Deutschland erwartet.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:45 Uhr – Außenminister: Mehr als 1000 Ausländer wollen für Ukraine kämpfen

Mehr als 1000 Ausländer haben sich bisher nach ukrainischen Angaben dem Kampf gegen Russland angeschlossen. „Aus 16 Ländern weltweit sind bereits Freiwillige in die Ukraine gekommen, die bereit sind, Rücken an Rücken mit dem ukrainischen Volk gegen die Aggressoren zu kämpfen“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor Journalisten. „Ihre Zahl hat bereits mehr als 1000 Menschen überschritten.“

Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus welchen Staaten die Freiwilligen kommen sollen, sagte Kuleba nicht. Er betonte, 19 Länder hätten der Ukraine bisher Waffenlieferungen zugesagt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag per Erlass die visafreie Einreise von Ausländern ermöglicht, die in einer internationalen Legion die Ukraine verteidigen sollen.

15:34 Uhr – Johnson wirft Putin Kriegsverbrechen in der Ukraine vor

Der britische Premierminister Boris Johnson hat Russlands Präsident Wladimir Putin Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. „Was wir bereits von Wladimir Putins Regime gesehen haben, nämlich den Einsatz von Munition gegen unschuldige Zivilisten, ist meiner Meinung nach bereits ein Kriegsverbrechen“, sagte Johnson im Parlament in London.

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Er rief die internationale Staatengemeinschaft auf, den russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen zu verurteilen. Mit Blick auf eine Abstimmung in der UN-Vollversammlung in New York über eine russlandkritische Resolution sagte Johnson: „Wir rufen alle Nationen auf, sich uns anzuschließen.“ Putin müsse zur Umkehr bewegt werden. „Putin muss scheitern“, sagte der Premier.

15:22 Uhr – Moskau: Beziehung zu Berlin wegen Nord Stream schwer beschädigt

Das russische Außenministerium hat die Bundesregierung wegen ihres Vorgehens im Fall der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 scharf kritisiert. „Berlins Entscheidung, das Projekt zu stoppen, wird die russisch-deutschen Beziehungen, die nicht durch unsere Schuld in den vergangenen Jahren alles andere als ungetrübt waren, irreparabel beschädigen“, teilte die Sprecherin des Ministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Mittwoch mit. „Die Verantwortung für die Folgen dieser rechtswidrigen Handlungen, die den Ruf Deutschlands als verlässlichem Außenwirtschaftspartner infrage stellen, liegt ausschließlich auf der deutschen Seite.“

Deutschland hatte die Zertifizierung der Pipeline von Russland nach Deutschland wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf Eis gelegt.

15:14 Uhr – BVB entzieht Altkanzler Schröder die Ehrenmitgliedschaft

Borussia Dortmund hat Altkanzler Gerhard Schröder mit sofortiger Wirkung die Ehrenmitgliedschaft entzogen. Damit reagierte der Fußball-Bundesligist auf die bislang fehlende Bereitschaft des 77-Jährigen, als Folge der russischen Invasion in die Ukraine seine Führungspositionen bei staatlichen russischen Energiekonzernen niederzulegen. „Über einen entsprechenden und einstimmig getroffenen Präsidiumsbeschluss unterrichtete Vereinspräsident Dr. Reinhard Rauball den Bundeskanzler a.D. am heutigen Vormittag in einem persönlichen Gespräch“, teilte der BVB am Mittwoch mit.

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Gerhard Schröder gilt als langjähriger Freund des russischen Präsidenten Putin. Der 77-Jährige ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft

Wegen fehlender Distanzierung

14:55 Uhr – Bundesländer stellen sich auf mehr Geflüchtete aus der Ukraine ein

Wegen des anhaltenden Kriegs in der Ukraine stellen sich mehrere Bundesländer auf die Ankunft von mehr Flüchtlingen ein. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit der Ankunft von bis zu 50.000 ukrainischen Flüchtlingen in seinem Bundesland. „Wenn es weniger werden sollten, ist es sicherlich kein Schaden. Aber darauf müssen wir uns einstellen“, sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in München. Zur Aufnahme der Menschen sollen unter anderem zusätzliche Plätze in der Anschlussunterbringung wie auch bei den Übergangswohnheimen geschaffen werden.

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sprach am Mittwoch von einem „unglaublichen sprunghaften Anstieg“ bei der Zahl der ankommenden Menschen in der Hauptstadt. Der Senat hatte angekündigt, Plätze für zunächst 20.000 Flüchtlinge zu schaffen. Mecklenburg-Vorpommern erhöht die Kapazität in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Mehrere niedersächsische Landkreise richteten Notunterkünfte ein.

14:55 Uhr – Russland nennt Stopp von Nord Stream 2 durch Deutschland inakzeptabel

Dass Deutschland die Zertifizierung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis gelegt hat, wertet das russische Außenministerium als inakzeptabel. Das werde zu einer unwiderruflichen Beschädigung der Beziehungen zwischen beiden Ländern führen, erklärt das Ministerium. Zudem werde der Schritt zu einem unvermeidlichen und schnellen Anstieg der Gaspreise führen.

14:54 Uhr – Japan will ukrainische Kriegsflüchtlinge aufnehmen

Japan will wegen des russischen Krieges in der Ukraine Flüchtlinge aus dem Land aufnehmen. Das Angebot schließe auch Ukrainer ein, die bereits nach Polen geflüchtet seien, erklärte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida. „Wir planen, zuerst mit denen zu beginnen, die Familie und Freunde in Japan haben, aber wir werden dort nicht aufhören und aus humanitärer Sicht reagieren.“

Das Angebot Japans ist ungewöhnlich, wenngleich das Land schon früher Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen aufgenommen hat. Japan ist oft dafür kritisiert worden, nur wenige Migranten ins Land zu lassen. Die japanische Migrationspolitik ist wegen der Corona-Pandemie noch strenger geworden.

„Bei jeder Abfahrt eines Zuges wird klar, es werden Menschen stehen bleiben“

Die Hoffnung, mit einem Zug in Sicherheit gebracht zu werden, ist groß. WELT-Reporter Daniel Koop berichtet von der angespannten Situation in Lwiw. Am Bahnhof kommen täglich mindestens 10.000 Menschen aus allen Teilen des Landes an und wollen einfach nur weg.

14:54 Uhr – Ukraine: Papst soll mit Putin über humanitäre Korridore reden

Die Ukraine hat nach Worten der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk den Papst gebeten, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Zulassung humanitärer Korridore zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Zivilisten zu sprechen. „Ich hoffe, dass das Gespräch stattfinden wird“, sagt sie im ukrainischen Fernsehen.

14:46 Uhr – Israel bemüht sich um diplomatische Lösung des Kriegs um die Ukraine

Israel will sich für eine diplomatische Lösung des Krieges um die Ukraine einsetzen. Der israelische Präsident Izchak Herzog sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem zyprischen Kollegen in Nikosia, Israel werde aus moralischer Verpflichtung rund 100 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine schicken. Das Land erwäge weitere Möglichkeiten, das ukrainische Volk zu unterstützen, sagte Herzog.

Der Raketenangriff auf die Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verdeutliche das Leid der Menschen dort, sagte der Präsident. In der Ukraine spiele sich vor den Augen der Öffentlichkeit eine schreckliche Tragödie ab. Herzog beschrieb den Krieg in der Ukraine als einen Affront gegen die internationale Ordnung.

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14:45 Uhr – Siemens: Kein Neugeschäft mehr mit Russland

Der Technologiekonzern Siemens reagiert auf den russischen Angriff auf die Ukraine und stellt sein Neugeschäft mit Russland ein. Dies gelte auch für internationale Lieferungen, erklärte Siemens am Mittwoch in München. Die lokalen Service- und Wartungsaktivitäten würden fortgesetzt.

„Wir halten uns bei unseren Geschäftsaktivitäten in und mit Russland selbstverständlich an geltendes Recht sowie an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht“, hieß es in dem Statement. Die „vollen Auswirkungen aller Sanktionen“ würden weiterhin geprüft.

14:36 Uhr – Bürgermeister: Viele Opfer in Mariupol durch ununterbrochene Angriffe

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol leidet nach Worten des Bürgermeisters Wadym Boitschenko während ununterbrochener Angriffe russischer Streitkräfte unter zahlreichen Opfern und einem Wasserausfall. „Die feindlichen Besatzungstruppen der Russischen Föderation haben alles getan, um den Ausgang der Zivilbevölkerung aus der Stadt mit einer halben Million Einwohner zu blockieren“, sagt er in einer Live-Sendung im ukrainischen Fernsehen. Eine genaue Opferzahl nennt er nicht.

14:29 Uhr – Russischer Tui-Großaktionär verlässt Aufsichtsrat nach EU-Sanktionen

Der russische Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow verlässt angesichts der gegen ihn verhängten EU-Sanktionen den Aufsichtsrat des Reisekonzerns. Das hat das Unternehmen am Mittwoch mitgeteilt. „Ziel der EU-Sanktionen ist, dass Herr Mordaschow nicht mehr über seine Aktien an der Tui AG verfügen kann“, hieß es. So solle verhindert werden, dass Mordaschow Erlöse oder Gewinne aus seiner Beteiligung an Tui erzielen kann. „In diesem Zusammenhang scheidet Herr Mordaschow auch mit sofortiger Wirkung aus dem Tui-Aufsichtsrat aus. Er hat die Niederlegung seines Mandates heute formell gegenüber dem Unternehmen erklärt“, hieß es weiter.

Auf das Unternehmen selbst hätten die Sanktionen keine Auswirkungen, betonte Tui. „Die EU-Sanktionen betreffen Herrn Mordaschow als Person, nicht die Tui AG, an der er als Aktionär beteiligt ist.“ Das operative Geschäft werde vom Vorstand geführt. Mordaschow ist seit rund 15 Jahren Aktionär der Tui und mit rund einem Drittel der Anteile der größte Einzelaktionär des Touristikriesen.

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Der russische Präsident Wladimir Putin auf einem Foto vom 27. Februar

14:25 Uhr – Russische Milliardäre bringen Superjachten in Sicherheit

Russische Milliardäre bringen offensichtlich ihre Superjachten aus der Reichweite westlicher Sanktionen. Mindestens fünf der Luxus-Schiffe liegen bei den Malediven vor Anker oder kreuzen in den Gewässern vor der Inselgruppe im Indischen Ozean, wie aus Schifffahrts-Daten hervorgeht.

Die Malediven haben kein Auslieferungsabkommen mit den USA. Die Regierung in Washington hat angekündigt, das Eigentum sanktionierter Personen zu beschlagnahmen. Von der Regierung der Malediven war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Nach Daten von MarineTraffic liegt die Superjacht „Clio“ vor der Inselgruppe. Sie gehört Oleg Deripaska, Gründer des Aluminium-Riesen Rusal. Auch die „Titan“ von Mitbegründer des Stahlriesen Evraz, Alexander Abramow, ist im Indischen Ozean. Dasselbe gilt für die 88 Meter lange „Nirwana“ des reichsten Russen, Wladimir Potanin. Die meisten der Jachten ankerten noch zu Jahresbeginn in Häfen im Nahen Osten.

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Putin-Yacht "Graceful"

14:22 Uhr – Litauen: Baltische Staaten können Häfen für russische Schiffe sperren

Die drei baltischen Staaten können nach Worten der litauischen Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte ihre Häfen für russische Schiffe sperren, ohne auf eine EU-weite Entscheidung zu warten. „Wir haben uns im Grundsatz geeinigt.“ Zudem gingen die Beratungen weiter, ob noch mehr russische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen werden sollten, fügt Simonyte auf einer Pressekonferenz hinzu.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Pressekonferenz in Jerusalem

14:20 Uhr – Bundesregierung will für 1,5 Milliarden Euro Flüssiggas kaufen

Die Bundesregierung will für 1,5 Milliarden Euro Flüssiggas einkaufen, um unabhängiger von Energielieferungen aus Russland zu werden. „Das Geld steht bereit“, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin. Dem Gashändler Trading Hub Europe seien die Mittel zugesagt worden, er solle nun entscheiden, wo das Flüssiggas konkret eingekauft werde. „Das wird sehr kurzfristig geschehen.“

Ein Sprecher des Finanzministeriums ergänzte, es handele sich um eine außerplanmäßige Ausgabe. Wegen der Dringlichkeit seien die Mittel direkt bewilligt worden – statt der sonst üblichen Haushaltsverfahren.

Dem Wirtschaftsministerium zufolge gibt es derzeit keine Hinweise, dass Russland seinen Verpflichtungen bei der Lieferung von Energie und Rohstoffen nicht nachkomme. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet.

14:17 Uhr – Russland: Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst

Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt. „Natürlich entstehen Risiken“, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko am Mittwoch dem Staatssender Rossija-24. „Wir sind natürlich beunruhigt über das Waffenlieferungsprogramm, das ist in dieser Situation sehr gefährlich“, sagte Gruschko. Es gibt keine Garantien, dass es keine Zwischenfälle geben wird. Es gibt keine Garantien, dass solche Zwischenfälle in einer völlig unnötigen Weise eskalieren könnten.“

Mehrere Nato-Mitglieder, darunter Deutschland, hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew angekündigt. Russland betont, es handle sich um eine „Militär-Sonderoperation“ zum Schutz russischer Bürger und zur Durchsetzung russischer Sicherheitsinteressen.

