Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:08 So sieht Chersons Regionalverwaltung nach Luftangriff aus +++

Bei einem russischen Luftangriff heute Vormittag wurde das Gebäude der Chersoner Regionalverwaltung im Zentrum der vor wenigen Wochen befreiten Stadt stark beschädigt. Die Behörde teilt auf Facebook ein Video, das das Ausmaß der Zerstörung zeigt.

+++ 19:44 EU-Asean-Gipfel endet ohne gemeinsame Verurteilung Russlands +++
Der Bundestag will der Republik Moldau den Weg in die EU ebnen. Trotz beträchtlicher Fortschritte benötige das Land weiterhin alle politische, finanzielle, personelle und technische Unterstützung, die es bekommen könne, heißt es in einem Antrag der Ampel-Koalition, der auch mit den Stimmen der oppositionellen CDU/CSU-Fraktion beschlossen wurde. Darin wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, den EU-Beitrittsprozess aktiv zu unterstützen und dem osteuropäischen Staat Finanzhilfen für “kurzfristige Herausforderungen” zu gewähren. Seit Juni hat Moldau den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Die ehemalige Sowjetrepublik, in der nur gut 2,5 Millionen Menschen leben, liegt zwischen Rumänien und der Ukraine und gilt als einer der ärmsten Staaten Europas. Ungeachtet dessen nahm das Land zu Beginn des russischen Angriffskriegs Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge auf, von denen noch etwa 90.000 dort sind.

+++ 19:09 EU-Asean-Gipfel endet ohne gemeinsame Verurteilung Russlands +++
Der Europäischen Union ist es nicht gelungen, den Verband südostasiatischer Nationen (Asean) zu einer gemeinsamen Verurteilung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu bewegen. In der Abschlusserklärung des ersten großen Gipfeltreffens der beiden Organisationen in Brüssel konnte lediglich festgehalten werden, dass die meisten Teilnehmerstaaten die Aggression Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste verurteilen. Als Grund nannten Diplomaten die Position von Vietnam, Laos und Thailand. Diese drei Länder hatten sich auch bei der letzten großen Abstimmung zu einer kritischen UN-Resolution zu Russlands Krieg enthalten. Zu dem Verband südostasiatischer Nationen (Asean) gehören neben Thailand, Vietnam und Laos auch Brunei, Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Myanmar, die Philippinen und Singapur. Die Führung Myanmars wurde wegen des Militärputsches im Jahr 2021 allerdings nicht zu dem Gipfel eingeladen.

+++ 18:40 Russischer Deserteur spricht offen über “Lüge” des Kremls +++
Die 64. Schützenbrigade soll hauptverantwortlich für das Massaker von Butscha sein. Der Russe Nikita Chebrin ist Teil dieser Brigade, flieht jedoch später aus der Armee, weil er sich gegen den Krieg in der Ukraine weigert. Der Deserteur erzählt CNN, es habe den Auftrag gegeben, auch Zivilisten zu töten.

+++ 18:22 Lambrecht stellt weiter keine Patriot-Verlegung in Ukraine in Aussicht +++
Nach Berichten über eine Weitergabe des Luftabwehrsystems Patriot durch die USA an die Ukraine stellt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht weiter keinen derartigen Schritt von deutscher Seite in Aussicht. Deutschland unterstütze den NATO-Partner Slowakei und demnächst auch Polen mit dem Patriot-System, sagt Lambrecht in Berlin. Bei der Flugabwehr für die Ukraine gehe es von deutscher Seite um Gepard-Panzer und das System Iris-T. “Das ist unsere Unterstützungsleistung”, sagte Lambrecht. Sie antwortete damit auf eine Frage, ob die mögliche US-Lieferung von Patriot-Systemen die deutsche Haltung in der Frage verändere. Bisher hatte die Bundesregierung argumentiert, die modernen Patriot-Systeme würden auch von keinem anderen NATO-Partner an die Ukraine geliefert. In den USA hatte am Dienstag der Fernsehsender CNN und die “New York Times” unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, die USA wollten Kiew nun doch das Patriot-System zur Verfügung stellen. Das Weiße Haus müsse noch das endgültige grüne Licht geben, hieß es.

