Ukraine-News +++ Baerbock zum EU-Beitritt – „Nicht nach Schema F“ +++

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) spricht mit Blick auf den EU-Beitrittsprozess der Ukraine von einem „historischen Moment“ und wirbt für eine konkrete Beitrittsperspektive. „Es gilt jetzt, nicht nach Schema F zu verfahren, sondern diesen historischen Moment zu nutzen und der Ukraine mit Blick auf ihre Perspektive deutlich zu machen: Ihr gehört mitten in die Europäische Union“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg.

Ebenso unterstützte Baerbock den Vorschlag der EU-Kommission, auch Ukraines kleinen Nachbarn Moldau zum EU-Beitrittskandidaten zu ernennen. „Wir müssen sehen, in welcher Situation Moldau in diesen Zeiten steht“, sagte sie. Die Regierung tue nicht nur alles dafür, die europäischen Werte in ihrem eigenen Land zu leben, sondern unterstützte zudem auch die von Russland angegriffene Ukraine.

Klar sei aber auch, dass es bis zu einer Aufnahme beider Länder einen schwierigen Prozess geben werde. Das gelte auch für eine Reform der Europäischen Union. Die Herausforderungen und Aufgaben für den Beitrittsprozess seien „wahnsinnig groß“, niemand wolle aber, dass man in ein paar Jahren zurückschaue und sage: „Wie konnten wir diese Weichenstellung nicht nutzen?“, sagte Baerbock.

Die EU-Kommission hatte am Freitag vorgeschlagen, der Ukraine den Status des Beitrittskandidaten zu verleihen. Präsidentin Ursula von der Leyen betonte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“: „Die Ukraine hat enorme Schritte nach vorn gemacht.“ Das Land sei eine robuste, parlamentarische Demokratie. Zugleich gebe es angesichts des russischen Angriffskriegs aber auch eine „moralische Verpflichtung“, das Land zu unterstützen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

13:03 Uhr – Krim-Chef: Kiew attackiert Gasförderplattformen im Schwarzen Meer

Die ukrainische Küstenverteidigung hat prorussischen Angaben zufolge schwimmende Gasförderplattformen im Schwarzen Meer mit Raketen angegriffen. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind fünf Menschen gerettet worden, drei davon sind verletzt“, sagte Krim-Chef Sergej Aksjonow in einem am Montag im Nachrichtendienst Telegram veröffentlichten Video.

Nach weiteren Menschen werde mit Rettungsschiffen gesucht. Insgesamt befanden sich demnach zwölf Arbeiter auf den Plattformen. Zuvor hatte der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko von Raketenschlägen gegen die Förderplattformen berichtet. Das ukrainische Militär kommentierte den Vorgang zunächst nicht.

12:49 Uhr – EU-Chefdiplomat rechnet mit Deal zu Getreideexporten aus der Ukraine

Das Problem der in der Ukraine blockierten Getreideexporte wird nach Einschätzung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gelöst werden. „Wir kommen voran und (…) ich bin mir sicher, dass die Vereinten Nationen am Ende eine Einigung erzielen werden“, sagte der Spanier am Montag bei einem EU-Treffen zu den Verhandlungen insbesondere mit Russland und der Ukraine. Es sei unvorstellbar, dass Millionen Tonnen Weizen in der Ukraine noch immer blockiert seien, während im Rest der Welt Menschen Hunger litten.

Zum Zeitpunkt einer möglichen Einigung sagte Borrell, er könne sich nicht vorstellen, dass es noch viel länger dauern werde. Wenn doch, werde Russland dafür verantwortlich sein. Die Blockade von Getreideexporten sei ein „echtes Kriegsverbrechen“. Man dürfe den Hunger von Menschen nicht als Kriegswaffe missbrauchen.

12:34 Uhr – Mike Tyson unterstützt Ukraine

Der Ex-Boxer Mike Tyson unterstützt die Ukraine im Kampf gegen Russland. Anton Gerashenko, Berater des ukrainischen Innenministers, teilte ein Video auf Twitter, in dem Tyson dem Land seinen Beistand aussprach.

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12:05 Uhr – Russland kritisiert Litauens Transitverbot nach Kaliningrad

Die Moskauer Regierung hat ein Transitverbot Litauens für bestimmte Waren in die russische Exklave Kaliningrad als beispiellos und illegal kritisiert. Russland werde darauf in den kommenden Tagen reagieren, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die litauischen Behörden verbieten den Transitverkehr von Gütern, die von der Europäischen Union mit Sanktionen belegt sind. Dazu gehören Kohle, Metalle, Baumaterialien und High-Tech-Produkte. Von dem Verbot betroffen ist auch die einzige Zugstrecke zwischen Russland und Kaliningrad, das an der Ostsee zwischen den EU- und Nato-Staaten Litauen und Polen liegt.

