Ukraine Krieg ++ Mehr als zehn Millionen Ukrainer laut Selenskyj ohne Strom ++

In der Ukraine ist es nach erneutem russischem Beschuss am Donnerstag ukrainischen Angaben zufolge zu massiven Stromausfällen gekommen. „Im Moment sind mehr als zehn Millionen Ukrainer ohne Strom“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Insbesondere die Regionen Odessa, Kiew, Winnyzja und Sumy seien von den Stromausfällen betroffen, erläuterte er.

Die Ukraine meldete russische Angriffe auf mehrere Städte. Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Unterdessen fiel in Kiew der erste Schnee. Der örtliche Gouverneur warnte, die Situation könne bei Temperaturen von bis zu minus zehn Grad „schwierig“ werden.

Das russische Präsidialamt wirft der ukrainischen Regierung derweil vor, durch ihr Verhalten Friedensverhandlungen im Wege zu stehen. Kiew sei unzuverlässig, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einer kurzen Telefonschalte mit Journalisten. Die Ukraine habe ihre Positionen, ob sie überhaupt mit Moskau verhandeln wolle, mehrfach geändert.

Peskow fordert die USA auf, sich einzubringen. Diese seien in der Lage, Russlands Bedenken zu berücksichtigen. Und wenn Washington wolle, könnte es Kiew dazu bringen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Peskow betont auch, eine Beteiligung an öffentlich geführten Verhandlungen sei für Russland nicht denkbar.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:46 Uhr – Selenskyj lobt Getreidedeal und Urteil im Prozess um Boeing-Abschuss

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zufrieden mit der Verlängerung des Getreideabkommens gezeigt. „Trotz aller Schwierigkeiten, trotz diverser Manipulationen durch Russland, werden wir weiterhin landwirtschaftliche Produkte über unsere Häfen am Schwarzen Meer exportieren“, sagte der 44-Jährige in seiner täglichen Videoansprache. Daneben begrüßte er auch das Urteil gegen drei ranghohe Separatisten im Prozess um den Abschuss einer Passagiermaschine 2014 über der Ostukraine.

Selenskyj hob die Bedeutung des ukrainischen Getreideexports für die Lebensmittelversorgung der ärmeren Länder hervor. Aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa seien seit Beginn des Abkommens, das eine monatelange russische Seesperre zuvor beendete, rund 450 Schiffe ausgelaufen. Diese hätten Nahrungsmittel in Länder wie Äthiopien, Bangladesch, Somalia oder den Sudan gebracht. Er habe zudem mit internationaler Unterstützung eine neue Initiative gestartet, um ukrainisches Getreide in die Länder zu bringen, die am stärksten vom Hunger betroffen seien, teilte Selenskyj mit.

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„Sehr wichtig“ sei auch die Verurteilung der Verantwortlichen für den Abschuss der Passagiermaschine des Flugs MH-17 gewesen, sagte der Präsident. Aber erst wenn auch deren übergeordnete Führung in Russland dafür verurteilt werde, sei dies eine sichere Basis für den Frieden, fügte er hinzu. Ein niederländisches Gericht hatte zuvor zwei Russen und einen Ukrainer in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie sollen ein Luftabwehrsystem vom Typ Buk aus Russland in die Ostukraine gebracht und damit eine Passagierflugzeug abgeschossen haben. Alle 298 Insassen der Boeing kamen beim Absturz im Juli 2014 ums Leben.

21:22 Uhr – IAEA-Gouverneure – Russland soll Einsätze bei AKWs einstellen

Der Gouverneurs-Rat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) verabschiedet die dritte Resolution seit Beginn der Invasion der Ukraine, in der Russland aufgefordert wird, alle Einsätze bei nuklearen Einrichtungen einzustellen. Das sagte ein Diplomat nach der Abstimmung hinter verschlossenen Türen. In dem Text, den Reuters einsehen konnte, wird auch Saporischschja erwähnt, das größte Atomkraftwerk Europas. Für die Resolution stimmten demnach 24 Länder, zwei lehnten sie ab und zwei Länder-Vertreter waren bei der Abstimmung nicht anwesend.

