Ukraine News ++ Angela Merkel: „Machtpolitisch bist du durch. Für Putin zählt nur Power“ ++

Die frühere Kanzlerin Angela Merkel hat nach einem Bericht des „Spiegel“ Ende ihrer Amtszeit keine Möglichkeit mehr gesehen, auf Russlands Präsident Wladimir Putin einzuwirken. Bei ihrem Abschiedsbesuch in Moskau im August 2021 habe sie das Gefühl gehabt „Machtpolitisch bist du durch. Für Putin zählt nur Power“, zitiert das Magazin aus einem Gespräch mit Merkel.

Merkel habe zudem gesagt, das Abkommen von Minsk, das 2014 einen ausufernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine verhindern sollte, sei 2021 „ausgehöhlt“ gewesen. Sie habe sich im Sommer 2021 vergeblich zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron um ein EU-Treffen mit Putin bemüht. Sie sei außenpolitisch „keinen Millimeter mehr weitergekommen. Nicht nur, was die Ukraine angeht. Transnistrien und Moldau, Georgien und Abchasien, Syrien und Libyen.“ Es sei Zeit für einen neuen Ansatz gewesen.

Sie sei sich mit dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama in der Einschätzung von Putin einig gewesen. „Wir haben nach der Krimannexion Russlands (2014) alles versucht, um weitere Überfälle Russlands auf die Ukraine zu verhindern, und unsere Sanktionen im Detail abgestimmt“, wird Merkel zitiert. Sie war in den vergangenen Wochen öffentlich kritisiert worden, weil sie keine Fehler in der Russlandpolitik der vergangenen 16 Jahre eingeräumt habe.

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Durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sei eine „euphorische Phase“ der Geschichte abgeschlossen worden. „Heute steht man eher einer Welt gegenüber, die wieder voller Komplikationen ist“, sagte Merkel. „Geschichte wiederholt sich nicht, aber ich fürchte, dass sich Muster doch wiederholen. Das Grauen verschwindet mit den Zeitzeugen. Aber es verschwindet auch der Versöhnungsgeist.“

Merkel lobte in dem Gespräch den Widerstand der Ukrainer. Sie glaube, dass Deutschland nicht als erste Nation modernste Panzer schicken sollte, weil man in Russland „mit Deutschland immer noch gut Stimmung machen kann“. Zugleich äußerte sie Respekt für den kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew. Dieser habe sich auf offener Bühne geweigert, Putins Krieg zu unterstützen. „Es kostet, denke ich, so einen Mann unfassbare Kraft, sich gegenüber Russland zu behaupten.“ In Zentralasien bewege sich etwas mit Blick auf Russland. Zugleich warnte Merkel davor, in der Außenpolitik zu hohe Ansprüche zu stellen. „Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Latte nicht so hoch hängen, dass zum Schluss niemand übrigbleibt, der unseren Ansprüchen noch genügen kann.“

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:25 Uhr – Nach Entdeckung der Folterkammern in Cherson – Leichen von über 400 ermordeten Zivilisten

Im von russischen Truppen befreiten Teil des südukrainischen Gebietes Cherson haben die Behörden nach eigenen Angaben Folterkammern und getötete Zivilisten entdeckt. „Es wurden die Leichen von 432 Zivilisten gefunden, die ermordet wurden“, teilte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Donnerstag im Fernsehen mit. Nähere Angaben machte der 49-Jährige dabei nicht.

Dazu seien neun als Folterkammern bezeichnete Räume entdeckt worden. Insgesamt seien zwölf Ermittlerteams in dem stark verminten Gebiet aktiv.

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Eine Frau weint, als sie in mit einem Bus aus Cherson evakuiert wird

14:35 Uhr – Wasserversorgung in Kiew wiederhergestellt

Knapp einen Tag nach landesweiten russischen Raketenangriffen ist die Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder hergestellt worden. „Doch braucht es eine gewisse Zeit, bis das Wasserleitungssystem wieder mit voller Leistung arbeitet“, warnte Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram. Insbesondere in Hochhäusern reiche der Wasserdruck nicht immer aus.

Tags zuvor war nach einem massiven Angriff auf die Infrastruktur die Wasserversorgung der Dreimillionenstadt aufgrund von Stromausfällen komplett zusammengebrochen. Auch das Fernwärmesystem fiel in vielen Stadtteilen zusammen mit Strom, Internet und Mobilfunknetz aus. Am Donnerstagnachmittag waren weiter Teile der Hauptstadt ohne Strom.