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Arye Sharuz Shalicar war zwischenzeitlich Sprecher der israelischen Armee

14:15 Uhr – ADAC: Spritpreis erreicht aufgrund von Ukraine-Krieg erneut Höchststand

Der Krieg in der Ukraine sorgt weiterhin für Rekordpreise an deutschen Zapfsäulen. Im Vergleich zur Vorwoche sei es sowohl bei Benzin als auch bei Diesel zu „enormen Preissprüngen“ gekommen, erklärte der ADAC am Mittwoch. Ein Liter Super E10 kostete im Wochendurchschnitt 1,827 Euro, im Vorwochenvergleich ein Anstieg um 8,6 Cent. Diesel verteuerte sich innerhalb einer Woche um 10,1 Cent auf durchschnittlich 1,756 Euro pro Liter.

Grund für den enormen Preisanstieg sei der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Verunsicherung auf den globalen Rohstoffmärkten. Ein Barrel der Sorte Brent knackte zuletzt die Marke von 110 Dollar (99 Euro).

14:06 Uhr – Britische Regierung will Liste von Putin-Vertrauten veröffentlichen

Die britische Regierung will eine Liste von Personen veröffentlichen, die eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden sind. Das sagte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Die britische Regierung steht wegen ihrer jahrelang laschen Haltung gegenüber russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten, die in Großbritannien Geld investieren und teilweise auch dort leben, seit Wochen heftig in der Kritik.

In der kommenden Woche will das Unterhaus einen Gesetzentwurf debattieren, der es ausländischen Investoren unmöglich machen soll, sich bei Immobilienkäufen hinter Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verstecken. Die Opposition kritisiert aber, dass darin bislang eine Frist vorgesehen ist, die Oligarchen Zeit geben könnte, ihr Geld außer Landes zu bringen.

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14:06 Uhr – Ukraine dankt Türkei für Lieferung neuer Kampfdrohnen

Die Türkei hat nach ukrainischen Angaben weitere ihrer Kampfdrohnen in das von Russland angegriffene Land geliefert. „In der Ukraine ist eine neue Partie Bayraktar TB2 eingetroffen“, schrieb das ukrainische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter. „Sie sind bereits jetzt für den Kampfeinsatz bereit.“ Es fügte hinzu: „Die Bayraktar TB2 sind wie Erdhörnchen. Ihr seht es nicht, doch es ist da!“

In Richtung Türkei hieß es: „Sind unseren Partnern unendlich dankbar!“ Die Türkei teilte vorerst nichts dazu mit. Auch die genaue Anzahl der gelieferten Drohnen war vorerst nicht klar.

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13:59 Uhr – Ukraine meldet den Tod von mehr als 2000 Zivilisten

In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges nach Angaben aus Kiew mindestens 2000 Zivilisten getötet worden. In dieser Zahl seien gestorbene Soldaten des Landes nicht inbegriffen, teilte der Rettungsdienst am Mittwoch bei Facebook mit. Unter den Toten seien zehn Rettungskräfte. Die UN sprach zuletzt von 142 Toten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag den Angriff auf das Nachbarland befohlen. Seither sind der Mitteilung zufolge mehr als 400 Brände, die „durch Feindbeschuss“ entstanden, gelöscht worden. Den Angaben zufolge wurden 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Mit Blick auf die andauernden Angriffe hieß es: „Jede Stunde kostet das Leben unserer Kinder, Frauen und Verteidiger.“

13:59 Uhr – Nord Stream 2: Haben keinen Insolvenzantrag gestellt

Die Eigentümergesellschaft der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat nach eigenen Angaben keinen Insolvenzantrag gestellt. „Wir bestätigen die Medienberichte nicht, dass Nord Stream 2 Insolvenz angemeldet hat“, erklärte die in Zug in der Schweiz ansässige Projektgesellschaft am Mittwoch. „Das Unternehmen hat die lokalen Behörden nur darüber informiert, dass es nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die Gesellschaft Verträge mit Mitarbeitern kündigen musste.“ Die Regierungsrätin des Kantons Zug, Silvia Thalmann-Gut, erklärte ebenfalls, dass keine Involvenz in die Wege geleitet worden sei. „Uns ist bekannt, dass Nord Stream 2 mit enormen Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das Unternehmen hat bis zum jetzigen Zeitpunkt keinen Konkurs beim Zuger Handelsregisteramt angemeldet.“

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13:57 Uhr – Johnson: Vorgehen Putins ist bereits Kriegsverbrechen

Das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine ist nach Einschätzung des britischen Premierministers Boris Johnson bereits als Kriegsverbrechen einzustufen. „Was wir bereits von Wladimir Putins Regime gesehen haben beim Einsatz von Waffen gegen unschuldige Zivilsten, (…) ist meiner Ansicht nach bereits vollständig als Kriegsverbrechen zu qualifizieren“, sagt Johnson im Parlament.

13:55 Uhr – Malta vergibt keine EU-Pässe mehr an Russen und Belarussen

Nach dem russischen Militärangriff auf die Ukraine wird Malta über sein ohnehin umstrittenes „Goldener-Pass“-Verfahren keine Staatsangehörigkeiten mehr an Russen und Belarussen vergeben. Die Regierung in Valletta teilte am Mittwoch mit, dass ab sofort keine neuen Anträge für Personen aus den beiden Ländern mehr bearbeitet werden. In der aktuellen Situation könnten die Bewerbungen für Staatsangehörigkeiten – und damit einen EU-Pass – oder Aufenthaltsgenehmigungen nicht sorgfältig überprüft werden.

Malta ist einer von wenigen EU-Staaten, die sogenannte „Goldene Pässe“ anbieten an wohlhabende Ausländer, welche Geld in die jeweiligen Länder investieren. In den vergangenen Tagen wuchs der Druck auf die Regierung, dieses System für Russen auszusetzen.

13:54 Uhr – EU-Staaten beschließen neue Sanktionen gegen Belarus

Die EU-Staaten haben neue Sanktionen gegen Belarus beschlossen. Das teilte die französische Ratspräsidentschaft am Mittwoch auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Sie zielen demnach auf wirtschaftliche Schlüsselsektoren wie die Holz-, Stahl- und Kalibranche des Landes ab.

Die Strafmaßnahmen betreffen auch belarussische Militärs und andere verantwortliche, die in den russischen Angriff gegen die Ukraine verwickelt sind. Erwartet werden Einreiseverbote in die EU sowie die Sperrung ihrer Konten.

13:44 Uhr – Ukrainischer Grenzschutz hindert mehr als 60 Männer an der Flucht

Der ukrainische Grenzschutz hat mehr als 60 ukrainische Männer beim versuchten illegalen Grenzübertritt in die Republik Moldau festgenommen. Die Männer im wehrfähigen Alter hätten versucht, über den Fluss Dnistr das Land zu verlassen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Sie seien sofort an das Wehrkreisersatzamt übergeben worden. Seit der Verhängung des Kriegsrechts nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise verboten. An vielen Grenzposten kommt es daher zu emotionalen Trennungsszenen.

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Am Vortag waren ebenfalls 16 Männer festgenommen und der Armee überstellt worden. Sie sollen teils versucht haben, mit mehreren Hundert Dollar die Grenzer zu bestechen. Tags zuvor hatte der Grenzschutz mitgeteilt, dass mehr als 80.000 Ukrainer seit dem Beginn des Krieges am vergangenen Donnerstag in das Land zurückgekehrt seien. Der Großteil von ihnen seien Männer.

13:39 Uhr – Reeder: Etwa 100 Schiffe sitzen in der Kriegsregion fest

In Häfen in der Kriegsregion zwischen der Ukraine und Russland sitzen nach Reeder-Angaben etwa 100 Schiffe fest. Darunter seien mehrere deutsche Frachter, sagte ein Sprecher des Verbands Deutscher Reeder (VDR) am Mittwoch. „Ablegen ist unmöglich, es gibt keine Schlepper. Das Seegebiet ist wahrscheinlich vermint.“ Das Schwarze Meer und das Asowsche Meer seien zu Kriegsgebieten erklärt worden. Der Reederverband fordert, dass alle Schiffe mit ihren Besatzungen die Region verlassen dürfen. „Russland muss die Freiheit der Schifffahrt respektieren. Unbeteiligte Handelsschiffe dürfen nicht angegriffen werden“, sagte Verbandschefin Gaby Bornheim bei einer Pressekonferenz zur Lage der Branche.

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Der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA unterrichtete seine Kunden unterdessen darüber, dass er wegen der EU-Sanktionen keine Container annimmt, die aus Russland kommen oder dorthin gehen sollen. Das gelte auch für Ladung, die mit der Bahn, dem Binnenschiff oder Lkw transportiert werde. Das Unternehmen folge damit dem Beispiel von Terminalbetreibern in anderen europäischen Häfen.

13:39 Uhr – UNO verzeichnet mittlerweile 836.000 Flüchtlinge aus Ukraine

Die Zahl der in den Nachbarländern der Ukraine angekommenen Kriegsflüchtlinge ist erneut stark angestiegen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerk UNHCR vom Mittwoch haben rund 836.000 Menschen das Land verlassen. Am Dienstag hatte UNHCR-Chef Filippo Grandi noch die Zahl von 677.000 genannt.

Über die Hälfte der Flüchtlinge befindet sich den Angaben zufolge nun in Polen. Über 450.000 Menschen aus der Ukraine suchten demnach dort Schutz. An zweiter Stelle folgt Ungarn mit rund 116.000 aufgenommenen Flüchtlingen, dann die Slowakei mit 67.000, Moldau mit 65.000 und Rumänien mit 38.000. 52.000 Menschen seien zudem in andere europäische Staaten weitergereist.

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13:39 Uhr – Russland erlässt weitere Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft

Russland hat weitere Anstrengungen zur Stärkung der eigenen Wirtschaft angesichts der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs unternommen. Die Börse in Moskau blieb am Mittwoch den dritten Tag in Folge geschlossen. Die Zentralbank habe entschieden, „den Handel nicht wieder aufzunehmen“, hieß es. Ausgenommen davon waren Geschäfte zum Kauf von Rubel.

Nach der Ankündigung massiver Wirtschaftssanktionen wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine war die Börse am Montag geschlossen worden, um weitere Kurseinbrüche zu vermeiden, die schon in der vergangenen Woche eingesetzt hatten. Wie russische Nachrichtenagenturen meldeten, wurde es nun auch ausländischen Investoren verboten, Anteile an russischen Firmen abzustoßen und Fonds vom russischen Finanzmarkt abzuziehen. Am Vortag war es verboten worden, Russland mit mehr als 10.000 Dollar Bargeld zu verlassen.

13:36 Uhr – Ukraine: Haben Probleme bei Verteilung von Medikamenten

Die Ukraine hat nach Angaben von Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko Probleme, Medikamente an Apotheken und Krankenhäuser zu verteilen. Die Regierung arbeite daran, humanitäre Korride für die Lieferung von Medikamenten zu öffnen.

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13:35 Uhr – Paketdienst DPD Group will in Russland bleiben

Der Paketdienst DPD Group will weiter in Russland aktiv bleiben. Der Konzern habe vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen bislang nur internationale Sendungen von und nach Russland eingestellt, liefere innerhalb des Landes aber weiter Pakete aus, sagte Konzernchef Yves Delmas am Mittwoch. Insgesamt sehe sich der Deutsche-Post-Konkurrent weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr habe die DPD Group auch dank des boomenden Online-Handels den Umsatz um 14,8 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro gesteigert, der operative Ertrag kletterte um rund 25 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Bis 2025 wolle die DPD-Gruppe den Umsatz auf mindestens 20 Milliarden Euro steigern, sagte Delmas – dabei sollen auch Zukäufe helfen.

13:34 Uhr – Israels Präsident nach Angriff bei Babyn Jar: Fühlen tiefen Schmerz

Israels Präsident Izchak Herzog hat sich erschüttert über den russischen Angriff nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gezeigt. Der Beschuss stehe für „das ukrainische Leid, diese schreckliche Tragödie, die sich vor unseren Augen entfaltet“, sagte Herzog am Mittwoch während eines Staatsbesuchs auf Zypern. „Wir fühlen tiefen Schmerz und Trauer.“

Erst vergangenen Oktober habe er gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Teil der Gedenkstätte eingeweiht, die an die grausamen und schrecklichen Ereignisse von Babyn Jar erinnert, sagte Herzog. Am Dienstag waren mutmaßlich zwei Raketen in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar eingeschlagen. Im September 1941 hatten deutsche Truppen dort nach dem Einmarsch in Kiew mehr als 33 000 Juden erschossen.

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13:33 Uhr – Lindner: Preis für Kosten von Russlands Krieg müssen alle zahlen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Erwartungen gedämpft, der Staat werde für alle finanziellen Folgelasten durch Russlands Krieg gegen die Ukraine aufkommen können. „Das ist dann gewissermaßen der Preis, den wir alle zahlen“, sagte Lindner am Mittwoch dem Sender „Welt“. Er kündigte zudem an, die Kredite für das 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr sollten ab Ende des Jahrzehnts zurückgezahlt werden.