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11:34 Uhr – Medwedew lehnt Abrüstungsgespräche mit USA ab

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew lehnt Atomabrüstungsgespräche mit den USA zum jetzigen Zeitpunkt ab. Er begründet dies mit dem erkalteten Verhältnis der beiden Länder: „Wir haben derzeit keine Beziehungen zu den USA. Sie sind auf der Kelvin-Skala bei null“, schreibt der Vertraute von Präsident Wladimir Putin und derzeitige Vizechef des nationalen Sicherheitsrates in einem Beitrag auf dem Messengerdienst Telegram. Derzeit gebe es keinen Bedarf, mit den USA über nukleare Abrüstung zu verhandeln. „Das ist schlecht für Russland.“ Die USA sollten „von selbst angekrochen kommen und darum bitten“.

11:27 Uhr – Dänemark unterzeichnet Beitritt zur EU-Verteidigungszusammenarbeit

Nach fast 30 Jahren Sonderstatus hat Dänemark die EU formal von seinem Beitritt zur gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik unterrichtet. Außenminister Jeppe Kofod unterzeichnete bei einer Zeremonie in Luxemburg ein Schreiben, in dem offiziell mitgeteilt wird, dass das Land seinen sogenannten EU-Verteidigungsvorbehalt zum 1. Juli abschaffen wird.

Außenminister Jeppe Kofod an der Seite des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell bei der Unterzeichnung

Außenminister Jeppe Kofod an der Seite des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell bei der Unterzeichnung

Quelle: AFP/JOHN THYS

Vor dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte die dänische Bevölkerung am 1. Juni bei einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit für die Abschaffung des Vorbehalts gestimmt. 66,9 Prozent stimmten dafür, 33,1 Prozent dagegen.

Die seit 1993 bestehende und EU-weit einzigartige Sonderregelung bedeutete bislang unter anderem, dass sich Deutschlands nördlichstes Nachbarland zwar an zivilen, nicht aber an militärischen EU-Missionen beteiligen konnte. Die militärische Zusammenarbeit in der EU fokussiert sich vor allem auf Friedensmissionen, Stabilität und die Ausbildung von Soldaten anderer Staaten.

11:00 Uhr – Bitkom-Umfrage: Ukraine-Krieg hemmt Digitalisierung

Die politische Weltlage aus Ukraine-Krieg, globalen Lieferengpässen, steigenden Energiekosten und hoher Inflation verpasst der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft einer Umfrage zufolge einen Dämpfer. Laut einer Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen erwarten 95 Prozent der Befragten, dass Störungen in den Lieferketten die Digitalisierung bremsen. 92 Prozent sorgten sich wegen der hohen Inflation und 78 Prozent wegen der Energiepreise. 57 Prozent sind überzeugt, dass der russische Angriff auf die Ukraine hierzulande die Digitalisierung zurückwirft.

09:46 Uhr – Regierung bietet Agrarbetrieben Hilfen an

Die Bundesregierung will Agrarbetrieben, die besonders unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leiden, mit insgesamt 180 Millionen Euro unter die Arme greifen. Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilt, soll das Geld vor allem Gemüse-, Obst- und Weinbauern sowie Geflügel- und Schweinezüchtern zugute zugutekommen.

Die sogenannte Anpassungsbeihilfe von maximal 15.000 Euro pro Unternehmen richtet sich demnach nach Flächengröße und Tierzahl, soll bis spätestens Ende September ausgezahlt werden und ist an bestimmte EU-Nachhaltigkeitskriterien geknüpft. Für Betriebe, die die Kriterien nicht erfüllen, wird ein „Kleinbeihilfeprogramm“ vorbereitet. Von den für beide Maßnahmen vorgesehenen 180 Millionen Euro kommen zwei Drittel aus dem Haushalt des Landwirtschaftsministeriums und ein Drittel von der EU.

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Rätselraten in Osteuropa

07:58 Uhr – Spahn für längere Laufzeiten für Atomkraftwerke

Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Einsparung des Gasverbrauchs als zu spät und unzureichend kritisiert. „Es ist richtig, dass Robert Habeck diesen Schritt geht, über seinen Schatten springt. Nur – er geht ihn zu spät“, sagte der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin.