20:55 Uhr – Ukraine – Angriffe in Regionen Charkiw und Mykolaiw

Der ukrainische Generalstab berichtet von Angriffen auf Teile der Infrastruktur in Balakleja in der Region Charkiw im Nordosten des Landes. Auch Otschakiw in der Region Mykolaiw im Süden des Landes sei mit Raketen beschossen worden.

16:57 Uhr – Moskau empört über Ausschluss aus Paralympischem Komitee

Russland hat empört auf den Ausschluss des russischen Paralympics-Verbandes (NPC) aus dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) reagiert. Die Entscheidung Deutschlands, der russischen Delegation Einreisevisa für die Generalversammlung des IPC am Mittwoch in Berlin zu verweigern, sei „Ausdruck eines unfairen Wettbewerbs“, sagte der stellvertretende Sprecher des russischen Außenministeriums, Iwan Netschajew, am Donnerstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Die Nichtzulassung der russischen Delegation werde als Beweis für eine „parteiische Politik und unfairen Wettbewerb“ gewertet. Kremlsprecher Dmitri Peskow kündigte „wirksamste Maßnahmen“ zum Schutz der Interessen der russischen Paralympioniken und Olympioniken an. Der Schutz der Rechte der olympischen Sportler sei „eine der Prioritäten unseres Staates“, sagte er.

Bei der Sitzung am Mittwochabend hatte die Mehrheit der IPC-Mitglieder für einen Ausschluss des russischen und belarussischen Verbandes votiert.

15:50 Uhr – Ukraine meldet neue Angriffe durch Russland auf mehrere Städte

Russland hat nach ukrainischen Angaben am Donnerstag erneut mehrere Städte in der Ukraine angegriffen. Zwei Marschflugkörper seien über Kiew abgeschossen worden, erklärte die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Dabei habe Russland auch iranische Drohnen eingesetzt. Die Behörden in der Stadt Dnipro und der Schwarzmeerstadt Odessa meldeten ebenfalls russische Angriffe. In Dnipro wurden demnach 14 Menschen verletzt.

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Unterdessen fiel in Kiew der erste Schnee. In der ukrainischen Hauptstadt gab es zuletzt immer wieder Stromausfälle. Der örtliche Gouverneur warnte, die Situation könne bei Temperaturen von bis zu minus zehn Grad „schwierig“ werden.

Der Kreml erklärte derweil, die Stromausfälle in der Ukraine seien auf die Weigerung Kiews zurückzuführen, mit Moskau zu verhandeln, und nicht auf die Raketenangriffe der russischen Streitkräfte. Die „Militäroperation“ werde fortgeführt, sie sei nicht abhängig von den Wetterbedingungen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er sagte, die russischen Streitkräfte zielten auf „Infrastruktur, die direkt oder indirekt mit den ukrainischen Streitkräften in Verbindung steht“.

15:20 Uhr – Prinzessin Kate tröstet geflüchtete ukrainische Mutter

Bei einem Besuch in einem ukrainischen Gemeinschaftszentrum hat Prinzessin Kate (40) eine geflüchtete Frau getröstet. „Ich wünschte, wir könnten mehr tun“, sagte die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William, nachdem ihr die Mutter eines dreijährigen Sohns von der Flucht aus der Ukraine erzählt hatte und dabei in Tränen ausgebrochen war.

Die Schwiegertochter von König Charles III. zeigte sich beeindruckt vom Mut der 39-Jährigen, deren Mann in der Ukraine kämpft, und anderer Ukrainerinnen. „Ihr zeigt Widerstandsfähigkeit, ich bin überwältigt davon, wie stark ihr alle seid“, sagte Kate. „Ihr habt geliebte Menschen und Angehörige in der Ukraine, die immer noch jeden Tag die Schrecken des Krieges erleben.“

Prinzessin Kate (rechts) besucht ein ukrainisches Gemeinschaftszentrum

Quelle: AP/Paul Edwards

14:49 Uhr – Selenskyj zu Raketeneinschlag in Polen: „Ich weiß nicht, was passiert ist“

Nach dem Raketeneinschlag in Polen herrscht laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch in Kiew weiter Unklarheit über die Hintergründe. „Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Die ganze Welt weiß es nicht“, erklärte der Staatschef am Donnerstag. Letztlich ist nach Ansicht Kiews und auch Washingtons Russland jedoch wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine für den Vorfall mit zwei Toten verantwortlich.

