RKI meldet mit über 52.000 Infektionen und Inzidenz von 319,5 neue Höchstwerte

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten Fälle am Mittwochmorgen mit 52.826 an. Vor genau einer Woche waren es 39.676 Ansteckungen. Die 7-Tage Inzidenz gab das RKI mit 319,5 an – ebenfalls ein Höchststand.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 312,4 gelegen, vor einer Woche bei 232,1 (Vormonat: 66,1) gelegen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.01 Uhr wiedergeben. Am vergangenem Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 50.196 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 294 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 236 Todesfälle. Die Zahl aller gemeldeten Todesfälle steigt auf 98.274.

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Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.129.950 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Dienstag mit 4,86 an (Montag: 4,65). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.

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Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.540.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 98.274.

Alle Entwicklungen im Liveticker

05:01 Uhr – Steigende Infektionszahlen gefährden wirtschaftliche Erholung

Die steigenden Corona-Infektionszahlen gefährden nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo die Konjunkturerholung in Deutschland. „Die Ausbreitung der Infektionen sorgt dafür, dass die wirtschaftliche Aktivität in den Sektoren des sozialen Konsums – also Gastronomie, Reise, Kultur und Veranstaltungen – zurückgeht, weil Menschen Ansteckungsrisiken meiden“, sagte Ifo-Chef Clemens Fuest der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch). Die ohnehin fragile Erholung werde so gefährdet.

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Fuest sagte, zu einem großen Teil seien es nicht Lockdown-Maßnahmen, die ökonomische Kosten verursachten, sondern die Pandemie selbst. „Bei hoher Infektionsgefahr gehen die meisten Menschen nicht ins Restaurant oder zu Veranstaltungen, egal ob die durch staatliche Vorgaben geschlossen sind oder nicht.“ Der Unterschied zum vergangenen Winter bestehe darin, dass jetzt viele Menschen geimpft seien, auch wenn die Impfungen nicht perfekt schützten.

04:30 Uhr –Brandenburger Kommunen wollen Impfangebot ausweiten

Brandenburgs Kommunen wollen ihre Impfangebote mit finanzieller Unterstützung ausbauen. „Wir sehen, dass die Nachfrage sehr stark ist“, sagte der geschäftsführende Vorstand des Landkreistages, Paul-Peter Humpert, der Deutschen Presse-Agentur. „Das muss hochgefahren werden.“ Die niedergelassenen Ärzte stünden im Wort für Impfungen. Wenn das Angebot aber nicht reiche, solle es durch mobile Impfteams ergänzt werden. Das könne eine Impfmöglichkeit in Krankenhäusern sein, aber auch ein Impfbus. Die Landkreise dürften allerdings nicht auf den Kosten sitzen bleiben.

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Die Landesregierung hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass sie die Impfungen angesichts wachsender Nachfrage und zunehmender neuer Infektionsfälle dezentral hochfahren will. „Wir begrüßen sehr, dass die Kommunen ihre Aktivitäten ausbauen. Auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte impfen deutlich mehr“, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse. In der vergangenen Woche hätten die Arztpraxen 39.000 von insgesamt rund 42.000 Impfungen übernommen.

04:25 Uhr – Krankenhausgesellschaft – Einschränkungen auch für Geimpfte nicht ausschließen

Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dringt angesichts steigender Fallzahlen auf weitergehende Corona-Maßnahmen, darunter auch die Möglichkeit für Einschränkungen für Geimpfte. „Die Ampel-Pläne gehen meiner Meinung nach noch nicht weit genug“, sagt Gaß dem Handelsblatt. Er halte es für einen Fehler, weitergehende Maßnahmen grundsätzlich auszuschließen. Dafür sei die Pandemieentwicklung zu unvorhersehbar. „Von Kontaktbeschränkungen für alle bis zu Schließungen muss der gesamte Instrumentenkasten in der vierten Welle denkbar sein, wenn eine veränderte Lage dies erfordert.“

