Ukraine-News: ++ Deutsches Flugabwehrsystem in Ukraine bereits im Einsatz ++

Die Ukraine setzt das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem Iris-T bereits im Süden des Landes ein. Das sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Jurij Ihnat im Fernsehen. Den genauen Ort nannte er nicht, sprach nur allgemein von „südlicher Richtung“. Die Ukraine sei weltweit das erste Land, das dieses hochmoderne Flugabwehrsystem einsetze.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte am Mittwoch bestätigt, dass das erste System Iris-T in dem von Russland angegriffenen Land angekommen sei. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Waffensysteme zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.

Jede Einheit besteht aus Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierten Raketenwerfern. Iris-T SLM kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Entfernung feuern. Damit kann eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover geschützt werden.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

00:49 Uhr – Tadschikischer Präsident kritisiert Putin: Wir werden ignoriert

Bei einem Gipfeltreffen Russlands mit den fünf Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien hat sich Kremlchef Wladimir Putin Kritik an dem für selbstverständlich gehaltenen Vorrang Moskaus anhören müssen. Russland dürfe die Interessen der kleineren Länder nicht wie zu sowjetischen Zeiten übergehen, sagte der tadschikische Präsident Emomali Rachmon am Freitag in Astana, der Hauptstadt Kasachstans. „Damals und, entschuldigen Sie, auch noch heute wurden die kleinen Republiken, die kleinen Völker nicht beachtet“, sagte er.

Tradition und Kultur der Zentralasiaten seien nicht geachtet worden. „Es gab keine Hilfen, keine Unterstützung“, sagte der Präsident Tadschikistans. Internationale Wirtschaftsforen seien nur in Moskau, in Minsk (Belarus), Kiew (Ukraine) oder noch in Almaty (Kasachstan) organisiert worden. „Für die anderen Republiken hieß es nur: Schick Milch, schick Baumwolle, schick dies und das!“.

Russland sieht sich immer noch als Ordnungsmacht für Zentralasien. Die Länder dort sind ökonomisch, teils auch militärisch auf Moskau angewiesen. Gleichzeitig deuteten Beobachter in der Region die Kritik des Tadschiken auch als Zeichen eines schleichenden Machtverlusts Putins und Russlands wegen des Kriegs gegen die Ukraine.

23:35 Uhr – Faeser: Schutz der kritischen Infrastrukturen hat höchste Priorität

Nach dem Anschlag auf die Pipeline Nord Stream und die Sabotage gegen die Bahn will die Bundesregierung den Schutz der kritischen Infrastruktur weiter verschärfen. „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert auch in der inneren Sicherheit eine Zeitenwende. Dafür wappnen wir uns“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) der „Süddeutschen Zeitung“. „Der Schutz unserer kritischen Infrastrukturen hat höchste Priorität.“ Die Sicherheitsbehörden träfen „zusätzliche Schutzmaßnahmen, wo dies erforderlich ist. So haben wir etwa den Schutz maritimer Infrastrukturen durch eine deutlich erhöhte Präsenz der Bundespolizei auf See erhöht. Wir müssen Risiken und Bedrohungslagen früh erkennen, Gefahren stärker vorbeugen – und die Krisenresilienz insgesamt erhöhen“, kündigte die Ministerin an. „Ich werde dem Kabinett noch in diesem Jahr Eckpunkte für ein KRITIS-Dachgesetz vorlegen“, sagte Faeser.

23:05 Uhr – Selenskyj meldet Fortschritte bei Reparatur an Energieanlagen

Nach dem massiven russischen Raketenbeschuss auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine macht das Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Fortschritte bei den Reparaturen. 15 Objekte seien bereits wieder instandgesetzt worden, sagte Selenskyj am Freitagabend, ohne Einzelheiten zu nennen. „Alle anderen werden wir auch erneuern“, versprach er in seiner Videoansprache in Kiew. „In den meisten Regionen sind die technischen Möglichkeiten der Stromversorgung wieder hergestellt worden.“ In anderen seien noch zeitweise Abschaltungen zur Stabilisierung des Gesamtnetzes nötig.

21:25 Uhr – Scholz berät mit Kollegen aus Spanien und Portugal über Energiefrage

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit den Regierungschefs von Spanien und Portugal, Pedro Sánchez und António Costa, über die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Energieversorgung Europas beraten. Sie einigten sich bei dem Treffen in Berlin auf die Bedeutung gemeinsamer europäischer Antworten auf die hohen Energiepreise, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Abend mitteilte.

Alle drei hoben demnach hervor, wie wichtig die Diversifizierung der Energiequellen ist, um Europas Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dabei betonten sie die hohe Bedeutung des beschleunigten Baus länderübergreifender Energieleitungen innerhalb der EU, einschließlich grüner wasserstofffähiger Gasinfrastrukturen.