13:07 Uhr – Russland will kein Öl und Gas an Länder mit Preisbremse liefern

Die russische Regierung will nach eigenen Worten kein Öl und Gas an Länder liefern, die die geplante Obergrenze für russisches Öl dafür unterstützen. Eine endgültige Entscheidung werde aber erst getroffen, sobald alle Daten analysiert seien, sagt der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow.

Die G7 erwägen einen Preisdeckel für russisches Öl von 65 bis 70 Dollar pro Barrel.

12:00 Uhr – Deutschland soll Patriot-Luftabwehrsystem laut Polen direkt an die Ukraine liefern

Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat vorgeschlagen, dass Deutschland das Luftabwehrsystem Patriot an die Ukraine und nicht an sein Land liefern solle. „Nach neuen russischen Raketenangriffen habe ich die deutsche Seite gebeten, die Polen angebotene Patriot-Batterie der Ukraine zu übermitteln und sie an der Westgrenze aufzustellen“, erklärte Blaszczak am Mittwochabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. So werde die Ukraine vor neuen Verlusten und Stromausfällen geschützt und die Sicherheit der gemeinsamen Grenze verstärkt.

Nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine hatte die Bundesregierung Anfang der Woche angeboten, den Nato-Partner Polen mit dem Raketenabwehrsystem des Typs Patriot zu unterstützen. Der Einschlag wurde nach Auffassung der Nato und Polens wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht.

Das Patriot-System dient der Abwehr von Flugzeugen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Es basiert auf einem Zusammenspiel mehrerer Radargeräte, die Informationen über herannahende Flugkörper an Lenkflugkörper weitergeben; diese sollen das Geschoss dann in der Luft zerstören.

Die Militärführung in Kiew hat den Vorschlag begrüßt. „Warum sollten sie in Polen stehen? Man kann sie im westlichen Teil der Ukraine aufstellen“, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Donnerstag im Fernsehen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht reagierte zurückhaltend. Die Patriots seien Bestandteil der integrierten Luftverteidigung der Nato und für Nato-Gebiet vorgesehen, sagte die SPD-Politikerin. „Und wenn die außerhalb des Nato-Gebietes eingesetzt werden, dann muss das vorher mit der Nato und mit den Alliierten besprochen werden.“

11:20 Uhr – Drei ukrainische Atomkraftwerke wieder ans Stromnetz angeschlossen

Die drei nach russischen Angriffen vom Stromnetz getrennten ukrainischen Atomkraftwerke sind wieder ans Netz gegangen. Es sei gelungen, die drei von der Ukraine kontrollierten Anlagen am Morgen wieder anzuschließen, teilte das ukrainische Energieministerium am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit. Die Akws dürften demnach ab dem Abend wieder Strom liefern.

Am Mittwoch hatte der staatliche Betreiber Energoatom auf Telegram erklärt, dass das Notfallsystem der drei Akws Riwne, Piwdennoukrainsk und Chmelnyzka infolge des russischen Beschusses aktiviert worden sei. Daraufhin seien alle Reaktoren automatisch vom Stromnetz abgetrennt worden.

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Ukraine-Krieg - Stromausfall in Kiew

Angriffe auf Energieinfrastruktur

10:35 Uhr – Kiew zu rund 70 Prozent ohne Strom – Wasserversorgung teils wiederhergestellt

Am Morgen nach den schweren russischen Raketenangriffen sind rund 70 Prozent der ukrainischen Hauptstadt Kiew noch immer ohne Strom. Die Reparaturarbeiten liefen auf Hochtouren. Laut Bürgermeister Klitschko sei es immerhin gelungen, einige Stadtteile wieder mit Wasser zu versorgen.

Menschen gehen während eines Stromausfalls in Kiew nach einem russischen Raketenangriff an einer Straße

Menschen gehen während eines Stromausfalls in Kiew nach einem russischen Raketenangriff an einer Straße

Quelle: dpa/Andrew Kravchenko

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10:10 Uhr – Gespräche zwischen Russland und Ukraine über Gefangenenaustausch

Vertreter Russlands und der Ukraine haben sich Insidern der Nachrichtenagentur Reuters zufolge in der vergangenen Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen und über die Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs gesprochen. Im Gegenzug könnte Russland die Ausfuhr von Ammoniak gewährt werden, das für die Herstellung von Düngemitteln gebraucht wird, sagen drei mit den Verhandlungen vertraute Personen. Ob bei den von dem Golf-Staat vermittelten Gespräch Fortschritte erzielt wurden, war zunächst nicht klar.