04:00 Uhr – Erster Bundespolitiker fordert 500 Euro Impfprämie

Der ehemalige Finanzminister von Brandenburg und heutige Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke fordert erstmals eine Geldprämie für alle Impfwilligen. Der Staat solle 300 Euro für den ersten vollständigen Impfschutz zahlen und 200 Euro für die Auffrischung, den sogenannten Booster, zitiert das Nachrichtenportal „t-online“ Görke. Die Zahlung solle auch nachträglich jedem zukommen, der sich bereits impfen ließ. „500 Euro sind angemessen, sie sind verfügbar und sie sind nötig.“

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Das Gesamtvolumen der Maßnahme bezifferte Görke laut Bericht auf 37,5 Milliarden Euro. Das könne der Bundeshaushalt verkraften. „Ich war lange Finanzminister und kann mit Geld umgehen“, sagt Görke. Ziel des Vorstoßes sei eine Erhöhung der Impfquote in Deutschland auf 85 bis 90 Prozent, wie es das Robert Koch-Institut (RKI) anstrebt. Das Geld komme in der Folge durch ansteigenden Konsum auch wiederum der Wirtschaft zugute, gerade im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft, heißt es in dem Bericht weiter.

04:01 Uhr  – Sondersitzung des NRW-Landtags zur Corona-Lage

Der nordrhein-westfälische Landtag kommt heute (Mittwoch) zu einer Sondersitzung zusammen, um über die weiteren Schritte bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu beraten. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) unterrichtet das Landesparlament zunächst unter der Überschrift „Konzentrierte Wachsamkeit – Vorsicht garantiert Freiheit“. Anschließend gibt es eine ausführliche Aussprache.

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In mehreren Städten in NRW

Am Dienstag hatte Wüst angekündigt, die Landesregierung wolle im Freizeitbereich flächendeckend die 2G-Regel einführen. Damit werden etwa in der Gastronomie, zu Weihnachtsmärkten und Fußballveranstaltungen nur noch für gegen Covid-19 geimpfte und genesene Menschen zugelassen. Am Arbeitsplatz solle in NRW künftig die 3G-Regel gelten. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty forderte eine schnelle Umsetzung. Am Donnerstag beraten die Spitzen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen. Wüst will sich in der Runde für ein bundesweit einheitliches Vorgehen einsetzen.

03:03 Uhr – „Bild“-Zeitung: Landeselternrat für frühere Weihnachtsferien 

Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie fordert der Landeselternrat Niedersachsen, den Beginn der Weihnachtsferien in diesem Jahr erneut vorzuziehen. „Das wäre eine hilfreiche Maßnahme. Wir hoffen, dass unser Vorschlag beim Kultusminister Gehör findet“, sagte der Landesvorsitzende Michael Guder der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Guder schlug den 17. Dezember anstelle des 22. Dezember als letzten Schultag vor. Drei Unterrichtstage fielen dadurch weg. 2020 wurden die Weihnachtsferien in Niedersachsen aus Infektionsschutzgründen um zwei Tage vorgezogen.

02:15 Uhr – Ministerium räumt Probleme bei Auffrischimpfungen ein 

Das NRW-Gesundheitsministerium hat Anlaufschwierigkeiten bei den Auffrischimpfungen eingeräumt. Aktuell seien die Arztpraxen saisonbedingt stärker ausgelastet, vor allem durch viele Grippeschutzimpfungen und Patienten mit Infekten und Erkältungen, sagte ein Sprecher des Ministeriums der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) in Düsseldorf. Gleichwohl hätten die niedergelassenen Ärzte „ihre Aktivitäten zur Durchführung von Covid-19-Impfungen in den vergangenen Tagen und Wochen wieder deutlich ausgebaut“.

Die Zahl der gegen Corona impfenden Praxen sei wieder deutlich gestiegen. Sie liegt laut Gesundheitsministerium nun landesweit bei etwa 7000. Mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie den koordinierenden Impfeinheiten sei das Land gut für die auffrischenden sogenannten Booster-Impfungen gewappnet. Im Vergleich zu der früheren und inzwischen eingestellten Struktur mit den großen Impfzentren sei man nun „dezentraler und damit wohnortnäher organisiert“, sagte der Sprecher. „Damit ist eine für die flächendeckende Impfung der Bevölkerung erforderliche Niedrigschwelligkeit sichergestellt.“

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Das Ministerium wies der Zeitung zufolge darauf hin, dass die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die flächendeckende Impf-Auffrischungen von Personen ab 70 Jahren sowie für mit Johnson&Johnson geimpfte Menschen erst seit „vergleichsweise kurzer Zeit“ vorliege. Die Vorläufe für die Bestellungen der Impfstoffe betrug bislang 14 Tage. Es sei daher nicht möglich gewesen, unmittelbar auf die durch die Stiko-Empfehlung ausgelöste starke Nachfrage zu reagieren.