„Nicht alle negativen Folgen, etwa steigende Energiepreise, wird der Staat ausgleichen können“, betonte Lindner. „Aber wir tun alles, was in unserer Macht steht, um die Durchhaltefähigkeit zu erhöhen und die negativen Auswirkungen auf uns zu reduzieren.“

13:31 Uhr – USA zeigen sich offen für Sanktionen gegen Russlands Energiesektor

Die USA sind nach Angaben der Präsidialamtsprecherin Jen Psaki offen für Sanktionen gegen die russische Öl- und Gasindustrie. Die US-Führung prüfe mögliche Auswirkungen auf die Weltmärkte und die Energiepreise in den USA. „Wir sind sehr offen“, sagt Psaki in einem Interview von MSNBC auf die Frage, ob die USA und ihre westlichen Verbündeten auch Sanktionen gegen die Energiebranche verhängen werden. „Wir denken darüber nach. Es liegt sehr viel auf dem Tisch, aber wir müssen abwägen, welche Auswirkungen es geben kann.“ Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge prüfen das US-Präsidialamt und das US-Finanzministerium eine Ausweitung der Strafmaßnahmen gegen russische Oligarchen, ihre Unternehmen und Familienmitglieder. Betroffen sei unter anderem Alischer Usmanow, dem ein Eisen- und Stahlkonzern gehört, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Insider.

13:24 Uhr – Selenskyj ruft Juden zu Protesten gegen russischen Angriff auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach der Beschädigung der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar am Stadtrand von Kiew die jüdische Gemeinschaft zu Protesten gegen die russische Invasion in die Ukraine aufgerufen. „Ich appelliere jetzt an alle Juden der Welt – sehen Sie nicht, was passiert?“, fragte Selenskyj am Mittwoch. In Babyn Jar hatte Nazi-Deutschland 1941 an zwei Tagen rund 34 000 Juden ermordet.

Selenskyj ist selbst Jude. Er sagte, seine Glaubensbrüder und -schwestern weltweit dürften mit Blick auf die Angriffe Russlands nicht schweigen.

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13:22 Uhr – Söder: Finanzielle Anreize für Soldaten besser als neue Wehrpflicht

CSU-Chef Markus Söder will mit mehr finanziellen Anreizen Menschen zum freiwilligen Dienst bei der Bundeswehr überzeugen. Weder eine Rückkehr zur Wehrpflicht noch eine allgemeine Dienstpflicht mache aus seiner Sicht Sinn, betonte er am Mittwoch nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Es sei auch verfassungsrechtlich schwierig eine allgemeine Dienstpflicht umzusetzen, wenn viele Menschen bereits mit der Umsetzung einer Corona-Impfpflicht ein Problem hätten.

13:22 Uhr – Aiwanger rechnet wegen Krieg zeitnah mit stillgelegten Fabriken

Wegen des Krieges in der Ukraine werden laut Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in den nächsten Tagen auch Fabriken und Werke in Bayern ihre Arbeit einstellen müssen. „Es werden Werke stillgelegt oder können nicht auf Volldampf fahren“, sagte der Freie-Wähler-Chef am Mittwoch nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Als Beispiel nannte er fehlende Kabelbäume für die Autobauer, die normalerweise aus der Ukraine geliefert würden. Auch sei schon jetzt spürbar, dass Lastwagenfahrer fehlten, weil sie in den Krieg ziehen müssten.

BMW hatte bereits am Dienstag angekündigt, dass es wegen Lieferengpässen zu Produktionsunterbrechungen in deutschen und europäischen Werken kommen werde.

13:14 Uhr – NRW lässt wissenschaftliche Beziehungen zu Russland ruhen

Auch die wissenschaftlichen Beziehungen Nordrhein-Westfalens zu Russland werden wegen des Krieges in der Ukraine bis auf Weiteres ruhen. Auf eine entsprechende Erklärung hat sich am Mittwoch das NRW-Wissenschaftsministerium gemeinsam mit Vertretern von Hochschulen, weiteren Wissenschaftseinrichtungen, Studierenden und Universitätskliniken verständigt. Die Arbeit der Wirtschaftsaußenbüros Nordrhein-Westfalens in Russland ruht ebenfalls.

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Vorbereitungen auf ISS-Einsatz

„Wir alle bedauern diesen Schritt sehr – er ist aber aktuell ohne wirkliche Alternative“, erklärte Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). „Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine tief greifende Zäsur in Europa. Dieser eklatante Bruch des Völkerrechts lässt sich durch nichts rechtfertigen.“

13:13 Uhr – Reederei Maersk warnt vor verzögerter Fracht von Lebensmitteln nach Russland

Sendungen von Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern nach Russland könnten nach Angaben der dänischen Reederei Maersk aufgrund erheblicher Verzögerungen in Häfen und beim Zoll beschädigt oder verdorben werden. Maersk und zwei weitere große Containerreedereien haben Frachttransporte von und nach Russland als Reaktion auf westliche Sanktionen vorübergehend eingestellt. Ausgenommen davon sind Lebensmittel, medizinische und humanitäre Hilfsgüter. „Wir warnen jedoch davor, weiter Buchungen für verderbliche Fracht zu tätigen, da es zu erheblichen Verzögerungen an wichtigen Umschlagplätzen kommt, die die Fracht beschädigen können“, teilt Maersk seinen Kunden mit.

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13:06 Uhr – Söder: Versorgung lieber durch Kernenergie sichern als durch Kohle

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will angesichts des Kriegs in der Ukraine die Energieversorgung lieber durch Kernenergie sichern als durch Kohlekraftwerke. Ein längerer Betrieb der verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland könne für einen „kurz begrenzten“ Zeitraum „sehr helfen“, sagte Söder am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in München.

Es sei ihm lieber, die Laufzeit von Atomkraftwerken für drei bis fünf Jahre zu verlängern als die von Kohlekraftwerken, betonte Söder. Er halte auch eine Verlängerung der Laufzeit für das Atomkraftwerk Isar 2 im niederbayerischen Essenbach für möglich.

13:02 Uhr – IAEO: Erhöhte Strahlung im Atomkraftwerk Tschernobyl keine Gefahr

Die erhöhten Strahlungswerte im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl sind nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) immer noch so niedrig, dass sie trotz der Bewegung russischer Militärfahrzeuge vor Ort keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi erklärt, die Sicherheit und der Schutz von Nuklearanlagen und nuklearen und anderen radioaktiven Materialien in der Ukraine dürften nicht gefährdet werden.

Die Ukraine hat von der Atomenergiebehörde dringende Hilfe für die Sicherheit ihrer Nuklearanlagen angefordert. Das berichtete IAEO-Chef Rafael Grossi am Mittwoch bei einer Sondersitzung seiner Behörde in Wien. Welche Unterstützung im Zuge der russischen Invasion konkret gefordert wurde, sagte er nicht.

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12:58 Uhr – Linke-Ministerpräsident Ramelow für allgemeine Wehrpflicht

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich für eine allgemeine Wehrpflicht in Deutschland ausgesprochen. „Im Gegensatz zu meiner Partei bin ich sowohl für eine gut ausgerüstete Bundeswehr als auch für eine allgemeine Wehrpflicht“, schrieb der Linke-Politiker in seinem Blog. Allerdings müsse beides modern gestaltet „und der Auftrag der Truppe so klar formuliert sein, dass sich die Bevölkerung hinter ihren Zielen vereinigen kann“.

In dem Tagebucheintrag, den Ramelow bereits am Dienstag veröffentlichte, plädierte der 66-Jährige für eine „Parlamentsarmee der Landesverteidigung“. Diese müsse im Bündnis mit europäischen Partnern in der Lage sein, Deutschland und Europa zu verteidigen „nicht mehr und nicht weniger“, wie Ramelow schrieb.

12:53 Uhr – China kritisiert Sanktionen gegen Russland

China will sich den Finanzsanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine nicht anschließen. Peking werde den Handel und die Finanzgeschäfte mit allen betroffenen Parteien normal fortsetzen, teilte der Vorsitzende der Bankenaufsicht, Guo Shuqing, am Mittwoch mit. „Wir lehnen die finanziellen Sanktionen ab, vor allem diejenigen, die einseitig verhängt wurden, weil sie kaum eine rechtliche Grundlage haben und keine guten Auswirkungen haben werden“, sagte Guo.

China ist ein wichtiger Abnehmer von russischem Öl und Gas und die einzige Weltmacht, die den Angriff Russlands auf die Ukraine bislang nicht verurteilt hat.

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12:36 Uhr – EU schließt sieben russische Banken von Swift aus und verbietet Staatsmedien

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine schließt die Europäische Union sieben russische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift aus. Zudem wird es den Staatsmedien RT und Sputnik untersagt, ihre Inhalte unter anderem in deutscher Sprache zu verbreiten, wie aus den jüngsten Sanktionsbeschlüssen hervorgeht, die am Mittwoch mit Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft traten. Der Swift-Ausschluss wird nach Ratsangaben in zehn Tagen wirksam.

Von dem internationalen Zahlungssystem ausgeschlossen werden demnach die zweitgrößte russische Bank VTB sowie sechs weitere Institute. Die Sberbank als größte Bank Russlands ist anders als erwartet nicht betroffen. Auch die Gazprombank des staatlichen Gaskonzerns Gazprom ist ausgenommen. Zur Begründung erklärten EU-Beamte, beide seien eng mit dem Öl- und Gassektor verbunden. Die EU wolle damit negative Auswirkungen auf die eigene Energieversorgung vermeiden.

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VTB, die zweitgrößte Bank Russlands, soll von Swift ausgeschlossen werden

12:27 Uhr – Kritik in SPD an Putin-Freund Schröder wird schärfer

Die Kritik an dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seiner engen Kontakte nach Russland wird schärfer. Gefordert wird aus der SPD vor allem, dass Schröder seine Tätigkeiten für russische Energiekonzerne aufgibt. Parteichefin Saskia Esken sagte dazu am Mittwoch der Sendergruppe RTL und ntv, sie habe mit Ko-Parteichef Lars Klingbeil „Schröder aufgefordert, diese Mandate niederzulegen“.

Unterdessen wurden auf regionaler Ebene erste Parteiordnungsverfahren gegen Schröder auf den Weg gebracht. Er habe den entsprechenden Antrag abgeschickt, schrieb der Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Heidelberg, Tim Tugendhat, auf Twitter. Laut einem Bericht des „Spiegel“ bereiten weitere SPD-Ortsverbände ebenfalls Parteiordnungsverfahren gegen Schröder vor.

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Putins Krieg und die Folgen

12:25 Uhr – Ukraine-Flüchtlinge sollen vorerst zwei Jahre in EU bleiben dürfen

Flüchtlinge aus der Ukraine sollen vorerst zwei Jahre lang in der Europäischen Union bleiben können: Das sieht ein Notfallplan der EU-Kommission vor, über den am Donnerstag die Innenminister der Mitgliedstaaten beraten sollen. „Alle, die vor Putins Bomben fliehen, sind in Europa willkommen“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.

Dem Vorschlag zufolge sollen die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vorläufige Aufenthaltstitel in der EU erhalten. Damit hätten sie für vorerst zwei Jahre auch das Recht zu arbeiten und die jeweilige Gesundheitsversorgung zu beanspruchen, Kinder könnten zur Schule gehen.

12:25 Uhr – Polizeigewerkschaften warnen vor Anschlägen in Deutschland

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Russland-Konflikts haben die Polizeigewerkschaften vor Anschlägen auf Einrichtungen beider Staaten in Deutschland gewarnt. Denkbar seien gewaltsame Konflikte zwischen Sympathisanten beider Gruppen in der Bundesrepublik, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dazu zählten auch Anschläge auf Repräsentanzen und offizielle Einrichtungen beider Staaten. Die Polizeien von Bund und Ländern müssten für den Ernstfall bereit sein, täglich würden die Auswirkungen des Konflikts auf die innere Sicherheit hierzulande neu bewertet.

Auch die konkurrierende Polizeigewerkschaft (DPolG) teilte diese Einschätzung. Ihr Vorsitzender Rainer Wendt erklärte, er gehe von weiteren möglichen Zielen aus. „Deutschland kann durchaus auch Ziel terroristischer Anschläge werden, etwa durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, sagte Wendt. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Attacken auf die IT-Systeme verschiedener Institutionen oder Industrien gegeben. Auch die Energieversorgung könne ein potenzielles Ziel sein.

12:22 Uhr – Johnson nach Selenskyj-Telefonat – Putin maximal unter Druck setzen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach eigenen Angaben bei dem britischen Regierungschef Boris Johnson für die deutliche Unterstützung Großbritanniens bedankt. Johnsons Büro teilt mit, der Premierminister sei mit Selenskyj einer Meinung, dass es weitere Sanktionen geben müsse, um Russlands Präsidenten Wladimir Putin in den nächsten Tagen maximal unter Druck zu setzen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erklärt, er habe mit seiner britischen Kollegin Liz Truss über neue Sanktionen gegen Russland gesprochen. Es gehe um ein koordiniertes Vorgehen, um alle Schlupflöcher zu schließen, damit Russland keine Chance habe, aktuelle und künftige Sanktionen zu umgehen, betont Kuleba auf Twitter.