Der ukrainische Staatschef hatte am Mittwoch noch gesagt, er glaube, es habe sich um eine russische Rakete gehandelt, die in Polen eingeschlagen sei. Er berief sich dabei auf Berichte des ukrainischen Militärs. Der Kreml wiederum erklärte, Russland habe mit der Sache „nichts zu tun“.

14:41 Uhr – Selenskyj regt Austausch aller Kriegsgefangenen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Austausch aller Kriegsgefangenen mit Russland zur Bedingung für die Wiederinbetriebnahme einer wichtigen Chemie-Pipeline gemacht. Bei einem Wirtschaftsforum äußerte er sich zur Zukunft der Ammoniak-Leitung von Togliatti an der Wolga in Russland nach Odessa in der Ukraine. Die mehr als 2400 Kilometer lange Leitung liegt seit Kriegsbeginn am 24. Februar still.

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Russische Kriegsverbrechen

14:05 Uhr – EU-Staaten liefern Nahrung, Medizin und Stromgeneratoren an Ukraine

Die Ukraine bekommt weitere Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Medizin und Stromgeneratoren aus der Europäischen Union. Diesen Monat koordiniere die EU-Kommission mehr als 1800 Tonnen an Notfallhilfen, teilte die Brüsseler Behörde mit. „Die wichtigste Priorität unserer humanitären Maßnahmen ist heute die Ausweitung der Winterhilfe“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic. Es würden zudem etwa Notunterkünfte, Erste-Hilfe-Sets, Schutzkleidung, Feuerwehrausrüstung, Wasserfahrzeuge und Busse geliefert.

12:15 Uhr – Russische Raketen haben Gasanlagen beschädigt

Neue russische Raketenangriffe haben ukrainische Gasproduktionsanlagen Unternehmensangaben zufolge schwer getroffen. Einige Anlagen seien beschädigt, andere zerstört worden, teilte das staatliche Energieunternehmen Naftogaz mit. Laut Konzernchef Olexij Tschernyschow verübte Russland einen „massiven Angriff“ auf die Infrastruktur des Gasproduzenten Ukrgazvydobuvannia in der Ostukraine. „Derzeit wissen wir von mehreren Objekten, die zerstört wurden. Andere haben Schäden unterschiedlichen Ausmaßes erlitten“, sagte Tschernyschow.

12:02 Uhr – Mehr als 100.000 Ukraine-Flüchtlinge in regulärer Arbeit

Weit über 100.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben seit ihrer Ankunft in Deutschland eine reguläre Arbeit gefunden. Im August waren nach hochgerechneten Daten 109.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage mitteilte. Viele weitere sind derzeit damit beschäftigt, Deutsch zu lernen: Im Oktober besuchten 96.000 Integrationskurse.

11:51 Uhr – Bundesamt sieht keine akute Gefahr durch Radioaktivität aus Ukraine

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sieht keine akute Gefahr der Freisetzung von radioaktiven Stoffen in der Ukraine. Die Behörde teilt nach Angaben vom Donnerstag aber insbesondere die Sorge der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA um einen dauerhaft sicheren Betrieb des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Vor allem diese Anlage sei immer wieder von Kampfhandlungen betroffen. Aber auch im Umkreis anderer nuklearer Einrichtungen in der Ukraine komme es zu Zwischenfällen.

Im Umkreis des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen

Im Umkreis des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen

Quelle: dpa/Leo Correa

11:31 Uhr – Hilfsorganisationen: Familien in der Ukraine brauchen Winterhilfen

Die Hilfsorganisationen Unicef und Care warnen vor den Gefahren des Winters für Millionen Menschen in der Ukraine, vor allem für Kinder und Jugendliche. „Die erneuten Angriffe auf die Energieversorgung und sinkende Temperaturen verschärfen die alltägliche Not der Bevölkerung“, erklärte das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Organisation Care erklärte: Die Zerstörung der Stromnetze habe bei den winterlichen Temperaturen in der Ukraine dramatische Folgen. „Dies könnte dazu führen, dass erneut viele Betroffene ihr Zuhause verlassen müssen.“

11:11 Uhr – Schneller militärischer Sieg der Ukraine laut USA unwahrscheinlich

Die Chancen auf einen kurzfristigen, militärischen Sieg der Ukraine im von Russland begonnenen Krieg sind nach Einschätzung des US-Militärs nicht hoch. Es gebe aber die Möglichkeit einer politischen Lösung, sagte US-Generalstabschef Mark Milley bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit) in Washington mit Blick auf jüngste russische Verluste. „Die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen militärischen Sieges, definiert als Rauswurf der Russen aus der gesamten Ukraine, einschließlich der von ihnen beanspruchten Krim (…) ist in absehbarer Zeit nicht hoch“, sagte Milley.

