Ukraine-Liveticker: Scholz fordert Putin zur Einstellung der Kampfhandlungen auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. „In dem einstündigen Gespräch tauschten sich beide über ihre unterschiedlichen Standpunkte aus“, erklärte anschließend der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Scholz rief demnach „die russische Führung zur sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen auf“.

Auch habe sich der Bundeskanzler in dem Gespräch sehr besorgt über die Lage in der Ukraine geäußert. Seit Tagen gebe es schlimme Bilder und Informationen aus der Ukraine. Scholz habe deswegen von Putin auch verlangt, humanitären Zugang in die umkämpften Gebiete zuzulassen.

Zur Seite Putins hieß es lediglich, dieser habe den Bundeskanzler darüber informiert, dass Russland und die Ukraine eine dritte Runde von Gesprächen für dieses Wochenende vorgesehen hätten. Auch hätten Putin und Scholz vereinbart, zeitnah weitere Gespräche zu führen. Scholz hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt scharf verurteilt.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:52 Uhr – Faeser will Cyberabwehr gegen Bedrohung aus Russland ausbauen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine die Cyberabwehr ausbauen. „Dabei müssen wir stärker über Gegenmaßnahmen bei Cyberangriffen nachdenken“, sagte Faeser dem „Spiegel“. Es gehe um „gezielte Maßnahmen, um Täter und Tatstrukturen auch im Ausland zu identifizieren, ihre Verschleierungsmaßnahmen, hinter denen sie glauben, sicher zu sein, aufzudecken und die Durchführung von Angriffen zu verhindern“.

Die letzte Bundesregierung hatte sich nicht darauf einigen können, wie offensiv die Maßnahmen zur Cyberabwehr ausfallen sollten. Umstritten war insbesondere, ob deutsche Behörden im Fall eines Angriffs in ausländische Server eindringen dürfen, um diese auszuschalten. Die Ampel hatte ein solches „Hackback“ im Koalitionsvertrag ausgeschlossen.

15:40 Uhr – Ukrainischer Außenminister wirft russischen Soldaten Vergewaltigung von Frauen vor

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat russischen Soldaten die Vergewaltigung von Frauen in den Kampfgebieten vorgeworfen. Seit Russlands Großangriff auf die Ukraine habe es „zahlreiche Fälle“ von Vergewaltigungen gegeben, sagte Kuleba bei einer Gesprächsrunde in London, an der er virtuell teilnahm. Er forderte ein Sondertribunal zur Ahndung der von Kremlchef Wladimir Putin begangene „Verbrechen der Aggression“.

„Wenn Bomben auf Ihre Städte regnen, Soldaten in besetzten Städten Frauen vergewaltigen – und wir haben leider viele Fälle, in denen russische Soldaten in ukrainischen Städten Frauen vergewaltigen – ist es natürlich schwierig, über die Wirksamkeit des Völkerrechts zu sprechen“, sagte der ukrainische Minister. „Aber es ist unser einziges verfügbares Instrument, um sicherzustellen, dass am Ende alle, die diesen Krieg möglich gemacht haben, vor Gericht gestellt werden“, fügte er hinzu.

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15:33 Uhr – US-Programm des russischen Staatsmediums RT stellt Betrieb ein

Das US-Programm des russischen Staatsmediums RT stellt seinen Betrieb in den Vereinigten Staaten ein. Die stellvertretende Chefredakteurin des Nachrichtensenders, Anna Belkina, teilte mit: „Wir sind traurig und enttäuscht, dass unser bahnbrechender Sender RT America nach mehr als zehn Jahren den Betrieb einstellen musste.“

Das Unternehmen T&R Productions, das einen Großteil der Inhalte geliefert habe, habe aufgrund „schwieriger äußerer Umstände“ den größten Teil seiner Tätigkeit einstellen müssen. Der Sender arbeite daran, Wege zu finden, wie die Mitarbeiter in der internationalen Familie des Senders RT bleiben könnten.

15:05 Uhr – Türkei strebt Treffen der Außenminister an

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat ein Treffen zwischen den Chefdiplomaten Russlands und der Ukraine bei einem Diplomatieforum in der Türkei angeregt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow habe bestätigt, dass er am Forum in Antalya zwischen dem 11. und 13. März teilnehmen werde, sagte Cavusoglu zu Reportern in Brüssel. Er wisse nicht, ob ukrainische Regierungsvertreter anwesend sein könnten. Ein Treffen zwischen Lawrow und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba könnte möglich sein, sagte Cavusoglu.