20:51 Uhr – Ukraine: Viele russische Waffen und Ausrüstung zerstört

Der ukrainische Generalstab hat mitgeteilt, dass große Mengen russischer Waffen und Ausrüstung in Antratsyt südlich von Luhansk zerstört worden seien. Die Ukraine hofft, in diesem Gebiet größere Städte zurückzuerobern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, erklärte angesichts ukrainischer Geländegewinne in den vergangenen Wochen: „Die strategische Initiative liegt in unseren Händen. Das Wichtigtse ist nun, nicht anzuhalten.“

18:56 Uhr – 40.000 Frauen dienen in ukrainischer Armee

In den Streitkräften der von Russland angegriffenen Ukraine dienen etwa 40.000 Frauen. Mehr als 5000 Frauen seien an vorderster Front im Kampfeinsatz, sagte Generalleutnant Serhij Naew vom Oberkommando der Streitkräfte im ukrainischen Fernsehen. Es gebe 8000 Frauen im Offiziersrang. Den Frauen stünden alle militärischen Verwendungen offen. Es gebe Scharfschützinnen, Kommandantinnen von Fahrzeugen, Artillerie- oder Drohneneinheiten.

Nach früheren Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj stellen Frauen einen Anteil von 22 Prozent der ukrainischen Streitkräfte. Zu Beginn der russischen Invasion im Februar zählte die ukrainische Armee etwa 200.000 Angehörige. Zum Vergleich: Von aktuell 184.000 militärischen Angehörigen der Bundeswehr in Deutschland sind 23.500 Soldatinnen. Der Frauenanteil beträgt knapp 13 Prozent.

18:27 Uhr – Grünen-Co-Chefin: Schneller Waffen in die Ukraine liefern

Grünen-Co-Parteichefin Ricarda Lang hat schnellere Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine gefordert. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mehr Waffen liefern müssen, dass wir schneller werden müssen“, sagte Lang am Freitag zum Auftakt eines dreitägigen Bundesparteitages in Bonn unter dem Beifall der Delegierten. „Die Zeit der Zögerlichkeit ist vorbei.“ Die Grünen seien die Partei, „die das Land über die Partei stellen“. Sie fügte hinzu: „Wir machen Politik für die Realität, die da ist und nicht nur für die, die wir uns gewünscht haben.“

Deutschland erlebe das „fulminante Scheitern“ der Energiepolitik der Großen Koalition, sagte Lang. Die Menschen hätten nun Angst vor hohen Heizkosten, weil die Wärmewende verschleppt worden sei. Die Strompreise stiegen auch deshalb, weil die Atomkraft in Frankreich „auf voller Linie versagt“ habe. Viele Menschen hätten existenzielle Sorgen. Daher sei es richtig, sogenannte Zufallsgewinne von Energiekonzernen einzuziehen. „Jetzt schöpfen wir europaweit Übergewinne ab“, sagte Lang mit Blick auf die geplante Strompreisbremse.

18:14 Uhr – IWF mit trüben Aussichten für Europa – Wachstumsprognose gesenkt

Europas Wirtschaft wird angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einer Prognose des IWF zufolge deutlich weniger wachsen als bisher angenommen. Das vorhergesagte Wachstum in hoch entwickelten europäischen Volkswirtschaften dürfte im Jahr 2023 im Schnitt bei 0,6 Prozent liegen, sagte der Direktor der Europa-Abteilung des Internationalen Währungsfonds, Alfred Kammer. Das seien noch einmal 0,7 Prozentpunkte weniger als im Sommer angenommen. Für das Jahr 2022 soll das Wachstum bei 3,2 Prozent liegen.

17:28 Uhr – Nato informiert über Verteidigungsübung mit Atomwaffen

An den Nato-Manövern zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen werden in diesem Jahr bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein. Wie das Verteidigungsbündnis am Freitag mitteilte, sind darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge. Aus den USA kämen wie in den vergangenen Jahren Langstreckenbomber vom Typ B-52. Sie würden von der Minot Air Base in North Dakota starten, hieß es.

Die Bundeswehr wird sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem mit Tornado-Jets an der am Montag beginnenden Übung mit dem Namen „Steadfast Noon“ beteiligen. Insgesamt sind laut Nato 14 Länder mit dabei. Schauplatz der Manöver wird den Angaben zufolge insbesondere der Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee sein.

Die Nato betonte, dass „Steadfast Noon“ keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. „Bei der Übung, die bis zum 30. Oktober läuft, handelt es sich um eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen steht“, teilte das Bündnis mit.

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Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte: „Diese Übung trägt dazu bei, dass die nukleare Abschreckung des Bündnisses sicher und effizient bleibt.“

Zum Übungsszenario und Details machte die Nato keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern unter anderem geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne Bomben geflogen. US-Atomwaffen sollen unbestätigten Angaben zufolge in Norditalien, in Belgien, der Türkei sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern.

