Ukraine-News ++ Bürgerrechtler: Nur noch 10.000 russische Häftlinge an der Front ++

Von den 50.000 in russischen Gefängnissen angeworbenen Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern nur noch 10.000 bei der Truppe. „Die restlichen sind getötet, verletzt, verschollen, haben sich ergeben oder sind desertiert, unter anderem nach Russland mit der Waffe in der Hand“, teilte die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Rus Sidjaschtschaja („Russland hinter Gittern“) am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Häftlinge wurden vor allem von der Söldnereinheit „Wagner“ angeworben.

Besonders die geflohenen und in Kriegsgefangenschaft gegangenen Häftlinge seien ein potenzielles Problem für den Chef der „Wagner“-Truppe, den Oligarchen Jewgeni Prigoschin, meinte die Gründerin der NGO, Olga Romanowa. Diese Statistik dürfe Prigoschin dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zeigen, sagte Romanowa. Denn der als „Putins Koch“ bekannte Oligarch habe unbeschränkte Vollmachten zur Anwerbung der Häftlinge bekommen unter der Bedingung, dass er sie völlig kontrolliere.

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Prigoschin, der selbst zu Sowjetzeiten im Gefängnis saß, hat die Gefängnisinsassen teilweise persönlich angeworben. Bei der Rekrutierung hat er den Häftlingen die Freilassung nach Ableistung ihres Kriegsdienstes versprochen. Zugleich drohte er Deserteuren mit standrechtlichen Tötungen. Ein vor Wochen von der Wagner-Truppe verbreitetes Video soll die Ernsthaftigkeit der Drohung demonstrieren: Darin ist ein Häftling zu sehen, der mit einem Vorschlaghammer erschlagen wird. Der Mann war zuvor in ukrainische Kriegsgefangenschaft geraten, im Zuge eines Gefangenenaustauschs aber wieder nach Russland zurückgekehrt.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:06 Uhr – Erdogan: Keine türkische Unterstützung für Nato-Mitgliedschaft Schwedens

Schweden sollte nach Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan keine Unterstützung seines Landes für die geplante Nato-Mitgliedschaft des nordischen Staats erwarten. „Diejenigen, die Gotteslästerung vor unserer Botschaft (in Stockholm) erlauben, können nicht länger auf unsere Hilfe für ihre Nato-Mitgliedschaft setzen“, sagt Erdogan in einer Rede nach einem Kabinettstreffen.

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Bei einer antitürkischen Demonstration in Stockholm hatte ein Teilnehmer am Wochenende eine Ausgabe des Korans verbrannt. Damit verschärfen sich die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern. Schweden hatte sich 2022 nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine um eine Aufnahme in die Nato beworben. Damit es dazu kommt, müssten alle 30 Mitgliedstaaten zustimmen.

17:34 Uhr – Aussteiger der Wagner-Gruppe in Norwegen festgenommen

Ein geflohener Söldner der russischen Wagner-Gruppe ist in Norwegen von der Polizei festgenommen worden. Die betroffene Person sei gemäß dem norwegischen Einwanderungsgesetz festgenommen worden, teilte die Einwanderungseinheit der Polizei am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Es werde geprüft, ob sie inhaftiert werden solle. Zuvor hatten mehrere norwegische Medien über die Festnahme berichtet.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich um Andrej Medwedew. Dessen norwegischer Anwalt Brynjulf Risnes sagte dem Rundfunksender NRK, Grund für die Festnahme seien Unstimmigkeiten über ergriffene Sicherheitsmaßnahmen der norwegischen Behörden. Medwedew habe Probleme, sich daran anzupassen. Seinem Mandaten werde keine Straftat vorgeworfen.

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Russia Ukraine

Im Ukraine-Krieg eingesetzt

Medwedew soll 2022 monatelang Mitglied der Wagner-Gruppe gewesen sein, ehe er nach Norwegen floh und Asyl beantragte. Er selbst sagt in einem auf Gulagu.net veröffentlichten Video, er sei von der norwegischen Polizei festgenommen und in eine Haftanstalt für Ausländer gebracht worden. Er traue den norwegischen Behörden nicht. Er befürchtet demnach, dass er brutal getötet werde, sollte man ihn zurück nach Russland schicken.

