Russland: Weiterer Güterzug nach Explosion nahe Ukraine-Grenze entgleist

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist im russischen Grenzgebiet nahe der Ukraine ein Güterzug nach einer Explosion entgleist. In der Region Brjansk seien unweit der Siedlung Belye Berega am Dienstagabend eine Lokomotive und rund 20 Waggons „wegen illegaler Eingriffe in die Arbeit des Eisenbahnverkehrs“ von den Schienen abgekommen, teilte die russische Eisenbahn RZD auf Telegram mit.

Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, schrieb von einem „unbekannten Sprengkörper“, der explodiert sei. Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Bereits am Montag war in derselben Region ein Zug entgleist, nachdem Unbekannte die Schienen gesprengt hatten.

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In den vergangenen Wochen häuften sich Anschläge durch Unbekannte auf russische Infrastruktur und Versorgungswege. So geriet etwa am vergangenen Wochenende auch ein Treibstofflager auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch eine Drohnenattacke in Brand. Einige Beobachter vermuten dahinter eine Vorbereitung auf die ukrainische Gegenoffensive, deren Beginn bald erwartet wird.

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Mehr im Liveticker vom 2. Mai:

22:15 Uhr – Selenskyj fordert Stärkung der euro-atlantischen Sicherheit

Mit Blick auf den bevorstehenden Nato-Gipfel im Juli hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Zusammenhalt westlicher Staaten angemahnt. „Das Wichtigste, was uns verbindet, ist die Sicherheit für alle Europäer, Stabilität und daher die weitere Entwicklung und Stärkung der europäischen und euro-atlantischen Gemeinschaft“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Bei einem Treffen mit dem portugiesischen Parlamentspräsidenten Augusto Santos Silva habe er deshalb auch über die ukrainischen Forderungen an die Nato gesprochen. Das Land will dem Militärbündnis beitreten.

19:00 Uhr – Polen beginnt Militärübung mit 12.000 Soldaten

In Polen hat am Dienstag die größte Militärübung des Jahres begonnen. Es nehmen an der Übung unter dem Codenamen Anakonda 23 vom 2. bis 26. Mai mehr als 12.000 polnische und mehrere Hundert Soldaten aus den USA und anderen Nato-Bündnispartnern teil, wie der polnische TV-Nachrichtensender „TVN24“ online berichtete. Der polnische Generalstab hatte am Montag auf Twitter den Beginn der Übung angekündigt und auf zu erwartende Verkehrsbehinderungen durch Militärtransporte im ganzen Land hingewiesen.

Das EU- und Nato-Land grenzt direkt an die von Russland angegriffene Ukraine und gehört zu deren wichtigsten politischen und militärischen Unterstützern. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak begründete im April seinen Wunsch nach einem weiteren Verbleib deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme in Polen mit den Worten: „Polen ist die wichtigste Drehscheibe, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht.“

Polen liefert aber nicht nur Panzer, Kampfflugzeuge und große Mengen anderer Rüstungsgüter an die Ukraine, sondern rüstet auch die eigene Armee im Rahmen eines ehrgeizigen Modernisierungsprogramms kräftig auf. Nach dem Wunsch der nationalkonservativen Regierung soll Polens Armee innerhalb der nächsten zwei Jahre zur stärksten Europas werden. Das versprach Blaszczak Ende April auf einer Wahlveranstaltung.

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18:53 Uhr – EU-Kommission schränkt ukrainische Agrar-Importe einen Monat ein

Im Streit um günstiges Getreide aus der Ukraine hat die EU-Kommission nach Druck aus mehreren EU-Staaten den Import von vier ukrainischen Produkten beschränkt. Bis zum 5. Juni dürfen Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumen in Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und der Slowakei nicht mehr frei gehandelt werden, teilte die EU-Kommission mit. Es sei aber weiterhin möglich, dass die Produkte durch die betroffenen Länder etwa in andere EU-Staaten gebracht würden.