16:26 Uhr – Mobilmachung laut Putin kurz vor dem Abschluss

Die laufende Teilmobilmachung von Reservisten in Russland soll nach Aussagen von Kremlchef Wladimir Putin in den kommenden zwei Wochen abgeschlossen sein. Es seien bislang 222.000 Rekruten von insgesamt 300.000 einberufen worden, sagte Putin am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana. Davon seien bereits 16.000 Männer im Kampfeinsatz.

Putin trat zudem Befürchtungen der Bevölkerung entgegen, es könnte eine zweite Mobilisierungswelle geplant sein. „Vom Verteidigungsministerium sind diesbezüglich keine Vorschläge eingegangen, und auf absehbare Zeit sehe ich auch keinen Bedarf.“ Putin hatte die Einberufung von insgesamt 300.000 Reservisten Ende September nach schweren Niederlagen russischer Truppen vor allem in der Ostukraine angeordnet.

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Putin kündigte am Freitag zudem einen weiteren Beschuss der Ukraine an. Von insgesamt 29 am Montag ins Visier genommenen Objekten seien sieben „nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war“, sagte er. „Aber sie werden sie nachholen, die Objekte.“ Um welche Ziele es sich dabei konkret handele, sagte der Kremlchef nicht. Zugleich betonte er, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien: „Es braucht derzeit keine massiven Schläge mehr. Jetzt gibt es andere Aufgaben.“

15:23 Uhr – Putin droht wegen Krim-Brücke mit Aus für Getreideabkommen

Präsident Wladimir Putin hat wegen der Explosion auf der Krim-Brücke mit einem Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine gedroht. Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei, sagte Putin auf einer Pressekonferenz beim Gipfel in Astana. „Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schließen wir sie.“ Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür, räumte er ein.

Infolge des Krieges war in der Ukraine zunächst monatelang die Abfuhr von Getreide in den Häfen blockiert. Seit Juli sind drei ukrainische Seehäfen wieder für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet, um die Lage auf den Weltmärkten zu entspannen. Die Schiffe werden durch einen Korridor im Schwarzen Meer geleitet. Vermittler des Abkommens ist die Türkei. Allerdings hatte Putin schon Anfang September das Abkommen als „Abzocke“ kritisiert, da die Versprechungen zu einer Lockerung der Sanktionen gegenüber Russlands nicht eingehalten worden seien.

15:00 Uhr – Litauen sendet erste gewartete deutsche Haubitzen in die Ukraine zurück

Litauen hat die ersten deutschen Panzerhaubitzen 2000 nach ihrer Instandsetzung in dem baltischen EU- und Nato-Land wieder in die Ukraine zurückgeschickt. „Viel Glück!“, schrieb Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas auf Twitter über das Bild eines Militärlastwagens, der eine Panzerhaubitze 2000 geladen hat und die litauische Grenze zu Polen überquert. Der Agentur BNS bestätigte er später, dass die wieder instandgesetzten Waffensysteme die Ukraine erreicht haben. „Wir werden diese Arbeit fortsetzen“, sagte Anusauskas.

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Das Verteidigungsministerium in Vilnius hatte Mitte September mitgeteilt, dass sich „Haubitzen mit Kriegsbeschädigungen“ auf dem Weg zur Reparatur nach Litauen befinden. Die schweren Artilleriegeschütze waren von Deutschland als Militärhilfe für den Kampf gegen Russland an die Ukraine geliefert worden. Wegen der hohen Schussfolge im Gefecht waren nach einem Bericht des „Spiegel“ von vor einer Woche bereits gut ein Drittel davon instandsetzungsbedürftig.

14:55 Uhr – Putin: Teilmobilmachung steht vor Abschluss

Die Teilmobilmachung in Russland ist nach den Worten von Präsident Wladimir Putin auf der Zielgeraden. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sei die Rekrutierung weiterer Soldaten abgeschlossen. Für eine weitere Mobilmachung gebe es keine Pläne, sagte Putin bei einer Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana. Mit der Teilmobilmachung sollten 300.000 Reservisten eingezogen werden.

14:40 Uhr – Russland will Kertsch-Brücke bis Juli repariert haben

Die bei einer Explosion beschädigte Kertsch-Brücke soll nach Angaben der russischen Regierung bis Juli 2023 repariert sein. Ein auf einer Regierungswebsite am Freitag veröffentlichtes Dekret nannte das Unternehmen, das damit beauftragt wurde, die Arbeiten an der Brücke auszuführen, die Russland mit der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet.

Die Kertsch-Brücke, die für Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine einen hohen strategischen und symbolischen Stellenwert hat, war am 8. Oktober von einer Detonation erschüttert worden. Moskau sprach von einer Lastwagenbombe. Der Straßen- und Schienenverkehr über die Brücke kam vorübergehend zum Erliegen – womit die wichtige Versorgungsroute für die Streitkräfte des Kreml ausfiel.