17:28 Uhr – Ukrainischer Verteidigungsminister weist Korruptionsvorwürfe zurück

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat Vorwürfe der Korruption bei der Armeeverpflegung strikt zurückgewiesen. „Offensichtlichstes Ziel scheint der Versuch zu sein, das Vertrauen in das Verteidigungsministerium zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt zu untergraben“, schrieb der 56-Jährige am Montag bei Facebook. Es gebe keinerlei faktische Grundlage für die Vorwürfe. Resnikow garantierte für die Untersuchungen völlige Transparenz.

„Tatsächlich ist das ein gewöhnlicher technischer Fehler, den der Lieferant gemacht hat“, erklärte der Minister die Preise für Eier. Statt Stückpreisen sei der 100-Gramm-Preis angegeben worden. Das würde den dreimal so hohen Preis im Vergleich zu Einzelhandelspreisen in der Hauptstadt Kiew erklären. Transportkosten einschließlich der Risiken für frontnahe Belieferung führten zu höheren Preisen. Für jeden Soldaten seien täglich Verpflegungskosten von umgerechnet knapp 3,40 Euro vorgesehen. Der Kostenanstieg seit dem vorigen Jahr betrage 21,5 Prozent, was unter der offiziellen Inflationsrate von 26,6 Prozent liege.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow

Quelle: Boris Roessler/dpa

Zuvor hatte ein Medienbericht zu den Einkaufspreisen für die Armee für Wirbel gesorgt. Die Untersuchungsbehörden bestätigten, dass bereits Ermittlungen zu Einkäufen im Wert von umgerechnet rund 300 Millionen Euro eingeleitet wurden. Diese seien unabhängig von der Presseveröffentlichung begonnen worden.

16:18 Uhr – EU stockt Militärhilfe für die Ukraine um 500 Millionen Euro auf

Die Europäische Union hat ihre Militärhilfe für die Ukraine erneut aufgestockt. Die EU-Außenminister billigten am Montag in Brüssel eine weitere Tranche von 500 Millionen Euro, mit der gemeinsame Waffenkäufe und Munition finanziert werden, wie Diplomaten mitteilten. Damit erhöhen sich die seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereitgestellten Mittel auf 3,6 Milliarden Euro.

Das Geld fließt aus einem Topf außerhalb des EU-Haushalts, der sogenannten Friedensfazilität, den Deutschland als größte Volkswirtschaft zu rund einem Fünftel finanziert. Darüber hinaus forderte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba von seinen EU-Kollegen bei einer Videoschalte Panzer, weitere Sanktionen gegen Russland und Fortschritte im Beitrittsprozess, wie er im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb. „Wir brauchen mutige, entschlossene und kühne Schritte, um 2023 den Sieg der Ukraine zu sichern“, betonte er.

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Wolodymyr Selenskyj hat einen harten Kurs gegen Korruption angekündigt

Die EU-Außenminister berieten zudem über das 10. Sanktionspaket gegen Russland, das vor dem Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar verabschiedet werden soll. Vorgesehen ist laut Diplomaten unter anderem ein Preisdeckel für Diesel und andere Ölprodukte. Dafür ist ein einstimmiger Beschluss der Mitgliedsländer erforderlich.

15:51 Uhr – Panzer-Debatte schmälert Zustimmungswerte für Scholz

Die anhaltende Debatte über die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine wirkt sich offenbar negativ auf die Zustimmungswerte von Kanzler Olaf Scholz aus. Laut einer neuen Forsa-Umfrage für „Stern“ halten nur noch 25 Prozent der Bürger den SPD-Politiker für führungsstark (minus sieben Prozentpunkte gegenüber Mai 2022). Nur noch 46 Prozent halten ihn für kompetent (minus 15 Prozent). Nur ein Drittel der Befragten glaubt, dass der Kanzler wisse, was die Menschen bewegt. Die Werte wurden am 19. und 20. Januar erhoben.

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Deutsch-Französischer Ministerrat

15:34 Uhr – Lettland stuft diplomatische Beziehungen mit Russland herab

Lettland fährt wegen Russlands Kriegs in der Ukraine und aus Solidarität mit dem benachbarten Estland seine diplomatischen Beziehungen zu Russland zurück. Dies kündigte Außenminister Edgars Rinkevics am Montag auf Twitter an. Der Schritt soll zum 24. Februar erfolgen – dem ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Dies bedeutet, dass der lettische Botschafter aus Moskau zurückbeordert wird – und umgekehrt auch der russische Botschafter Lettland verlassen muss. Darüber sei der ins Außenministerium in Riga einbestellte russische Botschafter informiert worden, sagte ein Berater von Rinkevics der lettischen Nachrichtenagentur Leta.