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12:16 Uhr – DHL stoppt Lieferungen nach Russland und Belarus

Der Logistikkonzern DHL setzt angesichts des Kriegs in der Ukraine Lieferungen nach Russland und Belarus aus. „Bis auf Weiteres“ würden auch keine Sendungen in diese beiden Länder mehr angenommen, erklärte der Konzern am Mittwoch.

Zudem werden in der Ukraine nach dem russischen Angriff auf das Land alle dortigen Büros geschlossen und der Betrieb vorerst eingestellt. „Unser größtes Anliegen und unsere höchste Priorität ist derzeit die Sicherheit unserer Mitarbeiter“, erklärte der Konzern zur Begründung.

12.14 Uhr – 3000 ukrainische Touristen in Dominikanischen Republik gestrandet

Wegen der russischen Invasion in ihrer Heimat sind in der Dominikanischen Republik rund 3000 Touristen aus der Ukraine gestrandet – und vielen von ihnen geht das Geld aus. Die in dem Karibikland festsitzenden Ukrainer bräuchten „Hilfe von der Dominikanischen Republik, sie brauchen Geld, sie brauchen Kleidung, sie brauchen eine Menge Sachen“, sagte die ukrainische Honorarkonsulin Ilona Olexandriwna am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Santo Domingo.

Demnach mussten etwa 1200 der festsitzenden 3000 Ukrainer aus finanziellen Gründen ihr Hotel verlassen. „Jetzt gerade stehen Touristen auf der Straße“, kritisierte Olexandriwna den Umgang mit ihren Landsleuten. „Die Hotels haben sie rausgeworfen, weil sie es sich nicht leisten konnten zu zahlen.“ Ein Berater für Einwanderungsfragen des ukrainischen Konsulats sagte, bei vielen Betroffenen springe ihre Reiseversicherung bei Krieg nicht ein.

12:09 Uhr – Linken-Chefin: Nicht Rückwärtsgang zu Atom und Kohle einlegen

Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow warnt vor einer längeren Nutzung von Kohle und Atomkraft in Deutschland mit dem Ziel, die Abhängigkeit von Energie aus Russland zu vermindern. Es sei gut, wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) pragmatische Lösungen suche, sagte Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur. „Aber Pragmatismus darf nicht bedeuten, den energiepolitischen Rückwärtsgang einzulegen und weiter auf Kohle- und Atomkraft zu setzen.“

Vielmehr müssten erneuerbare Energien viel schneller ausgebaut werden. Die für die Bundeswehr vorgesehenen 100 Milliarden Euro wären dafür besser angelegt, meinte die Linken-Vorsitzende. Versorgungssicherheit und Klimaschutz dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

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Linke-Politiker Gregor Gysi hält den Einmarsch Russlands in die Ukraine auch für seine Partei für eine „Zäsur“

12:04 Uhr – Technisches Hilfswerk schickt Erkundungsteams in Nachbarstaaten von Ukraine

Wegen der durch den russischen Krieg gegen die Ukraine ausgelösten Fluchtbewegungen hat das Technische Hilfswerk (THW) Erkundungs- und Beratungsteams zu den deutschen Botschaften in die Nachbarländer der Ukraine geschickt. Je zwei Experten seien am Dienstag nach Polen, Rumänien, Moldau und in die Slowakei aufgebrochen, teilte das THW am Mittwoch in Bonn mit. Die Teams sollen die Mitarbeiter der Botschaften bei der Vorbereitung von Hilfseinsätze unterstützen.

Die Fachleute würden vor Ort Hilfsmöglichkeiten erkunden und Arbeitskontakte zu nationalen und internationalen Organisationen herstellen, erklärte das THW. Nach eigenen Angaben war es auch im Inland aktiv, um die Behörden bei der Vorbereitung zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge zu unterstützen. In mehreren Bundesländern erkundeten THW-Experten demnach potenziell zur Unterbringung geeignete Gebäude und bereiteten bereits früher genutzte Unterkünfte wieder vor.

12:03 Uhr – Taiwan: Welt darf vor „militärischen Aggressionen nicht die Augen verschließen“

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat mit Blick auf den russischen Einmarsch in die Ukraine vor ähnlichen Bedrohungen für ihr Land gewarnt. „Das Engagement des ukrainischen Volkes für den Schutz seiner Freiheit und Demokratie und sein furchtloser Einsatz für die Verteidigung seines Landes stößt bei den Menschen in Taiwan auf tiefes Mitgefühl, denn auch wir stehen an der Front des Kampfes für die Demokratie“, sagte Tsai am Mittwoch bei einem Treffen mit einer Delegation aus den USA.

„Die Geschichte lehrt uns, dass wir die Bedrohung für uns selbst nur verschlimmern, wenn wir vor einer militärischen Aggression die Augen verschließen“, fügte sie hinzu.

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German Ukrainians Protest Russian Invasion of Ukraine

11:58 Uhr – Bereits rund 20.000 Ukraine-Flüchtlinge in Tschechien angekommen

Seit dem Beginn der russischen Invasion sind bereits rund 20.000 Menschen aus der Ukraine nach Tschechien geflohen. Das sagte der liberalkonservative Ministerpräsident Petr Fiala am Mittwoch vor dem Parlament in Prag. „Die Flüchtlingswelle wächst an“, so der 57-Jährige. „Wir sind ein Zielland.“ Für Ukrainer sei eine rund um die Uhr besetzte Telefonhotline eingerichtet worden. In allen Verwaltungsregionen sollen Aufnahmezentren eingerichtet werden.

Derzeit pendeln Züge zwischen Tschechien und den Städten Lwiw (Lemberg) im Westen sowie Tschop im Südwesten der Ukraine. Sie bringen auf dem Hinweg humanitäre Hilfsgüter und nehmen auf dem Rückweg Frauen und Kinder mit. Zudem will die Regierung in Prag weiteres Verbandsmaterial im Wert von rund 800.000 Euro auf den Weg in die Ex-Sowjetrepublik bringen. Bereits vor dem Krieg lebten in Tschechien Schätzungen zufolge rund 150.000 Ukrainer.

11:58 Uhr – Scholz und Bennett fordern sofortige neue Verhandlungen im Ukraine-Krieg

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Israels Regierungschef Naftali Bennett haben eine sofortige Wiederaufnahme der Verhandlungen im Ukraine-Krieg gefordert. „Es geht jetzt darum, dass die Diplomatie wieder eine sehr große Chance bekommt“, sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Besuch in Jerusalem. Bennett forderte einen sofortigen Waffenstillstand.

Auch angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine und deren Leid sei es „umso wichtiger, dass wir jetzt erst mal das tun, was unsere Aufgabe heute ist: Nämlich dafür zu sorgen, dass dieser Krieg nicht weitergeht und dass es zu Friedensgesprächen kommt“, sagte Scholz. „Jeder weitere Tag, an dem dieser Krieg fortgesetzt wird, wird zur Zerstörung nicht nur von Infrastrukturen, sondern eben auch von Menschenleben, von Zivilisten, von Soldatinnen und Soldaten auf beiden Seiten“ führen. Das müsse unbedingt verhindert werden.

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Quelle: Infografik WELT

11:56 Uhr – Lawrow: Ukrainische Führung muss alle Nationalitäten vertreten

Russland will der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben. „Das ukrainische Volk wählt seine Führung“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem am Mittwoch die Agentur Tass zitierte. „Aber sie muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten“, forderte Lawrow.

Russland hat wiederholt behauptet, die prowestliche ukrainische Regierung diskriminiere russische Muttersprachler und Russen vor allem im Osten der Ukraine. Dafür gibt es keine unabhängigen Belege. Zudem gibt es in der Ukraine größere Minderheiten von Ungarn, Belarussen, Rumänen und Bulgaren.

11:54 Uhr – Weltraumbehörde: Hacken russischer Satelliten wäre Kriegsgrund

Russland will das Hacken seiner Weltraumsatelliten als Kriegsgrund behandeln. „Das Abschalten der Satelliten eines Landes ist eigentlich ein casus belli, ein Kriegsgrund“, wird der Chef der Weltraumbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Er fordert Garantien von dem in Großbritannien ansässigen Technologieunternehmen OneWeb, dass dessen Satelliten nicht gegen Russland eingesetzt werden. Andernfalls werde der für den 4. März geplante Start von 36 OneWeb-Satelliten vom Weltraumbahnhof Baikonur, das Russland von Kasachstan mietet, abgesagt. Eine Entschädigung gebe es dann nicht. Rogosin dementiert Medienberichte, wonach russische Satelliten-Kontrollzentren während des Kriegs gegen die Ukraine gehackt worden seien.

ISS abstürzen lassen? – „Das war eine leere Drohung“

Als Reaktion auf US-Sanktionen drohte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, mit dem Absturz der internationalen Raumstation ISS. Für Astronaut Ulrich Walter war das nur eine leere Drohung.

Quelle: WELT/ Peter Haentjes

11:47 Uhr – Heidelberger SPD für Parteiausschluss Schröders

Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine haben die Heidelberger Sozialdemokraten den Parteiausschluss von Altkanzler Gerhard Schröder gefordert. Ein entsprechender Antrag sei bereits gestellt worden, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Sören Michelsburg am Mittwoch. Auch andere Kreisverbände hätten Interesse an dem Antrag bekundet.

Schröder sei untragbar, weil er sich nicht klar vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziere. „Wer Putin unterstützt, der teilt die Grundwerte einer Friedenspartei nicht“, betonte Michelsburg. Einen Ausschluss kann jeder SPD-Verband beim Schiedsgericht beantragen.

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Gerhard Schröder

11:45 Uhr – EU-Kommission: Vorschlag für schnellen Schutz der Ukraine-Flüchtlinge

Den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sollte nach Ansicht der EU-Kommission schnell Schutz in den EU-Staaten gewährt werden. Die Brüsseler Behörde schlug am Mittwoch offiziell vor, EU-Regeln für den Fall eines „massenhaften Zustroms“ von Vertriebenen in Kraft zu setzen, die den vorübergehenden Schutz der Ukrainer ohne langes Asylverfahren ermöglichen würden.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte diesen Schritt am Sonntag nach einem Krisentreffen der EU-Innenminister bereits angekündigt. Nun sollen die zuständigen Minister bei ihrem Treffen an diesem Donnerstag darüber entscheiden. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich bereits dafür ausgesprochen.

11:41 Uhr – Deutscher Journalistenverband: Reporter in Ukraine nicht angreifen

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appelliert an die Kriegsparteien in der Ukraine, keine Reporter anzugreifen. Anlass sei der Tod von zwei dänischen Journalisten in der Stadt Okhtyrka im Osten der Ukraine, erklärte der DJV am Mittwoch in Berlin. Trotz Schutzwesten seien sie bereits am vergangenen Samstag von Geschossen tödlich getroffen worden, wie erst jetzt bekannt geworden sei.

„Wir trauern um die beiden Kollegen, die nichts anderes gemacht haben, als ihren Journalistenberuf ernst zu nehmen“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Im Kriegsgebiet hielten sich etwa 1.000 Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt auf, berichtete der Deutsche Journalistenverband unter Berufung auf Angaben des ukrainischen Militärs.

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11:39 Uhr – Wirtschaftsexperten: Ukraine-Krieg könnte Energiewende ausbremsen

Der Ukraine-Krieg könnte nach Einschätzung von Experten die Energiewende ausbremsen. „Die Energiewende baut sehr stark auf Gas als Zwischenlösung – wobei Zwischenlösung heißt, für die nächsten 30 Jahre“, sagte der Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, dem „Mannheimer Morgen“ vom Mittwoch. Ohne russisches Gas werde diese Rechnung jedoch „nicht aufgehen“.

Der geplante Kohleausstieg im Jahr 2030 sei angesichts der aktuellen Lage „kaum zu halten“, warnte Wambach weiter. 27 Prozent des Primärenergiebedarfs würden in Deutschland mit Gas gedeckt, mehr als die Hälfte davon komme aus Russland. Auf diese Abhängigkeit müsse „strategisch reagiert“ werden. Kurzfristig sei auch der Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) nicht einfach ausweitbar, mittelfristig sei dies aber eine Option.

11:38 Uhr – 5300 Flüchtlinge aus Ukraine in Deutschland registriert

In Deutschland wurden bislang gut 5300 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. Das sagt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit Verweis auf polizeiliche Angaben. Es könnten aber, weil es keine Grenzkontrollen in der EU gebe, wesentlich mehr sein. Eine Prognose für die nächsten Wochen sei nicht möglich.

Flüchtlinge warten im Hauptbahnhof Berlin – am späten Dienstagabend kamen schätzungsweise 300 Menschen mit einem Zug in Berlin an

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Quelle: dpa/Paul Zinken

11:36 Uhr – Schröder-Kim: Ukraine-Krieg muss schnellstmöglich beendet werden

Knapp eine Woche nach Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich dessen Ehefrau Soyeon Schröder-Kim fast wortgleich zum Angriff Russlands auf die Ukraine geäußert. Viele Menschen hätten sie gefragt, „ob mein Mann nicht mit Herrn Putin über den Krieg in der Ukraine reden könnte“, schrieb Schröder-Kim am Mittwoch auf Instagram. Sie betonte, der Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine müssten schnellstmöglich beendet werden. „Das ist eindeutig die Verantwortung der russischen Regierung.“

Mehr dazu hier:

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seiner Frau So-yeon Schröder-Kim

11:36 Uhr – Kreml: „Gesunder Menschenverstand“ spricht für Nord Stream 2

Der Kreml hält an der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 fest, sieht aber keine Chance für einen Start unter den aktuellen Umständen. „Der gesunde Menschenverstand und die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit sprechen klar für die Notwendigkeit, dieses Objekt so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen. Die hysterische Realität macht dies bisher unmöglich“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.

