Russland startet offenbar Verlegung von Atomwaffen nach Belarus

Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. „Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (…) hat schon begonnen“, antwortete Lukaschenko in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. Auch Anzahl der Waffen und Orte ihrer Lagerung seien festgelegt worden. Details nannte Lukaschenko nicht. „Ich werde nicht über die Zahl und über die Stationierung reden“, sagte er. Die Waffen sollen nach früheren Angaben an der Grenze zu Polen stationiert werden.

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt und unterzeichnete nun laut Lukaschenko ein entsprechendes Dekret. Er begründete dies mit einer angeblichen Bedrohung aus dem Westen. Bis Juli soll der Bau eines Atomwaffen-Lagers in Belarus abgeschlossen sein.

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Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90er-Jahre gab Belarus freiwillig seine Atomwaffen ab. Mit der jetzt angekündigten Verlegung würden erstmals wieder nukleare Waffen in dem Land stationiert werden. Dazu ließ Lukaschenko die Verfassung ändern, sodass kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist. Belarussische Soldaten wurden in Russland bereits im Umgang mit atomfähigen Iskander-Raketen geschult. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden auf die neuen Waffen umgerüstet.

Belarus ist der engste Verbündete Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine, hat allerdings keine eigenen Truppen in die Kämpfe geschickt.

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Mehr im Liveticker vom 25. Mai:

22:36 – Selenskyj will, dass seine Truppen mehr Kriegsgefangene machen

Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj hat seine Truppen aufgerufen, mehr russische Soldaten gefangenzunehmen. „Jeder an der Front sollte daran denken: Je mehr russische Kriegsgefangene wir nehmen, desto mehr unserer Leute werden zurückkehren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Er begrüßte einen Gefangenenaustausch am Donnerstag, bei dem 106 ukrainische Militärangehörige von der russischen Seite übergeben worden seien. Sie hätten im Gebiet der inzwischen fast völlig zerstörten Stadt Bachmut gekämpft, sagte Selenskyj. Darunter seien acht Offiziere. Viele der zurückgekehrten Militärs hätten zuvor als vermisst gegolten. Moskau behauptet seit dem Wochenende, Bachmut erobert zu haben. Kiew bestreitet dies.

22:22 Uhr – EU fordert China auf, Russland vom Abzug aus der Ukraine zu überzeugen

Die Europäische Union hat China aufgefordert, auf einen Rückzug Russlands aus der Ukraine hinzuwirken. Die EU erwarte von China, dass es an einem „sofortigen und bedingungslosen Abzug aller russischer Streitkräfte und der gesamten Militärausrüstung“ vom gesamten Gebiet der Ukraine arbeite, teilte das Büro des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit. Zuvor hatte Borrells Stellvertreter, Enrique Mora, den chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, zu Gesprächen über eine politische Lösung im Ukraine-Konflikt empfangen.

Am Freitag wird Li im Rahmen seiner Europareise zu einem Besuch in Moskau erwartet.

In dem Gespräch habe Mora mit Li die Möglichkeiten für einen „gerechten und dauerhaften Frieden“ erörtert, hieß es weiter. Der EU-Vertreter habe betont, dass die Ukraine das Recht habe, sich selbst zu verteidigen und dass die EU bereit sei, das Land „langfristig“ zu unterstützen.

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Chinas Präsident Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml im Frühjahr

21:00 Uhr – F-16-Kampfjets sind laut US-Generalstabschef keine „Wunderwaffen“

Die der Ukraine in Aussicht gestellten F-16-Kampfjets sind nach den Worten von US-Generalstabschef Mark Milley keine „Wunderwaffen“. „Manchmal werden bestimmte Dinge mit dem Etikett versehen, dass dies oder jenes die Wunderwaffe sein wird. Es gibt keine Wunderwaffen“, sagte Milley nach Video-Beratungen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land. Die Kampfjets des US-Typs F-16 seien dies nicht – und andere Waffen auch nicht.