18:51 Uhr – Dating-App Tinder zieht sich aus Russland zurück

Die Dating-App Tinder zieht sich mehr als ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs aus Russland zurück. „Unsere Marken unternehmen Schritte, um den Zugang zu ihren Diensten in Russland zu beschränken, und werden ihren Rückzug vom russischen Markt bis zum 30. Juni 2023 abgeschlossen haben“, erklärte der Mutterkonzern Match Group am Montag (Ortszeit) in einem jährlichen Bericht.

Zur Begründung erklärte das Unternehmen, es sehe sich dem Schutz der Menschenrechte verpflichtet. Zur im US-Bundesstaat Texas ansässigen Match Group gehören nicht nur Tinder, sondern auch Dating-Apps wie Hinge, Meetic und OkCupid.

18:45 Uhr – EU will Munitionsproduktion mit einer Milliarde Euro ankurbeln

Die Europäische Kommission will die Munitionsproduktion in Europa mit einer Milliarde Euro ankurbeln. Das sei eine gute Nachricht für die Ukraine, stärke aber auch die europäischen Verteidigungsfähigkeiten, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Prag. „Es dreht sich alles um Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit“, betonte sie nach einem Treffen mit dem neuen tschechischen Präsidenten Petr Pavel.

Von der Leyen kündigte an, dass ein entsprechender Gesetzesvorschlag am Mittwoch dem Kollegium der EU-Kommissare vorgelegt werde. Damit werde ein rasches Hochfahren der Munitionsproduktion unterstützt. Regelwerke würden von Ballast befreit und die Genehmigungsverfahren beschleunigt. Zur Finanzierung sollen 500 Millionen Euro an EU-Geldern verwendet werden. Weitere 500 Millionen Euro sollen als Kofinanzierung von den Mitgliedstaaten kommen.

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Weizen, Mais, Sonnenblumen

16:11 Uhr – Dänemark liefert Ukraine Material für bevorstehende Offensive

Vor der erwarteten Frühjahrsoffensive der Ukraine stellt Dänemark dem von Russland angegriffenen Land weiteres militärisches Material zur Verfügung. Das Unterstützungspaket im Wert von 1,7 Milliarden dänischen Kronen (rund 228 Millionen Euro) ist das größte, das die Ukraine bislang von dem skandinavischen EU-Land erhalten hat. Das teilte das dänische Verteidigungsministerium mit. Es beinhaltet demnach unter anderem Minenräumungs- und gepanzerte Bergungsfahrzeuge, Munition sowie einen finanziellen Beitrag zur Beschaffung von Luftverteidigung. Es soll die Möglichkeiten der Ukraine stärken, in den kommenden Monaten eine Offensive durchzuführen.

15:25 Uhr – Ukraine verlängert Kriegsrecht um weitere 90 Tage

Mehr als 14 Monate nach dem russischen Einmarsch hat die Ukraine das Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 18. August verlängert. Für die beiden Anordnungen ergab sich im Parlament eine deutliche Zwei-Drittel-Mehrheit, wie Abgeordnete mitteilten.

Kriegsrecht und Mobilmachung waren unmittelbar nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 ursprünglich für 30 Tage ausgerufen worden – und seitdem immer wieder verlängert worden. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das osteuropäische Land daher nur in Ausnahmefällen verlassen.

15:15 Uhr – Russland zu Entschädigungen wegen Misshandlung von Gefangenen verurteilt

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Russland zu Entschädigungszahlungen in Höhe von jeweils 20.000 Euro an Gefangene verurteilt, die in russischen Gefängnissen als „Ausgestoßene“ misshandelt wurden. Das Gericht in Straßburg sah es als erwiesen an, dass die elf Kläger in der Gefängnishierarchie ganz unten standen und als solche „Parias“ unmenschlicher und erniedrigender Behandlung ausgesetzt waren.