„Die gesamte Infrastruktur ist unter anderem technisch, technologisch und logistisch fertig. Diese Infrastruktur ist vorhanden und wird nicht so einfach verschwinden“, sagte Peskow.

11:31 Uhr – Tönnies geht auf Distanz zu Putin: „Ich habe mich in ihm getäuscht“

Der Fleischproduzent und ehemalige Schalker Aufsichtsratschef Clemens Tönnies geht auf Distanz zum russischen Staatschef Wladimir Putin. „Ich habe mich wie viele andere in ihm getäuscht“, schrieb der Unternehmer auf Twitter und LinkedIn. Er sei fassungslos über den Vernichtungskrieg von Putin in der Ukraine.

Der ehemalige Schalker Aufsichtsratschef hatte jahrelang den Kontakt zu Putin gepflegt. Außerdem gewann er den russischen Konzern Gazprom Germania als Sponsor für Schalke 04. Damals hielt er zusammen mit Putin ein Schalke-Trikot in die Kameras.

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11:29 Uhr – Caritas: Sachspenden für Ukraine überlasten Hilfsorganisationen

Caritas International appelliert an die Bevölkerung, zu Unterstützung der Menschen in der Ukraine Geld zu spenden. Sachspenden, wie gebrauchte Kleidung oder gebrauchte Kuscheltiere, seien nicht bedarfsgerecht und überforderten die Hilfsorganisationen, sagte der Ukraine-Referent von Caritas International, Gernot Krauß, am Mittwoch im WDR-Morgenecho. Viele Sachspenden seien „im Augenblick ziemlich sicher nicht das Richtige, weil es einfach auch zu viel ist“.

Busse und LKWs mit Sachspenden stellten die Hilfsorganisationen vor große logistische Herausforderungen, sagte Krauß weiter: „Das muss ja alles auch in Empfang genommen und sortiert und den Bedürftigen zugewiesen werden.“ Das sei eine Überlastung, „weil es zu viel ist, nicht koordiniert ist, und häufig auch nicht bedarfsorientiert ist“. Krauß berichtete von gebrauchter Kleidung unsortiert in Kartons, oder von deutschen Medikamenten mit deutschen Beipackzetteln. „Solche Dinge sind kaum umzusetzen vor Ort – das ist einfach nicht zielgerichtet.“

11:24 Uhr – Rund 40 Fernzugrouten für Ukraine-Flüchtlinge

Flüchtlinge aus der Ukraine können ab sofort rund 40 internationale Fernzüge nutzen, um aus Polen, Österreich und Tschechien nach Deutschland zu fahren. Die europäischen Bahnen hätten ihr Angebot entsprechend ausgeweitet, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte. Neu ist die Zusammenarbeit mit den Bahnen in Tschechien und Österreich. Damit sind nun Fahrten über die drei genannten Länder bis Berlin, Dresden, Nürnberg und München ohne Fahrkarte möglich.

Für die Weiterfahrt in Deutschlands gibt es der Deutschen Bahn zufolge das kostenlose „helpukraine“-Ticket, das Flüchtlinge aus der Ukraine in allen DB-Reisezentren und DB-Agenturen erhalten können. Es gilt für die Fahrt im Fern- und Nahverkehr zu jedem Zielbahnhof in ganz Deutschland, aber auch bei Fahrten mit dem ICE, dem TGV oder dem Thalys nach Dänemark, Belgien, Frankreich sowie in Zügen nach Österreich, Luxemburg, in die Niederlande und in die Schweiz und in Eurocityzügen nach Italien über den Brenner.

11:22 Uhr – Scholz schließt militärischen Eingriff in Ukraine-Krieg aus

Bundeskanzler Olaf Scholz schließt einen militärischen Eingriff der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine aus. „Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch“, sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. „Was wir tun ist zu unterstützen.“ Konkret nannte er Finanzhilfen und Hilfsgüter. „Das ist das, was wir tun können.“ Die Sanktionen hätten bereits Wirkung erzielt. Das zeige, dass die Haltung zwischen Konsequenz und der gebotenen Vorsicht richtig sei. „Ich glaube, dass das die richtigen Entscheidungen sind.“

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11:19 Uhr – Preis für Erdgas in Europa erreicht neues Rekordhoch

Der Preis für Erdgas hat in Europa angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen Moskau ein neues Rekordhoch erreicht. Am Mittwoch wurde am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde für 194,715 Euro gehandelt. Zuvor war wegen zunehmender Befürchtungen vor den negativen Folgen auf die Energieversorgung bereits der Ölpreis in die Höhe geschnellt.

Russland ist ein wichtiges Herkunftsland für Rohstoffe. Der Ukraine-Krieg wirkt sich deshalb auch auf die Energiemärkte aus und heizt Debatten über eine energiepolitische Neuausrichtung an. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte der Gaspreis in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt, was auch in Deutschland die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher und die Inflationsrate in die Höhe getrieben hatte.

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Gas prices are advertised at over five dollars a gallon Monday, Feb. 28, 2022, in Los Angeles. (AP Photo/Marcio Jose Sanchez)

11:18 Uhr – SPD-Chefin Esken lehnt Wiedereinführung von Dienstpflicht ab

Führende SPD-Politiker haben einer Wiedereinführung einer Dienstpflicht als Konsequenz aus dem Krieg in der Ukraine eine Absage erteilt. „Die Dienstpflicht – darüber haben wir lange genug diskutiert, damit ist Schluss“, sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken am Mittwoch im „Frühstart“ von RTL/ntv. Eine Wiedereinführung würde weder bei der Verbesserung des Zustands der Bundeswehr noch in der aktuellen Auseinandersetzung mit Russland helfen.

SPD-Fraktionsvize Sönke Rix sieht das ähnlich. „Mit der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht, wie sie derzeit wieder diskutiert wird, wären wir in mehrfacher Hinsicht auf dem Holzweg“, erklärte Rix am Mittwoch in Berlin. Die Notstände bei der Bundeswehr ließen sich so nicht beseitigen. Zudem ließe sich die Wehrpflicht nicht von einem Tag auf den anderen reaktivieren. Dafür lägen die zivilen und militärischen Strukturen seit über zehn Jahren auf Eis. Zusätzlich wären Rechtsfragen zu klären, etwa inwieweit dann auch Frauen von einer Wehrpflicht erfasst werden würden, so Rix.

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am 7. Februar in Munster

Verteidigungsministerin Lambrecht

11:16 Uhr – Spanien kündigt Waffenlieferungen für Ukraine an

Spanien hat wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew angekündigt. Spanien werde „den ukrainischen Widerstand“ mit „militärischem Offensivmaterial“ ausstatten, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Mittwoch im spanischen Parlament. Bislang hatte Spanien militärische Unterstützung nur im Rahmen der EU-Militärhilfen in Höhe von 500 Millionen Euro angekündigt.

Sánchez verurteilte den von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlenen Einmarsch in die Ukraine als „brutalen Versuch, den Aufbau eines europäischen Raums zu stoppen, der auf Werten basiert, die dem von ihm vertretenen Autoritarismus radikal entgegenstehen“. Am Dienstag hatte Spanien bereits angekündigt, im Zuge der Nato-Truppenaufstockung an der Ostflanke des Militärbündnisses 150 zusätzliche Soldaten nach Lettland zu entsenden.

11:05 Uhr – Polizeirevier in Charkiw schwer getroffen

Bei den schweren russischen Angriffen auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw ist am Mittwoch die örtliche Zentrale der Polizei und des Geheimdienstes teilweise zerstört worden. Drei Menschen seien dort verletzt worden, teilte der ukrainische Notfalldienst mit. In Videos im Internet war zu sehen, dass das fünfstöckige Gebäude kein Dach mehr hatte und das oberste Geschoss in Flammen stand. Trümmerteile lagen rund um das Gebäude verstreut.

Die ukrainische Regierung veröffentlichte am Mittwoch zudem Bilder von weiteren Angriffen auf die Millionenstadt. Bewohnerin Marina Boreiko sagte der Nachrichtenagentur AP, am Dienstag sei auch ihr Nachbarhaus getroffen worden. „Ein russisches Flugzeug hat eine Bombe auf das Haus neben uns abgeworfen.“ Sie selbst sei zu Hause gewesen und habe nur durch Glück überlebt, in den Trümmern habe sie die Leichen ihrer Nachbarn gesehen, sagte Boreiko unter Tränen.

Ukraine - News im Liveticker

Nach einem Raketeneinschlag vor dem Gebäude der regionalen Verwaltung in Charkiw auf dem Freiheitsplatz halten sich Menschen am Zelt der Freiwilligen „Alle für den Sieg“ auf

Quelle: dpa/–

11:02 Uhr – Bürgermeister Klitschko: Russische Truppen kommen Kiew immer näher

Die russischen Truppen kommen der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko immer näher. Das russische Militär ziehe immer mehr Kräfte zusammen. „Wir bereiten uns vor und werden Kiew verteidigen!“, erklärt er in sozialen Medien. „Kiew steht und wird stehen.“ Zuletzt hat sich ein kilometerlanger Konvoi von Militärfahrzeugen auf Kiew zubewegt.

11:00 Uhr – Russland: Hoffen, dass sich Hysterie bald legt

Die russische Führung hofft nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, dass sich die Hysterie bald legen und durch eine nüchterne Beurteilung der Lage abgelöst werde. Ansprüche bezüglich der Grenzen anderer Länder habe Russland nicht. Zudem wisse man, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für Präsident Wladimir Putin „sehr, sehr hoch“ sei.

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Norbert Röttgen

10:57 Uhr – Nawalny ruft zu täglichen Anti-Kriegs-Protesten auf

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ruft zu täglichen Protesten gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine auf. „Alexei Nawalny hat die Menschen aufgerufen, jeden Tag um 19.00 Uhr und am Wochenende um 14.00 Uhr gegen den Krieg zu protestieren“, sagte seine Sprecherin Kira Jarmisch am Mittwoch. „Lassen Sie uns wenigstens nicht zu einer Nation von verängstigten Schweigern werden“, heißt es in einem im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Aufruf. „Von Feiglingen, die so tun, als würden sie den aggressiven Krieg gegen die Ukraine nicht bemerken, den unser offensichtlich wahnsinniger Zar entfesselt hat.“

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Police officers detain a man during a protest against Russia's invasion of Ukraine in central Moscow on February 27, 2022. (Photo by Alexander NEMENOV / AFP)

10:56 Uhr – Russland: Wirtschaft erfährt durch Sanktionen schweren Schlag

Das russische Präsidialamt räumt erhebliche Auswirkungen der westlichen Sanktionen ein. Natürlich erfahre die russische Wirtschaft einen schweren Schlag, sagt Sprecher Dmitri Peskow. „Aber wir haben Solidität, Potenzial und Pläne.“ Russland habe Erfahrung damit, durch Krisen zu gehen und Maßnahmen zu ergreifen, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verlangsamen.

10:53 Uhr – Ex-Werder-Spieler Dogan aus Ukraine geflüchtet

Der ehemalige Werder-Spieler Abdullah Dogan hat das ukrainische Kriegsgebiet hinter sich gelassen. Am Dienstagabend erreichte der 25-Jährige nach Informationen des Portals „Deichstube“ und der „Bild“ das sichere Rumänien: „Meine Gedanken sind bei all den Menschen, vor allem den Kindern, die auf der Flucht sind und es nicht geschafft haben“, sagte er.

Vor einer Woche war er in die Ukraine geflogen, um einen Vertrag beim Fußball-Erstligisten Metalist Charkiw zu unterschreiben. Kurz darauf begann der Angriff Russlands auf die Ukraine. Zwischenzeitlich musste sich Dogan nach eigenen Angaben in einem Keller vor den Attacken auf die Stadt schützen. Bei der Abreise mit dem Zug aus dem stark in Mitleidenschaft gezogenen Charkiw sei er von der türkischen Regierung unterstützt worden.

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10:50 Uhr – Russischer Stahlkonzern Severstal stoppt Exporte in die EU

Der russische Stahlkonzern Severstal setzt seine Exporte in die EU aus. Grund hierfür seien die Sanktionen gegen die Eigentümer. Die Exporte würden auf den Weltmarkt umgeleitet. Die EU hatte kürzlich Sanktionen gegen den größten Anteilseigner Alexej Mordaschow verhängt.