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Altgedient: US-F-16 1997 über dem Pazifik

US-Präsident Joe Biden hatte beim G-7-Gipfel führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche in Japan den Weg dafür freigemacht, der Ukraine im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16 zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen daran ausgebildet werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Jets wären nicht nur eine Verstärkung zur Verteidigung seines Landes, sondern auch ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde.

18:36 Uhr – 106 ukrainische Soldaten nach Gefangenenaustausch freigelassen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im Zuge eines Gefangenen-Austausches die Freilassung von 106 Soldaten erreicht. Die Soldaten, darunter acht Offiziere, seien bei Kämpfen Bachmut gefangen genommen worden, teilt Regierungsmitarbeiter Andrij Jermak mit. „Jeder einzelne von ihnen ist ein Held unseres Staates.“

18:16 Uhr – 20.000 Wagner-Söldner laut Prigoschin bei Einnahme von Bachmut gestorben

Die russische Söldnergruppe Wagner hat ihrem Chef Jewgeni Prigoschin zufolge bei der Einnahme von Bachmut 20.000 Kämpfer verloren. Prigoschin gab die Zahl der Toten in einem Video bekannt, in dem er in Kampfausrüstung neben einem beschädigten Gebäude zu sehen ist. Nach seinen Angaben sollen bis zum 1. Juni die meisten Wagner-Mitglieder aus der durch monatelange Kämpfe zerstörten Stadt abziehen, um sie dem russischen Militär zu übergeben.

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Ukrainische Soldaten in ihren Schützengräben

17:15 Uhr – EU-Diplomaten fordern von China konstruktive Rolle bei Friedensverhandlungen

Die Europäische Kommission fordert nach einem Treffen des chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, und einem hochrangingen EU-Diplomaten die Volksrepublik auf, bei den Friedensverhandlungen eine konstruktive Rolle zus spielen. China müsse sich als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats die Prinzipien der territorialen Integrität und Unabhängigkeit in Erinnerung rufen, heißt es in einer Stellungnahme der Europäischen Union. Die chinesischen Bemühungen um eine Schlichtung haben bislang keine erkennbaren Fortschritte gemacht. Li Hui will nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche Russland am Freitag besuchen.

15:08 Uhr – US-Lob für deutsche Ukraine-Hilfe

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Deutschlands aufgestockte Militärhilfe für die Ukraine gelobt. Das Mitte Mai zugesagte 2,7-Milliarden Euro schwere Paket „spiegelt das Bestreben Deutschlands wider, den kurzfristigen Bedarf der Ukraine zu decken“, sagte Austin während eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine. Gleichzeitig sei das Paket eine langfristige Investition.

Kurz vor dem Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte die Bundesregierung der Ukraine ein neues milliardenschweres Waffenpaket zugesagt. Unter anderem wurde die Lieferung von 20 weiteren Marder-Schützenpanzern, 30 Leopard-1-Panzern und vier Flugabwehrsystemen Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie in Aussicht gestellt.

15:00 Uhr – Ukraine bestätigt Übergabe von Stellungen an russische Armee

Hanna Maliar, ukrainische Vize-Verteidigungsministerin, hat die teilweise Übergabe von Stellungen in der ostukrainischen Stadt Bachmut durch die Söldnergruppe Wagner an russische Truppen bestätigt. Zuvor hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Video mitgeteilt, seine Einheiten würden sich aus Bachmut zurückziehen.

„Wir übergeben Stellungen an das Militär, die Munition und alles“, sagte Prigoschin weiter. Bis zum 1. Juni werde der Großteil der Einheiten auf andere Stützpunkte verlegt sein. „Wir ziehen uns zurück, ruhen uns aus, bereiten uns vor und werden dann neue Aufgaben bekommen.“

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar sagte, bisher hätten Wagner-Einheiten Stellungen „am Stadtrand“ von Bachmut den regulären russischen Streitkräften überlassen. Die ukrainische Armee kontrolliere derzeit ein Viertel am südwestlichen Stadtrand.