Ukraine-Krieg - Krim

Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt den Verkehr und die Reparaturarbeiten auf der Brücke von Kertsch, die die Halbinsel Krim über eine Meerenge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer mit Russland verbindet, nachdem die Brücke am 08. Oktober durch eine Explosion beschädigt wurde

Quelle: dpa/-

Ebenfalls am Freitag ordnete ein Gericht in Simferopol, der zweitgrößten Stadt auf der Krim, im Zusammenhang mit der Explosion laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax Untersuchungshaft für fünf Verdächtige an. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte jüngst erklärt, er habe zwölf Verdächtige identifiziert. Der FSB sprach von einem „Terrorakt“, an dem sich ukrainische, armenische und russische Bürger beteiligt hätten.

14:24 Uhr – Russland prognostiziert Anstieg eigener Ölexporte im laufenden Jahr

Der Ölexport aus Russland wird in diesem Jahr nach offiziellen Schätzungen um acht Prozent steigen. „Unsere Ölgesellschaften konnten sich auf die neuen Märkte umorientieren und neue Logistikketten erschließen und entsprechend auch neue Zahlungsmechanismen finden, unter anderem durch den Übergang auf nationale Währungen“, sagte Russlands Vize-Premier und Energieminister Alexander Nowak am Freitag in Moskau auf der Energiewoche. „Der Export wird um etwa acht Prozent höher sein.“

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Er erwarte im Vergleich zum Vorjahr auch eine leichte Steigerung der Ölförderung, sagte Nowak zudem. Zuvor hatte der Minister ein Förderergebnis von 525 bis 530 Millionen Tonnen prognostiziert. Die nicht mehr nach Europa exportierten Mengen könne Russland vor allem in den asiatisch-pazifischen Raum, aber auch nach Afrika und Lateinamerika verschiffen, meinte er.

13:43 Uhr – Regionalrat: Russischer Aufruf zur Flucht aus Cherson ist Abschiebung

Der Aufruf der russischen Besatzungsverwaltung in der Region Cherson zur Flucht vor den Kämpfen nach Russland kommt nach Einschätzung eines Vertreters des ukrainischen Regionalrates einer Abschiebung gleich. Man solle nicht wie Russland von Evakuierung sprechen, es sei denn, es betreffe Kollaborateure mit Russland, sagt Serhij Chlan. Der von Russland installierte Verwaltungsleiter Wladimir Saldo hat die Bevölkerung zur Flucht nach Russland aufgerufen.

„Diese von Saldo angekündigte ‚Evakuierung‘ ist eine Evakuierung für Kollaborateure und Verräter in der Region … Sie wollen diese Kollaborateure nach Russland bringen“, sagt Khlan. „Die Besatzer verstehen, dass sie sich nicht lange halten können.“ Dies betreffe vor allem das rechte Ufer des Dnjepr und die Stadt Cherson.

13:17 Uhr – Russe an norwegischer Grenze mit Drohnen und Digitalfotos festgenommen

An der norwegischen Grenze ist ein Russe festgenommen worden, der zwei Drohnen und Speichermedien mit etlichen in Norwegen aufgenommenen Fotos und Videos dabei hatte. Wie die norwegische Justiz am Freitag mitteilte, wurde der 50-Jährige am Mittwoch am Grenzübergang Storskog im äußersten Nordosten des Landes festgenommen, als er nach Russland zurückkehren wollte. Am Freitag ordnete ein Haftrichter an, ihn für zwei Wochen in Untersuchungshaft zu nehmen.

„Es gibt Grund zu der Annahme, dass der Beschuldigte versuchen wird, sich dem Gerichtsverfahren zu entziehen, wenn er nicht in Untersuchungshaft genommen wird“, erklärte der Richter. Der Mann, der sich seit August in Norwegen aufhielt, hatte demnach russische und israelische Ausweispapiere dabei. Laut Gerichtsdokumenten räumte er ein, die Drohnen „im ganzen Land“ betrieben zu haben. Die Fotos und Videos, von denen einige verschlüsselt waren, haben demnach ein Speichervolumen von vier Terabyte.

Wie andere westliche Länder hat Norwegen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine seinen Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Bei Verstößen drohen bis zu drei Jahre Haft.

13:01 Uhr – Lukaschenko ruft in Belarus erhöhten Terroralarm aus

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat unter Verweis auf Spannungen an den Grenzen eine erhöhte Terrorismuswarnung für sein Land ausgerufen. „Im Zusammenhang mit der Eskalation der Spannungen wurde ein Stufe erhöhter terroristischer Gefahr eingeführt“, sagt Lukaschenko in einem russischen Fernsehinterview.

Er verbindet diesen Schritt mit seiner Ankündigung vom Montag, belarussische Truppen gemeinsam mit russischen Streitkräften in der Nähe der südlichen Grenze zur Ukraine zu stationieren. Die jüngsten Truppenbewegungen weckten in der Ukraine und im Westen die Sorge, dass Lukaschenko seine Armee zur Unterstützung des russischen Kriegs einsetzen könnte.

