Ukraine-Liveticker: Selenskyj live bei Frankfurter Demo zugeschaltet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Botschaft an Demonstranten in ganz Europa um Unterstützung für sein Land geworben. „Ignoriert das nicht. Geht raus und unterstützt die Ukraine, so viel ihr könnt“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die am Freitag bei mehreren Kundgebungen in europäischen Städten ausgestrahlt wurde.

„Wenn wir fallen, werdet ihr alle fallen. Und wenn wir gewinnen, und ich bin mir sicher, dass wir gewinnen werden, dann wird das ein Sieg für die ganze demokratische Welt sein. Es wird ein Sieg des Lichts über die Dunkelheit sein, der Freiheit über die Sklaverei. Und wenn wir gewinnen, werden wir aufblühen wie Europa. Und Europa wird mehr aufblühen als jemals zuvor.“

Mehrere tausend Menschen auf dem Römerberg in Frankfurt während einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine. Zugeschaltet ist Präsident Selenskyj

Quelle: dpa/Boris Roessler

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:59 Uhr – Russische und amerikanische Streitkräfte aktivieren direkte Telefonleitung

Die Streitkräfte der USA und Russlands haben inmitten des Ukraine-Kriegs eine direkte Telefonleitung aktiviert, um mögliche Missverständnisse und damit Zusammenstöße von Soldaten beider Länder zu verhindern. Die Leitung zwischen dem in Stuttgart angesiedelten Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte und dem russischen Verteidigungsministerium sei diese Woche eingerichtet worden, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. „Wir wollen in der Lage sein, direkt auf operationaler Ebene mit dem russischen Verteidigungsministerium zu sprechen.“

Das sei wichtig, um „das Risiko von Fehlkalkulationen zu senken und in der Lage zu sein, in Echtzeit miteinander zu sprechen, sollte dies notwendig sein“, sagte Kirby weiter. Von Bedeutung sei dies auch, weil der Luftraum über der Ukraine, der sowohl von ukrainischen als auch von russischen Flugzeugen beansprucht werde, direkt an Nato-Mitgliedstaaten angrenze

22:21 Uhr – Pro-russische Demonstrationen in Belgrad

In der serbischen Hauptstadt Belgrad sind Tausende pro-russische Demonstranten auf die Straße gegangen. Mit russischen Fahnen und Bildern von Präsident Wladimir Putin zogen sie vor die Botschaft des Landes. Serbien ist Nato-Partner und EU-Beitrittskandidat, hat historisch aber enge Beziehungen zu Russland und ist von Energielieferungen aus Russland abhängig.

Die Regierung in Belgrad hat sich zwar der UN-Resolution zur Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine angeschlossen, nicht aber den westlichen Sanktionen gegen Russland. In den vergangenen Tagen hatte es in Belgrad deutlich kleinere Demonstrationen gegen Russland gegeben.

21:39 Uhr – Moskauer Behörde: Facebook und Twitter in Russland blockiert

Nach Facebook ist nun auch der Kurznachrichtendienst Twitter blockiert in Russland. Aus den Angaben der russischen Medienaufsicht Roskomnadsor gehe hervor, dass Twitter auf dem Gebiet des Riesenreichs nicht mehr aufrufbar ist, meldete die Agentur Interfax. Nutzer von Twitter in Moskau bestätigten, dass das Netzwerk auf Mobiltelefonen nicht mehr funktionierte. Roskomnadsor hatte Twitter zuvor schon deutlich verlangsamt, weshalb es etwa schwierig gewesen war, Videos dort anzuschauen. Zuvor war am Freitag Facebook blockiert worden.

Die US-Konzerne waren zuvor schon mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden, weil sie nach Aufforderung der Behörden in Moskau kremlkritische Informationen nicht gelöscht hatten. Facebook kritisierte die Abschaltung in Russland. Millionen Menschen würden von verlässlichen Informationen abgeschnitten, meinte der Facebook-Manager Nich Cegg bei Twitter. Ihnen werde auch die Möglichkeit genommen, sich über das soziale Netzwerk mit ihren Familien und Freunden in Verbindung zu setzen.

Zuvor waren in Russland zudem mehrere unabhängige Medien abgeschaltet worden, darunter der kremlkritische Radiosender Echo Moskwy und der Internet-Fernsehsender Doschd. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte außerdem mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung unterzeichnet.

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21:21 Uhr – Scholz telefoniert mit Putin – der will für Gespräche „alle Forderungen“ erfüllt sehen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. „In dem einstündigen Gespräch tauschten sich beide über ihre unterschiedlichen Standpunkte aus“, erklärte anschließend der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Scholz rief demnach „die russische Führung zur sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen auf“.

Auch habe sich der Bundeskanzler in dem Gespräch sehr besorgt über die Lage in der Ukraine geäußert. Seit Tagen gebe es schlimme Bilder und Informationen aus der Ukraine. Scholz habe deswegen von Putin auch verlangt, humanitären Zugang in die umkämpften Gebiete zuzulassen.

Zur Seite Putins hieß es lediglich, dieser habe den Bundeskanzler darüber informiert, dass Russland und die Ukraine eine dritte Runde von Gesprächen für dieses Wochenende vorgesehen hätten. Auch hätten Putin und Scholz vereinbart, zeitnah weitere Gespräche zu führen. Scholz hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt scharf verurteilt.

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Dem Kreml zufolge pochte Putin in dem Telefonat darauf, dass russische Forderungen erfüllt werden. Russland sei offen für Gespräche mit der ukrainischen Seite und allen, die Frieden in der Ukraine wollten, teilte der Kreml in Moskau mit. „Allerdings unter der Voraussetzung, dass alle russischen Forderungen erfüllt werden.“

In der Mitteilung wurden diese Bedingungen noch einmal einzeln aufgelistet: Demnach geht es um „Demilitarisierung“ und „Denazifizierung“ sowie einen neutralen und nicht-nuklearen Status der Ukraine. Außerdem fordert Moskau die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in ihren administrativen Grenzen.

21:01 Uhr – UN warnt wegen des Ukraine-Kriegs vor Verschärfung der globalen Hungerkrise

Russlands Einmarsch in die Ukraine dürfte nach UN-Angaben nicht nur zu einer Nahrungsmittelkrise in den Konfliktgebieten führen, sondern auch den Hunger weltweit weiter verschärfen. In einem Jahr, in dem die Welt bereits mit einem „noch nie dagewesenen Ausmaß an Hunger konfrontiert“ sei, sei es besonders „tragisch“, wenn der Hunger nun ausgerechnet Europas Kornkammer erreiche, erklärte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley.

Die globale Hungerkrise könnte durch „die Bomben in der Ukraine“ ein nie dagewesenes Ausmaß erreichen, sagte Beasley, der nach Angaben des WFP eine Sammelstelle im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet besuchte. Von dort aus will die UN-Organisation die Lieferung von Lebensmitteln in die Ukraine unterstützen. Laut WFP leiden die Hauptstadt Kiew und die zweitgrößte Stadt Charkiw bereits unter „schwerer Wasser- und Lebensmittelknappheit“.