Russland hatte zuvor beschlossen, die diplomatischen Beziehungen mit Lettlands Nachbarland Estland herabzustufen und dessen Botschafter aufgefordert, bis zum 7. Februar das Land zu verlassen. Hintergrund ist ein diplomatischer Streit um die Anzahl der Botschafts- und Konsularangehörigen. Estland reagierte umgehend: Im Gegenzug soll auch Russlands Botschafter Estland verlassen müssen.

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Seit Anfang des Jahres haben 190.749 Personen in Deutschland Asyl beantragt

Die Beziehungen zwischen Russland und den baltischen Staaten sind seit Jahren konfliktgeladen – auch wegen der unterschiedlichen Sichtweise auf die sowjetische Vergangenheit. Russlands Krieg in der Ukraine hat die Spannungen deutlich verschärft. Lettland und Estland grenzen im Osten an Russland und unterstützen die Ukraine militärisch, finanziell und humanitär. In beiden Ländern gibt es eine große russischstämmige Minderheit.

14:45 Uhr – EU-Außenminister geben laut Insider weitere Militärhilfe frei

Die EU-Außenminister geben nach Angaben aus diplomatischen Kreisen weitere Militärhilfen für die Ukraine im Volumen von 500 Millionen Euro frei.

14:07 Uhr – Litauens Außenminister wirft Scholz indirekt Angst vor Russland vor

Mehrere EU-Staaten haben bei einem Außenministertreffen in Brüssel ihren Unmut über die deutsche Zurückhaltung bei Panzerlieferungen an die Ukraine zum Ausdruck gebracht. Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis warf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zudem indirekt vor, Furcht davor zu haben, Russland an den Rand einer Niederlage in der Ukraine zu bringen.

„Ich glaube, das Wichtigste, was wir diskutieren müssen, ist die Angst“, sagte Landsbergis in Brüssel. „Wir müssen die Angst davor überwinden, Russland zu bezwingen – wenn es um zusätzliche Sanktionen geht, wenn es um zusätzliche militärische Hilfe für die Ukraine geht. Was uns aufhält, ist die Angst davor, was passiert, wenn Russland diesen Krieg verliert.“

13:33 Uhr – Nach Norwegen geflohener Ex-Wagner-Kommandeur festgenommen

Ein unlängst nach Norwegen geflohener früherer Kommandeur einer Einheit der Söldner-Truppe Wagner ist von der Polizei festgenommen worden. Es werde geprüft, ob es eine richterliche Entscheidung über eine Internierung von Andrei Medwedew geben solle, teilt die norwegische Polizei mit. Medwedews Anwalt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die russische Menschenrechtsgruppe Gulagu.net erklärt, Medwedew habe ihr in einem Telefonat mitgeteilt, er solle abgeschoben werden. In diesem Fall müsse er in Russland mit „brutaler Ermordung und Tod“ rechnen, erklärt die Organisation. Medwedew hat in Norwegen um Asyl gebeten.

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Serbia Russia Ukraine

13:31 Uhr – Studie: Krieg kostet 2023 deutscher Wirtschaft 175 Milliarden Euro

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dürfte die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr rund 175 Milliarden Euro kosten. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Montag in Köln veröffentlicht wurden. Dies entspreche pro Person Wohlstandsverlusten von etwa 2000 Euro.

Für die Berechnung wurde laut IW die aktuelle Lage verglichen mit einem Szenario, in dem es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt. Daraus habe sich ein preisbereinigter Verlust von etwa 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ergeben.

13:00 Uhr – Ukraine: Brauchen mehrere Hundert Panzer für Gegenoffensive

Die Ukraine braucht für ihre Gegenoffensive und zur Rückeroberung besetzter Gebiete nach Angaben ihres Militärs mehrere Hundert Panzer. „Wir brauchen Panzer – nicht zehn, zwanzig, sondern mehrere Hundert“, schreibt der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. „Unser Ziel ist die Wiederherstellung der Grenze von 1991 und die Bestrafung des Feindes, der für seine Verbrechen bezahlen wird.“

Mit der Grenze von 1991 bezieht sich Jermak auf diejenige, die durch die Unabhängigkeit und den Zusammenbruch der Sowjetunion geschaffen wurde. 2014 hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, was international nicht anerkannt ist. Im Zuge des seit elf Monaten dauernden Krieges hat Russland zudem Teile der Ukraine im Osten und Süden besetzt und annektiert. Der Abzug der russischen Truppen vom gesamten ukrainischen Gebiet ist eine der Hauptbedingungen der Regierung in Kiew für ein Ende des Krieges, den Russland am 24. Februar 2022 begonnen hat.