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Wladimir Putin (l.), Präsident von Russland, und Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, auf einem Archivbild aus dem Juli 2021

Nach Ankündigungen Lukaschenkos

Beobachtern zufolge dürfte dies für Lukaschenko zwar eine unattraktive Option sein, er dürfte sich aber kaum weigern können, wenn der russische Präsident Wladimir Putin dies verlangt. Russland nutzte das verbündete Land als Basis für den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar.

12:35 Uhr – Ukraine: Rotes Kreuz fordert feien Zugang zu allen Kriegsgefangenen

Das Rote Kreuz hat von Russland und der Ukraine den freien und ungehinderten Zugang zu allen Kriegsgefangenen gefordert. Bislang habe das Rote Kreuz Tausende Gefangene in dem bewaffneten Konflikt zwischen den beiden Staaten nicht aufsuchen können, sagte Sprecher Ewan Watson am Freitag in Genf.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar hätten Delegierte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erst einige Hundert Gefangene sehen können. Watson erinnerte daran, dass die Kriegsparteien laut Völkerrecht dem neutralen IKRK sofortigen Zugang zu allen Kriegsgefangenen gewähren müssen, wo immer sie festgehalten werden. „Wir können uns nicht mit Gewalt Zugang zu einem Ort der Inhaftierung oder Internierung verschaffen, zu dem wir nicht zugelassen wurden“, hielt der IKRK-Sprecher fest.

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Das Rote Kreuz überprüfe die Behandlung der Kriegsgefangenen und die Bedingungen, unter denen sie festgehalten werden, erläuterte er. Auch informiere die Organisation die Angehörigen der Kriegsgefangenen. Laut den Genfer Konventionen müssen Kriegsgefangene unter allen Umständen menschlich behandelt werden. So sind Erniedrigung, Folter, Verstümmelungen und Tötungen verboten.

12:23 Uhr – Irland überdenkt wegen Ukraine-Kriegs militärische Neutralität

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in Irland ein Umdenken über die traditionelle militärische Neutralität angestoßen. Zwar sei die Bevölkerung weiterhin nicht bereit für einen Nato-Beitritt, sagte der irische Europaminister Thomas Byrne der Nachrichtenagentur AFP am Rande eines Frankreichbesuchs. Gleichzeitig sehe die Bevölkerung derzeit angesichts der Lage in der Ukraine, „dass Verteidigung etwas anderes ist Angriff“.

Irland sei besorgt über mögliche Sabotageangriffe auf Kommunikationskabel für den transatlantischen Internetverkehr, sagte Byrne. Dies könne gravierende Auswirkungen auch auf die europäischen Netze haben. „Wir haben gesehen, was bei Nord Stream passiert ist“, sagte Byrne mit Blick auf die Explosionen an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2. „Wir müssen unsere Kabel verteidigen, wir müssen uns selbst verteidigen.“ Irland brauche „ein neues Konzept dafür, was Verteidigung ist“.

Er halte es für denkbar, die Neutralitätsfrage einer Bürgerversammlung vorzulegen, einer irischen Institution, in der Bürger gemeinsam mit Experten wichtige Fragen prüfen und Gesetzesänderungen vorbereiten. Dies könne „Teil einer breiteren Debatte darüber werden, wie wir uns verteidigen können“, sagte der Minister.

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Irland war nach seiner Unabhängigkeit 1921 von Großbritannien militärisch neutral geblieben und ist kein Nato-Mitglied. Schweden und Finnland hatten im Mai als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Beitritt zur Nato beantragt. Auch Bosnien-Herzegowina, Georgien und die Ukraine haben Anträge gestellt.

12:04 Uhr –Erdogan: Russischer Vorschlag zu Türkei als Gasdrehkreuz wird geprüft

Die Türkei prüft einen russischen Vorschlag, das Land zu einem Gasknotenpunkt für Europa zu machen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, die Türkei und Russland hätten ihre jeweiligen Energiebehörden angewiesen, unverzüglich mit technischen Studien zu beginnen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach dem Lieferstopp durch die mittlerweile durch Explosionen schwerbeschädigte Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland die Idee ins Spiel gebracht, mehr Gas durch die TurkStream-Gaspipeline zu exportieren, die von Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei verläuft.

Erdogan sagte, die Behörden beider Länder würden zusammenarbeiten, um den besten Standort für ein Gasverteilzentrum zu ermitteln. Es habe den Anschein, dass der türkische Teil Thrakiens an der Grenze zu Griechenland und Bulgarien der beste Standort sei.

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„Zusammen mit Herrn Putin haben wir unser Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen und die zuständige Institution auf russischer Seite angewiesen, zusammenzuarbeiten“, sagte Erdogan. „Sie werden diese Studie durchführen. Wo auch immer der geeignetste Ort ist, werden wir hoffentlich das Verteilungszentrum einrichten.“

11:40 Uhr – Streit im Bundestag um milliardenschweren „Abwehrschirm“

Im Bundestag ist am Freitag kontrovers über den geplanten milliardenschweren „Abwehrschirm“ der Bundesregierung gegen die hohen Energiepreise diskutiert worden. Florian Toncar (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, sagte, der Abwehrschirm mit dem „Herzstück“ einer Gas- und Strompreisbremse solle verhindern, dass Existenzen gefährdet werden.