21:01 Uhr – USA bekräftigen Nein zu Flugverbotszone über der Ukraine

US-Außenminister Antony Blinken hat das Nein der Nato zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine bekräftigt. Wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesagt habe, trage man Verantwortung dafür, dass sich der Krieg nicht noch über die Ukraine hinaus ausbreite, sagte Blinken nach Gesprächen mit Alliierten in Brüssel. Etwas wie eine Flugverbotszone könne eben nur umgesetzt werden, wenn man Nato-Flugzeuge in den ukrainischen Luftraum schicke und russische Flugzeuge abschieße. Dies könnte zu einem großen Krieg in Europa führen.

Präsident Joe Biden habe deutlich gemacht, dass man keinen Krieg mit Russland führen werde, ergänzte Blinken. Aber man werde große Anstrengungen mit Verbündeten und Partnern unternehmen, um den Ukrainern die Mittel zu geben, sich wirksam zu verteidigen. Blinken schloss dabei auch nicht aus, dass die USA der Ukraine zusätzliche Kapazitäten zur Flugabwehr bereitstellen könnten. „Wir schauen uns jeden Tag an, welche Technologien wir der Ukraine zur Selbstverteidigung liefern können“, sagte er.

20:58 Uhr – Frankreich und Partner wollen Abmachung zum Schutz ukrainischer AKW

Frankreich will mit seinen wichtigsten Partnern Maßnahmen vorschlagen, die die Sicherheit und den Schutz der fünf wichtigsten Atomanlagen der Ukraine gewährleisten sollen. Die Maßnahmen auf Grundlage technischer Kriterien der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen in den nächsten Stunden vorgelegt werden, teilte der Élyséepalast in Paris mit. Russland und die Ukraine müssten auf dieser Grundlage eine Einigung erzielen und gemeinsam die Umsetzung der grundlegenden Prinzipien für die Wahrung der Sicherheit und Sicherung der Nuklearanlagen im aktuellen Kontext gewährleisten, hieß es.

Präsident Emmanuel Macron verurteilte entschieden jede Verletzung der Integrität ziviler ukrainischer Nuklearanlagen, die von russischen Streitkräften in der Ukraine verursacht worden seien. Russland müsse seine illegalen und gefährlichen Militäraktionen sofort einstellen, um der Ukraine die Kontrolle über ihre Atomanlagen zu ermöglichen, erklärte der Élyséepalast. Macron habe sich zu der Problematik mit IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi beraten.

20:45 Uhr – Putin unterzeichnet Gesetze zur Einschränkung der Meinungsfreiheit

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in dem Land unterzeichnet. Mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden kann nach einem im Parlament verabschiedeten Gesetz, wer „Falschinformation“ über die aktuell im Krieg in der Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte verbreitet.

Nach einem weiteren Gesetz können auch Personen zur Verantwortung gezogen werden, die öffentlich die russische Armee „verunglimpfen“.

Nach Kreml-Angaben setzte Putin zudem ein Gesetz per Unterschrift in Kraft, das Strafen auflistet für jene, die zu Sanktionen aufrufen, die die Rechte russischer Staatsbürger einschränken. Wegen Russlands Angriff auf die Ukraine sind bereits Hunderte Menschen und zahlreiche Firmen vom Westen mit Sanktionen belegt.

20:42 Uhr – Russischer Diplomat: Werden Ukraine nicht besetzen

Der russische Spitzendiplomat Gennadi Gatilow hat versichert, dass sein Land nicht vorhabe, die Ukraine zu besetzen. „Das Ziel ist sehr klar: Entnazifizierung und Entmilitarisierung“, sagte der russische Botschafter bei den Institutionen der Vereinten Nationen in Genf. „Wir werden militärisch nicht in der Ukraine bleiben.“

Er kenne zwar nicht den ganzen militärischen Plan, räumte Gatilow ein. Das politische Ziel sei aber klar definiert. Auf die Frage, was denn eine Entmilitarisierung der Ukraine beinhalte, sagte er, das sei Teil der Verhandlungen zwischen Unterhändlern Russlands und der Ukraine. „Wir wollen sicherstellen oder Garantien haben, dass von der Ukraine keine Bedrohung gegen Russland ausgeht.“

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19:53 Uhr – Ukrainischer Botschafter fordert von Deutschland Patriot-Flugabwehr

Der ukrainische Botschafter in Berlin hat von Deutschland die Lieferung von „schweren Waffen“ und Patriot-Flugabwehrsystemen gefordert. Im Gespräch mit dem Fernsehsender „Welt“ sagte Andrij Melnyk: „Diese Waffensysteme stehen auf der Liste, die wir gestern an die Bundesregierung geschickt haben.“ Man sei nun an einem Punkt, wo auch schwere Waffen geliefert werden müssten. „Jetzt ist auch ein Panzer für uns eine Defensivwaffe“, so der Diplomat.

19:38 Uhr – Borrell: Sieht aus, als wollte Russland die Ukraine zerstören

Russlands Armee greift in der Ukraine nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell eine Vielzahl ziviler Ziele an. „Es sieht aus, als wollten sie die Ukraine zerstören“, sagte Borrell nach einem Treffen der EU-Außenminister. Die Russen würden Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Infrastruktur beschießen.

Neben den Ministerinnen und Ministern der 27 EU-Staaten nahmen auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie die Außenminister der USA, Kanadas und Großbritanniens an dem Beratungen teil. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba war Borrell zufolge aus der Ukraine zugeschaltet.

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Blick auf das Brandenburger Tor

19:24 Uhr – Ukraine nennt Kämpfe an Atomkraftwerk „nuklearen Terrorismus“

Der ukrainische UN-Botschafter hat Russland nach den Kämpfen bei dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja „nuklearen Terrorismus“ vorgeworfen. „Russland hat vorsätzlich einen bewaffneten Angriff auf den Kernkraftwerksstandort und Aktionen unternommen, die gegen alle internationalen Vereinbarungen innerhalb der Internationalen Atomenergiebehörde verstoßen“, sagte Serhij Kyslyzja bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Dies Beweise erneut, dass es sich bei dem Konflikt nicht nur um einen Angriff auf die Ukraine, sondern auch auf Europa, die Menschheit und künftige Generationen handle.

19:08 Uhr – Liechtenstein verschärft die Sanktionen im Einklang mit der EU

Liechtenstein hat sich den jüngsten von der Europäischen Union erlassenen Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Das teilte die Regierung in Vaduz am Freitag mit. Konkret gehe es um Restriktionen des Zahlungsverkehrs für bestimmte russische Finanzinstitute, den Transport von Bargeld und die Sendetätigkeit ausgewählter russischer Medienunternehmen. Auch seien Finanz- und Reiserestriktionen gegenüber mehreren Personen aus Belarus erlassen worden.