10:58 Uhr – Moskau trägt laut Kiew „volle Verantwortung“ für Raketeneinschlag in Polen

Nach dem Raketeneinschlag in Polen weist die ukrainische Regierung Russland die Verantwortung zu. „Wir teilen die Ansicht, dass Russland die volle Verantwortung trägt für den Raketen-Terror und dessen Folgen auf dem Gebiet der Ukraine, Polens und Moldaus“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Donnerstag auf Twitter. Kuleba hatte demnach zuvor mit US-Außenminister Antony Blinken telefoniert.

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Nato-Chef Jens Stoltenberg

Raketeneinschlag in Polen

10:14 Uhr – Polen will Ukraine nach Raketeneinschlag Zugang zu Ermittlungen geben

Nach dem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine hat Warschau Bereitschaft signalisiert, ukrainischen Spezialisten den Zugang zum Untersuchungsort zu gewähren. Dort arbeite derzeit ein Team aus polnischen und amerikanischen Ermittlern, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Andrzej Duda, Jakub Kumoch, am Donnerstag dem Sender TVN24. „Wenn beide Seiten einverstanden sind – und soweit ich weiß, gibt es von amerikanischer Seite keine Einwände – kann dieser Zugang bald gewährt werden.“ Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert, Fachleute aus seinem Land zu beteiligen.

Im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Zurzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Unmittelbar nach der Explosion in dem Nato-Land war in Medienberichten aber auch von einer russischen Rakete die Rede. Selenskyj geht allerdings weiterhin davon aus, dass es sich um ein russisches Geschoss handelte.

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Polizisten in Regenmänteln ermitteln in der Stadt Przewodow in Polen

„Niemand wirft der Ukraine vor, dass sie wissentlich polnisches Territorium bombardiert hat“, betonte Kumoch. Vieles deute darauf hin, dass eine der Flugabwehrraketen, die zum Abschuss einer russischen Rakete gestartet wurden, ihr Ziel verfehlt habe und anschließend der Selbstzerstörungsmechanismus nicht funktioniert habe. Dies habe dann zu einem Unfall geführt.

Auf die Frage, welche Beweise Polen habe, sagte Kumoch, dies seien die Trümmer der Rakete und die Tiefe des Trichters, den sie bei ihrem Aufprall verursacht habe. „Die Experten berechnen die Richtung, aus der die Rakete kam, sogar die Menge des verbrauchten Treibstoffs und damit das Gebiet, aus dem sie gestartet worden sein könnte. Dies ist eine rein technische Feststellung“, sagte der Präsidentenberater.

10:09 Uhr – Lindner hatte nach Raketeneinschlag in Polen Eskalation befürchtet

Bundesfinanzminister Christian Lindner zeigt sich erleichtert, dass die Situation nach dem Raketeneinschlag in Polen nicht eskaliert ist. Er habe innerlich schon an eine nochmalige Eskalation gedacht. „Man kann in diesen Zeiten ja nichts ausschließen.“ Zum Glück hätten sich die Fakten anders entwickelt. Krieg und Freiheit seien nicht garantiert in Europa, sagt der FDP-Chef in Berlin. Der Krieg in der Ukraine müsse enden und Russland dürfe ihn nicht gewinnen.

10:00 Uhr – Landminen-Bericht: Russland setzt geächtete Waffen in der Ukraine ein

Russland hat nach Angaben der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) in der Ukraine mindestens sieben verschiedene Arten der international geächteten Landminen eingesetzt. Es war das einzige Land neben Myanmar, das zwischen Mitte 2021 und Oktober 2022 auf solche Waffen zurückgegriffen hat, wie es im jährlichen Bericht Landminen-Monitor hieß. Die Minen wurden in von der Ukraine zurückeroberten Gebieten entdeckt und teils geräumt. Moskau habe Kiew vorgeworfen, selbst Landminen gelegt zu haben. Diese Angaben hätten aber nicht unabhängig verifiziert werden können.