+++ 17:43 Moskau weist Angebot von Scholz zurück +++
Moskau hat das Angebot von Kanzler Olaf Scholz für eine Wiederaufnahme der bilateralen Zusammenarbeit bei einer Beendigung von Russlands Krieg gegen die Ukraine zurückgewiesen. “Wir werden um nichts bitten, und die Politiker in Deutschland sollten sich das ein für allemal klarmachen”, teilt das russische Außenministerium in einer Stellungnahme auf seiner Homepage mit. Zugleich gibt das Ministerium Scholz die Schuld am Bruch der Wirtschafts- und Energiekooperation der beiden Länder. “Der Regierungschef der BRD hat auch nicht erklärt, warum Berlin so schamhaft und feige von der Untersuchung der Sabotage an den Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 abgesehen hat, die die deutsche Wirtschaft vom billigen russischen Erdgas abgeschnitten hat”, heißt es. Scholz’ Versäumnisse zeugten von der Beschränktheit der deutschen Politik. Scholz hatte in seiner Rede zum Jubiläum des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt, Moskau bei einer Beendigung des Kriegs aber angeboten, auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit wieder aufzunehmen.

+++ 16:59 Action-Star wechselt die Seiten – “Slawa Ukrajini” statt Essen mit Putin +++
Der belgische Action-Star Jean-Claude van Damme ist zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. In der Stadt Uschhorod im Westen des Landes posierte der Schauspieler mit ukrainischen Soldatinnen und Soldaten und rief “Slawa Ukrajini!” (Ruhm der Ukraine). Was van Damme in der Ukraine sonst noch vorhat, ist nicht bekannt. Bisher galt er als ein Freund Russlands. Der Belgier hatte immer wieder Wladimir Putin öffentlich gelobt. 2010 besuchte van Damme den russischen Präsidenten in Sotschi. Die beiden trafen sich zunächst zum Essen in einem Restaurant und schauten sich danach in einer Arena Kämpfe an.

+++ 16:15 Kreml umwirbt ukrainische Geflüchtete – zu hohem Preis +++
Unterkunft, Nahrung und die Staatsbürgerschaft im vereinfachten Verfahren: Die russische Regierung wirbt massiv um Flüchtende aus der Ukraine. So will der Kreml dem überfallenen Staat möglichst große Teile der Bevölkerung abspenstig machen. Das weckt immer stärkeren Unmut in der russischen Bevölkerung.

+++ 15:38 EU zahlt weiteren 500-Millionen-Euro-Kredit an Ukraine aus +++
Die EU hat der Ukraine einen weiteren Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro ausgezahlt. Die Gesamtsumme der seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs überwiesenen Finanzhilfen erhöhte sich damit auf 7,2 Milliarden Euro, teilt die EU-Kommission mit. Im kommenden Jahr sollen sogar Darlehen in Höhe von insgesamt 18 Milliarden Euro gewährt werden. Die Ukraine braucht das Geld nach EU-Angaben zum Beispiel dafür, um laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Schulen und Krankenhäusern zu decken. Um das von Russland angegriffene Land zu entlasten, werden die Zinskosten für das Darlehen aus dem EU-Haushalt bedient. Die Mittel für die Kredite werden an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Humanitäre Hilfe und andere Unterstützungsleistungen miteingerechnet, hat die EU nach eigenen Angaben bislang bereits mehr als 19,7 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert.

+++ 15:00 Russen beschießen Cherson – riesige Rauchwolke über Gebäude der Regionalverwaltung +++
Russische Streitkräfte haben das Gebäude der Regionalverwaltung auf dem zentralen Platz der kürzlich befreiten Stadt Cherson mit Raketen beschossen. Zwei Stockwerke seien beschädigt worden, sagt der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, Kyrylo Timoschenko. Es sei aber niemand verletzt worden. Timoschenko postete Bilder auf Telegram, auf denen Trümmer neben dem Gebäude und die Decke eines Korridors im Inneren zu sehen waren, die eingestürzt war. Ein ebenfalls auf Telegram kursierendes Video zeigte eine riesige Rauchwolke, die aus dem Dach des Verwaltungsgebäudes aufstieg.