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DIESES FOTO WIRD VON DER RUSSISCHEN STAATSAGENTUR TASS ZUR VERFÜGUNG GESTELLT. [MOSCOW, RUSSIA - MARCH 2, 2022: People are seen by a digital board showing Russian rouble exchange rates against the euro and the US dollar outside a currency exchange office. On March 2, 2022, the Russian rouble hit record lows with the US dollar and the euro rates reaching 110 and 122 at the Moscow Exchange respectively. Mikhail Metzel/TASS]

19:02 Uhr – G-7-Außenminister: Angriffe im Umfeld von Atomkraftwerken einstellen

Die Außenminister der G-7-Gruppe der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben Russland aufgefordert, seine Angriffe im unmittelbaren Umfeld der ukrainischen Kernkraftwerke einzustellen. „Jeder bewaffnete Angriff und jede Bedrohung gegen zu friedlichen Zwecken genutzte Atomkraftanlagen stellt einen Verstoß gegen die Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen, gegen das Völkerrecht und gegen das Statut der (Internationalen Atomenergie-Organisation) IAEO dar“, heißt es in einer nach G-7-Beratungen in Brüssel veröffentlichten Erklärung.

18:56 Uhr – Beschädigte Fahrzeuge halten russischen Militärkonvoi auf

Der mehr als 60 Kilometer lange russische Militärkonvoi kommt auf dem Weg in die ukrainische Hauptstadt weiterhin kaum voran. Beschädigte und zerstörte Fahrzeuge behinderten die Weiterfahrt für die anderen, hieß es aus westlichen Regierungskreisen. Es sei ein einziger gewaltiger Stau, sagte die Gewährsperson.

Das ukrainische Militär habe den Konvoi mehrfach aus der Luft angegriffen, für groß angelegte Attacken habe es aber nicht die Kapazitäten, hieß es weiter.

Die ukrainischen Truppen hätten nach wie vor die Kontrolle über den Großteil des Landes, Russland habe aber Cherson, Melitopol und Berdjansk im Süden erobert, sagte die Gewährsperson unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

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Russischer Vormarsch in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

18:49 Uhr – USA werfen Russland wegen Akw-Angriffs Gefährdung von Menschen in ganz Europa vor

Die USA haben Russland wegen des Angriffs auf das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eine Gefährdung von Zivilisten in ganz Europa vorgeworfen. „Durch Gottes Gnade ist die Welt gestern Abend knapp einer atomaren Katastrophe entgangen“, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Beschuss von Europas größtem Akw durch russische Truppen. „Es war unglaublich rücksichtslos und gefährlich. Und es bedrohte die Sicherheit von Zivilisten in Russland, der Ukraine und Europa.“

„Der russische Angriff gestern Abend hat Europas größtes Atomkraft einem schweren Risiko ausgesetzt“, sagte Thomas-Greenfield weiter. Die US-Botschafterin rief die russischen Streitkräfte auf, sich umgehend von dem Atomkraftwerk zurückzuziehen.

18:49 Uhr – BBC berichtet nicht mehr aus Russland

Die britische BBC stoppt nach dem Erlass eines neuen Mediengesetzes in Russland jegliche Form von Berichterstattung auf dem Gebiet der Russischen Föderation. Das gab die Sendeanstalt via Twitter bekannt. „Diese Gesetzgebung scheint den Prozess des unabhängigen Journalismus zu kriminalisieren“, wird BBC-Generaldirektor Tim Davie in dem Tweet zitiert. „Das lässt uns keine andere Option, als die Arbeit aller Journalisten von BBC News und ihrer Mitarbeiter in der Russischen Föderation zu stoppen, während wir die vollen Auswirkungen dieser unerwünschten Entwicklung untersuchen.“

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Die Sicherheit der Mitarbeiter gehe vor, fuhr Davie fort. „Wir sind nicht bereit, sie dem Risiko der Strafverfolgung auszusetzen, nur weil sie ihren Job machen.“ Er sprach allen Mitarbeitern in Russland seinen Respekt aus, „für ihre Tapferkeit, Entschlossenheit und ihre Professionalität“. Das BBC-Nachrichtenprogramm in russischer Sprache werde jedoch von außerhalb Russlands weiter betrieben. Ebenso werde die Berichterstattung aus der Ukraine fortgesetzt. Die BBC bleibe ihrer Verpflichtung treu, unabhängige Informationen einem Publikum in aller Welt zugänglich zu machen, darunter auch Millionen Russen, die den BBC News Service nutzten.

18:47 Uhr – Russland: Ukrainer haben Feuer in Atomkraftwerk selbst gelegt

Russland hat angeblichen ukrainischen Saboteuren die Schuld an Feuer nach Kämpfen um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gegeben. Nach Darstellung des russischen UN-Botschafters Wassili Nebensja sei eine russische Einheit von einer „ukrainischen Sabotagegruppe“ von einem Trainingskomplex auf dem Gelände des Atomkraftwerkes aus angegriffen worden. Die russischen Soldaten hätten die Schüsse erwidert. „Als die ukrainische Sabotagegruppe die Ausbildungsstätte verließ, steckte sie sie in Brand“, sagte Nebensja bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.

Nach ukrainischer Darstellung waren russische Truppen für den Brand verantwortlich. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Freitag von einem gezielten Beschuss der Reaktorblöcke durch russische Panzer.

18:27 Uhr – G-7-Staaten kündigen wegen Ukraine-Krieg „weitere strenge Sanktionen“ an

Die G-7-Staaten haben ein sofortiges Ende des russischen Angriffs auf die Ukraine gefordert und mit weiteren harten Sanktionen gedroht. Die Außenminister der Staatengruppe erklärten, Russlands Einmarsch in das Nachbarland sei ein„ eklatanter Verstoß gegen die Grundsätze des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit sowie gegen das Völkerrecht“. Als Reaktion „auf die russische Aggression“, die durch die belarussische Regierung ermöglicht worden sei, werde die G7-Gruppe „weitere strenge Sanktionen verhängen“.

18:19 Uhr – USA haben laut Nuklearexpertin keine Beweise für russischen Angriff auf Kernreaktoren gesehen

Die USA haben einer hochrangigen Nuklearexpertin zufolge keine Beweise gesehen, dass Russland die Kernreaktoren in einem Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine angegriffen hat. Außerdem sehe es so aus, als ob Kleinwaffen im Kampf verwendet worden seien, sagt die Leiterin der Nationalen Verwaltung für Nukleare Sicherheit der USA, Jill Hruby, dem Sender MSNBC im Interview. Die Regierung unter Präsident Joe Biden fühle sich gut vorbereitet auf alle möglichen Szenarien, die auch einen Austritt von Strahlung aus dem angegriffenen Mailer in Saporischschja umfassten.

