Ukraine-News: ++ Ein Toter bei Explosionen auf annektierter Halbinsel Krim ++

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat die Explosion von Munition in einem Militärstützpunkt nach russischen Angaben ein Feuer verursacht. Krim-Chef Sergej Aksjonow erklärte am Dienstag, Rettungswagen und Rettungshubschrauber seien zu dem Luftwaffenstützpunkt geschickt worden. Mindestens ein Mensch sei ums Leben gekommen. Nach Behördenangaben wurden weitere Menschen verletzt. Die Behörden hätten das Gebiet in einem Radius von fünf Kilometern abgesperrt, fügte Aksjonow hinzu.

Zunächst hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass es keine Opfer gebe und auch dort stationierte Kampfflugzeuge nicht beschädigt worden seien. Videos, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, zeigten Sonnenbadende, die von einem nahe gelegenen Strand flüchteten, während sich Rauch von den Explosionen ausbreitete.

Über dem Ort Nowofjodorowka steigt Rauch auf, nachdem eine Explosion zu hören war

Quelle: REUTERS

Das Ministerium hob hervor, der Luftwaffenstützpunkt Saky sei nicht beschossen worden. In sozialen Netzwerken in der Ukraine kochten Spekulationen hoch, dass ukrainische Raketen für die Explosionen verantwortlich sein könnten. Von ukrainischen Behörden lag zunächst keine Stellungnahme vor. Sollte es sich um ukrainischen Beschuss gehandelt haben, wäre es die erste große Attacke auf eine russische Militäreinrichtung auf der von Russland im Jahr 2014 annektierten Krim. Dies würde eine signifikante Eskalation bedeuten.

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Ende Juli war der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim in Sewastopol mit einer provisorischen Drohne angegriffen worden, wofür die russische Seite ukrainische „Saboteure“ verantwortlich machte. Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, der Zwischenfall sei als Terrorakt eingestuft worden.

Vertreter Moskaus haben davor gewarnt, dass jede Attacke der Ukraine auf die Halbinsel schwere Vergeltung nach sich ziehen würde, dazu gehörten auch Angriffe auf „Entscheidungszentren“ in Kiew. Der Luftwaffenstützpunkt ermöglicht es dort stationierten russischen Kampfflugzeugen, innerhalb kurzer Zeit Gebiete im Süden der Ukraine anzugreifen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:21 Uhr – Ukraine bringt 3000 Zivilisten aus Region Donezk in Sicherheit

Die Ukraine hat mehr als 3000 Zivilisten aus der schwer umkämpften Region Donezk im Osten des Landes fortgebracht. In den vergangenen sechs Tagen seien mehr als 3000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, darunter fast 600 Kinder und 1400 Frauen, teilte der Vizechef der Präsidialverwaltung, Kyrylo Timoschenko, mit. Die Evakuierung dauere an.

Laut Timoschenko haben seit der russischen Invasion im Februar 1,3 Millionen Menschen die Region verlassen. Viele der nach ukrainischen Angaben noch verbliebenen rund 350.000 Bewohner – darunter 50.000 Kinder – zögern jedoch, da ihnen die Mittel zum Neuanfang fehlen und sie nicht wissen, wohin sie gehen sollen.

17:38 Uhr – Moskau stellt Zugang zu besetztem AKW in Ukraine in Aussicht

Russland will eigenen Angaben zufolge einen Besuch der Internationalen Atombehörde im kürzlich beschossenen Kernkraftwerk Saporischschja im von eigenen Truppen besetzten Süden der Ukraine ermöglichen. „Von unserer Seite aus sind wir bereit, maximal mögliche Unterstützung zur Lösung organisatorischer Fragen zu leisten“, teilte das russische Außenministerium mit. Zugleich beschuldigte Moskau die Vereinten Nationen, eine bereits geplante Inspektionsreise angeblich abgesagt und damit eine neue Eskalation herbeigeführt zu haben.