15:00 Uhr – Russische Rüstungsindustrie kommt Kriegsbedarf nicht nach

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügt Russland nicht über genügend Munition, um bei Offensiven in der Ukraine entscheidende Fortschritte zu erzielen. Moskau räume der Stärkung der Rüstungsindustrie zwar oberste Priorität ein, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums – die Branche werde dem hohen Kriegsbedarf jedoch weiterhin nicht gerecht.

Russlands politische Führung verlange Erfolge auf dem Schlachtfeld, während die für die Logistik verantwortlichen Führungskräfte auf der Strecke blieben, hieß es. Als Beispiel dafür nennen die Briten die kürzliche Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew, der für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig war. In der vergangenen Woche wurde seine Auswechslung bestätigt. Seine Aufgabe hat nun Generaloberst Alexej Kusmenkow übernommen.

Die Munitionsknappheit führe außerdem zu internen Streitigkeiten, vor allem zwischen der Armee und dem Chef der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.

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Ukrainische Gegenoffensive

14:32 Uhr – Lieferung von F-16-Jets laut Kuleba nur eine Frage der Zeit

Für den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba ist eine Lieferung von F-16-Kampfjets an Kiew nur eine „Frage der Zeit“. „Ich denke, dass diese Entscheidung der USA an die Resultate der (ukrainischen) Gegenoffensive geknüpft wird“, sagte der 42-Jährige im ukrainischen Fernsehen. Die Jets seien eine der drei Prioritäten bei der Unterstützung durch die Verbündeten gemeinsam mit Artilleriegeschossen und Panzertechnik. Gleichzeitig merkte der Minister jedoch an: „Wenn wir die F-16 bereits jetzt hätten, wäre die Gegenoffensive weitaus schneller“.

Zudem könnte Kiew mehr Leben von Soldaten und Zivilisten vor russischen Raketenschlägen schützen, sagte er. In den kommenden Tagen wird eine lang angekündigte ukrainische Frühjahrsoffensive erwartet. Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Eine Lieferung von westlichen Kampfjets steht dabei seit langem auf dem Wunschzettel Kiews.

13:55 Uhr – Moskau: Schätzungen zu russischen Kriegsopfern „aus dünner Luft gegriffen“

Der Kreml weist Schätzungen der USA zurück, wonach die russische Seite in der Ukraine in den vergangenen fünf Monaten 100.000 Opfer zu verzeichnen hatte, darunter mehr als 20.000 Tote. Diese Angaben seien „aus dünner Luft gegriffen“, erklärt das russische Präsidialamt. Die USA hätten keine Möglichkeit, an korrekte Daten zu gelangen. Zuletzt hatte Russland im September offizielle Angaben zu seinen Verlusten im Krieg gegen die Ukraine gemacht. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte damals, 5937 seien in dem Konflikt getötet worden.

Mehr als 20.000 Russen seit Dezember bei Bachmut getötet

Bei Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut sind nach Schätzung von US-Geheimdiensten auf russischer Seite seit Dezember mehr als 20.000 Soldaten getötet worden. Bei etwa der Hälfte von ihnen handle es sich um Soldaten der russischen Söldnertruppe Wagner.

Quelle: WELT/ Tatjana Ohm, Thomas Klug

13:00 Uhr – Russland beziffert ukrainische Verluste im April auf 15.000 Soldaten

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat das ukrainische Militär im April hohe Verluste erlitten. Verteidigungsminister Sergej Schoigu teilte auf dem Telegram-Kanal der Behörde mit, die Ukraine hätte allein im April „mehr als 15.000 Mann verloren“. Zudem hätte die russische Armee im selben Monat 8 feindliche Flugzeuge und 430 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge abgeschossen.

Unabhängig lassen sich die Aussagen nicht überprüfen. In der Vergangenheit ist das russische Verteidigungsministerium immer wieder mit überhöhten Angaben zu feindlichen Verlusten aufgefallen. Zu eigenen Verlusten machte Schoigu keine Angaben.