14:00 Uhr – „Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen“, sagt ein Selenskyj-Berater

Die seit Langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. „Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen“, sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens am Mittwochabend. „Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen“, ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, laut italienischer Übersetzung.

Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, bemerkte Podoljak. Er meinte weiter: „Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen.“

Zu dem Angriff auf die Region Belgorod bekannten sich das „Russische Freiwilligenkorps“ (RVC) und Einheiten der „Legion Freiheit für Russland“. Sie waren in gepanzerten US-Fahrzeugen unterwegs, die nur von den ukrainischen Streitkräften stammen können.

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Berater Podoljak sagte generell, dass die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren wolle. An die italienische Journalistin gerichtet sagte er: „Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen.“ Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte „endlich“ der Luftraum geschlossen werden, sagte Podoljak.

13:55 Uhr – Kiew bestätigt russischen Truppenaustausch in Bachmut

Die ukrainische Seite hat bestätigt, dass es einen Truppenaustausch der Russen um Bachmut gibt. Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Donnerstag, die Wagner-Truppen in den Vororten von Bachmut würden durch reguläre russische Soldaten ersetzt. Die Kämpfer von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin seien aber noch in der Stadt selbst. Die ukrainischen Streitkräfte selbst würden derzeit die Vororte im Südwesten von Bachmut kontrollieren, sagte Maljar. Der Feind versuche, den Vormarsch der Kiewer Truppen an den Flanken durch Artilleriefeuer zu stoppen. Zudem zögen die Russen zusätzliche Kräfte zusammen, um ihre Flanken zu sichern, sagte sie.

13:46 Uhr – Moskau bestellt deutschen Botschafter wegen Nord Stream ein

Das russische Außenministerium bestellt die Botschafter Deutschlands, Schwedens und Dänemarks wegen des Vorwurfs mangelnder Fortschritte bei der Aufklärung der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines ein. Das Ministerium in Moskau erklärte, man protestiere gegen ein „vollständiges Fehlen von Resultaten“ bei den Ermittlungen zu dem Sabotage-Akt vom September vergangenen Jahres.

12:50 Uhr – Zölle auf Importe aus der Ukraine bleiben ausgesetzt

Zölle auf Importe aus der Ukraine werden ein weiteres Jahr ausgesetzt. Die EU-Staaten stimmten am Donnerstag einer entsprechenden Verlängerung der Handelsmaßnahmen zu. Sie würden der Ukraine helfen, stabile Handelsbeziehungen mit der EU aufrechtzuerhalten und ihre Wirtschaft unter sehr schwierigen Bedingungen am Laufen zu halten, hieß es in einer Mitteilung.

10:33 Uhr – Moskau: Atomwaffen in Belarus bleiben unter russischer Kontrolle

Moskau und Minsk haben die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. „Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt.

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Von belarussischer Seite unterschrieb Verteidigungsminister Viktor Chrenin das Dokument. „Heute übt der „kollektive“ Westen beispiellosen Druck in allen Bereichen der nationalen Sicherheit sowohl auf Belarus als auch auf Russland aus“, sagte Chrenin bei der Unterzeichnung. Minsk sei daher an einer Vertiefung der Partnerschaft mit Russland interessiert. Bereits jetzt ist Belarus der wichtigste Bündnispartner Russlands. Moskau hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Boden aus begonnen.

10:17 Uhr – London: Navigationsdaten für russische Propagandazwecke manipuliert

Unterstützer Russlands im Krieg gegen die Ukraine haben laut britischen Geheimdienstexperten maritime Navigationsdaten für Propagandazwecke manipuliert. Das lege eine Analyse des Unternehmens Geollect nahe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag. Demnach wurden Signale an das Automatic Identification System (AIS) übermittelt, die den Eindruck erweckten, im Schwarzen Meer habe sich eine 65 Kilometer lange Formation von Wasserfahrzeugen in Form des Buchstabens Z gebildet. Der Buchstabe wird vom russischen Militär und Unterstützern als Propagandasymbol verwendet.