16:34 Uhr – Estland und Finnland fordern Verbot von Touristenvisa für Russen

Die Regierungen von Estland und Finnland haben andere europäische Länder zu einem Verbot von Touristenvisa für Russen aufgefordert. Es sollte Menschen aus Russland nicht gestattet sein, in Europa Urlaub zu machen, während Russland in der Ukraine einen Krieg führt, argumentierten die Regierungschefinnen von Estland, Kaja Kallas, und Finnland, Sanna Marin.

„Europa zu besuchen ist ein Privileg, kein Menschenrecht“, schrieb Kallas bei Twitter. Marin hatte dem finnischen Sender YLE am Montag gesagt, es sei ein Unding, dass trotz des „brutalen Aggressionskriegs in Europa“ Menschen aus Russland „ein normales Leben leben, in Europa reisen, Touristen sein können“.

16:12 Uhr – Russische Oligarchen verschweigen trotz Gesetzesverschärfung ihr Vermögen in Deutschland

Russische Oligarchen haben trotz der jüngsten Gesetzesverschärfung im Frühjahr bislang in keinem Fall ihre Vermögenswerte in Deutschland offengelegt. Es sind bisher keine entsprechenden Anzeigen bei der Bundesbank oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingegangen, wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den Linken-Abgeordneten Christian Görke hervorgeht. Das Schreiben lag der Nachrichtenagentur Reuters exklusiv vor.

Sanktionierte Personen – darunter seit dem Angriff auf die Ukraine mehrere russische Oligarchen – müssen ihr Vermögen eigentlich offenlegen. Dies hatte der Gesetzgeber im Mai im ersten Teil eines Gesetzes zur besseren Durchsetzung von Sanktionen beschlossen.

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14:09 Uhr – Kiew hat 50 türkische Militärtransporter erhalten

Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge 50 Militärtransporter von der Türkei erhalten. Weitere 150 sollen folgen, wie ukrainische Medien berichteten. Die gepanzerten Mannschaftstransporter vom Typ Kirpi sind mit Allradantrieb ausgestattet und können neben der Besatzung zwölf Soldaten transportieren. Bei der Abwehr russischer Angriffe ist die Ukraine stark auf internationale Militärhilfe angewiesen, ihr wichtigster Waffenlieferant sind die USA.

13:32 Uhr – Kreml kritisiert Selenskyjs Forderung nach Reisebann für Russen

Die ukrainische Forderung nach einem internationalen Reisebann für alle Russen hat in Moskau heftige Kritik ausgelöst. Die Aussagen des ukrainischen Präsidenten seien „äußerst negativ“ aufgenommen worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Die Irrationalität des Gedankengangs übersteigt jedes Maß“, kritisierte er.

13:23 Uhr – Moskau: Ukraine hat Transit von russischem Öl nach Ungarn gestoppt

Der Transit von russischem Öl über die Pipeline Druschba (Freundschaft) nach Ungarn ist nach Angaben aus Moskau eingestellt worden. Der russische Pipeline-Monopolist Transneft machte für den Lieferstopp die Ukraine verantwortlich: „Tatsächlich hat (das ukrainische Unternehmen) Ukrtransnafta das Durchpumpen von Öl nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei über den Südstrang der Pipeline Druschba am 4. August um 6.10 Uhr morgens vollständig gestoppt“, gab Transneft laut staatlicher russischer Nachrichtenagentur Ria Nowosti bekannt. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

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Die Empfangsstation der Druschba-Pipeline zwischen Ungarn und Russland ist in der Donau-Raffinerie der ungarischen MOL-Gruppe in Szazhalombatta

12:56 Uhr – Russland: Haben Munitionsdepot mit US-Raketenwerfern zerstört

Russland hat nach eigenen Angaben ein Munitionsdepot nahe der zentralukrainischen Stadt Uman zerstört. Dort seien auch von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer und M777-Haubitzen gelagert worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien bei dem Angriff mehr als 300 Raketen zerstört worden.