„Insgesamt erfüllt die Rüstungsindustrie die Bedürfnisse der Armee und Flotte“, sagte Schoigu weiter. Die Aussage dürfte als Antwort auf die jüngsten Klagen vom Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin gelten. Der klagte in der Vergangenheit über mangelnde Versorgung mit Artilleriemunition. Das Verhältnis zwischen Prigoschin und Schoigu gilt als gespannt.

12:13 Uhr – Moskau ergreift Maßnahmen zur Erhöhung der Waffenproduktion

Russland hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge Maßnahmen eingeleitet, um die Waffenproduktion hochzufahren. Die Armee verfüge über genügend Waffen für den Einsatz in der Ukraine für 2023, zitierte die Nachrichtenagentur RIA den Minister. Schoigu rief jedoch einen großen Hersteller von Raketen auf, schnellstmöglich die Produktion von Hochpräzisionsraketen zu verdoppeln.

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Umkämpfte Orte in der Ostukraine

Quelle: Infografik WELT

10:14 Uhr – Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf Wohngebiet vor

Die Ukraine hat Russland eine veränderte Taktik mit gezielten Raketenangriffen auf Wohngebiete vorgeworfen. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie direkte Angriffe eben auf zivile Mehrfamilienhäuser oder Orte ausführen, an denen es viele Häuser der Zivilbevölkerung gibt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros Mychajlo Podoljak in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Moskau wolle dadurch unter anderem eine verfrühte Gegenoffensive Kiews provozieren. Dazu wolle der Kreml testen, ob die Ukraine in der Lage sei, den eigenen Luftraum zu schützen.

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In den vergangenen Tagen hatte es mehrere russische Raketenangriffe mit zivilen Opfern gegeben. Insbesondere in Uman forderte ein Raketeneinschlag in einem Wohnhaus am Freitag viele Todesopfer. Mindestens zwei Menschen töteten zudem russische Marschflugkörper im Gebiet Dnipropetrowsk. Kiew bestreitet, dass dabei militärische Ziele getroffen wurden. Seit vergangenem Herbst und Winter attackiert Russland verstärkt mit Raketen Ziele im Hinterland. Beschossen wurden vor allem Objekte der Strom- und Wärmeversorgung.

07:30 Uhr – Ukrainische Streitkräfte beschießen russisches Dorf

Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben des örtlichen Gouverneurs ein Dorf in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Brjansk beschossen. „Am Morgen haben die Streitkräfte der Ukraine das Dorf Kurkovichi im Stadtbezirk Starodubsky beschossen“, schreibt der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, via Telegram. Verletzte habe es nicht gegeben. In einem Haushalt sei aber ein Feuer ausgebrochen.

05:19 Uhr – Getreideabkommen wegen Blockade russischer Ausfuhren in der Schwebe

Bei der Verlängerung des am 18. Mai auslaufenden Getreideabkommens gibt es russischen Angaben zufolge bislang keine Fortschritte. Teile des Abkommens, die es der Regierung in Moskau ermöglichen sollen, eigene landwirtschaftliche Erzeugnisse über die Schwarzmeerhäfen zu exportieren, würden nicht eingehalten, schrieb Andrey Ledenew von der russischen Botschaft in den USA auf Telegram. Es gebe wegen der „Sanktionsstrategie“ des Westens immer noch keine Lösung bei den finanziellen und logistischen Problemen bei der Verschiffung von russischem Getreide und Düngemitteln. „Die Einfuhr von landwirtschaftlicher Ausrüstung nach Russland ist schwierig.“

01:48 Uhr – Wagner-Chef: Söldner benötigen 300 Tonnen Munition pro Tag

Der Söldner-Truppe Wagner fehlt es nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiter an Munition. Für den Kampf um Bachmut seien etwa 300 Tonnen Artilleriegranaten pro Tag nötig, Wagner erhalte aber nur ein Drittel dieser Menge, schrieb Prigoschin auf seinem Telegram-Kanal. „300 Tonnen pro Tag entsprechen zehn Frachtcontainern – das ist nicht viel.“

In einer separaten Mitteilung erklärte er, dass seine Truppen unter Verlust von 86 seiner Kämpfer etwa 120 Meter in Bachmut vorgedrungen seien. Prigoschin gerät immer wieder mit der Regierung in Moskau wegen der Kriegsführung in der Ukraine und der seiner Meinung nach unzureichenden Unterstützung für seine Kämpfer aneinander.