+++ 14:26 Selenskyj fordert Sondertribunal für Russen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft erneut dazu auf, ein Sondertribunal für den russischen Krieg in der Ukraine einzusetzen. “Ich appelliere an Sie alle, Ihre Parteien und Staaten, diese Arbeit wirksam zu unterstützen. Das Tribunal muss seine Arbeit beginnen”, sagt er per Videoschalte im Europaparlament anlässlich der Verleihung des Sacharow-Preises für Demokratie und Menschenrechte an die ukrainische Bevölkerung. In seiner Ansprache an das Parlament in Straßburg erklärt Selenskyj weiter, dass mit einer solchen Arbeit nicht gewartet werden dürfe. “Wir können nicht das Kriegsende abwarten, um all diejenigen vor Gericht zu stellen, die diesen Krieg ausgelöst haben”, so der Staatschef.

+++ 14:01 Militärtechnologie illegal an Russland geliefert – USA zerschlagen Netzwerk +++
Die US-Justiz zerschlägt erneut ein illegales Netzwerk, das Russland trotz geltender Sanktionen mit Militärtechnologie für den Krieg gegen die Ukraine versorgt haben soll. Insgesamt seien sieben Verdächtige – fünf Russen und zwei US-Amerikaner – angeklagt, teilt das US-Justizministerium am Dienstag (Ortszeit) mit. Bereits im Oktober hatten US-Ermittler Anklage gegen mehrere Personen erhoben, die Russland illegal mit Militärtechnologie ausgestattet haben sollen. Die am Dienstag Angeklagten stehen den Angaben zufolge in Verbindung mit zwei in Moskau ansässigen Unternehmen, die im Auftrag russischer Geheimdienste operieren. Sie sollen im Auftrag der russischen Regierung Militärtechnologie in den USA beschafft und über Europa nach Russland exportiert haben.

+++ 13:37 Ukraine und Russland tauschen Soldaten aus +++
In einem weiteren Gefangenenaustausch mit Russland kommen 64 ukrainische Soldaten frei. “Es gelang ebenfalls, einen Bürger der USA zu befreien, der unseren Leuten geholfen hat”, schreibt der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, im Nachrichtendienst Telegram. Dem Koordinationsstab für Gefangene zufolge war der US-Amerikaner in der südukrainischen Großstadt Cherson wegen der “Teilnahme an proukrainischen Versammlungen” festgenommen worden. Die Soldaten hätten in den Gebieten Donezk und Luhansk gekämpft. Darunter seien Offiziere und einfache Soldaten. Es seien darüber hinaus vier Leichen zurückgeführt worden, heißt es weiter. Insgesamt sind damit Angaben aus Kiew zufolge bereits über 1400 ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht worden. Auf russischer Seite wird über den Austausch eines orthodoxen Priesters und die Überführung der Leichen von zwei bei Bachmut getöteter Piloten der Söldnertruppe “Wagner” berichtet. Ob es sich um den gleichen Austausch handelte, blieb zunächst unklar.

+++ 13:16 US-Botschafterin bei der NATO: Kreml ist inkompetent +++
Der russische Präsident Wladimir Putin erweise sich als ziemlich “rücksichtslos” – und “stimmt nicht immer die Ziele mit den Fähigkeiten ab”, erklärt die US-Botschafterin bei der NATO, Julianne Smith. Sie fügt hinzu, der Kreml zeige sich inkompetent, da er nicht in der Lage sei, “einfache Dinge” wie “Logistik und Kontrolle” zu handhaben. “Wir erkennen auch an, dass [der russische Präsident Wladimir] Putin nicht immer die Ziele mit den Fähigkeiten in Einklang bringt”, sagt sie.

+++ 12:51 Kreml zu möglicher Patriot-Lieferung der USA: sind “ein rechtmäßiges Ziel” +++
Ein Kreml-Sprecher wird auf einer Pressekonferenz zu möglichen Lieferungen von Patriot-Luftabwehrsystemen aus US-amerikanischer Produktion an die Ukraine befragt, die noch in dieser Woche von der Regierung Joe Bidens bestätigt werden sollen. Moskau erklärt, diese Systeme seien “ein rechtmäßiges Ziel für die russischen Streitkräfte”.