Ein ukrainischer Soldat sucht auf dem Feld eines kürzlich befreiten Dorfes am Rande von Cherson nach Minen

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Quelle: dpa/Bernat Armangue

09:28 Uhr – Russische Angriffe auf Gasförderanlagen

Die russischen Streitkräfte greifen nach ukrainischen Angaben vor allem Gasförderanlagen und eine Raketenfabrik an. „Gerade jetzt fliegen Raketen über Kiew“, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine den ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal auf einer Konferenz. „Jetzt bombardieren sie unsere Gasproduktion, sie bombardieren unsere Unternehmen in Dnipro und Juschmasch“, sagt Schmyhal demnach mit Verweis auf die Raketenfabrik.

08:50 Uhr – Gouverneur: Russischer Raketenangriff auf Odessa

Erstmals seit Wochen ist die Region Odessa nach Angaben von Gouverneur Maxym Martschenko wieder von russischen Raketen getroffen worden. Dabei sei am Donnerstag ein Ziel getroffen worden, das zur Infrastruktur der Region gehöre, schrieb Martschenko auf Telegram. Er warnte davor, dass es zu einem neuen massiven Raketenbeschuss auf das gesamte Territorium der Ukraine kommen könnte. Auch aus anderen Teilen der Ukraine gab es Berichte über Explosionen. Regionalgouverneure riefen ihre Bürger auf, in Schutzräumen zu bleiben.

08:41 Uhr – Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine um 120 Tage verlängert

Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine ist um 120 Tage verlängert worden. Das teilte der ukrainische Infrastrukturminister Oleskandr Kubrakow am Donnerstag im Online-Dienst Twitter mit. Ein türkischer Regierungsvertreter bestätigte in Istanbul, das Abkommen, das am Samstag ausgelaufen wäre, werde „unter den aktuellen Bedingungen“ fortgesetzt.

Ein Getreidefrachter in einem Hafen in der westlichen Ukraine wird mit Getreide beladen (Archivbild)

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Quelle: dpa/Celestino Arce Lavin

08:27 Uhr – Biden widerspricht Selenskyj: Hinweise deuten auf ukrainische Rakete

US-Präsident Joe Biden widerspricht dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, der bislang davon ausgeht, dass es sich bei dem Raketeneinschlag in Polen um ein russisches und nicht um ein ukrainisches Geschoss handelt. Das entspreche nicht den Hinweisen, sagt Biden in Washington zu Reportern nach seiner Rückkehr vom G-20-Gipfel in Indonesien.

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Nato-Chef Jens Stoltenberg

Raketeneinschlag in Polen

Polen, die USA und die Nato halten es für sehr wahrscheinlich, dass eine ukrainische Luftabwehrrakete versehentlich auf polnischem Gebiet eingeschlagen ist. Bei dem Vorfall waren am Dienstag zwei Menschen getötet worden. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

08:17 Uhr – London: Russische Raketenangriffe treffen Ukrainer schwer

Die massiven russischen Raketenangriffe haben die ukrainische Energieinfrastruktur nach britischer Einschätzung heftig getroffen. „Obwohl ein großer Teil der Raketen erfolgreich abgefangen wurde, steht die Ukraine vor einem erheblichen Rückgang der aus ihrem nationalen Netz verfügbaren Leistung“, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. „Dies wird sich auf den Zugang von Zivilisten zu Kommunikation, Heizung und Wasserversorgung auswirken“, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

Bei den Angriffen vom 15. November habe es sich vermutlich um die bisher schwerste Attacke an einem Tag gehandelt. Russland habe am Dienstagnachmittag bis zu 80 Langstreckenraketen abgefeuert, vor allem gegen Energieinfrastruktur im ganzen Land. Die Geschosse seien aus der Luft, von der See und von Land aus gestartet worden.