14:41 Uhr – In Kiew seit Kriegsbeginn fast 400 Babys geboren

Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine sind in deren Hauptstadt Kiew beinahe 400 Kinder geboren worden. „199 Jungen und 191 Mädchen“, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Videobotschaft. Tags zuvor hatte Vitali gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir eine als Luftschutzraum dienende Metrostation aufgesucht und den Menschen Mut zugesprochen.

14:29 Uhr – Mehr als 18.000 Menschen aus der Ukraine eingereist

Nach Erkenntnissen der Bundespolizei sind bislang 18 436 Menschen vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. Ungefähr 15 000 dieser Menschen seien Ukrainer. Nicht alle Menschen, die aus der Ukraine kommen, melden sich allerdings bei den Behörden.

Beamte der Bundespolizei begleiten und registrieren Reisende aus der Ukraine, die mit einem Zug über Budapest gekommen sind

Beamte der Bundespolizei begleiten und registrieren Reisende aus der Ukraine, die mit einem Zug über Budapest gekommen sind

Quelle: dpa/Uwe Lein

14:06 Uhr – Stoltenberg schließt Flugverbotszone aus

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erteilt der Forderung der ukrainischen Regierung, die Allianz solle eine Flugverbotszone über dem Kriegsland überwachen, eine klare Absage. Die Nato werde nicht in den Krieg eingreifen, weder zu Land noch in der Luft, sagte Stoltenberg in Brüssel.

Er stellte eine düstere Prognose: „Die nächsten Tage werden wahrscheinlich noch schlimmer werden“, sagte er nach Beratungen der Nato-Außenminister. Er appelliert an Russlands Präsident Wladimir Putin, den Krieg sofort zu beenden, die Truppen aus der Ukraine abzuziehen und an den Verhandlungstisch zu kommen. „Die Nato will keinen Krieg mit Russland.“ Es müsse alles dafür getan werden, damit sich der Krieg nicht über die Ukraine hinaus ausweite.

13:40 Uhr – Erstmals Mehrheit in Schweden für Nato-Beitritt

Vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in die Ukraine befürwortet erstmals in der Geschichte Schwedens eine Mehrheit der Menschen in dem skandinavischen Land den Beitritt zur Nato. Die Zahl der Befürworter eines Beitritts stieg innerhalb eines Monats um neun Punkte auf ein Allzeithoch von 51 Prozent, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab.

12:50 Uhr – EU-Kommission setzt Millionen-Programme mit Russland aus

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt die EU-Kommission die Zusammenarbeit mit Russland unter anderem beim Umweltschutz und in der Forschung aus. Bei der grenzüberschreitenden Kooperation werden Programme mit Russland und dem verbündeten Staat Belarus in dreistelliger Millionenhöhe auf Eis gelegt, wie die EU-Kommission mitteilte.

Gestrichen werden demnach mit sofortiger Wirkung 178 Millionen Euro aus EU-Mitteln für acht Programme der europäischen Nachbarschaftspolitik in Russland sowie 257 Millionen Euro für zwei Programme in Belarus. Sie zielen den Angaben zufolge auf die nachhaltige Entwicklung in den beiden Ländern ab und die Erhöhung des Lebensstandards.

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12:46 Uhr – Online-Angebote der Deutschen Welle und BBC in Russland blockiert

Das Online-Angebot der Deutschen Welle (DW) und weiterer westlicher Medien ist in Russland nicht mehr abrufbar. Wie der deutsche Auslandssender unter Berufung auf seine Cybersecurity-Experten mitteilte, war „dw.com“ seit der Nacht in allen Sendesprachen in Russland gesperrt.

DW-Intendant Peter Limbourg richtete sich in einem Brief an russische Nutzer, der auch in Sozialen Netzwerken verbreitet werden sollte. Zur Sperrung sagte er: „Ich bedaure das sehr und bitte Sie, wenn möglich, Mittel der Internet-Blockadeumgehung zu benutzen, um unsere Programme zu erreichen.“ Unter dem Brief, der auf der DW-Webseite veröffentlicht wurde, ergänzte der Sender Beiträge rund um technologische Möglichkeiten, um eine Sperre zu umgehen.