Berichte aus dem Kampfgebiet lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Die Regierung in Kiew hat die Lieferung von HIMARS-Systemen als besonders wichtig für den weiteren Verlauf der Kämpfe bezeichnet. Russland wirft dem Westen vor, den Konflikt durch die Bewaffnung der Ukraine in die Länge zu ziehen.

12:48 Uhr – Estland und Finnland fordern Verbot von Touristenvisa für Russen

Die Regierungen von Estland und Finnland haben andere europäische Länder zu einem Verbot von Touristenvisa für Russen aufgefordert. Es sollte Menschen aus Russland nicht gestattet sein, in Europa Urlaub zu machen, während Russland in der Ukraine einen Krieg führt, argumentierten die Regierungschefinnen von Estland, Kaja Kallas, und Finnland, Sanna Marin.

„Europa zu besuchen ist ein Privileg, kein Menschenrecht“, schrieb Kallas bei Twitter. Marin hatte dem finnischen Sender YLE am Montag gesagt, es sei ein Unding, dass trotz des „brutalen Aggressionskriegs in Europa“ Menschen aus Russland „ein normales Leben leben, in Europa reisen, Touristen sein können“.

12:36 Uhr – Belarussische Luftwaffe startet Manöver

Die Luftwaffe von Belarus startet nach Angaben der Minsker Regierung ein Manöver. Der erste Teil der Übung solle diese Woche noch bis Donnerstag in Belarus laufen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Der zweite Teil sei zwischen dem 22. und 25. August in Russland auf der Übungsbasis Aschuluk geplant. Bei den Manövern werde auch scharfe Munition eingesetzt.

Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands. Seit dem Einmarsch in die benachbarte Ukraine kamen immer wieder Spekulationen auf, ob sich das Land an dem Krieg beteiligt. Von Belarus aus war ein Teil des russischen Militärs in die Ukraine eingefallen.

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12:31 Uhr – Israels Präsident telefoniert mit Putin

Israels Präsident Izchak Herzog hat mit Kremlchef Wladimir Putin über die belasteten Beziehungen beider Länder gesprochen. Das Telefonat sei „offen und ehrlich“ gewesen, teilte Herzogs Büro mit. Es sei um bilaterale Themen gegangen, einschließlich der Probleme des jüdischen Volkes in der Diaspora.

Herzog habe dabei ausführlich über die Aktivitäten der Nichtregierungsorganisation Jewish Agency gesprochen, die sich um Einwanderung nach Israel kümmert. Das russische Justizministerium will diese ungeachtet von Protesten Israels auflösen. Herzog war Vorsitzender der Jewish Agency, bevor er das Präsidentenamt übernahm.

12:00 Uhr – Russland warnt Europa vor Selenskyjs „Launen“

Russland hat Forderungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einem Reiseverbot für Russen in Europa scharf kritisiert. „Die Irrationalität seines Denkens in diesem Fall schießt über das Ziel hinaus“, sagt Kreml-Sprecher Dmitry Peskow in Moskau. Europa solle „sich fragen, ob Selenskyj alles richtig macht und ob seine Bürger für dessen Launen zahlen sollten“, sagt Peskow. „Jeder Versuch, Russland oder Russen zu isolieren, ist ein ausichtsloser Vorgang.“ Selenskyj äußerte seine Forderung in einem Interview mit der „Washington Post“.

11:20 Uhr – US-Behörden wollen Airbus des russischen Oligarchen Skotsch beschlagnahmen

Die US-Behörden wollen ein Flugzeug des russischen Oligarchen Andrej Skotsch in Kasachstan beschlagnahmen. Wie das US-Justizministerium, das Handelsministerium und die Bundespolizei mitteilten, wurde ein Beschluss zur Beschlagnahme des Airbus A319-100 ausgestellt. Die Maschine befindet sich demnach seit Anfang März in Kasachstan und hat einen Wert von mehr als 90 Millionen Dollar, das sind 88,3 Millionen Euro.