10:49 Uhr – Großhändler Metro will Russland nicht den Rücken kehren

Der Großhandelskonzern Metro will in Russland aktiv bleiben. „Metro Russland wird weiterhin kleine und mittlere unabhängige Unternehmen im Gastgewerbe und im Einzelhandel bedienen, die eine zentrale Rolle in der Gesellschaft spielen“, erklärte ein Metro-Sprecher am Mittwoch. Metro fühle sich auch für die mehr als 10.000 Mitarbeiter in Russland verantwortlich. „Diese Menschen haben keine persönliche Verantwortung für die Aggression gegen die Ukraine.“

Metro beobachte mit Blick auf die russischen Aktivitäten die Rubelsituation, die Lieferketten und mögliche Auswirkungen von Sanktionen. Gehälter und Lieferanten würden von Metro Russland über etablierte internationale Banken bezahlt, die nicht von den internationalen Sanktionen betroffen seien. Metro stehe an der Seite der Kräfte in Wirtschaft und Politik, die sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einsetzen.

10:48 Uhr – Russland berichtet über Einnahme von größtem ukrainischen AKW

Russische Einheiten haben nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch.

In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Am Mittwoch tagt der Gouverneursrat der IAEA, um die Lage zu besprechen.

10:45 Uhr – Polen verlangt EU-Importstopp für Kohle, Öl und Gas aus Russland

Polen fordert ein europäisches Embargo gegen Öl, Gas und Kohle aus Russland. Sein Land würde vor allem die Einfuhr russischer Kohle auch sofort einseitig stoppen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Mittwoch. Dafür bräuchte er nur die Zusicherung der EU-Kommission, Polen dafür nicht zu bestrafen, weil Sanktionspolitik EU-Sache sei.

EU-Ratspräsident Charles Michel, der bei einem Besuch in Polen gemeinsam mit Morawiecki vor Journalisten sprach, äußerte sich zurückhaltend über ein mögliches Embargo gegen russische Energieträger. Zunächst müssten die bereits beschlossenen EU-Sanktionen gegen Russland umgesetzt werden. Michel schloss aber weitere Strafmaßnahmen nicht aus. Man bereite sich vor, falls weitere Optionen gebraucht würden, sagte der Ratschef.

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Gas Ventil

10:44 Uhr – China bemüht sich um Evakuierung Tausender Landsleute aus Ukraine

China bemüht sich um die Evakuierung Tausender Landsleute aus der Ukraine. Wie ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Mittwoch sagte, seien alle „verfügbaren Ressourcen mobilisiert“ worden, um Landsleute in Sicherheit zu bringen. Chinas Botschaft in der Ukraine teilte mit, dass sich mehr als 6000 Chinesen im Land für eine Evakuierung registriert hätten. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, reisten am Dienstag die ersten 400 chinesischen Studenten aus Odessa per Bus in das benachbarte Moldawien aus. Weitere 200 chinesische Studenten seien aus der Hauptstadt Kiew auf dem Weg, das Land zu verlassen.

10:44 Uhr – Caritas fordert humanitäre Korridore in umkämpfte ukrainische Städte

Die Caritas fordert humanitäre Korridore für den Zugang von Helfern auch in besonders umkämpfte Städte in der Ukraine. „Wir sind äußerst beunruhigt über die Zuspitzung der Kämpfe rund um die Städte Mariupol im Süden und Charkiw im Nordosten“, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch in Freiburg. Der massive russische Truppenaufmarsch, auch gegen die Hauptstadt Kiew, lasse schreckliche Entwicklungen befürchten. „Den Menschen zu helfen, ist das Gebot der Stunde.“

Mit dem Fortschreiten des Kriegs werde auch die Flucht gefährlicher und die Versorgung der Flüchtenden schwieriger, betonte die Präsidentin der Caritas Ukraine, Tetiana Stawnychy. Mit Suppenküchen und der Verteilung von Decken, Kleidung und Hygieneartikeln leistet die Caritas Ukraine erste Nothilfe für Flüchtende. Unterstützt wird der Verband – ebenso wie Caritasverbände in Nachbarländern der Ukraine – von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Die Hilfe sei aktuell auf 1,2 Millionen Euro aufgestockt worden, erklärte Welskop-Deffaa. Der Bedarf werde in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigen.

10:43 Uhr – Chinese bei Flucht aus Ukraine angeschossen

Ein chinesischer Staatsbürger ist bei seiner Flucht aus der Ukraine angeschossen worden. Die Person sei verletzt worden, befinde sich aber nicht in Lebensgefahr, teilte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, am Mittwoch mit. Unter welchen Umständen die Schüsse am Dienstag gefallen waren, war zunächst unklar.

Neben Hunderttausenden Ukrainern versuchen derzeit auch Tausende Ausländer das Land zu verlassen. Dabei kommt es immer wieder zu chaotischen Szenen. Nicht auszuschließen ist allerdings auch, dass die betroffene Person wegen ihrer Staatsangehörigkeit angegriffen wurde. China hat sich bisher geweigert, den russischen Angriff auf die Ukraine zu verurteilen oder gar als Invasion zu bezeichnen und verwies stattdessen auf legitime Sicherheitsinteressen Moskaus, die der Westen zu lange ignoriert habe.

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10:40 Uhr – EU verhängt neue Sanktionen gegen Belarus

Die EU-Staaten sind sich einig über neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus. Dies teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Betroffen seien vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie. Die Maßnahmen träten in Kraft, sobald sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht seien.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als Verbündeter und militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine. Russische Angriffe auf das Nachbarland werden auch von belarussischem Gebiet aus geführt. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag Strafmaßnahmen gegen Belarus angekündigt und die Regierung Lukaschenko „den anderen Aggressor in diesem Krieg“ genannt.

„Das bedeutet, dass Russland Kernwaffen in Belarus stationieren wird“

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich besorgt über eine mögliche Stationierung von Atomwaffen in Belarus geäußert. Mit der beschlossenen Verfassungsänderung gebe sich das Land den Status einer Nuklearmacht. „Das ist ein sehr gefährlicher Weg“, sagte er vor einem EU-Treffen.

10:39 Uhr – In Polen bereits 500.000 Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen

In Polen sind nach Regierungsangaben seit Beginn des Ukraine-Kriegs rund 500.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen. „Wir sind verpflichtet, unseren Nachbarn zu helfen, und wir tun es auch. Wir haben einen humanitären Korridor eingerichtet, wir haben alle Verfahren beschleunigt, die wir von unserer Seite aus beschleunigen konnten“, sagte Morawiecki am Mittwoch vor einem gemeinsamen Besuch mit EU-Ratspräsident Charles Michel am Grenzübergang Korczowa. Michel sagte, die EU-Mitgliedsländer müssten solidarisch zusammenstehen, die Ukrainer aufnehmen und humanitäre Unterstützung leisten.

„Polen hilft allen Menschen, die vor dem Krieg fliehen, allen Kriegsflüchtlingen, egal, aus welchem Herkunftsland sie kommen“, sagte Morawiecki. Alle würden gleich behandelt. Er warnte, man solle russischen Propagandakampagnen über das Vorgehen an der Grenze keinen Glauben schenken. „Wir haben Tausende von Beweisen und Zeugnissen für alle diese Situationen.“

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Quelle: Infografik WELT

10:39 Uhr – Verband: Ölmarkt bleibt trotz Freigabe von Reserven angespannt

Der Wirtschaftsverband Fuels und Energie erwartet infolge des Ukraine-Kriegs eine weiter angespannte Lage an den Ölmärkten. Die von der Internationalen Energieagentur beschlossene Freigabe von Reserven könnte aber für eine leichte Entspannung sorgen, teilte der Verband am Mittwoch auf Anfrage mit.

Der Benzinpreis für Super E10 sei im Bundesdurchschnitt binnen einer Woche um knapp 8 Cent auf 1,83 Euro je Liter gestiegen, der Dieselpreis um 9 Cent auf 1,76 Euro. „Diese Entwicklung beruht in erster Linie auf einem Risikoaufschlag auf den Ölpreis.“ Der weitere Verlauf hänge unter anderem von den Förderentscheidungen der wichtigsten Ölländer und von der geopolitischen Situation ab.

10:39 Uhr – „Russland kann die Ukraine nicht mit Bomben und Raketen gewinnen“

Fast 6000 Russen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in sechs Tagen des Krieges getötet worden. Russland könne die Ukraine nicht mit Bomben, Angriffen und Raketen gewinnen. Selenskyj ruft dazu auf, die Bewerbung seines Landes für einen Beitritt zu Europäischen Union zu unterstützen. Es sei nicht die Zeit, neutral zu sein.

Nach dem russischen Angriff auf die Gedenkstätte Babyn Jar auf dem Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kiew wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den russischen Truppen vor, sie wollten das Land und seine Geschichte zerstören. In Babyn Jar verübten im Zweiten Weltkrieg deutsche Besatzungstruppen und ihre ukrainischen Helfer ein Massaker an der jüdischen Bevölkerung. „Dieser Angriff zeigt, dass für viele Menschen in Russland unser Kiew absolut fremd ist“, sagt Selenskyj in einer Video-Botschaft. „Sie wissen gar nichts über Kiew, über unsere Geschichte. Aber sie alle haben den Befehl, unsere Geschichte, unser Land, uns alle auszulöschen.“

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Satellitenfoto der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar vor der Zerstörung

10:37 Uhr – Deutsche Rüstungskonzerne zur Ausweitung ihrer Produktion bereit

Die führenden deutschen Rüstungskonzerne sind zu einer Ausweitung ihrer Produktion bereit: Angesichts der von der Bundesregierung geplanten zusätzlichen Milliardenausgaben für die Bundeswehr könne die Produktion kurzfristig erhöht und auch auf Dauer erweitert werden, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) am Mittwoch unter Berufung auf eine Umfrage der Zeitung unter den großen deutschen Herstellern Airbus, Rheinmetall, KMW, Thyssen-Krupp Marine Systems, Hensoldt sowie Heckler & Koch.

Dazu sollen demnach die Umstellung auf Mehrschichtbetrieb ebenso wie neue Kooperationen mit externen Partnern beitragen. Zugleich gibt es laut „FAZ“ eine große Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den Militärs in Berlin. Sollte es in Zukunft „noch größeren Bedarf unserer Streitkräfte und in den Armeen anderer Nato-Länder geben, sind wir in der Lage, mit geeigneten Partnern in Deutschland und Europa Kooperationen einzugehen“, teilte der Waffenhersteller Heckler & Koch der Zeitung mit.

10:26 Uhr – Fridays for Future demonstriert Donnerstag weltweit für Ukraine

Die Organisation Fridays for Future will an diesem Donnerstag weltweit auf die Straße gehen, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Das teilte Fridays for Future (FFF) Deutschland bereits am Dienstag mit.

In Deutschland wollen die Aktivisten, die sonst für ihren Klima-Protest an Freitagen bekannt sind, in Städten wie Hamburg, Berlin oder München ein Zeichen setzen. In einem Tweet hatten die ukrainischen Aktivisten der Bewegung dazu aufgerufen, aufgrund der Dringlichkeit der Lage bereits am Donnerstag weltweit zu protestieren.

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Auf Twitter rief Luisa Neubauer dazu auf, sich ihren Protesten anzuschließen: „Wir folgen damit dem Appell der Aktivist:innen vor Ort und rufen alle Menschen auf, sich uns anzuschließen. Solidarisch streiken wir morgen für Frieden & Klimagerechtigkeit, denn in einem Krieg, der durch fossile Energien finanziert ist, ist das so untrennbar wie nie.“

10:23 Uhr – Britischer Minister: Besatzung der Ukraine wird für Russland schwer

Eine langfristige Besatzung der Ukraine wäre für Russland nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace eine enorm große Herausforderung. „Mit überwältigenden Kräften in ein Land einzumarschieren, ist eine Sache, aber ein Volk von 44 Millionen Menschen zu besetzen, das einen nicht haben will, ist eine ganz andere Sache“, sagte der Politiker am Mittwoch im BBC-Interview. Russland müsse sich auf „Jahre des Widerstands“ einstellen.

Die Strategie der Russen sei es, große Städte zu umzingeln und willkürlich zu bombardieren und sich dann der Bevölkerung zu nähern, von der man hoffe, dass sie „gebrochen“ sei, und alles zu übernehmen.

10:21 Uhr – IWF und Weltbank stellen Ukraine Milliarden-Hilfen in Aussicht

Internationale Finanzorganisationen wie der IWF und die Weltbank haben der Ukraine in den nächsten Monaten milliardenschwere Hilfen im Kampf gegen Russland in Aussicht gestellt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) teilte in der Nacht zu Mittwoch mit, über Notfallfinanzierungen könne bereits nächste Woche entschieden werden. Außerdem gebe es weiter Gespräche mit der Ukraine über ein Hilfsprogramm, aus dem bis Ende Juni zusätzlich 2,2 Milliarden Dollar fließen könnten. Die Weltbank erklärte, in den kommenden Monaten ein drei Milliarden Dollar schweres Paket zu schnüren. Bereits diese Woche soll eine erste Auszahlung in Höhe von 350 Millionen Dollar fließen. Diese soll Insidern zufolge der Ukraine zur freien Verwendung stehen, also nicht an Auflagen geknüpft sein. Laut Weltbank ist auch eine 200 Millionen Dollar umfassende Soforthilfe für die Bereiche Gesundheit und Bildung geplant.