Von der Blockade war nicht nur die Deutsche Welle betroffen. Wie die BBC berichtete, war auch der Zugang zu deren eigener Nachrichten-Website sowie zu mehreren anderen westlichen Medien, Facebook und dem Google Playstore ganz oder teilweise eingeschränkt. Erst kürzlich hatte die BBC von einem starken Anstieg der Zugriffe auf die BBC-Webseite in Russland berichtet.

12:45 Uhr – UN: 1,25 Millionen Menschen aus Ukraine geflohen

Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine beläuft sich nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) inzwischen auf 1,25 Millionen. Davon seien allein etwa 672.000 nach Polen geflohen, etwa 194.000 nach Moldau und etwa 133.000 nach Ungarn, sagte ein IOM-Sprecher in Genf.

Unter den Geflüchteten seien 78.800 Menschen, die nicht aus der Ukraine, sondern 138 verschiedenen anderen Ländern stammten, sagte der Sprecher. Dutzende Länder hätten die IOM um Hilfe gebeten, um ihre Landsleute aus der Ukraine oder umliegenden Ländern in die Heimat zu holen. Die Organisation untersuche Berichte, wonach Ausländern medizinische Hilfe verweigert worden sei. Solches Verhalten sei völlig inakzeptabel, betonte der Sprecher.

12:44 Uhr – Österreichs Ex-Kanzler Schüssel legt Lukoil-Mandat nieder

Der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel legt sein Mandat als Aufsichtsrat des russischen Energie-Konzerns Lukoil nieder. Mit der russischen Invasion in der Ukraine sei eine rote Linie überschritten, schreibt Schüssel in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur APA.

„Für mich, der immer für konstruktive Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland eingesetzt hat, ist mit dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine, den brutalen Kampfhandlungen und Bombardierungen der Zivilbevölkerung die rote Linie überschritten.“ Schüssel saß zwei Jahre im Aufsichtsrat von Lukoil.

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„Ein Handelskrieg zwischen Russland sowie den USA und ihren Verbündeten würde Russlands Wirtschaft langfristig empfindlich treffen“, sagt IfW-Handelsexperte Alexander Sandkamp

Angst vor Wachstums-Crash

12:34 Uhr – Google setzt Werbegeschäft in Russland aus

Google setzt den Verkauf von Online-Anzeigen in Russland aus. Die russische Aufsichtsbehörde hatte zuvor von dem Unternehmen verlangt, dass die Verbreitung von Moskau als falsch erachteten Informationen über das russische Militär in der Ukraine mittels Anzeigen gestoppt wird. Google erklärte, betroffen seien auch Anzeigen bei der Internet-Suche und der Videoplattform YouTube.

12:31 Uhr – Scholz sagt intensive Vorbereitung auf Aufnahme von Flüchtlingen zu

Nach der Einigung in der EU hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine intensive Vorbereitung auf die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine angekündigt. Bei einem Besuch im Einsatzführungskommando der Bundeswehr im brandenburgischen Schwielowsee würdigte der Kanzler das abgestimmte Vorgehen der EU-Staaten. „Europa mit seinen über 400 Millionen Einwohnern und seinen 27 Mitgliedsstaaten hat sich entschieden, solidarisch das zu tun, was für die Aufnahme von Flüchtlingen erforderlich ist“, sagte er.

Die EU-Regierung biete den Geflohenen aus der Ukraine „unbürokratisch“ Schutz, sagte Scholz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei nun „intensiv dabei, zusammen mit den Ländern die Vorbereitungen für die Aufnahme zu treffen“.

12:27 Uhr – Russland auch vom Ostsee-Rat suspendiert

Deutschland und die weiteren Mitglieder des Ostsee-Rates schließen Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs bis auf Weiteres von der Teilnahme an der Arbeit des Rates aus. Dabei handele es sich um eine Reaktion auf den unprovozierten und völkerrechtswidrigen Krieg, den Russland gegen die Ukraine, das ukrainische Volk und die Behörden des Landes führe, teilten die Ratsmitglieder Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Schweden und die EU in einer gemeinsamen Erklärung mit. Belarus verliert wegen seiner Rolle bei dem russischen Angriff außerdem seinen Beobachterstatus in dem Rat.

