Dieter Hecking, the coach of VfL Bochum, discusses the pressure in football as his team faces relegation challenges. He views pressure as a motivator rather than a negative force, emphasizing the importance of setting goals and addressing disappointments constructively. Hecking acknowledges the impact of pressure on health and the value of psychological support in sports. He feels a greater burden as a coach responsible for numerous players and outcomes, yet currently finds himself sleeping well despite the team’s struggles.
Dieter Hecking über den Druck im Fußball
Der VfL Bochum steht am Tabellenende der Bundesliga mit nur zwei Punkten und sieht sich daher einer akuten Abstiegsgefahr gegenüber. In einem Gespräch mit der Sportschau erläutert Trainer Dieter Hecking, welchen Druck er und seine Spieler empfinden und wie er damit umgeht.
Wie geht Hecking mit Druck um?
„Druck ist für mich kein negatives Gefühl im Fußball, da es meine Leidenschaft ist“, erklärt Hecking. „Es gibt Herausforderungen, die man annehmen muss. Doch ich empfinde keinen positiven oder negativen Druck.“ In seinen frühen Trainerjahren fühlte er den Druck intensiver, da die Erwartungen hoch waren. „Ich habe schnell gemerkt, dass der Begriff ‘Druck’ oft negativ behaftet ist. Ich sehe es eher als Anreiz, mich zu verbessern, auch in schwierigen Situationen“, fügt er hinzu.
Hecking beschreibt, wie sich Druck äußern kann: „Wenn man Ziele setzt und diese nicht erreicht, entsteht Druck von außen und von innen. Wenn der Verein beispielsweise einen Platz unter den ersten fünf anstrebt, aber auf dem zwölften oder dreizehnten Platz steht, wird der Druck spürbar.“ Er hat gelernt, mit diesem Druck umzugehen, um nicht in eine negative Spirale zu geraten.
„Ich habe auch gesundheitliche Anzeichen wie Schlaflosigkeit gespürt, die mich dazu gebracht haben, meine Einstellung zu überdenken“, sagt Hecking. „Man muss die kritischen Dinge ansprechen, aber immer mit dem Ziel, positive Lösungen zu finden. Konstruktive Gespräche können enorm helfen, den Druck zu mindern.“
Vor dem Spiel gegen den 1. FC Union Berlin hat der VfL Bochum zwei Punkte. Hecking sieht das nicht als Druck an, da die Konkurrenz ebenfalls schwächelt: „Wir dürfen nicht vergessen: Wenn alle anderen regelmäßig punkten würden, wäre die Lage anders. Aber das ist momentan nicht der Fall.“
Hecking betont auch die Bedeutung von psychologischer Unterstützung im Sport: „Ich stehe in Kontakt mit einem Sportpsychologen, der auch Führungskräfte schult. Diese Einblicke sind wertvoll und helfen mir, Druck besser zu bewältigen.“ Er hat zwar nie einen Spieler aufgrund von mentaler Verfassung aus dem Kader gestrichen, aber er spürt während des Trainings, wie es um die Spieler steht.
„Der Druck ist als Trainer viel größer“, erklärt Hecking. „Während der Spieler um seinen Platz kämpft, trage ich die Verantwortung für ein Team von 45 bis 50 Personen, sowie für die sportlichen Ergebnisse. Das ist eine enorme Verantwortung.“
Aktuell schläft Hecking überraschend gut: „Ja, ich kann gut schlafen.“
Das Gespräch führte Marcus Bark.