Dem Duma-Abgeordneten Skotsch wird vorgeworfen, mit russischen Banden des „organisierten Verbrechens“ in Verbindung zu stehen. Die USA sowie die Europäische Union haben eine Reihe von Sanktionen gegen ihn verhängt.

11:00 Uhr – Zwei weitere Schiffe legen von ukrainischem Hafen ab

Im Zuge der Wiederaufnahme von Getreide-Exporten aus der Ukraine haben in der Hafenstadt Tschornomorsk zwei weitere Schiffe abgelegt. Insgesamt über 70.000 Tonnen Lebensmittel werden von den beiden Frachtern durch einen Sicherheitskorridor im Schwarzen Meer transportiert, teilte das ukrainische Infrastrukturministerium am Dienstag in sozialen Netzwerken mit. Mit dem Schiff „Rahmi Yaggi“ gehen demnach 5300 Tonnen Sonnenblumenschrot in die Türkei. Weitere knapp 65.000 Tonnen Mais transportiert die „Ocean Lion“ nach Südkorea.

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10:37 Uhr – Russische Truppen stationieren Luftabwehr um Atomkraftwerk

Nach mehrfachem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja stationieren die russischen Besatzungstruppen eigenen Angaben zufolge Luftabwehrsysteme rund um die Anlage. „Die Luftabwehrsysteme des Kraftwerks werden verstärkt“, sagte der Chef der von Moskau eingesetzten Militärverwaltung in der Region, Jewgeni Balizki, im russischen Staatsfernsehen. Moskau und Kiew hatten sich in den vergangenen Tagen wiederholt gegenseitig für Angriffe auf das AKW verantwortlich gemacht. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

09:58 Uhr – Russland fokussiert sich laut London auf Verteidigung in Süd-Ukraine

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine haben nach Angaben britischer Militärexperten ihre Bemühungen in den vergangenen Tagen darauf konzentriert, eine ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes abzuwehren. Trotzdem seien die russischen Angriffe in der östlichen Region Donezk weitergeführt worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London.

09:30 Uhr – Ukraine-Krieg bremst laut Studie die Wirtschaft und kostet Jobs

Der Ukraine-Krieg und seine Folgen könnten die deutsche Wirtschaft bis 2030 mehr als 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Nach einer Studie mehrerer Institute schadet der Konflikt außerdem der Beschäftigung: Im kommenden Jahr könnten deswegen rund 240.000 Menschen weniger erwerbstätig sein als ohne Krieg, im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2028 wären es 150.000 Menschen. An der Untersuchung waren neben dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsbildung (IAB) auch das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung beteiligt.

08:43 Uhr – Rätsel um Getreidefrachter „Razoni“ geht weiter

Das mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff „Razoni“ hat unerwartet vor dem türkischen Hafen in Mersin geankert. Das zeigten die Schiffsortungsdienste „vesselfinder.com“ und „marinetraffic.com“ am Dienstag. Eigentlich sollten die 26.000 Tonnen Mais in den libanesischen Hafen Tripoli und von dort nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weiter ins benachbarte Syrien transportiert werden. Etwa einen Tag vor Ankunft änderte das Schiff dann seinen Kurs.

Die „Razoni“ hatte den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa vor einer Woche verlassen – als erstes Schiff nach Ende einer Getreide-Blockade Russlands. Nach einer Inspektion in Istanbul steuerte sie zuerst den Libanon an, erklärte als neues Ziel dann aber unerwartet „Order“, also einen unbestimmten Ort, von dem aus ein Händler die geladene Ware dann bestellt.