Die hohen Energiepreise seien Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Strategie Russlands, Europa und Deutschland unter Druck zu setzen und die Gesellschaft zu destabilisieren, dürfe nicht aufgehen. Kritik, vor allem an der geplanten Finanzierung des Abwehrschirms, kam unter anderem von der CDU und der AfD.

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Die Bundesregierung hatte den Abwehrschirm von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der stark steigenden Energiepreise zu unterstützen. Finanziert werden soll dies über eine Wieder-Mobilisierung des zu Beginn der der Corona-Pandemie geschaffenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).

11:34 Uhr – Experten: Russische Teilmobilmachung weiterhin von Problemen geplagt

Bei der Teilmobilmachung im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpft das russische Militär nach Ansicht unabhängiger Experten weiterhin mit großen Problemen. Das Verteidigungsministerium habe „keine angemessenen Bedingungen geschaffen, um den Einsatz eingezogener Männer an der Front einzugliedern und zu verfolgen“, schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Donnerstagabend (Ortszeit).

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MOSCOW, RUSSIA - MAY 9: (RUSSIA OUT) Russian President Vladimir Putin seen during the Victory Day Parade at Red Square on May 9, 2022 in Moscow, Russia. The Red Square military parade marking the Victory Day gathered 11 000 solders, officers and 131 military vehicles. (Photo by Contributor/Getty Images)

Russische Militärreporter berichteten demnach, dass die Behörden mobilisierte Soldaten an verschiedene Einheiten entsendeten, ohne deren Einsatzorte ordnungsgemäß zu dokumentieren. Daher hätten sich Familien bei der Militärführung beschwert. Zudem würden Männer mit militärischer Erfahrung in Einheiten eingesetzt, die nicht ihren Fähigkeiten entsprächen. Nach Ansicht eines Reporters könnte dies dazu führen, dass Mütter und Ehefrauen Menschenrechtsgruppen gründeten, die „Russland von innen heraus zerreißen werden“.

10:57 Uhr – Selenskyj verspricht am „Tag der Verteidiger der Ukraine“ den Sieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich siegessicher. „Indem wir diesen Feind besiegen, werden wir allen Feinden antworten, die in die Ukraine eindringen“, sagt Selenskyj in einer Video-Ansprache an die Nation zum „Tag der Verteidiger der Ukraine“. „Es wird ein Sieg sein für all unsere Menschen, es wird ein Sieg sein für die Streitkräfte der Ukraine“, sagt Selenskyj, postiert auf den Hügeln außerhalb von Kiew.

„Die Welt sieht, dass die Ukrainer ihre Menschlichkeit unter keinen Umständen verlieren. Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber niemals unsere Würde.“ Der 14. Oktober ist in der Ukraine ein Feiertag, an dem der Soldaten gedacht wird, die sich für die Unabhängigkeit und territoriale Integrität des Landes verdient gemacht haben.

10:50 Uhr – Klage von Rosneft beim Bundesverwaltungsgericht eingegangen

Im Streit über die Treuhandverwaltung der deutschen Rosneft-Töchter ist die Klage des russischen Ölkonzerns beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingegangen. Diese werde nun bearbeitet, sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen. Weitere Details könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden. Die Klage richtet sich gegen das Bundeswirtschaftsministerium. Aus Sicht der Berliner Kanzlei Malmendier liegen die Voraussetzungen für eine Zwangsverwaltung nicht vor.

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Blick auf die Anlagen der PCK-Raffinerie in Schwedt

Die Bundesregierung hatte im September angekündigt, die Mehrheitseigner der brandenburgischen Raffinerie PCK – zwei Rosneft-Töchter – unter staatliche Kontrolle zu bringen. Hintergrund ist ein geplantes Ölembargo gegen Russland, das ab 1. Januar greifen soll. Deutschland hat sich wegen des Angriffs auf die Ukraine auf EU-Ebene verpflichtet, auf Pipelineöl aus Russland zu verzichten. Stattdessen soll die Raffinerie über die Häfen Rostock und Danzig versorgt werden. Rosneft warf der Bundesregierung schon damals eine „Zwangsenteignung“ seiner deutschen Tochterfirmen vor.

10:14 Uhr – Reparatur der Krim-Brücke soll bis Juli 2023 beendet sein

Die Reparaturen an der durch eine Explosion am Samstag vergangener Woche beschädigten Krim-Brücke sollen im Juli kommenden Jahres abgeschlossen sein. Das geht aus einem Dokument hervor, das die russische Regierung auf ihrer Website veröffentlicht. Für die Explosion und die massive Beschädigung der Brücke macht die russische Führung die Ukraine verantwortlich.