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Dieses Bild aus einem vom Kernkraftwerk Saporischschja veröffentlichten Video zeigt ein helles, aufflackerndes Objekt, das am Freitag, den 4. März 2022, auf dem Gelände des Kernkraftwerks in Enerhodar in der Ukraine landet. Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine ist die Anlage von Europas größtem Atomkraftwerk unter Beschuss geraten. +++ dpa-Bildfunk +++

17:20 Uhr – Kiew und Moskau werfen sich Behinderung von Fluchtkorridoren vor

Einen Tag nach einer zweiten Runde von Verhandlungen haben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Behinderung von Fluchtkorridoren für Zivilisten vorgeworfen. „Die Ukraine hat alle notwendigen Anfragen an internationale Organisationen zur Schaffung spezieller Korridore (…) abgeschickt“, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Olha Stefanischtschyna laut einer Mitteilung. „Leider gab es dazu keine Zustimmung der russischen Seite.“

Aus dem russischen Außenministerium hieß es hingegen, man habe sich bezüglich der Korridore mit den Vereinten Nationen in Verbindung gesetzt. Vize-Außenminister Sergej Werschinin habe dabei auch „den destruktiven Charakter der Aktionen der ukrainischen Behörden“ betont, „die den freien Austritt der Zivilbevölkerung in sichere Gebiete entlang der von russischer Seite eingerichteten humanitären Korridore verhinderten“, hieß es aus Moskau.

17:19 Uhr – UN melden mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine

Seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks mehr als 1,2 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Rund 650.000 sind nach Polen gegangen, etwa 145.000 nach Ungarn, wie aus dem Datenportal von UNHCR hervorgeht. Rund 103.000 Flüchtlinge sind nach Moldau gegangen, mehr als 90.000 in die Slowakei.

Den Daten des Flüchtlingshilfswerks zufolge haben am Donnerstag mehr als 165.000 Menschen die Ukraine verlassen. Das waren etwas weniger als am Mittwoch. Am Dienstag waren es knapp 200.000 gewesen, die bislang höchste Zahl an einem Tag seit Kriegsbeginn.

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17:08 Uhr – Mexiko will keine Waffen an Ukraine liefern

Mexiko hat eine Bitte ukrainischer Parlamentarier nach Waffenlieferungen abgelehnt. „Wir schicken keine Waffen irgendwohin. Wir sind Pazifisten“, sagte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador bei seiner täglichen Pressekonferenz. Das Gesuch der Abgeordneten aus Kiew war am Vortag von der ukrainischen Botschafterin in Mexiko an mexikanische Senatoren übergeben worden.

„Wir glauben, dass nur die massive militärische Unterstützung unserer Verbündeten uns helfen kann, den Feind zurückzudrängen“, hieß es in dem Brief. Der Antrag wurde von sechs Mitgliedern des Einkammerparlaments der Ukraine unterschrieben und an die Vorsitzende des mexikanischen Senats gerichtet.

17:07 Uhr – Blinken würdigt Reaktion der EU als historisch

US-Außenminister Antony Blinken hat der EU für ihre Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine höchsten Respekt gezollt. „Die Geschwindigkeit, mit der sie gehandelt hat, die Maßnahmen, die sie ergriffen hat – sowohl in Bezug auf die Sanktionen als auch auf die Unterstützung der Ukraine – ich glaube, es ist keine Übertreibung, das historisch zu nennen“, sagte Blinken am Rande von Beratungen mit Kolleginnen und Kollegen aus Kanada und Europa in Brüssel. Er verwies zudem darauf, dass sich in der derzeitigen Krise zeige, wie wichtig es gewesen sei, dass beide Seiten zuletzt wieder in die transatlantischen Beziehungen investiert hätten. Man sei bei allem effektiver, wenn man es zusammen tue, sagte Blinken.

17:05 Uhr – Bundeswehr: Es melden sich verstärkt Reservisten für Dienst

Bei der Bundeswehr melden sich nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vermehrt Reservisten. Sie würden militärischen Dienststellen ihre Unterstützung anbieten, schrieben die Streitkräfte. „Derzeit ist ein konkreter Bedarf der Bundeswehr noch nicht absehbar; die Entwicklung der Lage ist andererseits von hoher Dynamik gekennzeichnet. Gerade deshalb kommt es auf Besonnenheit und Übersicht an“, hieß es auf der Internetseite der Bundeswehr. Für Anfragen seien auf der Seite Kommunikationswege eingerichtet.

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17:00 Uhr – Ukraine weist russische Angaben über Selenskyj-Flucht zurück

Die Ukraine hat neue russische Behauptungen über eine Flucht von Präsident Wolodymyr Selenskyj ins Ausland zurückgewiesen. „Das ist falsch! Der Präsident ist in Kiew. Er ist bei seinem Volk!“, teilte der Staatsdienst für Informationssicherheit mit. Die ukrainischen Behörden werfen Russland einen Informationskrieg und die Verbreitung von Falschnachrichten in den eroberten ukrainischen Gebieten vor.

Der russische Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin hatte zuvor unter Berufung auf ukrainische „Parlamentsabgeordnete“ beim Nachrichtendienst Telegram geschrieben, Selenskyj habe das Land verlassen. „Er hält sich jetzt in Polen auf“, behauptete Wolodin. Am Vortag hatten ukrainische Geheimdienste davor gewarnt, dass Russland Falschmeldungen über eine angebliche Flucht Selenskyjs verbreiten könnte. Der Präsident hatte sich zu Beginn des Kriegs demonstrativ zweimal in Videoclips aus dem Regierungsviertel in Kiew gezeigt. Er meldet sich weiterhin regelmäßig zu Wort und gab erst am Donnerstag in Kiew eine Pressekonferenz.

16:53 Uhr – US-Senator fordert Russen zur Ermordung Putins auf

Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hat Russen angesichts der Eskalation des Ukraine-Kriegs zur Ermordung von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. „Irgendwer in Russland“ müsse jetzt aktiv werden „und diesen Typen aus dem Weg schaffen“, sagte der einflussreiche Außenpolitiker im Nachrichtensender Fox News.

„Gibt es einen Brutus in Russland? Gibt es einen erfolgreicheren Oberst Stauffenberg in den russischen Streitkräften?“, fragte Graham in Anspielung an den Mörder des römischen Kaisers Caesar und den Hitler-Attentäter Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. „Das kann nur enden, wenn jemand in Russland diesen Typen aus dem Weg schafft. Sie würden Ihrem Land und dem Rest der Welt einen großen Dienst erweisen.“

16:41 Uhr – Nato wirft Russland Einsatz von Streubomben in der Ukraine vor

Bei ihrem Vormarsch in der Ukraine setzt die russische Armee nach Angaben der Nato Streubomben ein und verletzt damit das Völkerrecht. „Wir haben den Einsatz von Streubomben registriert“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Zudem gebe es Berichte „über den Einsatz anderer Arten von Waffen, die gegen das Völkerrecht verstoßen“.

Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) verurteilte den Einsatz von Streubomben, die in der ostukrainischen Großstadt Charkiw eingesetzt worden sein soll. Die russischen Streitkräfte setzten diese Waffe „am 28. Februar in mindestens drei Wohnvierteln von Charkiw ein“, erklärte die Organisation am Freitag.

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16:35 Uhr – Röttgen für Verschärfung der Finanzsanktionen gegen Russland

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat sich wegen des Krieges in der Ukraine für eine drastische Verschärfung der Finanzsanktionen gegen Russland ausgesprochen. „Wenn alle russischen Banken von dem SWIFT-Abkommen ausgeschlossen würden, würde das einen systemischen Schock in die Wirtschaft Russlands leiten“, sagte er nach einer geheimen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages mit Vertretern von Bundesregierung und Bundesnachrichtendienst in Berlin.

„Auf was warten wir noch? Es wird weiter schreckliche Verwüstung und Vernichtung und Tod und Leid geben“, sagte Röttgen. Dass bisher nur einige wenige Banken von Swift ausgeschlossen seien, bedeute, dass vor allen Dingen das Gas- und Ölgeschäft Russlands mit Höchstpreisen auf Rekordniveau weiterlaufe. Es werde so viel Geld in die russische Kasse gespült, dass selbst die Sanktionen gegen die Zentralbank Russlands, die eigentlich wirksam seien, ausgehöhlt würden.

16:34 Uhr – Dritte Verhandlungsrunde zwischen Ukraine und Russland fürs Wochenende anvisiert

Gut eine Woche nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine planen beide Seiten am Wochenende eine dritte Verhandlungsrunde. „Die dritte Runde kann morgen oder übermorgen stattfinden, wir sind in ständigem Kontakt“, teilte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak mit. Auch Russlands Präsident sagte in einem Telefonat mit Olaf Scholz nach Angaben aus Berlin, dass Russland und die Ukraine eine dritte Runde von Gesprächen für dieses Wochenende planen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte zugleich in Moskau mit, dass Putin derzeit nicht die Absicht habe, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen: „Jetzt ist nicht die Zeit dafür.“ Alle Kontakte zwischen Russland und der Ukraine sollten über die offiziellen Verhandlungsdelegationen erfolgen. Putin will nach Angaben Peskows derzeit auch nicht mit US-Präsident Joe Biden über den Ukraine-Krieg sprechen.

16:12 Uhr – Baerbock wirft Putin Angriffe gegen ukrainische Zivilbevölkerung vor

Annalena Baerbock wirft Russland gezielte Angriffe gegen die ukrainische Zivilbevölkerung vor. „Man sieht deutlich, dass dieser Angriffskrieg Putins darauf abzielt, mit brutalster Härte jetzt auch gegen Zivilbevölkerung vorzugehen“, sagte sie am Rande von Beratungen mit Kolleginnen und Kollegen in Brüssel. „Wir verurteilen aufs Schärfste das, was in den letzten Stunden passiert ist – dass sich die Angriffe weiter ausweiten auf Zivilbevölkerung.“

Dass der russische Präsident Wladimir Putin „mit absoluter Härte“ gegen die Zivilbevölkerung vorgehe, mache noch einmal deutlich, dass er sich um internationale Vereinbarungen und internationale Regeln nicht schere, ergänzte die Grünen-Politikerin.

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15:56 Uhr – Auch Microsoft stellt Verkauf von Produkten und Dienstleistungen in Russland ein

Nach einer Reihe anderer westlicher Konzerne stellt auch der US-Software-Riese Microsoft den Verkauf seiner Produkte und Dienstleistungen in Russland bis auf Weiteres ein. „Wie der Rest der Welt sind wir entsetzt, wütend und traurig über die Bilder und Nachrichten, die vom Krieg in der Ukraine kommen“, erklärte Microsoft-Präsident Brad Smith. „Wir verurteilen diese ungerechtfertigte, unprovozierte und illegale Invasion durch Russland.“

15:52 Uhr – Faeser will Cyberabwehr gegen Bedrohung aus Russland ausbauen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine die Cyberabwehr ausbauen. „Dabei müssen wir stärker über Gegenmaßnahmen bei Cyberangriffen nachdenken“, sagte Faeser dem „Spiegel“. Es gehe um „gezielte Maßnahmen, um Täter und Tatstrukturen auch im Ausland zu identifizieren, ihre Verschleierungsmaßnahmen, hinter denen sie glauben, sicher zu sein, aufzudecken und die Durchführung von Angriffen zu verhindern“.

Die letzte Bundesregierung hatte sich nicht darauf einigen können, wie offensiv die Maßnahmen zur Cyberabwehr ausfallen sollten. Umstritten war insbesondere, ob deutsche Behörden im Fall eines Angriffs in ausländische Server eindringen dürfen, um diese auszuschalten. Die Ampel hatte ein solches „Hackback“ im Koalitionsvertrag ausgeschlossen.

15:40 Uhr – Ukrainischer Außenminister wirft russischen Soldaten Vergewaltigung von Frauen vor

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat russischen Soldaten die Vergewaltigung von Frauen in den Kampfgebieten vorgeworfen. Seit Russlands Großangriff auf die Ukraine habe es „zahlreiche Fälle“ von Vergewaltigungen gegeben, sagte Kuleba bei einer Gesprächsrunde in London, an der er virtuell teilnahm. Er forderte ein Sondertribunal zur Ahndung der von Kremlchef Wladimir Putin begangene „Verbrechen der Aggression“.

„Wenn Bomben auf Ihre Städte regnen, Soldaten in besetzten Städten Frauen vergewaltigen – und wir haben leider viele Fälle, in denen russische Soldaten in ukrainischen Städten Frauen vergewaltigen – ist es natürlich schwierig, über die Wirksamkeit des Völkerrechts zu sprechen“, sagte der ukrainische Minister. „Aber es ist unser einziges verfügbares Instrument, um sicherzustellen, dass am Ende alle, die diesen Krieg möglich gemacht haben, vor Gericht gestellt werden“, fügte er hinzu.

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15:33 Uhr – US-Programm des russischen Staatsmediums RT stellt Betrieb ein

Das US-Programm des russischen Staatsmediums RT stellt seinen Betrieb in den Vereinigten Staaten ein. Die stellvertretende Chefredakteurin des Nachrichtensenders, Anna Belkina, teilte mit: „Wir sind traurig und enttäuscht, dass unser bahnbrechender Sender RT America nach mehr als zehn Jahren den Betrieb einstellen musste.“

Das Unternehmen T&R Productions, das einen Großteil der Inhalte geliefert habe, habe aufgrund „schwieriger äußerer Umstände“ den größten Teil seiner Tätigkeit einstellen müssen. Der Sender arbeite daran, Wege zu finden, wie die Mitarbeiter in der internationalen Familie des Senders RT bleiben könnten.