12:40 Uhr – SPD-Chef verweist auf Verfahren für Panzer-Exportgenehmigung

SPD-Chef Lars Klingbeil pocht darauf, dass Leopard-Kampfpanzer von Drittstaaten nur mit einer deutschen Exportgenehmigung an die Ukraine geliefert werden. „Es gibt ein klares Verfahren, an dieses Verfahren sollte man sich halten“, sagt er mit Blick auf Äußerungen aus Polen. Offenbar sei noch kein Antrag gestellt worden. Klingbeil verweist auch auf den laufenden innenpolitischen Wahlkampf in Polen.

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Lars Klingbeil

12:04 Uhr – Lawrow: Je länger Ukraine Gespräche ablehnt, desto schwieriger Lösung

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft der Ukraine vor, Friedensgespräche abzulehnen. „Je länger sie sich weigern, desto schwerer wird es sein, eine Lösung zu finden“, sagt er vor der Presse während eines Besuches in Südafrika. Russland hat wiederholt erklärt, es sei zu Gesprächen bereit. Die Ukraine und die USA dagegen sehen keine ernsthafte Bereitschaft Russlands zu Verhandlungen. Stattdessen vermuten sie, dass Russland nur Zeit gewinnen will, um nach einer Reihe militärischer Niederlagen seine Truppen neu aufzustellen.

12:00 Uhr – Debatte um Leopard-Panzer – CDU-Politiker legen FDP und Grünen Bruch der Koalition nahe

Angesichts der Spannungen in der Ampel-Koalition haben Unionspolitiker FDP und Grüne zum Koalitionsbruch aufgefordert. Die beiden kleineren Ampel-Partner müssten wegen der Differenzen mit der SPD in der Ukraine-Politik „endlich konsequent handeln und einen Neuanfang unter veränderten Vorzeichen suchen“, sagte CDU/CSU-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) der „Bild“-Zeitung vom Montag. Frei schlug eine Jamaika-Koalition unter Führung der Union vor: „Wir stehen jedenfalls parat, Verantwortung zu übernehmen.“

Frei verwies auf den offenen Streit der Koalitionsparteien über Panzerlieferungen an die Ukraine. „Die Szenen, die sich gerade in der Ampel-Koalition abspielen, erinnern an ein Scheidungsverfahren“, sagte er.

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Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen legte Grüne und FDP ebenfalls den Bruch des Ampel-Bündnisses nahe. „FDP und Grüne müssen sich fragen, ob sie bereit sind, gegen ihre eigene Überzeugung die Verantwortung für dieses Versagen mit zu übernehmen“, sagte er ebenfalls der „Bild“-Zeitung. Die Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der SPD bedeute, „dass Deutschland in einer historischen Bewährungsprobe des Krieges in Europa an einem entscheidenden Punkt versagt“.

Niedersachsens CDU-Chef Sebastian Lechner sagte: „Mit der SPD geht es nicht. FDP und Grüne sollten daher raus aus der Ampel: Jamaika wäre besser für Deutschland!“

11:47 Uhr – Patriot-Kampfstaffeln auf dem Weg nach Polen

Die Bundeswehr hat mit der Verlegung der ersten beiden der drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln von Deutschland nach Polen begonnen. Drei Konvois mit 40 Fahrzeugen und 150 Soldaten brachen am Montag von Gnoien (Kreis Rostock) aus auf. Die Flugabwehrsysteme sollen Einsatzstellungen im Umfeld der Stadt Zamosc im Südosten Polens beziehen, wo die Konvois am Mittwochnachmittag ankommen sollen. Von dort sind es rund 60 Kilometer bis zu ukrainischen Grenze und 110 Kilometer bis zur ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). In den nächsten Tagen soll die dritte Staffel folgen.