+++ 12:30 Russland mit Rekordernte bei Getreide – auch dank annektierter Ukraine-Gebiete +++
Rund neuneinhalb Monate nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine meldet Russland für dieses Jahr eine Rekordernte beim Getreide. “Bis heute sind das 159 Millionen Bruttogewicht. Netto rechnen wir damit, dass es etwa 150 Millionen Tonnen werden”, sagt Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew bei einer Anhörung vor dem russischen Parlament, der Staatsduma. Miteingerechnet sein dürfte auch das Getreide aus völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten. Die Ukraine wirft Russland immer wieder Getreideklau in großem Umfang vor. Im November hatte auch die US-Raumfahrtbehörde NASA nach Auswertung von Satellitenbildern mitgeteilt, dass Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine bereits 5,8 Millionen Tonnen Weizen im Wert von einer Milliarde Dollar abgeerntet habe.

+++ 12:07 Russland bestreitet ukrainischen Vorschlag für Waffenstillstand zu Weihnachten +++
Russland habe keine Vorschläge für einen “Weihnachts-Waffenstillstand” in der Ukraine erhalten, behauptet der Kreml in einem morgendlichen Statement. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Russland zuvor aufgefordert, seine Truppen bis Weihnachten aus seinem Land abzuziehen und damit den ersten Schritt zu einem Friedensabkommen in dem Konflikt zu tun.

+++ 11:46 Russland verliert Tausende Panzer und anderes Kriegsgerät seit Invasionsbeginn +++
Das russische Militär verliert nach Angaben des unabhängigen Portals Oryx seit Beginn seiner Invasion knapp 8500 militärische Fahrzeuge und anderes Kriegsgerät. Allein 1570 Panzer werden demnach zerstört, beschädigt oder erobert. Dazu kommen hunderte gepanzerte Fahrzeuge. Dazu kommen noch knapp 300 Flugzeuge, Helikopter und Drohnen, die ebenfalls unschädlich gemacht worden sind. Iranische Drohen, die Russland zuletzt für Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur einsetzt, sind in der Übersicht nicht erfasst.

+++ 11:23 Papst erbittet Bescheidenheit zu Weihnachten und Spenden für die Ukraine +++
Papst Franziskus fordert die Menschen auf, Weihnachten bescheidener zu feiern und Erspartes an die Ukraine zu spenden. Man könne die Ausgaben für das Fest in diesem Jahr senken und ein bescheideneres Weihnachten mit bescheideneren Geschenken feiern, sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche während der Generalaudienz im Vatikan. “Lasst uns das, was wir sparen, an das Volk in der Ukraine schicken, das es nötig hat, das so viel leidet, Hunger hat und friert”, fordert der 85-Jährige.

+++ 11:00 Selenskyj: Haben alle russischen Drohnen abgeschossen +++
Nach Explosionen am Morgen im Zentrum von Kiew verkündet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Abschuss aller angreifenden Drohnen. “Nach vorläufigen Informationen wurden alle 13 Drohnen von unserem Luftabwehrsystem abgeschossen”, sagt der ukrainische Präsident in einer Videobotschaft. Bei den russischen Angriffen mit iranischen Drohnen gibt es nach ukrainischen Angaben keine Verletzten oder Toten. Wie die Militärverwaltung von Kiew mitteilt, beschädigten die Trümmerteile von Drohnen ein Verwaltungsgebäude im zentral gelegenen Stadtteil Schewtschenkiwskyj. AFP-Journalisten vor Ort berichteten von einem teilweise abgerissenen Dach. Auch vier Wohngebäude seien demnach leicht beschädigt worden.

+++ 10:42 AfD-Chef Chrupalla fordert Ende der Russland-Sanktionen – “schadet Deutschland” +++
Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla verlangt ein Ende der Sanktionen gegen Russland. Deutschland als ein Land ohne Rohstoffe und mit hoher Inflation könne es sich gar nicht erlauben, ständig wirtschaftliche Sanktionen im Namen der sogenannten feministischen Außenpolitik zu erlassen, sagt er in der Aussprache über eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz. “Dieses Instrument schadet Deutschland ebenso nachhaltig wie seinen Bürgern. Und genau das muss ein Ende haben.” Es gehe längst nicht mehr nur um Russland, so Chrupalla. Die Ampel-Koalition halte “ideologische Lehrstunden gegenüber anderen Nationen und Kulturen”. Dies werde inzwischen als “feindselig” wahrgenommen.