Dass es sich nicht um echte Daten handelte, sei unter anderem dadurch zu erkennen, dass sie nahelegten, die Schiffe seien mit einer Geschwindigkeit von bis zu 102 Knoten (188 Kilometer pro Stunde) unterwegs gewesen, hieß es in der Mitteilung der Briten. Hinter der Aktion seien vermutlich pro-russische Aktivisten, die vor der erwarteten Gegenoffensive der ukrainischen Armee die russische Moral heben wollten.

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Die britischen Experten warnten, die Manipulation von AIS-Daten erhöhe die Gefahr maritimer Unfälle. Schiffe und Boote geben damit üblicherweise ihren Standort weiter, um Zusammenstöße zu verhindern. Die russische Schwarzmeerflotte sei weiterhin verwundbar, hieß es weiter. So habe es vermutlich am 24. Mai einen Angriff auf ein russisches Spionageschiff gegeben.

09:50 Uhr – Wagner-Söldner beginnen laut Prigoschin Abzug aus Bachmut

Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. „Wir ziehen heute Einheiten aus Bachmut zurück“, sagte Prigoschin in einem Video. Bis zum 1. Juni werde der Großteil der Einheiten auf andere Stützpunkte verlegt sein.

Prigoschin und die Wagner-Söldner

Prigoschin und die Wagner-Söldner

Quelle: AFP/HANDOUT

Prigoschin hatte kürzlich den Abzug seiner Söldner aus der Stadt vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er Bachmut für vollständig erobert erklärt hatte. Die Wagner-Söldner sollen demnach dann von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen Bachmut vollständig eingenommen haben.

08:20 Uhr – Der aktuelle Frontverlauf

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Quelle: Infografik WELT

07:53 Uhr – Krim-Gouverneur: Sechs Drohnen abgeschossen

Laut dem von Russland eingesetzten Gouverneur auf der annektierten Halbinsel Krim hat die Luftabwehr in der Nacht sechs Drohnen abgeschossen. Es habe keine Verletzten gegeben, schrieb Sergej Axjonow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

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06:37 Uhr – Erneute massive nächtliche russische Luftangriffe auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe „Kiew erneut aus der Luft angegriffen“, schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.

„Der Angriff war massiv“, erklärte Popko weiter. Russland greife „in mehreren Wellen“ an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. „Nach vorläufigen Informationen“ seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht.

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Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nächtlichen Luftalarm, darunter in Charkiw in der Ostukraine und in Tscherniwzi im Westen des Landes. Nach Angaben des ukrainischen Militärs konnten die Angriffe mit Drohnen abgewehrt werden. „Ein hundertprozentiges Resultat. 36 von 36“, schrieb der Kommandierende der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf seinem Telegram-Kanal. Er lobte die Flugabwehr für ihre Arbeit.

05:17 Uhr – Südkorea liefert laut Bericht Munition über die USA an die Ukraine

Südkorea rückt einem Zeitungsbericht zufolge von seiner bisherigen Haltung ab und liefert nun doch Munition für die Ukraine. Die Regierung in Seoul habe mit Washington eine „vertrauliche Vereinbarung“ getroffen, Artilleriegeschosse zunächst in die USA zu überführen, von wo aus sie dann an die Ukraine geliefert werden, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Jeon Ha-kyu, bestätigte, dass es Gespräche mit dem Pentagon über Munitionsexporte gegeben habe. Der WSJ-Bericht enthalte jedoch „ungenaue Teile“. Er lehnt es ab, Einzelheiten zu nennen. Südkorea ist ein wichtiger Hersteller von Artilleriegeschossen. Bislang lieferte das Land unter Verweis auf die Beziehungen zu Russland keine tödlichen Waffen an die Ukraine.