Konvois auf dem Weg nach Polen

Konvois auf dem Weg nach Polen

Quelle: REUTERS

11:25 Uhr – EU erhöht in Leopard-Frage Druck auf Scholz

In der Europäischen Union wächst der Druck auf Deutschland, Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag am Rande des Außenministertreffens in Brüssel, er befürworte die Lieferung. „Wir sind hier, um darüber zu diskutieren“, sagte er vor einem Video-Gespräch mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Allerdings liege die Entscheidung bei Berlin.

11:18 Uhr – Russland weist Botschafter Estlands aus

Inmitten von Spannungen mit Estland hat Russland den Botschafter des baltischen EU- und Nato-Mitglieds ausgewiesen. „Der Botschafter der Republik Estland muss am 7. Februar die Russische Föderation verlassen“, teilte das Außenministerium in Moskau am Montag mit. Die diplomatischen Beziehungen mit dem Baltenstaat würden herabgestuft, hieß es. Hintergrund ist ein diplomatischer Streit um die Anzahl der Botschafts- und Konsularangehörigen.

10:32 Uhr – Lettischer Staatspräsident fordert Leopard-Lieferung an die Ukraine

Der lettische Staatspräsident Egils Levits hat Deutschland aufgefordert, der Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern zuzustimmen. „Es muss alles Erforderliche getan werden, damit die Ukraine sich verteidigen kann“, sagte Levits im Deutschlandfunk. Die Lieferung sei gleichzeitig auch für die europäische Sicherheit erforderlich, betonte er. Das sei eine „fast einhellige Haltung Europas“.

Am Wochenende hatte bereits der lettische Außenminister Edgars Rinkevics den Druck auf die Bundesregierung erhöht – nach eigenen Angaben auch im Namen seiner Amtskollegen aus Estland und Litauen. Deutschland habe als europäische Führungsmacht eine besondere Verantwortung, schrieb Rinkevics auf Twitter.

Ein Leopard 2 Kampfpanzer der Bundeswehr (Archivbild)

Ein Leopard 2 Kampfpanzer der Bundeswehr (Archivbild)

Quelle: Getty Images/David Hecker

09:54 Uhr – Morawiecki: Werden Deutschland um Erlaubnis für Leopard-Lieferung bitten

Polen wird die Bundesregierung um die Erlaubnis bitten, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern. Das erklärt der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Die Bemühungen Polens um eine Koalition zur Lieferung von Leopard-Panzern zeigten Wirkung. Selbst wenn Deutschland dieser Koalition nicht angehöre, könne Polen die Panzer im Rahmen einer kleineren Koalition liefern. Deutschland muss als Herstellerland der Panzer seine Zustimmung für eine Ausfuhr an Drittstaaten geben.

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Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 bei einer Übung in Polen

Ministerpräsident Morawiecki

09:39 Uhr – Russischer Geheimdienst: Ukraine nutzt Atomkraftwerke als Waffenlager

Der russische Auslandsgeheimdienst (SWR) wirft der Ukraine vor, vom Westen gelieferte Waffen zum Schutz vor Zerstörungen auf dem Gelände von Atomkraftwerken zu stationieren. Das Kalkül Kiews sei, dass die russischen Truppen wegen der Gefahr einer nuklearen Katastrophe keine Schläge gegen die AKW verübten, teilte der Chef des Auslandsgeheimdiensts, Sergej Naryschkin, in Moskau mit. Überprüfbar sind die SWR-Angaben nicht. Naryschkin behauptete, dass es glaubwürdige Angaben gebe, dass etwa Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und großkalibrige Artillerie dort untergebracht würden.

09:11 Uhr – Neuer russischer Oberbefehlshaber stößt auf Skepsis

Der neue russische Oberbefehlshaber in der Ukraine, Waleri Gerassimow, stößt nach britischer Einschätzung in der Truppe und bei der Privatarmee Wagner auf Skepsis. Der Generalstabschef lege viel Wert darauf, die Disziplin zu erhöhen, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. „Die Priorisierung vornehmlich kleiner Vorschriften dürfte die Befürchtungen seiner vielen Skeptiker in Russland bestätigen. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu gilt er zunehmend als abgehoben und ihm wird vorgeworfen, auf Präsentation statt Substanz zu setzen.“

Dabei gehe es Gerassimow etwa um nicht vorschriftsmäßige Uniformen, die Nutzung von Mobiltelefonen und zivilen Fahrzeugen sowie nicht der Norm entsprechende Haarschnitte. „Die Maßnahmen stoßen auf skeptisches Feedback. Den größten Spott aber gab es dafür, den Standard der Truppenrasur zu verbessern“, teilte das britische Ministerium weiter mit. Sowohl Beamte der selbst ernannten Volksrepublik Donezk als auch der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hätten die Maßnahmen kritisiert, hieß es.