+++ 10:23 Merz macht Scholz persönlich für ausbleibende Panzerlieferung verantwortlich +++
Oppositionsführer Friedrich Merz fordert von der Bundesregierung die Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern an die Ukraine. “Je mehr wir helfen, umso schneller ist dieser Krieg vorüber”, sagt der Unions-Fraktionschef in seiner Replik auf die Regierungserklärung von Kanzler Olaf Scholz im Deutschen Bundestag. Deutschland habe nach anfänglichem Zögern wichtiges Material geliefert, aber es fehlten der Ukraine nach wie vor Kampf- und Schützenpanzer, die die Regierung leicht bereitstellen könnte. Scholz verstecke sich dabei hinter den NATO-Partnern, dies allerdings sei irreführend. “Es liegt vor allem an Ihnen”, sagt Merz an die Adresse des Kanzlers.

+++ 10:04 Ukraine: Russland verliert binnen eines Tages 740 Soldaten +++
Nach Schätzungen der ukrainischen Armee sind allein am Freitag 740 russische Soldaten getötet oder zumindest schwer verletzt worden. Damit steige die Zahl der russischen Verluste auf rund 96.000 Soldaten. Zu überprüfen ist die Zahl nicht. Der ukrainische Generalstab hatte zuvor berichtet, Russland habe am Freitag in den Regionen Charkiw, Luhansk und Donezk 14 Ortschaften angegriffen. Die Angriffe seien abgewehrt worden. Insbesondere aus Lyman und Kupjansk sowie Bachmut werden seit Tagen und Wochen schwere Kämpfe gemeldet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 09:51 Briten sehen Anzeichen für Konflikte in Russlands militärischer Führung +++
Unstimmigkeiten über die Art der russischen Kriegsführung in der Ukraine sollen nach Einschätzung britischer Geheimdienste bis in die Führungsebene des Militärs reichen. Kürzliche Kommentare des russischen Ex-Geheimdienstoffiziers und ehemaligen Separatistenführers Igor Girkin seien ein Zeichen für die angespannte Debatte, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Girkin, der unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht wird, hat nach eigenen Angaben freiwillig zwei Monate lang in einem Bataillon an der Front in der Ukraine verbracht. Danach habe er Moskau eine “Krise in der strategischen Planung” bescheinigt. Außerdem habe er den derzeitigen Fokus des Kremls auf den Aufbau von Verteidigungsstellungen verspottet und deren Nutzen infrage gestellt.

+++ 09:30 Scholz: “Kein einziger von Putins Plänen ist aufgegangen” +++
Russlands Präsident Wladimir Putin verfehlt nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz alle seine Ziele beim Krieg in der Ukraine. “Kein einziger von Putins Plänen ist aufgegangen”, sagt Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Putin habe sich “fundamental verrechnet”. Er habe geglaubt, seine Truppen würden die Ukraine innerhalb von Tagen überrennen. Er sei davon ausgegangen, dass Europa und der demokratische Westen zu uneinig seien, um der Ukraine wirksam zu helfen. “Er glaubte, er könne Europas Solidarität austrocknen, indem er uns den Gashahn zudreht.”

+++ 09:15 Ukrainische Armee rechnet nicht mit Angriff von Belarus +++
Das von einigen Beobachtern befürchtete Eingreifen von Belarus auf Seiten Russlands ist derzeit aus ukrainischer Sicht unwahrscheinlich. Der ukrainische Generalstab teilt mit, dass sich die Situation an der Grenze zu Belarus nicht groß verändert habe. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Russland Kampfverbände in Belarus gebildet habe. Dessen Präsident Lukaschenko hatte wiederholt einen Angriff auf die Ukraine ausgeschlossen, aber Kiew auch mehrfach gedroht und die von Belarus aus operierenden russischen Truppen unterstützt.

+++ 08:55 ntv-Korrespondentin schildert Angriffe auf Kiew +++
Die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews sind an diesem Morgen durch Luftalarm geweckt wurden. Die russischen Streitkräfte fliegen eine neue Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt. Unterdessen hofft man, mehr Nachschubrouten der Russen zerstören zu können. Vor Ort berichtet ntv-Korrespondentin Carolin Unger.