10:00 Uhr – Russland verlegt große Teile einer Eliteeinheit in die Ostukraine

Russland hat nach britischer Einschätzung große Teile seiner Luftlandeeinheiten in die Ostukraine verlegt. Potenzielle Einsatzgebiete seien die Verteidigungsstellungen in der Gegend um die Städte Swatowe und Kreminna im Gebiet Luhansk oder auch bei der andauernden russischen Offensive gegen die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Im September und Oktober seien die Truppen zur Verteidigung westlich des Flusses Dnipro im südukrainischen Gebiet Cherson eingesetzt worden.

Einige der stark geschwächten Luftlandeeinheiten (WDW) wurden nach britischen Angaben mit mobilisierten Reservisten aufgefüllt. „Obwohl dieses schlecht ausgebildete Personal die vermeintlichen Elitefähigkeiten der WDW verwässern wird, wird Russland diese Einheiten wahrscheinlich immer noch Abschnitten zuweisen, die als besonders wichtig erachtet werden“, hieß es in London.

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Ukraine-Krieg - Stromausfall in Kiew

Angriffe auf Energieinfrastruktur

Die russischen Luftlandetruppen gelten als Eliteeinheit und stellen eine eigene Truppengattung der Streitkräfte dar. Zu Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor neun Monaten sollten sie gemeinsam mit Bodentruppen die Hauptstadt Kiew erobern, wurden aber zurückgeschlagen.

09:10 Uhr – Ungarn stellt 187 Millionen Euro für die Ukraine bereit

Ungarn stellt für ein von der EU geplantes Hilfspaket für die Ukraine 187 Millionen Euro zur Verfügung. Das geht aus einem am späten Mittwochabend veröffentlichten Dekret hervor. Die ungarische Regierung hatte erklärt, sie wolle der Ukraine finanziell helfen, aber lieber bilateral als als Teil der EU-Hilfen. Die EU hat der Ukraine für 2023 bis zu 18 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Ministerpräsident Viktor Orban hatte vor ein paar Tagen die Ukraine mit einem Schal verärgert. Wie aus in Medien verbreiteten Fotos hervorgeht, ist auf dem Schal das Land Ungarn in alten Grenzen dargestellt, die auch Territorien umfassen, die heute zur Ukraine, Österreich, Slowakei, Rumänien, Kroatien und Serbien gehören. Die Ukraine forderte eine Entschuldigung und eine Erklärung, dass Ungarn keine Ansprüche auf ukrainisches Territorium erhebe.

Viktor Orban

Viktor Orban

Quelle: REUTERS

08:23 Uhr – Die Lage in der Ukraine

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

04:50 Uhr – Nach Stromausfall: Noch kein großer Flüchtlingsandrang

Die jüngsten russischen Angriffe auf Elektrizitätswerke und andere Infrastruktureinrichtungen in der Ukraine haben bisher nicht dazu geführt, dass deutlich mehr Menschen aus dem Land in Deutschland Zuflucht suchen. Seit dem Höhepunkt im März sei die Zahl der bei der Einreise nach Deutschland oder im Inland von der Bundespolizei festgestellten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gesunken, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. In den vergangenen Wochen seien zwar „geringe Zunahmen bei den festgestellten Ankunftszahlen zu verzeichnen“. Aus dieser Entwicklung lasse sich jedoch noch kein Trend ablesen.

Der Sprecher wies allerdings darauf hin, dass keine gesicherten Informationen zur genauen Zahl der als Folge des Krieges eingereisten Menschen vorliegen. Das hat damit zu tun, dass ein Großteil von ihnen ohne Visum einreisen kann. Außerdem gibt es keine stationären Grenzkontrollen, etwa an der Grenze zu Polen.

Nach einer Auswertung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) waren am 21. November insgesamt 1.026.599 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg seit dem 24. Februar 2022 nach Deutschland eingereist sind. Es ist allerdings davon auszugehen, dass dort auch noch die Daten von einigen Ukrainerinnen und Ukrainern gespeichert sind, die Deutschland bereits wieder verlassen haben.

02:34 Uhr – Selenskyj verurteilt Angriffe auf Stromnetz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die russischen Angriffe auf das ukrainische Stromnetz bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. „Wenn wir Temperaturen unter Null Grad haben und Millionen von Menschen ohne Energieversorgung, ohne Heizung und ohne Wasser sind, ist das ein offenkundiges Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. Die anhaltenden russischen Angriffe setzen der Ukraine schwer zu.