Die Brücke über die Meerenge von Kertsch – zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer – bindet die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim an das russische Kernland an. Sie wurde 2018 von Wladimir Putin eröffnet und ist ein Prestigeprojekt des russischen Präsidenten. Sie ist zudem wichtig für die Versorgung der russischen Truppen auf der Krim und in der Südukraine.

09:59 – EU-Staaten billigen Plan zur Ausbildung ukrainischer Soldaten

Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte verständigt. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten billigte am Freitag in Brüssel einstimmig Pläne, die Trainingsprogramme für rund 15 000 Soldaten vorsehen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

08:51 Uhr – Melnyk will auch als Ex-Botschafter nicht „die Klappe halten“

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk will sich auch nach seiner Rückkehr nach Kiew mit Kommentaren in die deutsche Politik einmischen. Zwar wolle er seinem Nachfolger nicht in die Quere kommen und auch kein Ersatzbotschafter sein, sagte Melnyk vor seiner für Samstag geplanten Abreise der Deutschen Presse-Agentur.

„Aber ich kann nicht versprechen, dass ich die Klappe halten werde.“ Es könne schon sein, dass er „den einen oder anderen – auch scharfen – Kommentar abgebe, wenn ich sehe, dass etwas schiefläuft in Deutschland, wenn es um die Unterstützung meiner Heimat geht“.

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Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk

Melnyk verlässt Deutschland am Samstag nach fast acht Jahren als Botschafter. In Kiew wird er einen neuen Job im Außenministerium übernehmen. Er ist als Vizeaußenminister im Gespräch, die Regierung habe aber noch nicht abschließend darüber entschieden. „Deswegen bin ich selbst gespannt, was auf mich zukommt. Ich werde wahrscheinlich am Dienstag Präsident Selenskyj sehen. Und er würde mir dann hoffentlich persönlich sagen, wo er mich in seinem großen Team sieht.“ Für ihn sei nicht der Posten entscheidend, sondern was er wirklich erreichen könne.

08:40 Uhr – Ukraine-Krieg: Forderungen nach diplomatischer Lösung werden lauter

Eine Mehrzahl der Bundesbürger befürwortet offenbar stärkere diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Laut dem aktuellen Deutschlandtrend des ARD-Morgenmagazins sprachen sich ein Viertel der Befragten (26 Prozent) dafür aus, dass Deutschland sich verstärkt um eine diplomatische Lösung des Konflikts bemühen solle, wie der WDR am Freitag in Köln mitteilte. Ein weiteres gutes Drittel (34 Prozent) der Befragten antwortete mit „eher ja“ – auch wenn das bedeuten könnte, dass die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen müsste.

Eine stärkere diplomatische Initiative wurde vor allem von Anhängern der AfD, Linkspartei und FDP gewünscht. Sie forderten etwa zu gleichen Anteilen (jeweils etwa vier von zehn) „auf jeden Fall“ mehr diplomatische Bemühungen durch die Bundesregierung. Die Anhänger der anderen im Bundestag vertretenen Parteien waren zurückhaltender, da sie mögliche Nachteile für die Ukraine befürchteten.

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Illner

„Illner“ zum Ukraine-Krieg

Der Deutschlandtrend ist eine zufallsbasierte Telefon- und Onlinebefragung von Infratest Dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Befragt wurden vom 11. bis 12. Oktober insgesamt 1.225 Wahlberechtigte in Deutschland.

08:38 Uhr – Kremlnahe Fake-Anrufer legen ukrainischen Außenminister Kuleba rein

Mit einem fingierten Anruf haben kremlnahe Komiker dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba brisante Aussagen zur Krim und der Kriegsführung entlockt. „Wenn Sie mich fragen, wer auf der Krim oder in Belgorod etwas in die Luft sprengt, dann sage ich Ihnen im Privaten, ja das waren wir“, sagte Kuleba in dem Telefonat, das am Freitag in russischen Medien weitverbreitet wurde.

Der russische Anrufer auf der Gegenseite hatte sich als Ex-Botschafter der USA in Moskau, Michael McFaul, ausgegeben. Mit einem ähnlichen Trick wurde im Juni bereits die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey hereingelegt.

In Russland wird die Ukraine für die Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. Kiew hat sich offiziell nicht dazu bekannt. Kulebas Aussage dürfte in Moskau aber als Schuldgeständnis auch für die Beschädigung der Brücke gewertet werden. Gleichzeitig sagte Kuleba auch, dass die Gegenoffensive im Süden der Ukraine in enger Abstimmung mit den USA erfolgt sei. Russland wirft der Nato vor, Kriegspartei in der Ukraine zu sein.

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Ein Tigr-M im russisch besetzten Bezimenne. Im Inneren solcher Infanteriefahrzeuge fanden ukrainische Behörden Komponenten von Bosch

Deutsche Technik für Putin

Der Fake-Anruf wurde vom gleichen Komiker-Paar organisiert, das Anfang des Sommers mehrere Bürgermeister in EU-Hauptstädten glauben ließ, mit Kiews Bürgermeister Witali Klitschko zu reden. Zu den Opfern des Telefonstreichs gehörte auch Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey.