15:05 Uhr – Türkei strebt Treffen der Außenminister an

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat ein Treffen zwischen den Chefdiplomaten Russlands und der Ukraine bei einem Diplomatieforum in der Türkei angeregt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow habe bestätigt, dass er am Forum in Antalya zwischen dem 11. und 13. März teilnehmen werde, sagte Cavusoglu zu Reportern in Brüssel. Er wisse nicht, ob ukrainische Regierungsvertreter anwesend sein könnten. Ein Treffen zwischen Lawrow und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba könnte möglich sein, sagte Cavusoglu.

14:41 Uhr – In Kiew seit Kriegsbeginn fast 400 Babys geboren

Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine sind in deren Hauptstadt Kiew beinahe 400 Kinder geboren worden. „199 Jungen und 191 Mädchen“, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Videobotschaft. Tags zuvor hatte Vitali gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir eine als Luftschutzraum dienende Metrostation aufgesucht und den Menschen Mut zugesprochen.

14:29 Uhr – Mehr als 18.000 Menschen aus der Ukraine eingereist

Nach Erkenntnissen der Bundespolizei sind bislang 18 436 Menschen vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. Ungefähr 15 000 dieser Menschen seien Ukrainer. Nicht alle Menschen, die aus der Ukraine kommen, melden sich allerdings bei den Behörden.

Beamte der Bundespolizei begleiten und registrieren Reisende aus der Ukraine, die mit einem Zug über Budapest gekommen sind

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Quelle: dpa/Uwe Lein

14:06 Uhr – Stoltenberg schließt Flugverbotszone aus

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erteilt der Forderung der ukrainischen Regierung, die Allianz solle eine Flugverbotszone über dem Kriegsland überwachen, eine klare Absage. Die Nato werde nicht in den Krieg eingreifen, weder zu Land noch in der Luft, sagte Stoltenberg in Brüssel.

Er stellte eine düstere Prognose: „Die nächsten Tage werden wahrscheinlich noch schlimmer werden“, sagte er nach Beratungen der Nato-Außenminister. Er appelliert an Russlands Präsident Wladimir Putin, den Krieg sofort zu beenden, die Truppen aus der Ukraine abzuziehen und an den Verhandlungstisch zu kommen. „Die Nato will keinen Krieg mit Russland.“ Es müsse alles dafür getan werden, damit sich der Krieg nicht über die Ukraine hinaus ausweite.

13:40 Uhr – Erstmals Mehrheit in Schweden für Nato-Beitritt

Vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in die Ukraine befürwortet erstmals in der Geschichte Schwedens eine Mehrheit der Menschen in dem skandinavischen Land den Beitritt zur Nato. Die Zahl der Befürworter eines Beitritts stieg innerhalb eines Monats um neun Punkte auf ein Allzeithoch von 51 Prozent, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab.

12:50 Uhr – EU-Kommission setzt Millionen-Programme mit Russland aus

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt die EU-Kommission die Zusammenarbeit mit Russland unter anderem beim Umweltschutz und in der Forschung aus. Bei der grenzüberschreitenden Kooperation werden Programme mit Russland und dem verbündeten Staat Belarus in dreistelliger Millionenhöhe auf Eis gelegt, wie die EU-Kommission mitteilte.

Gestrichen werden demnach mit sofortiger Wirkung 178 Millionen Euro aus EU-Mitteln für acht Programme der europäischen Nachbarschaftspolitik in Russland sowie 257 Millionen Euro für zwei Programme in Belarus. Sie zielen den Angaben zufolge auf die nachhaltige Entwicklung in den beiden Ländern ab und die Erhöhung des Lebensstandards.

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12:46 Uhr – Online-Angebote der Deutschen Welle und BBC in Russland blockiert

Das Online-Angebot der Deutschen Welle (DW) und weiterer westlicher Medien ist in Russland nicht mehr abrufbar. Wie der deutsche Auslandssender unter Berufung auf seine Cybersecurity-Experten mitteilte, war „dw.com“ seit der Nacht in allen Sendesprachen in Russland gesperrt.

DW-Intendant Peter Limbourg richtete sich in einem Brief an russische Nutzer, der auch in Sozialen Netzwerken verbreitet werden sollte. Zur Sperrung sagte er: „Ich bedaure das sehr und bitte Sie, wenn möglich, Mittel der Internet-Blockadeumgehung zu benutzen, um unsere Programme zu erreichen.“ Unter dem Brief, der auf der DW-Webseite veröffentlicht wurde, ergänzte der Sender Beiträge rund um technologische Möglichkeiten, um eine Sperre zu umgehen.

Von der Blockade war nicht nur die Deutsche Welle betroffen. Wie die BBC berichtete, war auch der Zugang zu deren eigener Nachrichten-Website sowie zu mehreren anderen westlichen Medien, Facebook und dem Google Playstore ganz oder teilweise eingeschränkt. Erst kürzlich hatte die BBC von einem starken Anstieg der Zugriffe auf die BBC-Webseite in Russland berichtet.

12:44 Uhr – Österreichs Ex-Kanzler Schüssel legt Lukoil-Mandat nieder

Der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel legt sein Mandat als Aufsichtsrat des russischen Energie-Konzerns Lukoil nieder. Mit der russischen Invasion in der Ukraine sei eine rote Linie überschritten, schreibt Schüssel in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur APA.

„Für mich, der immer für konstruktive Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland eingesetzt hat, ist mit dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine, den brutalen Kampfhandlungen und Bombardierungen der Zivilbevölkerung die rote Linie überschritten.“ Schüssel saß zwei Jahre im Aufsichtsrat von Lukoil.

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„Ein Handelskrieg zwischen Russland sowie den USA und ihren Verbündeten würde Russlands Wirtschaft langfristig empfindlich treffen“, sagt IfW-Handelsexperte Alexander Sandkamp

Angst vor Wachstums-Crash

12:34 Uhr – Google setzt Werbegeschäft in Russland aus

Google setzt den Verkauf von Online-Anzeigen in Russland aus. Die russische Aufsichtsbehörde hatte zuvor von dem Unternehmen verlangt, dass die Verbreitung von Moskau als falsch erachteten Informationen über das russische Militär in der Ukraine mittels Anzeigen gestoppt wird. Google erklärte, betroffen seien auch Anzeigen bei der Internet-Suche und der Videoplattform YouTube.

12:31 Uhr – Scholz sagt intensive Vorbereitung auf Aufnahme von Flüchtlingen zu

Nach der Einigung in der EU hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine intensive Vorbereitung auf die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine angekündigt. Bei einem Besuch im Einsatzführungskommando der Bundeswehr im brandenburgischen Schwielowsee würdigte der Kanzler das abgestimmte Vorgehen der EU-Staaten. „Europa mit seinen über 400 Millionen Einwohnern und seinen 27 Mitgliedsstaaten hat sich entschieden, solidarisch das zu tun, was für die Aufnahme von Flüchtlingen erforderlich ist“, sagte er.