12:11 Uhr – UN starten Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen

Der UN-Menschenrechtsrat hat mit großer Mehrheit eine Untersuchungskommission bestellt, die Menschenrechtsverletzungen Russlands in der Ukraine untersuchen und dokumentieren soll. Die Kommission soll auch Verantwortliche benennen, um sie vor Gerichten zur Rechenschaft ziehen zu können, wie aus der Resolution hervorgeht, die der Rat in Genf verabschiedete. 32 der 47 Mitgliedsländer stimmten dafür, darunter Deutschland, zwei dagegen (Russland und Eritrea), 13 enthielten sich.

11:57 Uhr – Ukrainischer Präsidentenberater gibt sich verhalten optimistisch

Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Olexii Arestowytsch, zeigt sich verhalten zuversichtlich. Man sei vorsichtig optimistisch mit Blick auf die künftige Entwicklung. Er erklärt, Vorstöße der russischen Armee auf die Stadt Mykolajiw im Süden des Landes seien zurückgeworfen worden. Die weiter westlich liegende Metropole Odessa sei keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt. Im Osten sei die Situation in der teilweise eingekreisten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer unter Kontrolle.

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Ein bewaffneter Mann steht vor einem ausgebrannten Militärwagen bei Kiew

11:25 Uhr – Selenskyj ruft Russen zu Protesten auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die russischen Bürger nach dem Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja zu Protesten auf. „Ihr müsst auf die Straßen gehen und sagen, dass ihr leben wollt, dass ihr in einer Welt ohne radioaktive Verseuchung leben wollt“, sagte er in einer TV-Ansprache. Er erinnerte an die Katastrophe 1986.

11:06 Uhr – Flüchtlinge sollen Asylbewerberleistungen erhalten

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen in Deutschland für ihren Unterhalt ähnliche Leistungen wie Asylbewerber erhalten und somit keinen direkten Anspruch auf Hartz IV haben. Darauf laufe eine Einigung zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Arbeitsministerium hinaus, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Anders als Asylsuchende sollten sie aber sofort Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben. Ihre Aufenthaltserlaubnis auf der Grundlage einer EU-Richtlinie beinhalte das Recht, eine Erwerbstätigkeit auszuüben.

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Quelle: dpa/Kay Nietfeld

10:36 Uhr – Baerbock kündigt weitere Sanktionen an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat weitere Strafmaßnahmen gegen Russland angekündigt. „Über die drei scharfen Sanktionspakete hinaus, die wir bereits beschlossen haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, die gezielt in das Machtzentrum Putins treffen“, sagte sie am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Nato-Staaten in Brüssel. Details nannte die Grünen-Politikerin zunächst nicht.

10:24 Uhr – Selenskyj: Bislang 9200 russische Soldaten getötet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass bislang 9200 russische Soldaten getötet wurden. Er wendet sich direkt an die russische Bevölkerung und ruft sie zum Protest gegen den Angriff auf das AKW Saporischschja und die Einnahme der Anlage auf. „Russisches Volk, ich möchte an Sie appellieren: Wie ist das möglich? Immerhin haben wir 1986 gemeinsam gegen die Katastrophe von Tschernobyl gekämpft“, sagt er in einer Fernsehansprache. Nur Flugverbotszonen über seinem Land könnten sicherstellen, dass das russische Militär keine Atomanlagen bombardiere. Russland ziele absichtlich auf die Infrastruktur und Wohngebiete in der Ukraine.

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10:10 Uhr – Nato-Generalsekretär Stoltenberg nennt AKW-Angriff Rücksichtslosigkeit

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat das Vorrücken russischer Truppen zu Europas größtem Atomkraftwerk scharf verurteilt. Die Berichte über den Angriff auf die Kernkraftanlage nahe der ukrainischen Großstadt Saporischschja zeigten die Rücksichtslosigkeit, mit der der Krieg geführt werde und wie wichtig es sei, ihn zu beenden, sagte Stoltenberg am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Bündnisstaaten in Brüssel.

09:22 Uhr – Mariupol weiter unter ukrainischer Kontrolle

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben weiterhin die Kontrolle über die Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes. Sie sei aber wohl von russischen Truppen eingekreist, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis eines neuen geheimdienstlichen Lageberichts mit. Die zivile Infrastruktur sei weiterhin intensivem Beschuss durch das russische Militär ausgesetzt.