Seit Samstag lag die „Razoni“ nahe der türkischen Küste bei Iskenderun vor Anker – und machte sich laut Marinetraffic dann in der Nacht zum Dienstag auf in Richtung des Hafens von Mersin. Der Hafenbetreiber war vorerst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Landwirtschaft im Kriegsgebiet

Die ukrainische Botschaft im Libanon teilte am Montagabend unter Berufung auf die Spediteure mit, der Käufer sei abgesprungen – unter Verweis auf eine fünf Monate lange Wartezeit. Man sei auf der Suche nach einem neuen Empfänger im Libanon oder anderswo. Dass die „Razoni“ ihren Zielort kurz vor Ankunft geändert habe, sei aber „etwas seltsam“, sagte ein Sprecher von „marinetraffic“.

Libanesische Regierungsvertreter hatten der dpa zuvor gesagt, Händler hätten wohl einen Teil der erwarteten Mais-Ladung vom Libanon ins benachbarte Syrien bringen wollen. Der Export von Lebensmitteln nach Syrien ist legal, wird aber erschwert durch Finanzsanktionen des Westens gegen die syrische Regierung. Die Hisbollah etwa schmuggelt in großem Stil unter anderem Lebensmittel und Medizin nach Syrien und kontrolliert auch die meisten illegalen Grenzübergänge.

07:30 Uhr – Ukraine berichtet von russischem Beschuss an Front

Die ukrainische Seite berichtet von massivem russischem Beschuss an der Frontlinie im Osten. Es gebe schwere Kämpfe in Orten in der Nähe der Stadt Donezk, sagt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Pawlo Kyrylenko, im ukrainischen Fernsehen. „Die Lage ist angespannt – an der gesamten Frontlinie wird ständig geschossen.“ Es gebe auch viele Luftangriffe. „Der Feind hat keinen Erfolg. Die Region Donezk hält Stand.“

04:03 Uhr – FDP-Fraktion fordert Scholz auf, sich um Gaslieferungen aus Nahost zu kümmern

Die FDP-Bundestagsfraktion fordert Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf, sich um die Beschaffung von Flüssiggas zu kümmern. „Dass der Deal von Wirtschaftsminister Habeck nun offenbar geplatzt zu sein scheint, ist ein herber Rückschlag“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Carina Konrad der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es brauche einen neuen Anlauf auf höchster Ebene. „Bundeskanzler Scholz sollte sich nun persönlich und auf höchster Ebene für LNG-Lieferungen aus dem Nahen Osten einsetzen, denn die Verunsicherung der Bevölkerung und der Industrie wächst aufgrund der drohenden Verschärfung des Gasmangels weiter.“

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte in der vergangenen Woche bei einem öffentlichen Auftritt gesagt, Katar habe kein gutes Angebot gemacht. Die deutschen Firmen, mit denen er im März das Emirat besucht habe, hätten sich entschieden, woanders Gas zu kaufen.

Die FDP-Politikerin Konrad sagte, oberstes Ziel der Koalition sei eine bezahlbare Energieversorgung über den Winter hinweg. Es brauche Alternativen zu wegfallenden und zunehmend unsicheren Gaslieferungen aus Russland. „Verträge mit Katar sind dabei gewiss nicht unsere erste Wahl, aber angesichts der gegenwärtigen Lage wäre es schwer darauf zu verzichten.“

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Konrad erinnerte daran, dass Gas in den nächsten Jahren als Brückentechnologie vorgesehen gewesen sei, bis der Anteil der erneuerbaren Energien weiter gewachsen sei. „Diese Brücke bricht uns gerade weg.“ Es bleibe wichtig, die Gasspeicher zu füllen. Deshalb sei der Weiterbetrieb der verbleibenden Atomkraftwerke logisch und sinnvoll. Deutschland will eigentlich bis Jahresende komplett aus der Atomkraft aussteigen, derzeit sind noch drei Meiler im Betrieb. „Um nicht weiter Zeit zu verlieren, muss dringend eine Änderung des Atomgesetzes durch das Umweltministerium vorbereitet werden, die auch noch vor September durch den Bundestag auf den Weg gebracht werden kann“, verlangte Konrad.