Beide in Washington angesiedelten Finanzorganisationen sagten auch Nachbarländern der Ukraine Hilfe zu, um jetzt Flüchtlinge aufzunehmen und zu versorgen. Mehr als 660.000 Menschen sind bereits nach der russischen Invasion aus der Ukraine geflüchtet.

10:16 Uhr – Generalinspekteur lehnt Wiedereinführung der Wehrpflicht ab

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. „Die Wehrpflicht, so, wie wir sie noch kennen, ist in der jetzigen Situation nicht erforderlich“, sagte Zorn den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Die Bundeswehr und ihre Aufgaben hätten sich verändert. „Für den Kampf im Cyberraum, um nur ein Beispiel zu nennen, sind Wehrpflichtige absolut ungeeignet.“,

Die Bundeswehr brauche „gut ausgebildetes, in Teilen sogar hoch spezialisiertes Personal, um das gesamte Aufgabenspektrum abzudecken“, sagte Zorn. Er wies zudem darauf hin, dass eine Entscheidung dieser Tragweite nicht auf die Schnelle getroffen werden könne. „Mit Blick auf eine Umstrukturierung der Bundeswehr wieder hin zu einer Streitkraft, die sich wesentlich auf eine Mobilmachung aus dem Volk heraus abstützt, muss es vorher eine gesamtgesellschaftliche Debatte geben.“

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Autorenfoto NEU DIE WELT Fotoshooting 27.09.-07.10.2016 Nikolaus Doll Foto: Claudius Pflug

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10:13 Uhr – Ukraine: Weitere Gespräche mit Russland in Diskussion

Weitere Gespräche zwischen der Ukraine und Russland sind nach ukrainischen Angaben derzeit in der Diskussion. Das sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, der Nachrichtenagentur Reuters. Auf die Frage nach einem Datum für die zweite Gesprächsrunde sagt er: „Es wird jetzt diskutiert. Eine substanzielle Tagesordnung ist dafür erforderlich.“

09:47 Uhr – Logistiker Kühne + Nagel stellt Geschäft mit Russland weitgehend ein

Der Logistikkonzern Kühne + Nagel fährt sein Geschäft mit Russland und Belarus wegen der Sanktionen im Ukraine-Krieg runter. Man setze alle Sendungen nach Russland mit sofortiger Wirkung aus, teilte die Firma am Mittwoch in Schindellegi in der Schweiz mit. Der Stopp bezieht sich auf Luftfracht, Seefracht und auf Lkw-Ladungen. Es gibt allerdings Ausnahmen: Pharma und generell Gesundheitsprodukte (Healthcare) sowie humanitäre Hilfsgüter sollen weiterhin befördert werden.

Zuvor hatten der Konkurrent DHL seine Transportsendungen ebenfalls eingestellt. Finanziell hat der Schritt nur begrenzte Folgen für die Logistikbranche: Kühne + Nagel zum Beispiel macht weniger als zwei Prozent seines Konzernumsatzes in Russland, in der Ukraine und in Belarus. In der Ukraine hat K+N sein Transportgeschäft ebenfalls eingestellt.

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09:46 Uhr – Vorbehalte in Ampel-Fraktionen gegen 100 Milliarden für Bundeswehr

In den Ampel-Fraktionen gibt es offenbar Diskussionsbedarf über das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr. „Über höhere Investitionen für die Bundeswehr können wir reden, aber die Truppe einfach nur mit mehr Geld zuzuschütten, löst die Probleme dort nicht“, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Roloff der „Welt“. Außerdem dürfe „eine Mittelaufstockung nicht zulasten anderer Projekte gehen“.

„Es ist Konsens in der Fraktion, dass die Bundeswehr so ausgestattet werden muss, dass sie ihren Auftrag erfüllen kann“, sagte dem Blatt der SPD-Linke Ralf Stegner. Daher sei für ihn auch eine Aufstockung der finanziellen Mittel in Ordnung. „Dennoch dürfen wir nicht nur auf den Faktor Bundeswehr setzen. Wenn wir nur noch über das Militärische reden, hat Putin gewonnen“, warnte er.

09:45 Uhr – Videobotschaft von Ukraine-Idol Schewtschenko vor Mailänder Derby

Der frühere ukrainische Fußball-Star Andrej Schewtschenko hat in einer Videobotschaft vor dem Mailänder Derby einen Appell für den Frieden gegeben. „Das ukrainische Volk will nur Frieden. Frieden hat keine Grenzen. Das, was uns vereint, muss stärker sein als das, was uns trennt“, sagte der einstige Weltklassestürmer in dem Clip, der am Dienstagabend vor Anpfiff des Halbfinal-Hinspiels im italienischen Pokal zwischen Inter Mailand und dem AC Milan (0:0) auf der Leinwand des San-Siro-Stadions gezeigt wurde. „Lasst uns diesen Krieg gemeinsam beenden“, forderte er.

Andrej Schewtschenko als Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft beim Nations League-Spiel Deutschland-Ukraine im November 2020 in Leipzig

Andrej Schewtschenko als Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft beim Nations League-Spiel Deutschland-Ukraine im November 2020 in Leipzig

Quelle: pa/dpa/dpa-ZB/Robert Michael

Der heute 45 Jahre alte Schewtschenko war um die Jahrtausendwende einer der besten Stürmer der Welt, mit Milan gewann er unter anderem 2003 die Champions League und wurde im Jahr darauf zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Er spielte vor der Zeit in Italien und in den letzten drei Saisons vor dem Karriereende beim Heimatverein Dynamo Kiew. Daneben war er – erfolglos – beim FC Chelsea aktiv und später Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft sowie jüngst des CFC Genua. Schewtschenko wohnt mit seiner Familie in London.

09:43 Uhr – Ukrainischer Biathlet Pidrutschnji im Kriegsdienst

Der ukrainische Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji hat mit einem emotionalen Post aus seinem Kriegsdienst viele Reaktionen aus der gesamten Biathlon-Welt hervorgerufen. „Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen“, schrieb der 30-Jährige beim Internetdienst Instagram. Dazu zeigte er sich auf einem Foto in Militär-Uniform mit Helm: „Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen.“

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Noch vor zwei Wochen startete der beste Skijäger seines Landes bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Nach der Invasion Russlands in die Ukraine gab sein Verband bekannt, dass kein Ukrainer bei den verbleibenden drei Weltcup-Stationen antreten wird. Laut Medienberichten kämpfen auch andere Biathleten an der Front, darunter in Julia Dschima die beste Frau, die 2014 in Sotschi noch Olympia-Gold mit der Staffel der Ukraine geholt hatte.

09:40 Uhr – EU für temporäre Aufenthaltsgenehmigung für Flüchtlinge

Die Europäische Kommission schlägt vor, aus der Ukraine fliehenden Menschen vorübergehenden Schutz zu gewähren – einschließlich einer Aufenthaltsgenehmigung und Zugang zu Beschäftigung und Sozialhilfe. Die Regelung soll helfen, Massenankünfte von Vertriebenen in der EU zu bewältigen und soll in allen Mitgliedstaaten das gleiche Schutzniveau bieten. Die EU-Innenminister werden am Donnerstag darüber beraten.

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European Parliament President Roberta Metsola addresses an extraordinary session on Ukraine at the European Parliament in Brussels, Tuesday, March 1, 2022. The European Union's legislature meets in an extraordinary session to assess the war in Ukraine and condemn the invasion of Russia. EU Commission President Ursula von der Leyen and Council President Charles Michel will be among the speakers. (AP Photo/Virginia Mayo)

EU-Parlamentspräsidentin

09:23 Uhr – Belarus: Haben südliche und westliche Grenzen verstärkt

Belarus hat nach eigenen Angaben die Sicherheitsvorkehrungen an seinen westlichen und südlichen Grenzen erhöht. Belarus ist ein Verbündeter Russlands und grenzt im Süden an die Ukraine. Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Dienstag erklärt, sein Land habe nicht vor, sich am russischen Militäreinsatz in der Ukraine zu beteiligen. Vorwürfe aus Kiew, wonach russische Truppen die Ukraine auch von belarussischem Territorium aus angreifen, wies er zurück.

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09:21 Uhr – Russland und Ukraine verkünden jeweils weitere Erfolge

Im Krieg in der Ukraine haben sowohl Moskau als auch Kiew von weiteren Erfolgen berichtet. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, die Angriffe auf die militärische Infrastruktur der Ukraine seien fortgesetzt worden. Gegen Geheimdienst-Einrichtungen in Kiew seien „hochpräzise Waffen“ eingesetzt worden. Die Hardware-Übertragung des Fernsehturms sei nun deaktiviert.

Seit Beginn des Einmarsches am vergangenen Donnerstag zerstörten russische Truppen eigenen Angaben zufolge mehr als 1500 ukrainische Militärobjekte, darunter insgesamt 58 Flugzeuge am Boden und in der Luft sowie mehr als 470 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge. Zu eigenen Verlusten machten weder Moskau noch Kiew Angaben. Unabhängig können die Berichte nicht überprüft werden.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, mehr als 5840 russische Soldaten seien getötet worden. Mehr als 200 Panzer, 860 weitere militärische Fahrzeuge, 30 Flugzeuge und 31 Hubschrauber seien seit Kriegsbeginn zerstört worden.

09:21 Uhr – Britischer Verteidigungsminister: Putins Brutalität wird zunehmen

Russland wird nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace bei seiner Invasion der Ukraine noch massiver vorgehen. Die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin werde größer werden, sagt Wallace im britischen Hörfunksender LBC. „Jeder, der logisch denkt, würde nicht tun, was er tut. Also werden wir sehen, wie seine Brutalität zunimmt.“ Weiter sagt Wallace: „Er setzt sich nicht durch, er umzingelt Städte, er bombardiert sie rücksichtslos nachts (…) und er wird letztlich versuchen, sie zu zerstören und in die Städte einzurücken.“

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09:20 Uhr – Russisches Militär verkauft Angriff auf Fernsehturm als Abwehr

Das russische Verteidigungsministerium hat den Beschuss des Kiewer Fernsehturms als Verhinderung ukrainischer „Informationsattacken“ dargestellt. Der Angriff habe außerdem keine Wohngebäude getroffen, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch. Dazu, dass auch die nahe gelegene Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar getroffen wurde, sagte er nichts.

Nach Angaben ukrainischer Notfalldienste wurden beim Beschuss des Fernsehturms fünf Menschen getötet und fünf verletzt. Ukrainische Fernsehsender waren kurz nach dem Angriff außer Betrieb, senden aber inzwischen wieder.

09:12 Uhr – Umfrage: Deutliche Mehrheit für höhere Verteidigungsausgaben

Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland stehen einer YouGov-Umfrage zufolge hinter dem Vorhaben, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr angesichts des Krieges in der Ukraine zu stärken. 63 Prozent befürworten in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu angekündigte „Sondervermögen“ im Umfang von 100 Milliarden Euro. 25 Prozent lehnen dies ab, 12 Prozent machten keine Angaben.

Scholz hatte am Sonntag ein einmaliges „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit angekündigt – „für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben“. Künftig sollen Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investiert werden.

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08:51 Uhr – Nach Pleite von Sberbank-Europa-Tochter: 35.000 Anleger erhalten Geld

Nach der Pleite der von Sanktionen betroffenen Europa-Tochter der russischen Sberbank werden etwa 35.000 Kunden entschädigt – vor allem in Deutschland. Von deren Einlagen in Höhe von einer Milliarde Euro seien 913 Millionen Euro durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Mittwoch mit.

Da die Kunden fast ausschließlich aus Deutschland stammen und über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt werden, übernehme aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens. Je Kunde sind über diese gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro geschützt.

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Russia Ukraine War

08:39 Uhr – Lindner pocht trotz Mehrausgaben auf Einhaltung der Schuldengrenze

Die finanziellen Risiken des Russland-Konflikts und die Ankündigung höherer Verteidigungsausgaben verstärken das Tauziehen in den laufenden Haushaltsverhandlungen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kündigte an, den Bundeshaushalt 2022 noch stärker nach Prioritäten zu gewichten. „Der Ukraine-Krieg erfordert im Haushalt noch einmal eine stärkere Prioritätensetzung“, sagte Lindner der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Diese Verteilungsdiskussion über die vorhandenen Mittel innerhalb der Bundesregierung wird wegen der Ereignisse in der Ukraine naturgemäß noch ambitionierter.“

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Sonntag ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit angekündigt – „für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben“.

08:36 Uhr – Dutzende Japaner wollen in der Ukraine kämpfen

Im eigentlich pazifistischen Japan wollen Dutzende Männer in die Ukraine ziehen und dort gegen die russischen Invasoren kämpfen. Einer von ihnen ist Keiichi Kurogi, ein 39-jähriger Büroangestellter aus dem Südwesten des Landes. „Als ich Bilder von älteren Männern und Frauen in der Ukraine sah, die Waffen hielten und an die Front gingen, dachte ich: Ich sollte an ihrer Stelle sein“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Er meldete sich deshalb in der ukrainischen Botschaft in Tokio, nachdem er Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu aufgerufen hatte, eine „internationale Legion“ zu bilden. Die Botschaft lehnte Kurogis Angebot zum Kampf allerdings ab – mit der Begründung, dass ihm die notwendige militärische Erfahrung fehle.