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21:46 Uhr – Selenskyj: Flugabwehr muss effektiver werden

Nach den neuesten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine effektivere Flugabwehr angekündigt. „Wir arbeiten mit unseren Partnern so aktiv wie möglich daran, den Schutz unseres Luftraums noch zuverlässiger zu gestalten“, sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Allein in der letzten Nacht, von Mitternacht bis sieben Uhr am Morgen, ist es uns gelungen, 15 russische Raketen abzuschießen“, sagte Selenskyj. „Aber leider nicht alle“.

Anlass für Selenskyjs Äußerung waren russische Angriffe mit Marschflugkörpern und Raketen in der Nacht zum Montag sowie im Tagesverlauf. In Pawlohrad in der Zentralukraine schlugen mehrere Projektile ein und verletzten mindestens 34 Menschen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Selenskyj kündigte Vergeltung für die Angriffe an. „Auf jeden solchen Angriff werden die russischen Besatzer unsere Antwort erhalten“, sagte er.

20:15 Uhr – USA: Mehr als 20.000 russische Kämpfer seit Dezember in der Ukraine getötet

Im Ukraine-Krieg und insbesondere in der Schlacht um Bachmut sind nach US-Angaben seit Dezember mehr als 20.000 russische Kämpfer getötet und 80.000 weitere verletzt worden. Bezüglich dieser Zahlen wurden jedoch widersprüchliche Angaben gemacht. Es sei nicht abschließend klar, ob sich die Zahlen auf die Region Bachmut oder die gesamte Ukraine bezögen.

Etwa die Hälfte der Toten habe der Söldnergruppe Wagner angehört, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Montag unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen. Viele der Söldner seien frühere Häftlinge gewesen, die schlecht ausgebildet und ohne ausreichende militärische Führung in den Krieg geschickt worden seien.

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19:50 Uhr – Scholz: Ab August neue Munition für ukrainische Gepard-Panzer

Die Ukraine kann Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge etwa ab August damit rechnen, Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer aus Deutschland zu beziehen. Es werde eine Produktion aufgebaut, aber dies brauche etwas Zeit, sagte Scholz bei einem Bürgerdialog in Bendorf bei Koblenz. Der Kanzler betonte dabei, mit von Deutschland gelieferten Waffen dürfe die Ukraine nicht russisches Territorium beschießen. Diese Regeln hätten auch andere westliche Staaten aufgestellt, die die Ukraine mit Waffen gegen beliefern. Man müsse bei aller nötigen Hilfe auch alles tun, um einen Krieg zwischen Russland und der Nato zu verhindern, so Scholz.

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Quelle: REUTERS

16:13 Uhr – Ukrainisches Militär berichtet von Gegenangriffen in Bachmut

Bei den seit Monaten andauernden Gefechten um die Stadt Bachmut in der Region Donezk leisten die ukrainischen Truppen den angreifenden Russen weiter erbitterten Widerstand. Russland versuche, die Stadt mit maximalem Druck unter seine Kontrolle zu bringen, sei aber bisher gescheitert, sagte der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj. „In einigen Teilen der Stadt gab es Gegenangriffe unserer Einheiten auf den Feind und dieser verließ einige Positionen.“

Die ukrainischen Truppen liefern sich in Bachmut mit Kämpfern der russischen Söldnereinheit Wagner und anderen Einheiten erbitterte Straßenkämpfe. Die von drei Seiten umkreisten Ukrainer verteidigen dort die sogenannte Straße des Lebens, die einzige Verbindung in den Westen, die sie dort noch halten, was sie besonders wichtig für die Versorgung und den Nachschub an Soldaten macht.

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