Die EU-Regierung biete den Geflohenen aus der Ukraine „unbürokratisch“ Schutz, sagte Scholz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei nun „intensiv dabei, zusammen mit den Ländern die Vorbereitungen für die Aufnahme zu treffen“.

12:27 Uhr – Russland auch vom Ostsee-Rat suspendiert

Deutschland und die weiteren Mitglieder des Ostsee-Rates schließen Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs bis auf Weiteres von der Teilnahme an der Arbeit des Rates aus. Dabei handele es sich um eine Reaktion auf den unprovozierten und völkerrechtswidrigen Krieg, den Russland gegen die Ukraine, das ukrainische Volk und die Behörden des Landes führe, teilten die Ratsmitglieder Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Schweden und die EU in einer gemeinsamen Erklärung mit. Belarus verliert wegen seiner Rolle bei dem russischen Angriff außerdem seinen Beobachterstatus in dem Rat.

12:11 Uhr – UN starten Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen

Der UN-Menschenrechtsrat hat mit großer Mehrheit eine Untersuchungskommission bestellt, die Menschenrechtsverletzungen Russlands in der Ukraine untersuchen und dokumentieren soll. Die Kommission soll auch Verantwortliche benennen, um sie vor Gerichten zur Rechenschaft ziehen zu können, wie aus der Resolution hervorgeht, die der Rat in Genf verabschiedete. 32 der 47 Mitgliedsländer stimmten dafür, darunter Deutschland, zwei dagegen (Russland und Eritrea), 13 enthielten sich.

11:57 Uhr – Ukrainischer Präsidentenberater gibt sich verhalten optimistisch

Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Olexii Arestowytsch, zeigt sich verhalten zuversichtlich. Man sei vorsichtig optimistisch mit Blick auf die künftige Entwicklung. Er erklärt, Vorstöße der russischen Armee auf die Stadt Mykolajiw im Süden des Landes seien zurückgeworfen worden. Die weiter westlich liegende Metropole Odessa sei keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt. Im Osten sei die Situation in der teilweise eingekreisten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer unter Kontrolle.

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11:25 Uhr – Selenskyj ruft Russen zu Protesten auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die russischen Bürger nach dem Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja zu Protesten auf. „Ihr müsst auf die Straßen gehen und sagen, dass ihr leben wollt, dass ihr in einer Welt ohne radioaktive Verseuchung leben wollt“, sagte er in einer TV-Ansprache. Er erinnerte an die Katastrophe 1986.

11:06 Uhr – Flüchtlinge sollen Asylbewerberleistungen erhalten

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen in Deutschland für ihren Unterhalt ähnliche Leistungen wie Asylbewerber erhalten und somit keinen direkten Anspruch auf Hartz IV haben. Darauf laufe eine Einigung zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Arbeitsministerium hinaus, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Anders als Asylsuchende sollten sie aber sofort Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben. Ihre Aufenthaltserlaubnis auf der Grundlage einer EU-Richtlinie beinhalte das Recht, eine Erwerbstätigkeit auszuüben.

Flüchtlinge steigen am Bahnhof Przemysl in Polen in einen Eurocity nach Berlin

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Quelle: dpa/Kay Nietfeld

10:36 Uhr – Baerbock kündigt weitere Sanktionen an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat weitere Strafmaßnahmen gegen Russland angekündigt. „Über die drei scharfen Sanktionspakete hinaus, die wir bereits beschlossen haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, die gezielt in das Machtzentrum Putins treffen“, sagte sie am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Nato-Staaten in Brüssel. Details nannte die Grünen-Politikerin zunächst nicht.

10:24 Uhr – Selenskyj: Bislang 9200 russische Soldaten getötet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass bislang 9200 russische Soldaten getötet wurden. Er wendet sich direkt an die russische Bevölkerung und ruft sie zum Protest gegen den Angriff auf das AKW Saporischschja und die Einnahme der Anlage auf. „Russisches Volk, ich möchte an Sie appellieren: Wie ist das möglich? Immerhin haben wir 1986 gemeinsam gegen die Katastrophe von Tschernobyl gekämpft“, sagt er in einer Fernsehansprache. Nur Flugverbotszonen über seinem Land könnten sicherstellen, dass das russische Militär keine Atomanlagen bombardiere. Russland ziele absichtlich auf die Infrastruktur und Wohngebiete in der Ukraine.

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10:10 Uhr – Nato-Generalsekretär Stoltenberg nennt AKW-Angriff Rücksichtslosigkeit

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat das Vorrücken russischer Truppen zu Europas größtem Atomkraftwerk scharf verurteilt. Die Berichte über den Angriff auf die Kernkraftanlage nahe der ukrainischen Großstadt Saporischschja zeigten die Rücksichtslosigkeit, mit der der Krieg geführt werde und wie wichtig es sei, ihn zu beenden, sagte Stoltenberg am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Bündnisstaaten in Brüssel.

09:22 Uhr – Mariupol weiter unter ukrainischer Kontrolle

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben weiterhin die Kontrolle über die Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes. Sie sei aber wohl von russischen Truppen eingekreist, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis eines neuen geheimdienstlichen Lageberichts mit. Die zivile Infrastruktur sei weiterhin intensivem Beschuss durch das russische Militär ausgesetzt.

08:51 Uhr – Hans für weitere Waffenlieferungen

Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, hat weitere militärische Hilfen für die Ukraine gefordert. Letztlich gehe es auch um den Frieden in Deutschland und der EU, sagte der CDU-Politiker am Freitag im „Frühstart“ von RTL/n-tv. „Die Ukraine braucht unsere Unterstützung, sie braucht weiterhin Waffenlieferungen.“

08:30 Uhr – Klitschko: „Wir kämpfen auch für deutsche Werte“

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland aufgefordert, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukraine zu stehen. „Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen auch für deutsche Werte“, sagte er in einem Interview des ARD-„Morgenmagazins“, das am Donnerstagnachmittag aufgezeichnet und am Freitag ausgestrahlt wurde. Grund für den Krieg sei, dass die Ukraine ein Teil der europäischen Familie sein wolle.

Klitschko beschrieb, die aktuelle Herausforderung in Kiew sei die Versorgung der Bürger mit Wärme, Elektrizität und Wasser. Die Logistik sei zusammengebrochen. Zugleich gebe es Anschläge und russische Scharfschützen in der Stadt. „Ein Horror“, sagte Klitschko. Er habe nie gedacht, dass so etwas in seiner Stadt passieren könne.

Sein Bruder Wladimir Klitschko berichtete in dem Interview, tagsüber höre man in Kiew Geschosse, in der Nacht aber sei es richtig schlimm. „Der Krieg herrscht meistens in der Nacht“, sagte er. Klitschko wies darauf hin, wie nah Kiew an Deutschland liege. „Hier ist das Champions-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.“ Die Welt müsse zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukraine sehr schlecht ergehen.