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Ukrainischer Soldat im Einsatz bei Charkiw

Bis Dienstag meldeten sich 70 japanische Männer als Freiwillige, berichtete die Zeitung „Mainichi Shimbun“. Unter ihnen sollen 50 ehemalige Mitglieder der japanischen Selbstverteidigungskräfte und zwei Veteranen der französischen Fremdenlegion sein. Ein Sprecher der ukrainischen Botschaft bestätigte Reuters, dass Japaner angeboten haben, „für die Ukraine kämpfen zu wollen“.

08:34 Uhr – Ukraine-Konflikt: Polizei warnt vor Anschlägen in Deutschland

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Russland-Konflikts haben die Polizeigewerkschaften vor Anschlägen auf Einrichtungen beider Staaten in Deutschland gewarnt. „Denkbar sind gewalttätige Konflikte zwischen Sympathisanten beider Gruppen in der Bundesrepublik. Dazu zählen auch Anschläge auf Repräsentanzen und offizielle Einrichtungen beider Staaten“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Die Polizeien von Bund und Ländern müssten für den Ernstfall bereit sein, täglich würden die Auswirkungen des Konflikts auf die innere Sicherheit hierzulande neu bewertet.

Auch die konkurrierende Polizeigewerkschaft (DPolG) teilt diese Einschätzung. Ihr Vorsitzender Rainer Wendt geht von weiteren möglichen Zielen aus. „Deutschland kann durchaus auch Ziel terroristischer Anschläge werden, etwa durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, sagte Wendt der Zeitung. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Attacken auf die IT-Systeme verschiedener Institutionen oder Industrien gegeben. Auch die Energieversorgung könne ein potenzielles Ziel sein.

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08:32 Uhr – Selenskyj: Fast 6000 Russen in sechs Tagen des Krieges getötet

Fast 6000 Russen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in sechs Tagen des Krieges getötet worden. Russland könne die Ukraine nicht mit Bomben, Angriffen und Raketen gewinnen. Selenskyj ruft dazu auf, die Bewerbung seines Landes für einen Beitritt zu Europäischen Union zu unterstützen. Es sei nicht die Zeit, neutral zu sein.

08:16 Uhr – Moskau: Russen nehmen Cherson in Südukraine ein

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte südukrainische Großstadt Cherson erlangt. „Russische Einheiten der Streitkräfte haben das Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.

Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Es wäre die erste ukrainische Gebietshauptstadt, die russische Truppen seit Ausbruch des Krieges am vergangenen Donnerstag unter ihre Kontrolle gebracht haben.

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08:07 Uhr – Mehr als hundert jüdische Waisenkinder aus der Ukraine gerettet

Mehr als hundert jüdische Waisenkinder aus der Ukraine sind nach israelischen Angaben über die Grenze nach Rumänien in Sicherheit gebracht worden. Sie seien dort von israelischen Diplomaten in Empfang genommen und mit Decken, warmen Socken, Handwärmern sowie weiterer Ausrüstung ausgestattet worden, teilte der israelische Außenminister Jair Lapid am Dienstagabend bei Twitter mit.

Ziel sei es, die Kinder nach Israel zu bringen. „Ich wünsche euch ein besseres Leben“, sagte der israelische Konsul in Bukarest, Roni Schabtai, den Kindern bei einer kurzen Ansprache im Bus.

08:05 Uhr – Faeser sieht große Bereitschaft zur Flüchtlingsaufnahme in Kommunen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht eine große Bereitschaft zur Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in den Ländern und Kommunen. „Wir erleben eine sehr große Hilfsbereitschaft angesichts des unfassbaren Leids, das Putin mit seinem verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine anrichtet“, sagte Faeser der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Bund, Länder und Kommunen, aber auch viele Initiativen wollten Kriegsflüchtlinge unterstützen. „Über diese Menschlichkeit und Solidarität, die überall zu spüren ist, bin ich sehr dankbar.“

„Dramatische Szenen, weil die Menschen nicht mehr in die Züge kommen“

Hunderttausende Ukrainer sind auf der Flucht vor den russischen Angreifern. „Es ist herzzerreißend und dramatisch, was man hier sieht. Menschen, die gehen, ohne zu wissen, was aus ihrem Zuhause wird“, sagt Steffen Schwarzkopf. Der WELT-Reporter berichtet vom überfüllten Hauptbahnhof in Kiew.

Inzwischen kämen viele Geflüchtete in den Nachbarstaaten an, vor allem in Polen, ergänzte die Innenministerin. Die deutsche Unterstützung für die Nachbarstaaten, insbesondere für Aufnahmeeinrichtungen, laufe jetzt an, genauso wie die Lieferung von Medikamenten und Impfstoffen.

08:03 Uhr – Bundeswehr-Experte rechnet mit Guerillakrieg in Ukraine

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, rechnet mit einem Guerillakrieg in den ukrainischen Städten. „In den Städten selbst, im Orts- und Häuserkampf, da sind natürlich Kräfte, wie sie die Ukraine hat, mit ihren Panzerfäusten und mehr überlegen“, sagte der Oberstleutnant am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Eine solche Aussicht könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings dazu bringen, „mit Feuerwalzen über diese Städte herzufallen“. Er gehe fest davon aus, dass Putin seine Angriffsbewegungen verstärke und es in den nächsten Tagen bittere Kämpfe geben werde.

Die Entscheidung aus Deutschland Panzerfäuste an die Ukraine zu liefern, sei richtig gewesen, betonte Wüstner. Man müsse nun aber aufpassen, wie Putin das aufnehme und dass man den Konflikt von außen nicht maßgeblich verschärfe.

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07:52 Uhr – Polen verzeichnet bislang mehr als 450.000 Flüchtlinge aus Ukraine

Mehr als 450.000 Menschen sind seit Beginn der russischen Invasion von der Ukraine inzwischen nach Polen gekommen, wie der stellvertretende Innenminister Pawel Szefernaker im Rundfunk mitteilt. Am Montag überquerten demnach mit mehr als 100.000 bislang die meisten Menschen an einem einzigen Tag die Grenze. Am Dienstag seien es 98.000 gewesen.

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07:35 Uhr – Habeck: Im Zweifel Versorgungssicherheit wichtiger als Klimaschutz

Wirtschaftsminister Robert Habeck schließt nicht aus, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen müssen, um das Land energiepolitisch unabhängiger von Russland zu machen. „Da muss der Pragmatismus jede politische Festlegung schlagen, die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. Im Zweifel sei diese Sicherheit wichtiger als Klimaschutz. Mittelfristig aber seien Unabhängigkeit in der Energiepolitik und eine klimaneutrale Energieproduktion das gleiche. Je stärker sich Deutschland auf eigene Energiequellen stütze, desto souveräner könne das Land außenpolitisch reagieren.

In den vergangenen Jahren sei die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen immer größer geworden, sagte Habeck. „Wir haben uns da ganz schön in eine Ecke manövriert“, so der Minister. Doch selbst wenn Russland seine Gaslieferungen stoppen sollte, sei man vorbereitet. „Für den laufenden Winter und den Sommer kann ich Entwarnung geben, das würden wir gut überstehen.“

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07:26 Uhr – Kremlchef Putin stoppt Ausfuhr von mehr als 10.000 Dollar pro Person

Russland hat von diesem Mittwoch an die Ausfuhr von ausländischem Bargeld im Wert von umgerechnet 10.000 Dollar (knapp 9000 Euro) verboten. Ausländische Währungen sind von dem Verbot betroffen, wie es in einem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichneten Dekret heißt. Damit soll ein Abfluss von Kapital verhindert werden.

Zahlreiche Menschen verlassen wegen Putins Angriff auf die Ukraine auch Russland, weil sie Angst vor einer Verschärfung der Lage haben. Deshalb versuchen sie, ihr Bargeld in Sicherheit zu bringen.

06:07 Uhr – Frankreich will Luxus-Villen und Jachten kremltreuer Russen konfiszieren

Wenige Stunden, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte, hob in Nizza eine Boeing Dreamliner ab. Das Großraumflugzeug gehört dem russischen Oligarchen und Besitzer des Londoner Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Er wird geahnt haben, was die französische Regierung wenige Tage später ankündigte: Sie will Besitztümer regierungsnaher Russen in Frankreich konfiszieren.

Wirtschaftsminister Bruno Le Maire kündigte inzwischen an, dass derzeit Listen von Villen, Jachten und Luxusautos erstellt werden, die Russen gehören, die von den EU-Sanktionen bereits betroffen sind oder es demnächst sein könnten.

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06:00 Uhr – Jeder sechste Deutsche für Entsendung deutscher Truppen in Ukraine

Jeder sechste Deutsche ist einer Umfrage zufolge für ein militärisches Eingreifen der Bundeswehr in den Krieg um die Ukraine. 17 Prozent der vom Institut YouGov Befragten würden befürworten, wenn Deutschland als Reaktion auf die Situation Truppen in die Ukraine entsenden würde, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. 63 Prozent lehnten diesen Schritt eher oder vollständig ab.

Jeder zweite Befragte (50 Prozent) sprach sich für die Entsendung zusätzlicher Truppen zur Unterstützung der Nato-Mitglieder in Osteuropa aus. 19 Prozent sind für eine deutsche Koordination von Luftangriffen gegen russische Ziele. 65 Prozent fänden es gut, wenn Deutschland weitere Wirtschaftssanktionen verhängen würde.

05:49 Uhr – Ölpreis steigt wegen Ukraine-Krieg auf mehr als 110 Dollar

Wegen der zunehmenden Angst vor den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die weltweite Energieversorgung ist der Ölpreis auf mehr als 110 Dollar (99 Euro) gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent stieg in der Nacht um mehr als fünf Prozent auf 110,87 Dollar. Der Preis der Sorte WTI stieg ebenfalls um fünf Prozent auf 109,22 Dollar.

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Unterdessen kündigte US-Präsident Joe Biden in seiner Rede zur Lage der Nation die Freigabe von 30 Millionen Barrel Öl aus den strategischen Reserven an. Dies sei die Hälfte der zuvor von den Mitgliedsländern der Internationalen Energieagentur (IEA) angekündigten 60 Millionen Barrel, mit denen die Preissteigerungen eingedämmt werden sollen.

03:18 Uhr – US-Präsident Biden sperrt amerikanischen Luftraum für russische Flugzeuge

US-Präsident Joe Biden lässt wegen des Ukraine-Kriegs den Luftraum seines Landes für russische Flugzeuge sperren. Der Luftraum der USA werde für „alle russischen Flüge“ gesperrt, sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) bei seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress. Die USA würden sich damit ihren Verbündeten anschließen und „Russland weiter isolieren“.

Vor den USA hatten bereits die EU und Kanada russischen Flugzeugen Überflug, Starts und Landungen auf ihrem Gebiet untersagt. Als Vergeltungsmaßnahme sperrte Moskau den russischen Luftraum für zahlreiche westliche Fluggesellschaften.

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Lufthansa

02:11 Uhr – US-Ölriese Exxon kündigt Rückzug aus Russland an

ExxonMobil will sein Öl- und Gasfördergeschäft in Russland wegen der russischen Invasion in die Ukraine aufgeben. „Wir verurteilen Russlands militärische Aktionen“, erklärte der größte US-Ölmulti in einer Mitteilung vom Dienstagabend (Ortszeit). Das Unternehmen unterstütze die Menschen in der Ukraine und spreche sich für eine starke internationale Reaktion gegenüber Russland aus.

Exxon folgt mit dem Rückzug aus Russland den Konkurrenten BP und Shell, die in den vergangenen Tagen ebenfalls die Aufgabe von Ölgeschäften dort angekündigt hatten. Für die Unternehmen dürfte der Ausstieg sehr teuer werden. Exxon machte zu den Kosten zunächst keine Angaben, es dürfte um Milliarden gehen.

00:11 Uhr – Europäische Tochter von Russlands Sberbank muss Betrieb einstellen

Die von Sanktionen betroffene Europa-Tochter der russischen Sberbank muss den Betrieb einstellen. Die in Wien ansässige Bank müsse alle Geschäfte mit sofortiger Wirkung beenden, teilte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht zum MIttwoch mit. Der Schritt erfolgte auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Sonntag festgestellt hatte, dass die Sberbank Europe AG wegen der russischen Invasion in die Ukraine und massiver Geldabflüsse möglicherweise vor der Zahlungsunfähigkeit steht.

Eine Sanierung oder Abwicklung der Bank gemäß der Europäischen Bankensanierungs- und Abwicklungsrichtlinie sei nicht im öffentlichen Interesse, hieß es. Wegen der erwarteten wirtschaftlichen Schieflage hatte die FMA zuvor Überweisungen, Transaktionen und größere Auszahlungen untersagt.

23:35 Uhr – G7 zu mehr Druck bereit

Die G7-Länder sind nach Worten von US-Finanzministerin Janet Yellen zu weiterem finanziellen Druck auf Russland bereit. Die Gruppe werde eine Task Force einberufen, die sich darauf konzentrieren solle, das Vermögen von reichen Russen einzufrieren und zu beschlagnahmen, sagt Yellen nach einem G7-Treffen der Finanzminister und Zentralbankchefs mit Blick auf die Ukraine.


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