Reviving Innovation in Germany: Insights from the Creator of the Robotaxi

In San Francisco’s Presidio district, a startup led by CEO Sebastian Thrun is pioneering “predictive shopping,” anticipating consumer needs before they arise. Thrun, known for his work on self-driving cars at Google, highlights the merging of AI and robotics, envisioning a future where supermarkets automatically replenish items. He reflects on the safety advancements in robotaxi technology and the growing potential of AI to enhance productivity across various professions and revolutionize product development for personalized consumer experiences.

Die Zukunft des Einkaufens: Vorhersagendes Shopping

Momentan könnte im ehemaligen Bahndepot im Presidio-Viertel von San Francisco das “nächste große Ding” entstehen. Die einstige Militärbasis am Goldenen Tor ist heute Heimat für Startups und Risikokapitalgeber. In einem weiß gestrichenen Holzgebäude sitzen Dutzende von Millennials vor Bildschirmen, während ein Hund fröhlich die Besucher begrüßt und Formeln auf einem Whiteboard gekritzelt sind.

Über die genauen Projekte, an denen sie arbeiten, möchte CEO Sebastian Thrun nicht viel verraten; das Unternehmen befindet sich im “Stealth-Modus”, dem Tarnmodus eines neuen Startups. “Es geht um vorhersagendes Shopping”, enthüllt Thrun—gekleidet in schwarze Sportbekleidung und weiße Sneakers—und erklärt: “Der Supermarkt der Zukunft weiß, bevor ich es tue, dass ich neue Eier brauche und bestellt sie einfach für mich.”

Die Verschmelzung von KI und Robotik

Es klingt futuristisch, doch Thrun war schon immer seiner Zeit voraus. Der gebürtige Deutsche ist einer der Aufsteiger im Silicon Valley: Bei Google entwickelte er 2009 das erste selbstfahrende Auto, gründete das Deep-Learning-Labor Google Brain und den Kartendienst Street View. Mit Udacity schuf er eine der ersten Online-Universitäten und versuchte anschließend, fliegende Autos auf den Markt zu bringen, was ihm jedoch nicht gelang.

Jetzt stehen seine beiden Fachgebiete kurz vor der Fusion: Generative Künstliche Intelligenz transformiert derzeit die Robotik und damit die physische Welt.

Herr Thrun, Sie sind der Kopf hinter Googles selbstfahrendem Auto, Waymo. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie heute die Robotaxis überall in San Francisco sehen?

Ich bin unglaublich stolz. (Lacht.) Ich wollte bei Google ein selbstfahrendes Auto entwickeln, weil ich mit 18 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Hildesheim meinen besten Freund verloren habe. Bis heute sterben allein in den USA täglich 120 Menschen bei Verkehrsunfällen—häufig durch menschliches Versagen.

Viele hielten die Idee damals für völlig verrückt. Und jetzt, sechzehn Jahre später, betreibt Google tatsächlich ein ganzes Netzwerk von Robotaxis, die laut einer Studie von Swiss Re achtmal sicherer sind als menschliche Fahrer. Das ist ziemlich erstaunlich.

Nicht nur erobern die Robotaxis amerikanische Städte, auch die Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz beschleunigen sich. Welche finden Sie derzeit am spannendsten?

Dass viele Organisationen, wie Deepseek, nun die Ergebnisse von Open AI replizieren können. Das bedeutet, dass die Technologie kosteneffektiv im großen Maßstab eingesetzt werden kann und nicht mehr von wenigen Unternehmen kontrolliert wird. Der interessante Teil ist jetzt die Suche nach konkreten Anwendungen: Wer kann diese theoretischen Ergebnisse nutzen, um Produkte zu entwickeln, die die Welt verbessern? Kommerziell passiert im Moment nicht viel, abgesehen von Suchmaschinen und Chatbots. Aber das wird sich schnell ändern.

Wo sehen Sie das größte Potenzial der KI in den kommenden Jahren?

Einerseits wird es Versuche geben, die Produktivität von Anwälten, Werbefachleuten und Finanzexperten zu steigern, damit sie bessere und schnellere Entscheidungen treffen können. Einige Fortschritte werden bereits erzielt, insbesondere in der Softwareentwicklung, die durch KI massiv beschleunigt wurde.

Andererseits kann KI auch bei der Entwicklung völlig neuer Produkte helfen, die die Gesellschaft tatsächlich revolutionieren werden. In Zukunft wird jedes Unternehmen seine Kunden viel besser kennen und hochgradig individualisierte Produkte anbieten; davon bin ich überzeugt.

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