01:34 Uhr – Bericht über Brand am russischen Verteidigungsministerium dementiert

Der russische Katastrophenschutz hat einen Bericht über einen Brand am Gebäude des Verteidigungsministeriums in Moskau zurückgewiesen. Die Löschmannschaften hätten kein Feuer entdeckt, wurde ein Sprecher des Katastrophenschutzes von der Nachrichtenagentur Tass zitiert. Die staatliche Agentur hatte in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste von einem Feuer auf einem Balkon des Gebäudes berichtet.

In einem im Internet veröffentlichten Video war Rauch an dem Gebäude zu sehen. In Beiträgen auf Online-Plattformen war zudem von einem beißenden Geruch in der Umgebung die Rede.

Anfang des Monats waren russischen Angaben zufolge zwei Drohnen über dem Kreml – dem Amtssitz von Präsident Wladimir Putin – abgeschossen worden. Russische Behörden machten dafür die Ukraine verantwortlich.

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ARCHIV - 17.06.2014, USA, New York: Der ehemalige Außenminister der USA, Henry Kissinger, spricht bei einem Abendessen mit der deutschen damaligen Verteidigungsministerin von der Leyen im American Council on Germany (ACG) in New York. Der in Deutschland geborene Kissinger wurde 1969 Nationaler Sicherheitsberater in den USA, 1973 dann Außenminister. Er arbeitete unter den zwei Präsidenten Nixon und Ford. Kissinger machte sich einen Namen mit der US-Geheimdiplomatie während der 1970er Jahre in Verhandlungen mit China und Vietnam. 1973 erhielt er den Friedensnobelpreis. Am 27. Mai feiert er seinen 100. Geburtstag. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Früherer US-Außenminister

22:18 Uhr – Bericht: USA sollen Ukraine hinter Drohnen-Vorfall in Moskau vermuten

Die USA sollen einem Bericht zufolge davon ausgehen, dass für den Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich ist. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.

Die US-Geheimdienste sind dem Bericht der Zeitung zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen „niedrigen“ Grad der Gewissheit. Das liege vor allem daran, dass die US-Geheimdienste noch keine konkreten Beweise dafür hätten, welche Regierungsbeamten, ukrainische Einheiten oder Agenten beteiligt gewesen seien, schrieb die Zeitung weiter. In den abgehörten Nachrichten würden Vertreter der Ukraine unter anderem sagen, sie glaubten, ihr Land sei für den Angriff verantwortlich.

Russland hatte Anfang Mai erklärt, es seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau warf Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.

21:23 Uhr – Milizen bezeichnen Eindringen nach Russland als „Erfolg“

Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als „Erfolg“ gepriesen. „Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen“, sagte Denis Kapustin, Anführer des „Russischen Freiwilligenkorps“, am Mittwoch im Norden der Ukraine vor Journalisten. In der Nacht zuvor war Belgorod von Drohnenangriffen getroffen worden, 13 Menschen wurden nach Angaben der Regionalbehörden verletzt.

Die russische Grenzregion war seit Montag Schauplatz von Gefechten zwischen aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern und der russischen Armee. Bei dem Angriff handelte es sich um den schwerwiegendsten Vorfall dieser Art auf russischem Staatsgebiet seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022. Zu dem Angriff hatten sich zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete Gruppen bekannt – die Miliz „Freiheit für Russland“ und das „Russische Freiwilligenkorps“.

„Die Operation dauert an“, sagte Kapustin bei dem Treffen der beiden Gruppen mit Journalisten am Mittwoch. „Jede Operation, die auf dem Territorium Russlands stattfindet, zwingt die Militärführung dazu, eine große Anzahl von Kräften zu genau dem Quadranten zu verlegen, und damit einige Teile der Front, Teile der Grenze freizulegen“, so Kapustin weiter. Der sich als Caesar bezeichnende Vize-Anführer der Gruppe „Freiheit für Russland“ nannte den Einsatz „großartig“.

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