08:26 Uhr – Russische Truppen kreisen Kiew weiter ein

Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. „Die Hauptanstrengungen der Besatzer konzentrieren sich auf die Einkreisung Kiews“, heißt es im Morgenbericht der ukrainischen Armee. Es wurden zunächst keine Angaben zu Kämpfen rund um die Millionenstadt gemacht. Die Stadt löste seit Mitternacht mehrfach Luftalarm aus. Die Bewohner sollten sich in Luftschutzbunker in Sicherheit bringen.

Ein schwer zerstörtes Wohngebäude in Borodyanka, einem Vorort von Kiew, nach russischen Luftangriffen

Ein schwer zerstörtes Wohngebäude in Borodyanka, einem Vorort von Kiew, nach russischen Luftangriffen

Quelle: AP

Laut ukrainischer Darstellung sollen sich russische Truppen von dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew zurückgezogen haben. Die südukrainische Hafenstadt Mariupol sei inzwischen komplett eingeschlossen. „Der Feind hatte einen erheblichen technischen Vorteil“, hieß es. Zudem sei das Flugabwehrsystem an der Schwarzmeerküste angegriffen worden.

07:49 Uhr – Feuer im AKW Saporischschja gelöscht

Das Feuer in Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja ist nach ukrainischen Behördenangaben gelöscht. Russische Truppen hätten die Kontrolle über die Anlage übernommen, hieß in einer Mitteilung der Militärverwaltung. Personal des Atomkraftwerks gewährleiste den sicheren Betrieb. Auch die Strahlung sei nicht erhöht.

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Russia Ukraine War

06:23 Uhr – Johnson will AKW-Beschuss im UN-Sicherheitsrat thematisieren

Der britische Premierminister Boris Johnson will nach Angaben seines Büros nach dem russischen Angriff auf ein ukrainisches Atomkraftwerk und dem Ausbruch eines Feuers in der Anlage eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen beantragen. Das Büro des Premierministers erklärte, dieser habe am frühen Morgen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj gesprochen. Johnson sagte, Großbritannien werde das Thema unverzüglich mit Russland und engen Verbündeten erörtern.

04:02 Uhr – Keine erhöhte Strahlung im AKW

Bei den Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine ist nach Erkenntnissen der Atomenergiebehörde (IAEA) zunächst keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Die Atomaufsicht der Ukraine habe mitgeteilt, dass „keine Änderung der Strahlungswerte“ am Standort des Kernkraftwerks Saporischschja gemeldet worden sei, berichtete die IAEA.

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03:40 Uhr – Biden fordert Stopp der russischen Militäraktionen um Atomkraftwerk

US-Präsident Joe Biden fordert Russland auf, die militärischen Aktionen um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja einzustellen und Feuerwehrleuten den Zugang zu gewähren. Biden habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, teilt das Weiße Haus mit. Er sei auch vom US-Energieministerium über die Situation informiert worden.

03:24 Uhr – US-Regierung bietet Ukrainern in den USA Schutzstatus an

Die Regierung Biden bietet Ukrainern in den Vereinigten Staaten humanitäre Hilfe an. Im Rahmen des Schutzprogramms „Temporary Protected Status“ können Ukrainer bis zu 18 Monate lang in den USA bleiben. Das Programm ist für Menschen gedacht, die vor anhaltenden bewaffneten Konflikten, Umweltkatastrophen oder außergewöhnlichen und vorübergehenden Umständen fliehen.

Nach Angaben des Migration Policy Institute könnten bis zu 30.000 Ukrainer davon profitieren und vor der Abschiebung in ihr vom Krieg zerrissenes Heimatland bewahren. Um für diesen Schutz in Frage zu kommen, müssen sich die Personen mindestens seit Dienstag in den USA aufhalten.

Sinnvoll spenden – So hilft man jetzt am besten

Die Anteilnahme an dem Schicksal der Menschen in der Ukraine ist gewaltig. Viele möchten helfen, die Spendenbereitschaft ist groß. Aber welche Art von Hilfe ist jetzt gerade eigentlich am sinnvollsten?

Quelle: WELT/ Viktoria Schulte

02.45 Uhr – US-Regierung: Militärische Hotline mit Russland eingerichtet

Die US-Regierung hat wegen des Kriegs in der Ukraine eigenen Angaben nach eine Hotline mit Russland eingerichtet, um militärische Zwischenfälle zu vermeiden. Das Verteidigungsministerium habe am 1. März einen Kanal mit dem russischen Verteidigungsministerium eingerichtet, um Fehleinschätzungen, militärische Zwischenfälle und Eskalationen zu verhindern, hieß es aus dem Pentagon.

02:52 Uhr – Ukrainische Botschaft bittet um deutsche Kampfpanzer und U-Boote

Die ukrainische Botschaft in Berlin bittet die Bundesregierung um Lieferung weiterer Waffensysteme für den Kampf gegen die russischen Angreifer, darunter Kampfpanzer, U-Boote und Kampfflugzeuge. Das geht aus einer sogenannten Verbalnote der Botschaft an das Kanzleramt, das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Angesichts der äußerst angespannten Sicherheitslage aufgrund der anhaltenden russischen Aggression ersucht die ukrainische Regierung um eine möglichst rasche Bearbeitung und wohlwollende Prüfung dieses Antrags“, heißt es darin.

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Gregor Gysi, 74, ist außenpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, die er von 2005 bis 2015 als Fraktionschef führte

Auf der Wunschliste der ukrainischen Botschaft stehen neben Kampfpanzern auch Schützenpanzer, Artilleriesysteme wie Panzerhaubitzen, Flugabwehrsysteme, Kampf- und Unterstützungshubschrauber, Aufklärungs- und Kampfdrohnen, Transportflugzeuge sowie Kriegsschiffe. Diese Waffensysteme würden von den ukrainischen Streitkräften „dringend benötigt“, heißt es in der Verbalnote. „Es gilt in diesen dramatischen Tagen alles Mögliche zu unternehmen, um den Vernichtungskrieg Russlands zu stoppen.“

02:07 Uhr – Ukraine fordert sofortiges Ende des Angriffs auf AKW

Die Ukraine hat ein sofortiges Ende russischer Angriffe auf Europas größtes Atomkraftwerk in Saporischja gefordert. „Wenn es explodiert, wird das zehnmal größer sein als Tschernobyl! Russen müssen SOFORT das Feuer einstellen“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter.

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01:55 Uhr – Brand in Atomkraftwerk Saporischschja

Bei Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der örtlichen Verwaltung ein Feuer ausgebrochen. Die Gefechte müssten aus Sicherheitsgründen sofort eingestellt werden, forderte der Bürgermeister der nahen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow. Laut ukrainischen Medien sollen Geschosse ein Verwaltungsgebäude getroffen haben. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.


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