09:02 Uhr – Ukrainischer Botschafter kündigt Aufklärung von Korruptionsvorwürfen an

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Aufklärung der Korruptionsvorwürfe gegen das ukrainische Verteidigungsministerium zugesagt. „Ich bin mir sicher, dass alles, was gefunden werden soll, gefunden wird“, sagte er am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Er sei sich zudem sicher, dass „diejenigen, die darin verwickelt sind, bestraft und verurteilt werden“.

Makeiev zufolge gab es im Verteidigungsministerium Fälle, die von den ukrainischen Korruptionsbehörden jetzt untersucht würden. Die Ukraine habe in den letzten Jahren ein sehr effektives Anti-Korruptions-System aufgebaut, sagte der Botschafter. Es sei gut, dass die Vorwürfe sofort an die Öffentlichkeit kamen und jetzt bekämpft werden. Die Fälle beträfen jedoch nicht den Verteidigungsminister persönlich, ergänzte Makeiev.

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Russian opposition leader, former Moscow's municipal deputy Ilya Yashin stands inside a defendant's glass cage prior to a verdict hearing at the Meshchansky district court in Moscow, Russia, December 9, 2022. Prosecution requested nine years in prison for Yashin for spreading fake information about the Russian army. Yuri Kochetkov/Pool via REUTERS - RC2D2Y9JZKY9

Inhaftierter Oppositionspolitiker

08:52 Uhr – Dutzende britische Abgeordnete fordern Leopard-Lieferung an Ukraine

In einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius haben Dutzende britische Abgeordnete die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 an die Ukraine gefordert. „Wir verstehen die historischen Gründe für die Zurückhaltung, deutsche und in Deutschland hergestellte Panzer bereitzustellen“, zitierte die Zeitung „Sun“ am Montag aus dem Schreiben. „Wir möchten Sie jedoch in diesem Moment äußerster Dringlichkeit dringend bitten, Ihre Position zu überdenken und zuzulassen, dass Leopard-2-Kampfpanzer – sowohl deutsche als auch in Deutschland gebaute – in den nächsten Tagen an die Ukraine geliefert werden.“

08:30 Uhr – Aktuelle Lage

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:09 Uhr – CDU-Generalsekretär kritisiert Zögern bei Panzerlieferungen

CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat das Zögern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Entscheidung über eine Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine kritisiert. „Das kostet auch Leben auf beiden Seiten, wenn wir jetzt weiter nicht Klarheit haben innerhalb des nationalen Verteidigungsbündnisses“, sagte Czaja im ZDF-„Morgenmagazin“.

Es sei dennoch wichtig, dass Deutschland nicht Kriegspartei werde, sondern die Ukraine „im Rahmen der völkerrechtlichen Möglichkeiten“ unterstütze. Die Ausbildung von ukrainischen Soldaten an den Leopard-Kampfpanzern und die Lieferung der Panzer seien der richtige Schritt.

07:17 Uhr – EU dringt auf Verwendung beschlagnahmten russischen Vermögens

EU-Ratspräsident Charles Michel dringt darauf, beschlagnahmtes Vermögen der russischen Zentralbank für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden. Die Mitgliedstaaten sollten die Idee prüfen, die eingefrorenen Mittel gewinnbringend zu verwalten, sagt er der „Financial Times“. Die erzielten Gewinne könnten dann für den Wiederaufbau eingesetzt werden. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit und der Fairness und müsse im Rahmen der rechtlichen Grundsätze geschehen. Die EU hat im November 300 Milliarden Euro aus der Reserve der russischen Zentralbank im Zuge der Sanktionen eingefroren, die sie gegen Russland wegen dessen Einmarsches in der Ukraine verhängt hat.

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Weltwirtschaftsforum in Davos

06:15 Uhr – Selenskyj kündigt „mächtige Schritte“ gegen Korruption an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Korruptionsskandalen in Kiew ein entschlosseneres Vorgehen gegen Fehlverhalten im Staatsapparat angekündigt. „Die Gesellschaft wird alle Informationen bekommen, und der Staat wird die notwendigen mächtigen Schritte ergreifen“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Sonntag. Er informierte unter anderem darüber, dass der festgenommene Vize-Minister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur, Wassyl Losynskyj, entlassen worden sei.