+++ 08:29 Angriff auf Kiew: Mindestens zwei Gebäude getroffen +++
Bei dem russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt wurden am Morgen mindestens zwei Gebäude beschädigt. Ob Menschen zu Schaden kamen, ist noch nicht klar. Drohnentrümmer hätten zwei Verwaltungsgebäude beschädigt, teilt die Militärverwaltung von Kiew mit. Die Zahl gemeldeter Drohnenabschüsse durch die ukrainische Flugabwehr steigt auf elf. Nach Angaben aus dem Präsidentenpalast wurde auch ein Wohnhaus getroffen.

+++ 08:06 Wagner soll mehr als 23.000 Gefängnisinsassen rekrutiert haben +++
Die russische Söldnerfirma Wagner setzt ihre Rekrutierung von Gefängnisinsassen offenbar fort. Mehr als 23.000 Verurteilte habe die Firma des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin bereits für den Kriegsdienst in der Ukraine gewonnen, berichtet das Ukrainische Widerstandszentrum, wie das Institute for the Study of War meldet. Sie würden gezielt als Kanonenfutter eingesetzt. In einem Interview mit der russischen Exil-Seite Meduza berichtete ein ehemaliger Wagner-Soldat und Gefängnis-Insasse, Wagner verspreche den Verurteilten im Gegenzug für einen Sechsmonatsvertrag 200.000 Rubel (rund 3000 Euro), Privilegien für Angehörige und eine Aufhebung aller Strafen. Zudem würde ein Einsatz hinter der vordersten Front versprochen. Keines dieser Versprechen sei eingehalten worden, berichtete der Mann. Von seiner 90 Mann starken Einheit aus Wagner-Kämpfern seien 70 im Krieg getötet worden.

Bulyuk wird den Anschlag wohl überleben.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian State Duma)

+++ 07:30 Ukrainische Partisanen verüben Anschlag auf russischen Statthalter in Cherson +++
Ukrainische Partisanen haben im von Russland besetzten Teil der Region Cherson einen Anschlag verübt. Der stellvertretende Leiter der Besatzungsverwaltung, Vitali Bulyuk, sei bei der Explosion seines Pkw verletzt worden, teilte das Ukrainische Widerstandszentrum laut dem Institute for the Study of War mit. Der Anschlag wurde demnach in Skadowsk verübt. Der oberste russische Verwaltungschef in Cherson, Vladimir Salso, verurteilte den Mordversuch und bezeichnete die Urheber als “ukrainische Terroristen”. Die Verletzungen seien für Bulyuk aber nicht lebensgefährlich.

+++ 07:14 Russland feuert Dutzende Geschosse auf Grenzregion Sumy +++
Russland hat über den gestrigen Freitag hinweg erneut die Grenzregion in der ukrainischen Oblast Sumy angegriffen. Wie die ukrainische Militärverwaltung der Region mitteilt, schlugen über den Tag insgesamt 28 Geschosse in drei grenznahen Regionen ein. Russland habe sowohl mit Artillerie als auch Granaten sowie mit Drohnen angegriffen. Mindestens eine Feuerwache mit einem Fahrzeug darin wurde zerstört.

+++ 06:41 Klitschko: Zehn russische Kamikaze-Drohnen über Kiew abgeschossen +++
Hinter den neuerlichen Attacken auf die ukrainische Hauptstadt stecken russische Luftangriffe: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet via Telegram, dass in der Stadt sowie der umliegenden Region Kiew zehn Shahed-Drohnen abgeschossen worden sein. Russland hat diese Drohnen, die sich auf ein Ziel stürzen und beim Einschlag explodieren, in großer Zahl aus dem Iran angeschafft. Berichte über mehrere Explosionen in Kiew am frühen Morgen deuten darauf hin, dass nicht alle der zumeist in Schwärmen losgeschickten Drohnen durch die ukrainische Flugabwehr abgeschossen werden konnten.