01:00 Uhr – Hausärzte warnen vor Verteilungskampf

Die Deutschen Hausärzte warnen vor einem Verteilungskampf bei den Auffrischungsimpfungen. „Vor allem bei weniger gefährdeten jüngeren gesunden Menschen ist es nach den bisherigen medizinischen Erkenntnissen nicht erforderlich, auf den Tag genau nach sechs Monaten eine Booster-Impfung durchzuführen“, sagt der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.  Der Schutz insbesondere vor schweren Verläufen bestehe auch darüber hinaus. Beim Wunsch nach einer raschen Auffrischung sei zu berücksichtigen, „dass dies möglicherweise zu Lasten von vulnerablen Patienten erfolgen würde“. Auch bei der dritten Impfung gelte es, die Gefährdeten besonders im Auge zu behalten. Zudem hätten viel zu viele Menschen noch nicht einmal die Erstimpfung erhalten. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert daher auch bei den Boostern eine Vorrangprüfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagne. „Eine Priorisierung nach Alter, Krankheit sowie Berufsgruppe muss erneut in Betracht gezogen werden“, sagt Brysch den Zeitungen.

01:01 Uhr – Bundesärztekammer fordert Fahrplan

Die Bundesärztekammer dringt bei Bund und Ländern auf einen klaren Fahrplan für Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in diesem Herbst und Winter. Voraussetzung für die Beschleunigung der Impfkampagne sei es, „dass Bund und Länder jetzt geeignete Rahmenbedingungen für eine gleichermaßen sichere, unbürokratische und barrierearme Impfkampagne schaffen“, heißt es in einem Schreiben von Ärztepräsident Klaus Reinhardt an die 16 Länderchefs, das Kanzleramt und den Bundesgesundheitsminister, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

„Eine Boosterimpfung für alle ist sinnvoll“

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt unaufhörlich. Infektionsepidemiologe Prof. Timo Ulrichs empfiehlt eine bundesweite Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte: „Das Problem ist, dass jetzt alle Ungeimpften auf einmal angesteckt werden.“

Quelle: WELT/ Fanny Fee Werther

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag fordert Reinhardt zur Entlastung der in der Grippesaison stark beanspruchten Praxen zusätzliche Impfangebote „durch Reaktivierung vorhandener Impfzentren, durch Schaffung von Popup-Impfstellen z.B. in Wohngebieten und in Einrichtungen des öffentlichen Lebens, durch Impfstellen an ausgewählten Krankenhausstandorten sowie durch Impfmobile insbesondere für den ländlichen Raum“. Die Kommunen sollten zudem zentrale Terminvergabestellen für Auffrischimpfungen einrichten und insbesondere vulnerable Gruppen per Brief zur Booster-Impfung einladen.

00:00 Uhr – Seehofer will THW und Katastrophenschutz aktivieren

Die Bundesländer müssen einem Medienbericht zufolge aus Sicht von Innenminister Horst Seehofer Technisches Hilfswerk (THW) und Katastrophenschutz anfordern. Die Länder könnten es sich nicht leisten, die Reserven und die Unterstützung des Bundes ungenutzt zu lassen, habe der CSU-Politiker vor Fachleuten seines Ministeriums erklärt, berichtet die „Bild“-Zeitung.

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 Der Katastrophenschutz solle bei der Verlegung von Intensivpatienten helfen und Zelte für mobile Impfzentren stellen. Das THW solle beim Aufbau von Impfzentren, Corona-Teststationen und Hygienestationen helfen. Seehofer wolle an diesem Mittwoch die Länder offiziell auffordern, die Hilfen beider Organisationen in Anspruch zu nehmen.

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