08:51 Uhr – Hans für weitere Waffenlieferungen

Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, hat weitere militärische Hilfen für die Ukraine gefordert. Letztlich gehe es auch um den Frieden in Deutschland und der EU, sagte der CDU-Politiker am Freitag im „Frühstart“ von RTL/n-tv. „Die Ukraine braucht unsere Unterstützung, sie braucht weiterhin Waffenlieferungen.“

08:30 Uhr – Klitschko: „Wir kämpfen auch für deutsche Werte“

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland aufgefordert, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukraine zu stehen. „Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen auch für deutsche Werte“, sagte er in einem Interview des ARD-„Morgenmagazins“, das am Donnerstagnachmittag aufgezeichnet und am Freitag ausgestrahlt wurde. Grund für den Krieg sei, dass die Ukraine ein Teil der europäischen Familie sein wolle.

Klitschko beschrieb, die aktuelle Herausforderung in Kiew sei die Versorgung der Bürger mit Wärme, Elektrizität und Wasser. Die Logistik sei zusammengebrochen. Zugleich gebe es Anschläge und russische Scharfschützen in der Stadt. „Ein Horror“, sagte Klitschko. Er habe nie gedacht, dass so etwas in seiner Stadt passieren könne.

Sein Bruder Wladimir Klitschko berichtete in dem Interview, tagsüber höre man in Kiew Geschosse, in der Nacht aber sei es richtig schlimm. „Der Krieg herrscht meistens in der Nacht“, sagte er. Klitschko wies darauf hin, wie nah Kiew an Deutschland liege. „Hier ist das Champions-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.“ Die Welt müsse zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukraine sehr schlecht ergehen.

08:26 Uhr – Russische Truppen reisen Kiew weiter ein

Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. „Die Hauptanstrengungen der Besatzer konzentrieren sich auf die Einkreisung Kiews“, heißt es im Morgenbericht der ukrainischen Armee. Es wurden zunächst keine Angaben zu Kämpfen rund um die Millionenstadt gemacht. Die Stadt löste seit Mitternacht mehrfach Luftalarm aus. Die Bewohner sollten sich in Luftschutzbunker in Sicherheit bringen.

Ein schwer zerstörtes Wohngebäude in Borodyanka, einem Vorort von Kiew, nach russischen Luftangriffen

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Quelle: AP

Laut ukrainischer Darstellung sollen sich russische Truppen von dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew zurückgezogen haben. Die südukrainische Hafenstadt Mariupol sei inzwischen komplett eingeschlossen. „Der Feind hatte einen erheblichen technischen Vorteil“, hieß es. Zudem sei das Flugabwehrsystem an der Schwarzmeerküste angegriffen worden.

07:49 Uhr – Feuer im AKW Saporischschja gelöscht

Das Feuer in Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja ist nach ukrainischen Behördenangaben gelöscht. Russische Truppen hätten die Kontrolle über die Anlage übernommen, hieß in einer Mitteilung der Militärverwaltung. Personal des Atomkraftwerks gewährleiste den sicheren Betrieb. Auch die Strahlung sei nicht erhöht.

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Russia Ukraine War

06:23 Uhr – Johnson will AKW-Beschuss im UN-Sicherheitsrat thematisieren

Der britische Premierminister Boris Johnson will nach Angaben seines Büros nach dem russischen Angriff auf ein ukrainisches Atomkraftwerk und dem Ausbruch eines Feuers in der Anlage eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen beantragen. Das Büro des Premierministers erklärte, dieser habe am frühen Morgen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj gesprochen. Johnson sagte, Großbritannien werde das Thema unverzüglich mit Russland und engen Verbündeten erörtern.

04:02 Uhr – Keine erhöhte Strahlung im AKW

Bei den Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine ist nach Erkenntnissen der Atomenergiebehörde (IAEA) zunächst keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Die Atomaufsicht der Ukraine habe mitgeteilt, dass „keine Änderung der Strahlungswerte“ am Standort des Kernkraftwerks Saporischschja gemeldet worden sei, berichtete die IAEA.