Die Zerstörung der nationalen Infrastruktur in der Ukraine sei zu einem Kernbestandteil des russischen Kriegs geworden, hieß es in London. Setze Russland aber die Attacken in dieser Größenordnung fort, habe das erheblichen Einfluss auf seine Reserven an konventionellen Marschflugkörpern.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

07:05 Uhr – Kiew meldet Fund von Leichen mit Folterspuren in Cherson

Rund eine Woche nach dem Abzug der russischen Truppen aus der südukrainischen Region Cherson haben Ermittler nach Angaben der Regierung dort 63 Leichen mit Folterspuren gefunden. Die Untersuchungen seien aber erst am Anfang, sagte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj am Donnerstag laut der heimischen Nachrichtenagentur Interfax Ukraine.

Die Strafverfolgungsbehörden hätten 436 Fälle von Kriegsverbrechen während der russischen Besatzung aufgedeckt. Elf Haftorte seien gefunden worden, darunter vier, in denen gefoltert worden sei. „Die Ermittler sind dabei, diese zu untersuchen und jeden Fall von Folter festzuhalten. Auch die Leichen der Getöteten werden exhumiert“, sagte Monastyrskyj.

Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft von Cherson sagte der „New York Times“, dass Zeugenaussagen zu 800 Verhaftungen durch russische Truppen in der Region gesammelt worden seien. Die häufigsten Misshandlungen seien Elektroschocks, Schläge mit Plastik- oder Gummiknüppeln und das Abklemmen des Atemschlauchs einer Gasmaske, die Gefangenen über den Kopf gezogen worden sei.

Die Ukraine und internationale Ermittler werfen Russland Kriegsverbrechen in besetzten Gebieten vor. Russland bestreitet, dass seine Truppen Zivilisten ins Visier nehmen und Gräueltaten begangen haben. In anderen Gebieten, die zuvor von russischen Truppen besetzt waren, wurden Massengräber gefunden, darunter auch einige mit Leichen von Zivilisten, die Anzeichen von Folter aufwiesen.

06:17 Uhr – Experte: Mangelnde Kommunikation zwischen USA und Russland verstörend

Dass US-Generalstabschef Mark Milley seinen russischen Amtskollegen nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine nicht erreichte konnte, sorgt bei Experten für Stirnrunzeln. Der Mangel an Kommunikation sei besorgniserregend, insbesondere im Hinblick auf die potenziellen Auswirkungen des Vorfalls, erklärte John Tierney, Direktor des Zentrums für Waffenkontrolle und der Nichtverbreitung von Kernwaffen in Washington.

Offene Kommunikationsleitungen seien „wichtig, wenn wir das Risiko eines durch Trugschlüsse, Fehleinschätzungen und Fehler verursachten Konflikts vermeiden wollen“, ergänzte er. „Es ist verstörend, von General Milley zu erfahren, dass sein Pendant nicht erreichbar oder willens war, sich einzulassen, als es in Polen zu einer Explosion kam.“

Rettungskräfte am Einschlagsort im Osten Polens

Rettungskräfte am Einschlagsort im Osten Polens

Quelle: via REUTERS

04:29 Uhr – George W. Bush nennt Selenskyj „taffen Typen“

Der frühere US-Präsident George W. Bush glaubt an einen Sieg der Ukraine im Krieg gegen Russland – solange das angegriffene Land die nötige Unterstützung bekommt. Den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj halte er für einen „taffen Typen“, sagte Bush am Mittwoch (Ortszeit) auf einer Konferenz in einem nach ihm benannten Institut im texanischen Dallas. „Sie können absolut gewinnen, sie gewinnen schon. Aber sie werden nicht gewinnen, wenn die Vereinigten Staaten und die freie Welt sagen, dass es das nicht mehr wert ist.“

Auf der Konferenz, die nach Veranstalterangaben Wege zur Förderung von Freiheit und Demokratie in der Welt erörterte, sollte es ein virtuelles Gespräch zwischen Bush und Selenskyj geben. Doch wegen einer Serie russischer Angriffe auf Dutzende Ziele in der Ukraine am Dienstag habe sich der ukrainische Präsident „um Angelegenheiten in der Heimat kümmern“ müssen, erklärte der Exekutivdirektor des George W. Bush Institute, David Kramer.