Medien zufolge soll Losynskyj 400.000 US-Dollar (rund 368.000 Euro) an Schmiergeld kassiert haben für die Anschaffung von Generatoren zur Bewältigung der Energiekrise im Land nach russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur. Selenskyj reagierte mit seiner Videobotschaft auch auf Medienberichte über einen überteuerten Ankauf von Lebensmitteln für Soldaten. Es sollen Preise gezahlt worden sein, die das Dreifache über denen im Einzelhandel liegen. Auch hier sollen sich Staatsdiener bereichert haben. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow soll nach offiziellen Angaben vor dem Parlament in Kiew dazu angehört werden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj verspricht ein härteres Vorgehen gegen Korruption in der Ukraine

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Quelle: dpa/Efrem Lukatsky

05:27 Uhr – Separatistenführer veröffentlicht Video eines Besuchs in Soledar

Der von Moskau eingesetzte Separatistenführer in den besetzten Teilen der Donezk-Region, Denis Puschilin, veröffentlicht auf Telegram ein Video, das zeigt, wie er durch unbewohnte Gebiete mit zerstörten Gebäuden geht und fährt. „Ich habe Soledar heute besucht“, sagt Puschilin in einer begleitenden Erklärung. Reuters konnte dies nicht unabhängig überprüfen. Russland hat Soledar nach eigenen Angaben Anfang Januar eingenommen. Die Ukraine hat dies nie öffentlich bestätigt.

02:00 Uhr – SPD-Fraktionsvize nimmt Kanzler gegen Kritik aus der Ampel in Schutz

In der Debatte um mögliche Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine hat der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, Bundeskanzler Olaf Scholz gegen koalitionsinterne Kritik in Schutz genommen. „Innerhalb der Ampel-Koalition arbeiten wir in dieser herausfordernden Lage konstruktiv und abgestimmt unter der Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen. Einzelne Abweichungen sollte man aber auch nicht überbewerten“, sagte Wiese der „Rheinischen Post“. „Vielmehr sollte man jetzt die Nerven bewahren und Entscheidungen grundsätzlich nicht aus dem Bauch heraus treffen.“

Alle aktuellen Maßnahmen dienten der umsichtigen und vorbereitenden Planung für den Fall einer möglichen Entscheidung zur Lieferung von Leoparden, „nehmen diese Entscheidung aber nicht vorweg“, sagte Wiese. Dies erfolge in enger Abstimmung im Bündnis und mit der klaren roten Linie, dass die Nato nicht Kriegspartei werde. „Übereilte Alleingänge wären das Gegenteil von verantwortungsvollen Handeln in diesen Zeiten“, sagte Wiese.

23:24 Uhr – Norwegische Armee: 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt

Bei dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach norwegischen Schätzungen bisher fast 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Auf ukrainischer Seite seien vermutlich mehr als 100.000 Soldaten tot oder verwundet, sagte Generalstabschef Eirik Kristoffersen in einem Interview mit dem norwegischen Sender TV2. Zudem seien bislang 30.000 ukrainische Zivilisten getötet worden. Wie die Zahlen zustande kamen, erläuterte der General nicht.

Trotz schwerer Verluste sei Russland in der Lage, diesen Krieg „ziemlich lange fortzusetzen“, sagte Kristoffersen und verwies auf Moskaus Mobilisierungs- und Waffenproduktionskapazitäten. Der norwegische General forderte auch die rasche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine, bei der bislang vor allem Deutschland bremst.

22:10 Uhr – Pistorius: Deutschland bei Frage Panzerlieferungen nicht isoliert

Deutschland steht bei der Frage möglicher Lieferungen von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zufolge nicht alleine da. „Deutschland war da nicht isoliert“, sagt der SPD-Politiker in der ARD mit Blick auf das Treffen der militärischen Partner der Ukraine am Freitag. Das Meinungsbild sei nicht so einheitlich gewesen wie teilweise dargestellt. Die Entscheidung sei schwierig und müsse deswegen behutsam getroffen werden. Deutschland habe der von Russland angegriffenen Ukraine bereits Waffen im Wert von 3,3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, nur Großbritannien und die USA hätten mehr getan. Die Leopard-Entscheidung werde im Kanzleramt getroffen.

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