+++ 06:21 Offenbar Luftangriffe: mehrere Explosionen in Kiew gemeldet +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am Morgen mehrere Explosionen gegeben. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigt die Explosionen im Nachrichtendienst Telegram, ohne Details zu nennen. Ukrainischen Medienberichten zufolge flogen Russlands Streitkräfte Drohnenangriffe auf die Drei-Millionen-Metropole und deren Umgebung. Die Luftabwehr sei im Einsatz, teilten die Behörden mit. Luftalarm gab es in der Hauptstadt, dem umgebenden Gebiet und in Schytomyr und Winnyzja. Über mögliche Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

+++ 05:59 Selenskyj beklagt massive Umweltzerstörung durch den Krieg +++
Die Umweltschäden des russischen Krieges werden nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Millionen von Menschen über Jahre hinweg beeinträchtigen. “Dutzende von Flüssen sind verschmutzt, Hunderte von Kohleminen sind überflutet, Dutzende der gefährlichsten Unternehmen, darunter auch Chemieunternehmen, wurden durch russische Angriffe zerstört”, sagt er in einer Videoansprache vor dem neuseeländischen Parlament. Gewässer des Landes und rund drei Millionen Hektar Wald seien verseucht. “All dies … wird direkte Auswirkungen auf Millionen von Menschen haben.” Man könne die zerstörte Natur nicht wieder aufbauen, “genauso wenig wie man zerstörte Leben wiederherstellen kann.”

+++ 05:11 Kuleba: Neue russische Offensive wohl ab Ende Januar +++
Der ukrainische Außenminister Dmitro Kuleba erwartet nach eigenen Worten eine neue russische Großoffensive im Januar oder Februar. “Ich denke, dass Russland seine Fähigkeit zu einer großen Offensive wahrscheinlich Ende Januar oder Anfang Februar wiederhergestellt haben wird – sie werden es versuchen und wir werden versuchen, es zu verhindern”, sagt er bei einem Gespräch mit Pressevertretern in Kiew. Die Ukraine werde alles unternehmen, um diese Pläne der russischen Militärs zu durchkreuzen.

+++ 03:47 Selenskyj bittet Neuseeland um Hilfe bei Minenräumung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet um internationale Hilfe bei der Beseitigung russischer Minen in seinem Land. “Es kann kein Kind wirklich in Frieden leben, so lange es von einer versteckten russischen Mine getötet werden kann”, sagt er in einer Videoansprache an das neuseeländische Parlament. In der Ukraine seien 174.000 Quadratkilometer Land “mit Minen oder nicht explodierten Sprengköpfen verseucht”, so Selenskyj. Auch im Schwarzen Meer trieben unzählige Minen der russischen Armee. Selenskyj fordert Neuseeland, dessen Streitkräfte als besonders erfahren in diesem Bereich gelten, auf, die internationalen Anstrengungen zur Minenräumung in seinem Land anzuführen.

+++ 02:39 Selenskyj löst Gericht wegen Korruption auf +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt die Auflösung eines Kiewer Gerichts wegen Korruption an. “Diese Geschichte ist zu Ende”, sagt er bei der Unterzeichnung eines Gesetzes zur Auflösung des Bezirksverwaltungsgerichts, das von ukrainischen Anti-Korruptionsbehörden mit einer kriminellen Organisation verglichen worden war. “Aber die Geschichte der Reformen geht weiter – sie geht weiter, sogar in Zeiten eines solchen Krieges.” Voraussetzung für den von der Ukraine angestrebten Beitritt zur Europäischen Union (EU) sind unter anderem umfangreiche Reformen zur Erfüllung einer Vielzahl von Standards im Justizwesen über Finanzdienstleistungen bis hin zur Lebensmittelsicherheit.

+++ 01:43 Ukraine produziert Munition für Sowjet-Waffen +++
Weil die Vorräte an Munition aus Sowjetzeiten zu Neige gehen, hat die Ukraine mit der Produktion von 152-mm- und 122-mm-Granaten begonnen. Das sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksij Danilov, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet. Jetzt werde die Produktion von Minen und anderen Gütern anlaufen, so Danilov weiter.