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03:40 Uhr – Biden fordert Stopp der russischen Militäraktionen um Atomkraftwerk

US-Präsident Joe Biden fordert Russland auf, die militärischen Aktionen um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja einzustellen und Feuerwehrleuten den Zugang zu gewähren. Biden habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, teilt das Weiße Haus mit. Er sei auch vom US-Energieministerium über die Situation informiert worden.

03:24 Uhr – US-Regierung bietet Ukrainern in den USA Schutzstatus an

Die Regierung Biden bietet Ukrainern in den Vereinigten Staaten humanitäre Hilfe an. Im Rahmen des Schutzprogramms „Temporary Protected Status“ können Ukrainer bis zu 18 Monate lang in den USA bleiben. Das Programm ist für Menschen gedacht, die vor anhaltenden bewaffneten Konflikten, Umweltkatastrophen oder außergewöhnlichen und vorübergehenden Umständen fliehen.

Nach Angaben des Migration Policy Institute könnten bis zu 30.000 Ukrainer davon profitieren und vor der Abschiebung in ihr vom Krieg zerrissenes Heimatland bewahren. Um für diesen Schutz in Frage zu kommen, müssen sich die Personen mindestens seit Dienstag in den USA aufhalten.

Sinnvoll spenden – So hilft man jetzt am besten

Die Anteilnahme an dem Schicksal der Menschen in der Ukraine ist gewaltig. Viele möchten helfen, die Spendenbereitschaft ist groß. Aber welche Art von Hilfe ist jetzt gerade eigentlich am sinnvollsten?

Quelle: WELT/ Viktoria Schulte

02.45 Uhr – US-Regierung: Militärische Hotline mit Russland eingerichtet

Die US-Regierung hat wegen des Kriegs in der Ukraine eigenen Angaben nach eine Hotline mit Russland eingerichtet, um militärische Zwischenfälle zu vermeiden. Das Verteidigungsministerium habe am 1. März einen Kanal mit dem russischen Verteidigungsministerium eingerichtet, um Fehleinschätzungen, militärische Zwischenfälle und Eskalationen zu verhindern, hieß es aus dem Pentagon.

02:52 Uhr – Ukrainische Botschaft bittet um deutsche Kampfpanzer und U-Boote

Die ukrainische Botschaft in Berlin bittet die Bundesregierung um Lieferung weiterer Waffensysteme für den Kampf gegen die russischen Angreifer, darunter Kampfpanzer, U-Boote und Kampfflugzeuge. Das geht aus einer sogenannten Verbalnote der Botschaft an das Kanzleramt, das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Angesichts der äußerst angespannten Sicherheitslage aufgrund der anhaltenden russischen Aggression ersucht die ukrainische Regierung um eine möglichst rasche Bearbeitung und wohlwollende Prüfung dieses Antrags“, heißt es darin.

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Gregor Gysi, 74, ist außenpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, die er von 2005 bis 2015 als Fraktionschef führte

Auf der Wunschliste der ukrainischen Botschaft stehen neben Kampfpanzern auch Schützenpanzer, Artilleriesysteme wie Panzerhaubitzen, Flugabwehrsysteme, Kampf- und Unterstützungshubschrauber, Aufklärungs- und Kampfdrohnen, Transportflugzeuge sowie Kriegsschiffe. Diese Waffensysteme würden von den ukrainischen Streitkräften „dringend benötigt“, heißt es in der Verbalnote. „Es gilt in diesen dramatischen Tagen alles Mögliche zu unternehmen, um den Vernichtungskrieg Russlands zu stoppen.“

02:07 Uhr – Ukraine fordert sofortiges Ende des Angriffs auf AKW

Die Ukraine hat ein sofortiges Ende russischer Angriffe auf Europas größtes Atomkraftwerk in Saporischja gefordert. „Wenn es explodiert, wird das zehnmal größer sein als Tschernobyl! Russen müssen SOFORT das Feuer einstellen“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter.

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01:55 Uhr – Brand in Atomkraftwerk Saporischschja

Bei Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der örtlichen Verwaltung ein Feuer ausgebrochen. Die Gefechte müssten aus Sicherheitsgründen sofort eingestellt werden, forderte der Bürgermeister der nahen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow. Laut ukrainischen Medien sollen Geschosse ein Verwaltungsgebäude getroffen haben. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.


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