Alexej Stoljarow und Wladimir Kusnezow alias „Vovan und Lexus“ sind in Russland seit Jahren bekannt dafür, Politiker und andere internationale Promis mit Fake-Anrufen hereinzulegen. Vor geraumer Zeit räumten sie nach ARD-Angaben in einem „Kontraste“-Interview ein, für eine Internetplattform zu arbeiten, die dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört.

08:03 Uhr – Großbritannien: Pro-russische Kräfte rücken auf Bachmut vor

Pro-russische Einheiten sind nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes in den vergangenen drei Tagen auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk vorgerückt. Vermutlich seien sie bereits in Dörfer südlich der Stadt vorgedrungen, teilt das britische Verteidigungsministerium aus dem jüngsten Geheimdienstbulletin mit. Bachmut liegt an einer Hauptstraße, die zu den Städten Slowjansk und Kramatorsk führt.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Die Söldnertruppe Wagner, die an der Seite der regulären russischen Einheiten kämpft, bleibe wahrscheinlich stark in die Kämpfe um Bachmut verwickelt. Russland verfolge weiter seine Offensive im Zentrum des Donbass, der aus den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk besteht, und komme sehr langsam voran.

07:43 Uhr – Zugverkehr in russischer Region Belgorod wegen Raketentrümmern unterbrochen

Nach dem Absturz von Raketenteilen in der Nähe der russischen Stadt Nowji Oskol in der Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der dortigen Behörden der Zugverkehr unterbrochen worden. Abwehrsysteme hätten Raketen abgefangen, teilt der Governeur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Die Trümmer seien in der Nähe von Gleisen abgestürzt. „Stromleitungen sind beschädigt. Züge sind vorübergehend ausgesetzt“, teilt Gladkow mit. Opfer habe es nicht gegeben. Nowji Oskol liegt rund 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt und hat etwa 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Eine unabhängige Überprüfung ist nicht möglich, eine Reaktion der Ukraine gibt es zunächst nicht.

07:20 Uhr – Ukraine – Haben im September über 600 Ortschaften zurückerobert

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im vergangenen Monat mehr als 600 Ortschaften zurückerobert. Darunter seien auch 75 Orte in der Region Cherson im Süden des Landes, teilt das Ministerium für die Reintegration vorübergehend besetzter Gebiete mit. Cherson liegt gegenüber der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und ist deshalb strategisch besonders wichtig.

Etwa 500 Ortschaften seien außerdem in der nordöstlichen Region Charkiw zurückerobert worden. Dort waren die ukrainischen Truppen im September weit in die russischen Linien vorgestoßen. 43 Ortschaften seien in der Region Donezk zurückerobert worden, sieben in Luhansk.

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„Die Fläche der befreiten ukrainischen Gebiete hat erheblich zugenommen“, teilt das Ministerium auf seiner Website mit. Russland hat Ende September Cherson, Luhansk und Donezk zusammen mit der Region Saporischschja annektiert, was international nicht anerkannt wird.

01:40 Uhr – Erste Evakuierungen aus Cherson erwartet

Angesichts vorrückender ukrainischer Truppen werden die ersten Evakuierten aus der südukrainischen Region Cherson am Freitag in Russland erwartet. „Wir haben allen Bewohnern der Region Cherson vorgeschlagen, sich in andere Regionen zu begeben, wenn sie sich vor den Folgen der Raketenangriffe schützen wollen“, sagt der von Russland eingesetzte Gouverneur der besetzten Region, Wladimir Saldo, in einer Videobotschaft. Das Angebot gilt auch für die Regionalhauptstadt, die einzige ukrainische Großstadt, die Russland seit seinem Einmarsch im Februar unversehrt erobert hat.

23:40 Uhr – Medienbericht: Bundespolizei beendet Spurensuche an Nord-Stream-Pipeline

Die Bundespolizei hat einem Medienbericht zufolge ihre Mission zur Aufklärung des Sabotage-Angriffs auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream beendet. Das Mehrzweckboot „Mittelgrund“ sei bereits auf dem Rückweg in den Heimathafen, berichtet der „Spiegel“. Das Minenjagdboot „Dillingen“ sollte nach einer Unterwasser-Untersuchung nahe der Pipeline-Lecks Kurs auf Deutschland nehmen.

Die Bundespolizei führt die Ermittlungen und hatte bei der Bundeswehr vergangene Woche um Amtshilfe mit Militärbooten gebeten. Nahe den Lecks nordöstlich der Insel Bornholm sei eine mit Kameras und weiterer Sensorik ausgestatte Unterwasserdrohne vom Typ „Sea Cat“ zu Wasser gelassen worden. Die Drohne habe mehrere Bilder von der beschädigten Pipeline machen können. Diese würden nun ausgewertet.

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