George W. Bush

Der frühere US-Präsident George W. Bush

Quelle: AP/Emil Lippe

Bush erklärte bei seinem Auftritt, die Ukraine sei eine „friedliche Demokratie“ gewesen, die ihre eigenen Institutionen aufgebaut habe, als Russland im Februar in das Nachbarland einmarschiert sei. „Und von jenem Moment an haben Menschen in der Ukraine gewaltig gelitten.“ Er sei der Ansicht, dass die Geschichte Selenskyj einmal als „einen bemerkenswerten Anführer“ beurteilen werde. Es sei wichtig, dass die USA den Kampf der Ukrainer gegen Russland weiter unterstütze, mahnte Bush.

02:44 Uhr – Westen kritisiert Russland nach Raketenabsturz in Polen im UN-Sicherheitsrat

Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben Russland im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nach dem Raketenabsturz in Polen kritisiert. „Diese Tragödie wäre nie passiert, wenn Russland nicht unnötigerweise in die Ukraine eingedrungen wäre und seine jüngsten Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine nicht gewesen wären“, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), Linda Thomas-Greenfield, vor dem Sicherheitsrat. „Die Ukraine hat jedes Recht, sich gegen dieses Sperrfeuer zu verteidigen.“

Der britische und der polnische Botschafter bei den Vereinten Nationen schlossen sich der Aussage an, dass Russlands Invasion letztlich die Schuld an der Explosion in Polen trage. „Wir sind schon seit langem nicht mehr überrascht von Ihren Versuchen, unter allen Umständen und entgegen den Tatsachen oder dem gesunden Menschenverstand Russland für alles verantwortlich zu machen“, erklärte der russische UN-Botschafter Vassily Nebenzia dazu.

22:54 Uhr – Scholz mahnt nach Raketeneinschlag in Polen Besonnenheit an

Nach dem Raketeneinschlag in Polen hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Besonnenheit angemahnt. „Das ist notwendig angesichts eines solchen Krieges. Es findet Krieg in Europa statt, direkt vor unserer Haustür“, sagte der SPD-Politiker am Abend im ZDf-„heute journal“. „Und deshalb ist es wichtig, dass wir alles dafür tun, dass einerseits die Ukraine unterstützt wird – auch mit Waffen und solange wie das notwendig ist – dass wir aber gleichzeitig eine Eskalation zu einem Krieg zwischen der Nato und Russland verhindern.“

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G20-Gipfel in Indonesien

Das Interview wurde nach ZDF-Angaben am Vormittag vor dem Abflug des Kanzlers vom G-20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali geführt. Scholz wertete die Gipfelerklärung zu Atomwaffen als großen Erfolg: „Es ist klar gesagt worden: Diese Waffen dürfen in dem Krieg nicht eingesetzt werden.“ In der Erklärung heißt es: „Der Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen ist unzulässig.“

22:16 Uhr – „Irgendwelche Beweise?“ – Selenskyj bezweifelt, dass Rakete aus Ukraine kam

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angezweifelt, dass es sich bei dem Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet um ein ukrainisches Geschoss gehandelt haben soll. „Kann man Fakten oder irgendwelche Beweise von den Partnern erhalten?“, fragte der 44-Jährige vor Journalisten in einem im Fernsehen ausgestrahlten Interview. Der Staatschef forderte den Einsatz einer gemeinsamen Untersuchungskommission und Zugang zu den vorhandenen Daten. Westliche Staaten gehen derzeit davon aus, dass eine Rakete der ukrainischen Luftabwehr hinter der Explosion steckte.

„Ich denke, dass es eine russische Rakete war – gemäß dem Vertrauen, das ich zu den Berichten der Militärs habe“, unterstrich Selenskyj. Den ukrainischen Daten zufolge passe von insgesamt 25 russischen Raketenschlägen auf die Westukraine eine zeitlich mit dem Einschlag in Polen zusammen. Zudem stellte er die Frage: „Kann ein Krater mit einem Durchmesser von 20 Metern und einer Tiefe von fünf Metern durch Trümmer verursacht worden sein oder nicht?“

Sollte sich trotz seiner Zweifel herausstellen, dass eine ukrainische Rakete für den Tod von zwei Polen verantwortlich war, stellte Selenskyj eine Entschuldigung in Aussicht.

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