„Hätten wir im März schon begonnen, mehr Kohlekraftwerke, weniger Gaskraftwerke laufen zu lassen, dann wären die Speicher jetzt vielleicht schon zehn Prozent voller“, sagte Spahn. Er verstehe nicht, dass der grüne Klimaminister lieber Kohlekraftwerke länger und mehr laufen lasse als CO₂-neutrale Kernkraftwerke, sagte er.

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„Atomkraft – nicht schon wieder“: Die Ampel hält trotz des russischen Krieges nichts von einem Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland

Mit Blick auf Widerstand auch von Betreibern der Kernkraftwerke angesichts hoher Hürden sagte er, Energieversorger hätten daran keine Freude, weil es zusätzlichen Aufwand bedeute. „Aber wir sind in einer echten Notlage“, sagte Spahn. Bevor Bürger zum Frieren aufgefordert würden, sollte die Politik alle anderen Alternativen prüfen. „Dazu gehört eben auch das Längerlaufen von Kernkraftwerken“, sagte Spahn. Es gehe nicht darum, den Ausstieg in Frage zu stellen.

07:27 Uhr – Russland jetzt Chinas größter Öl-Lieferant

Russland hat im Mai so viel Öl nach China verkauft wie noch nie und ist damit zum größten Öl-Lieferanten der Volksrepublik aufgestiegen. China importierte im vergangenen Monat fast 8,42 Millionen Tonnen Rohöl aus Russland, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte – 55 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit verdrängte Russland nach 19 Monaten wieder Saudi-Arabien von Rang eins der größten Öl-Lieferanten Chinas. Chinesische Unternehmen wie der Raffinerie-Riese Sinopec profitierten dabei von kräftigen Preisnachlässen, nachdem sich westliche Öl-Konzerne und Handelshäuser aufgrund der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs vom russischen Markt zurückgezogen hatten.

05:41 Uhr – Australien liefert Kampffahrzeuge

Australien hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums die ersten vier der 14 zugesagten gepanzerten Mannschaftstransportwagen des Typs M113AS4 an die Ukraine geschickt. Sie seien vergangene Woche in Queensland in ein ukrainisches Flugzeug verladen worden, erklärt Verteidigungsminister Richard Marles. „Australien steht an der Seite der Ukraine und fordert Russland erneut auf, seine unprovozierte, ungerechte und illegale Invasion der Ukraine einzustellen.“ Die Kampffahrzeuge seien Teil der mehr als 285 Millionen australische Dollar umfassenden Hilfe.

03:30 Uhr – Industrie unterstützt Habecks Gasspar-Pläne

Die Industrie unterstützt Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen den Gasverbrauch zu senken. „Wir müssen den Verbrauch von Gas so stark wie möglich reduzieren, jede Kilowattstunde zählt. Priorität muss sein, die Gasspeicher zu füllen für den kommenden Winter“, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm der Deutschen Presse-Agentur:

Deutschland müsse möglichst viele andere Quellen auftun. Unternehmen müssten umstellen zum Beispiel auf Öl, wo das gehe. „Aber eine Reihe industrieller Prozesse funktioniert nur mit Gas. Ein Gasmangel droht zum Stillstand von Produktion zu führen“, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Die Gasverstromung müsse gestoppt und sofort Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt werden, bekräftigte Russwurm. „Aktuell geht es um kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung, nicht um einen Termin des Kohleausstiegs 2038 oder 2030.“ Die erneuerbaren Energien müssten massiv beschleunigt werden.

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„Deutschland muss sich endlich von lähmenden Klein-Klein-Debatten und Blockadehaltungen verabschieden und beim Erneuerbaren-Ausbau runter von der Bremse. Politik und Verwaltung müssen schleunigst den Turbo einschalten für die Ausweisung neuer Flächen für Windkraft- und Solarkraftanlagen und für schnellere Genehmigungen.“

01:03 Uhr – Österreich will abgeschaltetes Kohlekraftwerk reaktivieren

Angesichts gedrosselter russischer Gaslieferungen hat Österreich beschlossen, ein abgeschaltetes Kohlekraftwerk zu reaktivieren. Das Bundeskanzleramt in Wien gab am Sonntag bekannt, die Behörden und der größte österreichische Stromerzeuger, der Verbund-Konzern, arbeiteten daran, das Kraftwerk im südösterreichischen Mellach wieder für den Betrieb mit Kohle zu rüsten. Oberstes Ziel sei es, die Gasversorgung Österreichs sicherzustellen, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer am Sonntag.