+++ 23:50 Selenskyj dankt Unterstützern für Winterhilfe +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt der internationalen Gemeinschaft für die angekündigte Winter-Soforthilfe in Milliardenhöhe. “Jeden Tag schöpfen wir neue Kraft für die Ukraine, um diesen Winter zu überstehen, und ich danke allen, die sich dafür einsetzen und unserem Staat helfen”, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. In Paris waren Vertreter von rund 70 Staaten zusammengekommen, um der vom russischen Angriffskrieg schwer getroffenen Ukraine unter die Arme zu greifen. Hilfen von einer Milliarde Euro sollen vor allem der Instandsetzung der stark beschädigten Strom- und Wärmeversorgung zugutekommen, ebenso der Wasserversorgung, dem Transport- und Gesundheitswesen sowie dem Ernährungsbereich.

+++ 22:48 IAEA stationiert Sicherheitsexperten in allen ukrainischen AKWs +++
Sicherheitsexperten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sollen künftig permanent in allen vier ukrainischen Kernkraftwerken stationiert werden. Darauf einigen sich IAEA-Chef Rafael Grossi und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Geberkonferenz für die Ukraine in Paris. Derzeit überwacht nur im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ständig ein IAEA-Team die Lage und liefert unabhängige Berichte über das größte europäische AKW, das immer wieder unter Beschuss geraten ist. Nun sollen auch die drei restlichen AKWs in der Ukraine dauerhaft durch die IAEA überwacht werden. Die Anlagen stehen unter ukrainischer Kontrolle.

+++ 21:08 Besuch von UN-Koordinator in Cherson verärgert Russen +++
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat bei einem Besuch der erst vor Kurzem befreiten südukrainischen Stadt Cherson für Verärgerung bei den russischen Besatzern auf der anderen Seite des Flusses Dnipro gesorgt. Der von Moskau eingesetzte regionale Verwaltungschef Wladimir Saldo unterstellt dem UN-Vertreter, unerlaubt und illegal die Grenze zu russischem Staatsgebiet überquert zu haben. “Das ist unverschämt, beschämend und unanständig”, wird Saldo von der russischen Staatsagentur Tass zitiert.

+++ 21:08 Kiew meldet schwere Verluste bei Moskaus Truppen +++
Im Verlauf intensiver Kämpfe im Osten der Ukraine haben die ukrainischen Streitkräfte den russischen Besatzern nach eigenen Angaben schwere Verluste zugefügt. Allein in der Ortschaft Kadijewka in der Region Luhansk seien rund 60 russische Soldaten getötet und 100 weitere verwundet worden, teilt der Generalstab in Kiew mit. Bei Melitopol im Süden des Landes seien bei Angriffen auf einen Kommandostab und Artilleriepositionen rund 150 russische Soldaten verwundet worden, heißt es weiter. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

+++ 20:37 EU-Diplomat: Ungarn will erneut Russen vor Sanktionen schützen +++
Ungarn versucht nach Angaben eines ranghohen EU-Diplomaten, Mitglieder der russischen Regierung vor Sanktionen zu schützen. Die Regierung in Budapest habe verlangt, drei Personen von der Vorschlagsliste für das geplante neunte Paket mit EU-Strafmaßnahmen streichen zu lassen, sagt er in Brüssel unter der Bedingung, namentlich nicht genannt zu werden. Unter den betroffenen Regierungsmitgliedern soll demnach auch Russlands Energieminister Nikolai Schulginow sein. Andere EU-Länder wehren sich gegen den Versuch, die geplanten Sanktionen abzuschwächen, heißt es.

+++ 19:53 Bericht: USA könnten diese Woche Lieferung von Patriot-Raketen ankündigen +++
Die USA stehen nach einem Bericht des Senders CNN kurz davor, Pläne für die Verschickung von Patriot-Flugabwehr-Raketen in die Ukraine abzuschließen. Das Vorhaben könnte noch diese Woche angekündigt werden, berichtet CNN unter Berufung auf Regierungsvertreter. Es werde damit gerechnet, dass US-Präsident Joe Biden zustimmen werde. Die deutsche Regierung lehnt es bislang ab, der Ukraine Patriot-Systeme zu überlassen.

+++ 19:12 Odessas Bewohner bieten Dunkelheit und Kälte die Stirn +++
Nach russischen Angriffen auf die Energieversorgung harren im ukrainischen Odessa viele ohne Strom aus. Der bitterkalte Winter erschwert die ohnehin schon dramatische Lage weiter. Doch die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt geben sich optimistisch und warten “auf den Sieg”.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

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