01:18 Uhr – Amnesty beklagt Repressalien gegen Medien bei Protesten in Russland

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat eine massive Behinderung von Medien und Menschenrechtlern beklagt, die in Russland über Anti-Kriegs-Proteste berichten. „Wir können sehen, dass die russischen Behörden nicht nur alles daransetzen, jeden noch so friedlichen Protest zu unterbinden und hart zu bestrafen. Sie versuchen außerdem zu verhindern, dass solche Proteste überhaupt öffentlich bekannt werden“, sagte Natalia Prilutskaja, Russland-Expertin bei Amnesty International laut einer Pressemitteilung der Organisation vom Donnerstag.

Die Rechte von Medien und Aktivisten sieht Amnesty zwar bereits seit Beginn der Amtszeit von Kremlchef Wladimir Putin im Jahr 2000 zunehmend eingeschränkt. Doch seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar dieses Jahres hätten die Repressalien noch einmal „erheblich zugenommen“. Neben zunehmender Gewalt gegenüber Journalisten und unabhängigen Beobachtern bei Protesten durch die Polizei beklagte die NGO vor allem gesetzliche Einschränkungen.

So war etwa kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Russland ein viel kritisiertes Gesetz in Kraft getreten, auf dessen Grundlage Medien und Einzelpersonen für die Verbreitung von „Diskreditierungen der russischen Armee“ hohe Strafen drohen. Unter diese Formulierung können praktisch alle Nachrichten fallen, die mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, der in Moskau offiziell weiter nur als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet werden darf, nicht die offizielle Kreml-Darstellung widerspiegeln.

00:02 Uhr – Macron: Kriegsverbrechen in Ukraine dürfen nicht ungestraft bleiben

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die russischen Angriffe auf die ukrainische Strom- und Wasserversorgung als Kriegsverbrechen bezeichnet, die Konsequenzen haben müssten. „Heute fanden massive Bombenangriffe auf die Ukraine statt, wodurch große Teile des Landes ohne Wasser und Strom blieben“, sagte Macron am Mittwochabend. „Jeder Schlag gegen zivile Infrastruktur stellt ein Kriegsverbrechen dar und darf nicht ungestraft bleiben.“

„Angesichts des nahenden Winters werden wir am 13. Dezember in Paris die internationalen Unterstützer der Ukraine versammeln, um dem Land zu helfen, Widerstand zu leisten und seinen Zugang zu Energie zu gewährleisten“, erklärte Macron. „Wir vergessen auch nicht Moldau, das ebenfalls von Wasser- und Stromausfällen betroffen ist.“

Trotz seiner Verurteilung Russlands hatte Macron am Mittwoch angekündigt, in den nächsten Tagen wieder Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufaufnehmen zu wollen. „Ich beabsichtige, in den nächsten Tagen einen direkten Kontakt mit ihm zu den zivilen nuklearen Themen und dem Atomkraftwerk Saporischschja herzustellen, nachdem wir uns mit dem Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde über diese Themen ausgetauscht haben“, sagte Macron, wie der Sender BFMTV berichtete.

23:04 Uhr – Ukraine berichtet von ersten Erfolgen bei Netzreparaturen

Nach dem schweren russischen Raketenangriff auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine machen Techniker nach offiziellen Angaben Fortschritte bei der Wiederherstellung der Stromversorgung. In 15 Verwaltungsgebieten gebe es teilweise wieder Strom, teilte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, am Mittwochabend in Kiew mit. In der Hauptstadt selbst werde die kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser wieder versorgt, danach seien private Verbraucher dran. Bis zum Abend seien landesweit 2750 Notfallanlaufstellen in Betrieb gegangen, in denen es Heizung, Licht, Wasser, Internet und Telefon für die Bürger gibt.

Die russische Armee hatte die Ukraine am Mittwoch mit etwa 70 Raketen beschossen und erneut schwere Schäden an der Infrastruktur angerichtet. In Kiew waren nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko 80 Prozent der Haushalte ohne Strom und Wasser. Nach Angaben des Innenministeriums wurden zehn Menschen durch den Beschuss getötet.

22:40 Uhr – Selenskyj fordert vor UN weitere Verurteilung Russlands

Nach russischen Angriffen auf kritische Infrastruktur in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat eine weitere Verurteilung Moskaus gefordert. Russland müsse deutlich als terroristischer Staat bezeichnet werden, forderte Selenskyj am Mittwoch per Video von dem Gremium in New York. Das Treffen des Rates war zuvor nach einer Forderung von Selenskyj kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt worden.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Quelle: dpa/Ukraine Presidency

Die Angriffe auf die kritische Infrastruktur, die zu weitreichenden Stromausfällen geführt hätten, seien „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte Selenskyj. Er forderte mehr Unterstützung bei der Luftabwehr und bat darum, dass Expertenteams der Vereinten Nationen die Schäden untersuchten.

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