Die Entscheidung traf die von Nehammer geführte konservativ-grüne Bundesregierung nach einer Sitzung des Krisenkabinetts zu den gedrosselten Gaslieferungen aus Russland. Der russische Energiekonzern Gazprom hatte zuvor angekündigt, seine Erdgaslieferungen nach Österreich zu reduzieren – ähnlich, wie er es zuvor unter anderem mit Österreichs Nachbarstaaten Deutschland und Italien getan hatte. Mitte Juni lag die Füllmenge der österreichischen Gasspeicher bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland meldete die Bundesnetzagentur zuletzt 57 Prozent.

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00:37 Uhr – Von der Leyen rechnet fest mit EU-Kandidatenstatus für Ukraine

Kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel hat sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen überzeugt geäußert, dass die Ukraine den Kandidatenstatus bekommen wird. „Ich gehe fest davon aus, dass wir einen positiven Bescheid kriegen, Unterstützung kriegen, die Weichen sind jetzt gestellt“, sagte von der Leyen am Sonntagabend in der ARD-Talksendung „Anne Will“. „Natürlich ist das eine historische Entscheidung, die auch der Europäische Rat jetzt treffen muss, aber die Vorbereitungen sind gut“, sagte sie und fügte hinzu: „Ich bin zuversichtlich.“

Die EU-Kommission hatte sich am Freitag dafür ausgesprochen, die Ukraine und Moldau offiziell zu Kandidaten für einen Beitritt zur Europäischen Union zu ernennen. Am Donnerstag und Freitag beraten die 27 EU-Staaten in Brüssel über diese Empfehlung – und auch über den Beitrittsantrag Georgiens, das aus Sicht der EU-Kommission für den Status erst noch Auflagen erfüllen muss. Die Mitgliedsländer haben bislang keine einheitliche Linie dazu. Österreichs Regierung etwa will, dass auch Bosnien-Herzegowina den Kandidatenstatus bekommt. Rumänien will Georgien mit ins Boot holen.

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00:06 Uhr – RWE-Chef rechnet noch jahrelang mit hohen Gas- und Strompreisen

Der Vorstandschef des Essener Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, rechnet nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine noch jahrelang mit hohen Gas- und Strompreisen. „Es wird vermutlich drei bis fünf Jahre dauern“, sagte der Manager der „Süddeutschen Zeitung“ zu den Energie-Engpässen in Deutschland. „Denn es braucht Zeit, bis neue Kapazitäten geschaffen sind und andere Staaten zusätzliche Energie liefern können.“ Krebber begrüßte die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, um dadurch Erdgas zu sparen. „Überall, wo man auf andere Energieträger umstellen kann, sollte das erfolgen.“

Die Drosselung von Gaslieferungen aus Russland wirke sich bereits aus. „Auch wir bekommen deutlich weniger als die vereinbarten Mengen“, sagt der RWE-Chef. Der Konzern, der Gas- und Kohlekraftwerke in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden betreibt, müsse den Brennstoff nun „zu deutlich höheren und weiter steigenden Preisen kaufen“. Ein Weiterbetrieb der letzten Atomkraftwerke in Deutschland über Ende 2022 hinaus schloss Krebber aus. Allerdings setze RWE wie geplant auf die Erweiterung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II im Rheinland. „Der planmäßige Tagebaufortschritt ist wichtig – vor allem, wenn wir uns auf Szenarien vorbereiten, in denen Gas gespart werden soll.“

00:01 Uhr – „Historische Woche“ – Selenskyj warnt Europa vor russischer Aggression

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land vor der historischen Möglichkeit, EU-Beitrittskandidat zu werden, warnt aber zugleich vor schweren Kämpfen. „Morgen beginnt eine wahrlich historische Woche, wenn wir von der Europäischen Union die Antwort zum Kandidatenstatus der Ukraine hören“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag. Es sei aber deswegen auch mit einer gezielten Verschärfung der russischen Aggression zu rechnen, warnte er.

Russland werde seine „feindlichen Handlungen eben in dieser Woche demonstrativ verstärken, nicht nur uns gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Ländern Europas“, sagte Selenskyj. Die Ukraine sei vorbereitet und warne ihre Partner.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten sammelt Russland Kräfte in Richtung Charkiw und Saporischschja. Beide Städte liegen im mehrheitlich russischsprachigen Osten der Ukraine. Teile der Gebiete sind von russischen Truppen bereits besetzt.

Die EU-Kommission hatte am Freitag empfohlen, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Dem müssen aber noch alle 27 Mitgliedsstaaten zustimmen. Die endgültige Entscheidung soll beim EU-Gipfel am 23./24. Juni fallen.

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