03:00 Uhr – Schulze: Erste Getreidetransporte aus Ukraine kein Grund für Euphorie

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat auch nach dem Auslaufen erster Transportschiffe aus ukrainischen Häfen mit Getreide an Bord vor zu großer Euphorie gewarnt. „Die Getreidepreise sind zwar leicht gesunken, aber immer noch auf hohem Niveau“, sagte Schulze der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Dienstagsausgaben). Der russische Präsident Wladimir Putin habe „zu oft sein Wort gebrochen, als dass wir ihm vertrauen könnten“.

„Für Euphorie ist dies leider kein Anlass“, sagte die Ministerin weiter. „Wir können nie sicher sein, dass er nicht weiter Getreide als Waffe nutzen wird.“ Schulze betonte zugleich, dass jede Tonne Getreide, die exportiert werde, Menschen helfen könne, die unter hohen Lebensmittelpreisen litten.

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Die SPD-Politikerin plädierte dafür, einseitige Abhängigkeiten im globalen Ernährungssystem zu reduzieren. Deswegen müsse Entwicklungsländern geholfen werden, „Lebensmittel nachhaltig und klimaangepasst im eigenen Land anzubauen“. Dafür setze sie sich im Bündnis für globale Ernährungssicherheit ein.

02:38 Uhr – Russland setzt Atomwaffen-Inspektionen durch USA aus

Russland will vertraglich vereinbarte Kontrollen seines Atomwaffenarsenals durch US-Inspekteure vorerst nicht wieder dulden. Die westlichen Sanktionen behinderten Überprüfungen durch russische Kontrolleure auf US-Territorium, teilte das Außenministerium in Moskau am Montag mit.

Es verwies auf Strafmaßnahmen gegen russische Flüge, Visabeschränkungen und andere Hürden, die den russischen Militärexperten das Reisen zu amerikanischen Nuklearwaffenanlagen unmöglich machten. Dadurch hätten die USA „unilaterale Vorteile“, wenn die Inspektionen auf russischem Gebiet fortgeführt würden. Denn amerikanische Kontrolleure hätten solche Probleme nicht.

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Festgelegt sind die Kontrollen im New-Start-Abkommen, dem letzten noch bestehenden nuklearen Abrüstungsvertrag beider Länder. Der Pakt wurde 2010 vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama und dem damaligen russischen Staatschef Dmitri Medwedew unterzeichnet. New Start erlegt jedem der Länder eine Beschränkung auf insgesamt 1550 atomare Sprengköpfe auf. Beiden Seiten sind 700 aktive Trägersysteme gestattet, also Interkontinentalraketen und Bomber. Der Vertrag sieht umfassende gegenseitige Inspektionen vor Ort vor, um die Einhaltung zu prüfen.

Moskaus Schritt fällt in eine Zeit massiver Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Es ist das erste Mal, dass der Kreml die im Abrüstungspakt vereinbarten Inspektionen durch US-Experten auf Eis legt. Die Regierung von Präsident Joe Biden äußerte sich zunächst nicht zur russischen Entscheidung.

01:00 Uhr – BfS: Keine Hinweise auf freigesetzte Radioaktivität durch AKW Saporischschja

Im Zuge der Kampfhandlungen um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Kenntnis des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bislang keine radioaktive Strahlung ausgetreten. „Es liegen keine Hinweise vor, dass in der Ukraine radioaktive Stoffe freigesetzt worden sein könnten“, erklärt das Bundesamt gegenüber den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“.

Laut BfS bewegten sich alle vorliegenden radiologischen Messwerte „im normalen Bereich“. „Das BfS sieht keine akute Gefahr einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen, teilt aber die Sorge um einen dauerhaft sicheren Betrieb des AKW Saporischschja.“

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